Nr. 288. 29. Jahrgang.

81. Gigung.

Reichstag .

1. Beilage des ,, Vorwärts " Berliner Volksblatt. Dienstag, 10. Desember 1912.

Montag, den 9. Dezember 1912, nachmittags 2 Uhr.

Am Bundesratstisch: Dr. Lisco, Kühn.

Der Gefeßentwurf über den Zusammenstoß von Schiffen sowie über die Bergung und Hilfeleistung in Seenot wird in dritter Beratung debattelos angenommen.

Dann wird die erste Beratung des Gesetzentwurfes über den Verkehr mit Leuchtöl( Petroleumvertriebsmonopol) fortgesetzt.

Berteuerung

halten.

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auch im Reichstag dafür, daß das Reich selbst ein Handelsmonopol Einsicht gekommen ist und der Regierung gegenüber eine geschlossene einrichtet,

Front bildet in der Ueberzeugung, daß man nicht ein schlechtes Gefez dadurch gut macht, wenn man am Schluß einen guten 3 wed für die Ueberschüsse einsetzt.

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Man

Auch

ein wirkliches Reichsmonopol, wenn die Garantien dafür gegeben sind, daß der Zweck wirklich die Verbilligung des Petroleums und nicht eine verschleierte neue in­Als weitere erfreuliche Erscheinung möchte ich es bezeichnen, direkte Steuer ist.( Sehr wahr bei den Sozialdemokraten.) Was daß von keiner Seite der Grundsay angefochten wurde, den ges die Regierung dagegen vorgebracht hatte, ist nicht durchschlagend. schädigten Angestellten eine Entschädigung zu geben. Als bei Wenn sie recht hätte, daß die Beamten des Reiches nicht imstande der Finanzreform von 1909 wir eine Angestelltenentschädigung ver­wären, ein derartiges Monopol zu leiten, dann wäre auch die Vor- langten, wurde das von der rechten Seite abgelehnt und von lage gerichtet. Wenn die Regierung imftande ist, uns einen Reichs- der Deutschen Tageszeitung" als Demagogie bezeichnet. Wir freuen fommissar zu stellen, der wirksam die Geschäftsführung uns, daß jezt auch die Reichsregierung sich auf unseren demagogischen der fünftigen Vertriebsgesellschaft überwachen Standpunkt stellt. Ob in der Kommission der Entwurf über die klippe fönnte, dann wäre sie auch imstande, diesen Reichskommissar zum des§ 1 hinauskommt, erscheint fraglich und deshalb will ich hier noch Direktor des Monopols zu machen. Es ist ja viel schwerer, eine auf einige Einzelheiten der Angestelltenentschädigung eingehen. Abg. Graf Weſtarp( t.): Meine Freunde stehen dem Gedanken Sache wirksam zu überwachen, in deren Betrieb man nicht drin steht. Der Kreis der zu unterstützenden ist viel zu eng gezogen; bor des Gesetzentwurfs sympathisch gegenüber. Der Abg. Wurm Wir befinden uns hier in der seltsamen Zwangslage, daß wir die allem verstehen wir nicht, warum bloß Angestellte und nicht auch fuchte uns wieder als Vertreter agrarischer Interessen hin- Reichsbeamten gegen die Reichsregierung in Schutz Arbeiter entschädigungspflichtig sein sollen, wenn sie ihre Stellung zustellen und berief fich dabei auf eine Aeußerung, die nehmen müssen, daß wir der Regierung Fähigkeiten aufreden verlieren.( Sehr wahr bei den Sozialdemokraten.) Aber auch für Graf Posadowsky als Staatssekretär getan, indem er die wollen, die die Herren nach ihrer eigenen glaubhaften Versicherung die Angestellten im engeren Sinne muß der Kreis der Entschädigungs­Verwendung bon Brennspiritus Beleuchtungszweden für nicht befigen.( beiterkeit.) pflichtigen erheblich weiter gezogen werden! 40 bis 50 Proz. der wünschenswert erklärte und gewiß wäre es wünschenswert, Aber ich bin der Meinung, die Herren von der Regierung, die Angestellten werden von der Betriebsgesellschaft ja nicht übernommen wenn das Geld das jetzt für Petroleum ins Ausland geht, auf Minister und Staatssekretäre, find gar nicht so ungeschickt, wie sie werden fönnen, für die übernommenen aber darf auf keinen Fall eine diese Weise im Inland bliebe. Der leitende Gefichtspunkt für sich stellen. Wir haben schon oft gesehen: wenn sie das Amt Verschlechterung der Arbeitsbedingungen eintreten. Die Standard meine Freunde ist, daß unter keinen Umständen eine hinter sich haben, wenn sie außerhalb des Amtes find, Oil Company hat den a cht stündigen Arbeitsag, hat die des Petroleums eintreten darf dann entwickeln sie Eigenschaften, die man nie vorher bei ihnen ge- Sonntagsruhe, zahlt in Krankheitsfällen das Gehalt ( Hört! hört! links.) Ob wir dem Entwurf zustimmen können, wird fucht hat.( Heiterkeit und Sehr gut! links.) Einig ist das Haus 2-5 Wochen lang. Ich will nicht unterfuchen, ob sie das zur Beſchwichtigung von der Gestaltung abhängen, die er im einzelnen in der Kom- auch darin, daß es nicht angeht, ein Privatmonopol durch das andere des eigenen oder des öffentlichen Gewissens tut. Tatsache ist, daß die mission bekommen wird. Vor allem muß untersucht werden, ob und Privatmonopol zu ersetzen, die Herrschaft des Rockefellertrusts durch Angestellten der großen neuen Betriebsgesellschaft Gefahr laufen, wie es möglich sein wird, die Petroleumpreise dauernd niedrig zu die Herrschaft der Deutschen Bant ablösen zu lassen. Ich sage das schlechter gestellt zu werden und dagegen muß Vorsorge ge­Gegen die Verquickung der Vorlage mit der ohne jede Voreingenommenheit. Man muß nicht von einer Bant troffen werden.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Veteranenbeihilfe haben wir grundsägliche Be- Dinge erwarten, deren sie nicht fähig ist. Eine Bank ist dazu da, muß es auch den Angestellten überlassen, ob fie in den Dienst der denten; wir können Reichssteuern für bestimmte Zwecke Geschäfte zu machen. Sie ist nicht fähig, bolts wirt neuen Gesellschaft treten wollen; eine Gefahr, daß die neue Gesell­nicht billigen. In der Fürsorge für die Veteranen lassen wir uns schaftliche Intereffen der Allgemeinheit wahrſchaft etwa fein Personal haben würde, ist vollkommen ausgeschlossen, von niemandem übertreffen.( Buſtimmung rechts.) Aber diese Frage zunehmen.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Gerade dafür sorgt schon die große Referbearmee, die noch durch wird uns nicht beeinflussen können bei der Prüfung des vorliegenden dagegen hat sich der Schasekretär aber energisch, ich möchte fast 40 bis 50 Prozent der bisher im Petroleumhandel Beschäftigten Entwurfes.( Bravo ! rechts.) Abg. Rupp( wirtsch. Wg.) schließt sich inbezug auf die Veteranen- wahrt, daß der Entwurf bewußt im Interesse einer bestimmten Bank Auch Umzugsentschädigung, Entschädigung für zu lösende Miets Abg. Rupp( wirtsch. Vg.) schließt sich inbezug auf die Veteranen- sagen, soweit das bei ihm möglich ist, leidenschaftlich( Heiterkeit) ver- vermehrt werden wird.( Sehr wahr bei den Sozialdemokraten.) fürsorge dem Vorredner an und behält die Stellungnahme seiner ausgearbeitet sei. Den guten Glauben billige ich selbstverständlich verträge, für Benfionsanträge müßten gewährt werden. Freunde zum Entwurf bis nach der Kommissionsberatung vor. der Regierung zu, fein Mensch behauptet, daß die Regierung ab- die Klaffeneinteilung, daß Angestellte bis zu 25 Jahren Abg. Dr. Frank( Soz.): sichtlich nach dem Diktat der Deutschen Bant etwas Derartiges ge- gar nicht, bis zu 35 Jahren mit der Hälfte, bis zu 45 Jahren Nachdem die Vertreter aller Parteien gesprochen haben, darf ich macht hat. Aber ich weiß nicht, ob der Staatssekretär nicht fühlt, mit drei Viertel und darüber hinaus mit dem vollen Gehalt ent bielleicht das Ergebnis der gehörten Leichenreden( Heiterkeit) furz wie bedenklich eine derartige Entschuldigung ist. Wenn die Regierung schädigt werden, ist unhaltbar. Beispielsweise bekommt ein Sechs­zusammenfassen dahin: für die Grundlagen dieses Entwurfes ist im gar nicht gemerkt hat, daß sie im Interesse der Deutschen Bank undzwanzigjähriger, der vier Jahre im Geschäft ist, die Reichstag nicht bloß keine Mehrheit, sondern nicht einmal eine arbeitet, dann allerdings müßte das Urteil über die Verfasser des Hälfte des Gehalts als Entschädigung, ein Vierundzwanzig­Minderheit zu finden.( Heiterfeit.) Es ist der Regierung nicht Entwurfs recht böse ausfallen, denn die Tatsache bleibt be- jähriger der acht Jahre im Geschäft ist, foll gar nichts be­gelungen, die lückenhafte und mangelhafte Begründung des stehen: wenn der Entwurf im Bureau der Deutschen Bank aus- tommen. Auch dagegen muß Vorsorge getroffen werden, daß die Gesezes irgendwie zu ergänzen oder zu verbessern. Sie hat sogar gearbeitet worden wäre, hätte er gar nicht günstiger für diese Gesellschaft etwa mehr Personal übernimmt als sie braucht, um viele das Kunststüd fertig gebracht, ihre natürlichen Hilfstruppen in das Bank gemacht werden können. Ich erinnere nur an die 10 Millionen nach einigen Monaten zu entlassen und sich so der Entschädigungs­gegnerische Lager zu treiben. Ich spreche von den paar und die genau dasselbe Stimmrecht haben, wie die 50 Millionen Inhaber­Namensaktien, die der Deutschen Bank und ihren Freunden zugedacht sind, pflicht zu entziehen. Die Vorlage geht an eine Kommission. Ich fürchte, diese Hunderttausend Kleinhändlern, die seit Jahrzehnten unter der schweren Hand der Standard Oil Company zu leiden haben. aktien. Das bedeutet, daß die 10 Millionen Namensattien die Vertriebs- gleicht der Höhle des Löwen, Dadurch, daß sie ihnen eine Ausgabe von 30 oder 40 M. zur fäuf- gesellschaft vollkommen beherrschen, denn jeder weiß, daß wenn eine Lichen Uebernahme der Anlagen zumutete. Dadurch hat sie diese Gruppe einer Afiiengesellschaft auch nur ein Drittel der Aktien in es führen Spuren hinein, aber nicht wieder beraus. Man meist unbemittelten Ileinen Leute gegen fich mobil gemacht. Das festen Händen hat, sie die Gesellschaft beherrscht. Weiter bekommen fann bedauern, daß der erste größere Versuch, ein Privatmonopol einzige, was eigentlich zugunsten der Vorlage spricht, ist unabhängig die Inhaber ihre Namensattien, die ihre 10 Millionen so sicher zu brechen, höchst wahrscheinlich scheitern wird. Aber wenn die Rea von der Regierung vorgebracht worden. Es ist die raffiniert geschidi haben, als wenn fie Reichsanleihe kaufen, noch als besondere gierung sich jetzt auch am Petroleum die Finger verbrennt, so wird organisierte Gegenorganisation der Standard Dil Company und ihrer Belohnung dafür bei einer Auflösung der Gesellschaft Millionen fie in Bukunft vorsichtiger sein und mit den Parteien Abnehmer. Sie beweist, was für einen gefährlichen Gegner wir vor geidentt, mit der treuherzigen Begründung, daß der etwaige ühlung nehmen. Der Kampf gegen die lebermacht des uns haben, und sie ist auch ein gewisses Beweismittel dafür, lleberschuß hauptsächlich auf die Geschicklichkeit dieser Herren Privatmonopols wird nicht aufhören. Er wäre freilich aufs schwerste Weiter möchte ich zwei Neben fompromittiert, wenn er mit einem Gesezentwurf begönne, der unter daß die Standard Oil Company allerdings von der Vorlage erscheinungen der Debatte als erfreulich herausgreifen. Das erste der Flagge des Reichsmonopols ein neues Privatmonopol schafft. eine Intereffenschädigung erwartet. Aber die Vorlage fann sehr gut die Standard schädigen und gleichzeitig die ist die Entschiedenheit, mit der alle Parteien ben Versuch der( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Gerade weil wir überzeugt Konsumenten schädigen, dabei aber einem Dritten Regierung zurückgewiesen haben, die Schwächen der Vorlage find, daß der Kampf gegen die Privatmonopole in der nächsten Zeit ganz besonders energisch geführt werden muß, gerade nügen, nämlich, wie bis zum Ueberdruß vorgetragen worden ist, unter einem fozialpolitischen Mäntelchen deshalb sind wir gegen diesen Gesezentwurf.( Lebhafter Beifall bei der Gruppe der Deutschen Bant. Die Debatte hat aber nicht bloß ein negatives Ergebnis gehabt, sie hat auch das positive zu berbergen. Ich habe mich besonders gefreut über die den Sozialdemokraten). Resultat zutage gefördert, daß der Reichstag einmütig ist in der Er­ der auch der Sprecher des Zentrums Abg. Colshorn( Welfe) wünscht, daß die Kommission, an die das tenntnis, daß die St. D. C. eine schwere Gefahr für unser wirt- fich dieser Verurteilung angeschloffen hat, und habe mir Geset ja gehen wird, rasche Arbeit machen möge. Vor allem schaftliches Leben bedeutet. Weiter wertvoll ist, daß diese Erkenntnis gefagt: wie schnell wird doch in der Politik umgelernt! Als beim muß sie dafür sorgen, daß die Interessen der kleinen Leute besser nicht etwa irgendwie chauvinistisch oder nationalistisch gefärbt ist. Bolltarif die Witwen- und Waisenversicherung eingefügt wurde, sagte gewahrt werden, als es durch die Vorlage geschieht. Wir betrachten die Gefahr, die von der St. D. C. droht, nicht des das Zentrum ganz anders.( Sehr richtig! bei den Sozialdemo- Abg. Erzberger( 3.): Die Vorlage fann bereits als gefallen vegen als so groß, weil es sich um eine amerikanische Firma handelt, fraten.) Und bei den Wahlen 1903 und 1907 wurde gerade der angesehen werden. Mir tut nur der Schagsetretär leid, fondern weil es sich um ein Privatmonopol handelt, das uns Vorwurf gegen die Gegner des Bolltarifs erhoben, vor dem jetzt der diese Erbschaft von seinem Vorgänger übernommen hat. Der zu erdrücken droht. Die Konsequenz wird sein, daß wir auch die mit Recht der Redner des Zentrums warnte, indem man die Leute, Schazsekretär betonte, der Reichstag habe die Vorlage einstimmig andern Privatmonopole, das se ohlensynditat, den Elek die den Bolltarif im ganzen ablehnten, dafür verantwortlich machte, gewünscht. Das ist ein Irrtum; meine politischen Freunde haben trizitätstrust mit allen Mitteln bekämpfen, die der Gesetz- daß sie sich auch gegen die Witwen- und Waisenversicherung aus gegen die betreffende Resolution gestimmt. Wie steht es übrigens gebung zu Gebote stehen. Eine entschiedene Mehrheit besteht wohl gesprochen hätten. Ich freue mich, daß das Haus zu der besseren mit dem Stimmenverhältnis im Bundesrat? So viel man hört,

Kleines feuilleton.

Energie,

mit

Der letzte Redner war ein gar streitbarer Geist, aber sehr sich nehmen. ,, Nun... was denn? Da, nehmt, freẞt!" Wahr­wißig. Er würzte seine Rede durch allerhand treffende Seiten- lich ein Heldentum! Diese Menschen werden siegen. Doch Gorki hiebe auf bekannte Regierungsmänner. Als die große Turmuhr zeigt noch mehr; auch inmitten jener schwächlichen Gesellschaft ihn durch ihr Schlagen unterbrach, erinnerte er z. B. daran, daß man beginnt ein neuer Geist aufzusteigen. Nadja, die Nichte des Fabrik­stehen ließ, um nicht die Nachtruhe Sr. Exzellenz zu stören! So verstehen; in ihr offenbart der Dichter die Umwandlung der jungen seiner Zeit, als der Gouverneur in Wellington war, die Uhr still- herrn, ist fast noch ein Kind und doch beseelt von sozialem Mit­viel Entgegenkommen kann eine Volksversammlung eigentlich auch Generation. Insofern Nadja als zukunftsahnende Antlägerin der verlangen," meinte er, aber leider waren wir zu schüchtern, darum Bourgeoisie auftritt, ist sie auch als eigentliche Trägerin der Handlung anzusehen. In diesem Sinne spielte Toni zu ersuchen." Allgemeines Gelächter.

Theater.

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Eine Volksversammlung in Neuseeland . Aus Neuseeland wird uns geschrieben: Man muß unwillkürlich einen Vergleich zwischen unserem lieben Preußenlande und den englischen Kolonien ziehen, wenn man sieht, was für eine vernünftige Stellung die Regierung und die Polizei des englischen Auslandes der sozialistischen Be vegung gegenüber einnimmt. Nehmen wir nur einmal eine Zum Schluß verfekte er den Ministern und der bestochenen Wilkens fie. Sie wirkte im frischen Hauch ihrer öffentliche Bersammlung als Beispiel. Ich hatte Gelegenheit, einer Preffe und schließlich auch noch der Polizei einige recht faftige Jugend überzeugend auch trotz der Striche des Regieſtiftes. folchen in Wellington , der Hauptstadt Neuseelands , beizuwohnen. Siebe, die ihm bei uns wahrscheinlich einige Monate Gefängnis Klara Berger bewegte sich als Bolina flug anpassend in der hrer Die Versammlung wurde einige Tage lang durch Maueranschläge eingebracht hätten. Die Schußleute lachten nur mit und machten Stolle zugewiesenen Grenze. Maria Eisenbut als Tatjanu spann usw. angekündigt und sollte die Sache der augenblicklich streifenden absolut keine Miene, den Redner zu unterbrechen. Zum Schluß die Verführungsszene mit allzuherkömmlicher Theatralit aus, gab Minenarbeiter einer Provinzstadt unterſtüßen. Als Ort war der spielte die Musik die Marseillaise , und die Versammlung löfte sich jedoch da, wo sie ihr Kunstevangelium entwidelt, eine schöne Teil­große Platz vor der Hauptpost gewählt worden, no einige tausend friedlich auf. leistung. Rassig in Leidenschaft und Haß war Assa Lindens Menschen zusammenfommen können, ohne den Verkehr zu stören. Sleopatra. Unter den Vertretern männlicher Hauptrollen standen Von Absperrung keine Spur man sah nur die hier stets postierten zwei oder drei Schußleute- ohne Säbel und Browning- Freie Boltsbühne( im Thalia- Theater): Die Feinde" Crich Biegel als dem Alkoholismus verfallener Jakob Bardin und Viktor Hartberg als Fabrikant Sachar Bardin entschieden obenan. pistole friedlich mit einigen Arbeitern plaudern, die vor der von Gorki. Gewefene Leute" waren es, die Gorki in feinen Baul Baulsen( Direktor) gab sich ein wenig überſtürzend. Vor­Beit gekommen waren. Die Masse sammelte sich langfam an und Barfüßer- Erzählungen, desgleichen in seinem Drama Nachtasy!" üglich, auch in ber typisch flawischen Maste war Erich eine von der Arbeiterunion gestellte Weusittapelle ließ luftige Weisen mit erschütternder Realistik hinstente. Einen anderen Typus zeigte laten; Desgleichen Hans Mantius und Theo Stol ertönen, um die Gekommenen zu unterhalten und die Säumigen er in den leinbürgern". Aber schon hier feste er der Untraft genberg. Unter den Arbeitertypen gaben Friz Richard, Untraftaten; dieser Menschenschicht die neue Lebensquellen erschließende Tatkraft Erich Anzelewski und Josef BI a musterhaftes. Aber die cnzuloden. Zur festgesetzten Stunde kam ein offener Backwagen, der in des Arbeiterproletariats entgegen. Wenn man das beachtet, wird Bertreter bes alten Generals und des Mittermeisters waren leider der Mitte des Plates Halt machte und den Rednern als Plattform man leicht den Fäden, die von den Kleinbürgern zu dem Szenen­diente. Nach der üblichen Einleitung ergriff der Vorsitzende der gefüge" Die Feinde" hinüberleiten, nachzugehen vermögen. Was Anerkennung für ihre, wenn auch vielleicht mehr dem bourgeoisen u tarifaturistisch zu possenhaft. Gleichwohl verdient die Regie Arbeiterunion das Wort. Ein etwas angesäufelter Arbeiter, der dort erst schüchtern tastend gewagt wurde: hier wird es bollendete Element als bem sozialen Gehalt des Dramas zugeneigte, sorg­vor der Plattform stand, wurde von den martigen Worten des Wahrheit; denn jetzt läßt Gorki sozialistische Fabrik­fältige Herausarbeitung. Das ganze Werk übte eine ergreifende Redners so begeistert, daß er auf den Wagen kletterte und ihn um- arbeiterklasse in ihrer erdrückenden Bucht gegen das groß- Wirkung, wovon der einmütige Beifall zeugte. ek. armen wollte. Mit großer Mühe, aber auf friedliche Weise brachte tapitalistische Bürgertum aufmarschieren. Hatte man ihn wieder heruter und fette einige fleine Kinder auf Intellektuellen" innerhalb der russischen Gesellschaft gesagt, Neues Voltstheater( Aufführung des Vereins Ver Das Urteil des Salomo von Else den Wagen. Niemand störte mehr den Redner, die Kinder waren daß fie nur zu leicht Gefangene des Lebens" wurden, so zeigt er fuchsbühne): der beste Schutz. nun die Durchschnittsintellektuellen, die Schwärmer und Bewunderea Torge. Mit nicht eben hochgespannten Erwartungen ging man zu Ein zweiter Redner folgte. Mitten in seiner Ansprache wurde höherer, richtiger: mammonistischer Jdeale von ähnlicher Beschaffen- diefer Borstellung. Wie viele derartiger Vereine sind im Lauf des er vom Vorsitzenden unterbrochen und darauf aufmerksam ge- heit. Auch sie sind meistens Schwächlinge ohne jedweden Lebensnerb, legten Jahrzehnts aufgefchoffen und flanglos, ohne eine Anregung macht, daß gerade ein Leichenzug die Straße passierte. Die deren Mut nicht über weinerliche Selbstantlagen hinauskommt. Und zu hinterlassen, verschwunden. Die Stücke waren meistens elend, Männer hatten bereits die Köpfe entblößt, und der Redner ent- batte Gorki früher noch in einer seiner Landstreichernovellen die alte und zur dramatischen Dede gefellte sich farblose Nüchternheit der schuldigte sich, daß er den Zug nicht rechtzeitig bemerkt und seine Jiergil ausrufen lassen: Ich sehe alle möglichen Arten von Menschen Wiedergabe. Um so größer war diesmal die leberraschung. Das Ansprache unterbrochen hätte. aber wo find die Starten?" so läßt er uns jetzt sehen, wo die Drama Else Torges, wenngleich sein Aufbau nachprüfender Betrach

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Inzwischen war es an einem Ende der Versammlung zu Starten in Massen stehen. Schon steigt in der Bourgeoisie die furchfame tung nicht standhält, zeigt immerhin doch ausgeprägten Sinn für Meinungsverschiedenheiten zwischen Mitgliedern anderer Unionen Abnung auf, daß ihre Rolle als Spieler auf der Menschheits- Bühnenwirkung, ja in der ersten Hälfte eine starke, Bilder von und den Anhängern der einberufenden Union gekommen. Es wurde bühne zu Ende sei, daß anstatt ihrer die sozialistische Bolts- innerlich dramatischem Rhythmus formenden Phantasie. Sind die so laut, daß der Redner sich unterbrechen mußte und der Vorsitzende masse zur Herrschaft gelange. Diese Menschen werden siegen," sagt vier Afte auch kein Ganzes, schlägt die Bewegung in hem letzten von der Plattform sprang, um Ruhe zu stiften. Währenddessen die Schauspielerin Tatjana gelassen. Aufzug in theatralisch äußerliche Scheinbewegung um, 10 hätte das standen die Schußleute vollkommen neutral bei den Streitenden Der Fabrifdirektor, ein brutaler Getvaltmensch wird von einem Wert doch mehr als manches andere eine Darstellung auf der Rein­und mischten sich erst ein, als der Vorsitzende ausdrücklich darum der ihrigen erschossen. Sie wissen, daß für diese Tat einer büßen hardtbühne verdient. Vielleicht daß sich die Direktion noch nachträglich ersuchte. Und was taten die Schuhleute? Sie nahmen die müsse. Meldet sich der Täter nicht freiwillig, so werden viele leiden. dazu entschließt. Sie wäre es, wenn nicht der Verfasserin, so jedenfalls Streitenden nicht etwa beim Kragen und schleppten sie auf die Soll er, der Familienvater ist, aber vor dem Schicksal mörderischer der Darstellerin, der jungen Mary Dietrich, die schon im vorigen Wache zur weiteren Behandlung" nein, sie nahmen die Be- gwangsarbeit oder gar des Galgentodes bewahrt bleiben, so muß Winter mit sehr bedeutenden Leistungen hervortrat, schuldig. Hier treffenden ruhig bei Seite und machten ihnen klar, wie sehr sie sich eben ein anderer Genosse opfern. Und solch Opfer zu voll- aber war sie unvergleichlich. Sie machte den Abend zum Ereignis. der eigenen Sache Schaden zufügten, wenn sie das Programm der bringen, ist ein blutjunger Arbeiter sofort bereit. Während diefer Man hatte die Empfindung, Zeuge einer ganz eigenartig neuen ers Bersammlung störten. Das half und die Ordnung war hergestellt abgeführt wird, meldet sich vor dem Tribunal der richtige Täter; staunlichen Beseelung zu sein. Zon und Gebärde waren von An ohne Gewaltmittel, ehe einer unschuldig leiden soll, will er lieber selbst die Strafe auf fang bis zu Ende wie ein einziger in unablässig verschwenderischer

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