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Bezirks- Beilage des Vorwärts" für Süden- Weffen.

Nr. 269. 29. Jahrg.

Vorort- Nachrichten.

Neukölln  .

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16. November 1912.

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bürgerlichen Herren Gemeindeverordneten über die nach ihrer aus dem Vorsteher, 4 Schöffen, wovon einer als besoldeter anzu­Ansicht zu reichliche Armenunterstützung und nicht zuletzt die eigen stellen sein wird, und 15 Gemeindevertretern. Es muß zu diesem artige Zusammenstellung der Kosten des vornehmen" Klassenwirts- Zwecke eine dementsprechende Abänderung des Ortsstatuts vor­Hauses mit den 100 000 m. Armenlasten" durch den Gemeinde- genommen werden, welches zum 1. Januar 1913 in Straft treten Die Stadtverordnetenversammlung nahm am Donnerstagabend führung kommen lassen, einmal der tafernierten Armut im Gemeinde nahme des Kommissionsbeschluffes. Die Gemeindevertreter Schmidt vorstand hat bei unseren Genossen den Plan reifen und zur Aus- soll. Der Gemeindevorsteher empfahl deshalb einstimmige An­die Wahl von zwei Magistratsmitgliedern vor. An Stelle des zum armenhaus einen Besuch abzustatten und die Verhältnisse diefer und Sauer sprachen sich dagegen aus. Zweckverband Groß- Berlin übergetretenen Stadtbaurats Riehl Armen einer gründlichen und kritischen Prüfung zu unterziehen. Vermehrung um 6 Vertreter. Gemeindevertreter Sauer beantragte Schmidt beantragte eine twurde für den Hochbau der bisherige Stadtbauinspektor Best Das Ergebnis biefer Untersuchung ist ein in jeder fogar die höchstzulässige Zahl von Bum Stadtbaurat mit 64 von 65 abgegebenen Stimmen gewählt. Beziehung beschämendes für die Gemeinde. Die Reichardt befürwortete den Kommissionsbeschluß und legte die 24 Vertretern. Genosse Die Wahl für die neue Stelle des Stadtbaurats für das Insassen des Armenhauses sind meistens Frauen und Kinder. Gründe dar, welche unsere Genossen veranlaßt haben, für den Be­Verkehrswesen fiel auf den bisherigen Stadtbauinspektor imine Frau, die Tiefbau Hahn; derselbe erhielt 62 von den 65 abgegebenen bat rechtsseitig gelähmt ist, schluß der Kommission einzutreten. Zugleich ersuchte er die bürger­bon Stimmen. der Gemeinde nicht weniger als drei lichen Vertreter, mit dafür zu sorgen und eintreten zu wollen, daß Kinder in Vollpflege; Vor Eintritt in die Beratung der weiteren Tagesordnungsmart, für sich selbst ebenfalls 10 m. pro Monat; aber das ist ordnung zuläßt, bald verschwinden möge. Auch Genosse Weber für jedes Kind bekommt sie zehn das Privilegium der Angesessenen, welches die Landgemeinde­punkte stellte Stadtv. Conrad( Soz.) an der Hand von Tatsachen noch nicht alles: außer diesen drei Kindern hat die förperlich selbst trat für den Beschluß der Kommission ein. Die Majorität stimmte fest, daß in den Bureaus des Tiefbauamts unter Leitung des gebrechliche Frau noch sechs Kinder von Insassen des Armenhauses dem Antrage Sauer zu, wonach die Vertretung in Zukunft aus Bureausekretärs Wiegand Wahlarbeiten für die bürgerlichen am Tage in Pflege, darunter zwei Säuglinge im Alter von 24 Verordneten bestehen soll. Alsdann teilte der Vorsteher mit, Barteien ausgeführt wurden. Redner protestierte energisch gegen acht Bochen und einem Vierteljahr. Es ist ein unerhörter Zustand, daß die Anstellung eines befoldeten juristisch gebildeten Schöffen diese offiziöse Wahlmache auf Kosten der Steuerzahler und forderte daß eine Gemeinde Waisenkinder zur Pflege und Erziehung in ein unbedingt notwendig sei. Derselbe habe hauptsächlich die Ange­Auskunft vom Magistrat, ob er davon wisse. Bürgermeister armenhaus gibt! Dr. Weinreich versicherte, daß ihm amtlich" davon nichts be: Kindern von acht Wochen bis neun Jahren verdient durch Aufwartung solle er als Vorsitzender für das zum 1. April zu errichtende Kauf­Eine andere Frau mit fünf eigenen legenheiten der Gemeinde in Klagesachen wahrzunehmen; auch Tannt sei.( zurufe bei den Sozialdemokraten: Aha! Amtlich!) 24 Mart pro Monat; davon muß sie für Verpflegung der manns- und Gewerbegericht in Betracht kommen. Als Anfangs­Wenn derartiges im Dienst geschehe, so billige er das nicht und Kinder acht Mark ausgeben, so daß ihr für den Lebensunterhalt gehalt kommen 6800 M., steigend von drei zu drei Jahren um werde Abhilfe schaffen. Natürlich könne man den Beamten außer ganze 16 Mart verbleiben. Von der Gemeinde erhält sie nichts.­600 M. bis zum Höchstgehalt nach neunjähriger Dienstzeit von 8600 dienstlich nicht die Bürgerrechte unterbinden.( Zurufe bei den Ein alter Mann von 64 Jahren, der eine kleine Invalidenrente be- Mart, in Vorschlag. Die Vertretung ſtimmte dem zu. Bei dem Sozialdemokraten: Das ist selbstverständlich!) Den Ankauf des Planmateriala für das Stadb= zieht und 6 M. monatlich bei leichter Beschäftigung verdient, Puntt: Anlegung eines Fußsteiges in dem unregulierten Teil der gebiet von dem Vermessungsbureau Härtel u. Jeschal zum Preise erhält ebenfalls nichts als das Obdach im Armenhaus. Und selbst Großbeerenstraße wies Genosse Hermann darauf hin, daß der bon 20 000 M. befürwortete Stadtv. Serno  . Dagegen sprach sich diese Aufwendung" scheint der Gemeindeverwaltung noch zu schlechte Zustand der Straße dringende Abhilfe notwendig mache. Stadtv. Wuzky( Soz.) aus, weil der Wert des Materials in gar fostspielig zu sein, denn sie hat den Mann auffordern laffen, Gemeindevertreter Sauer kritisierte die unhaltbaren Zustände an feinem Verhältnis zu der Höhe der geforderten Summe stände. die gastlichen Räume zu verlassen und sich eine Wohnung der Eisenbahnüberführung nach Marienfelde  . Um ein größeres Das sei durch Gutachten von Sachverständigen festgestellt. Nichts­zu suchen. Wie er dann die Wohnung bezahlen und sein Unglück zu verhüten, sei die Eisenbahnbehörde verpflichtet, baldigit Leben fristen foll destoweniger bewilligten die bürgerlichen Fraktionen der Firma Aus Hang zum Komfort und zur Bequemlichkeit wird sicher niemand Breite von Metern erteilte die Vertretung ihre Zustimmung. darüber hat man ihm leider nichts mitgeteilt. Abhilfe zu schaffen. Der Anlegung eines Fußsteiges in einer den zu hohen Preis. Für die Bebauung der im städtischen Besiz befindlichen zu den elenden Räumen des kommunalen Armenhauses seine Bu- Dem Antrage des Kaninchenzüchtervereins Mariendorf   auf miet­flucht nehmen, dessen Bewohner wie sie selbst sagten mit freie Ueberlassung eines Gemeindegrundstücks zum Zwecke der Terrains zwischen Leffing, Kopf, Bergstraße Grauen" dem Winter entgegensehen. Der einzige anständige Raum Förderung der Kaninchenzucht wurde zugestimmt. Genosse Welt und Mittelweg( ehemaliges Luisenstadtkirchengelände) hat der der überdies den Vorzug hat, fast nie benugt zu werden ist machte hierzu den Vorschlag, diese Angelegenheit der Nahrungs­neugewählte Stadtbaurat Best ein recht schönes, modernen städte- für die geschäßte Verwaltung und die Herren Aerzte bestimmt. Bei mittelkommission zu überweisen; dieselbe soll mit dem Vorstand baulichen Grundfäßen entsprechendes Projekt entworfen. Auf Frei­flächen und Straßenland entfallen 48 Prog. des Geländes. Eine dem herrschenden Mangel an genügenden Räumen fönnte schließlich des Vereins in Verbindung treten, behufs Lieferung von Kaninchen breite Promenadenstraße durchquert dasselbe parallel zur Berg- auf dieses Reservatrecht verzichtet oder ein Anbau ins Auge gefaßt nach dem Muster des Beschlusses der Schöneberger Stadtver­Straße und verbindet es mit dem Körnerpart. Den Mittelpunkt werden, der an und für sich unbedingt nötig ist. Auch gegen einen ordnetenversammlung. Die Vertretung erklärt sich mit der Ueber­bilden ein Blah von etwa 100 x 130 Meter mit Wasserbecken Neubau, vielleicht neben dem kommunalen Gemeindewirtshaus dürfte weisung an die Kommission einverstanden. Des weiteren ersuchte und architektonischem Abschluß. Die Steigung des Terrains ist durch einzuwenden sein. Jedenfalls sind die Zustände im Welt den Vorsteher, am Rathaus eine Tafel anzubringen, veizvolle Terraffen und Treppen gefchidh überwunden. Für die Armenhaus, von dessen Räumlichkeiten photographische Aufnahmen wodurch ersichtlich ist, daß dort erste Hilfe bei Unglüdsfällen ge­Bebauung sind ausschließlich Borderhäuser vorgesehen, Seitenflügel gemacht wurden, auf die Dauer unhaltbar und ihre Besserung währt wird. An verschiedenen Straßenecken weisen zwar derartige und Quergebäude also völlig ausgeschlossen. Wonumentale öffent eine unabweisbare Pflicht der Gemeinde. Der erste sozialdemokra Tafeln darauf hin, tämen aber die Verunglückten dorthin, jo liche Gebäude und Spielpläte sollen das hier fünftig erstehende tische Besuch im Bellengefängnis der der Armut hat seine wüßten sie nicht, an wen sie sich zu wenden haben. Der Gemeinde­Schöne Stadtbild vervollständigen. Die ganze Vorlage wurde ein Wirkung auch nicht verfehlt. Sofort nach dessen Bekannt vorsteher wird dieser Anregung Folge geben. Stimmig genehmigt. die zuständigen und auch in die Briz. Gegen den vorgelegten Entwurf für die Abänderung des unzuständigen Stellen: der Armenvorsteher und einige Aerzte trafen In der Gemeinderatssigung am 11. November entwickelte fich Ortsstatuts betreffend die Pflichtfortbildungsschule ein, es erfolgte eine gründliche, innere Reinigung des Armenhauses wurden erhebliche Einwendungen erhoben. Die Stadtvv. Ja ed und vor allem wurde ärztlicherseits wie auch nicht anders dents eine lebhafte Debatte bei der Bereitstellung der Geldmittel für die bar ( Soz.) und Wermuth( Soz.) beantragten Zurückverweisung an gegen dies System der Kinderpflege Einspruch erhoben. am 1. April 1913 zu errichtende Realschule. Genosse Prenzlo tv die Gewerbedeputation. Die bisher festgelegte Mitbestimmung der Weiter famen Mitglieder von einem bürgerlichen Frauenverein warnte nochmals eindringlich davor und wies auf die hohen Kosten Deputation bei Festsetzung der Unterrichtszeiten dürfe nicht aufge- wahrscheinlich in der löblichen Absicht, die Armen zu trösten und hin, welche der Gemeinde bei einer Schülerzahl von vorläufig nicht hoben werden. Die Beschaffung der Lernmittel dürfe weder von ihnen die Versicherung zu geben, daß Armut feine Schande sei. Und mehr als 50 daraus entstehen müssen. den Schülemm, noch von deren Arbeitgebern verlangt werden, fon- fie haben recht, diese Satten. Armut ist freilich feine Schande, aber und zwei Lehrer sowie zwei Lehrerinnen für die höhere Töchter­dern sei eine soziale Pflicht der Gemeinde. Entschieden bekämpft sie ist ein Fluch, der für die Wermsten der Armen, die der öffentlichen schule angestellt werden. Der Schulgeldbetrag wird für die unteren werden müffe die beabsichtigte Verschärfung der Strafen gegen die Armenpflege anheimfallen, bis zur Rechtlosigkeit und sogar klaffen auf 25 M. vierteljährlich festgesetzt, für die höheren Klassen auf Schüler. Gewiß sei für einen gedeihlichen Unterricht anständiges bis zur Wehrlosigkeit sich steigert. Das müssen besonders die 30-35 M.; für auswärtige Schüler soll der Betrag auch nicht höher sein. und ordentliches Betragen der letzteren Vorbedingung. Das werde weiblichen Insassen des Armenhauses bitter empfinden, die, wie be- Bei der Beratung des Statuts diefer höheren Schule entstand eine aber nicht durch Nachsißen und Karzerstrafen erreicht, sondern durch hauptet wird, von dem dortigen Verwalter mit den unpassendsten sehr lebhafte Aussprache darüber, ob die Schüler die Schulfeste mit Anwendung vernünftiger pädagogischer Mittel. Die Lehrer müßten Ausdrücken belegt werden. zufeiern verpflichtet sein sollen, wogegen sich Genosse Prenzlow ber sich bemühen, das Gute im Innern der jungen Menschen zu wecken gebens wandte. Den Höhepunkt in der Diskussion bildete der Auss und sich so deren Achtung zu gewinnen. Die Bestimmung, daß ipruch eines Gemeindevertreters, solange die bürgerliche Gesellschaft am Ruder wäre, müßten die Kinder diese Feiern mitmachen. Wenn Schüler eventuell durch die Polizei zwangeweise zur Schule gebracht werden könnten, müsse unbedingt fallen, da dies immer zu einer die Sozialdemokratie erst zur Herrschaft gelangt sei, würden die folvohl für den Schüler als auch für den Schußmann unwürdigen Kinder gezwungen werden, eine Bebelfeier uiw. mitzumachen. Somödie führen und insbesondere für den Charakter des ersteren Dann wurde noch eine zweite Klasse für Schwachbegabte und die Werderben bringen müsse. Bürgermeister Dr. Weinreich wollte Anstellung eines Lehrers hierfür genehmigt. Ueber die schlechte nicht alle Einwände der Vorredner gelten lassen, erklärte sich aber Beschaffenheit der Jahnstraße, im Volksmund Kasserollenstraße" mit nochmaliger Deputationsberatung einverstanden. Das wurde In einer gutbesuchten öffentlichen Bersammlung in Senftlebens genannt, wurde lebhaft geflagt und beschlossen, nach dreijährigem beschlossen, nachdem Stadtv. Lehnte noch gebeten hatte, nur ja estjälen referierte am Dienstag Genosse Dr. Alfred Bernstein ergebnislosen Verhandeln mit dem Anlieger Wegener die Ent­nicht in der Belastung der Arbeitgeber zu weit zu gehen. über das Thema:" Sozialismus und Konfession". An der Dis- eignungsflage gegen denselben einzuleiten. Den Kreisschulinspektorem Werner( Bezirk Neukölln- Ost) und fuffion beteiligte sich auch der erschienene Ortsgeistliche. Ihm wurde Lankwitz  . Süttenreich( Neukölln- West) wurde gegen Entschädigungen von bon den Genoffen Schmidt, Goschur und Steuer gedient. Zum Schluß 2500 bezw. 1500 M. die schultechnische Mitarbeit über- der Versammlung meldeten sich 12 Anwesende zum Austritt aus der tragen. Landeskirche. Der Vorsitzende gab bekannt, daß weitere Austritts Der Entwurf für den Erweiterungsbau der latho. erflärungen an das Amtsgericht Köpenid zu richten sind. Am lischen Gemeindeschule in der Kopfstraße wurde auf An- 28. November beginnt der Vortragsfurjus:" Grundlagen der Er­trag des Stadtv. Fleischer( Soz.) der Hochbau- Deputation überziehung". wiesen. Durch Ankauf des Geländes am Mittelbuschweg für die städtische Hafenanlage ist auch das Miersche Natur- und Kunsteis. werk Eigentum der Stadt geworden. Der Magistrat schlug vor, zum Weiterbetrieb in städtischer Regie einen Vorschußfonds zu bilden, das bisherige Dienst- und Arbeitspersonal weiter au be schäftigen und für die Verwaltung eine Wirtschaftskommission zu bilden. Die Vorlage wurde genehmigt und u. a. Stadtv. Böske ( Soz.) in die Kommission gewählt.

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Für den Bau des Hauptsammelfanals der Kanalisation in der Lahnstraße zwifchen Mittelbuschweg und Köllnische Alleen wurden die Kosten bon 100 000 2. bewilligt. Für die Fort führung des Schiffahrtfanals genehmigte die Ver­jammlung, den Ausbau des Kanalprofils in den Abmessungen für Schiffe von 600 Tonnen Tragfähigkeit und die Entwürfe für die Brücken an der Teupiter Straße und der Grenzallee. Ueber die Rechnungslegung der städtischen Sparkasse für das Jahr 1911 berichtete Stadtv. Groger( Soz.). Im Berichtsjahre wurden 12 210 neue Bücher ausgefertigt, so daß im ganzen 51 080 in Umlauf waren. Die Zahl der Sparer vermehrte sich um 6346 auf insgesamt 51 080. Die Gesamteinlagen vermehrten sich von 19 896 316 auf 23 089 143 M., also um 3 192 000 m. Dem Rech­nungeleger wurde Entlastung erteilt. In geheimer Sibung wurde der Vorlage des Magistrate, nach welcher zum Betriebe der Städtischen Sypothete nanstalt ein Darlehen von 3 Millionen Mart aufgenommen werden foll, zu geftimmt. Lichterfelde  .

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werden fam Leben in

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Es ist selbstverständlich, daß der Dezernent des Armenwesens davon keine Kenntnis hat; jedenfalls muß aber schleunigste Re­medur in dieser Beziehung gefordert werden.

Diesem Verlangen wird sicher auch die Gemeindevertretung zu stimmen, da eine Belastung" des Armenetats damit nicht ver­bunden ist.

Johannisthal  .

Tempelhof  .

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Zum Kreistagsabgeordneten für die Gemeinde Tempelhof  wurde Bürgermeister Mussehl, dessen Wahlzeit Ende dieses Jahres abläuft, in einer der öffentlichen vorangegangenen geheimen Gemeindevertretersizung wiedergewählt.

Es sollen ein Oberlehrer

Der zweite Elternabend findet heute abend 8 1hr bei Schulz, Surfürstenstraße, statt. Eltern und Kinder sind willtonimen. Adlershof  .

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In der Generalversammlung des Wahlvereins erstattete Genosse Zabel den Bericht unserer Gemeindevertreter. Der Bericht bestätigte nur aufs neue, daß auch im kommunalpolitischen Leben die Gegen­fäße zwifchen Bemittelten und Unbemittelten sich immer schärfer zuipitzen. Und wenn ein Vertreter aus der II. Staffe zu erklären wagte, Adlershof   würde sich so allmählich zum Eldorado aller Armen" entwickeln, so wird die werftätige Bevölkerung dem Herri 800 000. sollen zur Errichtung einer Gemeinde- Doppelschule und seinen Gesinnungsgenossen bei den nächsten Wahlen die richtige am Alarichplatz beschafft werden. Heirvon sind 627 000 m. für den Antwort nicht schuldig bleiben. Beim Vorstandsbericht wies Genoffe Schulhausbau, 50 000 M. für die Turnhalle und 68 000 m. für Meil darauf hin, daß der Vorstand im vergangenen Quartal innere Einrichtungen vorgesehen. Mit dem Bau soll sofort be- hauptsächlich am inneren Ausbau der Organisation gearbeitet gonnen werden Genosse Schmidt ersuchte um Auskunft, cb habe. Selbstverständlich sei auch die Agitation nicht wiederum eine auswärtige Großfirma den Zuschlag erhalten habe. geffen worden. Für den Verein Jugendheim" sind im Auguſt Wenn die Gemeinde, die doch Hochbameister angestellt hat, den 53 Mitglieder, für den Vorwärts" 6 frühere Leser gewonnen Bau nicht in eigene Regie nehmen kann oder nehmen will, hätte worden. Bei der im September stattgefundenen Agitation für Wahl­man doch erwarten können, daß wenigstens hiesige leistungsfähige verein und Vorwärts" wurden 51 neue Genossen sowie 30 Vorwärts" Firmen in erster Linie hätten berücksichtigt werden können. Dies leser gewonnen. Bei der Frauenversammlung am 24. September ist nicht geschehen. So ist es auch nicht verwunderlich, daß die vollzogen 25 Frauen ihre Aufnahme in den Wahlverein. In den Wünsche der Arbeiter, die durch die herrschende Baukrise bereits Bablabenden wurden die Vorschläge des Vorstandes betreffend im Sommer zur Arbeitslosigkeit verurteilt waren und jetzt den Reorganisation der Zahlabende von der Majorität akzeptiert. Der Sorgen des Winters entgegensehen, bei einer durch die Kommune Mitgliederbestand ist von 715 am 1. Juli auf 773, davon 170 Frauen, zu vergebenden großen Bauausführung achtlos beiseite geschoben am 1. Oktober gestiegen. Vorwärts" lejer: 1. Juli 815, jegt 887. wurden. Selbst die bürgerlichen Herren, die vor ihrer Wahl die Der Kaffenbericht des Genossen Martin weist eine Gesamteinnahme Hebung des Mittelstandes versprachers, liegen ihre Wähler und von 986,82 M. und eine Gesamtausgabe von 824,71 W. auf. Wie ihr Versprechen im Stich. Mit dem Hinweise, daß Genosse Schmidt Genosse Kronewaldt mitteilte, hat das Gewerkschaftsfest eine Ein­und seine Freunde in dieser Beziehung immer eine von der Mehr- nahme von 420,55 W. und eine Ausgabe von 405,34 M. ergeben. heit abweichende Meinung hätten, glaubte man, alles als erledigt Die Kinderschußkommission entfaltet am Drte eine segensreiche zu betrachten. Vom Vorstandstisch wurde der sozialdemokratischen Tätigkeit. Die Anträge des Vorstandes, gegen die Mitglieder Dorn Fraktion noch vorgehalten, daß sie überhaupt gegen diesen Schul- busch und Krause das Ausschlußverfahren beim Zentralvorstand ein­hausneubau gestimmt habe, was diese jedoch mit Recht bestritten. zureichen, wurden einstimmig angenommen.

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Bohnsdorf  .

Ein Wahrzeichen des Elends. Weitab von den mit blühenden Elektrische Beleuchtung wird nunmehr die Berliner Straße von Die Neuwahl des Kreistagsabgeordneten fand am Donnerstag Gärten umrahmten Villen und Palästen der Reichen- in der der Ringbahnstraße bis zur Mariendorfer   Grenze erhalten. Der statt und endete mit einem Sieg unserer Genossen. Bei der Stich­fumpfigen Niederung des ehemaligen Bälelaufes steht ein einsames Vertrag mit den Vororte- Elektrizitätswerken ist so gehalten, daß wahl wurde an Stelle des früheren Abgeordneten Bach, Vertreter Haus aus ordinären Ziegelsteinen, die schon vorher das Material zu auch in nicht zu ferner Zukunft mit der Einführung derselben Be- der 1. Abteilung, der Genosse Zabel mit 9 Stimmen gegen die einem oder mehreren ähnlichen Gebäuden geliefert haben mögen. leuchtungsart in den anderen Hauptstraßen, namentlich der Dorf 8 Stimmen, welche der Bürgermeister auf sich vereinigte, gewählt. Alter und Schmutz haben feine hägliche Außenseite noch mit jener traße, gerechnet wird, zumal der Preisunterschied gegenüber dem undefinierbaren, düsteren Farbe überzogen, die beim Beschauer ein Gas ein geringfügiger ist. Zu den Installationsfosten, die auf der unbehagliches Gefühl auslöft und die zu den lichtfrohen Fassaden Berliner Straße   36 000 2. betragen, wird die Gemeinde zwei der hübschen Landhäuser in einem schneidenden Kontrast steht. Das Drittel zuschießen, welches aus dem Ueberschuß des Vorjahres ent­zweiftödige Gebäude ericheint wie ausgestorben; einige Fenster find mit nommen wird. Sollte die Gasgesellschaft auf die Kündigung des Bappe verhängt, bei anderen wieder sieht man altes Beug und Lumpen Vertrages bestehen, so dürfte auf einige Monate eine Doppel­die Stelle der Gardinen vertreten. Die meisten jedoch entbehren beleuchtung der Berliner   Eraße eintreten. Das Rathausbau: felbft diefes Schmudes"; wie erloschene Augen nehmen fich diese projekt ist soweit gediehen, daß nunmehr ein Modell zum Preise nadten Fenster aus, hinter denen nichts als Leere und Finsternis au von 700-800 m. angefertigt wird. erblicken ist. Verwundert wird der Fremdling, den ein Zufall in

diese erstklassige Stulturede des Dories  " geführt hat, beim Anblid Mariendorf.

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dieses einladenden Hauses fragen, wem wohl dasselbe gehöre und In der letzten Gemeindevertretersißung gab der Gemeinde­welchen Zweden es diene; und seine Verwunderung wird abgelöst vorsteher bekannt, daß die Wahlkommission der Vertretung die durch ein noch größeres Erstaunen nach der Antwort: Das ist Vermehrung der Verordneten um drei Mitglieder und die Wahl das Armenhaus der reichen Gemeinde Lichter eines Schöffen, welcher als befoldeter Schöffe anzustellen jei, felbel Die dauernden und bitteren Beschwerden der empfiehlt. Die Gemeindevertretung soll also in Zukunft bestehen BE FITZMIAN

In der Mitgliederversammlung des Wahlvereins erstatteten die Genoffen Schulz und Gaßlaugt den Bericht von der Verbandsa generalversammlung und erläuterten die dort gefaßten Beschlüsse. Die Diskussion über den Parteitag führte zu einer recht lebhaften Debatte. Zunächst wurde das Verhalten der Delegierten unseres Streises auf dem Parteitag dem Genossen Pied gegenüber ber­urteilt und die Resolution des Wahlvereins Stegliß einstimmig angenommen. Die Behandlung der Maifeierfrage auf dem Parteitage wurde einer scharfen Kritik unterzogen. Durch die Aufhebung des Nürnberger Beschlusses sei die Maifeier endgültig zu Grabe getragen worden, auch vermisse man den nötigen Ernst auf dem Parteitage, um die Maifeier würdig zu gestalten. Sämta liche Redner mit Ausnahme einiger Mitglieder des Holzarbeiter­verbandes sprachen sich gegen die Maifeier in der jetzigen Form