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Nr. 289.

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Telegramm- Adresse: ,, Sozialdemokrat Berlin"

Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutschlands .

Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt Moritzplatz , Nr. 1983.

Mittwoch, den 11. Dezember 1912.

Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt Moritzplatz , Nr. 1984.

Ein Angriff auf das Koalitions- er Rede noch dem Redner an. Und das lag an der schlichten hatte verlassen müſſen.

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Rede im Reichstag. Man merkte diesen Umstand aber weder des damaligen Ministers des Acußern, des Grafen Aehrenthal, Tatsache, daß dieser Arbeitervertreter auf vertrautem Boden An sich ist es schon höchst merkwürdig und kaum in einem stand, daß er etwas vom Koalitionsrecht versteht, und zwar anderen Lande denkbar, daß zur Zeit einer so schweren Krise nicht nur von den geltenden Bestimmungen, sondern was ein Wechsel in den höchsten militärischen Stellen vorgenommen As die Konservativen im Mai dieses Jahres einen Vor- noch wichtiger ist von der unbedingten, durch die wird. In Wien tut man die ganze Zeit so, als ob man un stoß gegen das Koalitionsrecht unternahmen, indem sie für moderne Wirtschaftsweise und die Stellung mittelbar vor dem Kriege stünde und da schickt man plöglich. die nüßlichen Elemente" der herrschenden Ausbeuter- des Arbeiters im Produktionsprozeß er die Inhaber der wichtigsten Stellen auf Stnall und Fall fort. gesellschaft, für die Arbeitswilligen, erhöhten Schutz verlangten, zwungenen Notwendigkeit des Koalitions- und die offiziöse Presse schildert die Herren, an deren Gott­blieben sie in einer bedeutungslosen Minderheit. Wer aber auf rechts. Unter der stürmischen Zustimmung unserer Fraktion ähnlichkeit zu zweifeln gestern noch Landesverrat war, heute diese Abstimmung des Reichstages große Hoffnungen gesetzt hielt Bauer dem Staatssekretär Delbrück vor, daß seine Rede so, als ob sie ganz untüchtige und unfähige Menschen gewesen hat, wer sich etwa eingebildet hat, das Stoalitions in die Zeiten der vormärzlichen Reaktionsperiode hineinge- wären. Dank vom Hause Desterreich! recht der deutschen Arbeiter dürfe nunmehr als ein höre, nicht aber in unsere heutige Zeit, und daß sein Versuch, Und bezeichnend für die Zustände in Desterreeich ist diese unerschütterliches Grundrecht des deutschen Volfes angesehen die Koalitionsfreiheit durch Privatvertrag aus der Welt zu ganze Affäre. Nicht einmal jetzt können die Machthaber den werden, wird durch die Dienstagsverhandlungen des Reichs- schaffen, ein offenkundiger und unerhörter Verstoß gegen Schein eines einheitlichen Wollens wahren. Wie denn auch? Die tags von dieser ganz unangebrachten Vertrauensseligkeit gründ die guten Sitten, also eine Rechtsverlegung sei, auswärtige und militärische Politik sind in der Doppelmonarchie, lich geheilt worden sein. die nach dem Paragraphen 138 des Bürgerlichen Gesetzbuchs die vom Nationalitätenhader zerrissen ist, fast ebenso wie in Ruß­Wer während der Rede des Staatssekretärs Delbrück , nicht vorkommen dürfte. Bauer berief sich dabei auf die land allein Sache des Hofes. Und da steht das Lager des alten des Ministers für Sozialpolitik, zufällig in den Deutschen Kommissionsberatungen über das Bürgerliche Gesetzbuch und Kaisers, der den Krieg nicht will, und des Thron Reichstag geraten wäre, ohne zu wissen, in welcher erlauchten auf die Plenarverhandlungen und bewies an der Hand der folgers, der die Spitze der Kriegspartei bildet, feit langem Gesellschaft ihn der Zufall geworfen hat, hätte mit Fug und amtlichen Protokolle, daß die jeßige Haltung der Reichs- einander gegenüber. Noch vor einem Jahre mußte Herr Recht als ein umgekehrter Rip van Winkle annehmen können, regierung mit der Haltung des damaligen Reichstags und der b. Conrad gehen, weil er den Krieg mit Italien vorbereitete, er befände sich in einer Sigung der Provinzialstände vormärz- damaligen Reichsregierung in hartem, unlöslichem Wider- gehen gegen den Willen des Thronfolgers, der ihm in ficher Zeit oder gar in einer Ausschußberatung der heiligen spruch steht. Mit schneidendem Hohne hielt der Redner der offener Fronde gegen den Entscheid des Kaisers ein solennes Allianz. Eine Rede mit solcher unverblümt rückständigen Grund- Regierung vor, daß wieder einmal die Sozialdemokraten die Vertrauensvotum nachschickte. Jetzt hat sich Franz Ferdinand anschauung, von solchem Vertrauen zur Bevormundungspolitik bestehenden Geseze gegen eine hohe Reichsregierung ver- feine Revanche verschafft und sein intimster militärischer Ver­des Polizeistaates ist selten im Deutschen Reichstage, den teidigen müßten. trauensmann ist wieder Chef des Generalstabs. Auch ein Regierungstisch nicht ausgenommen, gehalten worden. Und Mit nicht weniger guten Gründen wies Bauer den miß- Kommentar zur Erneuerung des famosen Dreibunds, der das will in den heutigen Zeitläuften fürwahr etwas heißen! Tungenen Husarenritt des Infanteristen von Heeringen gegen freilich von dem der offiziösen Presse etwas abweicht! Herr Delbrück macht äußerlich nicht gerade den Eindruck das Koalitionsrecht der Arbeiter in Militärbe- Nur daß leider Deutschland kein unbeteiligter dieser Machtkämpfe ist, die δα eines blindwütigen Reaktionärs. Glatt, elegant, mit unver- trieben zurück. Nach dem Kriegsminister hätten solche Zuschauer ausgefochten werden und kennbarem Behagen seinen eigenen Worten lauschend, so steht Arbeiter wie Soldaten die Hacken zusammenzuschlagen und österreichischen Hofe es fich um den der Frieden Welt er da und redet. Er regt sich nicht auf, gleichmäßig rieseln Befehle von Vorgesezten auszuführen. Sie seien jedoch freie denen wohlgesette Worte über seine Lippen, Begeisterung und Arbeiter wie ihre Kollegen in Privatbetrieben und hätten handeln kann. Aber vielleicht wirken diese Vorgänge selbst Entrüstung sind ihm im gleichen Maße fremd, wie ein fleisch - die gleichen Rechte wie diese. Sie sollten diese Rechte nur auf jene merkwürdigen Leute in unserem Lande ernüchternd, gewordenes Aftenbündel gibt er Sätze, Paragraphen, auch in vollem Maße ausnutzen und sich den freien Gewerk die allen Ernstes davon faseln, daß es eine bundesgenössische Meinungen von sich. schaften anschließen, statt in den Militärarbeiterverbänden Pflicht sei, für das Prestige der österreichischen Dynastie zu Aber wie wenig man sich durch eine harmlose Außenseite ein fümmerliches Dasein von der Vorgesezten Gnaden zu fechten". Denn von allem anderen abgesehen, ist es wirklich) täuschen lassen darf, wie sehr sich hinter der modernsten Hemd- führen. Tiefen Eindruck machte eine Mitteilung Bauers nicht verlockend, sich in die Gefolgschaft einer Politik zu geben, bruft die altertümlichste Gesinnung verbergen kann, bewies die über die Gründe, aus denen Militärarbeiter Knall und Fall wo solche Plöglichkeiten möglich sind, wo irgend eine Laune Antwort, die Herr Delbrück am Dienstag auf die von fort- entlassen werden können. Ein Arbeiter hat ohne Erlaubnis des Thronfolgers hinreicht, mitten in den Kriegsvorbereitungen schrittlicher Seite eingebrachte Interpellation über die einige Tage Urlaub genommen. Der Grund war, daß ihn einen vollständigen Wechsel der obersten militärischen Leitung Soalitionsfreiheit der in staatlichen Be eine Depesche an das Sterbelager seines Vaters rief. Obwohl herbeizuführen. trieben beschäftigten Arbeiter gab. Auf die der Arbeiter diese Tatsache sofort bei der zuständigen Stelle Ob dem österreichischen Ministerwechsel darüber hinaus fürzeste Formel gebracht, lautete die Antwort des Herrn hatte melden lassen, wurde er entlassen, weil er nicht vor- noch größere Bedeutung zukommt, wird sich ja bald zeigen Delbrück : es gibt überhaupt fein gefeßlich ge- her um den Urlaub nachgesucht hatte. Was soll man mehr müssen. Gewiß. verdient die Tatsache, daß jezt die Ber­währleistetes Koalitionsrecht! Die Quellen, aus bewundern: die Gemütsroheit einer solchen Behörde oder das trauensmänner der Kriegspartei die höchsten denen diese gesetzliche Gewährleistung gefolgert wird, die Maß von Kadavergehorsam, das solche Behörden von ihren militärischen Aemter innehaben, ernsteste Beachtung. Trozz­bekannten Paragraphen der Gewerbeordnung, würden überschätzt. Angestellten verlangen? dem sträubt sich der Gedanke immer wieder dagegen, daß die Nirgends gebe es ein Reichsgeseh, das das Koalitionsrecht der Auch für das Streifrecht der Arbeiter in österreichische Regierung wirklich den Krieg entfesseln könnte. Arbeiter ausdrücklich ausspreche. Es sei auch in feine Staatsbetrieben trat Bauer mit Entschiedenheit ein. Denn die Fragen, die wenigstens offiziell zur Lösung stehen, Verfassung übergegangen, auch nicht in die preußische. Organisationen, die de- und wehmütig auf ihr Streik- sind durchaus solche, die diplomatisch erledigt. Zwar gebe es das Recht der Vereinigung, aber dieses könne recht verzichten, geben sich selbst auf. Wenn man etwas for- werden können, wenn nur halbwegs der gute Wille zum nicht schrankenlos ausgeübt werden, es bedürfe der reglemen- dert und sich bescheiden zufrieden gibt, wenn die Forderung Frieden vorhanden ist. tierenden Hand des Staates. Auch durch Privatvertrag könne nicht erfüllt wird, so hat man den Gedanken und den Zwed Bedenklich freilich ist die fortgesette Kriegsvorbereitung das Koalitionsrecht aufgehoben werden, ein solcher Vertrag der modernen Arbeiterorganisation nicht begriffen, so treibt Desterreichs, die das finanziell ohnehin ungeheuer belastete berstoße nicht gegen die guten Sitten, sei also auch nach dem man Organisationsspielerei. Das ist die energische Land außerordentlich bedrückt. Die Kosten müssen sich bereits Bürgerlichen Gesetzbuch zulässig. und selbstbewußte Sprache des flassenbewußten Proletariats! auf mehrere Hundert Millionen belaufen und schon hat sich ja Herr Delbrück stellte sich somit ohne Vorbehalt auf den Und was folgte dieser kräftigen Tonart, dieser Rede die österreichische Regierung gezwungen gesehen, eine Anleihe von Boden des bequemsten Regierungsprinzips, daß alles ver- eines fämpfenden Arbeiters? Seichtes, inhaltlofes Geplärr 250 Millionen Kronen in Amerifa und Deutschland aufzunehmen, boten ist, was nicht erlaubt ist. Immerhin fonnte eines Vertreters der katholischen Gewerkschaften, eines Herrn die sie effektiv zu dem außerordentlich hohen Satz von er durch noch so spitsindige Auslegungskünste, um die jeder Schirmer aus Bayern . Gegen die Regierung hatte dieser 6 Proz. verzinsen muß. Desterreich ist also damit bald auf das Jesuit den Herrn Staatssekretär häfte beneiden können, den Brave, dieser Arbeitervertreter nichts zu sagen, er stammelte Niveau Chinas gekommen. Die Kriegsfurcht hat aber außer­freien Arbeiter das nun einmal bestehende Vereins- und Ver- einige Ergebenheits- und Vertrauensbeteuerungen an die dem dem österreichischen Wirtschaftsleben die schwersten sammlungsrecht nicht völlig hinwegeskamotieren. Dafür hielt Adresse der Regierung und erklärte sich bereit, mit ihr darüber Wunden geschlagen. Die Kreditentziehungen der Banken haben er fich aber an den Arbeitern in staatlichen Be- zu beraten, wie die Lage der Staatsarbeiter gebessert werden die Bau- und Textilindustrie in schwere Krisen gestürzt und trieben schadlos. Die Polizei könne zwar dem Staats- könne. Das wagte dieser Zentrumsmann wenige Tage nach die Bevölkerung zieht aus den Sparkassen in immer Die offiziellen arbeiter und Beamten das Recht der Vereinigung mit seinen der drohenden Kriegserklärung des Herrn Spahn der Regie- stärkerem Maße ihre Guthaben zurück. Berufsgenossen nicht streitig machen, wohl aber der Vor- rung anzubieten! Wenn irgendwelchem Jesuiten ein Här- Beruhigungsversuche finden feinen Glauben, können ihn ja gesezte! Im Interesse des Staates und der Leistungs- lein gekrümmt wird, so rast das Zentrum, so vergißt es alles gar nicht finden, solange die Amtsblätter, wie gestern z. B. fähigkeit seiner Institute müssen sich nach Herrn Delbrücks andere vor zornigem Getue, so schwingt es das Kriegsbeil das ungarische, Kundmachungen veröffentlichen, denen zufolge Weltanschauung die Hunderttausende und Millionen von Be- gegen die Regierung, daß dieser angst und bange werden die Ausfertigung von Bässen an jede Art wehrpflichtiger Per­amten und Arbeitern in Reichs, Staats- und Gemeindebe- fönnte, wenn sie den harmlosen Charakter dieserseits nicht sonen in Desterreich- Ungarn eingestellt und die Auswanderung trieben ihrer ersten staatsbürgerlichen Rechte begeben. Ein schon von früheren Gelegenheiten her bestens kennen würde. militärpflichtiger Männer für das ganze nächste Jahr verboten schöner Staat, dessen Fundament die Rechtlosigkeit seiner Wenn es sich aber um Arbeiterinteressen handelt, wird. Es wird also wirklich höchste Zeit, daß die Wiener fleißigen Arbeiter und Beamten bildet. In der Enzyklika wenn das wichtigste Recht des modernen Arbeiters ihm von Politik einlenkt und das Spiel mit dem Feuer einstellt. des Papstes gegen die christlichen Gewerkschaften sieht Herr der Regierung meuchlings geraubt oder doch kastriert werden Delbrück feinen Eingriff in das Koalitionsrecht der christ- soll, dann bleibt das Zentrum gottergeben und ruhig und lichen Arbeiter, daß die Reichsregierung sich nicht veranlaßt lehnt sich vertrauensvoll an den Busen der Regierung. Da­gesehen habe, gegen die päpstliche Drohung Maßnahmen zu mit aber diese schmachvolle Mißachtung von Arbeiterinteressen unternehmen. nicht so offenbar werde, wird das eigentliche Kampffeld ver­Den Faden, den Herr Delbrück angesponnen hatte, spann schoben, wird eine Sozialistendebatte vom Baune gebrochen der Kriegsminister von Heeringen, in dessen Be- und dadurch der arbeiterfeindlichen Regierung das Rückgrat reich die meisten der zur Debatte stehenden Verstöße gegen noch mehr gesteift. Verrat, dein Name ist Zentrum! das Koalitionsrecht vorgekommen waren, weiter, nur mit dem Am Mittwoch geht die Debatte weiter. Die klassenbe­Unterschied, daß der feingesponnene Faden unter den plumpen wußten Arbeiter mögen die Augen offen halten! Es geht Fingern des weniger gewandten Kriegsknechts mehr als ein- um ihr nächstes und wichtigstes Recht!- mal zerriß. Er sprach von maßloser Agitation, von Hezern, bom Koalitionsrecht und anderen Dingen, von denen er nichts

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verſteht, und verkündete daneben mit naiber Offenherzigkeit Die Diktatur der österreichischen

den reinen nackten Militärabsolutismus gegenüber den in den Betrieben der Militärverwaltung beschäftigten Arbeitern und Beamten.

Kriegspartei.

Dann kam endlich ein Berufener zu Wort, ein Mann der Aus Wien kommt sonderbare Stunde. Der österreichische Arbeit, ein langjähriger Führer der modernen Gewerkschafts- Kriegsminister und der Chef des Generalstabes sind entlassen bewegung. Genosse Gust a b Bauer, zweiter Vorsigender worden und Herr Conrad v. Höhendorf wird wieder General der Generalfommission der Gewerkschaften, hielt seine erste stabschef, nachdem er dies Amt ein Jahr zuvor auf Verlangen

Der Ministerwechsel.

Wien , 10. Dezember. Kriegsminister v. Auffenberg hat dem Kaiser ein Gesuch um Enthebung von seinem Posten überreicht. Der Kaiser hat das Demissionsgesuch ange= nommen. Zum Nachfolger ist Feldzeugmeister v. Kro­ batin bestimmt. Auch der Chef des Generalstabs Sche. mua hat seine Entlassung gegeben und wird durch den Armeeinspektor Konrad v. Höhendorf ersetzt werden.

Gründe für die Veränderung der Dienststellen werden nicht angegeben, doch wird auf das bestimmteste erklärt, daß fie mit der außerpolitischen Lage in keinem Zu sammenhang stehen.

Die Wiener Offiziösen.

Wien , 10. Dezember. Die Wiener und Budapester Abendblätter fonstatieren auf Grund von Mitteilungen informierter Kreise über­einstimmend, daß der Personenwechsel in der Leitung des Kriegs­ministeriums und des Generalstabes mit der auswärtigen 2age nicht in dem geringsten Zusammenhange stehe. Der Rücktritt des Kriegsministers von Auffenberg sei bekannt­