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dieser Bahnstrecke zu einem Teil herangezogen werden follten, weil ihnen durch die Höherlegung ein Vorteil erwachsen sei. Diese Kosten waren bis zum Jahre 1941 verteilt worden. Die Mehrzahl der An­lieger hatten das Drtsstatut angefochten, indem sie darauf hin­wiesen, daß ihnen eher ein Nachteil als ein Vorteil durch die Höherlegung entstanden wäre. Der Bezirksausschuß sowohl als der Provinzialrat hatten dem Ortsstatut die Genehmigung bersagt. In der legten Stadtverordnetensizung wurde nun ein anderes, verändertes Statut vorgelegt, das eine gerechtere Verteilung der Lasten bringen sollte. Die Stadtverordneten versagten diesem Statut ihre Zustimmung, weil sie es für ungerecht halten, daß man die Anlieger zu diesen Kosten heranzieht, denn der Borteil sei nicht ein so großer und es wäre auch beim Grundstücks­berkauf unangenehm, wenn dasselbe mit einer Abgabe, die bis zum Jahre 1941 reicht, belastet sei. Der Magistrat war natürlich über diesen Standpunkt der Stadtväter nicht wenig erstaunt, denn er tvar damals wiederholt aufgefordert worden, ein solches Ortsstatut aus­zuarbeiten und hatte dies denn auch mit Widerwillen gemacht. Die Stadtväter wußten anscheinend nicht mehr, daß sie vor drei Jahren anderer Ansicht gewesen waren. Um die Lehrerinnen nicht dem Bersicherungsgefeß für Privatangestellte zu unterwerfen, fand ein Drtsstatut Annahme, das die Hinterbliebenenfürsorge für die Lehrerinnen regelt. Der Magistrat hatte schon verschiedentlich die Errichtung einer Schulzahnllinit beantragt. Die Stadverordneten waren hier jedoch immer zugeknöpft und hielten eine ambulante Be­handlung für ausreichend. Die Schulärzte haben sich jetzt über­einstimmend für die Errichtung einer Schulzahullinit ausgesprochen. Eine gemischte Kommission soll hierüber die Vorarbeiten er­Ledigen.

Sigungstage von Stadt- und Gemeindevertretungen. Lichtenberg . Am Freitag, den 20. Dezember, in der Schulaula, Rathausstraße. Auf der Tagesordnung steht u. a. Wahlprüfungen bezw.

Einsprüche.

Tempelhof . Donnerstag, den 19. Dezember, nachmittags 5 Uhr, im Gemeindefißungszimmer, Dorfstr. 42. Kaulsdorf . Donnerstag, den 19. Dezember, abends 7, Uhr, in Gözes Berggarten, Frankfurter Str. 5.

Spandau . Donnerstag, den 19. Dezember, nachmittags 4%, Uhr, im Rathause.

Rosenthal. Donnerstag, den 19. Dezember, abends 6 Uhr. in der Schulaula, Schillerstraße. Radebrück bei Alt- Landsberg . Donnerstag, den 19. Dezember,

abends 6 Uhr, im Gemeindebureau.

Diese Sitzungen find öffentlich. Jeder Gemeindeangehörige ist be rechtigt, ihnen als Zuhörer beizuwohnen.

Aus aller Welt.

Der Kirche ins Stammbuch.

Eine scharf gehaltene Epistel hält Profeffor Na de Marburg seinen christlichen Glaubensgenossen in Nr. 50 der Christlichen Welt" vom 12. Dezember. Er nimmt die internationale sozialistische Friedensdemonstration in Basel zum Thema seiner Besprechung und

bemerkt dazu:

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Armee werden. Wie es freilich mit der Rekrutenausbildung gehen foll, wenn das Schwören und Fluchen nicht mehr vorkommen. darf, läßt sich nicht leicht fagen. In Desterreich hat man die Soldaten zur großen Prozession tommandiert und sie gleichzeitig mit scharfen Patronen ausgerüstet, um etwaige Störer gleich totzuschießen. Aehnliches wird von den Truppen im frommen Belgien für den Generalstreit verlangt.

Kleine Notizen.

Regenten im Staate so schwer, so sollten es die Christen in den Kirchen um so unbefangener tun. Dem internationalen Sozialisten­fongreß ist in Basel das Münster geöffnet worden und die Geist lichkeit der Stadt hat, wie man las, fast vollzählig den Ver­handlungen beigewohnt. Ich empfinde das wie eine Ehren rettung der Kirche, ob auch eine noch so bescheidene. Im Deutschen Reiche sind die Predigten schon so gut wie fertig, die im Falle der Mobilmachung von allen Kan zeln werden gehalten werden. Man ist prinzipiell, In den Tod aus Furcht vor Strafe. Der Leuchtturmwächter religiös gerüstet auf den Krieg. Die Buß- und Betgottesdienste, Fröhlich und seine Frau begingen in der vergangenen Nacht in die mit Ausbruch des Krieges überall stattfinden werden, sind bei ihrer Dienstwohnung am Leuchtturm in Memel Selbstmord den Kirchenregimentern vorgesehen und die Order dazu wird so durch Erhängen. In hinterlassenen Briefen erklären sie, eine pünktlich ausgehen, wie die Befehle zur Mobilmachung. In- ihnen drohende Anzeige wegen Veruntreuung habe sie in den Tod getrieben. zwischen schleicht die Bitte um Frieden im allgemeinen Kirchengebet Deutsche Schiffbrüchige. Im englischen Hafen Leith ist am leise dahin, und nur hier und da läßt ein Pfarrer auch in der Montag die schiffbrüchige Mannschaft des deutschen Schleppnetfischer­Predigt diesen Ton antlingen. Aber die Christenheit von heute bootes Elsfleth " eingetroffen. Das Schiff war im vergangenen soll die Sorge für den Frieden nicht bloß den Sozialdemokraten Monat an der Südostküste von Jeland in Sturm und Regen ge überlassen. So leicht soll man auf seine Erstgeburt nicht ver- scheitert, und die Mannschaft brachte sechzehn Stunden zichten. Wenn Offiziere in solcher Zeit ihr Schwert schärfen, an Bord zu, ehe sie durch die heldenmütigen Anstrengungen der so ist das ihre Pflicht.... Genossen der christlichen Kirche aber Isländer mit Hilfe der Leine an Land gerettet wurden. Die aus sollen in solcher Zeit ernst vom Frieden reden und für ihn zwölf Personen bestehende Mannschaft wurde mit Aus­arbeiten, oder sie sollen sich vor den Genossen der Sozial- nahme eines Geizers gerettet. Keine Gnade. Am Dienstagmorgen um 8 Uhr wurde auf dem demokratie schämen... so gut wie die sozialdemokrati- Hofe des Krefelder Gerichtsgefängnisses der 19jährige Hilfsarbeiter schen Parteien der verschiedenen Länder müßten auch die christ Theodor Bruyn mit dem Fallbeil hingerichtet. Bruyn hatte lichen Organisationen der verschiedenen Länder wider am Sonnabend vor Ostern auf den 16jährigen Lehrling Engels einen frivolen Krieg rechtzeitig ihr Gewicht in die Wagschale werfen. einen Staubmord verübt. Sein Gnadengesuch war abschlägig Wenn es wäre, wie es sein sollte!" beschieden worden.

Die von wahrhaft religiösem Empfinden getragenen Worte des Profeffors Rade werden taube Ohren finden. Sagt er doch selbst, daß die Kanzelpredigten schon fertig sind, die im Falle eines Krieges dem Menschenmorden die kirchliche Weihe geben sollen.

Friedensagitation ist unerwünscht.

Die Desterreichische Friedensgesellschaft, ein gewiß völlig harm Lofer Suttnerverein wollte ein Plakat anschlagen lassen, in dem dar­gelegt wird, daß das Bolt feinen Krieg wolle. Das Plakat war übrigens höchst monarchistich, sprach vom geliebten Kaiser usw. Trozdem hat die Wiener Polizeidirektion die Platatierungs­wollen oder nicht zu wollen? bewilligung verweigert. Na ja, was hat das Volk zu Wenn es zur Schlachtbank geführt werden soll die Mobilisierungsorder wird plakatiert werden! Säbel und Bibel.

Wilhelm II. hat im Gegensatz zu seinem ungläubigen Vorgänger Friedrich II. den Saß aufgestellt, daß nur ein guter Christ ein guter Soldat sein könne. Und tatsächlich wird bei uns mit dem Zwange zur Religion alles getan, was in diesem Sinne gute Soldaten schaffen könnte. Nun soll auch in Belgien , wo bisher das Heer noch weniger vom herrschenden Klerikalismus berührt war, in gleicher Richtung gearbeitet werden. Vielleicht will man damit die Anhänger der Regierungspartei, die bisher aus überliefertem Gegenſage der Wenn es richtig stünde, hätte jene Demon- Kirchensoldaten zur Staatsgewalt den militärischen Bestrebungen fühl strationen die christliche Kirche veranstaltet. Wenn wir eine gegenübergestanden haben, die Zustimmung zu den bevorstehenden christliche Kirche, eine organisierte Christenheit hätten. In neuen großen Opfern für den Militarismus erleichtern. In einer manchen Kreisen ist eine Sache schon dann diskreditiert, wenn Schrift, die demnächst vom Kriegsministerium herausgegeben die Sozialdemokratie sich ihrer annimmt. Da diese Kreise in wird, finden sich folgende Stellen:" Da die Religion die einzige den meisten Staaten herrschend sind, haben die Staaten den Quelle des Glückes, der Tugend, des wahren Mutes und des Trostes ist, muß jeder im militärischen Beruf bemüht sein, fie Nachteil davon. Insbesondere bei uns: wieviel Drientierung zu üben und ein geregeltes Leben zu führen. Lästerungen, Schwören des politischen Lebens an der Sozialdemokratie! Man soll ruhig und Fluchen müssen vermieden werden, und in dieser Hinsicht wie auch von den Sozialdemokraten lernen und das in allem, was zur Aufrechterhaltung der guten Sitten dienen Gute nehmen, das man bei ihnen findet, in welchen Formen, in fann, müssen die Vorgesetzten ein gutes Beispiel geben und welchem Zusammenhang auch immer. Fällt das den Juristen und alle Ausschreitungen vermeiden." Das wird also eine fromme

-

"

Ein neuer Höhenrekord für Versuchsballons. Der bisher be stehende Höhenrekord für Versuchsballons ist gestern geschlagen worden. Ein vom Observatorium in Pavia aufgelaffener Ballon ist bis zu einer Höhe von 37000 Metern gestiegen, einer Höhe, die vordem noch nicht erreicht worden war.

Ein Unteroffizier als Brandstifter und Mörder. In der Kaserne der reitenden Artilleriebrigade in Petersburg brach am Dienstag ein Brand aus, der schnell gelöscht wurde. Als ein der Brand­stiftung verdächtiger Unteroffizier verhaftet werden sollte, erichoß er den Stabstapitän ologriwow, ber­wundete einen Militärschreiber und versuchte dann, sich selbst zu

erschießen.

Explosionskatastrophe. Am Dienstagnachmittag ereinete fich in dem Pariser Hotel Ferras eine folgenschwere Explosion infolge Bruches eines Dampfzuführungsrohres zum Kessel der Zentral­heizung. Die Explosion erfolgte mit so großer Heftigkeit, daß das Erdgeschoß, in welchem das Bureau, der Lesesaal und das Restaurant des Hotels belegen find, vollkommen zerstört wurde. Fünf Personen, darunter der Besiger des Hotels, wurden schwer verlegt.

Lefe: und Diskutierklub" Wilhelm Liebknecht ". Heute

Mittwochabend: Sizung im Lokal von Eichhorn, Danziger Str. 94. Vortrag. Gäste willkommen.

Marktbericht von Berlin am 16. Dezember 1912, nach Ermittelungen des tönigl. Polizeipräsidiums. 100 Stilogramm Weizen, gute Sorte 19,62 16,97-17,00, mittel 16,91-16,94, geringe 16,85-16,88( ab Bahn). Futtter bis 19,70, mittel 19,46-19,54, geringe 19,30-19,38. Roggen, gute Sorte gerste, gute Sorte 18,10-18,70, mittel 17,40-18,00, geringe 16,80-17,30. Hafer, gute Sorte 19,00-20,40, mittel 17,20-18,90( frei Wagen und ab Bahn).

Markthallenpreise. 100 Kilogr. Erbsen, gelbe, zum Kochen 30,00-50,00. Speisebohnen, weiße, 36,00-50,00. Linsen 35,00-60,00. Startoffeln( Kleinhdl.) 5,00-8,00. 1 Kilogramm Rindfleisch, von der Keule 1,70-2,40. Rindfleisch, Bauchfleisch 1,50-1,80. Schweinefleisch 1,60-2,20. Gier 4,40-7,20. 1 Kilogramm Starpfen 1,20-2,40. Male 1,60-3,20." Bander Stalbfleisch 1,40-2,40. Hammelfleisch 1,40-2,40. Butter 2,40-3,00. 60 Stüd 1,40-3,60. Hechte 1,40-2,60. Barsche 0,80-2,40. Schleie 1,60-3,20. Bleie 0,80-1,40. 60 Stüd Strebfe 2,50-24,00.

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