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Wegen dieses Artikels ift, gegen den verantwortlichen Rebakteur bes Pionier", Friedrich Köster, Anklage aus§ 110 bes Strafgeset. buches erhoben. Die Staatsanwaltschaft liest aus dem Artikel eine Aufforderung zum Ungehorsam gegen Geseze heraus. Als die Verhandlung gestern vor der 12. Straffammer des Landgerichts I eröffnet wurde, beantragte der Staatsanwalt den Ausschluß der Deffentlichkeit, weil durch die öffentliche Verhandlung über den Artikel, der eine antimilitaristiche Tendeng habe, die öffentliche Ordnung gefährdet werden könne.- Der Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Halpert, widersprach dem Antrage. Ob der Artikel als anti­militaristisch angesehen werden könne, das solle doch erst in der Ver­Handlung entschieden werden. Wenn die vom Staatsanwalt ge­gebene Begründung zutreffend wäre, dann müßte man für alle politischen Prozesse die Oeffentlichkeit ausschließen, wodurch dem Publikum die Möglichkeit einer Kontrolle der Rechtsprechung ent­zogen würde.

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Das Gericht beschloß den Ausschluß der Deffentlichkeit in vollem Umfange.

Nach zweistündiger Verhandlung und einstündiger Beratung berurteilte das Gericht den Angeklagten zu sechs Wochen Gefängnis, da, wie in der Urteilsbegründung gesagt wurde, alle Tatbestands­merkmale des§ 110 vorlägen. In dem Artikel werde zum passiven Widerstand gegen die Pflicht des Soldaten aufgefordert.

Der Staatsanwalt hatte eine Gefängnisstrafe von 5 Monaten Beantragt.

Aus aller Welt.

Ein teures Königtum.

gierung zurüďtretenden Rönigs. Der Staat ist zu beffen Be-| fliegenben Schladenstide verursachte Schaben ist feboch nur um streitung ebensowenig verpflichtet als die Bivilliste. Da eine frei bedeutend. Man vermutet, daß sich in dem Schladentopf Dynamit willige Abdantung des Königs Dtto bei seiner Geisteskrankheit befunden habe. Die polizeilichen Untersuchungen über die Ursache nicht in Frage fommen tann, so mußten im gegebenen Falle seine der Katastrophe find noch nicht abgeschlossen. Vermögensrechte durch Gesez festgesezt werden. Die Folge hier­von wäre eine Mehrung der Staatsausgaben, da Ein deutscher Militärflieger in Frankreich gelandet. entweder die Zivilliste des regierenden Rönigs erhöht oder neben Am Donnerstagnachmittag 3 Uhr 80 Minuten ftieg der Flug­dieser eine Bivilliste für den regierungsunfähigen König neu schüler Unteroffizier zipa in Uniform auf dem Flugplas geschaffen werden müßte. Habsheim bei Mühlhausen i. Els. auf, um nach Straßburg zu Bei Annahme der Königswürde durch den Brinzregenten fliegen. Er war gleich von Anfang an hoch geflogen und hatte die Ludwig hätte aber die Staatskaffe aus seinen Kindern, Orientierung verloren. Er hatte sich den Rhein - Rhone­deren er dreizehn hatte und von denen noch acht Kanal als Richtlinie genommen, war aber statt landab nach Straß ( drei Söhne und fünf Töchter) leben, Apanagen burg , landauf nach Frankreich geflogen, 5 Uhr 15 Minuten auszuzahlen. Der Kronprinz( Prinz Rupprecht) hätte landete er bei Marnay ( Haute Saone ), das Flugzeug wurde bei einen Anspruch auf ein Jahresgehalt von 230 000 Gulden. Seine der Landung leicht beschädigt. Wie Czipa noch Donnerstag abend Brüder als nachgeborene Kinder des Königs fönnten jähr mitteilte, wurde er seitens der Militärbehörden und der Bevölkerung liche Geldrenten bis zu 100000 Gulden verlangen, freundlich aufgenommen, auch sind ihm bisher keine wobei sich die Apanage nicht unter 60 000 Gulden und im Falle Schwierigkeiten bereitet worden. der Verheiratung fogar nicht unter 80000 Gulden be­laufen darf. Diese Apanage ist sogar bererblich und fält erst mit dem Tode des legten männlichen Sprossen der Linie, für die sie angewiesen war, dem Staate wieder heim.

Die Prinzessinnen haben als Töchter des Königs nach zurüdgelegtem 25. Lebensjahr je Anspruch auf eine jährliche Rente von wenigstens 24000 Gulden und höchstens 30 000 Gulden, die in Monatsbeträgen aus der Staatskaffe zu zahlen ist. Wenn sie sich verehelichen, sind die Kosten der Ausstattung und der Vermählung aus der Staatstaffe zu bestreiten. Zugleich erhalten fie aus Staatsmitteln den Betrag bon 100 000 Gulden als Aussteuer und Dotalabfindung".

Auch die Königin Gemahlin bes regierenden Königs und die Kronprinzessin hätten gefeßliche Ansprüche gegen die Staatstaffe. Bei Entbindungen erhält aus Staats­mitteln die Königin 2000, die Kronprinzessin 1000 Dukaten, wozu noch je 50 Dukaten für die Kammer" oder den Dienst" fommen. Die Königin witwe hat schließlich gegen die Staatstasse Anspruch auf ein Wittum, das aus einer anständigen eingerichteten Residenz", einer jährlichen Gelbrente bis zu 120000 Gulden und aus benötigter Fourage und Holz" besteht. Die Höhe der Gelbrente wird vom König festgelegt, eine Abminderung derselben könnte nur mit Zustimmung der Königin stattfinden.

Bayern muß einen geistesgesunden König haben! Der jezige Zustand ist nachgerade unerträglich geworden! So rafonniert die Bresse der Kreise, die ohne einen amtlich abgestempelten König nicht auskommen möchten. Nun hat zwar Bayern einen König von Gottes Gnaden, aber der jetzige Inhaber des Thrones war schon bei seinem Regierungsantritt ge istestrant und daher regierungs­unfähig. Wenn man sich auf den Standpunkt derer stellt, die die Erblichkeit der Königswürde als einen Ausfluß des Gottes­gnadentums erklären, so ist das ist das Verlangen Verlangen nach einem neuеn König eigentlich unbegreiflich. Denn tvennt durch Man sieht, daß in recht fürsorglicher Weise von der Ent. Gottes Gnade die Könige geschaffen wurden, dann muß man bindung bis zum Tode gesorgt ist. Der Begeisterung, mit auch des höchsten unerforschlichen Ratschluß" mit in Kauf nehmen, der manche für den neuen König eintreten, würde ein tüchtiger wenn er, der allweise ist, just einen Thronfolger in unheilbare Dämpfer aufgesetzt, wenn die vielen Millionen Kosten von den Geistestrankheit fallen läßt. Doch diese Abkehr von dem Grund- Königsmachern selbst bezahlt würden. Aber das haben sie ja gedanken des Gottesgnadentums mögen die Propagandisten für einen nicht zu befürchten, denn die Gesezesfabrikanten, die in so generöser König Ludwig mit ihrem religiösen Gewissen abmachen, wichtiger ist Weise für die Familie des Königs sorgten, haben es auch verstanden, die vermögensrechtliche Seite der Königspropaganda. Da durch andere Gesetze die Kosten auf die Schultern des Voltes ab­muß man sagen: ein neuer König Ludwig von Bayern loftet dem zuwälzen. Bayerischen Volke eine schöne Stange Gel d. In der Frantf. 8tg." finden wir eine Berechnung der Kosten, der wir folgende Aus­führungen entnehmen:

Explosion im Phönigwerk.

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Eine neue Schorlemer- Delitateffe.

In einem Redlinghauser Lokalblatt war dieser Tage folgendes Inserat zu lesen:

Fetter Hund( zirka 20 Bfund schtver) mit Südficht auf die herrschende Fleischnot zu Schlachtzweden sehr billig zu verkaufen. Näheres E. Norgall, General­agent, Hillerweg 27.

Nachdem Herr Landwirtschaftsminister v. Schorlemer neulich in feiner Antifleischnotrede von der wachsenden Beliebtheit des Pferde fleisches als Nahrung gesprochen hat, wird er wohl später bei passender Gelegenheit begründen, daß auch der Eiweißgehalt des fetten Hundefleisches immer mehr Liebhaber dieser Delikatesse wirbt.

Kleine Notizen.

Opfer der Mordtechnik. Ein schweres Explosionsunglüd, bem drei Meuschenleben zum Opfer fielen, ereignete sich Donnerstag nachmittag in einem Laboratorium, der Rheinischen Metallwaren­fabrit Ehrhardt auf dem Schießplag Unterlüß beim aden einer Granate. 8wei Arbeiter wurden fo fort getötet, ein junges Mädchen so schwer verletzt, daß es nach zwei Stunden verstarb. Zwei weitere Arbeiter erlitten zum Teil erhebliche Werlegungen. Die Ursache des Un glüds fonnte bisher noch nicht festgestellt werden. Wie die Alten sungen... In Fiume gab der 15 jährige Johann Rusic bei einem Rendezvous mit der 13jährigen Baula Gariza auf das Mädchen zwei Revolverfchüiie ab, das tödlich getroffen zusammenfant. Das Motiv dieser Tat soll darin zu suchen sein, daß die Eltern des jungen Mädchens dem Burschen das Haus verboten hatten.

Schwerer Eisenbahnbetriebsunfall. In der Nähe der franzöfi fchen Stadt St. Etienne fuhr eine Lokomotive in eine Gruppe von Telegraphenarbeitern hinein, die auf den Schienen gingen. Dabei wurden vier Arbeiter getötet und zwei berlegt. In der vergangenen Nacht gegen 8 Uhr explodierte Hauseinsturz in Schweden . Bei dem Einstura eines Neubaues auf dem Hochofenwerk Phönig" in Hörder Dortmund aus in Derebro wurden fünf Personen getötet, vier mehr Nach dem Verfassungsgefeße vom 1. Juli 1834 wurde eine unbekannter Ursache ein Schladentopf, der mit glühender oder weniger schwer verletzt. gefüllt tar. Ein in Zivillifte für den König festgestellt. Das Staatsrecht versteht unter ochofenschlade der Nähe Die Lungenpest in Turkestan . Wie ein Telegramm des Chefs weit des Kreises Meriv meldet, ist 12 Werst von Mert die Lungen. Bivilliste eine Jahresrente, die dem Könige in erster Linie zu befindlicher jugendlicher Arbeiter wurde mehrere Meter feinem Unterhalte aus Mitteln des Staates durch Gesez fortgeschleudert und so erheblich verlegt, daß er dem Werf pest aufgetreten, der bereits 32 Personen erlegen find. dauernd überwiesen ist. Sie beträgt jährlich 4231044 M.( Finanz- hospital zugeführt werden mußte. Außerdem erlitten einige andere Die aus Mert Ausreisenden müssen sich einer Quarantäne unterwerfen Die Detonation war in gesetz vom 29. Juli 1876). Träger und Nutznießer dieses Ver- Arbeiter leichtere Verlegungen. Absturz ins Meer. Die Leichen des Fliegers Kearney und mögensrechtes ist zurzeit König Otto. Der Regent bezieht das einem 11mtreise von 20 Stilometer hörbar. Die Explosion war von feines Paffagiers Lawrence, die legten Sonnabend von 203 gegen nur einen jährlichen, aus der Staatskasse zu zahlenden Be- folcher Heftigkeit, daß fast das ganze Dach des Gießerei Angeles aus einen Flug über das Meer nach San Francisco an trag von 200 000 Gulden(= rund 342 000 m.). Keinerlei Be- gebäudes abgedeckt und viele Fensterscheiben auf dem Werke traten, dort aber nicht eintrafen, sind bei Redondo Beach aus der stimmungen bestehen bezüglich des Unterhaltes eines von der Res und in der Umgebung zertrümmert wurden. Der durch die umber See geborgen worden.

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