50 Jahre
Verein Berliner Buchdrucker und Schriftgießer.
" Die Gründung des Kleinsten Arbeitervereins wird für den fünf| Gewerbegesek, welches die volle Stoalitionsfreiheit brachte, hatte tigen Kulturhistorifer von größerem Wert sein, als der Schlachttag von Sadowa!" Dieses Wort Johann Jacobys tritt wieder deut licher in das Gedächtnis, wenn man die Geschichte des Vereins Ber liner Buchdrucker und Schriftgießer betrachtet, der nunmehr auf ein 50jähriges Bestehen zurückblicken kann. Nach zäher Arbeit und hef tigen Stämpfen mit dem Unternehmertum ist es dieser Organisation gelungen, sich als gleichberechtigter Faktor bei der Festsetzung der Lohn- und Arbeitsbedingungen durchzusehen, um für die Verbesserung der wirtschaftlichen Lage seiner Mitglieder erfolgreich eintreten zu können.
auch noch durch den Minister des Innern die Auszahlung der damit eine überaus lästige Fessel von der Arbeiterschaft genommen. Streitunterstüßung inhibiert, und wenn auch die Streikenden den Die Berliner Buchdrucker nahmen diese Gelegenheit wahr und leg- Kampf mit nur minimalen Unterstützungen, die durch freiwillige ten den Prinzipalen einen verbesserten Tarifentwurf vor, der auch Sammlungen aufgebracht wurden, weiterzuführen gewillt waren, am 13. Oktober 1871 ohne wesentlichen Widerstand von diesen an- mußten sie endlich doch unterliegen. Nach zehnwöchentlicher Dauer genommen wurde. Der Tarif seßte eine tägliche Arbeitszeit von wurde der Riesenkampf, der 2½ Millionen Mark verschlungen hatte, 10 Stunden, einen Minimallohn von 7½ Taler und die Bezahlung ergebnislos beendet. Der Sieger sette den Feldzug fort. Maßder Ueberstunden fest. Im Jahre 1878 gelang es den Gehilfen aber- regelungen wurden vorgenommen, von denen selbst alte, ergraute mals, unter Zurüdwerfung eines von den Brinzipalen versuchten Gehilfen betroffen wurden. Durch schwarze Listen wurden viele Ansturms gegen den bestehenden Tarif, verschiedene Verbesserungen monatelang von der Arbeitsgelegenheit ausgeschloffen und auf die durchzudrücken. Landstraße getrieben. Auch einen Arbeitsnachweis errichteten die Prinzipale, um ihn als Zuchtrute gegen die unbotmäßige Gehilfenschaft zu benußen. Durch unbeschränkte Einstellung von Lehrlingen wurde für eine Reservearmee gesorgt, die einen Klop am Bein der Gehilfenschaft bilden sollte. Die Verhältnisse schufen auch einen günstigen Boden für eine gelbe Organisation. Im Herbst 1893 wurde der Verein Berliner Nichtmitglieder gegründet, ein Vorläufer dea jetzt dem christlichen Gesamtverbande angeschlossenen Gutenbergbundes, der sich bei späteren Konflikten immer recht aufdringlich als Streitbrecherlieferant empfahl. Diese Crganisation wurde von den Prinzipalen gehätschelt und gepflegt, während die Verbandsmitglieder ihre Organisationszugehörigkeit verleugnen mußten, wollten sie überhaupt Arbeit erhalten.
Der Drang zum Zusammenschluß untereinander war Der Rückgang des wirtschaftlichen Aufschwunges, der nach 1873 schon in frühen Zeiten bei den Buchdruckern lebendig. Im als Folge der sogenannten Gründerjahre einsetzte, brachte auch für 17. und 18. Jahrhundert unterhielten die sogenannten Ge- die Buchdruckergehilfen eine vermehrte Arbeitslosigkeit mit sich. sellenbruderschaften eigene Arbeitsnachweise und Unter Bereits 1876 und dann wiederum 1878 mußten sie sich deshalb wiestüßungskaffen. Arbeitszeit und Lohn war mit den Drud- der Reduktionen gefallen lassen, da es den Prinzipalen gelungen herren vereinbart, und paritätisch zusammengesetzte Schiedsgerichte war, durch Gründung eines Vereins von Nichtverbandsmitglieschlichteten die Differenzen. Auch zu Arbeitseinstellungen tam es dern, die in jeder Weise bevorzugt wurden, die Stoßkraft der Gee schon. Die wachsende Macht der Gehilfen begann dann aber hilfenorganisation zu schwächen. den Druckherren unbequem zu werden, und sie gingen daran, die In diese Zeit fiel auch der Erlaß des Sozialistengejeges, das Gehilfenorganisationen zu vernichten, was ihnen infolge der Bei alles, was Arbeiterorganisation hieß, in den Geruch staatsgefähr Hilfe der Behörden auch gelang. Die Folge war eine licher Bestrebungen brachte. Davon blieben auch die Organisatiostetig sich steigernde Verelendung der Gehilfen. Als dann nen der Buchdrucker nicht verschont. Der Verband, der nach seiner im Jahre 1848 die Freiheitssonne einen Augenblick aus Gründung nur ein Jahr seinen Sitz in Berlin hatte, diesen dann Jm April 1896 tam es schließlich wieder zu Tarifverhandder Rebelzone des reaktionären Regimes hervortrat, da forderten aber nach Leipzig verlegte, wurde von den sächsischen Behörden als lungen, die nun ohne Schwertstreich eine Verkürzung der Arbeitsauch in höherem Maße die Buchdruder Erlösung von der Qual des ein Verein betrachtet, der sich mit öffentlichen Angelegenheiten be seit auf 9 Stunden brachten. Es wurde ein Tarifvertrag abgeewigen Jammers und des Elends. In Mainz trat die erste natio- fasse und nach dem sächsischen Vereinsgefeß forporativer Rechte be- schlossen, in dem sich beide Kontrahenten verpflichteten, für die nale Buchdruderversammlung zusammen, welche die Gründung eines dürfe. Ein Versuch, diesem Verlangen durch Umwandlung in einen stritte Durchführung des Tarifgefeßes Sorge zu tragen. Dieses Verbandes beschloß und ein Programm zur Verbesserung der Ar- Unterstützungsverein deutscher Buchdrucker" entgegenzukommen, friedliche Uebereinkommen war ein Erfolg der Lehre, welche beide beitsbedingungen und Schaffung von Widerstandskassen aufstellte. scheiterte, da die Behörde die Genehmigung versagte. Der Ver- Teile aus dem großen Streif gezogen hatten. Denn auch den Prin= Gin im September 1848 von den oppositionellen Gehilfen nach band löfte sich deshalb auf und machte einem Unterstützungsverein zipalen hatte dieser Sieg" keine wirkliche Freude gebracht. Bor Berlin einberufener Kongreß, welcher die Mittel und Wege zur deutscher Buchdrucker" Plazz, der seinen Sitz in Stuttgart erhielt. Beunruhigungen waren sie nicht sicher, die Konkurrenzverhältnisse Durchführung der Mainzer Beschlüsse beraten sollte, wurde aber Die schifanöse Behandlung seitens der Behörden blieb aber auch verschlechterten sich infolge der Willkür bei der Entlohnung zuauseinander getrieben, da mittlerweile die Reaktion wieder ihr weiterhin nicht aus. Um sich vor gänzlicher Vernichtung zu bewah- fehends, und bei der mittlerweile eintretenden Hochkonjunktur war Haupt erhoben hatte. Die Vereine verfielen der Auflösung, und ren, mußte der Unterstützungsverein später seine Statuten noch somit war bis auf weiteres jede organisatorische Tätigkeit brach- mals ändern. Der Sitz wurde dann wieder nach Berlin verlegt. gelegt. Unter diesen Verhältnissen litt natürlich auch der Berliner Als aber am 1. Januar 1862 in Sachsen das Koalitions- und Verein unfäglich. Er hatte nicht einmal mehr die Kraft, den mehr Bersammlungsrecht in Kraft trat und sich zuerst in Leipzig und mals verschlechterten Tarif überall zur Einführung zu bringen, um Dresden Vereine bildeten, machte man auch in Berlin wieder den so weniger, als die Prinzipale an einer einheitlichen Gestaltung der Versuch, sich zu organisieren. Am 2. Dezember 1862 fanden sich Arbeitsverhältnisse gar kein Interesse an den Tag legten. Es ist 58 Buchdruckergehilfen zusammen, um einen festen Zusammenschluß deshalb verständlich, daß auch in Berlin ein im Jahre 1886 erneut aller Berufs- und Leidensgenossen herbeizuführen. Neben der abgeschlossener Tarif mit großer Majorität angenommen wurde, obWiederaufrichtung der Unterstüßungskassen und Verbesserung der gleich dieser nur eine Lohnerhöhung von 6% Prozent brachte und Lohn- und Arbeitsbedingungen war auch die geistige Sebung der obgleich der Berliner Vertreter in der Tariffommission dagegen Mitglieder ins Auge gefaßt worden. Von wissenschaftlich gebildeten gestimmt hatte. Die Arbeitslosigkeit stieg mehr und mehr. Die Bersonen wurden in dem Verein fast jede Woche Vorträge gehalten. Ginführung des Tarifs gestaltete fich immer schwieriger, zumal der Einer der beliebtesten Referenten war der verstorbene Genoffe artige Bestrebungen noch durch gemeine Denunziationen erschwert Wilhelm Liebknecht , welcher im Jahre 1864 allein 20 Vor- wurden. Zu den Denunzianten gehörte auch die„ Germania ", die träge im Verein Berliner Buchdrucker hielt. Als Liebknecht unter anderem in einem Artikel darauf hinwies, daß der Unter1865 aus Berlin und dem preußischen Staatsgebiet ausgewiesen stüßungsverein solche Mitglieder, die nicht für den Tarif eintreten wurde, sprach der Verein in einer Reſolution sein tiefstes Bedauern wollten, ausschloß und sie somit ihrer Anrechte an den Unterdarüber aus und stiftete dem Verfemten eine Ehrengabe von 100 ftüßungsfaffen beraubte. Talern. Wilhelm Liebknecht blieb auch in späteren Jahren, als er wieder nach Berlin zurückgekehrt war, dem Verein ein treuer Freund und war bei dessen festlichen Veranstaltungen ein oft und gerngesehener Gast.
um
damit zu rechnen, daß ein abermaliger Streit der Gehilfen für diefe günstiger verlaufen würde. Die Gehilfen andererseits wußten wohl, daß ihnen die Zeitverhältnisse günstiger zu werden versprachen; an einem Augenblickserfolg war ihnen jedoch nichts gelegen, ein dauerndes, gut basiertes Verhältnis war ihnen lieber, wenn sie auch jetzt etwas nachgeben sollten.
In einen Teil der Gehilfenschaft trug allerdings das geringe materielle Zugeständnis und überhaupt der Abschluß einer Tarifgemeinschaft starke Erregung hinein. Ein scharfer Gegner dieses Vertragsabschlusses war auch Artur Gasch, der damalige Redaktento des Verbandsorgans, des„ Korrespondent". Er vermochte aber nur einen kleinen Teil der Mitglieder für sich zu gewinnen und wurde von der Generalversammlung des Verbandes wegen seiner Angriffe auf die Tarifgemeinschaft seines Amtes enthoben. Gasch gründete hierauf ein neues Gehilfenorgan, die Buchdruckerwacht", worin er seine Angriffe fortsette. Es erfolgte deshalb sein Ausschluß aus dem Verbande. Ihm schloß sich nun eine Anzahl Gleichgesinnter an und gründete die Gewerkschaft der Buchdrucker", die einen Mitgliederkreis aber fast nur in Leipzig und Berlin gewann. Zwischen den beiden Organisationen tam es leider oft zu häßlichen Fehden, die sich an Leidenschaftlichkeit nicht überbieten ließen. Im Jahre 1902 löfte sich dann die Gewerkschaft" wieder auf, ihre Mitglieder traten geschloffen wieder zum
Verbande über.
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Die Jahre 1888 und 1889 brachten für Berlin wieder einige geringe Aufbesserungen, für die beantragte Herabsehung der Ar beitszeit von 10 auf 9½ Stunden waren die Prinzipale aber auch angesichts der erschrecklichen Arbeitslosigkeit nicht zu gewinnen. Ein In seiner Aufgabe, ernstlich für die materielle Besserstellung Erfolg schien wenigstens darin zu liegen, daß diesmal die Prinzifeiner Mitglieder einzutreten, wurde der Verein sehr eingeengt durch pale ihre Bereitwilligkeit zu erkennen gegeben hatten, bei der Ein immer mehr Bahn, auch bei dem überwiegenden Teil der BuchDer Tarifgemeinschaftsgedanke brach sich im Laufe der Zeit die damalige reaktionäre preußische Gewerbeordnung. Stand doch führung des neuen Tarifs ihren Beistand zu gewähren. Aber auf bruckunternehmer. Die späteren Tarifrevisionen brachten den Geeine Gefängnisstrafe bis zu einem Jahr demjenigen in Aussicht, der der im Juni 1890 in Straßburg stattfindenden Generalversamme hilfen ohne Kampf ganz wesentliche Verbesserungen, besonders die Einstellung oder die Verhinderung der Arbeit bei einem Gelung der Prinzipale wurde die Zusage, bei der Tarifeinführung in puncto Lohnerhöhung. Leider hat die Verkürzung der Arbeitszeit werbetreibenden verabredete oder dazu aufforderte. Selbst die Bil. überall mitzuwirken, wieder zurückgezogen. Der Unmut der Ber - nicht die gleiche Berücksichtigung erfahren, was um so bedauerlicher dung von Verbindungen unter Fabrikarbeitern, Gesellen usw. ohne liner Gehilfen darüber machte sich in dem Ruf nach neuen Käm- nicht die gleiche Berücksichtigung erfahren, was um so bedauerlicher ist, als infolge der ungeheuren technischen Entwickelung im Buchpolizeiliche Erlaubnis war mit Gefängnisstrafe bis zu vier Wochen pfen Luft, die besonders eine Verkürzung der Arbeitszeit herbei- druckgewerbe, die immer vollkommenere, menschliche Arbeitskräfte bedroht. Der Verein beschränkte sich deshalb darauf, die Gehilfen in führen sollten. ersparende Maschinen hervorbringt, sich die Arbeitslosigkeit in erden einzelnen Drudereien aufzufordern, ihre Wünsche den Pringia Die Agitation dazu wurde ohne Verzug in Angriff genommen. schreckender Weise steigert. Wenn auch anzuerkennen ist, daß der palen zu unterbreiten. Die Prinzipale, welche sich inzwischen auch Die Mitgliederzahl des Berliner Vereins stieg in kurzer Zeit um Buchdruckerverband es verstanden hat, durch vorsorgliche Bestim wieder eine festere Organisation geschaffen hatten, beschlossen jedoch, 50 Prog. Auch in anderer Hinsicht wurde die agitatorische Tätig mungen im Tarif die unheilvolle Wirkung des schnellen und rückdie Forderungen der Gehilfen überall abzuweisen. Die Führer der feit des Vereins beeinflußt. So vor allem durch den Ausfall der mungen im Tarif die unheilvolle Wirkung des schnellen und rücksichtslosen Eindringens der Maschinen in das Gewerbe zu verminLetzteren wurden gemaßregelt und auf die schwarze Liste gesetzt. Reichstagswahlen im Jahre 1890, welche der sozialdemokratischen bern, so muß hier doch ausgesprochen werden, daß es ein eisernes Nunmehr richtete der Verein, unt energische Maßnahmen gegen Partei einen gewaltigen Stimmenzuwachs brachte. Auch die in Gebot ist, durch möglichste Verkürzung der Arbeitszeit und radikale das Verhalten der Unternehmer treffen zu fönnen, fein Augenmerk diesem Jahre zum erstenmal begangene Maifeier erweckte in der Ausrottung des Ueberstundenwesens Blaß zu schaffen für die, welche auf die Erringung des Koalitionsrechts. In Gemein- gesamten Arbeiterschaft den Gedanken einer Verkürzung der Ar- auch ein Recht zum Leben haben. Die Prinzipalität fümmert die schaft mit anderen Arbeiterorganisationen, darunter auch dem Ber- beitszeit. Im Oktober fiel dann auch das Schandgesetz, welches die Arbeitslosigkeit nicht, sie ist blind für das Glend der Familien, liner Arbeiterverein, wurde im Frühjahr 1864 an das Staats- Vernichtung der Sozialdemokratie zum Ziele gehabt hatte, dies aber das dadurch hervorgerufen wird. Erst fürzlich hat eine erweiterte ministerium eine dahingehende Betition gerichtet. In einer Audienz nicht erreichen konnte. Wohl hatte es zahlreiche Organisationen Borstandssitzung der Prinzipalsoganisation den Beschluß gefaßt, versprach auch der damalige Minister Eulenburg, bas Stoalisertrümmert, unzählige Existenzen und Familienleben vernichtet.„ ben immer weitergehenden Forderungen der Gehilfenschaft auf tionsrecht verfuchsweise" einzuführen. Damit war der Anstoß für aber die unter der Oberfläche glimmende Glut fonnte es nicht er verkürzung der Arbeitszeit soll in nachhaltiger Weise entgegendie allgemeine Arbeiterschaft gegeben, diese Frage mehr in den Kreis sticken. Die Sozialdemokratie war beim Fall des Gesetzes stärker getreten werden". Dieser provozierende Beschluß muß die Geihrer Betrachtungen zu ziehen. denn je; überall errichteten die Arbeiter von neuem Organisa hilfenschaft anspornen, alle Kräfte zu sammeln, um ihren eigenen tionen, und das Streben nach besseren Arbeitsbedingungen führte und festen Willen durchzusetzen. Für sie gibt es kein anderes bald zu Kämpfen mit dem Unternehmertum, Mittel, um der verheerenden Wirkung der Maschineneinführung Im Vertrauen auf ihre Stärke schritten auch die Buchdrucker entgegenzutreten, als die Verkürzung der Arbeitszeit. Darüber tapfer auf ihr Ziel zu, eine Verkürzung der Arbeitszeit von 10 auf Selarbeit zu schaffen, ist eine unbedingte Notwendigkeit. Dieser Am 1. Dezember 1865 erging von Leipzig ein Aufruf an die 9 Stunden herbeizuführen. Sie erklärten eine Tarifgemeinschaft Aufgabe wird sich auch der Berliner Verein, der unter sich den deutscher Buchdruckergehilfen zur Beſchichung eines Vereinstages. wohl für notwendig und wertvoll, auch für die Gehilfenschaft, größten Prozentsatz der arbeitslosen Mitglieder aufzuweisen Berlin stellte zu diesem u. a. auch den Antrag, die Erringung des doch nur dann, wenn die Prinzipalität einer Verkürzung der Ar- hat, in türzester Zeit mit ganzer Aufopferung hingeben Stoalitionsrechts in das Programm mit aufzunehmen. Auf dem beitszeit zustimme und Garantien für die Mitwirkung bei der müssen. G8 gilt, die Sorglosigkeit auch der Gehilfen zu Kongreß, der am 20. Mai 1866 in Leipzig stattfand, erklärte zwar Einführung des Tarifs gebe. Diese Forderungen fanden jedoch bei bannen, welche sich in gut bezahlten Stellungen sicher glau der Vorsitzende Richard Härtel , daß es nicht nötig sei, derartige den Prinzipalen keinen Anklang, vielmehr trafen diese alle Vor- ben. Die leßte Tarifrevision hat gezeigt, daß die PrinFragen mit in das Programm aufzunehmen, sondern es genüge bereitungen zu einem Stampf. Sie argumentierten mit der Be- zipalität gewillt ist, so manche Gerungenschaften des letzten wenn sich hie kollegen den allgemeinen Arbeiter- hauptung, es sei auf die Vernichtung des Kleinhandwerks durch Jahrzehnts den Gehilfen wieder zu entreißen. Ein großes Arbereinen anschließen und dort mit den übrigen die sozialdemokratisch beeinflußten Buchdruckergehilfen abgesehen. beitslosenheer und die dadurch geschröpfte Staffe des Verbandes Arbeitern vereint bie unentbehrlichen Freihei- 3hr einziges Entgegenkommen bestand in dem Angebot einer Lohn tönnte der Prinzipalität nur willkommen sein, um ihre Pläne desto ten auf politischem wie sozialem Gebiet zu erlan- erhöhung von 7% Proz. Die Gehilfen beharrten jedoch standhaft leichter durchzusehen. Aufklärung der Mitglieder und ein dringengen suchen". Der Berliner Antrag wurde aber doch angenommen. auf ihren Forderungen, und so tam es im Oktober 1891 zum Ab- der Appell an ihren Opfermut und ihre Kollegialität tuen dringend Es wurde dann der Verband der Deutschen Buchdrucker bruch der Verhandlungen und zur Einreichung der Kündigungen. not, daneben auch der beständige Sinweis, daß auch die Buchins Leben gerufen und als Vorort Berlin bestimmt. Damit war der größte Streif ausgebrochen, den Deutschland drucker bestrebt sein müssen, den Zusammenhalt mit der gesamten Auf Grund der Beschlüsse des ersten Buchdruckertages schritt bis dahin gesehen hatte. Der Kampf wurde von den Unternehmern Arbeiterschaft zu fördern und zu pflegen. Daß dies dem Verein Der Berliner Verein zur Gründung von Ortsvereinen in der Provinz mit den schnödesten Mitteln geführt, wobei ihnen die gesamte bür der Berliner Buchdrucker, der jetzt gerade eine Reform seiner agi Brandenburg . Es bildete sich daraus der Märkische Buchdrucker- gerliche Presse mit schwindelhaften Notizen hilfreich zur Seite tatorischen Tätigkeit plant, rechtzeitig gelingen möge, das sei heute berein, dem sich nach und nach 13 Städte anschlossen. stand. Unter den Augen der Behörden wurden die elementarsten Am 1. Oktober 1869 trat dann auch endlich das Koalitionsver. Bestimmungen der Gewerbeordnung verlegt, und der internationale unser aufrichtigſter Wunsch zu seinem 50. Geburtstage. bot außer Kraft. Das vom Norddeutschen Reichstag beschlossene Streitbrecherimport blühte wie nie zuvor. Schließlich wurde