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präsidenten bezw. vom Ministerium noch immer nicht eingegangen politischen Einfluß der englischen Frauen zurückzuführen versucht. von einem Dr. Eisenbart. Aber auch sonst bewies der Minister ist; es würde sich aber der Ausweg bieten, die gemischte Deputation Die Behauptung flingt sehr plausibel. Aber wie so manche an der seine innige Vertrautheit mit der Volkspsyche. Der Pferdefleisch­erst zusammenzuberufen, nachdem die Verhandlungen mit dem Oberfläche liegende Erklärung entbehrt sie der Wahrheit. Es war tonsum hat zugenommen. Schorlemer weiß warum:) Weil die Oberpräsidenten zu Ende geführt worden sind. nicht der Einfluß der Frauen, sondern der Einfluß eines jener Borliebe für Pferdefleisch wächst! Stadtv. ustein( Fr. Fr.): Wir sind in der eigentümlichen schwer erklärlichen moralischen Entrüstungsstürme, die die englische Das ist nicht einmal alles, was er weiß. Er weiß auch, daß Lage, auf die Erklärung des Oberpräsidenten warten zu müssen, öffentliche Meinung von Zeit zu Zeit gedankenlos fortreißen( man ob der§ 9 des Gesekes vom 20. Dezember 1911 auch auf unsere dente nur an den Fall Byron, Oskar Wilde!), der der Vorlage, die unter den hohen Preisen nicht nur die Arbeiter leiden, sondern Angestellten Anwendung findet; es fragt sich nun, ob der Antrag lange Jahre in der Gesetzgebung umhergeirrt war, plöblich An- namentlich auch die kleinen Beamten, Handwerker und auf Einsetzung der gemischten Deputation noch einen 3wed hat. nahme verschafft. Wie immer war es die Geistlichkeit, die den mittleren Bürger. Nun sind aber nach Ansicht des Ministers Lautet der Bescheid des Oberpräsidenten bejahend, so ist die Depu- Sturm leitete, der leider Mitglieder aller Parteien zu unbedach. v. Schorlemer die Fleischpreise in Berlin ganz tation überflüffig; lautet er negativ, dann ist es wünschenswert, tem Handeln mit sich riß. normal und so erübrigt sich natürlich jede Maßnahme gegen die wenn sofort eine Stelle zur Beratung der Angelegenheit vorhanden In der Zeitschrift The Awakener"( Der Wecker) behandelt Fleischteuerung. Man sieht: Echorlemer ist kein Theoretifer; er ist. Weiter entsteht dann die Frage, ob alle Arbeiter dasselbe Bernhard Shaw das Problem des Mädchenhandels in seiner padt frisch hinein ins volle Menschenleben. Da er es natürlich Recht haben oder ob eine Differenzierung eintreten soll. charatteristischen Weise. Er behauptet, daß wir das unsaubere Geschäft nicht eher los werden, bis wir die bestehende Gesellschafts.. mit dem Bolte wirklich gut meint, muß die Landwirtschaft ordnung verändert und jeder anständigen Frau die Möglichkeit, an geschützt werden, die gar fein Interesse an niebrigen Futtermittel Böllen hatcher, so sagt Echorlemer, ist das Gegenteil ständig zu leben, gesichert haben, und fährt dann fort: 3hr mögi Euch nicht überzeugen lassen wollen und sagen, wahr. Man sieht: Schorlemer ist tein Theoretiter, fein daß wir schon bald sehen würden, ob wir uns der Schurken, die von Logiter, aber ein Praktiker. Und so fommt er zu dem dem Gewinn der Prostitution leben, nicht entlebigen fönnen, indem Schluß: Das beste wäre es, der ganze Nummel mit ausländischem wir sie nach dem neuen Gesetz ordentlich verprügeln. Täuscht Euch Fleisch nähme ein Ende, die Kommunen setten sich mit unseren nicht; die meisten von denen, die von den Gewinnen der Brosti- Agrariern in Verbindung und übernähmen den Vertrieb des tution leben, werden nicht geprügelt werden; sie befinden sich im Fleisches. Vorbedingung sind langjährige Lieferungsverträge nach Gegenteil schon unter den entrüftesten Befürwortern der Prügel. Fleisches. Vorbedingung sind langjährige Lieferungsverträge nach den jetzigen Fleischpreisen, um die Preise auf gleichmäßiger Höhe zu Es sind Damen und Herren, Geistliche, Bischöfe, Richter, Bar- ftabilisieren. lamentsmitglieder, Damen mit hohen Verbindungen, die Führer der hohen Gesellschaft in Bischofsjizen, adlige Herren und Damen und die Stüßen des soliden bourgeoisen Puritanismus. Diese Leute besißen Anteilscheine von industriellen Unternehmungen, wo Frauen und Mädchen beschäftigt werden. Tausende dieser Frauen und Mädchen erhalten Löhne, von denen sie sich nicht ernähren tönnen, und werden mit geringerem persönlichen Respekt behandelt als irgendeine Prostituierte.

Stadtv. Dove( A. L.): Das einstimmig angenommene Reichs­versicherungsgesetz für die Angestellten hat den Erfolg, daß jett jeder da herauszukommen sucht.( Heiterkeit.) Wir müssen die Entscheidung abwarten, müssen aber auf alle Eventualitäten ge= rüstet sein, wenn sie negativ ausfällt. Ob der Anspruch der Ar­beiter auf Invalidenversicherung verloren gehen wird, ist fraglich; die Arbeiter werden sich durch Fortsetzung der Selbstversicherung ihren Anspruch zu erhalten wissen. Wir müssen jedenfalls einen Apparat besitzen, der sofort eine Neuregelung des Ortsstatuts in die Wege leiten kann, wenn der Bescheid des Oberpräsidenten Stadtv. Koblenzer: Die gemischte Deputation muß heute be= schlossen werden, damit sie jeden Augenblic funktionieren fann. Ich bin der Ansicht, daß der Beschluß von 1901 feine Gewährung eines Rechts bedeutet. Wir nehmen an, daß die Stadt die Ver­ficherungsbeiträge boll tragen würde, nicht nur die Hälfte; das würde damit nicht nur 120 000, sondern 240 000 m. bedeuten. Wenn uns der Magistrat mit einer Vorlage tommt, die nichts zu wünschen übrig läßt, so ist es uns um so angenehmer.

negativ ausfällt.

Damit schließt die Diskussion. Der Antrag Cassel gelangt zur Annahme. Es folgt die Beratung der Vorlage betr. die Begründung einer gewerblichen und kaufmännischen Pflichtfortbildungsschule

strafe.

Wenn sich eine arbeitsuchende Frau über den niedrigen Lohn beklagt und mehr verlangt, fagt man ihr, daß andere den Lohn annehmen würden, wenn sie nicht wolle. Wenn sie fragt, wie sie davon leben soll, wird ihr bedeutet, daß andere es zustande bräch und die Abänderung des Ortsstatuts betr. die Pflichtfortbildungsten. Sie hört, daß diese den Lohn auf irgendeine Weise aufgu bessern verstünden.

schule für Jünglinge.

für Mädchen

Einige Frauen werden durch die Löhne ihrer Männer oder Stadtv. Gaffel( A. 2.) spricht dem Magistrat seine Freude und Väter bor der Straße bewahrt; aber es gibt immer Waisenkinder, den Dank seiner Freunde dafür aus, daß er der Anregung der Ver- Witiven und Mädchen vom Lande und Auslande, die keine Familien sammlung so rasch gefolgt ist und so gute Arbeit geleistet hat. Diesen und Gatten haben, die sie unterstüßen könnten. So wird denn Dank dehnt er unter dem Beifall der Versammlung auf den Stadt- die Kraft und Energie der Frau erhalten durch das, was sie auf schulrat Michaelis und den Leiter des städtischen Fortbildungsschul- der Straße verdient, und diese Kraft und Energie wird dazu be wejens Dr. Grundscheid aus. Im großen ganzen sei die Vorlage nützt, um Dividenden für reiche Attienbefizer zu schaffen, die die schon jetzt zur Annahme reif; der Abschluß der Vorbereitung der öffentliche Aufmerksamkeit von ihrer Witschulb ablenfen wollen, neuen Einrichtung müsse tunlichst gefördert werden. Daß die Vor- indem sie laut nach der Prügelstrafe für ein paar Buhälter schreien. lage feine absolute Gleichmacherei treibe, sondern auch die Haus- Aber wenn diese Buhälter für ihre Zweite ein Haus mieten und wirtschaftliche Ausbildung der Mädchen berücksichtige, fönne er nur einen hohen Zins anbieten, finden sie dann eine Schwierigkeit, es billigen. Der Unterricht in den obersten Klaffen der Gemeindeschule zu bekommen? Und hat je einer vorgeschlagen, den Hauswirt zu fönne diese Ausbildung nicht ersetzen. Man solle die Vorlage ohne verprügeln? Ausschußberatung annehmen.( Beifall.)

Stadtb. Rosenow ( N. 2.): Es ist eine sehr erfreuliche Tatsache, daß heute alles Mißtrauen gegen die Pflichtfortbildungsschule gründ. lich geschwunden ist, daß wir heute endlich auch, wenn schon reich lich spät, vor der Einführung dieser Schule auch für das weibliche Geschlecht stehen. Die Vorlage ist aufs gründlichste durchgearbeitet und verdient ungeteilte Anerkennung.

Stadtv. Direktor Dr. Glagel( Fr. Fr.): Auch wir freuen uns der Vorlage und hoffen, daß der Widerstand der Arbeitgeber wie auch der Frauen gegenüber dieser neuen städtischen Institution sehr bald sich berflüchtigen wird. Besonders zu begrüßen ist die innige Verknüpfung, in welche die Wahlfortbildungsschule hier mit der Pflichtfortbildungsschule gebracht wird. Stadtv. Dr. Arons( Soz.): Wir haben uns nur schwer ent­schlossen, von einer Ausschußberatung Abstand zu nehmen. Nicht als ob wir besondere Einwendungen zu machen hätten, sondern wir wollten die Gelegenheit benutzen, eine Reihe von Fragen, die Fortbildungsschule überhaupt betreffend, zu erörtern. So die Frage, ob sich nicht überhaupt die Fortbildungsschulpflicht weiter ausdehnen ließe. Mit Freuden haben. wir begrüßt, daß nach dem Statut für die Mädchenschule die Unterrichtszeit zwifchen 7 Uhr morgens und 7 Uhr abends liegt; wir beklagen, daß bei den Knaben die Stunde von 7-8 Uhr nicht freigelassen worden ist; denn sehr bedauerlicherweise wird in den verschiedensten Getverben der gesamte Unterricht an einem einzigen Nachmittag bon 2-8 Uhr erteilt. Der Magistrat hat seinerzeit zugesagt, diese Stunde nach Möglichkeit von 7-8 Uhr zu beschränken; auch die Regierung hat den Unterricht in dieser Stunde nicht als zulässig erachtet. Der Fortschritt in diesem Punkte geht uns aber zu lang fam. Weiter sollen Schülerinnen, die bestraft sind oder sonst durch ihr Verhalten eine Gefahr für die übrigen bilden, von der Schule entfernt werden können. Sier liegt gewiß eine große Schwierig fcit vor; aber wir wissen doch nicht, ob das im Statut zulässig sein foll, nämlich die Ausschließung, ohne daß anderweit was für diese unglücklichen, der Fürsorge doch eigentlich am meisten bedürftigen Geschöpfe geschieht. Endlich wollten wir Auskunft erhalten über bie wichtige Frage der Jugendpflege. Wir wünschen eine aus führliche Auskunft und bitten den Magistrat, uns vielleicht einen besonderen Bericht darüber zu erstatten. Wir behalten uns vor, eventuell beim Etat auf die Sache zurückzukommen. Unter diesen Voraussetzungen haben wir beschlossen, auch unsererseits der Vore lage en bloc zuzustimmen.( Beifall.)

Hierauf wird die Vorlage en bloc einstimmig ange Schluß gegen 8 Uhr.

nommen.

Aus Induftrie und Bandel.

Siemens u. Halske .

Und Du, einfacher Leser, der Du weber ein Attienbefizer noch Hauswirt bist, bankest Du Gott , daß Du in dieser Sache schuldlos bist? Nimm Dich in acht! Der erste nach diesem Gefet verprügelte Mensch mag sich gegen Dich wenden und sagen Gott schlage Dich nieder, Du übertünchtes Grab! Der Lohn der Prostitution ist in Deine Knopflöcher genäht und in Deine Bluse, ist auf Deine Streichholzschachtel und Nadelbüchse geleimt, in Deine Matraße gestopft, mit der Farbe an Deinen Wänden gemischt und stedt zwischen den Verbindungsgliedern Deiner Wafferröhren.

Und da glauben die Sozialdemokraten noch, unsere Minister feien weltfremde Naturen. Im Gegenteil: die wissen, was sie wollen!

Die Geheimnisse der Schlüffelburg. Bekanntlich find in diefen Tagen zwei Gefangene aus der alten ruifischen Schlüsselburg geflohen, indem sie den Wärter erschlugen und dann deffen Kleider anlegten. Allem Anschein nach haben sie schwimmend das jenseitige Ufer erreicht. Diese Nachricht hat in ganz Rußland großes Aufsehen hervorgerufen; denn sehr selten gelingt es einem Gefangenen, aus dem einsam gelegenen, äußerst scharf bewachten Staatsgefängnis zu entfliehen. Denjenigen Gefangenen, hinter denen sich die Tore der Schlüffelburg gefchloffen habent, ift so gut wie jebe Möglichkeit zur Flucht genommen, und da ihre Strafe gewöhnlich auf Lebensgeit lautet, wenigstens aber auf einige Jahrzehnte, so sind sie aus der Liste der Lebenden gestrichen. Bor ungefähr 30 Jahren flohen unter ähnlichen Umständen einige Ge fangene. Seitdem hörte man nicht wieber, daß es einem Gefangenen geglückt wäre, zu entweichen.

Die Schlüffelburg liegt auf der kleinen, einsamen Jufel Drechow am Ausflusse der Newa aus dem Ladogafee. Sie wurde im Jahre 1828 von den Nowgorodern während ihres Krieges gegen die Schweden erbaut. Sie gehörte dann einigemale den Schiveden, die die mächtige, graue Festung Nötelborg" nannten. Erst Peter der Große eroberte sie im Jahre 1702 wieder und gab ihr den Namen Schlüsselburg.

Von der Schlüsselburg geheit im russischen Bolle die seltsamsten und traurigsten Geschichten um. Zahlreiche Männer, die sich po. littsch mißliebig gemacht hatten, wurden in sie infiber­gebracht, und man hat nichts wieber von ihnen gehört. es heißt, daß fich unter der Schlüsselburg ein 80 Meter tiefer Steller befindet, in dem sich die Gerippe der verschwundenen Ge­fangenen befinden. Die Fama erzählt fogar von einem Gang, ber unter dem Wasser nach einer benachbarten Jujel führen soll. Auf ber Schlüsselburg wurde auch der gar Jwan III. von 1750-64 gefangen gehalten, bis er grausam ermordet wurde. In den letzten Jahren Selbst die Glasur an Deinem Napf und Deiner Staffeetaffe haben Gefangene wiederholt den Veriudh gemacht, aus dem schreck So fühit ihre Pläne auch waren, enthält das Bleigift, das man der anständigen Frau als Belohnung lichen Gefängnisse zu entfliehen. für ehrliche Arbeit bietet, während ihr die Supplerin gebratene fie scheiterten, und die Folge davon war, daß manche Gefangene Hühner und Champagner anbietet. Prügelt andere Beute, bis bingerichtet wurden. Auch im Jahre 1898 waren zwei Ge­Ihr schwarz im Gesicht seid und sie rot auf dem Rüden sind; Ihr fangene ausgebrochen. In einer stodfinsteren Nacht war es ihnen werdet es nicht zustande bringen, den Eure Taten verzeichnenden gelungen, den Wärter zu überrumpeln und unbemerkt nach dem Engel zu betrügen, damit dieser Cure Schulden auf der falschen Strande zu gelangen. Dort bersuchten sie, mit Hilfe eines Baltens Seite bucht. nach dem jenseitigen Ufer au schiffen. Inzwischen war aber ihre Flucht entdeckt worden. Dampfer fubren fontrollierend auf dem Waffer hin und her, und so wurden die Flüchtlinge bemerkt. Giner von ihnen zog den Tob in den Fluten der Rewa dem qual­vollen Leben in der Schlüsselburg vor, während man seinen Ges fährten zurüdtransportierte.

Und beachtet bitte, daß jede weitere Machtbefugnis, die Ihr dem Polizisten gebt, um diese Eure Opfer su peinigen, die Gewalt des Organisators und Ausbeuters der Prostitution über die Prosti tuierte vermehrt. Wenn Ihr beraubt und geschlagen und tyranni­fiert werdet, ruft Ihr die Polizei und sie beschübt Euch. Aber der Bolizist selbst kann die Prostituierte drangfalieren und schlagen; er tann ihr die schönen Kleiber in Feben reißen und sie durch den Kot ziehen und ihr die Arme fast aus den Gelenken renten und sie dann wegen Unfug oder Belästigung Vorübergehender einsperren laffen, wenn sie ihn mit der Bitte um Schuß belästigt oder wenn sie sich weigert, ihren Gewinn mit ihn zu teilen.

In jeder Polizei der Welt gibt es Leute, die das fyftematisch tun; der Polizist mag fein schlechterer Mensch sein als wir übri gen, aber man fann in London nicht 18 000 Engel für 24 Schilling die Woche finden, die eine Gewalt ausüben sollen, für die wir einem König lieber den Kopf abschlagen, als daß wir sie ihm an bertrauten!

Und was bietet man den Mädchen dafür an, daß sie die Straße berlassen? Ein frommes Asyl für Gefallene; einen Ort, wo unter einem Dach womöglich ble Sabgier der Schwitzhöhle mit der Grau­famkeit des Gefängnisses und der moralischen Verdammnis, bie die Selbstachtung unmöglich macht, vereint ist. Vom Regen in die Traufe hat nicht viel von Rettung an sich.

Es gibt nur ein, nur ein einziges Seilmittel für ben Mädchens handel. Wacht es burch die Erlassung eines Minimallohngefebes und durch gehörige Fürsorge für die Arbeitslosen unmöglich, daß eine Frau gezwungen ist, zwischen der Prostitution und der bitteren Not zu wählen; dann wird der Mädchenhändler nicht mehr Macht über die Tochter der Arbeiter, Handwerker und Angestellten haben, als er( oder auch nach dent neuen Geseze fie) über die Frauen von Bischöfen hat."

Verfammlungen.

Einsturz eines österreichischen Militärdepots. Am Mittwochabend 9 Uhr ist infolge eines eftigew Sturmes das in Reichenau bei Junsbrud gelegene wa terialbepot ber Saubigendivifion bis auf die Grund mauern eingestürat. Ueber bie Gälfte bes eine Fläche von 700 Quadratmeter bebeckenden zweistöckigen Gebäudes fiel zusammen. In dem Depot war Kriegsmaterial, dessen Wert mehr als eine million Kronen betrug, aufgespeichert. Menschen sind nicht berunglückt.

Zeichen der Zeit.

Bon dem Leben und Treiben in Donaueschingen ( Baden) anläßlich der Hochzeit im Schloffe des Bürstenbergers werden in der bürgerlichen Bresse während dieser Woche zauberbolle Bilder bes Lurus und der betfchwenderischen Bracht entworfen. Es tommt durch diese Seirat ein unermeßlicher Reichtum zusammen. Das Bolt, das bem Hause Fürstenberg so manches Stüd Brivateigentum an Wald und Feld hat hingeben müssen, durfte progessionsartig in das Schloß stehen, um die bort ausgestellte Braut­ausstattung anzustaunen. Die anwesenheit des deutschen Saifers und anderer Fürstlichkeiten erforderte einen toloffalen Geldaufwand.

Gleichzeitig veröffentlicht diefelbe bürgerliche Bresse den Jahres bericht über die Seite und Pflegeanstalt für Epilep. tise, die feit 20 Jahren in stort( Baben) ihrer Tätigkeit zum

Kleine Notizen.

Die beiden großen Muttergesellschaften des Siemens u. Halske Konzerns weisen in ihren Geschäftsabschlüssen für 1911/12 feine wesent- Die Steinarbeiter bersammelten sich am Mittwochabend in ben wohle der Hilfsbedürftigen obliegt. Dbschon zumeist unbemittelte liche Erhöhung des Reingewinns aus. Die Abschlußziffern gleichen faft Arminhallen", um einen Vortrag des Steichstagsabgeordneten Karl Beute in der Anstalt sind, deren Verpflegung also nicht so hoch bes ganz benen des Vorjahres. Daraus nun etwa zu schließen, daß nicht Giebel über die politische Lage zu hören. Als zweiter Punkt meffen ist, mußte die Anstalt Schulden machen, die nicht durch stand auf der Tagesordnung das Ergebnis ber vorgenommenen auch ihnen das letzte Hochkonjunkturjahr reicheren Ertrag gebracht Bücherkontrolle, die sich aber nur auf 751 Berfonen ober 68 Prog. Die Staats- und Streisbeiträge verhütet werden können. 400 000 7. hätte, wäre verfehlt. Wie die Abschlußziffern im einzelnen zusammenber Mitgliedschaft eritredt batte. Ueber 4 28ochen mit ihren Bei- ist die Schuldenhöhe und es find 140 000 Mart nötig für ein gestellt worden sind, können erst die noch nicht veröffentlichten Geträgen rüdständig waren 83 Mitglieder, über 6 Wochen 46 und besonderes Pflegehaus, das die geistig frischen Kranken von den fchäftsberichte ergeben. Siemens u. alste.- G. schließt mit über 8 Wochen 25 Mitglieder. 519 oder 69 Prog. der Kontrollierten verblödeten trennen könnte. Dafür ist aber kein Geld vorhanden! einem Reingetvinn von 12,409 Millionen Mark( im Vorjahre 12,829 waren Abonnenten des Vorwärts", 386 oder 51 Broz. gehörten bem Millionen Marl ) ab, aus dem wieder eine Dividende von 12 Broz. Wahlverein an. 83 ober 11 Broz. waren arbeitslos, 30 oder ausgeschüttet werdent foll. 2,35 millionen werden Reserven gu 4 Proz. waren trant. gewiesen, 1,267 Millionen auf Rechnung des nächsten Jahres vor­getragen. 900 000 2. follen au Gratifilationen für Angestellte und Arbeiter berwandt werden. Die Siemens u. Schudert­Werte G. m. 6. S. weisen einen eingewinn von 18,463 Millionen ( i. 2. 13,480 Millionen) auf. An Dividende sollen wiederum 10 Proz berteilt werden. 2,85 millionen werden als Reserven, 818 000 2. auf neue Rechnung überwiesen. 1,3 millionen sollen als Gratift­tationen berteilt werden.

Aus der Frauenbewegung.

Aus aller Welt.

Und wieder fprach Schorlemer.

Im Namen des Königs! Das Schwurgericht in Duisburg berurteilte ben 26 Jahre alten Fuhrmann Franz Schmitz aus Bruckhausen zum Tode. Er wurde schuldig befunden, den Arbeiter Wilhelm Günther au Walsum in der Nacht zum 1. August d. J. mittels eines Beiles voriäglich erschlagen zu haben, Bom Schwurgericht in araburg wurde der 23 Jahre alte Bädergefelle Hermann Weber aus Rörtingen zum Tode verurteilt. Weber hatte vor einiger Zeit ein 21 Jahre altes Mädchen ermordet.

etommen.

Die Sozialdemokratie hat unferen Ministern bitter unrecht getan, als sie ihnen vorwarf, fie feien welt fremde Naturen ohne Sinn für die Bedürfnisse des Volkes. Mit der ihm eigenen Grazie hat am Mittwoch bereits des Reiches oberster berantwort- Unwetter auf ben Philippinen . Ueber die Inseln Samar , licher Leiter im Reichstage den Vorwurf zurückgewiefen. Aber ehte und den nördlichen Teil von Banay ist ein ferer Herr v. Bethmann ist bekanntlich ein Philosoph; er be- 8ylon bingegangen. Biele Menschen find ums Beben schränkte sich daher auf die theoretische Betonung auch feiner Bucheitert. Der angerichtete Schaben wird auf mehrere Willionen In Tacloban find wei Dampfer ge Die Triebfeber der Prostitution. gehörigkeit zum Volte. Anders Herr b. Schorlemer. Als Befos geschäßt. Das englische Unterhaus hat bor kurzem eine Gefehesvorlage Minister des Bundes der Landwirte- parbon! ber Landwirtschaft In der Trunkenheit zum Totschläger geworden. In Karlsruhe angenommen, mit der man den Mädchenhändlern zuleibe gehen ist er in eminenterem Maße Braftifer, aufs innigfte bertraut tötete am Mittwochabend der 21 jährige Schloffer Eugen affet will. Die Vorlage, die der Annahme im Oberhause sicher ist, ent- mit den Leiden und Sorgen der Vollsmaffen. Wie glänzend und aus Hagenbach ben 20 jährigen Hausdiener Ludwig Uhrig durch hält manche höchft bedenkliche Bestimmtungen, wie die Grweiterung überzeugend hat er beispielsweise in seiner neulichen Rede im einen ebolberschuß in den stopf. Waffet, der be der Macht der Polizei, die die der Zuhälterei oder des Mädchen- Abgeordnetenhause nachgewiesen, daß unsere Arbeiterfrauen nichts runten war, beging bie Tat aus Erregung darüber, daß Uhrig handels verdächtigen Personen ohne Arrestbefehl verhaften tann, anberes als& leisch fochen können und die Arbeiter daher an ihn aus dem Saufe zu schaffen suchte, in bent er feine Braut und die körperliche Büchtigung, zu der diese Verbrecher int Wieder- leberernährung durch zu viel Fleischgenuß leiben. Diefe befuchen wollte. holungsfall verurteilt werden können. Gerade biese Bestimmungen Ein deutscher Dampfer gestrandet. Der Bremer Dampfer find von den Reaktionären aller Schattierungen mit wahrhaft fre- für das Wolfswohl sehr bedenkliche Tatsache ist beren b. Schorlemer, ata bor , ber auf der Steife von Swansea nach Kopenhagen netischem Subel aufgenommen worden. Wan hat diese Verschär- wie er in feiner gestrigen Rebe int Reichstage betonte, bon met war, ist an der il büste Schwebens gestrandet. Für fung des Gesebes gegen den Mädchenhandel auf den wachsenden sinisgen Autoritäten bestätigt worden unter anderem bie Befagung besteht teine Gefahr.