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Ar. 297. 29. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Freitag, 20. Desember 1912.

Die Katastrophe

auf Zeche Minister Achenbach .

Auf diesen Anlagen baben die Infpektoren bezto. Betriebs- Das war ein Vorteil, denn jede Beitragsmarke mehr erhöht die führet in den letzten Jahren die früger gute Behandlung ins zu beziehende Rente um Grundbetrag und Steigerungsfas. Es hat gerade Gegenteil verkehrt. Auf Beche Minister Achenbach hat man z. B. ein Versicherter 300 Marten der 4. Lohnklasse verfallen lassen zum Beiſpiel die älteren Steiger dirett entlassen und diese durch Kleben von 200 neuen Marken wieder zum Aufleben oder doch so schifaniert, daß sie gehen mußten..." Die Unglücke im Ruhrrevier müssen sich häufen! Der Betrieb unter Bären die 300 Marten ungültig geblieben, dann würde der Be­gebracht, so würde die Invalidenrente 190 M. jährlich betragen. Die Gesamtzahl der Opfer der Schlagwetter- und Kohlenstaub- Tage wird von den Grubenmagnaten für am rentabelſten gehalten, treffende nur 142 M. jährliche Rente bekommen. Für einen armen Explosion auf der Unglückszeche besteht aus 52 Toten und je rücksichtsloser mit den Steigern umgegangen wird, wenn sie nicht entenempfänger bedeuten 48 M. weniger Rente einen erheblichen neun Schwerverwundeten. Die Nachricht, daß es gelungen genug Kohlen liefern. Sie sollen stets hinter den Leuten her sein Rentenempfänger bedeuten 48 M. weniger Rente einen erheblichen fei, alle Verunglückten zu bergen, hat sich als irrig erwiesen. und diese antreiben. Dazu fann man am besten junge Beamte Nach einer erneuten Revision der Kontrollmarken hat sich heraus- brauchen. Im Jahre 1909 führte der Befizer von Beche Achenbach, gestellt, daß noch zwei weitere Bergleute bermißt die Firma Stumm in Neunkirchen dieses System ein. Man

werden, die sich wahrscheinlich noch in der Grube befinden.

Die Explosion muß eine furchtbare Wirkung gehabt haben, von denn der größte Teil der Toten ist entseglich zugerichtet und ver- wiederum stümmelt. Unter den Toten befindet sich ein 15jähriger Um Arbeiter, dessen Körper vollständig zerfetzt ist. Die Mutter des Jungen hat ihr Kind nur an den Strümpfen und Schuhen wieder­erfennen können.

Ueber das Unglück werden noch schreckliche Einzelheiten bekannt. Die Leiche des Steigers Ruepper wurde auf einem Gruben­stempel liegend gefunden, an dem der Unglückliche sich fest ein gebissen hatte, so daß das Nasenbein gebrochen tvar. Den Hergang der Katastrophe schildert ein Berg­

holte einen als rüdsichtslos bekannten Betriebsführer Stoß Beche Königsborn nach Minister Achenbach. Dieser Holte fich Verwandte und Bekannte heran. für diese Plag zu schaffen, wurde die Mehr­zahl der alten Beamten entlassen. So mancher von ihnen hat, nach: dem er sich im Dienste der Firma Stumm aufgeopfert, noch des berichtet und zähneknirschend müssen es sich die Steiger gefallen Lebens Not tennen gelernt. Dem Inspektor wird jede Kleinigkeit laffen, daß fie des öfteren zur Strafe wieder in die Grube fahren müssen, durch Prämienentziehungen bestraft und obendrein noch mit unpassenden Redensarten bedacht werden.

Verlust.

Beitragsmarken bei der Berechnung der Altersrente. Bekanntlich Von noch größerer Bedeutung ist aber das Wiederaufleben ber muß jeder Greis, der im Jahre 1912 70 Jahre alt wird, 840 bis 880 Marken geklebt haben, wenn er Altersrente haben will. Fehlt bei einem solchen Manne, um bei unserm Beispiel zu bleiben, die Zahs der 300 Beitragsmarken, so kann er tros seiner 70 Jahre Altersrente Hatte er aber das Wiederaufleben der Marken bewirkt, so kann er nicht erhalten; er muß noch vier Jahre weiter Beiträge leben. Invalidenkarten hört mit dem 1. Januar 1913 auf. Bis zu diesent Das Wiederaufleben verlorener oder achtlos beiseite gelegter die Altersrente beziehen. Tage können noch alle Arbeiter, Arbeiterinnen, Dienstmädchen usw., die früher einmal in versicherungspflichtiger Beschäftigung standen und jetzt ihre Invalidenkarte ungültig werden ließen, weil sie die freiwillige Mitgliedschaft nicht fortsetten, ihre Anrechte an das neue Gesetz sicherstellen, wenn nur eine einzige Marke noch in diesem Jahre geklebt und dann die Klebepflicht regelmäßig weiter beachtet wird.

Der Drud auf die Steiger wirkt wiederum auf die Arbeiter ein mann, der in einem dem Explosionsherd benachbarten Flö und großer Arbeiterwechsel ist die Folge. Der Arbeiter­arbeitete. Gin unheimliches Geräusch gab ihm die Gewißheit, daß wechsel erhöht nun wieder die Unsicherheit in der Grube, ba etwas Furchtbares passiert sein müsse. Er erinnerte sich, daß bei es längere Zeit dauert, bis ein Arbeiter die Verhältnisse kennt. Schlagwettererplosionen das Hinwerfen oft die einzige Rettung Die Steiger werden ferner durch die ihnen von der Oberleitung bildet und warf sich auf die Erde. In demselben Augenblick ertönte gemachten Schwierigkeiten gezwungen, ihre ganze Aufmerksamkeit ein furchtbarer knall, dem noch drei oder vier andere der Kohlenförderung zuzuwenden, so daß auf die Sicherheit der folgten. Die an den benachbarten Arbeitsstellen beschäftigten Baue weniger geachtet wird. Durch den intensiven Betrieb steigt Stameraden liefen durcheinander, als auch schon ein ungeheurer aber schon an und für sich die Gefahr. Und wir sind heute soweit Steinregen begann, der einen Teil der Zimmerung umriß. Der im Ruhrrevier, daß es eine ganze große Zahl Bechen gibt, auf Bergmann lag mehrere Stunden regungslos und angsterfüllt auf denen nur das auslösende Moment fehlt, um ein Massenunglück dem Boden, wobei er zeitweilig die Besinnung verlor. Schließlich herbeizuführen. Und Beche Minister Achenbach ist ein Beispiel dafür. raffte er sich auf und flüchtete zum Schachtausgang, wo ihm seine Schon seit drei Jahren geht unter den Steigern der Gedanke um Kameraden zu Hilfe kamen. Andere Bergleute berichten, daß die und ist oft ausgesprochen worden, die Roßkur"( sogenannt nach dem Flammen mit einer ungeheuren Wucht und Ge- Inspektors Roß) läßt noch einmal die Flammen zum Schachte heraus- 200 Beitragswochen zurückzulegen, um verlorene Marken wieder auf­schwindigkeit durch die unterirdischen Gänge schlagen. strichen.

Bon fachmännischer Seite wird uns zu dem Unglüd geschrieben: Der Herd des Unglüds ähnelt, ja er stimmt fast genau mit dem auf Zeche Lothringen überein. Die Flöge der Fettkohlenpartie, in denen sich über 90 Broz. aller Explosionen ereignen, liegen dicht beisammen. Durch fleine Schächte von einer Sohle zur andern werden diese Flöze aufgeschlossen und durch Querstrecken in gewissen Abständen wieder mit den Schächten vereinigt. So tvar es auf Zeche Lothringen und genau so auf Beche Achenbach.

Wo und wie sich die Wetter entzündet haben, ist noch nicht be­fannt. Es ist aber auch ziemlich gleichgültig. Aber gerade an Zeche Achenbach läßt sich zeigen, wie die Vorbedingungen für solche Unglücke geschaffen werden; wie die Sicherheit der Gruben herunter gefeßt und nicht nur Maffenunglüde gezüchtet, sondern auch der ge­famte Gesundheitszustand heruntergefeßt wird. Schon im Jahre 1909 ist in einer Eingabe des deutschen Steigerverbandes an den Reichs­tag auf Zeche Minister Achenbach als einer Anlage hingewiesen worden, auf der bis dahin gesunde Verhältnisse durch die furchtbare Jagd nach Kohlen ins Gegenteil verkehrt werden. Der betreffende Absatz der Eingabe lautet:

"

Die schlechte Behandlung der Steiger, der große Drud auf die Förderung und das System der bielen übereinander angeordneten Borgefeßten tragen mit die Hauptschuld an der großen Erbitterung, die sich augenblicklich wieder besonders start in der Arbeiterschaft bemerkbar macht. Welchen Einfluß Vorgesetzte auszuüben vermögen zeigen zum Beispiel die Zechen Minister Achenbach, Rheinelbe und Alma. Der Abgang der Arbeiter betrug hier in Prozent der Beleg­fchaft:

Beche Minister Achenbach Rheinelbe I. Alma

"

"

1906 1907 1908

48 63

73

38

42

61

29

37

47

Kleines feuilleton.

Diese Arbeitsmethode hat aber auch die gesamte Krankenziffer erhöht. Das gibt folgende Zusammenstellung: Ertrantungen infolge

Krankheit Unfall insgesamt in Broz. insgesamt in Proz.

Jahr Belegschaft

1905.. 1854

889

48

345

18

1906. 2130

1050

49

380

18

1907

2216

1181

53

475

21

1908

2419

1293

53

574

24

1909

2559

1168

46

689

27

1910

. 2568

1793

1761

70 67

795

31

717

28

1911. 2618

Die jetzt verunglückten Opfer der Explosion machen die Welt aufmerksam. Und doch sind sie nur ein fleiner Teil der Unglüde, die dem System insgesamt zugeschrieben werden können. Wie lange wird Reichstag und Landtag noch zusehen, wie die Zahl der Opfer wächst?

Soziales.

Klebt noch in diesem Jahre nach!

Die neue Reichsversicherungsordnung bringt durch die neuen Bestimmungen manche Verwirrung in die Arbeiterkreise. Das vierte Buch, betreffend die Invaliden- und Altersversorgung und Hinter­bliebenenversicherung, ist am 1. Januar 1912 in Kraft getreten. Damit sind gleichzeitig verschärfte Bestimmungen über das Erlöschen und Wiederaufleben der Anwartschaft vorgesehen. Nach§ 46 Abs. 4 des alten Gesezes konnten alle diejenigen, welche aus irgend einem Grunde Beiträge nicht mehr weiter klebten und die Invalidenkarte innerhalb zwei Jahre verfallen ließen, diese wieder aufleben lassen, wenn sie von neuem eine Wartezeit von 200 Beitragswochen zurüd­legten. Damit waren alle ungültig gewordenen Beitragsmarken wieder rechtswirksam geworden.

Versicherte, dessen Anwartschaft erloschen war, diese wieder aufleben Der Artikel 74 bes Einführungsgesehes besagt, daß derjenige laffen kann, wenn er vor dem 1. Januar 1912 oder innerhalb eines Jahres nach diesem Tage in eine versicherungspflichtige Beschäfti­sung trat, oder durch freiwillige Beitragsleistung das Bersicherungs­Marten an feine Altersgrenze gebunden. Das ist für die Folgezeit verhältnis erneuert hat. Früher war das Wiederaufleben der auch anders geworden. Nach dem 1. Januar 1913 heißt es im Gesetz: Wer unter 40 Jahre in eine versicherungspflichtige Beschäftigung tritt oder seine Beitragsleistung freiwillig erneuert, braucht nur leben zu lassen. Wer aber 40 bis 60 Jahre alt war, muß, wenn er fich freiwillig weiter versichern will, vorher mindestens 500 Bei­träge geklebt haben und noch weitere 500 Beitragsmarken entrichten, um die alten Marken aufleben zu lassen. Ist jemand aber über 60 Jahre alt, so müssen vorher 1000 Marken geklebt worden sein und erneut 200 Beitragswochen zurüdgelegt, wenn die alten Marken aufleben sollen.

Das sind ganz bedeutende Verschlechterungen, die am 1. Januar 1913 in Kraft treten. Bis dahin können noch nach dem alten Gesek die verlorenen Marken und ohne Rücksicht auf das Alter des Ver­sicherten in Geltung gebracht werden.

Darum geht an alle diejenigen Arbeiter und Arbeiterinnen und Dienstmädchen( gleich ob verheiratet oder ledig), die früher einmal Invalidenbeitragsmarken entrichtet hatten und beren Karten un­gültig geworden sind, die dringende Mahnung, noch in diesem Jahre ihre Versicherung durch Kleben von Marten fortzusehen. Und wenn nur eine Marke von den Betreffenden im Jahre 1912 geklebt wird, so besteht die Vergünstigung, daß dadurch alle übrigen bereits un­gültig gewordenen Marken wieder in Kraft treten. Durch Be achtung dieser Vorschrift kann später eine wesentlich höhere Rente erzielt werden.

Die Lotterie im Zentrumsdienst.

"

Ein neuer Rockvogel für die Zentrumsorganisationen wird in Unterfranten angewendet, wo die katholische Arbeitervereinsbewe­gng troy eifrigiter Bemühungen nicht in dem gewünschten Tempo vorwärts gehen will. In einem im Fr. Wolfsblatt" d: s Zentrum­abgeordneten Gerstenberger veröffentlichten Aufruf wird ein eigen­artiges Mittel angepriesen, um ihr wieder auf die Beine zu helfen. Da wird betont, daß Unterfranken bereits drei schwarze Arbeiter­sekretariate besitzt, die am besten dazu geeignet sind, die katholische Arbeitererganisation zu propagieren, wenn es nicht am nötigsten, am Gelde, fehlte. Dem kann leicht abgeholfen werden und zwar dadurch, daß sich die braven Zentrumsmänner recht fleißig der-

Notizen.

Das wissenschaftliche Theater der Urania fündet für die Weihnachssfeiertage einen neuen Vortrag Paris und die Königs­schlösser von Versailles " an. Theaterchronit. Jm Theater am Rollendorfplatz geht in Abänderung des Spielplans Sonnabend und Sonntag Orpheus in der Unterwelt " in Szente.

Taubstummenanstalt fast alle Worte und Säße und glauben fie, auf den 25. Dezember 354. Seine Untersuchung dieser Frage ist unter der Suggestion des Bewegungseindruces, fogar zu ein Musterstück scharfsinniger Gelehrsamkeit. Aber gegen ihn erhob hören. Im übrigen aber waren diese günstigen päda- sich der erste französische Renner der Kirchengeschichte, Duchesne, und Hauptmann und die Sozialdemokratie. Zu diesem Thema wird gogischen Erfolge bisweilen von fehr amüsanten Beobachtungen man muß offen zugeben, daß die Theorie Useners den Einwendungen des uns geschrieben: begleitet. Es zeigte sich, daß die Darsteller der finematographischen französischen Forschers nicht standhalten konnte. So müssen wir uns Die Erklärung Gerhart Hauptmanns , er sei niemals Sozial- Szenen fich feineswegs damit begnügen, die zu den dargestellten auf die Feststellung beschränken, daß jenes römische Weihnachtsfest demokrat gewesen und habe nie zu einer politischen Partei gehört, Vorgängen passenden Worte zu sprechen. Glauben doch die Schau- vom Jahre 354 das älteste ist, von dem wir bestimmt Stunde haben; wird im Kreise seiner alten Freunde und Bekannten einiges Kopf- spieler, daß die improvisierten Worte von dem stummen Film auf aber höchstwahrscheinlich hat das Fest schon mindestens 20 Jahre schütteln erregt haben. Es stimmt, daß Gerhart Hauptniann nie- ewig verschwiegen werden. Auch gewisse optische Täuschungen" der früher in Rom existiert. mals Mitglied der sozialdemokratischen Partei war, wenn er aber Kinematographenfabriken werden von den Taubstummen mit un- Die Einführung des Weihnachtsfestes war für die christlichen leugnet, jemals Sozialdemokrat gewesen zu sein, so tann er diese heimlicher Sicherheit enthüllt. Ein Beispiel: man führte den Gemeinden ein großes Ereignis; es bedeutete eine vollständige Leugnung nur damit motivieren, daß ein Sozialist noch kein Schülern einen Film vor, der mit großer Deutlichkeit die Abenteuer Umwälzung der alten Festordnung, die durch lange Gewohnheit Sozialdemokrat fei. Denn daß Gerhart Hauptmann in der eines franzöfifchen Soldaten in Algier schildern sollte. Die taub feft geworden war. So ist es begreiflich, daß die Neuerung auf zweiten Hälfte der achtziger Jahre einem Birkel sozialistisch stummen Beobachter stellten nun fest, daß dieser französische Soldat Widerstände stieß. gefinnter Freunde angehörte, in denen nicht nur sozialistische Studien während der Aufführung nur englisch sprach und daß auch die an­getrieben wurden, sondern auch der fühne phantasievolle Plan zum geblichen Araber waschechte Briten waren, die im Gespräch wie Beschluß erhoben wurde, eine sozialistische Kolonie in den Bereinigten im Borne fich ihrer englischen Muttersprache recht drastisch zu be Staaten zu gründen, kann er nicht bestreiten. Zu diesem Zweck dienen wußten. wurde einer aus dem Freundeskreise ausgerüstet, um nach den Ver­Die erste Weihnachtsfeier. Das Weihnachtsfest, das heute ein Kolonie zu studieren. Der Ausfall dieser Studien war allerdings Christenheit noch völlig fremd. Wie man weiß, geben die Evangelien einigten Staaten zu reifen und die Bedingungen für die zu gründende selbstverständlicher Bestandteil des Kirchenjahres ist, war der ältesten ein solcher, daß man beschloß, den Plan aufzugeben. Gerhart Hauptmann wird auch nicht bestreiten können, daß die werder den Tag noch den Monat, noch auch die Jahreszeit der Ge­burt Chrifti an. So war für die ältesten Gemeinden die Erinne Busammenkünfte der Freunde die Aufmerksamkeit der Breslauer Staatsanwaltschaft erregte und zu einem Geheimbundsprozeß führte, rung an feine Geburt mit dem Fest seiner Taufe verbunden, das in dem schließlich mehrere Angehörige jenes Freundesbundes zu schweren man von Alters her am 6. Januar, am Epiphanientag, beging. Gefängnisstrafen verurteilt wurden. Es war allerdings ein Tendenz- Diefe Gitte hat sich merkwürdigerweise bei einem 8weige der prozeß so ungerechter Art, wie er eben nur unter der Herrschaft des Christenheit bis auf den heutigen Tag erhalten; es ist dies die ur­Aus dem Milieu jener Jahre ist abends die Abendmesse für die Geburt Chrifti gehalten, und auch der Sozialistengesetzes möglich war. Bei ihnen wird noch jezt am 5. Januar Gerhart Hauptmann einzig und allein zu Dichtungen wie Vor Morgen des 6. Januar gilt nur dieser. Erst von der zehnten Sonnenaufgang" und den" Bebern" gekommen. Hat also Gerhart Stunde ant gilt der Gottesdienst der Erinnerung an die Taufe stattfinden. Hauptmann cemt, daß er nie Parteimann im engeren Sinne war, Christi. Ein selbständiges Weihnachtsfest gibt es also Dem Paläontologischen Museum wurde von dem fo follte er doch offen zugeben, daß es der Geist des Sozialismus bei den Armeniern nicht. Bei allen übrigen christlichen Völkern Ingenieur Artur Posnansty aus La Paz eine aus 270 Stüden be­war, der ihn zu seinen ersten Dichtungen begeisterte und sie find hat sich schon im 4. Jahrhundert die Anerkennung des 25. Dezembers stehende paläontologische Sammlung gefchentweise überwiesen, die wahrlich nicht seine schlechtesten. Aber es scheint, daß er nicht gern als das Datum der Geburt Christi und damit des Weihnachtsfestes Foffilien aus der Quaternär, Devon, Silur und Karfonifer enthält. an feine sozialistische Jugendliebe erinnert fein will, nachdem er der durchgesezt; aber auch im Abendlande hat man sich nur überaus Besonders interessant find die Trilobiten, die zum größten Teil aus bon der Bourgeoisie gefeierte Dichter geworden ist. schwer an diese Feier gewöhnen können. Noch um das Jahr 450 einer Meereshöhe von 5500 Metern herrühren, ferner Reste einer Die Taubstummen und das Kino. In London haben in der fagte in Turin ein Geistlicher bei einer Predigt am 6. Januar: quaternären Fauna aus 4000 Meter Meereshöhe. legten Zeit interessante pädagogische Experimente stattgefunden, die Entweder ist heute unser Herr Jesus geboren worden oder er ist Mit der Flugmaschine zum Nordpol . Aus New darauf abzielen, den Kinematographen in den Dienst der Taub- heute getauft worden; denn darüber herrscht geteilte Ansicht in der York wird berichtet: Kapitän Robert Bartlett, der Begleiter Bearys stummenerziehung zu stellen. Die Versuche galten in erster Linie Welt". Wie wenig angesehen das Weihnachtsfest im 4. Jahrhundert bei deffen Nordpolegpedition, tritt mit einem Projekt in die Deffent­dem Ziele, die Schüler durch häufige Vorführungen tinemato- geweien ist, geht besonders daraus hervor, daß noch im Jahre 389 lichkeit, das in der Erklärung gipfelt: Der sicherste und leichteste graphischer Aufnahmen dazu zu erziehen, nach Möglichkeit aus den am 25. Dezember Gerichtstermine stattfinden durften, während etwa Weg zur Erreichung des Boles und zugleich ein vollkommen gang­Mundbewegungen der Schauspieler die Sprache und die Worte ab- zu Ostern der Richter schon längst nicht mehr amiierte. barer Weg führt über die Flugmaschine." Es handelt sich darum, gulefen. Die Schüler erhielten Hefte und Bleistifte und wurden Es steht fest, daß das Weihnachtsfest feine heutige Gestalt in an dem Kap Morris Jessup, 381 englische Meilen vom Pole entfernt, beauftragt, alle Säge, die sie auf Grund der Films zu verstehen Rom erhalten hat, und die gelehrte Forschung hat sich eifrig be- eine Flugmaschinenstation zu errichten. Mit den neuesten Maschinen glaubten, aufzuzeichnen. Bald zeigte es sich, daß die Fähigkeit, aus müht, das genaue Datum zu ermitteln, an dem es zum ersten Male würde es von hier aus nur einen Flug von vier Stunden bedeuten. ben Lippenbewegungen Worte abzulesen, ganz erstaunlich entwidelt begangen worden ist. Der Religionsforscher Hermann Ulsener Das Eis würde überall längs der Flugrichtung bequeme Landungs werden kann. Nach kurzer Schulung verstehen die Schüler der glaubte das bedeutsame Datum genau festlegen zu können und zwar stellen bieten." Und dann?

alte Kirche der Armenier.

Tanzabende. Am Sonnabend und Sonntag tritt im Neuen Opern- Theater No fru Re mit ihrem Ensemble in modernen altspanischen, frühgotischen und altägyptischen Tänzen auf. Die Freie Hochschule Berlin gibt foeben ihr neues stunden von 7 bis 10 Uhr, jest aber auch vormittags vor 11 bis 1 Uhr Programm heraus. Es bietet 137 Bortragsreihen, die in den Abend­

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