Einzelbild herunterladen
 
  

Br. 252. 29. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt

Dienstag, 3. Dezember 1912.

jagung der Genehmigung berechtigen, könnten unter feinen Um Firmen nicht weiter zu tragen gewillt waren, aufgegeben werden ständen die Gefahren verstanden werden, welche die Maul- und müssen. Während es der Europäischen Petroleum- Union gelungen

Maul- und Klauenfeuche als Grund Rauenjeuche für Bichbestände ujw. mit sich bringt. Denn zur Ve- ist, in England der Standard Dil Co. die Wage zu halten und dort eines Verfammlungsverbots.

Es lautet zugunsten des Klägers, seht den Bescheid des Ne­gierungspräsidenten vom 20. September 1911 und die darin aufrecht erhaltene Verfügung des Amtsvorstehers zu Fürstlich Drehna außer Kraft und legt die Kosten unter Ansah des Wertes des Streitgegen­standes auf 200 M. dem beklagten Regierungspräsidenten zur Last. Das Oberverwaltungsgericht verneint ausdrücklich die Frage, ob überhaupt auf Grund des Reichsvereinsgefeges eine Versamm­Tung wegen Maul- und Klauenseuche verboten werden dürfe und erörtert eingehend, wann etwa auf Grund anderer Reichsgeseze solches Verbot erfolgen dürfe.

0

W

seitigung dieser Gefahr hat die Sondergesetzgebung für Seuchen die jährlich etwa 200 000 Tonnen Leuchtöl abzusehen, sah sie sich in statthaften Beschränkungen bezeichnet. Zu solchen Beschränkungen Deutschland zu einer Vereinbarung mit der Standard Oil Co. ge­Unsere Lefer entfinnen sich, daß in dem Verwaltungsstreitber- gehören Beschränkungen der Versammlungsfreiheit bei Ausbruch nötigt, durch welche sie hinsichtlich der Versorgung des Marites fahren, das Genoffe Kaltschmidt in Finsterwalde wegen des Verbote der Maul- und Klauenfeuche an einem Orte nicht. Es wäre ja auch auf ein bestimmtes Kontingent beschränkt wurde und der Standard einer Versammlung unter freiem Himmel gegen den Regierungs - eine eigenartige unabweisbare Folge der Anschauung des Regie- Dil Co. die Leitung des Verkaufs allein überlassen mußte. In präsidenten angestrengt hatte, das Oberverwaltungsgericht die Ent- rungspräsidenten, daß danach Versammlungen unter freiem jüngster Zeit hat die Deutsche Petroleum- Verkaufs- Gesellschaft scheidung in dem Verhandlungstermin am 1. Oftober ausgesetzt Himmel, nicht aber solche in geschlossenen Räumen wegen Seuchen-( die deutsche Tochtergesellschaft der Epu) ihr Vertragsverhältnis hatte. Das Urteil ist jetzt den Parteien zugestellt. gefahr verboten werden könnten. zur Deutsch Amerikanischen Petroleum Gesellschaft gelöst; es Die angefochtene Verfügung habe deshalb weder im Reichsver- ist jedoch nicht wahrscheinlich, daß ein erneuter Konkurrenzkampf einsgesek noch in einem Reichsseuchengesetz eine Stüße und unter gegenwärtig mit mehr Erfolg als früher durchgeführt werden liege deshalb der Aufhebung. fönnte. Durch diese Darlegung des Urteile sei selbstverständlich nicht Als einzige unabhängige Berkaufsorganisation hatte sich bis ausgeschlossen, daß die Polizeibehörde doch unter Umständen nach vor kurzem die Vereinigung galizischer Raffinerien, die A. G. für Ausbruch der Maul- und Klauenfeuche den Anlaß und die Be- Desterreichische und Ungarische Mineralölprodukte in Berlin und fugnis haben kann, in einer verseuchten Ortschaft Versammlungen Wien ( Oler), die jetzt unter der Kontrolle der Deutschen zu verbieten oder die zu ihnen erforderliche Genehmigung zu ver- Erdöl- Attien Gesellschaft steht, trotz des gegen sie aus­sagen. Dies wird vielmehr stets der Fall sein, wenn die Durch geübten heftigen Wettbewerbes auf dem deutschen Markte gerade führung einer seuchengefeßlich zulässigen Maßnahme die Be- noch behaupten fönnen. Die Mengen Leuchtöl, mit denen sie in schränkung der Versammlungsfreiheit zur notwendigen Folge hat. den Wettbewerb einzutreten vermochte, waren jedoch zu gering, um Sierher gehört es z. B., wenn etwa eine Versammlung auf einem den Tochtergesellschaften der Standard Oil Co. das Gleichgewicht Seuchengehöft abgehalten werden soll, weil dieser Veranstaltung mit halten zu können; sie hat im Durchschnitt der letzten Jahre nur einem Verbot aus§ 162 Nr. 5 der Bundesratsvorschriften vom etwa ein Achtel des deutschen Gesamtverbrauches geliefert und 7. Dezember 1911 entgegenzutreten wäre. Ferner zählt hierzu der war zudem durch die Höhe der Frachtkosten in der Ausdehnung Fall, wenn der einzige zum Versammlungsorte führende Weg gemäß ihres Absages über die der österreichischen Grenze benachbarten Ge­§ 47 Abs. 2 d3 Reichsgesetzes vom 26. Juni 1909 gesperrt ist oder der biete hinaus wesentlich beschränkt. Die Schwierigkeiten, die sich in Versammlungsort zu den Räumlichkeiten im Sinne des§ 47 Abs. 1 den letzten Jahren durch die Wassereinbrüche in dem Bezirke von a. a. O. zu rechnen ist, für welche der Verkehr von Personen be- Tustanowicze für die galizische Rohölerzeugung ergeben haben, be­schränkt oder ausgeschlossen werden kann. In allen derartigen deuteten ein weiteres Hindernis für die Durchführung des Wett­Fällen, für welche die erwähnten nur Beispiele darstellen, findet bewerbes seitens der österreichischen Ausfuhrvereinigung. Man wird die polizeiliche Maßnahme ihre rechtliche Grundlage in Bestimmun. daher damit rechnen müssen, daß die Deutsche Erdöl - Aftien­gen der Reichsviehseuchengesese; nur ihre Wirkungen äußern sich gesellschaft für ihr eigenes deutsches Del und für die Dley eine Ver­auch auf dem Gebiete des Versammlungsrechts. Die Versagung der abredung mit der Deutsch- Amerikanischen Petroleum- Gesellschaft trifft Genehmigung der Versammlung auf dem Acer des Gottlieb Kalt- und sich mit der Zusicherung eines Anteils am deutschen Markte be­schmidt ist indessen mit einer seuchenpolizeilichen Vorschrift nicht be- gnügt; dahingehende vorläufige Abmachungen sind bereits bekannt gründet worden; zur Anwendung einer solchen war auch kein Raum, geworden. da weder das Grundstück, auf dem man sich versammeln wollte, verseucht war, noch der dahin führende öffentliche Weg einer Sperre unterlag. Statt dessen ist lediglich darauf hingewiesen worden, daß in der Ortschaft die Maul- und Klauenseuche herrschte, dies reichte weder nach den anzuwendenden Rechtsvorschriften aus, noch genügte es in tatsächlicher Beziehung nach den örtlichen Verhältnissen.

das Urteil.

Bei der Häufigkeit, mit der eine Maul- und Klauenfeuche miß­bräuchlich als Grund für ein Versammlungsverbot angeführt ist, rechtfertigt sich ein ausführliches Eingehen auf den Prozeß und Genosse Kaltschmidt aus Finsterwalde wollte in Fürstlich Drehna auf einem Adergrundstüd am 10. September 1911 eine Versammlung unter freiem Himmel abhalten. Der Amtsvorsteher versagte aber auf Grund des§ 7 des Vereinsgesetzes die Genehmi­gung, weil wegen der Herrschenden Maul- und Klauenseuche aus der Abhaltung der Versammlung eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit zu befürchten sei. Vergeblich beschwerte sich K. beim Landrat und beim Regierungspräsidenten zu Frankfurt a. O. Der Regierungspräsident meinte, das Verbot läge im veterinärpolizei­lichen Interesse. Das Zusammenströmen der Leute in einem Orte, wo die Mal- und Klauenseuche herrsche, könne leicht dazu bei­tragen, die Seuche zu verbreiten. Daß die Ansteckungsgefahr sehr groß sei gehe auch daraus hervor, daß die Oberpostdirektion ihren Briefboten das Betreten alle:, nicht nur der verseuchten, Gehöfte im Sperrbezirk verboten habe.

R. flagte nun beim Oberverwaltungsgericht. Sein Anwalt, Dr. Heinemann, machte geltend: Erstens könne die Seuche, die von Tier auf Tier übertragen werde, nicht durch ein Zusammenströmen von Menschen verbreitet werden. Wie man aber auch darüber denke: auf jeden Fall würde eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit nicht vorliegen. Nur eine solche aber fönne nach§ 7 des Reichs­vereinsgesetzes das Verbot einer öffentlichen Versammlung unter freiem Himmel rechtfertigen.

In seiner Klageerwiderung führte der Regierungspräsident aus: Es sei allgemein anerkannt, daß eine Verschleppung der Maul­und Klauenseuche auch durch Menschen möglich sei. In dem Um­fichgreifen der Seuche liege aber auch eine Gefährdung der öffent­lichen Sicherheit. Denn bei zunehmender Seuche wachse die Gefahr, daß das verfügbare Bieh abnehme und die Milchproduktion geringer werde. Das habe eine Steigerung der Preise und damit eine Er­schwerung der Boltsernährung zur Folge. Bei mangelhafter Er­nährung werde auch die Gesundheit gefährdet, da die öffentliche Sicherheit den Schutz vor Erkrankungen umfasse, so werde mit einer Berringerung dieses Schutzes der gewöhnliche Umfang der öffentlichen Sicherheit verringert, also im Sinne des§ 7 de@ Reichsvereinsgefehes die öffentliche Sicherheit gefährdet! Das Grundstück, auf dem die Versammlung abgehalten werden sollte, fei freilich nicht verseucht gewesen, es liege aber an einer Straße, in der verseuchte Gehöfte lagen.

Die Entscheidungsgründe des Oberverwaltungsgerichts legen zunächst dar, daß nach der vom Gesetzgeber betätigten Anschauung allerdings die Maul- und Klauenseuche durch Personen, die den Seuchenstoff in ihrer Meidung aufgenommen haben, verschleppt werden könne. Aber zu den Gefahren für die öffentliche Sicherheit , welche nach§ 7 des Vereinsgefebes die Polizeibehövde bei Verfamm­lungen unter freiem Himmel und öffentlichen Aufzügen zur Ver­

hinein.

Kleines feuilleton

Die neugierigen Tore der Häuser sind jetzt versperrt. Wie die Augenhöhlen toter Riesen starren die Fenster der aber­tausend Gebäude in die nächtliche Nube.

Da und dort glozt noch die geöffnete Tür eines Gaft- oder Raffeebanies fcholaftrunken und mißmutig auf die Straße. Diese ist rubig und lärmfrei geworden. Nichts läßt ihr Pflaster erbeben.

840 238 824 Dollar.

Theater.

Aus aller Welt.

Es ift der Krieg ein rob', gewaltfam Dandwerk.

Ein Parteigenosse, der als Offizier den Feldzug bei der serbischen Hauptarmee mitmachen mußte, schreibt uns auf einer Feldpostkarte vom 24. November aus Florina( füd­lich von Monastir ):

**

*

*

Aus Induftrie und Handel. Für uns sind die Kriegsoperationen geschlossen. Nach Kosten des Schutzolles in den Vereinigten Staaten . einem furchtbaren viertägigen Stampfe( bei Monastir . D. Ned.), Der Tarifreformtlub hat fürzlich eine Darlegung veröffentlicht, der wegen der natürlichen Schwierigkeiten, die zu überwinden in welcher auseinandergefegt wird, was der Schußzoll den Ameri- waren, einzig dasteht, wurden die Türken vollständig ge­tanern foftet. Er rechnet 2 569 522 400 Dollar für das letzte Jahr schlagen. Der letzte Rest ihrer Artillerie, 28 Kanonen, wurde beraus, und zwar sind in diefe Summe einbegriffen: der Zoll, die uns überlassen. Da die Türfen von allen Seiten umzingelt Berteuerung der Herstellungskosten für die amerikanischen Fabri- waren, brach eine Panit bei ihnen aus. Sie warfen alles fanten und der Gewinn der Zwischenhändler. Der Slub hebt herbor, maren, brach eine Panit bei ihnen aus. daß die Landbevölkerung einen sehr großen Beitrag zu den Kosten von sich und flüchteten, nur mit Hosen und Hemden bekleidet, des Bollichuzes liefere. Sie beträgt 32,7 Broz. von der gesamten in die mit hohem Schnee bedeckten Berge. Sie ließen eine Bewohnerschaft des Landes, und es entfallen auf fie etwa große Masse von Bagage zurück. Es war schauderhaft, diese Menschenschlächterei mit anzusehen. Ich habe alles, was in meiner Macht stand, Gegen den Petroleumtruft. für diese Unglücklichen getan. Aber am nächsten Tage habe In der Begründung des Betroleumgefeßentwurfes unterrichtet ich viele halbverkohlte türkische Soldaten liegen die Regierung auch kurz über die verschiedenen in Deutschland unter- sehen. Noch viel gräßlicher war aber das Elend der nommenen Abwehrberfuche gegen die übermächtige Stellung der Familien mit Kindern. Meine Stimmung ist zurzeit Trusts( der Standard Dil Co.). Der von der Deutschen Bank so aufgeregt und überreizt, daß ich oft weinen muß. unternommene Versuch, gestützt auf die Delgewinnung der Steana In Florina trafen wir mit Griechen zusammen und heute Romana in Rumänien , durch den Ausbau zunächst der Petroleum - geht meine Division nach lestüb zurück." Produkte A.-G. in Hamburg , später der Deutschen Betroleum­Aftiengesellschaft in Berlin , und durch Verbindung mit den großen russischen Unternehmungen bon Nobel und bon Alle bösen Leidenschaften und niedrigen Justinkte hat die Rothschild in der Europäischen Petroleum- Union( Epu) auf dem Menschenschlächterei bei den Kriegführenden entfesselt. Es kann auch deutschen Markte in den Wettbewerb einzutreten, hat infolge über- gar nicht anders sein. Wer tagtäglich durch ein Meer von Menschen mäßiger Verluste, welche insbesondere auch die beteiligten ausländischen blut watet, muß das Gefühl für seine Menschenwürde verlieren. Opiumrauchen soll völlig unterdrückt werden, das Opiumessen da- darstellerischen Fähigkeiten als Leonore gut bestand. Manches aller­gegen nicht. Man sieht, wie vorsichtig die Engländer mit der Er- dings, wie namentlich die wunderbar beseelte Kadenz Die Liebe Nachtarbeit. Silbern blüht der Mond in die schlaffchwere Nacht ziehung ihrer Schußbefohlenen vorgehen, wenn ihr Geschäftsinteresse wird's erreichen" ließ an gefanglicher Klarheit und leidenschaftlicher dabei mitspricht. Hingabe zu wünschen übrig. Desgleichen drangen Mizzi Fint als Marzelline und Theo Bachenheimer( Jaquino) nicht immer durch, während Egon Fuchs mit guttragendem Baß den Trianon Theater: Die Erste- die Beste", Kertermeister im großen und ganzen sympathisch vertrat. Alfred Lustspiel von Bau! Gavault. Die Bezeichnung des Stückes aßler geigt fünstlerische Intelligens; stimmlich gelang ihm als Lustspiel" war gründlich irreführend. Des Verfaffers Ehrgeiz der Bart des Bizzaro nicht durchweg. Julius Noether( Minister) hatte sich von vornherein lein höheres Ziel gesezt als die Herstellung schien diesmal indisponiert. Alexander Kirchner hingegen hielt eines jener Bariser Schwankfabritate, in denen die bekannten sich als Florestan gesanglich wie darstellerisch auf respektabler Höhe. Schürzenjäger- und Halbweltdamenichemen zu irgend welchen neuen Der herrliche Gefangenenchor verpuffte zum Teil. Es würde sich Ronfigurationen kaleidoskopisch durcheinander gewürfelt werden. Aber fehr empfehlen, die Gefangenen, statt sie im Gänsemarsch treppab auch dazu gehört, wenn das Geschäft mit Aussicht auf Erfolg be- fommen zu sehen, von mehreren Seiten zu gleicher Zeit in den trieben werden soll, außer erlernbarer Routine immerhin etwelcher Gefängnishof treten zu lassen. Außerdem sollte der Auftritt zwischen launig- munterer Elan, Wiz und Erfindungskraft. Herzhaft ver- Marzelline und Jaquino, doch auch zwischen Rocco und Leonora gnügtem Uebermut sieht man Frivolitäten gerne nach. Indes von mehr nach vorne gerückt werden, damit das Quartett und Terzett folchem Geist verlassen, erstarren sie zur tristen und verlegenden nicht Einbuße erleiden. Prachtvoll, dekorativ wie szenisch, ist das Bild Grimasse; die Zumutung, zu lachen, der man nicht folgen fann, vor dem Gefängnisportal im Finale. Die Bewegung des Volkes bringt ein Gefühl genierter Langeweile hervor. Bergebens fette fönnte freilich noch lebendiger sein. Herrlich spielte das Orchester Hans Juntermann fein drastisch karikaturistisches die Duvertüre Nr. 3, die während der Verwandlungspause zwischen für den bon Herrn Gavault zur Talent Haupt dem Duett und Finale so recht Wunder wirft. Dem gewaltigen figurerforenen wackligen Marquis ein. Dieser in Aus Eindruck des Beethovenschen Werkes entzog sich wohl niemand in dem schweifungen verblödete Tappergreis, der ihm eine dichtbefeßten großen Haus. Schließlich möchten wir den Besuchern bezahlte Maitresse den Laufpaß gibt, das Seelenleid unter Tränen statt des im Theater ausgebotenen" Text"-buches, das nur die feiner Tochter flagt, ist, wie die Tochter selbst, die um die Kündigung Gesangsterte bietet, die vollständige Reclamsche Ausgabe rückgängig zu machen, ihren Bräutigam als Mittelsmann zu der empfehlen. Dame sendet von einer berzerrten Frazzenhaftigkeit. Mit den Schaufelflächen funkelm im Halblicht der Gasflammen. anderen Einfällen steht's nicht viel besser. Nach vielfachen Versuchen, Brechstangen zwängen fich gierig avischen die Granitrippen der die Blacements zu ändern, fehren die ehrenwerten männlichen und weiblichen Herrschaften samt und sonders zu ihren früheren Ver­steinernen Bruft der Straße. -Musikchronit. Bronislaw Hubermann veranstaltet hältnissen" zurück. Auch das gewiß nicht anspruchsvolle Publikum fein einziges Konzert dieser Saison am 5. Dezember in der Phil­schien troß des flotten Spiels ziemlich enttäuscht. Der Beifall er- harmonie zu volkstümlichen" Preisen( Bach, Brahms , Beethoven ). dt. reichte kaum das offizielle Premierenmaß. Theaterchronit. Die Neue Freie Bühne führt am 7. Dezember nachmittags im Komödienhause als erste Premiere den Kammerdiener" auf. Der Fidelio" für die Freie Voltsbühne( im Das Schicksal des Ressing Theaters. Das Deutschen Opernhause zu Charlottenburg ). Ueber Beethovens Leffing- Theater wird durch ein Kollegium in Brahms Sinne bis zum einzige Oper, dieses Hohe Lied der Gattenliebe", wurde ja anläßlich Ablauf des Kontraktes( 31. Juli 1914) weitergeführt werden. ihrer Erstaufführung bereits hier gesprochen. Gleichwohl sind einige Leoncavallos neue Oper Die Zigeuner" wurde Bemerkungen am Blaze. Zunächst hinsichtlich der Befeßung. Sie zum ersten Male im Mailänder lyrischen Theater mit Erfolg war teilweise eine andere, als bei der Gröffnung des Hauses. Das aufgeführt. fann weiter nicht auffallen. Die Beiegung solistischer Hauptpartien Brahm und Hauptmann. Bei der Abschiedsfeier für Die Opiumeffer in Indien . Die indische Regierung will jetzt bei Nachmittagsvorstellungen ist abhängig von jener der jeweiligen Otto Brahm , dessen Leiche dann nach Hamburg zur Einäicherung angeblich den Opiumgenus in Indien bekämpfen. Die Nachricht ist Abendopern. Zweimal am selben Tage stundenlang schwere Rollen übergeführt wurde, sprach auch Gerhart Hauptmann . Er feierte Brahm verdächtig, da Indien selbst so viel Opium erzeugt, daß die Herren durchzuführen, ist eine physische Straftleistung, die man Theater- als deutschen Idealisten, rühmte die Verbindung von praktischer und des Landes und seines Handels nach wie vor das größte Interesse fängern billigerweise nicht zumuten fann. Wir haben nach dieser ideeller Kraft in ihm und pries seine deutsche Trene. Das Werk am Absatz dieses Stoffes haben, so daß troz aller Verträge und Spezialvorstellung zu der Direktion das Vertrauen, daß sie dieses Mannes war zum Teil mein Werk, und mein Werk war zum Vorsätze auch die Ausfuhr nach China bisher durchaus nicht ge- bestrebt sein wird, der Freien Volksbühne immer und unter Teil das Werk dieses Mannes." ringer geworden ist. So wird denn auch der Zusah gemacht, man allen Umständen Qualitätsleistungen darzubieten. Diesmal tourde Ein Hauptmann- Porträt Liebermanns. Für

gefogen.

erdrückt.

Alles Getöse des Tages ist wie von einem Schwamm auf Mir ist, als hätte der schwere Schatten der Häuser alles Lebendige Jetzt aber dröhnen massige Tritte auf den granitenen Schritt­Und Klang von Eisen auf Eisen läßt ein fernes Echo aufhallen. Aus dem schwarzen Mündungsloch einer engen Gasse treten viele Männer auf die breite, mächtige Hauptstraße hervor.

fteinen.

Sie tragen Schaufeln, Krampen, Hebestangen und verteilen sich auf Befehl eines Aufiebers in einer langen Reihe entlang dem Schienenstrange der Straßenbahn.

Windlichter flammen auf und greifen mit brennenden Tagen in die laue Luft. Strampen heben sich in hohem, festem Schwunge und treffen funkensprühend den Boden.

Diese hustet vor Schmerz blaue Funken. Etählerne Finger umipannen das eine Schienenglieb, daß es aufgittert in flirrender, ohnmächtiger But.

Schweißtriefende Männer haben ihre Röcke ausgezogen, auf die Pfähle erloschener Laternen gehängt, wo sie, sinnreichste Fahnen der Arbeit, in der Nachtluft schaukeln.

Hinter den Fenstern des ersten Stockwerkes eines prächtigen Gebäudes ist ein Bürger wach geworden. Verdrossen horcht er auf die Nachtmelodie der Arbeit und Gefindel!"

grunzt:

"

A. P.

-

Mufil.

9

tvenn

"

--

-

Notizen.

e. k.

wolle in Indien nicht zu streng outgehen, damit sich die Bewohner die Titelpartie von Felicitas Sallama gelungen, einer die Hamburger Kunsthalle hat Mag Liebermann Gerhart Hauptmann nicht gefährlicheren Stoffen als bem Opium zuwenden. Das Sängerin, die vermöge pastoser Stimmittel und wohl angemessener in Halbfigur gemalt.