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Karl Dresia einen Antrag auf Ausschluß aus der sozialdemo- p Aus der italienischen Partei. fratischen Partei gestellt, weil Dresia bei den letzten Reichstags- Nom, 12. November.( Eig. Bera) Für die vom Sozialistischen wahlen anläßlich der Stichwahl zwischen dem konservativen Gou- Bureau beschlossene internationale Kundgebung verneur a. D. von Schuckmann und dem Antisemiten Bruhn mit gegen den Krieg hat der italienische Parteivorstand, gemäß einem der Wahlmacher des Herrn von Schuckmann verhandelt den aus Brüssel erhaltenen Instruktionen, den Genossen Hervé haben und an der Abfassung eines Flugblattes beteiligt sein sollte, aus Paris als Redner für die Volksversammlung vom 17. d. M., das die Sozialdemokraten zur Wahl v. Schuckmanns aufforderte. Die in Rom stattfinden wird, gewonnen. Zum internationalen Die sozialdemokratische Partei hatte für die Stichwahl Stimment Kongres in Basel wurden außer dem Parteijekretär die Genossen haltung proflamiert. Drefia erschien nicht in der Sizung des Be- Agnini, Bacci, Balabanoff, Aspettati, Della Seta, Mufatti, Turati, zirksvorstandes für Brandenburg , die über den Ausschluß ver- Treves und Fioritto delegiert. handeln sollte, mit der Begründung, daß er im Laufe der Woche In bezug auf den bevorstehenden Wahlkampf erklärte der eine Stellung im Auslande antreten und dadurch sowieso aus der Parteivorstand, alle bisher erfolgten Proklamationen von Kandeutschen Partei ausscheiden würde. Der Bezirksvorstand beschloß: didaten seien als ungültig zu erachten; die Wahl des Kandidaten " Da Karl Dresia seine Stellung als Wahlleiter der Partei im habe nur durch den Provinzialverband und nur, wo dieser nicht Kreise Friedeberg- Arnswalde dazu benutzt hat, gegen die Inter - besteht, durch den Wahlkreisverband zu erfolgen. Bei den be= effen der Partei mit den Konservativen zu fonspirieren, ist er als treffenden Abstimmungen sei den Gewerkschaftsorganisationen kein unwürdig zu betrachten, länger Parteimitglied zu sein. Karl Stimmrecht einzuräumen. Die Namen der nach diesen Normen Dresia ist wegen Parteiberrats aus der Partei ausgeschlossen." bezeichneten Kandidaten sind dem Parteivorstand bis zum 31. März des nächsten Jahres einzusenden; wo teine Proklamierung erfolgt, wird der Parteivorstand selbst den Kandidaten aufstellen. Die Sektionen werden aufgefordert, unter feinen Umständen Stichwahlabkommen zu treffen; über das Verhalten bei den Stichwahlen werde der Vorstand nach dem ersten Wahlgang von Fall zu Fall entscheiden.
schlägt man und den Gjel meint man. Man will Kaufmann in Hamburg treffen und dafür soll die Berliner Verwaltung ab gesägt werden. Soviel soziales Gefühl wie Stadthagen nehme ich für mich auch in Anspruch. Weil es unmöglich ist, unsere 60 000 Mitglieder an der Generalversammlung teilnehmen zu lassen, ist der Genossenschaftsrat eingerichtet, der von den Mitgliedern gewählt wird und deshalb als Vertretung der Mitglieder angesehen werden muß. Der Redner besprach nun den Fall Mücke . Er verlas ein Schreiben Mückes, worin diefer mitteilt, ihm sei nach der vorigen Versammlung vorgeworfen worden, er habe sich hinter Stadthagen und Ritter gesteckt. Das sei ganz und gar nicht wahr. Er betrachte seine Angelegenheit als erledigt. Ferner verlas der Redner das dem Genossen Mücke bei seinem Abgang erteilte Zeugnis. Dasselbe sagt ungefähr: Auf Wunsch Mückes werde bestätigt, daß er die ihm übertragenen Arbeiten nach bestem Können und mit vielem Fleiß erledigt habe, besonders hinsichtlich der Agitation, es werde ihm ein ferneres Wohlergehen gewünscht. Der Redner meint, daß das Zeugnis auf Wunsch Mückes ausgestellt sei, hätte nicht darin sfehen sollen, aber das sei nicht böse gemeint und im übrigen sei gegen das Zeugnis nichts einzuwenden. Der Redner verbreitete sich eingehend über die der Kündigung Müdes vorausgegangenen Vorgänge. Der letzte des Vorsitzenden der Groß- Stuttgarter Wahlkommission: Anlaß zur Kündigung sei der gewesen, daß Müde als Delegierter nach Frankfurt , wo die Genossenschaften Stellung zur Reichstagswahl nahmen, vom Aufsichtsrat gegen 2 Stimmen gewählt wurde. Aus diesen beiden Gegenstimmen habe Müde den Schluß gezogen, daß der Aufsichtsrat seine Stellung zur Neutralitätsfrage nicht teile deshalb habe Mücke gekündigt. Es sei versucht worden, Mücke durch eine ihm nahestehende Person zur Zurücknahme der Kündigung bewegen zu lassen, der Betreffende habe aber eine Beeinfluffung Wüdes für aussichtslos gehalten. Vom Aufsichtsrat fönne nicht verlangt werden, daß er dem Genossen Mücke, nachdem er bereits zum zweitenmal gekündigt hatte, nachlaufe. Wenn die Versammlung aus Anlaß des Falles Mücke dem Aufsichtsrat ein Mißtrauensvotum erteile, dann müsse er( Stühmer) seine Stonsequenzen daraus ziehen.
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Zur Wahlmystifikation in Stuttgart .
Die Schwäbische Tagwacht" veröffentlicht folgende Erklärung den" Parteileitungen Groß- Stuttgarts eingesezte Wahlkom" Die von den Kreisvorständen des 1. und 2. Wahlkreises und mission beschäftigte sich in ihrer gestrigen Sißung mit dem im " Beobachter" veröffentlichten angeblich vertraulichen" Zirkular eines sogenanten" raditalen Wahlkomitees", in dem zur Wahl dreier Kandidaten des sozialdemokratischen Wahlvorschlages auf gefordert wird, während gleichzeitig drei andere Kandidaten gestrichen werden sollen. Es wurde festgestellt, daß das Zirkular ein Machwerk von gegnerischer Seite ist, dazu bestimmt, Vere irrung und Mißstimmung in die Reihen der Sozialdemokratie zu bringen. Die Wahlkommission fordert die Parteigenossen auf, diesen sowie etava weitere derartige Versuche abzuweisen und gemäß den Beschlüssen der Parteiorganisation zu handeln.
Nachdem sich noch einige Rebner teils im Sinne der Berwal- 90 Stadtverordnetenwahlen. tung, teils im Sinne ihrer Kritifer geäußert hatten, erhielt Müde das Wort. Er erklärte, hinsichtlich seiner Stellung Die Stadtverordnetentvahlen in Frankfurt a. M. hatten zur Neutralitätsfrage sei in der vorigen Versammlung eine irr- folgendes Ergebnis: Die Sozialdemokraten bejagen früher tümliche Auffassung hervorgetreten. Er sei in der Neutralität3- 22 Mandate, haben jekt 23 Mandate und kommen in sieben Befrage mit Kaufmanns mündlichen und schriftlichen Ausführungen zirken in die Stichwahl. Die Fortschrittliche Volkspartei hatte einverstanden, aber gegen Dr. Müllers Standpunkt habe er einiges früher 34 Mandate, jetzt 27 und vier Stichwahlen. Die Nationaleinzuwenden. Er habe sich nicht hinter Stadthagen und Ritter ge- liberalen hatten früher zwölf, jetzt zehn Mandate und drei Stich stedt, das habe er durchaus nicht nötig. Er habe nicht leichtfertig wahlen. Die Mittelstandspartei behält drei Mandate. Das Zengefündigt, sondern er sei durch Differenzen zwischen ihm und dem trum hat ein Mandat gewonnen. Die Sozialdemokraten haben Aufsichtsrat zur Kündigung gedrängt worden. Er habe empfunden, einige neue Bezirke errungen, aber dafür Bodenheim , dessen daß ein Teil des Aufsichtsrats nicht mit ihm zufrieden war. Die Mandat Genosse Quard zwölf Jahre innehatte, verloren. Neutralitätsfrage habe dabei feine Rolle gespielt. Irgendeine Ans In den inneren Bezirken Magdeburgs siegten in der regung im Aufsichtsrat würde genügt haben, ihn zur Zurücknahme dritten Abteilung die sechs bürgerlichen Kandidaten gegen die der Kündigung zu bewegen. Das Zeugnis sei doch so abgefaßt, Sozialdemokratie. Die Stadtteile Sudenburg und Neu= daß es von einem anderen Unternehmer ungünstig aufgefaßt stadt und die eingemeindeten Vororte wählten sechs Sozialwerden könne. Er habe seine Kraft daran gefeßt, die Genossen- demokraten. schaft vorwärts zu bringen, er freue sich über die Erfolge der Genossenschaft und hoffe, fie werde weitere Fortschritte machen, ohne daß Personen darunter leiden.
Schulze, Vorsitzender des Aufsichtsrates, verteidigt die Haltung des Aufsichtsrates im Falle Müde. Das Zeugnis sei nicht geeignet, Müde zu schädigen, und wenn er gewünscht hätte, das Zeugnis solle anders abgefaßt werden, dann wäre es geschehen. Von Betternwirtschaft fönne feine Rede sein. Mirus sei einwandfrei gewählt, weil ihn der Aufsichtsrat für eine tüchtige Kraft halte. Der Geschäftsführer Junger, der das Schlußwort erhielt, er Hierauf wird ein Antrag auf Schluß der Debatte angenommen. flärte, daß der vorgerüdten Zeit wegen die Versammlung doch noch bertagt werden müsse. Zu Beginn der nächsten Versammlung, die die Wahl zum Aufsichtsrat zu vollziehen hat, soll der Geschäftsführer das Schlußwort erhalten.
Bei den am Donnerstag vollzogenen Stadtverordnetenwahlen in Leipzig errangen die Sozialdemokraten in der dritten Klasse einen schönen Sieg. Sie vereinigten auf ihre Kandidaten 18 069 Stimmen, der sogenannte nationale Wahlausschuß vereinigte auf seine Kandidaten dagegen nur 4592 Stimmen. Dazu waren 1793 Proteststimmen gegen das bestehende Dreiklassenwahlrecht aus bürgerlichen Streifen abgegeben worden. Die Sozialdemokraten erhielten acht Mandate der dritten Klasse und die beiden Erfaßmänner und haben nun von 24 Mandaten 21 Mandate der ersten Klasse finden am Sonnabend und Dienstag statt. Hier britten Klasse in ihrem Besik. Die Wahlen der zweiten und sorgt allerdings das Dreiklassenwahlrecht dafür, daß kein Vertreter der werftätigen Bevölkerung gewählt wird.
Bei den Stadtverordnetentvahlen in behoe wurde trot des höchsten Wahlzenfus der Genosse Schinkel mit acht Stimmen Majorität gewählt.
Eine bedauerliche Sonderbündelei.
Persönlich bemerkt Stadthagen : Ich habe nicht gesagt, daß Müde in der Neutralitätsfrage auf unserem Standpunkt steht. Die. Refolution zum Fall Mücke ziehen wir zurück, da die Sache durch die Aussprache in unserem Sinne geklärt ist. Meine Bemerkung, Paris , 13. November.( Eig. Ber.) Die jeßigen Beherrscher uns fehlt ein Stück Wertheim , war nur so gemeint: Uns fehlt der der Arbeitskonföderation haben anscheinend auch in diesen so schick großzügige faufmännische Geift. Bei den weiteren Ausführungen falsschweren Tagen teine größere Sorge als ihre Prestigepolitif. des Redners entstand durch Zwischenrufe von der einen und Gegen- In der gestrigen Sitzung des Vorstandes der C. G. T. kam ein äußerungen von der anderen Seite ein solcher Lärm, daß der Brief des Genossen Dubreuilh, Sekretär der geeinigten soziaRedner am Berichterstattertische nur teilweise verstanden werden listischen Partei zur Verlesung, der die Einladung zur Teilnahme fonnte. Soweit er zu verstehen war, sagte er: Die Partei hat sich an der am Sonntag stattfindenden Manifestation gegen den Krieg schon auf dem Parteitage 1898 für die Genossenschaften erklärt. enthielt. Die Einladung wurde mit 62 gegen 22 Stimmen, bei Gie, auch ich, hat dahin gewirkt, daß die Zersplitterung, die wir bis 26 Enthaltungen, abgelehnt mit Berufung auf das von den 1906 im Genossenschaftswesen in Berlin hatten, aufhörte. Der Gewerkschaftsfongressen anerkannte Neutralitätsprinzip. Es verpolitischen und gewerkschaftlichen Agitation sowie dem Vorwärts" dient hervorgehoben zu werden, daß unter den Organisationen, die ist es in erster Linie zu danken, daß die Genossenschaft in Berlin sich der Abstimmung enthielten, sich die Bauarbeiter und die auf 60 000 Mitglieder gekommen ist. Der Propagandakommission Metallarbeiter befanden, die bisher als die Kerntruppe der ist Ende vergangenen Jahres und den Kaulsdorfern noch in diesem Syndikalisten galten. Im übrigen beschloß der Vorstand die September von dem Vorstand gesagt worden, bitte, agitiert nicht Einberufung eines außerordentlichen Gewerkschaftskongresses für so sehr. Wir weisen den Vorwurf zurück, daß wir die Genossenschaft den 24. November zur Beratung der Aktion gegen den Krieg. gehindert haben. Wir weisen es zurück, daß wir aus irgendwelchen persönlichen Interessen Kritik üben, das Gegenteil trifft zu. Stimmen Sie für den Zettel mit dem Namen Ritter und erklären Sie, daß Sie durch Kampf vorwärts fommen wollen.
Stormer erklärte, er bleibe dabei, was er auf dem Genossenschaftstage sagte: Die Genossenschaft sei eine große Familie. Wenn fie jemanden anzustellen hat, dann soll sie ihn aus ihrer Mitte nehmen. An die Arbeitsnachweise der Gewerkschaften soll sie sich erst dann wenden, wenn sie in ihrer Mitte die geeigneten Leute nicht finden kann. Daß nur gelverkschaftlich und politisch organifierte Mitglieder angestellt werden, ist selbstverständlich. Ich will nicht, daß die Gewerkschaft über die Genossenschaft bestimmt. Wir find fein Anhängsel der Gewerkschaft.
Stühmer: Ich kann erklären, daß der Aufsichtsrat diese Auffassung Störmers nicht zu der seinigen macht.
Gine Genoffin protestiert dagegen, daß Störungen während der Ausführungen Stadthagens auch vom Vorstandstisch gefallen
waren.
Die Versammlung stimmte mit großer Mehrheit für die Entlastung des Vorstandes und Aufsichtsrates sowie für die Genehmigung der Bilanz und des auf Seite 31 des Geschäftsberichts veröffentlichten Berteilungsplanes.
Damit war die Versammlung beendet. Die Wahl zum Auffichtsrat erfolgt in einer späteren Versammlung.
Aus der Partei.
Reaktionäre Affenkomödie.
Im Prozeß gegen unseren verantwortlichen Redakteur, Genoffen Wachs, wegen vermeintlicher Beleidigung des preußischen Abgeordnetenhauses ist vom Staatsanwalt und vom Ver urteilten Revision eingelegt.
Die Partei und die Kinderfreunde.
Für die Genossen Ettor, Giovanitti und Caruso, die heute vor den Assisen von Salem stehen und von einer schamlosen Klassenjustiz bedroht sind, nahm der Vorstand eine Resolution an, die die italienische Arbeiterschaft auffordert, im Falle eines Todesurteils den Generalstreif zu proklamieren, um die Vollziehung des Juftizmordes zu verhindern.
Das Referendum gegen den Freimaurerorden. Nom, 12. November.( Eig. Ber.) Am 10. d. M. ist das vom Parteitage von Reggio angesagte Referendum über die Bereinbarfeit von Freimaurertum und Sozialismus zum Abschluß gelangt. Von 1094 stimmberechtigten Sektionen haben sich 604 an der Abstimmung beteiligt, bon 29 970 Mitgliedern 13 120 oder 43,9 Proz. Die Infompatibilität wurde von 9514 Genossen gegen 2188 erklärt bei 1426 Stimmenthaltungen; für die Ausstoßung stimmten 8618, dagegen 2578, Stimmenthaltungen 1924. Da die abgegebenen Slimmen nicht die statutenmäßig vorgeschriebene Hälfte der Stimm berechtigten erreichten, nahm der Parteivorstand eine Resolution an, die gleichzeitig mit diesem Ergebnis die hohe Zahl der gegen den Freimaurerorden abgegebenen Stimmen konstatiert und die dem Orden angehörenden Genossen auffordert, der moralischen Bedeutung dieses Votums Rechnung zu fragen. Gleichzeitig beschloß der Vorstand, die Frage auf die Tagesordnung des nächsten Parteitages zu sehen.
punkte, wo die italienische Partei seit sechs Jahren steht. Um die Man steht also nach dem Referendum genau an demselben fich klar sein, daß sie der in den sozialistischen Parteien anderer Bewegung gegen das Freimaurertum richtig zu bewerten, muß man Länder sich geltend machenden Bewegung gegen die Akademiker und Intellektuellen in allem wesensverwandt ist. Soweit das in dieser Beziehung vorliegende Mißtrauen sich spontan in der Arbeiterschaft geltend macht, hat es sicher eine tiefe Bedeutung und auch eine Funktion in der proletarischen Bewegung. Aber in Italien wie in den anderen Ländern sind die Führer der antiintellektuellen Strömung selbst vorwiegend Intellektuelle, und es ist keinem EinStrömung selbst vorwiegend Intellektuelle, und es ist keinem Eingeweihten ein Geheimnis, daß an der Spize der Agitation gegen die Freimaurer gerade Sozialisten stehen, deren Antrag auf Aufbei den Barlamentswahlen Freimaurer find( eben weil in Italien nahme in den Verband der Freimaurer aus irgendeinem Grunde abgelehnt worden ist. Da ein großer Teil aller Parteikandidaten leider die Arbeiterschaft nur sehr wenige Standidaten stellt), so peinlichen Lage. Die meisten Parteisektionen, deren Kandidat enthebt der Ausgang des Referendums den Vorstand einer recht Freimaurer ist, hatten nämlich schon im voraus erklärt, ihn unges achtet des Ausganges der Abstimmung beibehalten zu wollen.
Jugendbewegung.
Eine jungdeutsche Attacke auf die Arbeitereltern. Die Tatsache, daß der Jungdeutschlandbund als ein Krieger verein der Jungen politische Bestrebungen verfolgt, suchen seine Führer abzuleugnen.
" Wir wollen im Jungdeutschland- Bund nichts mit Politik zu tun haben, und doch wird uns immer und immer wieder von der Sozialdemokratie die Politik vorgeworfen," flagt in Nr. 13 des offiziellen Publikationsorgans des Jungdeutschland- Bundes ein gewisser J. Kunze- Braunschweig, um gleich im nächsten Saß sich selbst Lügen zu strafen und eine Attacke auf die sozialdemokratischen Eltern zu machen:
Von ihrem parteipolitischen Standpunkt aus hat sie( die Sozialdemokratie) entschieden recht. Sie fürchtet, die Jugend aus ihren Reihen werde sich vermindern und zu uns fommen. Das wollen wir unbedingt: müssen dieses Biel mit allen uns zu Gebote stehenden Mitteln au erreichen suchen. Hier blüht uns die reichste, aber auch schwerste Arbeit, denn was sich uns hier hindernd in den Weg stellt, ist das Elternhaus, und hinter diesem steht die Partei. Wir müssen daher versuchen, in diesen Kreisen aufklärend zu wirken und dürfen nicht ruhig zusehen, wie unsere Bewegung und unsere hohen Ziele fortwährend von der roten Bresse in gehässiger Weise verunglimpft werden. Ich weiß aus Erfahrung, daß die sogenannten General- und Stadtanzeiger in den Kreisen der Arbeiterschaft sehr viel gelesen werden. In diese Presse müssen wir deshalb aufklärende, maßvolle Artikel über Zwede und Ziele, über das Mollen und Vollbringen des Jungdeutschland- Bundes hineinbringen."
So lobenswert die Offenheit ist, mit der hier das„ Wollen" des Jungdeutschland- Bundes dargelegt wird, so arbeiterfeindlich ist dieses Wollen selbst.
Die österreichische Sozialdemokratie, die sich in vorbildlicher Weise als Zusammenfassung und Organ aller wertbollen wirtschaftlichen und Kulturbestrebungen entwickelt hat, hat nun auch die mustergültige Wirksamkeit der von Graz ausgehenden Bewegung der Kinderfreunde offiziell anerkannt und ihre Förderung unternommen. Im Anschluß an den deutschösterreichischen Barteitag tagten 68 Delegierte, die vom Genossen Deutsch namens des Parteisekretariats begrüßt wurden. Referent war Abgeordneter Maar Winter. Er schilderte die Tätigkeit der Arbeitertindera Offiziere und Generale wollen die heranwachsende Jugend der freunde: Elternabende, Kinderfeste, Jugendbibliotheken, Kinder- Arbeiterschaft ihren Eltern geistig entfremden. Die Arbeiterjugend horte, Kinderwanderungen usw. Besonders wichtig sei die Ausleje foll im triegerischen Geiste erzogen werden, während die Arbeiterder Mitarbeiter. Die schwerste Aufgabe wird darin bestehen, daß eltern friedliebend sind. Die Arbeiterjugend soll den kulturfeindwir Menschen mit der allergrößten persönlichen Gewissenhaftigkeit lichen imperialistischen Gelüften der herrschenden Klassen dienstbar gewinnen, sind doch körperliche, geistige und fittliche Gefahren zu gemacht werden, gegen die die Arbeitereltern nur Abscheu empberhüten. Es gibt bei Spielen, bei Ausflügen, beim Schwimmen finden. Der schriftstellernde Militär fleht dann die Schulmänner Unglücksfälle. Die Verleihung von Jugendschriften, die Beran- folgendermaßen an: staltung von Deflamtionen und Kinderfesten stellt uns vor Probleme. Aber auch jene, die mit der Kindererziehung betraut werden, müssen nach ihren sittlichen Qualitäten streng geprüft werden. Diesen Schwierigkeiten stehen große und schöne Erfolgsmöglichkeiten gegentann und erfrischt durch den Umgang mit Kindern, und wie neu über. Man muß es erlebt haben, wie man selbst jung werden Alltags zurückkehrt." Unter Hervorhebung der unter Leitung des Genossen Affritsch in Graz Geleisteten, das dann in den Alpenländern, Wien und Brünn usw. Nachfolge gefunden hat, legte er die Aufgaben im einzelnen bar, warnte bor Verbürger lichung der Bewegung und legte Leitsäße vor, in deren Mittelpunkt die Schaffung eines Kinderrats bon Vertretern der Parteileitung, der Frauen, des Unterrichtsausschusses, der Turner, In Wahrheit ist eine Steigerung der Propaganda für den Naturfreunde", Arbeiterkinderfreunde". Lehrern und Aerzten Jungdeutschland- Bund durch Bolts- und Fortbildungsschullehrer steht. faum noch möglich. Sind doch sogar die Kriegsspiele mit dem offiNach eingehender Diskussion, in der u. a. Deutsch . Danneberg ziellen Schulunterricht verquidt worden, um die Schüler, die daran wurden die Leitfäße unter Erhöhung der den Arbeiterkinder- zu können. Zwar ist die richterliche Entscheidung über diese ( Unterrichtsausschuß). Affritsch, Therese Schlesinger sprachen, nicht teilnehmen, wegen unentschuldigter Schulversäumnis bestrafen freunden zugedachten Vertretung angenommen. Winter betonte originellen Strafbefehle noch nicht gefällt. Trotz solchermaßen be noch, daß es sich darum handele, die vielfachen Bestrebungen zur Pflege und Erziehung der proletarischen Jugend zu bereinheitlichen. Der Kinderrat ist berechtigt, Sachverständige zur Mitarbeit heranzuziehen. Zur Feststellung des speziellen Programms sollen Leit fäße durch allgemeines Ausschreiben gewonnen werden. Das Unternehmen verdient besten Erfolg und Nachahmung.
Wahlen zum Internationalen Kongres. Nachdem der Parteivorstand die Vorstände der Bezirksorganifationen zum Wahlförper bestimmt hatte, wählte der Zentralbor- gekräftigt man nach solchen Stunden wieder in die Parteiarbeit des ftand von Groß- Berlin zu Delegierten die Genossen Eugen Ernst , Mag Groger und die Genossin Ottilie Baader . Der Zentralvorstand der Provinz Brandenburg delegierte den Genossen Otto Wels ,
Internationaler Sozialistenkongres in Basel . Die Adresse des Lokalkomitees für den außerordentlichen Internationalen Sozialistenfongreß lautet:
Redakteur Frey, Basel , Petersberg 29. Die Delegierten werden gebeten, dem Genossen Freh von threr Wahl Miteilung zu machen, damit das Wohnungskomitec die zur Unterbringung der Delegierten nötigen Schritte unter
nehmen kann.
Ausschluß aus der Partel.
Der Ortsverein Driesen des sozialdemokratischen Vereins für Friedeberg- Arnswalde hatte gegen den Genossen
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Im Kampfe foll auch die Schule helfen. Wir dürfen es nicht hingehen lassen, wenn die Agitatoren der roten Partei furz vor Ostern mit Fragebogen in der Tasche von Haus zu Haus ziehen und die Eltern der Konfirmanden schon vor dem Berlassen ihrer Kinder aus der Schule bermöge ihrer Parteigewalt zwingen, nach der Konfirmation ihre Kinder der sozialdemokratischen Jugendorganisation zu verschreiben. Hier kann nur die Schule ein wenn auch schwaches Gegen gewicht sein. Klassen und Turnlehrer müssen immer und immer wieder auf unsere Bestre bungen hinweisen, und geeignete Propa. gandaschriften müssen auch die Eltern era halten."
triebener terroristischer Agitation ist die Beteiligung an den Veranstaltungen des Jungdeutschland- Bundes in stetem Abflauen be griffen. Die Arbeiterjugend flieht die Veranstaltungen, sobald sie ihre wahren, arbeiterfeindlichen Zwede erkannt hat. Die Arbeiter sollten es sich angelegen sein laſſen, die Arbeiterjugend über die wahren Bestrebungen des Jungdeutschland- Bundes aufzuklären.