Beilage zum„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 269.
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Lokales.
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Mittwoch, den 15. November 1893.
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am Eingang verspricht. Dies ist nun leider nicht der Fall und unter 21 Jahren, so weit sie die Botendienste besorgen, den Einnamentlich der Tag, an dem der Arbeiter, wenn's ihm gut geht, tritt in das Börsengebäude zu verbieten. Dadurch sind ca. 40 sich einzig ein freies Stündchen gönnen kann, der Sonntag, wird dieser Angestellten brotlos geworden, da sie fast nur für die Nachtlänge von der Stadtverordneten - Wahl. Als Ran- von den Inhabern mancher Freifonzert- Lokale in geradezu un- Thätigkeit an der Börse engagirt waren. Als Grund für diese didat der konservativ- liberalen Parteien kandidirte im 37. Wahl- verschämter Weise zum Schröpfen benutzt. Der Befißer eines be- Aussperrung wurde angegeben, daß minorenne Personen vom bezirk der Fabrikbesizer Weigert, welcher augenscheinlich, von fannten Konzertlokals im Herzen der Stadt, der sich Wochen- Börsenbesuch" ausgeschlossen seien. Unter" Börsenbesuch" vers allen Reaktionären auf den Schild erhoben, glaubte, das Mandat tags freut, wenn überhaupt Gäſte bei ihm kommen, läßt am steht aber jeder Kaufmann das Handeln und die Thätigkrit„ im bereits in der Tasche zu haben. Um aber ganz sicher zu gehen, Sonntag trotz aller Anfündigungen Freikonzert Freikonzert sein Markt". Daß nun ein Zusammenhang zwischen der Thätigkeit LaufBörsenbesuchers" und dem wurden alle möglichen Mittelchen ersonnen und zur Anwendung und fordert von dem ihn besuchenden Arbeiterpublikum das für des Börseaners oder gebracht, um Stimmen zu fangen. So wurden z. B. Stimm Kunstgenuß zweifelhafter Art gewiß nicht gering jungendienst der jett brotlos Gewordenen besteht, das zettel verschiedenen Inhalts vertheilt. Der eine lautete: Wählt nennende Entree von 40 Pfennigen à Person. heraus zu finden ist dem Scharfsinn des Börsen- Kom den wahren Volksvertreter Otto Weigert". Der andere lautete: Dies ist einfach eine Spekulation auf die Zwangs missariats der Berliner Fondsbörse vorbehalten geblieben. die nur den Sonntag zum " Wählt den wirklichen Arbeiterfreund Otto Weigert". Unsere Tage der Arbeiterbevölkerung, Wenn diese Maßregel des Ausschlusses für die bezur Bertheilung gelangten Stimmzettel hatten dagegen folgenden Genießen hat und daher das Hauptkontingent der Besucher der theiligten Familien jetzt, wo der Winter vor der Thür steht, Inhalt:„ Der Kandidat der sozialdemokratisch en artiger Vergnügungslokale bildet. Denselben sogenannten Genuß, doppelt schwer und drückend wirkt, so ist dies den Herren da Partei für den 37. Kommunal. Wahlbezirt ist der Sch an t- den diese Wirthe ihren Gästen des Wochentags umsonst bieten, oben, die keine Nahrungssorgen kennen, sehr gleichgiltig, sie wirth Franz Gleinert, Müllerstraße 174( Ece belegen sie am Sonntag, wo der Arbeiter kommt, mit einer der glauben, etwas für das Ansehen der Börse gethan zu haben, Fennstraße)." Man erfieht hieraus wieder, daß unsere Partei artig hohen Steuer, daß nur der, der sich pekuniär anstrengt, sie wenn sie durch ihre Willfür ein halbes Hundert redlich arbeitender frei und offen mit der Wahrheit kämpft, während die Gegner sich leisten kann. Solcher Ausbeutung sollte der Arbeiter fräftig junger Leute brotlos machen. Sobald es sich darum handeln unter falscher Flagge fegeln. Bu Agitationszwecken für Herrn entgegentreten und den auf Sonntagsgroschen versessenen Wirthen würde, die Börse von den zahllosen Bummlern und Spielern einfach sagen, wenn Ihr uns nicht unter denselben Bedingungen, es giebt unter diesen auch minorenne Börsenbesucher" die Weigert dienten auch die' Plakatträger, welche auf Brust und wie für Wochentagsgäste haben wollt, dann verzichten wir über Gott und der Welt Geld schuldig sind, zu reinigen, dann würde Rücken große Platate trugen, mit der Aufschrift versehen: Wählt Otto Weigert". Vor dem Wahllokal in der Bernauer- haupt auf Euer Lokal. man es sicher damit nicht so eilig haben. traße hatte ein derartiger Plakatträger es sich bequem gemacht, sah auch garnicht so sehr verlegen zu sein. Manche Wirthe, die von Hagelberg, Marienstr. 19/21, ist ein Raub der Flammen Wie wir gefunden haben, braucht die Arbeiterschaft um Er: Großfeuer in der Marienstraße. Die Luxuspapierfabrit die beiden Plakate abgeschnallt und über den Zaun des Vorgartens gehängt. So waren sie auch zu sehen, was sollte er sich weniger plump spekuliren, bieten dem Arbeiter an Sonn- geworden. Als heute Morgen um 8 Uhr die Feuerwehr alardamit schleppen? Doch das Unglück reitet schnell. Wie ein Wochentagen mirt wurde, stand bereits das große fünfstöckige Fabridgebäude Ungewitter tam Herr Lehrer Schwarz in einer Droschke an- denselben Bedingungen, und auch für wirkliche Volkskonzerte in Flammen, und konnte sich die Thätigkeit der in brei Zügen gesaust und fanzelte den Armen ob seiner Pflichtvergessenheit ge- scheint fich allmälig die Bahn zu ebnen. Vor und liegt ein mit fieben Schläuchen nebst drei Dampfsprigen arbeitenden Feuergefauft und fanzelte den Armen ob seiner Pflichtvergessenheit gehörig ab, ihm mit Entziehung der Arbeit drohend. Was blieb dem Prospekt, den die Freie Bereinigung der Zivilberufsmusiker Berlins wehr nur noch auf die Erhaltung der Nebengebäude und des von armen Schlucker anderes übrig, als seine Laft wieder auf sich zu Genuß einer guten Mufit hingeben zu können, hat die Freie Regiments zu Fuß beschränken. Vom Fabrikgebäude selbst stehen versendet. Um dem Arbeiter Gelegenheit zu geben, sich dem der Karlstraße aus angrenzenden Ererzierhauses des 2. Garde nehmen und für Herrn Weigert weiter zu agitiren? Nun, Bereinigung" beschlossen, für die Wintersaison 1893/94 eine alle Machenschaften der Gegner hatten nur den Erfolg, daß der Reihe von Abonnements- Konzerten einzuführen, die dem Arbeiter nur noch die Umfaffungsmauern. Das Fabrikpersonal konnte sich wirkliche Arbeiterfreund", der wahre Voltsvertreter" Otto Weigert glänzend durchgefallen ist. Recht sonderbar muß auch für ein Billiges zugänglich gemacht werden sollen. für ein Billiges zugänglich gemacht werden sollen. Die Ver- nur mit genauer Noth retten. Der Schaden ist bei dem gerade der Umstand berühren, daß im Wahllokale des 41. Bezirtes einigung verspricht, diese Konzerte, deren allmonatlich ein bis jetzt zur Weihnachtszeit dort lagernden Papiervorräthe ein ganz Pantstr. 7-8( Turnhalle) von dem Wahlvorstande beharrlich die zwei stattfinden sollen, in jeder Beziehung künstlerisch vollendet Lampen- Explosion zu Grunde liegen soll, die Arbeitslosigkeit vieler enormer, außerdem dürfte der Brand, dessen Entstehung eine vorgelegten Stenerquittungen als Legitimation nicht anerkannt zur Ausführung zu bringen und in ihnen nur die bessere klassische Hunderte nach sich ziehen. Da die Papiervorräthe noch fortwurden, bis zu Mittag erst es dem Stadtverordneten Bogtherr und moderne Musik zu pflegen unter selbstverständlicher Fern- während brennen und glimmen und eine ungeheure Gluth entgelang, die nöthige Aufklärung zu schaffen. Trotz alledem hat baltung aller Musikstücke, die das heutige System mit ihren wickeln, werden die Löschversuche und die Aufräumungsarbeiten aber Bogtherr doch einen glänzenden Sieg errungen als Kandidat Kriegsbespoten verhimmeln. der sozialdemokratischen Partei. Es sind zunächst für diese Saison 8 Konzerte in Aussicht sich vermuthlich bis in die späten Abendstunden ausdehnen. genommen, welche vertheilt werden in Gesellschafts, Walzer, Der Heißhunger nach billigen Arbeitskräften kann Ausgezeichnet informirt war am Dienstag Morgen die Symphonie- und Solisten- Ronzerte. Das Orchester wird 60 Mann nicht gestillt werden! Der Verein für Befferung der Straf " Staatsbürger- Zeitung" über den Ausfall der am Montag voll- start sein. Der Abonnementsbetrag ist möglichst niedrig und be- gefangenen" hat in den letzten Wochen so viel Gesuche um zogenen Stadtverordneten- Wahlen. Während alle Berliner trägt für 4 Konzerte 50 Pf. Dabei ist die jedenfalls wohl- ueberlassung von Arbeitskräften erhalten, daß nur etwa die Morgenblätter das schon um 91/2 Uhr Abends vollständig be- löbliche Einrichtung getroffen worden, daß es jedem überlassen Hälfte derselben berücksichtigt werden konnte. In die letzten fannt gewordene Resultat brachten, glänzte der Ahlwardt - bleiben soll, seine Billets nach Belieben zu verwenden, so daß Bochen fiel nämlich der landwirthschaftliche Ziehtermin für Moniteur mit einem einzigen Resultat und merkwürdigerweise niemand daran gebunden ist, bestimmte Konzerte zu besuchen, er Mecklenburg , die Priegniß, die Uckermark und das Oderbruch, mit dem des dritten Wahlbezirks, in dem der Bürgerparteiler vielmehr von den in Aussicht genommenen 8 Konzerten und zahlreiche Landwirthe, namentlich auch Großgrundbesitzer, Dr. Henfig es nothdürftig zu einer Stichwahl brachte. Wahr beliebig 4 Ronzerte besuchen darf. scheinlich war die Redaktion der Staatsbürger- Beitung" so wendung einer Abonnementstarte als Familienbillet bis 4 Per das seit dem 10. Ottober 377 Strafentlassene als landwirthAuch ist die Wer hatten sich an das Arbeitsnachweise- Bureau des Vereins gewendet, zeitig ausgerückt, um das Wahl- Siegesfest der Antisemiten nicht sonen statthaft. Zur Lokalfrage sind den Wohnungsverhältnissenschaftliche Arbeiter, und zwar zumeist als sogenannte Hofjänger, zu versäumen. der Arbeiterschaft Rechnung tragend größere Konzertlokale in den in die unter„ Arbeitsnoth" leidenden Landestheile geschickt hat. verschiedenen Stadttheilen in Aussicht genommen, so die Konkordia: Die Unglücklichen haben in diesen Gegenden bekanntlich unter Festfäle( Andreasstraße), Germania Prachtfäle( Chauffeestraße), Lohn- und Arbeitsbedingungen zu frohnden, die selbst den Lips'sche Brauerei( Königsthor), Konzerthaus ( Rottbuserstraße) u. s. w. Ronzerthaus Sanssouci arbeitslos gewordenen Arbeiter in der Großstadt die Sehnsucht nach solchem Brot verleiden. Die Großgrundbesiger sind daher Grunde lieber, weil sie, meistens moralisch gebrochen, noch auf Strafgefangene versessen und nehmen diese schon aus dem gefügiger sind, als die in hellen Haufen davongehenden sog. freien Landarbeiter. Freilich stellen auch die entlassenen Straf gefangenen bald genug Betrachtungen darüber an, ob es in Plößensee denn doch nicht noch etwas angenehmer zu leben sei, als im gelobten Lande Mecklenburg .
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Gewerbegerichtliches. Vertretungsvollmachten bei Klage Objetten von über 150 m. find bekanntlich stempelpflichtig. Nach einer Verfügung unterliegen aber auch alle anderen Vollmachten, ganz gleich, ob das Streitobjekt nur einige oder 100 m. beträgt, Der Stempelpflicht, sofern das Objekt in der Vollmacht nicht deutlich angegeben ist. Jeder Arbeiter, der sich in Gewerbegerichtssachen vertreten läßt, möge sich hiernach richten; jede Mart wird ja heute so sehr schwer erworben und spielt im Haushalts- Budget der Arbeiter eine große Rolle.
Frei- Konzert. Diese Ankündigung an den Pforten unserer weltstädtischen Restaurationslokale ist bekanntlich im stande, manchen Wanderer, der sonst mit trodener Rehle seines Weges fürbaß gegangen wäre, auf der Stelle zu bannen. Ob allein oder in Gesellschaft einer besseren Hälfte, läßt man sich gar zu leicht verlocken, den einschmeichelnden Tönen des HampelmannWalzers oder gar der Cavalleria rusticana zu folgen, und ein mal am Biertisch plazirt, bietet das Programm der interessanten Piecen so mancherlei, daß man, seine Alltagssorgen vergessend, es auch vielleicht auf ein Glas Bier mehr oder weniger nicht ankommen läßt. Die Einrichtung des Frei Konzerts wäre nun für uns in der Kunst der Töne bescheiden genießende Leute recht hübsch, wenn man der Wirth auch immer hielte, was er draußen
nur halbwegs, was sie in diesem Prospekt verspricht, so wird Hält die Freie Vereinigung der Zivil Berufsmusiker auch die Arbeiterschaft Berlins nach unserem Dafürhalten recht bald auf den zweifelhaften Genuß sogenannter und wirklicher Freitonzerte verzichten lernen. Nur her mit dem Guten, zu schäßen wissen wir's schon!
von Jahren seitens vieler Firmen junge Leute im Alter von An der Berliner Fondsbörse wurden seit einer Reihe 16 bis 20 Jahren damit beschäftigt, daß sie von den einzelnen hinter dem Polizeipräsidium, Stadtbahnbögen Nr. 100, 101 and 102 Palliativmittel. Die große Wärmehalle am Alexanderplatz , Börsentischen die abzusendenden Telegramme nach dem im Börsen wird am 15. November wieder eröffnet. Durch den neu hinzugebäude befindlichen Telegraphenbureau besorgten und von dort getretenen Bogen Nr. 100 find 500 Sitzplätze mehr gewonnen. die eingehenden Depeschen für ihre Firmen abholten. Diese Wie im vorigen Winter werden dort eine Tasse Kaffee mit Dilch jungen Leute sind fast ausnahmslos Söhne unbemittelter Eltern, und Zucker, eine Tasse Milch, zwei Schrippen und eine bestrichene Sie im Kampfe um Berdienst ihrer Kinder rechnen müssen. das tägliche Brot sehr mit dem Stulle Schwarzbrot zu je 5 Pf. und ein Napf Suppe mit Stulle Nachdem die für 10 Pf., gegen Marken, die an der Kaffe zu haben sind, jungen Männer Jahr aus Jahr ein unbeanstandet in während eines ganzen Tages verabfolgt. Die Halle ist geöffnet diesen Stellungen thätig gewesen waren, gefiel es plöglich von Morgens 8 bis Abends 7 Uhr. Alte warme Kleidungsam Sonnabend, den 11. November, dem Börsenkommissariat ohne stücke, Schuhzeug u. f. w. werden dort mit Dant angenommen. irgend eine vorherige Ankündigung sämmtlichen jungen Leuten Der Verein für Kinder- Volkstüchen beginnt seine Thätigkeit
Lassalle's Reden und Schriften. tungen zu den einzelnen Arbeiten Raffalle's nicht in etwas die weg ſchon in die ſozialdemokratische Agitation gehören. G3 find
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Die Grandfäße, die Bernstein bei seiner Thätigkeit als Herausgeber befolgt hat, find durchaus zu billigen. Auf das was die alexandrinischen Kleinkrämer der Bourgeoisgelahrtheit „ tertkritischen Apparat" und" philologische Afribie" nennen, hat er mit gutem Recht verzichtet. Gewiß nicht nur deshalb, weil die Ausgabe in erster Reihe für Arbeiter bestimmt ist, son dern auch weil diese übertriebene Formkrämerei zu den unvertennbarsten Zeichen unheilbarer Altersschwäche gehört und somit awar der bürgerlichen Wissenschaft vortrefflich, der sozialistischen Wissenschaft aber feineswegs zu Gesichte steht. Hier und da mag die Tertrevision noch der nach bessernden Hand bedürfen; in allem Wesentlichen haben die deutschen Arbeiter ihren unverfälschten Lassalle wieder.
nicht immer erschöpfende Auffassung der allgemeinen Einleitung fünf Stücke: das Arbeiterprogramm und die vier Bertheidigungsnachwirten sollte, aber er hat mit glücklichem Takte die Rolle des Schulmeisters vermieden und die Unterschiede zwischen den Gedankenkreisen Lassalle's und des heutigen Sozialismus nur an wesentlichen Gesichtspunkten und auch hier zwar mit der nöthigen Klarheit, aber auch mit derjenigen Kürze angedeutet, die mehr das eigene Denken des Lesers fördert, als ihn auf die Worte irgend eines Meisters schwören lehrt. Wenn diese Methode Bernstein's alles Lob verdient, so ist es überflüssig, erst zu sagen, daß sich gegen seine prinzipielle Auffassung nirgend etwass ein wenden läßt.
reden und Schriften in dem Kriminalprozeß, den der jetzige preußische Justizminister und damalige Staatsanwalt v. Schelling wegen des Arbeiterprogramms gegen Lassalle angestrengt hatte. Wit Recht sieht Bernstein in dem Arbeiterprogramm und den beiden Wertheidigungsreden vor dem Stadt und Kammergericht die reifste geistige Frucht von Lassalle's Agitation. Auf einer durchschnittlich wohl etwas tieferen, theilweise selbst einer viel tieferen Stufe steht die vierte Gruppe, die im engeren Sinne des Worts Agitationsschriften und Reden für den Allgemeinen de utschen Arbeiterverein, vom Antwortschreiben bis zur Rons dorfer Rede; den meisten dieser Schriften merkt man es dochy an, wie fpärlich dem gewaltigen Agitator die Muße sur literarischen Ausreifung seiner Gedanken gegeben war, wie oft ihm auch die drängenden Bedürfnisse des Kampfes das Konzept verschoben. Aber noch einmal flammt dann Lassalle's ( Menius hell auf im Bastiat Schulze", feiner ökonomischen Hauptarbeit, die mit ihren Anneren die vierte Gruppe bildet.
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Das Gleiche gilt von der Disposition seiner Ausgabe. Er theilt die Reden und Schriften Laffalles in fünf große Gruppen: zunächst solche, die vor die Gründung des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins fallen, die Affisen- Rede von 1849, die Broschüre über den Krieg von 1859, die Reden und Schriften über Fichte und Lessing, und dann die Vorträge über Verfassungswesen, durch die Lassalle die bürgerliche Opposition der Konfliktsjahre zu einem gründlichen Tanze mit dem Absolutismus und Feudalis Als Anhang folgt die fünfte und letzte Gruppe: Reden mus auszustacheln suchte. Bekanntlich vergebens, und wir möchten und Schriften, die feinen eigentlich sozialistischen Inhalt haben: hier noch einschaltend bemerken, daß Bernsteins Urtheil über den die Kassettenrede von 1848, das Trauerspiel Franz von Sidingen, Bruch Lassalle's mit den Fortschrittlern und die furchtbare das Pamphlet gegen Julian Schmidt und Auszüge aus Lassalle's Heftigkeit, weil er die Geißel auf ihrem Rücken tanzen ließ, auch theoretischer Hauptleistung, dem System der erworbenen Rechte. wohl einer gewiffen Ergänzung bedarf. Wenn Bernstein es Das Pamphlet gegen Julian Schmidt schätzen wir höher als scharf tadelt, daß Lassalle die um die nerfassungsmäßigen Bernstein, obgleich wir ihm zugeben, daß es manches Gesuchte Rechte der Voltsvertretung fämpfenden Parteien, unter und Unbillige enthält. Aber diefer Vorwurf trifft auch Lessing's denen sich Männer wie Johann Jacoby , Waldeck, Ziegler 2c. Schriften gegen Klotz und die Klozianer, Goethe's und Schiller's befanden, einfach als eine Klique bezeichnet" habe, so enien, Platen's und Heine's literarische Satiren, und wir übersieht er, daß Ziegler über diese Klique" wo möglich noch stellen Lassalle's Pamphlet, sowohl was die historische Beheftiger schalt als Lassalle, und daß sogar Waldeck, dem bei rechtigung als was die sittliche- natürlich nicht im spießbürger seinem starten Selbstbewußtsein solche Geständnisse sehr schwer lichen Sinne fittliche Nothwendigkeit anbetrifft, allerdings ankamen, später lebhaft bedauerte, daß man in lächerlichem neben jene flassischen Streitschriften der deutschen Literatur. Bourgeoisdünkel den Herrn Lassalle " so schnöde behandelt habe, Um so uneingeschränkter fönnen wir die Auszüge aus dem so übersieht er auch, daß im Sommer von 1865, allerdings erst ein System der Erworbenen Rechte loben. Da hat Bernstein einen Jahr nach Laffalle's Tode, aber doch auch schon ein Jahr vor Kernschuß gethan. Wir stimmen ihm darin zu, daß die wissenKöniggräß, demokratische Blätter, wie die Rheinische Zeitung " schaftlichen Ergebnisse von Lassalle's theoretischem Hauptin Köln und die Reform" in Berlin trocken erklärten:„ Wir wert noch einmal bedeutsame, praktische Aufgaben zu sind der feierlichen Proteste nun gerade satt. Die Rederei und lösen haben werden, aber auch davon abgesehen: daß Resolutionsfasserei bewegt in ganz Deutschland auch nicht ein Bernstein in nicht leichter Gedankenarbeit, durch vortreffliche dürres Blättchen," und daß selbst fortschrittliche Organe, wie die Auswahl der einzelnen Theile und ihre lichtvolle Verbindung Breslauer Zeitung" und die Elberfelder Zeitung" über die endlich Laffalle's Hauptwert dem Verständniß der Arbeiterklasse Phrafendrescher " spotteten, die in der Regel noch nicht wissen, nahe gebracht hat, verdient die wärmste Anerkennung. was fie fagen werden, wenn sie dröhnenden Schrittes die geliebte Rednerbühne besteigen".
Und wahrlich! fie dürfen stolz sein auf diesen Besitz, auf diesen Schatz von funkelnden Edelsteinen, auf dies Rüsthaus voll glänzender und scharfer Waffen. Wenn man sich in Lassalle's Reden und Schriften vertieft, die zumeist doch in dem stürmischen Rampfe von anderthalb Jahren und sozusagen nebenbei entstanden sind, dann staunt man immer wieder über die Beweglichkeit und unerschöpflichkeit dieses Geistes, über die Fülle seiner Renntnisse und die meisterhafte Dialektit in ihrer Verwerthung, über die Rühnheit seiner Angriffe und die schnelle Entschlossen heit, womit er jeden bedrohten Punkt sofort zu decken wußte. Daß es dabei auch wohl einmal menschlich, allzu menschlich herging, wer wollte es leugnen? Aber wer hat denn auch je einen großen Borkämpfer freier Menschheit aus dem Kampfe zurückkehren sehen, blant wie eine Puppe des Paradeplatzes, ohne Risse und Schrammen und Wunden, ohne den Schweiß und Staub des Schlachtfeldes? Schwiegen die Menschen jemals von Laffalle, so würden sich diese Blätter als stummberedte Zeugen für ihn erheben. Wer so zu kämpfen und zu ringen, wer so zu tragen und zu troßen, wer so zu arbeiten und zu denten gewußt hat, der braucht vor niemandem zurückzutreten, weder was das Wollen, noch was das Vollbringen anbetrifft. Deshalb hat sich der seine und sichere Klaffeninstinkt des deutschen Proletariats auch niemals an Lassalle irre machen lassen. Diese berechtigte Empfindung würde erst dann in einen unberechtigten Heroenfultus umschlagen, wenn die Arbeiter die geistige Erbschaft Lassalle's unbesehen annehmen wollten. Davon ist bekanntlich aber gar feine Rede, und auch die neue Ausgabe Don Lassalle's Reden und Schriften wird in dieser Beziehung feinen Rückschlag hervorrufen, so sehr sie die Freude an dem Menschen und das Verständniß für den Denker Lassalle erhöhen Die zweite Bruppe stellt Bernstein dann aus denjenigen Reden wird. Das weiß auch Bernstein . Er ist ein au flarer und fon- und Schriften zusammen, die zeitlich theilweise auch noch vor den fequenter Schriftsteller, als daß in den Einleitungen und Anmer- Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein fallen, aber gedanklich durch
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Stur um eine einzige fleine Korrektur möchten wir Bernstein bei einer neuen Auflage bitten. In der Einleitung dieses Abschnitts sagt er, Adolf Wagner habe in seiner Grundlegung der Volkswirthschaft" die Quintessenz der Lassalle'schen Deduktion zur Basis einer nationalökonomischen Theorie der Enteignung"