Straße hinaus um Hilfe. Es war aber schon zu spät. Der Inhold war schon unbemerkt entfommen. Kurz vorher, gegen 4 Uhr nachmittags, hatte dieser schon einmal bei einer Pförtnerfrau in derselben Straße, die Mutter einer 13 Jahre alten Tochter ist, vorgesprochen. Er traf aber wider Erwarten nicht das Mädchen allein, sondern auch die Mutter an. Nach einigen Redensarten entfernte er sich hier wieder, um sofort einige Häuser weiter sein Opfer zu suchen. Die Kriminalpolizei fahndet eifrig auf den gemeingefähr lichen Patron. Er ist ungefähr 1,65 Meter groß, hat schwarzes Haar, einen Anflug von dunklem Schnurrbart und ein volles, rundes Gesicht und trug einen grauen Ulster, einen schwarzen steifen Hut und einen Regenschirm in den Armen.
Zeugen gesucht. Am Abend des 6. Dezember gegen 8, Uhr ist in der Oberbaumstraße vor dem Hause Nr. 1 ein älterer Mann unter einen Möbelwagen geraten. Personen, welche den Vorfall beobachtet haben, werden dringend gebeten, fich zu melden bei Willi Brell, Manteuffelstr. 4, Seitenfl.
Arbeiter- Samariter- Bund . Kreis Brandenburg. Lehradend haben in dieser Woche: Berlin am Montag in den Rittersälen, Ritterstraße 75, abends 8% Uhr, Vortrag des Herrn Dr. Manasse über Verlegungen des Bauches; 2. Abteilung am Montag bei Daje, Brunnenstraße 154, abends 8% Uhr. Schöneberg am Donnerstag bei Haendel , Vorbergstraße 9, abends 8% Uhr. Lichtenberg am Donnerstag bei Bickenhagen, Scharnweberstr. 60, abends 8% Uhr. Neukölln am Freitag, Weichselstr. 8, abends 8% Uhr. Mariendorf am Montag bei Loewenhagen, Chausseestraße 27, abends 8% Uhr. Spandau am Mittwoch bei Becziles, Pichelsdorferstr. 5, abends 8% Uhr. Nowawes am Freitag in der Fortbildungsschule, abends 8 Uhr. Schöneweide am Montag bei Schulz, Siemensstr. 12, abends 8 Uhr. Berlin heute Sonderkursus von 7-9 Uhr abends bei Schulz. Deffentliche Bibliothek und Lesehalle zu unentgeltlicher Beauzung für jedermann, SO., Adalbertstr. 41. Geöffnet werktäglich von 5%-10 Uhr abends, an Sonn- und Feiertagen von 9-1 Uhr und 3-6 Uhr. In dem Lesesaal liegen zurzeit 604 Zeitungen und Beitschriften jeder Art und Richtung aus.
Vorort- Nachrichten.
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Niederschlagung von Schuldbeträgen bis zu 1 M. Zur Vermeidung von überflüssigem Schreibwerf. hat der Magistrat von Charlottenburg die Dezernenten ermächtigt, alle Schuldbeträge bis zu 1 M. mit Ausnahme von Strafgeldern niederzuschlagen, wenn die Aufforderung zur Zahlung und eine Mahnung keinen Erfolg haben. Dieser Beschluß bedeutet eine Erweiterung des bereits feit dem Jahre 1895 bei der Niederschlagung von Gemeindeſteuerresten und seit 1909 bei allen der Zwangsbeitreibung unterliegenden Geldbeträgen unter 1 M. geübten Berfahrens.
Mit welchen Mitteln die bürgerlichen Parteien in der zweiten Klasse den Sieg errangeu,
erhellt fo recht aus einem Schreiben, das der Grundbeftgerverein Raiser- Friedrichstadt an einen Neuköllner Hausbefizer gefandt hat. Der Inhalt des Schreibens ist so charakteristisch für die Kampfes methoden der Gegner, daß es vollinhaltlich der breiten Deffentlich feit zur Kenntnisnahme unterbreitet werden muß. Das Schreiben lautet: Neukölln , den 19. November 1912.
Sehr geehrter Herr!
Anliegend gestatten wir uns, Ihnen mehrere Flugblätter zu übermitteln und Sie zu bitten, daraus gütigst ersehen zu wollen, welchen harten Kampf auch diesmal die bürgerlichen Parteien um die Mehrheit in unserer Stadtverordnetenversammlung zu führen haben. Es ist ein Kampf in legter Position, ein Kampf um des Messers Schneide und daher von der weittragendsten Bedeutung. Für den Grundbesitz um so bedeutungsboller, als der Gegner, die Sozialdemokratie, gerade ihn auf das hartnäckigste hartnädigste bekämpft und dauernd bestrebt ist, zur Durchführung aller möglichen und Probleme ihn weiter mit Steuern und Abgaben zu belasten. Unter diefer Belastung hat er schwer zu kämpfen, und alle Mittel und Wege, die der hiesige Magistrat mit Unterstüßung der bürgerlichen Mehrheit zu seiner Unterhaltung ergriffen hat und für die Zufunft beabsichtigt, werden refultatlos fein, sobald die sozialdemo fratische Mehrheit in unser Stadtparlament einzieht. Die Führer der Sozialdemokratie halten mit ihren Zukunftsplänen auch gar nicht zurüd. Sie wollen zur Durchführung ihrer unberechtigten, mindestens aber völlig unzeitgemäßen Forderungen weitere Steuererhöhungen einführen.
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Legenen Hauses, der Restaurateur( folgt Rame) fozial- auch die Aerzte sehen in der vom Magiftrat geplanten Errichtung demokratis gewählt hat und dadurch Sie selbst einer Landkrankenkasse einen verhängnisvollen und das auf das ärgste betämpft hat. Gemeinwohl schädigenden Schritt. Wilmersdorfer Aerzte mit der Kassenfrage. Am Mittwoch bereits befaßte sich eine Versammlung der endigte mit der einstimmigen Annahme der folgenden Resolution: Die Versammlung
Wir bitten Sie nun recht dringend, Ihren ganzen Einfluß dahin geltend zu machen, daß Ihr Hausver walter diesmal seine Stimme im bürgerlichen Sinne abgibt.
Hochachtungsvoll
gez. Der Vorftand. J. A.: F. Simm. Bekanntlich werden die bürgerlichen Parteien nicht müde, die Sozialdemokratie des Wahlterrorismus zu beschuldigen. Solche Mittel wie der Grundbesitzerverein Kaiser- Friedrichstadt hat sich die Sozialdemokratie in ihrer Wahlagitation noch nie bedient. Das in dem Schreiben an dem betreffenden Hausbefizer gerichtete Berlangen stellt ganz offensichtlich eine Anstiftung aur strafbaren Wahlbeeinflussung dar.
" Die heute, am 11. Dezember 1912, im Restaurant Drei Linden", Uhlandstr. 138/139, anwesenden Aerzte sind überzeugt, daß auch die landkrankenkassenpflichtigen Personen Wilmersdorfs in der allgemeinen Ortskrankenkasse Wilmersdorf in bester Weise die Vorteile der sozialen Gesetzgebung genießen werden. Es besteht daher kein Grund, der bom sozialen Standpunkt aus die Errichtung einer Landkrankentaffe für notwendig oder auch nur wünschenswert erscheinen lassen könnte, zumal auch das Verhältnis der Aerzte zur Verwaltung der Ortstrantentasse bisher stets vorzüglich war."
Man sollte denken, daß wenigstens diese entschiedene Stellung Eine Bücher- und Wandschmuckausstellung findet auch in diesem der Aerzte auf die Stadtverordnetenversammlung einen Einfluß Jahre in Hoppes Festsälen( Inh. Bartsch), Hermannstr. 49 statt. ausüben wird, wenn nicht bekannt wäre, daß Wilmersdorf sich geEröffnet wird dieselbe am heutigen Sonntag, nachmittage 4 Uhr. rade in sozialpolitischen Angelegenheiten noch Auch an den Wochentagen ist von 5-9 Uhr der Arbeiterschaft Get üď ständigkeiten leisten kann, die im übrigen legenheit gegeben, die Ausstellung zu besichtigen. Der gute Erfolg, Groß- Berlin völlig undenkbar sind. den die Ausstellungen in den Vorjahren hatten, zeigte das rege Interesse der Arbeiterschaft Neuköllns für das Bestreben, gute Bücher an Stelle der Schundliteratur zugänglich zu machen. Der Bildungsausschuß hofft auch in diesem Jahre auf einen regen Besuch. Lichtenberg .
Stadtverordneten- Erfahwahlen.
Heute Sonntag von 12 bis 7 Uhr finden die Erfahwahlen der 3. Wählerklasse im 2., 7. und 20. Bezirk statt. Parteigenossen! Es wird erwartet, daß jeder am heutigen Tage gewissenhaft seine Pflicht erfüllt!
Wahllokal im 2. Bezirk: Restaurant Zimmermann, GabrielMay- Str. 5. Kandidat ist Genosse Kaufmann May Cohn. Wahllokal im 7. Bezirk: Restaurant Müller, Frankfurter Allee Nr. 193. Kandidat ist Genosse Eigentümer Karl Pilz. Wahllokal im 20. Bezirk: Restaurant„ Schwarzer Adler", Frantfurter Chaussee 5. Kandidat ist Stadtverordneter Genosse Wilhelm Abraham. Jeder Wähler sorge für Legitimation! Gehe jeder rechtzeitig zur Wahl!
" Der Kampf um die proletarische Jugend!" lautete das Thema, über welches in einer öffentlichen Versammlung Genosse Rudolf Breitscheid im Stadttheater" sprach. In seinem vortrefflichen Vortrage legte der Redner insbesondere die Gründe klar, welche die Regierung und die bürgerlichen Kreise bewegen, für die Jugend einzutreten. Nicht das leibliche Wohl der Jugend hat man im Auge, sondern der Zweck der ganzen Sache sei, uns unsere heranwachsende Proletarierjugend zu entfremden und dieselben gegen die eigenen Klassengenossen im politischen sowohl wie im wirtschaftlichen Kampfe auszuspielen. Reicher Beifall lohnte den Redner während und nach dem Vortrage. Obgleich Gegner zahlreich anwesend waren, meldete sich niemand zum Wort.
In der Diskussion wurde das Verhalten eines Lehrers der Forts bildungsschule scharf verurteilt, indem derselbe von Fortbildungsschülern zur Feier eines patriotischen Tages das Singen des Liedes Heil dir, im Siegerkranz" und Ausbringen eines Kaiserhochs verlangte. Ein anderes Vorkommnis verdient ebenfalls, erwähnt zu werden. Zum festen Bestand im bürgerlichen Lager gehört noch immer die Rede von der Abschaffung des Eigentums durch die Bei den Kriegsspielen, welche von nationaler Sozialdemokratie. Seite veranstaltet werden, wird aber auf fremdes Eigentum wenig Die Magistrate von Charlottenburg , Neukölln und Oder huldigt man auf dieser Seite der Rücksicht genommen. Schöneberg , ebenso die Gemeindevorstände von Pankow und Anficht, der Jugend schon im zarten Alter einzuprägen, daß der Weißensee haben in durchaus richtiger Würdigung der Groß- Krieg, und wäre es auch nur das Kriegsspiel, dazu da ist, Kulturgeichtete Verlangen der Regierung von sich gewiesen, und selbst in man es sonst verstehen, daß bei dem letzten Kriegsspiele nicht nur Berliner Verhältnisse das auf Errichtung einer Landkrankenkasse werte und Schöpfungen der Natur zu zerstören? Denn wie soll Steglit hielt der Gemeindevorstand es für geraten, eine auf hunderte dieser jungen Leute über die Saaten rannten, sondern Gründung einer solchen Kasse gerichtete Vorlage wenigstens bor- auch mit Fahrrädern über dieselben fuhren. Die Kinder in Liebe läufig" zurüdzuziehen. Anders handelt der Magistrat von Wil - und Ehrfurcht zur Natur zu erziehen, wäre unseres Erachtens mersdorf. Am nächsten Mittwoch hat sich hier die Stadt- wahrlich eine bessere Aufgabe für unsere Lehrer; denn diese Handverordnetenversammlung mit einer Vorlage zu befassen, lungen geschehen unter den Augen von Lehrern und Offizieren. in der die Zustimmung zur Errichtung einer Landkranten Damit auch in Köpenid der Jugendrummel vollständig wird, soll tasse von der Stadtverordnetenversammlung verlangt wird. Sehr nun auch hier eine uniformierte Jugendwehr ins Leben gerufen bezeichnend ist, daß der Magistrat zur Dedung für sein Vorhaben werden. Eine Notiz in hiesigen Dampfboot" gibt R. Engelbrecht, an den Eigennus appelliert, daß er den Mangel an Ge- Schönerlinder Str. 9, als Anreger oder Gründer an. meinsinn für sich ins Feld führt, indem er schreibt: Im Gegensatz zu allen diesen Bestrebungen und Vorkommnissen Die hiesige Gemeinsame Ortstrantentasse erhebt von ihren erwächst auch für die hiesige organisierte Arbeiterschaft immer mehr Mitgliedern zurzeit 44 Prozent des durchschnittlichen Tagelohnes die Pflicht, ihre volle Schuldigkeit zu tun. Wissen und wahrhafte als Beiträge. Als Pflichtmitglieder gehören ihr die gewerblichen
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Angestellten an, die erfahrungsgemäß in viel höherem Maße Bildung der Jugend zugänglich zu machen, fie zu ebeldenkenden und Erkrankungen unterworfen sind als die Dienstboten. Diese fühlenden Menschen zu erziehen, sei das Ziel unserer JugendDienstboten werden aber fast ausschließlich, und zwar in einer fürsorge. In diesem Sinne wollen wir arbeiten und die ArbeiterBahl von etwa 15 000, die Mitglieder der Landkrankenkassen bil- jugend wird unser sein. den. Während außerdem an die Mitglieder der Ortskrankenkasse, unmöglichen Adlershof . sobald sie in Krankenhäusern untergebracht sind, eine Angehörigenunterstübung zu zahlen ist, kommt diese Leistung Die Ausstellung von Jugendschriften und Wandschmud ist heute bei den Dienstboten fast niemals in Frage. Es werden also Sonntag in der Zeit von nachmittags 3 Uhr bis abends 10 Uhr voraussichtlich die Beiträge für die Landfrankenkasse bedeutend im Jugendheim, Bismardstraße, geöffnet. Die Arbeiterschaft wird niedriger bemessen werden können, als sie jetzt bei der Orts- gebeten die. Ausstellung zu besuchen und ihren Weihnachtsbedarf an trantentasse festgesetzt sind." guter Lektüre dort zu decken. Rüdersdorf .
Bir Grundbefizer haben noch eine weitere, viel ärgere Schädi gung zu erwarten. Der Ruf unserer Stadt wird unter einer fozialdemokratischen Mehrheit leiden, der Zuzug besser fituierter Mieter wird nachlassen und das Schlimmste: ber Realkredit des Grundbesiges wird auf das schwerste geschädigt werden.
Wir wollen nicht weiter untersuchen, ob diese Voraussetzungen zutreffen. Sicher ist aber wohl das eine, daß die Dienst boten, In der letzten Gemeindevertreterfihung wurde n. a. befchloffen, wenn fie in einer Versammlung etwa über ihren Willen befragt dem Antrage der Gasanstaltsarbeiter stattzugeben und ihnen eine würden, sich in solidarischer Erkenntnis für die Orts- fleine Lohnerhöhung zu gewähren. trantentasse aussprächen, so daß nur dem etwaigen Egoismus der„ Herrschaften" in der Begründung der Magistratsvorlage Rech- Pankow.
nung getragen ist.
Einen Märchenabend veranstaltet heute nachmittag 5 Uhr der Stafsenart wissen wollen, in der ihnen keinerlei Einfluß auf die Kinder in Begleitung Erwachsener find frei. Daß auch die Versicherten in ihrer Gesamtheit nichts von einer Bildungsausschuß im Lokal zum Kurfürsten, Berliner Str. 102. Das Eintrittsgeld für Erwachsene beträgt 30 Pf., für Kinder 15 Pf., Da für einen genußWir haben nun bei unseren Wahlarbeiten leider in Erfahrung Verwaltung zusteht und die da her schon sich in ihren Leistungen reichen Abend für Groß und Klein Sorge getragen ist, wird um bringen müffen, daß der Verwalter Ihres hier Friedelstraße.. be auf das Allernotwendigste beschränken wird, ist ohne Zweifel. Aber regen Besuch der Veranstaltung gebeten.
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Heute Sonntag bis 8 Uhr abends geöffnet.