Neustadt( Herzogtum Koburg) ereignete. Um sich vor der Kälte| einen givei Zentner schweren Sad Mehl, hob ihn frei vom Boden zu schützen, brannte Montagabend der städtische Beamte weg auf seine Schulter, setzte sich mit der Last zehnmal zu Boden Ferdinand Grempel, der mit seiner aus sechs Köpfen und erhob sich wieder, ohne sich irgendwie zu stüben. Dann wieder­bestehenden Familie ein ihm von der Stadt zur holte er dies noch dreimal, wobei er noch seinen 105 Pfund schweren Verfügung gestelltes fleines Zimmer bewohnte, Lehrjungen auf dem Mehlsack siken ließ.

einen Kofsofen an und begab sich dann zur Ruhe. Als Diens­tagmorgen die zwölfjährige Tochter erwachte, fand sie ihren Vater und ihre beiden Brüder im Alter von fünfzehn und sechzehn Jahren tot und ihre Mutter und die beiden Schwestern bewußtlos bor.

Wahrhaft rührend ist die soziale Fürsorge der Stadtver­maltung, die sieben Personen in ein kleines Zimmer pfercht, das wahrscheinlich nicht einmal eine Heizgelegenheit hat.

*

Auch aus Wien   wird eine Rohlengasvergiftung gemeldet, die den Tod mehrerer Personen verursachte. In einem Hause des 8. Bezirks wurden Dienstagmorgen drei Personen tot und cine vierte bewußtlos aufgefunden. Die Verunglückten sind der Einatmung von Kohlengasen erlegen, die durch eine schad hafte Ofenröhre in die Stube drangen.

Ein Krankenhaus in Flammen.

Das Mezer Krankenhaus„ Mathildenstift" steht seit Diens­tag mittag 12 Uhr in Flammen. Der ganze obere Teil der etwa 50 Meter langen Front ist bereits abgebrannt und auch den Seitenflügeln droht Gefahr. Wäre nicht die Militärfeuerwehr der ganzen Garnison der städtischen Feuerwehr zu Hilfe geeilt, so wäre vielleicht noch wenig zu retten gewesen. Etwa 230 Kranke, die in der Anstalt waren, konnten noch rechtzeitig in die nahegelegene Schule gebracht werden. Menschen Ieben waren nicht gefährdet. Die Entstehung des Brandes ist vor­läufig noch nicht aufgeklärt.

Der Kandidat der Franen.

"

Arge Sumpfhühner scheinen die biederen Spießbürger von Baußen zu sein, wenn man den Ankündigungen ihrer besseren Hälften Glauben schenken darf. Bei den kürzlich vorgenommenen Stadtverordnetenwahlen erließ ein besonderes Frauenfomitee" in den Drtsblättern zugunsten eines Kandidaten, des Hotelbesizers Her­mann R., folgenden Aufruf: " Ihr Frauen dringt darauf, daß Eure Männer alle Herrn Hotelier Hermann R. wählen, denn er sorgt dafür, daß unsere Männer trotz ohne Polizeistunde nachts 12 Uhr nach Hause geschickt werden. Er ist der einzige Gastwirt, der pünktlich schließt."

Erfolge nationaler Jugenpflege.

Aus Landes hut in Schlesien   sind nicht weniger als fünf, faum dem Knabenalter entwachsene junge Leute ihren Lehrmeistern ausgerückt, um bei den Bulgaren   gegen die Türken zu fämpfen. Alle fünf gehörten den bürgerlichen Jugend bereinen an. Bei der in den bürgerlichen Jugendvereinen systematisch betriebenen Militär- und Kriegsspielerei sind solche Vorkommnisse freilich kein Wunder.

Kleine Notizen.

Ein pestverdächtiger Dampfer. An Bord des von Südamerika  in Hamburg   eingetroffenen Dampfers Bermuda  " wurden pest= verdächtige Ratten gefunden. Das Schiff wird zurzeit der Ausgasung mit dem Rattentötungsapparat unterzogen. Die Weiter löschung des Schiffes wird unter den üblichen Vorsichtsmaßregeln erfolgen. Die gesamte Schiffsbesatzung wurde untersucht und unter Beobachtung gestellt.

Silvingens gesehen worden waren, entflohen.

Frifeurgehilfen Berlins  !

Donnerstag, den 12. Dezember 1912, abends 9½, Uhr:

Versammlung

im„ Rosenthaler Hof", Nosenthaler Straße 11/12. Tagesordnung:

1. Laffen wir uns den Ausgang rauben? Referent Kollege Kabelit. 2. Diskussion.

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Von Wölfen überfallen. Auf dem Dienstwege zwischen Oberesch bei Merzig   und dem Dorfe Silvingen( Saargebiet) ist ein Industrie- Halbstein- Briketts Landbriefträger des Merziger Boſtamts im Walde bon awei Oberschlesische Steinkohlen Nus II. M. 1.65 ölfen angefallen worden. Er gab zwei Revolverschüsse a worauf die Beſtien, die auch schon von den Bewohnern Gebrochener Berliner   Gaskoks Diphtheritisepidemie. Bei der in Wolfenbüttel   stehenden Brennholz, grob oder fein gespalten Abteilung des Niedersächsischen Feldartillerieregiments Nr. 46 find in den letzten Tagen sieben Erkrankungen an Diphthe ritis vorgekommen, von denen ein Fall tödlich verlief. Um einer weiteren Ausbreitung der Krankheit vorzubeugen, sind alle not­wendigen Maßregeln getroffen worden.

Eisenbahnunfall in Worms  . Am Dienstag morgen fuhr ein in den Bahnhof Worms   einfahrender Personenzug auf eine Der Heizer des Zuges wurde schwer, Rangierabteilung. en Reisende leicht verlegt. Das Unglück wurde durch falsche Signalstellung verursacht.

Stationen

Witterungsübersicht vom 10. Dezember 1912.

Barometer

stand mm Wind

richtung

Windstärke

Better

Xemp. n. T.

5° C.= 4° R.

Stationen

Barometer

B

stand mm

Wind.

Windstärke

Haparanda 764 N Betersburg 755 NW Scilly Aberdeen

4

4 bededt

2

1 mollig

1 Mebel

-3

2wolten!-7

Paris

Eine besonders energische Dame inserierte zugunsten des auch von ihr erfürten Hotelbejizers wie folgt: Wählt Herrn Hotelbefizer Swinemde. 764 WSW 2mollig Hermann R., er fritt für Polizeistunde ein". Die Unterschrift Hamburg   764 S dieses Inserats ist, wenn sie ernst gemeint ist, sehr bezeichnend, denn Berlin   766 S sie lautete: Eine Eifersüchtige, die ihren Mann öfter des Frantf. a.M 770 SW Nachts, mit Hemd und Regenmantel bekleidet, nach München  Hause holen muß".

"

So was tommt in Berlin   nicht vor, da sind die Männer solider und die Frauen duldsamer.

Wer machts nach?

Der stärkste Mann im Deutschen   Reiche zu sein kann sich der in Athletenkreisen nicht unbekannte Bädermeister Sei dinger jun. in Bernried   bei Metten  ( Bayern  ) rühmen. Wenigstens dürfte ihm die folgenden Leistungen, die er kürzlich vollbrachte und die zu Nutz und Frommen der Nachwelt protokollariſch festgelegt wurden, wohl so leicht feiner nachmachen. Zuerst hob Seidinger einen 24 Zentner schweren Mehlwagen, auf

Wien  

772

Wetter

2 wolkig

2 Schnee 3bedeckt

762 ND

759 WS

768 SS

1 bedeckt 2Nebel

Temp. n. 6.

180P= Bo

771 1 bedeckt-6 Wetterprognose für Mittwoch, den 11. Dezember 1912. Ein wenig wärmer, vorherrschend wolkig mit geringen Niederschlägen und mäßigen südwestlichen Winden. Berliner   Wetterbureau.

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