Hbgeordnetenbaus.
96. Sizung. Freitag, den 14. November 1912, mittags 12 Uhr.
Am Ministertische: b. Breitenbach, v. Schorlemer. Die
zweite Beratung des Wassergesetzes
wird fortgesetzt.
Eine große Reihe von Anträgen, die zu der Frage gehören, welche Wasserläufe als solche erster Ordnung gelten sollen, wird an die Kommission berwiesen. § 80 bestimmt, in welchen Fällen die Verleihung ohne Entschädigung durch Beschluß der Verleihungsbehörde auf Antrag der Wafferpolizeibehörde zurüdgenommen werden kann. Die Abgg. Büchte mann( Vp.) und Gen. beantragen die Bestimmung zu streichen, wonach dies gefchehen kann, wenn die VerLeihung auf Grund von Nachweisungen, die in wesentlichen Punkten unrichtig sind, erteilt ist, deren unrichtigkeit dem Unternehmer bekannt war und wenn durch die Verleihung Gefahren für das öffent liche Wohl herbeigeführt sind.
Abg. Lippmann( Vp.): Durch diese Bestimmung sollten diejenigen bestraft werden, die eine Verleihung durch falsche Angaben erschlichen haben. Das muß gewiß bestraft werden, aber dazu reichen die Bestimmungen des Strafgesetzbuchs aus. Durch diese zivilrechtliche Bestimmung des§ 80 wird aber nicht der Täter bestraft, sondern sie
Aufhöhung und Aufspülung von Grundstücken gebildet zu weit gesteckt sind. Der Genossenschaftsrat ist gewählt in den werden können. Abteilungsversammlungen, zu denen jedes Mitglied, falls es die Jm§ 229 wird die Bemessung der Vorteile geregelt, die später Verkaufsstellen besucht, auch eine Einladung erhält. Der Ge maßgebend find für das Beschließrecht in der Versammlung der Genossenschaftsrat steht auf einem durchaus demokratischen Standnoffenschaften. Es heißt da: Bei Genossenschaften zur Steinhaltung punkt. Solange er eine statutenmäßige Einrichtung ist, muß er von Gewässern gilt als Vorteil auch die Beseitigung der von den anerkannt werden. Mücke ist nicht wegen seiner Haltung in der Beteiligten hervorgerufenen Verunreinigung; der Vorteil wird nach Neutralitätsfrage mit dem Aufsichtsrat in Konflikt gekommen. In dem Umfang der Verunreinigung berechnet. Dieser Frage steht Mücke auf demselben Standpunkt wie aufmann und Müller. Hätte Mücke seine Angelegerit dem Genossenschaftsrat unterbreitet, dann würde er heute noch in seines Stellung sein.
warten kann.
Abg. Liebknecht( oz.)
Der Antrag Liebknecht wird abgelehnt. Nach debatteloser Erledigung einer Reihe weiterer Paragraphen wird die Beratung vertagt auf Sonnabend 11 Uhr. Schluß 5% Uhr.
trifft Unschuldige, nämlich alle an dem auf Grund der Verleihung Die Konfumgenoffenfchaft
gegründeten Unternehmen Beteiligten.
Abg. Dr. v. Kries( f.): Wir sind für Beibehaltung der Bestimmung.
Ein Regierungskommissar meint, es liege fein besonderes Bedürfnis für den Kommissionsbeschluß vor, da genügend Rautelen gegen ein Erschleichen von Verleihungen gegeben seien, aber es sei doch besser, ihn aufrechtzuerhalten. Abg. Dinslage( f.) spricht für den freisinnigen Antrag. Abg. Freiherr v. Eynatten( 3): Die Gesellschaften m. b. H., die hier etwa geschädigt werden könnten, sollten lieber dafür sorgen, daß sie keine Betrüger an ihre Spize stellen.
Abg. Dr. Liebknecht( Soz.):
"
Auf die Möglichkeit der Entziehung der Verleihung legen wir großes Gewicht, damit nicht etwa an Stelle des Monopols der Eigentümer neue Monopole geschaffen werden. Für uns fommt es dabei vor allem darauf an, daß die Interessen des öffentlichen Wohls ge= schützt werden. Wir beantragen daher, daß in solchen Fällen die Verleihung unter allen Umständen zurüdgenommen werden muß. Den Antrag Lippmann verstehe ich nicht, denn die Zurüdnahme soll ja nur erfolgen, wenn durch die erschlichene Verleihung eine Gefahr für das öffentliche Wohl herbeigeführt worden ist. Abg. Dr. Bell( 3.): Schon im§ 79 ist eine Zurücknahme der Verleihung aus Gründen des öffentlichen Wohls vorgesehen, allerdings gegen Entschädigung. Dort könnte eingefügt werden:„ Der Regreßanspruch gegen den Unternehmer, der eine Verleihung erschleicht, bleibt vorbehalten".
schaft zu erhalten.
-
beantragt Hinzufügung der Worte und nach ihrer Wichtigkeit für das gemeine Wohl". Es handelt sich hier um Genossenschaften, die dem allgemeinen Interesse dienen sollen. Nach dem Gesez sind sie aus: Vom Aktionsausschuß der sozialdemokratischen Partei ist Stühmer, giveiter Borsigender des Aufsichtsrats, führte aber überwiegend zusammengesezt aus solchen Streisen, die private hier mit Absicht eine Streitfrage in die Genossenschaft hinein Interessen verfolgen. Da aber Genossenschaften in Frage kommen, geworfen worden. Es ist der Vorwurf erhoben, die Verwaltung die auch für Kommunalverwaltungen von großer Wichtigkeit sind, der Genossenschaft habe feinen sozialen Geist. Es ist gesagt für die hygienischen Zustände der ganzen Bevölkerung, so sollte man worden, die Genossenschaft solle sich sozialdemokratisch nennen, wie bei Abmessung der Vorteile, die hier in Betracht kommen, nicht nur den es auch die Gewerkschaften tun. Ich verweise darauf, daß sich rein mechanischen Maßstab anlegen, wie das Gefez es vorsieht. Je die Gewerkschaften nicht sozialdemokratisch nennen. Von den Gege nachdem wo ein Gewässer fließt, ob durch eine stark bevölkerte Gegend usw., fann dieselbe Verunreinigung sehr verschieden Gewerkschaften nennen würden, dann müßten sie doch jedes Mitnern werden sie so genannt. Wenn sie sich sozialdemokratische wirken. Dem hilft unser Antrag ab, dessen Annahme ich wohl er- glied, das nicht sozialdemokratisch ist, ausschließen. Wenn sich die Gewerkschaften und die Genossenschaften nicht sozialdemokratisch demokratischen Standpunkt geleugnet. Ich war schon unter dem nennen, so haben wir doch als Personen noch nie unseren sozialAusnahmegesetz Sozialdemokrat und bin es bis heute. Ich weise den Vorwurf zurüd, daß ich nicht Sozialdemokrat bin und nicht meine Pflicht tue. Es gibt im Vorstand nicht einen, der nicht eingeschriebenes Mitglied der sozialdemokratischen Partei ist, und givar nicht erst seit kurzem, sondern seit Jahren. Keiner von uns Berlin und Umgegend schämt sich seiner Bugehörigkeit zur Partei. Aber wir können nicht sagen, die Genossenschaft ist eine sozialdemokratische Organisetzte am Donnerstag ihre am 30. Oftober vertagte Generalvere fation.( Zuruf.) Wenn das nicht verlangt wird, dann sollen Generalversation. sammlung fort. Die Versammlung, welche diesmal in der Neuen Ritter, Stadthagen und andere sagen, wie es gemeint ist. In Welt" stattfand, war wieder sehr stark besucht. Am Saaleingang dem Augenblid, wo wir uns eine sozialdemokratische Organisation wurden den Mitgliedern zwei verschiedene Vorschlagslisten zur nennen, find wir gewesen. Es wird behauptet, wir hätten keinen Aufsichtsratswahl eingehändigt sowie eine von Mitgliedern der sozialen Geist. Der soziale Geist bekundet sich doch darin, daß Propagandakommission unterzeichnete Resolution, welche die eigen wir die Angestellten und Arbeiter der Genossenschaft zu anstän artigen Anlässe, die den Genossen Mücke zur Kündigung seiner digen, von den Gewerkschaften aufgestellten Bedingungen beschäf= Stellung veranlaßt haben, mißbilligt und bedauert, daß es dem tigen. Die bei uns Beschäftigten haben tarifmäßig steigende Aufsichtsrat nicht gelungen ist, die Ursachen der Differenzen ab- Böhne, achtstündige Arbeitszeit und haben am 1. Mai frei. Wenn zustellen und die Kraft des Genossew Mücke der Konsumgenossen- die Gewerkschaften den Abschluß neuer Bedingungen forderten, ist ihnen die Genossenschaft stets entgegengekommen. Da soll doch ein bei uns beschäftigter Arbeiter glaubt, daß ihm Unrecht ge niemand sagen, wir besäßen nicht genug ſozialen Geist. Wenn schieht, dann haben wir den Arbeiterausschuß, der gehört werden muß. Außerdem kann sich jeder Arbeiter an seine Gewerkschaft wenden. Trotzdem find Entlassungen manchmal nicht zu bermeiden. Die Generalversammlung aber dann doch nicht be= schließen, daß die Entlassenen wieder eingestellt werden müssen. In den Parteigeschäften räumt man den Arbeitern und Angestellten nicht so viel Rechte ein wie bei uns. Auch in Nieder barnim ist man nicht so demokratisch. Ich weiß aus meinen langjährigen Erfahrungen, daß Undank der Welt Lohn ist und daß man, wenn man in der Leitung einer Organisation steht, heruntergeputzt wird, wenn die Masse aufgeregt ist. Ich fühle mich nicht als Angeklagter. Jahrzehntelang hat die Partei die Ausbreitung der Genossenschaften gehindert. Sie hat es abgelehnt, in Parteiversammlungen über das Genossenschaftswesen zu reden. Wenn es der Partei auf Einfluß in der Genossenschaftsbewegung aufam, dann hätte sie diese Bewegung früher unterstüben sollen, die sie jetzt nicht mehr hemmen kann. Mir ist es ganz egal, wer das bei Butter und Eiern tatsächlich der Fall sei. Derartige in den Aufsichtsrat kommt, ich habe nichts dagegen, wenn die von Klagen der Mitglieder seien die Ursache, daß der Warenumfaß der anderen Seite Vorgeschlagenen gewählt werden. Aber daß nicht in wünschenswerter Weise fortschreite. Der Sekretär jei bas zu einem Angriffspunkt gegen die Verwaltung gemacht wisse angestellt worden, ohne daß die große Mehrheit der Mitglieder ist zu verurteilen. In Berlin haben die Gewerkschaften gegen etwas davon erfahren habe. Das dürfe in Zukunft nicht wieder das Genossenschaftswesen ebensoviel verschuldet wie die Partei. vorkommen. Ueber die Behandlung der Mitglieder durch die An- Wäre es hier so gewesen wie in Hamburg , wo Gewerkschaften und gestellten sowohl in den Verkaufsstellen wie im Vorstande werde Partei bei der Gründung der Produktion" Hand in Hand gingen, ebenfalls geklagt. Im Falle Müde hätte die Verwaltung einen dann hätten die Gewerkschafts- und Parteigenossen auch in Berlin Weg zur Beilegung der Differenzen finden müssen. Andererseits heute die Führung in der Genoffenschaft. Die jebigen Mitglieder habe aber Müde nichts getan, um den Mitgliedern rechtzeitig des Borstandes und Aufsichtsrats find ja Genossen aus den Ge Renntnis zu geben, daß Differenzen bestanden. werkschaften, die sich in der Genossenschaft verdient gemacht haben. Pauligt: Flade war fünf Jahre Vorstandsmitglied, da Es ist unrecht, zu sagen, sie seien von der sozialdemokratischen hätte er die guten Ratschläge anwenden sollen, die er jetzt der Partei abgerüdt. Auf die Einladung der Propagandakommission Verwaltung erteilt. Der Vorwärts" schreibt, entgegen den bis zum Genossenschaftstag hatte die Verwaltung nicht den geringsten herigen Gepflogenheiten sei ihm jetzt ein Bericht über die Sigung Einfluß. Die Kommission, welche den Genossenschaftstag vorzudes Genossenschaftsrates zugegangen. Wir würden dem Vorbereiten hatte, hat sich wegen der Einladung der Propagandawärts" schon früher Berichte gesandt haben, aber die Anhängsel, fommission nach Hamburg gewandt. Dort ist die Einladung abwelche die Redaktion anfügt, schädigen uns. Kritik können wir gelehnt worden.( Buruf: Das ist ja ganz neu.) Es ist aber wahr. ganz gut bertragen. Es ist unzutreffend, wenn behauptet wird, Es ist gesagt worden, weil Dr. Dade eingeladen war, hätten wir hätten Furcht, uns als Sozialdemokraten zu bekennen. Sämt wir den Genossenschaftstag verlassen sollen. Wir wußten gar liche Mitglieder des Genossenschaftsrates find politisch organisiert. nicht, wer Dade ist. Das haben wir erst durch den Vorwärts" Es trifft auch nicht zu, daß die Befugnisse des Genossenschaftsrates erfahren als der Genossenschaftstag zu Ende war. Den Sack
hagen : Da die Verteilung von zwei Vorschlagslisten zum AufNach Eröffnung der Bersammlung beantragte Stadt ſichtsrat auf das Vorhandensein von zwei Parteien hindeute, so solle in der Diskussion abwechselnd ein Redner der einen und der anderen Richtung zum Wort kommen. Der Antrag werde deshalb gestellt, weil im Genossenschaftsrat ausgemacht worden sei, die gemeldeten Redner, etwa 25, sollten nacheinander sprechen, so daß die andere Richtung nicht mehr zum Wort komme. Vorsitzender Schulze: Hier ist nichts bezüglich der Rednerliste beschloffen, es wird also fortgefahren in der Reihenfolge, der eingegangenen Meldungen.
Heilmann sprach gegen den Antrag Stadthagen . Er fönne Nach weiterer kurzer Debatte wird der§ 80 unter Ablehnung nicht glauben, daß in der Genossenschaft zwei Parteien oder Richtungen beständen. der beiden Anträge unverändert angenommen, ebenso eine Reihe Der Antrag Stadthagen wurde hierauf angenommen und in weiterer Paragraphen. Bei den Bestimmungen über die Unterhaltung der die Diskussion zur Sache eingetreten. Flade führte aus, in den Reihen der neuen Mitglieder werde Wasserläufe und ihrer Ufer wird ein Antrag Ger - geklagt, daß manche Waren höher im Preise ständen als in hardus( 8.) angenommen, wonach der zur Unterhaltung anderen Geschäften. Er habe durch eine Probe festgestellt, daß Verpflichtete auch die infolge der Schiffahrt oder von Strombauten an den Ufergrundstücken entstandenen Schäden zu beseitigen hat. § 178 bestimmt: Der Eigentümer eines Grundstücks darf das unterirdische Wasser zum Gebrauch oder Verbrauch nicht dauernd in weiterem Umfange als für die eigene Haushaltung und Wirtschaft zutage förder wenn dadurch event. der Wasserstand eines Wasserlaufs oder eines Sees derart verändert wird, daß andere in der Ausübung ihrer Rechte daran beeinträchtigt werden.
Den Geschädigten steht ein Anspruch auf Unterlassung zu, wenn das Unternehmen, für das die Zutageförderung erfolgt, dem öffentlichen Wohle dient. Abg. Liebknecht( Soz.):
Dieser Bestimmung steht das Bedenten entgegen, daß sich zwei „ öffentliche Wohle" gegenüberstehen tönnen. Ich erinnere an die Schädigungen der Grunewaldseen durch die Charlottenburger Wafferwerke, die zweifellos auch den öffentlichen Wohle dienen. Es empfiehlt sich daher, statt dessen zu sagen, überwiegend den öffentlichen Interessen dient". Ich stelle einen dahingehenden Antrag.
Der Antrag Liebknecht wird abgelehnt. Bei dem§ 184, der die Bildung von Wassergenossen schaften zu bestimmten Zweden vorsieht, wird ein Antrag Bethge( f.) angenommen, wonach solche Genossenschaften auch zur
Kleines feuilleton.
noch
mit
den
" 1
Theater.
-
-
-
-
Notizen.
-
Die
So ist das Leben der Witwe auf dem Ballan recht beklagenswert. Zwar sucht sie das Rechtsbewußtsein des Boltes zu schügen, indem es für eine der schwersten Sünden erklärt, auch nur das Bühnenchronit. Die bisherige Surfürstenoper Das Witwenrecht der Balkanfrauen. Die schwarzen Kopftücher, geringste von der Habe einer Witwe zu stehlen. Troßdem ist sie ist vom 1. August 1914 an auf 10 Jahre an das Künstler. das Zeichen der um ihren Mann trauernden Witwe, fie werden jezt Ülebergriffen und Ausbeutungen aller Art ausgesetzt. Und das ist theater verpachtet, das sich( wesentlich) aus den Mitgliedern des zu Taufenden auf dem Balkan getragen werden und ein sichtbares die Grundmelodie ihres Schicksals: das wichtigste, was das Leben Leffingtheaters bilden wird. Die jährliche Miete foll 150 000 M. Symbol darstellen für das viele Herzeleid, das unter dem Sieges- lebenswert macht, fehlt! All diese Trauer des Witwenloses, die betragen. Hauptmann als jubel begraben liegt. Die Witwe hat bei den Serben und Bulgaren , jegt über so viele Ballanfrauen gekommen ist, liegt in dem Nobelpreisträger. überhaupt bei allen südslawischen Völkern des Balkans, ihre durch serbischen Sprichwort beschlossen, das kurz und bündig lautet: schwedische Akademie der Wissenschaften hat den diesjährigen Nobelalten Volksbrauch bestimmte eigenartige Stellung, ihre besonderen Witwe sein, heißt elend sein." preis für Literatur Gerhart Hauptmann verliehen. Rechte und Pflichten. 40 Tage lang muß sie um den Mann -Städtische Theaterregie in Breslau . Die trauern; mit dem schwarzen Kopftuch aber umhüllt sie ihr Haupt Breslauer Stadtverordneten lehnten Sie weitere Verpachtung des ein ganzes Jahr. In diesem Trauerjahre darf sie weder Hauptmann im Neuen Voltstheater. Das Theater Stadttheaters an den Inhaber der übrigen Breslauer Theater, in Ser Spinnstube erscheinen, anderen der Neuen Freien Voltsbühne ehrte Hauptmann am Vorabend seines Loewe , ab und befürworteten die Uebernahme in eigene Regie. Frauen fröhlich zum Jahrmarkt oder zum Tanz gehen. Geburtstages durch eine Aufführung einer seiner ernstesten und - Dtto Krille hat ein neues vierattiges Schauspiel„ Die Sie besigt das Privileg, das ihr zugleich zur Pflicht ge- tiefsten Schöpfungen: des Michael Kramer. Die Tragödie Flut" vollendet. macht wird, weiter im Haufe des Mannes zu bleiben. Bei eines Vaters tönnte man dieses Drama nennen, das zu all den Zum Gedächtnisse van' t Soffs, des großen den Bulgaren darf die junge tinderlose Witwe unter Umständen auch Vorzügen Hauptmannscher Kunst, der psychologisch vertieften Fein- Chemikers, wird sein Laboratorium, ein einstödiges Holzhaus in in das Elternhaus zurückkehren, aber wenn sie es tut, wird sie über- arbeit der Charakteriſtik, der wundervollen Lebenswahrheit des Dahlem , als Museum erhalten bleiben. all verächtlich angesehen. In dieser eigentümlichen Gitte scheinen Mileus, ein bedeutendes Problem und eine große heroische Lebens- Unser Mitarbeiter C. Schmidt ersucht uns mitzunoch Einflüsse des alten römisch- byzantinischen Rechtes im Volte anschauung fügt. Diesen Eindruck des menschlich Bedeutenden haben teilen, daß die unter dem Titel„ Hauptmanns Erstling" mit feiner lebendig zu ſein. Zumeist sehnt sich die Wittwe auch gar nicht das die ergriffenen Zuschauer wohl alle mit nach Hause genommen. Namensunterschrift veröffentlichte Reminiszenz nur ein Bruchteil nach, ins Elternhaus zurückzukehren. Besonders, wenn die Eltern und das Gefühl, daß in diesem naturalistischen Spiel Werte gegestorben sind, hat sie dort fein gutes Leben, wie das Sprichwort hoben sind, die über die Stunde und den Tag hinausreichen, ist seines Hauptmanns Gesamtpersönlichkeit behandelnde Artikels ist fagt:„ Wehe der Schwester, die auf die Knochen angewiesen ist, die schließlich der beste Eindruck, den ein Dramenabend hinterlassen( den die Redaktion aus Raumrücksichten nicht ganz bringen konnte). ihr der Bruder vorwirft". Wenn sie aus der Hausgemeinschaft des tann. Als ein Zwischenspiel haben selbst Freunde Hauptmanns den-Hebbel in Frankreich . In jüngster Zeit wächst in verstorbenen Gatten ausscheidet, erbt sie auch nach dem Gewohn Michael Kramer" bei seinem ersten Erscheinen charakterisieren zu Frankreich das Interesse für Friedrich ebbel, der bisher nur heitsrechte nicht das geringste von ihm; sie darf nur die mitge- müssen geglaubt, heute erscheint er uns als eines seiner reifsten dem engsten Kreise der Literaturbeslissenen bekannt war. Eine Üleberbrachte Aussteuer davontragen. setzung seiner dramatischen Werke ist im Gange bisher ist die Mit der Darstellung der Hauptperson steht und fällt das Drama Judith" erschienen- und am Donnerstag hat das Théatre Heiratet sie zum zweiten Male, so muß fie sogar die vom ersten Mann erhaltenen Gefchente zuriidlaffen. Nur selten aber wird ihr hier stand es fest und mächtig mit der kraftvoll- ernsten Gestaltung des Arts, die einzige nach rein künstlerischen Interessen geleitete überhaupt das Glück einer zweiten Ehe zuteil. Die Hausgenoffen, des ringenden und gegen alle Lebenswidrigkeiten sich behauptenden Bariser Bühne, mit der Maria Magdalena " dem Dichter vor allem die Schwiegereltern, suchen das auf jede Weise zu hinter Alten durch Adolf Edgar Licho . Diesem Bekenner der Arbeit und Eingang auf dem französischen Theater verschafft. Das Publikum treiben, denn die zweite Heirat gilt vielfach als ein Schimpf, der Pflicht, diesem verschrumpelten Zyklopen, der flar und fest in folgte bem etwas start zusammengestrichenen Drama mit großem den die Witwe dem Verstorbenen antut. So verbringt die Burüd- fich und in allem ist, gab er die Größe und die Ueberlegenheit, die Intereffe. Die Darstellung zeigte von löblichem Eifer, wenn fie auch gebliebene in der Erziehung ihrer Kinder ihr stilles Leben. Wohl Geist und Wille auch dem Unscheinbaren verleihen fönnen. An der Leiche dem herben, knorrigen Charakter der Dichtung manches schuldig fingen die Volkslieder von dem Liebesfehnen der jungen Witwen, des Sohnes, in der einzigartigen Auseinandersetzung mit dem Tode, bleiben mußte. aber sie schildern auch warnend das traurige Los, das ihrer an der der allen ihr Recht und den Frieden gibt, wußte Licho fich würdig Saloniti eine internationale Stadt. Den Seite des zweiten Mannes harrt. Treulos erscheint eine solche Frau, zu behaupten( und das ist viel). Sehr interessant war die Studie, größten Prozentsatz der Bevölkerung Salonitis bilden die Juden. treulos nicht nur gegen den Dahingegangenen, sondern vor allen die Rob. Aßmann von dem psychopathischen, vom Leben gezeich Sie stammen in direkter Linie von den aus Spanien ausgewanderten gegen die Kinder, die sie in das neue Heim unter feinen Umständen neten Arnold entwarf. Sympathisch schlicht und warm war Frau Juden her. Man nennt fie Sefardim , fie sprechen das leicht bermitnehmen darf." So eine hündische Mutter! Gott foll fie Agnes Werner als Frau Kramer, die echte Tochter des Alten, dorbene Spanisch oder Spaniolisch des 15. Jahrhunderts. In dieser strafen!" sagt das Bolkslied. Das Kind einer Witwe, die zum gediegen und ernst, die Tochter Martha Angersteins. Etwas Sprache werden Zeitungen herausgegeben, Vorträge gehalten, 31beiten Male geheiratet, wird als Waise ohne Vater und Mutter" farblos war noch in Otto Mantuas Auffassung der Maler Loch Theaterstücke geschrieben uſtv. Im ganzen dürfte Saloniki betrachtet. Die Kinder gehören ins Haus ihres Vaters, nach dem mann. Mit aller Sorgfalt hatte die Inszenierung gearbeitet, leider 160 000 Einwohner zählen: 70 000 Juben, 35 000 Muselmanen, Sprichwort: Mag die Kuh auch das Eigentum eines Fremden mußte man dafür die längere Dauer des Umbaus in Kauf nehmen. 30 000 Griechen, 25 000 Bulgaren , fatholische Armenier und Vertreter werden, das Ralb gehört mir." anderer Boltsstämme.
"
Werte.
1.
"
-
-