stinMke trfc VcrsaMWIutig! M'ch Derichkevstatluikg dur'ch d'cn Au'5-schuh zu und sprach gleichzeitig in einer Resolution die Erwartungaus, daß nach vollzogener Umgemeindung ein« gesundheitliche,lustige Bebauung vorgeschrieben wird, ein angemessener Wald-,Wiesen- und Grünstreifen verbleibt, endlich auch au her den»Etrahengelände reichlicher Raum für Schulen und Kinderspielplätzeunentgeltlich an'die Stadt Charlottenburg abgetreten wird.Weiter genehmigte die Versammlung entsprechend den An-trägen ihrer Ausschüsse die Vorlagen betr. den Neubau einerGemeindedoppel schule in der Oranienstrahe, betr. dieGestaltung des Dernb urgplatzes und betr. Nachbe-willigungen im Armenetat, letztere in Verbindung miteiner Resolution, die an den Magistrat doS Ersuchen richtet, dieEinziehung von Krankcngeldwsten auch durch Bezirksvorstehcr,Armcnkommissionsvorsleher usw. in Erwägung zu ziehen sowiedas bisherige Aufnahmeverfahren in Krankenhäuser beizubehalten.Endgültig begraben wurde die Vorlage'betr. die Errichtungeiner Badeanstalt in der Nürnberger Straße. Eshandelt sich hierbei bekanntlich um ein Projekt, das rund 6 Millionen Kosten verursacht. Der Ausschuß war nach eingehendenErwägungen zn dem Schluß gekommen, daß die Vorlage abzulehnensei, einmal weil die Stadtgememde insbesondere durch die Teuc-rungSverhältmsse und durch die Ausgaben des ZtveckvevbandeS inden nächsten Jahren finanziell starl belastet wird, und zweitens,rveil jetzt die Möglichkeit besteht, die Badeanstalt in der Krumme-slraße zu erweitern und eine neue Anstalt im Norden der Stadtzu errichten. Diesem Antrage stimmte auch die sozialdemokratischeFraktion bei, deren Redner, Genosse Will, sich energisch für dieErrichtung einer Badeanstalt in dem hauptsächlich von Arbeiternbewohnten Stadtteil jenseits der Spree ins Zeug legte.Der Bericht des Ausschusses über die Anträge Stadthagen undGenossen betr. Befahren des Spandauer Berges gabunserem Vertreter Gebert Veranlassung, die vom Ausschuß vor-geschlagene Errichtung einer obligatorischen Fahr- und Fachschulewarm zu befürworten. Er forderte, daß Charlottenburg hierbeiauch selbständig vorgehen möge, ohne Rücksicht auf die übrigenGroß-Berlincr Gemeinden.Eine lebhafte Debatte entfesselte die Magistratsvorlage betr.Maßregeln zur Bekämpfung der Folgen unfreiwil»l i g e r Arbeitslosigkeit. Nachdem über die frühere Ma-gistratSvorlage vom 25. Februar 1911, die u.«. die Zahlung vonstädtischen Zuschüssen zur gewerkschaftlichen ArbeitSlosemintcr-ftützung vorgesehen hatte, kein Einverständnis zwischen den städti-fchcn Körperschaften erzielt worden war, hat der Magistrat der Ver-sammlung eine neue Vorlage unterbreitet, die zwischen den ver-schiedenen Anschauungen vermitteln soll. Gerade daS wichtigst«,was die erste Vorlage auszeichnete, die Zuschüsse an die Gewerk-fchaften, fehlt in der neuen Vorlage, die im wesentlichen die Er-richtung einer städtischen ArbeitSlosenversicherungSkasse bezweckt.Ausnahmeberechtigt soll jeder Arbeiter oder Angestellte ohne Unter-schied des Geschlechts sein, der seit mindestens sechs Monaten inCharlottcnburg wohnt, während der beiden letzten Jahre reget-mäßig beschäftigt war und nicht als dauernd arbeitsunfähig be-sunden wird. Der Beitrag beträgt wöchentlich 23 Pf., die Unterstützung nach einer LLwöchigcn Karenzzeit pro Werktag 1,59 M.auf die Tauer von höchstens 99 Tagen innerhalb eines Kalender-jahres. Daneben ist der Abschluß einer Gesamtversicherung mitVereinen oder Arbeitgebern für sämtliche Mitglieder eines be-stimmten Personenkreises vorgesehen. BerufSvereinigungen, dieihren Mitgliedern satzungsgemäß Tagegelder von mindestens 75 Pf.täglich im Falle der Arbeitslosigkeit gewähren, sollen für ihre Mit-glirder, soweit sie den übrigen Bedingungen entsprechen, eine Zu-satzversicherung gegen Zahlung von wöchentlich 19 Pf. für jedesderartige Mitglied nehmen können.Die neue Vorlage begegnete bei den Stadtverordneten keinerallzugroßen Sympathie. Zwar erklärte sich Stadtv. Dr. Rotholznamens der Mehrheit der Liberalen damit einverstanden, aber seinFraktionskollege, Landtagsabgcordneter Dr. C rüger, bekämpftesie aus» heftigste. Auch die Sozialdemokraten verhielten sich ab-dehnend, aber aus anderen Gründen, denn während Dr. C rüg ersich besonders gegen jede Unterstützung der Gewerkschaften wandte,die seiner Meinung nach nichts weiter als sozialdemokratische Ge-bilde, politische Kampforganisationen sind, inachte GenosseRichter dem Magistrat gerade das ungenügende Entgegenkommengegen die Gewerkschaften zum Vorwurf. Wohl erkannte unserRedner den guten Willen des Magistrats an, etwas zu schassen,aber mit Recht bemerkte er, daß, ivenn die Vorbedingungen genommen und der Kopf ies Ganzen abgeschnitten sei, nichts Vor-nünftigeS herauskommen könne. Die jetzige Vorlage sei ein inVerwesung übergegangener Leichnam, gegen die sich charakte-ristisch erweise nicht nur die freien, sondern auch alle anderen Ge-werkschasten wanden. Es handle sich um einen Versuch mit untaug-lichen Mitteln, um eine Versicherung, die in der Praxis gar keineBedeutung hat, denn wer das Glück hat, jährlich 48 Wochen Arbeitzu finden, werde gern auf die Unterstützung verzichten. Die-jenigcn aber, denen die Unterstützung am meisten not tu«, wolleman davon ausschließen.Nachdem Stadtv. Dr. Stadt Hagen den ablehnendenStandpunkt der Unpolitischen begründet und StadtratDr. Spiegel die Vorlage verteidigt hatte, rechnete GenosseBorchardt mit den Vorrednern ab, die so scharfe und unbc-gründete Angriffe gegen die Gewerkschaften gerichtet hatten. Aucher kam zu dem Resultat,'daß die Vorlage absolut bedeutungslossei. Trotzdem erklärte er die Bereitwilligkeit seiner Freunde, siein einem Ausschuß annehmbar zu gestalten.Da die Mehrheit die Debatte vorzeitig schloß und ohne Aus-schußiberatung sofort eine Entscheidung herbeiführen wollt«, machtenunser« Genossen von dem ihnen nach der Geschäftsordnung zu-stehenden Recht Gebrauch, sie verlangten eine zweite Lesung, dieaber erst in der nächsten Sitzung erfolgen wird.Endlich genehmigte die Versammlung noch die MagistratSvor-läge, wonach von der Errichtung einer AllgemeinenOrtskrankenkasse und einer Landkrankenkasse für denStadtkreis Charlottenburg Abstand genommen werden soll, undsetzte zur Borbereitung der Wahl eines StadtsyndikuS an Stelle deszum Bürgermeister gewählten bisherigen Stadtsyndikus Dr. Maiereinen Ausschuß ein. Die Stell« soll ausgeschrieben werden.An die öffentliche schloß sich noch eine mehrstündige geheimeSitzung."_'Steglitz.Eine Mobilmachung, so wird uns geschrieben, erfolgte vorgesterngegen den Verein Arbeiter-Jugendhem,; die Vorgänge, die sichdabei ereigneten, entbehren nicht eine« gewissen Humors. Der HerrLandrat von BeeSkow-Storkow ist, wie bekannt, eifriger Leier des.Vorwärts" und so konnte semem Adlerauge auch eine Notiz nichtentgehen, die die Gründung des Vereins Arbeiter-JugendheimSteglitz-Friedenau zum Gegenstand hatte. Naiürlich bringt ein der-artiges Unterfangen seiner Kreisuntertanen das landrätliche Blut inWallung und nachdem er sich durch verschiedene Treibjagden,stwcckessen u. dergl. zu dieser Staatsaktion ca. vier Wochen langvorbereitet hatte, tat er ein paar Schnitte mit der Papierschere.tlebte den Ausschnitt auf einen Fonobogen und sandte das Doku-meist mit einem Begleitschreiben als portopflichtige Dienstsache anseine nachgeordnete Behörde, das Polizeiamt Steglitz, damit manwegen des Verbrechens einer Vereinsgründung, Nichteinrcichung derStatuten. Nichtanzeige der Borstandsmitglieder usw.. bei Beteiligtenund Unbeteiligten vigiliere, die Aussagen fixiere und SeinerHochgeboren den Fall demonstriere. Natürlich machte diePolizei unseres Dorfes sofort mobil, alle Angehörigender bewaffneten Macht von Steglitz mußten mit blankgewichstenPantinen, Ohrenklappen runter antreten, um die Mannichaft ausihren Reihen für die große Haupt- und Staatsaktion zn stellen.Endlich wurde der passende Mann gefunden aus der Reihe derer, die„steh'n und sehen— wie andere gehen", der sich nach dem Ver-muten des Herrn Polizeichefs zur Ausführung einer delikatenMission eignen würde. Kein stiernackiger Herknl.'s war es sondernein rotwangiges, behäbiges Kerlchen, das mit unbenagelten Schuhensich daran machte, die Uebeltäter aufzufinden, die den Vorstand deSVereins zu bilden gewagt hatten. Er fuhr den ganzen Vormittagzwischen Dahlem und Südende hin und her. ohne jemand zu treffen.Wollte hier von einer Hausfrau erfahren,.ob der Mann Anführerdes Vereins sei" und wurde dort gefragt, ob ein neues Vereins-gesetz im Reichstage durchgegangen wäre, das auch„Kaffeekränzchen"zur Anmeldung und Einreichung von Statuten zwänge. An eineranderen Stelle wurde ihm nahegelegt, dem Verein beizutreten, dasein Geld auch kein Blei sei. Er wandte sich sogarin seiner Not an den früheren Vorsitzenden des Wahlvereins, dochauch dieser konnte ihm begreiflicherweise keine Auskunft geben.Endlich traf er ein Vereinsmitglied, das im„Vorwärts" als An-nahmestelle von Meldungen genannt war. und erhielt in bester Formdie Auskunft, daß man die Angabe der Vorstandsmitglieder und dieEinreichung der Statuten— ablehne. Nun konnte der Herr Kci-minal seiner vorgesetzten Behörde berichten und der Herr Londratvon BeeSkow-Storkow kann sich im Hochgefühl erfüllter Pflichtschlafen lege» oder— anfangen, mit Kanonen auf Spatzen zuschießen, denn so nur kann man alle Maßnahmen bezeichnen, diegegen harmlose GeselligkeitS- und Bildungsvereine getroffen und indie Wege geleitet werden.Wilmersdorf.Am Montag, den 9. Dezember er., abends 8'/z Uhr beginnend,findet im Viktoria-Garten. Wilhelmsaue 115. ein Wilhelm-Busch-Abend(Lichtbildervortrag) statt. Am selben Tage nach-mittags 5 Uhr ist für die Kleinen ein Mär chenabend vor-gesehen, zu dem der Eintritt gänzlich frei ist. Für Teil-nähme am Buschabend ist 20 Pf. Eintritt zu entrichten. JugendlichePersonen unter 18 Jahren sind frei.Tempelhof.Ein sonderbares Licht auf die Steuerbehörde wirft ein Vorgang.über den uns folgendes berichtet wird. Ein junger Mann war in-folge Krankheit und ArbeilSlosigkeit mit seinen Steuern in Rückstandgekommen. Bei seinen Ellern, wo er Unterkommen gefunden, scheintdie Steuerbehörde keine Neigung angetroffen zu haben, die Steuernfür den mittellosen Sohn zu bezahlen. Doch die Behörde kam aufden genialen Gedanken, sich an den Betriebsunternehmer zu wenden, beidem der Vater des Restanten seit Jahren beschäftigt ist, um dort dierückständige Steuer vom Lohn in Abzug bringen zu lassen. DerUnternehmer lehnte indessen das Ansinnen der Steuerbehörde ab,weil nicht der Restant, sondern dcp Vater desselben bei ihm be-schäftigt sei, leptcrer zeige aber keine Neigung, neben seiner Steuerauch noch die für seinen Sohn zu bezahlen. Daß die Gemeinde denbei dem Unternehmer beschäftigten Arbeiter überhaupt in eine sopeinliche Situation brachte, ist als höchst unnobel zn bezeichnen. ZumGlück hatte der Arbeitgeber des zu Unrecht Gemahnten mehr Ein-ficht, wie die Steuelbehörde.Lichtenberg- rt-ricdrichsselde.Die Arbeiterturnvereine NummelSburg, Lichtenberg und Fric-drichsfelde veranstalten am Sonntag, den 8. Dezember, nachmittags5 Uhr, in„Otto'SteuerS Festsäle", Frankfurter Chaussee 128, einenLichtbildervortrag über:„Die Bedeutung der körperlichen Erziehungfür die Arbeiterschaft." Eintritt 10 Pf. ES wird erwartet, daßdie hiesige Arbeiterschaft recht zahlreich die Veranstaltung besucht.Weihensee.Zu», besoldeten Schöffen wurde in der Gemeindevertretersitzungder seit zirka drei Jahren beschäftigte juristische Hilfsarbeiter AssessorKnoche einstimmig gewählt. Zu unbesoldeten Schöffen wurden dieFabrikanten Max Louis und Max Steinke gegen die Stimmen deralten Fraktion gewählt. Die alte Fraktion schien starke Hoffnung zuhaben, daß ihr Vorsitzender Könitz in Frage kommen würde, sie be-dauerten, daß nicht früher eine Verständigung herbeigeführt sei, undsie ersehe daraus, daß man den kommunalen Frieden nicht wolle.Auch darin, daß der Herr Steinke gezwungen wurde, auS ihremGrundbesitzerverein auszutreten, witterten die„Alten" Verrat underklärten, den SitzungSraum zu verlassen, wenn die unbesoldetenSchöffe» gewählt werde», was denn auch geschah; nur Herr Jungniachle das Spiel nicht niit, während Herr Liesen schon vorher denSaal verließ. Mit der Einigkeit in der alten Fraktion klappt eSalso auch nicht. Drastisch waren die Worte deS Herrn Fechner, diederselbe zu seinem Nachbar äußerte:»Jetzt hat er eS satt, jetzt wirdaber ausgepackt."Pankow.Den rrichsveriändlerischcn Generalissimus unserer»ürgerlichenbei Kommunalwahlkämpfen. Herrn Herbert Schmidt, läßt offenbardie Ueberzeugung von seinem Ruhm und seiner Größe auch in koin-munalen WahlsriedenSzeiten nicht zur Ruhe kommen. Die kärglicheAusbeute an Lorbeeren im verflossenen Feldzua der Vertrauens-Männerwahlen für die Angestelltenversicheruna scheint diesen Herrnveranlaßt zu haben, sich durch einen Vortrag über„Kommunalpolitikund Sozialdemokratie", den er kürzlich im hiesigen VaterländischenVerein gehalten hat, den Bürgerlichen in empfehlende Erinnerungzu bringen. Das wäre nun an sich kein Ereignis, das besondereBeachtung verdiente. Aber Herr Schmidt bat nach dem im hiesigenOrtsblatts veröffentlichten Bericht über seine Auslassungen nebenseinen bekannten Ausfällen gegen unsere Partei sich auch mit unseremKommunalprogramm beschäftigt und ist hierbei auch namentlichgegen unsere Forderung der Sonntags wähl Siurm gelaufen.Bei dieser Gelegenheit hat er wiederum, wie schon im Früh-jähr dieses Jahres in dem von ihm veranlaßten Protestgegen di« Wahl unserer Genossen wie auch bei anderenVeranlassungen, die alberne Behauptung aufgestellt. daßdie Sozialdemokraten die Sonntagswahl speziell in Pankowdazu mißbraucht hätten, den Bürgerlichen die Beteiligung an derWahl unmöglich zu machen. Herr Schmidt, der die wahren Ursachender geringeren Beteiligung der Bürgerlichen bei der SonntagSwahl'sehr gut kennt— rüffelt er diese doch selber in seinem VortragealS„interesselos",„uneinig" und„untätig"—. wiederholt seine durchnichts bewiesene Behauptung immer wieder und offenbar zu demZweck, die kleine Errungenschaft der SonntagSwahl in Pankow fürspäter wieder ans der Welt zu schaffen. Ob diese Bestrebungen dengewünschten Erfolg haben und den Gemcindevorstand wirklich ver-anlassen werden, von der SonntagSwahl in Zukunft wieder ab-zusehen, muß abgewartet werden. Jedenfalls zeigt dieses Treiben.daß neben der durch die Neueinteilung der Wahlbezirke geschaffeneVerschlechterung unserer Position auch noch Kräfte am Werke sind,die auch den kleinen Vorteil der SonntagSwahl für die proletarischeWählerschaft wieder beseitigt sehen möchten. Denn hier dürste HerrSchmidt mit seinen Wünschen nicht so ganz allein stehen. DieseTatsache sollte unseren Genossen Veranlassung sein, auch nach dieserRichtung beizeiten wachsam zu sein.Nen-Zittau(Kreis Beeskow).Der Kreisausschuh ist auf erhobenen Einspruch unserer Genossengegen den Beschluß der Gemeindevertretung dem klägerischen An-trage beigetreten. Bei der Wahl der 3. Abteilung erhielten dieKandidaten der Sozialdemokratie die unbedingte Mehrheit der ab-gegebene« Stimmen und wurden vom Wahlvorjtand als zu Ge-meindeverordneten gewählt erklärt. Hiergegen wurde von bürger-licher Seite Einspruch erhoben aus folgendem Grunde: DerProtokollführer hatte von 13 Vollmachtgebern nur 11 aufgeru'cn.Da die Stellvertreter von zwei wahlberechtigten Frauen dem Ge-meindevorsteher nur mündlich bezeichnet worden seien, so sei derzweimal nicht ausgerufene Vertreter in den, Glauben gewesen, diebeiden in Frage kommenden Witwen hätten ihn nicht als Vertreterdem Geiueiiidevorsteher bezeichnet. Die Abgabe dieser beidenStimmen hätte aber auf das Wahlergebnis einen bedeutenden Ein»fluß gehabt.Die Gemeindevertretung schloß sich diesem Einwand an und er-klärte die Wahl unserer Genossen für ungültig. Für die Beschluß-fassung war noch die Auffassung entscheidend, daß bei allgemeineingeführtem Wahlaufruf, auch der Stellvertreter, eineAuslassung von Namen unzulässig sei und zu Irrtümern Anlaßgeben müsse."Dieser durchaus unbegründeten Anschauung trat der Kreis-ausschuß nicht bei und erklärte die Wahl unserer Genossen fürgültig. In der Begründung wird mit Recht ausgesührt, daß derGemeindevorsteher nach der Stimmenabgabe ausdrücklich zweimalgefragt habe, ob noch jemand seine Slimine abgeben wolle. Feststeht auch, daß der Vertreter zu dieser Zeit im Wabllotal anwesendwar und Gelegenheit halte, voi» dem ihm zustehenden Recht Ge-brauch zu macheu. Das habe er unterlassen. Für das Wahlergebnissind aber nur die abgegebeuen Stimmen maßgebend. Zum Schlußwird noch daraus hingewiesen, daß nach den gellenden Vorichnsleneine schriftliche Vollmachtcrteilung nicht erforderlich sei, viel-mehr die mündliche Mitteilung an den Gemeindevorstand durchdie Vollmachtgeber ausreichend ist.Um eine einheiiliche Praxis bei den Gemeindewahlen bezüglichder Bcrtretuug der Forense» zu ermöglichen, dürfte es raiiam sein.wem, die Laudräte die im allgemeinen sehr schwerfällige» Geineuidc-Vorsteher mit entsprechenden Jnstruktionel, versehen würden. Geradeauf diesem Gebiete hmichen wahrhast chaolische Zustände in denLandgemeinden. Jeder Gemeindevorsteher kommentiert die Land-gemeindcocdniing— sofern sie ihnen überhaupt bekannt ist— inder willkürlichsten Weise.Köpenick.Der BildungSausschusj veranstaltet für die Kinder am Sonn-tag. den.8. Dezember, eine Theatervorstellung. Zur Aufführunggelangt..Max und Moritz". Eintritt, auch für Erwachsene, 20 Pf.Kalkberge-Rüdersdorf.Der Achtuh,-Ladenschluß wird im hiesigen Amtsbezirk vom1. Januar 1913 eiugeführt. An den Sonnabenden vor Ostern undPsingsten können die Verkaufsstellen bis 9 Uhr geöffnet bleiben.Ausnahmetage sind der KnappschaftSsonntag und die beiden Sonn-tage vor Weihnachten.Nieder« Schönhausett.„Friede, Freiheit, Lolkswohl", lautete das Thema, über welchesGenosse Dr. Breit scheid in einer gutbesuchten öffentlichenVersammlung bei Liedemit referierte. Der Redner behandelte dieschwebende Kriegsgefahr, sowie die herrschende Teuerung in klarverständlicher Weise und hob besonders die Ursachen, durch welchedie momentane politische Lage heraufbeschworen ist, hervor. DemReferenten wurde am Schlüsse seiner Ausführungen reicher Beifallgezollt. Der Erfolg der Versammlung wäre» mehrere Neuauf-nahmen in den Wahlverein.Potsdam.An der Schwelle deS 90. Lebensjahres wurde vorgestern der imtaufe Waisensiraße 25 wohnhaft- frühere Sckmhmacherineister Auguströmer vom Tode ereilt. Der V�storbene, einer der AelteslcnPotsdams, freute sich s-bon lange auf diesen Tag. doch ehe er gesternseinen 90. Geburtstag feiern tonnte, wurde er am Tage vorher ausder Mitte seiner Angehörige» gerissen, die mit ihm den 90. Ge-burtstag besonders'feierlich begehen wollten. Die Aufregung derVorfreude hat die Kräfte de« greisen GeburtStagSkmdeS zu sehr inAnspruch genommeu.__Eingegangene Druchfehriften.Don der„Reuen Zeit» ist soeben da» 10. Seit de« Zt. Jahrgangserschienen. Aus dem Inhalt deS Seite« heben wir hervor: Der BaselerKongreß und die Kriegshetze in Leilmeich. Von K. Kautsch.— Dierussischen Wahlen. Von Georg Sliellosf.— Proletaiische Ernahrunzs-Verhältnisse. Von Gustav Eckstein.— Marxistische Theorie und revo.lutionilre Taktik Von Anton Pannekoek.(Schluß.)— Berichtigung oderBettuschung 1 Von Eh. Rappaport-PariS.Die„Neue Zeit' erscheint wöchentlich einmal und ist durch alle Buch-bandlunge», Postanstalte» und Kolporteure zum Preise von lt.LS M. proOnartal zu beziehen; jedoch kann dieselbe bei der Post nur pro Quartalabonniert werden. Das einzelne Hest tostet SS Pf.Arbeiter, Wanderverein.Berlin«. Sonntag, den 8. Dezember:Wandersahrt nach KönlgSwusterhauI-n sBcsichtiguug de« Jagdschlösse«). NeueMühle. Niederlebine. Wernsdors. Schmöckwitz. Für Nachzügler, bis Früh-stück„Alte» SchützenhauS". Abfahrt 7.40 Uhr Görlitzer Bahnhof. Gästewillkommen.Ardeitertourlstenverein„Die Naturfreunde«, Ortsgruppe Serliu.Sonntag, den 8. Dezember: Haoelwanderung. Tresfpunkt in Charlolteu-bürg, Reichskanzlerplatz, früh 8 Uhr.Marktbertch» vo» Berlin am 4- Dezember lvIL. nach ErmittelungdeS königl. Polizeipräsidium». Martlbailenpreise. iKleinhandel)l00 Kilogramm Erbsen, gelbe, zum Kochen 30.00—50,00. Speilebobnen,weiße. 30,00—60,00. Limen 35,00—60,00. Kartoffeln(Kleinbdl.) 5,00—7,00.1 Kilogramm Rindfleisch, von der Keule 1.70-2,40. Rindfleisch. Bauchsteilib1,40-1,80. Schweinefieiich 1,60-2.20. Kalbsteil ch i. 40-2.40. Sammelst-iich140—2 40. vulter 2,40—3.00. 60 Stück Eier 4.00—6.30. 1 KilogrammKarpten l. 20-2.40. Aale 1,60—3,20. Zander 1.40-3,60. Hechte 1.40-2,80.Barsche 0,80-2.40. Schleie 1.60— SL0. Bleie 0.80-1.40. SO Stück Krebse8.00-30.00.______WitterungSübersicht vom 5. Dezember I91A.«iattvncnHaparandai75IPetersburgSeillyAberdeenPari»«euer�bedecktl bedecktbwolkigbedeckt2bedeckte*frf-5199-3Wetterprognose für Freitag, den S. Dezember UUS.NachtS etwas kälter, am Tage wieder ziemlich mild, teil« h-iter. teilsnebelig bei mätzigen südöstlichen Winden; keine erheblichen Niederschlage.Berliner W° t t e r b u r e a u,WasserftandS-Rachrichtc«der LandeSanstalt für Gewässerkunde, milgetnlt vom Berliner Wetterbureau.SasserftandR emei, TilsitPregel, JnsterburgWeichsel, Thon,Oder, Ratibor, Krassen. FrankfurtWarthe. Schrimm. LandsbergNetze, VordammElbe, LeitmeritzDresden. BarbyMagdeburgWasserstandSaale. GrochlitzHavel. Spandau st, RatbenowstSpree. SprembergstBeeSlowWeser, Münden, MindenRhein, MaximilianSau» Kaub. KölnNeckar, Heilbron»Main. HanauMosel, Trier')+ bedeutet Such«.- Fall.») Unlerpegel.•) Sisstet.