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1. Beilage zum Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Nr. 268.

Die Stadtverordnetenwahlen.

Bei der heutigen Stadtverordneten- Erfahwahl der dritten Abtheilung wurden folgende Sozialdemokraten gewählt: Gottfr. Schulz. im 13. Wahlbezirk, Tolksdorf. im 16. Wahlbezirk, im 23. Wahlbezirk,

Wilke. Gieshoit weiler Gleinert

9390

Vogtherr

im 36. Wahlbezirk,

im 37. Wahlbezirk, im 41. Wahlbezirk.

Dienstag, den 14. November 1893.

Zahl der sozialdemokratischen Stimmen. Bald nach 2 Uhr be­gannen die Schlepper ihre Arbeit. Die Folge davon war regere Betheiligung unserer Genossen. Im Allgemeinen nahm man an, daß der für Bezirk 1, 3, 4 und 6 aufgestellte Kandidat ein Haus­besitzer sein müsse, und der unsererseits aufgestellte Genosse Täterow bei den Genossen als Hausbesizer nicht bekannt sei. Deshalb auch die geringe Betheiligung.

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10. Jahrg.

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nach den Feststellungen des Wahlbureaus der Rothen" schon 385 Stimmen für Wilke abgegeben, während für Namslau erst 156 Wähler gestimmt hatten. Der Ententeicher" fliegt hinaus!" hörte man verschiedentlich von den Genossen prophezeien. Im 22. Bezirke war man zur selben Zeit nicht so froher Laune. Obgleich nach den Mittagsstunden das Verhältniß der abgegebenen Stimmen ein der Sozialdemokratie günstiges war Im einzigen Wahlbezirk des zweiten Reichstags- Wahlkreises, etwa 300 zu 200- gaben sich die arbeitenden" Genossen in welchem ein Sozialdemokrat aufgestellt war, im neunten, trat teinen großen Hoffnungen hin, weil, wie sie sagten, in dem Bee so recht zu Tage, was eine wirthschaftlich abhängige Stellung zirk zu viele Beamte und Bourgeois und zu wenig Arbeiter da bedeutet, wo die politische Ansicht offen zum Austrag gewohnten, jene aber erst am Nachmittag wählen kommen würden.- bracht werden muß. Jm genannten Bezirk wohnen eine Menge Jm 13. Bezirk, der schon durch Anhänger des Sozialismus ver­Eisenbahn, Post- und Pferdebahnbeamte, von denen bei der treten war, galt die Wahl des sozialdemokratischen Kandidaten, Reichstags- Wahl viele nach dem Resultat derselben gerade in des Genossen Gottfried Schulz, von vornherein als sicher. Nach­diesem Bezirke zu urtheilen für R. Fischer gestimmt haben mittags 1/4 nach 4 Uhr hatten 812 Sozialdemokraten müssen. Diesmal erschienen dieselben entweder gar nicht oder und 113 Freisinnige gewählt, trotzdem entfaltete man wählten konservativ. So fam es, daß troh der nach 6 Uhr sozialdemokratischerseits noch eine sehr rege Thätigkeit Abends sich schneller vermehrenden sozialdemokratischen Stimmen bezüglich der Säumigen"; zum Theil gab man die vorhandenen in den Wahlbureaus bestenfalls eine Stichwahl zwischen dem Kräfte an die Wahlbureaus unsicherer Bezirke" ab. sozialdemokratischen und freisinnigen Kandidaten erwartet wurde. Im fünften Berliner   Reichstagswahlkreis Für die im dritten Reichstags- Wahlkreis hatte die dritte Abtheilung heute in zwei Bezirken die Kommunal­belegenen Kommunal- Wahlbezirke 16, 18 und 20 wahl auszuüben, im 29. und 31. Jn beiden war, wie das in fand am Sonntag, den 12. November, nochmals eine öffentliche, der Natur der Sache liegt, die Betheiligung von Arbeitern an gutbesuchte Wählerversammlung im Gtablissement Buggenhagen" Vormittag und noch bis Vesper eine sehr geringe; in dieser Zeit­am Morigplatz statt. Reichstags- Abgeordneter Paul Singer, wählten vielmehr in der Hauptsache nur Geschäftsleute. Gleich­1. Wahlbezirk. Zäterow( S.) 114. Jordan( freif.) 760. der das Referat übernommen hatte, führte in seiner bekannten wohl waren im 29. Bezirk auch bereits vor Vesper unsere Ge­Grieben( fons.) 46. drastischen Weise den Anwesenden all' die schon so oft be- noffen entschieden im Vortheil. In dem Wahllokale Georgenkirchstr.2 sprochenen Sünden der Berliner   Stadtverwaltung an ihrem hatte Genosse Gumpel um 11/2 Uhr bereits 4 Stimmen mehr als die geistigen Auge vorüber und forderte unter lebhaftem Beifall beiden Gegenkandidaten zusammen, und eine Stunde später war zur Wahl der in den betreffenden Bezirken aufgestellten das Stimmenverhältniß in dem ganzen 29. Kommunal- Wahl­sozialdemokratischen Kandidaten auf. Nach kurzer Debatte ge- bezirk folgendes: Wir halten 306 Stimmen, die Freifinnigen 298, langte eine ebenfalls dahin zielende Resolution zur einstimmigen die Antisemiten 44. Weniger erfreulich gestaltete sich die Wahl Annahme. Gegner meldeten sich troß wiederholter Aufforderung im 31. Bezirk. Hier machten die Freisinnigen und die nicht zum Wort. Mit braufendem Hoch auf die Sozialdemokratie Antisemiten verzweifelte Anstrengungen, um einander

Die Sozialdemokraten haben demnach ihre drei Mandate be­hauptet und in drei Bezirken gefiegt. In zwei Bezirken kommen Sozialdemokraten in Stichwahl und zwar im 9. Wahlbezirk Genosse Kizing mit dem Freisinnigen Ulstein und im 29. Wahl­bezirk Genosse Gumpel mit dem Freisinnigen Meißner. Die Wahlresultate der einzelnen Bezirke lassen wir nach stehend folgen:

Gewählt Jordan.

3. Wahlbezirk. Täterow( S.) 73. Dr. Hentig( fons.) 492. Riedel( freif. Ver.) 455. Müller( freis.) 39.

Stichwahl zwischen Hentig und Riedel. 4. Wahlbezirk. Täterowo( S.) 175. Wienstruck( freis.) 550. Bersplittert 7. pal Gewählt: Wienstruck.

6. Wahlbezirk. Täterow( S.) 96. Försterling( lib.) wurde die Versammlung geschlossen. 612. Zeitler( fons.) 105.

Gewählt Försterling.

9. Wahlbezirk. Kiging( S.) 444 Stimmen. Ulstein ( Freif.) 574 Stimmen. Burckhard( Konf.) 318 Stimmen. Stichwahl zwischen Kizing und Ullstein. 13. Wahlbezirk. Gottfr. Schulz( S.) 1141. Emil Schulze( Freis.) 179.

Gewählt Gottfr. Schulz.

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16. Wahlbezirk. Zolksdorf( S.) 933 Stimmen. Vogel gabe ihrer Stimme für unsere Kandidaten an die Wahlurne. ( Freis.) 309, 11196

Gewählt Tolksdorf.

ind 18. Wahlbezirk. Babel( S.) 426. Herbig( Freis.) 718. Gewählt Herbig. 20. Wahlbezirk. Toltsdorf( S.) 460. Zoltsdorf( S.) 460. Rosenow Gewählt Rosenow  .

( Freif.) 858.

22. Wahlbezirk. Dupont  ( S) 521. Törmer( Freif.) 760.

Gewählt Törmer.

Gewählt Wilke.

23. Wahlbezirk. Wilke( S.) 805, Namslau( freif.) 395. 29. Wahlbezirk. Gumpel( S.) 891, Meißner( freif.) Stichwahl zwischen Gumpel und Meißnec. 31. Wahlbezirk. Wagner( S.) 209, Satler( freis.)

761, Haase( tons.) 209.

1208, Prezel( kons.) 875.

Gewählt Satler.

36. Wahlbezirk. Giesboit( S.) 1780 Stimmen, Goldschmidt( Freis.) 698 Stimmen. Bellermann( Konserv.) 468

Stimmen.

Gewählt Gieshoit.

Gleinert( S03.) 1946 Stimmen.

As 37. Wahlbezirk. Weigert( Freis.) 931 Stimmen.

Gewählt Gleinert.

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Sieg zu entreißen. Das Geld schien dabei für Die Physiognomie des Straßenlebens war am Wahl- beide Parteien gar keine Rolle zu spielen, so viele tage dieselbe wie an gewöhnlichen Wochentagen. Von einer überflüssige Stimmzettel- Vertheiler hatten sie für 5 M. ähnlichen Aufregung der Gemüther, wie etwa gelegentlich der pro Mann engagirt. Allein im Wahllokale Auguststraße 67/68 Reichstagswahl, war wenig oder nichts zu spüren. Nur hatten sich für beide bürgerliche Parteien zusammen acht bis in der Nähe der zumeist in Schulen diese waren geschlossen. zehn Stimmzettelvertheiler eingefunden; wir hatten dort Morgens untergebrachten Wahllokale zeigte sich namentlich um die Mittags- einen, später zwei. Die Antisemiten zeichneten sich hier wieder zeit und in den Abendstunden ein etwas bewegteres Treiben. Um durch besonders große Aufdringlichkeit aus, sie ließen es ver­diese Zeit rückten die politisch reifen Arbeiter truppweise zur Ab- schiedentlich nicht beim Ueberreichen des Zettels bewenden, sondern ergriffen den nichtsahnenden Ankömmling einfach beim Arm Offen und frei, häufig der wirthschaftlichen Nachtheile, die ihnen und schleppten ihn an den Wahltisch wie ein Opfer daraus entstehen tönnten, tlar bewußt, gaben sie ihrer zur Schlachtbank. Für uns versprach dieser Wahlbezirk, wie Meinung ungeschminkt Ausdruck. im Allgemeinen nicht eine solche, wie bei den Kommunalwahlen Unternehmern und leicht kontrollirbaren Angestellten derselben Die Betheiligung war gesagt, nicht viel, da die Wähler hier sich fast ausschließlich aus im Jahre 1889. Zum guten Theil rührte dies wohl daher, daß rekrutirten. Im Wahllokale Gipsstraße 23a waren verschiedene die sogenannte Bürgerpartei( Die Konservativ Antisemiten) in Männer an den Genossen, welche die Stimmzettel für Wagner diesen Bezirken keine Kandidaten aufgestellt hatte. Das große hatte, mit der Frage herangetreten: Muß man hier bei der Heer der kleinen Beamten blieb bezeichnender Weise mit sehr wahl seinen Namen nennen?" Auf die bejahende Ant­geringen Ausnahmen von der Wahl fern. Im Heranschleppen wort erklärten fie, dann könnten sie ihr Stimme der wirthschaftlich direkt von ihnen abhängigen Elemente leisteten für unferen Genossen die" Freisinnigen" übrigens großartiges. Kein Leichenbitter, ist das sogenannte Wahl- recht des Proletariats. Aehnliche nicht abgeben. Solcher Art Liebeswerbungen verschont und angesichts der Nachtheile, die aus getheilt. Aus diesem sei noch erwähnt, daß der Schlossermeister Nachtwächter, Kleingewerbetreibender, Portier zc. wurde von ihren Fälle wurden dem Schreiber dieses auch im 29. Bezirk mit­etwaiger Weigerung erwachsen, mag wohl manch einer gegen Baul Haase, der dort für die Antisemiten kandidirte, seinen feine Ueberzeugung gewählt haben. Die Herren dürfen darum Lehrling, einen noch recht jungen Burschen, früh Morgens nach auf ihre vermeintlichen Siege nicht sehr stolz sein. In den dem Wahllokal in der Georgenkirchstraße zum Stimmzettel eigentlichen Arbeitervierteln ist es mit ihrer Herrlichkeit zu Ende. vertheilen geschickt hatte. noch sei bemerkt, daß die Genauigkeit der Wählerlisten viel zu wünschen übrig ließ. Steuerzahler, die zwei Jahre und länger in demselben Hause wohnen und die der Steuererheber resp. der Exekutor sehr leicht findet oder finden würde, waren nicht in der 2ählerliste aufgeführt. Allerdings trifft zum großen Theil die Betreffenden die Schuld selbst. Oft genug ist zur Einsicht der Wählerlisten durch unsere Presse ermahnt worden. Viele sind vergessen hatten, sich mit Legitimation zu versehen, darum ab­gewiesen wurden und bis 7 Uhr nicht mehr das Wahllokal er­reichten. In einigen Lokalen, so beispielsweise in der Brizer itraße 17/18, zog sich die Wahlhandlung, nachdem um 7 Uhr die Thüren geschlossen waren, bis gegen 8 Uhr hin.

41. Wahlbezirk. Vogtherr( S03.) 2097 Stimmen. m ihr Wahlrecht gekommen, die, obgleich sie in der Liste standen, Mint( Freis.) 1039.

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Gewählt Vogtherr.

Unsere Berichterstatter stizziren folgende Wahlbilder: Die Betheiligung an der Wahl war im ersten Wahlkreise im allgemeinen bis Mittag flau, für Sozialdemokraten wurden wenig Stimmen abgegeben. Während der Mittagspause mehrte sich die

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Theater.

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#Leffing Theater. Der Erste seines Stammes. Seit Ludwig Fulda's   Berlornes Paradies" ist der brave Bürgersmann, der sich von den Lasten und Sorgen seiner Ge­schäfte erholen will, im Theater feinen Augenblick sicher, daß er nicht mit einem Streit oder mit der Marseillaise   von den Brettern aus, die die Welt bedeuten, behelligt werde.

Im 23. Wahlbezirk herrschte unter den für die Wahl des Genossen Wilfe thätigen Arbeitern bereits um 1/23 Uhr eine fiegesgewisse Stimmung. Um diese Zeit waren nämlich

Im sechsten Wahlkreise wurde die kommunale Wahl­schlacht in drei Wahlbezirken geschlagen, im 36, 37. und 41. Kommunal- Wahlbezirk. Zwei von diesen gehörten der Sozial­demokratie und zwar der 37. und 41. Bezirt, welche durch die Genossen Gnadt( 37.) und Vogtherr( 41.) im rothen Hause vertreten wurden. Vogtherr kandidirte wieder in seinem Wahl­bezirke, während an Stelle Gnadt's, welcher eine Kandidatur abgelehnt hatte, Genosse Gleinert kandidirte. Diese beiden Bezirke galt es also zu behaupten, während der 36. Bezirk neu zu erobern war. In diesem Bezirke kandidirte Genoffe Gieshoit. Der alte Schlendrian bei den Stadtverordnetenwahlen, wie er vordem geherrscht hat, ist seit dem Eingreifen der Sozialdemokratie vollständig ge schwunden und wird der Klassentampf jetzt bereits auch bei den Kommunalwahlen mit großer Erbitterung geführt, wenigstens von Seiten der Gegner, was recht deutlich zutage trat im 37. Wahlbezirk. Hier war unserem Kandidaten Gleinert

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soliden Bau eines ehrbaren Geschäftshauses zu rütteln, werden, wunderbar schön und die Maschinerie funktionirte ausgezeichnet, wie schon angedeutet, bei seite geschoben, und der prächtige alte wenn es uns auch besser erschienen wäre, daß der Abgesandte Großvater erlebt an seinen Enkeln die Freude, daß sie für alle Gottes und Satanas nicht vom gleichen Orte tommen Butunft sich angelegen sein lassen werden, das Geschäftsinteresse und den gleichen Weg zurückgehen. Auch das Spiel war troß der nach jeder Richtung hin zu wahren. Und da die höhere Komit schweren den Schauspielern gestellten Aufgaben im Allgemeinen auch zu ihrem Rechte kommt, indem eine zu bürgerlichem Sinnen sehr gut, vor allem wurden die Frauenrollen, welche aber nicht und Denken befehrte junge Komtesse vermittels nicht enden die Hauptrollen waren, ausgezeichnet gespielt. Rainz, der den wollen der Wohlthätigkeit die Versöhnung der auffässigen Ar- Kain gab, hat in anderen Rollen schon weit mehr befriedigt, fo beitergemüther betreibt, fällt der Vorhang vor Sommerstorff, der die außerordentlich schwierige Aufgabe hatte, einem nach Man muß es dem Autor der am Sonnabend aufgeführten jeder Richtung hin befriedigten Bubli den Satanas darzustellen, konnte leider nicht genügen. Wir fum. Gespielt wurde meistens prächtig. Lustspielnovität schon Dank wissen, daß er die obligate häßliche Nur die Rolle glauben nicht, daß das Stück noch öfter gegeben werden Streitszene mit soviel bürgerlicher Bravheit umgeben hat, daß des Schwiegersohnes wurde von Herrn Horn gar zu sehr outrirt. tann. Byron trop feines großen Dichtergenies das Parquetpublikum Eine solche Harlequinsfigur nimmt ein flugberechnender Fabrik- tein Dramatiker, feine Dramen sind Buchdramen geblieben, an seinen auf der Bühne vor= geführten Spiegelbildern seine echte und rechte Freude besitzer troz aller Kindesliebe doch nicht in sein Haus und seine und so wird sein kain tros der Bearbeitung durch den Bühnen­haben und mit dem Bewußtsein sich zu Bette legen mußte, daß Firma auf. Von den Damen seien Fräulein Detschy als neu fundigen L'Arronge sich auf der Bühne nicht behaupten. die schlichte, einfache Ausbeutung von etwa 1000 Arbeitern trog gebackene Baronin, sowie Frau v. Pöllnis als Gräfin Taurenhof Aus dem tiefen Ernste der Byron'schen Dichtung versette Adelstitel und nobler Passionen doch das einzig Wahre und rühmend erwähnt; was sie konnten, thaten sie, um ihren man das Publikum in ein unmodernes Stück Hopfen's, eines zeit­Kompakte in diefer so sehr nach dem äußeren Echein strebenden schablonenhaften Rollen wirkliches Leben einzuflößen. genössischen Autors, des Leibdichters Ludwig II. Wir wollen Welt ist. Abgesehen also von der auch gerade nicht mit dem hoffen, daß der Theaterdirektor gewußt hat, was der Dichter Reiz der Neuheit versehenen Streitszene, durch welche eines der Deutsches Theater  . Sonnabend, Sonnabend, zum ersten Male: wollte, Publikum und Recensent bleibt es ein Räthsel. wollen uns der modernen kapitalistischen   Opferfeste recht unangenehm unterbrochen Rain". Ein Mysterium in 2 Abtheilungen von Byron. Frei Wir optimistischen Anschauung wurde, bot die Novität des Herrn Stowronnet gerade nicht viel, übertragen und für die Bühne eingerichtet von Adolph L'Arronge  . schließen, daß es sich um eine Allegorie handelt, müssen aber was seit des seligen Benedig Zeiten nicht schon in hundert Der König von Thule." Schauspiel in 1 Aufzug von Hans beschämt eingestehen, daß wir nicht bestimmt sagen können, was Variationen auf deutschen   Bühnen dagewesen. Der fernfeste Hopfen. allegorisirt wurde. Wir räumen die Möglichkeit der Allegorie Spinnereibefizer Werkenthin, der als Strumpfwirker aus dem Direktor Arronge fann wohl zufrieden auf seine Thätigkeit ein, weil wir sonst nur bodenlosen Unsinn in dem Stücke finden gelobten Lande Mecklenburg   in eine mitteldeutsche Residenz als Direktor des Deutschen   Theaters zurückschauen, sonst hätte er tönnen. Es ist unfaßbar, daß einem modernen Publikum zu­eingewandert, es einzig durch seiner Hände Fleiß zum Besitz von nicht am Sonnabend so merkwürdige Experimente gewagt, wie gemuthet werde, für möglich zu halten, daß ein greiser König 1000 Arbeitern bringt, seiner Tochter zu Liebe ein Rindvich als mit der Aufführung eines Mysteriums nach Byron und einer eines an die germanische Götterwelt glaubenden Volkes in einer Schwiegersohn und Sozius aufnimmt und selbst an seinen Kindes- Schauspiel genannten Burleske, die der Verfasser sich vielleicht halben Stunde zum Christenthum bekehrt werde, daß die treuen findern die Sorge erleben muß, daß sie die Allüren ihrer in- als Allegorie gedacht hatte. Gefährten eines von Kraft strotzenden, sie von Sieg zu Sieg führenden zwischen sogar geadelten Eltern forterben und den mühsam zu- Bei der Dramatisirung des Byron'schen Kain durch d'Arronge Königs diesem urplöglich den Tod und seinem eklen Sohne die fammengedarbten Reichthum wieder unter die Leute bringen blieb das Publikum kühl, weil die philosophischen Ge- Königskrone wünschen. Es sind so viel unwahrscheinlichkeiten tönnten, diese Gestalt mit ihren Appendixen ist ja die liebe, alte, banken nicht verstanden wurden, wohl fühlte es, daß es sich in dem Hopfen'schen Stücke, daß es sich vielleicht zu einem wohlbekannte von Anno Nantingbose her, und bot trotz ihrer hier um etwas Erhabenes, über das gewöhnliche Begriffsvermögen Operntexte eignet, wo man an das schlechteste gewöhnt ist, aber trefflich missingfchen" Berkörperung durch Herrn Höcker nicht Hinausgehendes handele, und um Verständniß zu heucheln, flatschten es ist unbegreiflich, daß man ein solches Schauspiel dem Publikum gar viel des Ueberraschenden. Aber auch die Kommandit- Parquet und Logen zaghaft Beifall. In unserer Zeit des in Berln zu bieten wagt. gesellschaft auf Attien, die zwecks Wappenvergolderung Realismus und des Darwinismus ist es ein Wagniß, mystisch- Wir bedauerten die Schauspieler, die Mühe und Fleiß diesem und stilgerechter Ausbeutung des Werkenthin'schen Reich- romantisch verarbeiteten biblischen Stoff einem blasirten groß- todtgeboren Kinde widmeten. Wir begreifen, daß die schauspiele­thums unter der Direktion einer altadeligen Ball- städtischen Publikum zu bieten. Uns fehlt die Naivität, zu rischen Leistungen nicht befriedigen konnten, denn es ist ja be mutter zuerst mit bester Aussicht auf Erfolg operirt, um dann an glauben, daß der Sohn des ersten Menschen über die größten greiflich, daß das Urtheil des Publikums nicht streng scheiden dem festen Bürgerfinn des alten Chefs der Firma gar elendiglich Probleme des Menschendafeins philosophiren könne, wir haben das fonnte zwischen Fehlern des Dichters und der Schauspieler. Schiffbrnch zu leiden, auch diese Gesellschaft, die nach allehr- Gefühl, daß es unmöglich ist, daß in jenem Entwicklungsstadium der Kainz verschwendete seine Kraft an den Thronfolger, Herr würdiger Sitte fich die beste nennt, ist auf der Bühne wirklich Menschheit die Frage der Geschwisterehe erörtert werden kann, Pittscher spielte den König von Thule befriedigend. Auch der schon mindestens einmal gesehen worden. Der Autor kennt seinen wir fühlen mit einem Worte ununterbrochen den Anachronismus, Neffe des Königs( Nissen) und der jugendliche Intriguant Roderich durch und durch, wie die tonsequente Durchführung uns fehlt die Naivetät, von der Bühne den Byron'schen Kain zu( Pohl) thaten das möglichste, um das Stück zu retten. Es ge­des schon in der ersten Szene tlar und deutlich dargelegten hören, wir können ihn verstehen, wenn wir ihn lesen, nicht aber lang ihnen aber nicht. Wohl gab es Beifall, doch das Zischen Gedankens schlagend lehrte. Alles erfüllt sich aufs herr- von der Bühne tragirt. Und dies, obgleich sich der Regisseur die war dabei so stark, daß Herr Hopfen es sich hätte ersparen lichste; die schlechten Menschen, die es wagten, an den allergrößte Mühe gegeben hatten. Die Dekorationen waren tönnen, vor dem Publikum zu erscheinen.