Einzelbild herunterladen
 

Br. 299. 29. Jahrgang. 5. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonntag, 22. Desember 1912.

Partei- Angelegenheiten.

Zur Lokalliste.

In Charlottenburg haben die Charlottenburger Festfäle, Raiser Friedrichstr. 24, den Befizer gewechselt. Der jezige Inhaber, Leschtowski, stellt das Lofal nach wie vor zur Verfügung. Der Sparverein Rheingold" hält am 4. Januar 1918 in den Germania - Festfälen, Charlottenburg , Spreestr. 14, einen Maskenball ab. Da uns das 2ofal für Versammlungen nicht zur Verfügung fteht, aber Billetts in organisierten Arbeiterkreisen angeboten werden, erfuchen wir, dieselben zurückzuweisen. Die Lokalkommission.

Dritter Wahlkreis. Am Mittwoch, den 25. Dezember( 1. Weih­nachtsfeiertag), veranstaltet der Wahlverein im Gewerkschaftshaus, Engelufer 15, einen Konzert- Abend. Anfang abends 6%, Uhr. Billetts à 50 Pfennig sind bei den Bezirksführern zu haben.

Bierter Wahlkreis. Theaterbilletts zum 1. und 3. Weihnachts­feiertage zu dem Luftspiel, weh' dem, der lügt" find zum Breise von 50 Bf. noch zu haben im Bureau des Wahlvereins Stralaner Blaz 1/2, bei B. Hoffmann, Königsbergerstr. 28, und bei Engel, Oppelnerftr. 47.

Friedrichsfelde . Zur Beerdigung des Genossen Max Kruschte treffen fich die Parteigenoffen im Zolal von Bürger. Abmarsch

pünktlich 1 Uhr.

Adlershof . Die Parteigenoffinnen und genoffen, welche fich zum Austritt aus der Landeskirche gemeldet haben, werden ersucht, fich am Freitag, den 27. Dezember( 3. Feiertag), bormittags 10 Uhr, im Lokal von Feherstein, Bismardstraße 28, einzufinden. Die Kosten betragen 3,50 M. pro Berfon und find am Freitag an Gerichtsstelle zu begleichen. Legitimationspapiere sind mitzubringen. Birkenwerder . Am Montagabend 19 Uhr Extra- Zahlabend im Gesellschaftshaus. Tagesordnung: Gemeindevertreterwahl Bernau. Der Wahlverein veranstaltet am 1. Weihnachtsfeiertag abends 8 Uhr im Saale des Herrn Franz Salzmann, Basdorfer Straße, ein Klinstlerkonzert unter Mitwirkung hervorragender Berliner Künstler. Eintrittspreis 30 Bt. Zu diesem äußerst genuß­reichen Abend ersucht die Bezirksleitung um regen Besuch.

Berliner Nachrichten.

Die juristische Sprechstunde fällt am abend aus.

Die Buchhandlung Vorwärts sowie die Läden unserer Spedition sind heute Sonntag von 1-7 Uhr geöffnet.

"

Scheitern auf die Sozialdemokratie zurüdzuführen ist. Aber unsere zogen, wenn es der eigene Profit erheischte. Bekannt ist auch, Genossen sind sich ihrer Verantwortung voll bewußt, fie fönnen ihre daß oft hohe und höchste Herrschaften besonderen Wert darauf legen, Abstimmung um so eher rechtfertigen, als sie die Bertreter des nur in Paris oder London hergestellte Kleider zu tragen. Magistrats selbst als Kronzeugen für sich in Anspruch nehmen Recht sonderbar mutet aber eine Mitteilung an, nach der die fönnen. Erklärte doch der damalige Bürgermeister Matting, Reichsanstalt für die Angestelltenversicherung daß eine bloße Arbeitslosentasse, er wolle nicht sagen ein totgeborenes 50 Schreibmaschinen amerikanischer Konstruktion( Smith Kind, wohl aber eine Einrichtung sei, die mit sehr vielen Bedenken Prince) für den Betrieb käuflich erworben hat, während 100 folcher und Schwierigkeiten zu kämpfen haben werde. Er bezeichnete es Schreibmaschinen leihweise überlassen worden sind. In den Kreifen als ein völlig verfehltes Beginnen der Mehrheit, eine solche Ein- hiesiger Industrieller ist man über diesen Schutz der deutschen In­richtung zum Angelpunkt ihrer Maßnahmen zu machen, und wandte dustrie" durch eine deutsche Reichsbehörde umsomehr auf­sich scharf dagegen, daß man die Sache vollständig umdrehe, daß man gebracht, als die deutschen Angebote erheblich niedrigere waren als das, was sich bewährt habe, nämlich die Zuschüsse zu den Gewerk- das von der Reichsanstalt für die Angestelltenversicherung akzeptierte schaften, ablehnen und statt dessen ein absolut zweifelhaftes Ver- Angebot des amerikanischen Produktes. Während für eine Mas fuchsprodukt schaffen wolle. Aehnlich Stadtrat Spiegel, der be- fchine Smith Prince der Preis von 425 W. angelegt worden sein soll, tonte, daß er in der Magistratsvorlage einen Weg sehe, der allen beliefen sich die Angebote hiesiger Firmen( Ideal, Continental, Anforderungen gerecht wird, in den Vorschlägen auf Schaffung einer Stöwer) auf 300 m. pro Stück. Wie Sachkundige erklären, brauche.t bloßen Arbeitslosenversicherungskaffe dagegen einen Weg zur die hiefigen Maschinen teine Konkurrenz zu scheuen. Dann aber ist Schaffung eines Systems, das nicht haltbar ist und das unsere das Verfahren der Reichsanstalt doppelt unverständlich und ist mit mühevolle Arbeit nur ins Lächerliche ziehen würde". dem Prinzip des Schutzes der deutschen Industrie in keiner Weise in Das war auch der Standpunkt der Sozialdemokraten, die fonfe- Einklang zu bringen. quenterweise die neue Vorlage ablehnten. Daß fie sie mit uner­

Auf arme Leute abgesehen hatten es zwei Schindler, die sich füllbaren Anträgen bepackt haben, ist nicht wahr, die sozialdemokra als Wohltäter aufspielten. Sie machten in Zeitungen unter den tischen Anträge waren sehr bescheiden, fie verfolgten den Zweck, wenn fleinen Anzeigen bekannt, daß fie bereit feien, armen, unter­schon einmal eine Kasse ins Leben treten sollte, sie wenigstens stüßungsbedürftigen Leuten Hilfe zu gewähren. Wenn sich die lebensfähig zu gestalten und sie den am meisten bedürftigen Ar- Aermsten der Armen, die sich namentlich jetzt vor Weihnachten noch beitern zugänglich zu machen. Nach der Magistratsvorlage hätte Hoffnung machten, von irgendeiner Seite Unterstüßung zu erhal die große Masse der nichtorganisierten und der nicht anderweitig fen, an die Adresse wandten, so befamen sie einen grdruckten Zettel versicherten Arbeiter keine Möglichkeit gehabt, sich bei der Kaffe zu zugefchickt, der H. Baumann, Friedrichstraße 226 unterzeichnet war. versichern, denn der Beitritt sollte von einer ununterbrochenen In dem Zettel, der überschrieben war" Die Hilfe", stand, daß der zweijährigen Beschäftigung abhängig gemacht sein. Daß die So Bittsteller zunächst seinen Lebenslauf und seine Familienverhält nisse mitzuteilen habe, und zwar unter Uebersendung von 60 Pf.. zialdemokraten diese Bestimmung zu streichen beantragten, war ihre die angeblich zur Erstattung der Unkosten erhoben werden mußten. Pflicht; nicht sie haben ein geringes Maß von sozialer Einsicht an Sandten die Wermsten daraufhin eine Schilderung ihrer Notlage den Tag gelegt, sondern vielmehr diejenigen, die die sozialdemo- mit den verlangten 60 Pf. ein, so hörten sie nichts mehr. Dieses fratischen Anträge abgelehnt haben. Die Sozialdemokraten können Treiben der Wohltäter" fam zur Kenntnis der Kriminalpolizei, der Zukunft ruhig entgegenbliden, in der Ueberzeugung, daß alle die daraufhin sofort das ganze Nest aushob. Sie stellte fest, daß einsichtigen Arbeiter es ihnen als Verdienst anrechnen werden, daß eine große Anzahl von ganz armen Leuten auf diesen Schwindel sie eine Versicherung zu Fall gebracht haben, die mit einer wirklichen hineingefallen waren und ihm auch noch ihre letzten Groschen ge­opfert haben. Die Inhaber dieser Wohltätigen Anstalt", ein Agent Versicherung nichts als den Namen gemein hat. D., der schon mehrfach wegen Schwindels bestraft ist, und ein ande rer noch nicht bestrafter Mann, behaupten, sie hätten beabsichtigt, die Unterstützungsgesuche, die bei ihnen einliefen, an wohltätige Stiftungen und Vereine und dergleichen weiterzugeben, mit der es aber von vornherein auf Schwindeleien abgesehen. Während der Bitte, sie berücksichtigen zu wollen. Das ganze Unternehmen hatte Agent D. von der Kriminalpolizei der Staatsanwaltschaft zugeführt wurde, wurde der andere vorläufig auf freien Fuß belaffen.

Eine Hundeschlächterei für Berlin , das ist die neueste Errungen­Heilig- fchaft unserer famofen Wirtschaftspolitif. Dem Philosophen für die gottgewollten Abhängigkeiten muß in Hohenfinow am Weihnachts. abend das Herz im Leibe vor Freuden hüpfen, daß doch jeder Arbeiter, wenn auch kein Huhn, so doch ein Stück und im Topfe haben kann. In der letzten Kuratoriumssigung des Schlacht und Viehhofes hat man nämlich großmütig darauf verzichtet, Einspruch Neber die Haltung der sozialdemokratischen Stadtverordneten - gegen Errichtung einer Hundeschlächterei zu erheben, um dieses Recht fraktion in Charlottenburg zu der Frage der Arbeitslosenversiche- für den städtischen Schlachthof zu reklamieren und demgemäß eine rung veröffentlichen liberale Blätter einen Artikel, der die Tatsachen Anfrage des Polizeipräsidenten beschieden. Vielleicht wird die neue völlig auf den Kopf stellt und ganz offensichtlich auf Stimmungs- Kulturanstalt" noch zu Weihnachten eröffnet, um eine würdige mache gegen die Sozialdemokratie zugeschnitten ist. Es heißt in Illustration zu dem christlichen diesem Erguß( anscheinend einer nicht gehaltenen Rebe eines libe­Friede auf Erden ralen Stadtverordneten), die Alles- ober- Nichts- Theorie habe die Und den Menschen ein Wohlgefallen Sozialdemokraten wieder einmal veranlaßt, eine Maßnahme zu zu geben. Bezeichnend war, daß einem bürgerlichen Mitgliede des Fall zu bringen, die ausschließlich der Interessen der Arbeiterschaft, Kuratoriums bei der Verhandlung dieser Sache nichts anderes ein­und insbesondere den Wermsten unter ihnen, dienen sollte. Die fiel, als die schönen tiefsinnigen Worte: Na, das geht doch nicht, Sozialdemokraten hätten die Beratung mit unerfüllbaren Anträgen denn dann werden ja noch viel mehr Hunde gestohlen!" bepadt und nach deren Ablehnung gegen die ganze Vorlage ge- Ja, ja! Die genusfüchtigen Proleten, statt meine Gänse zu stimmt. Damit haben sie sich als recht eigenartige Arbeiterfreunde laufen, fangen fie Hunde! gekennzeichnet. Ganz abgesehen von den Gewerkschaftlern, denen Jn derselben Sigung wurde die Frage der Errichtung der die städtische Zusatzversicherung sicherlich auch willkommen gewesen Fleischengroshalle auf dem Wiehhof verhandelt. Da man dem von wäre, ist durch die Abstimmung der sozialdemokratischen Stadtber- der Bauverwaltung vorgelegten Projekt feinen Geschmack abgewinnen ordnetenfrattion nun bewirkt, daß die große Masse der nicht organi, fonnte, wurde es einer Subkommission überwiesen. fierten und der nicht anderweitig versicherten Arbeiter keine Mög­lichkeit hat, sich vor den traurigen Folgen der Arbeitslosigkeit zu schüßen. Die Charlottenburger Sozialdemokraten haben hier ein so geringes Maß von sozialer Einsicht an den Tag gelegt, daß ihnen die Arbeiter das so leicht nicht vergessen werden."

-

Den Arbeitern des Vieh- und Schlachthofes wurde, wenn eine auch nur ganz minimale Weihnachtsfreude zuteil, indem das Kura torium bestimmte, daß diejenigen Arbeiter, welche in den Nächten vom 1. zum 2. Feiertag arbeiten, nicht nur auch die Bezahlung des 2. Feiertags erhalten werden, sondern diese Arbeit extra bezahlt bekommen.

Der Nauener Messerstecher Nettelstroh ist in den legten Tagen noch wiederholt auf dem Polizeipräsidium vernommen worden. Weil Nettelstroh nach seinem ersten Geständnis alle vorher gemachten Aus­fagen widerrief, wurden jegt alle neue Angaben, die er bei seinem atveiten Geständnis machte, nachgeprüft, um jeden Zweifel an feiner Täterschaft zu beseitigen. Auf einer Rundfahrt durch das Innere Berlins gelang es auch, den Laden ausfindig zu machen, in dem Nettelstroh nach seiner eigenen Angabe das Dfuliermesser gekauft hat. Es ist dies ein Eisenwarengeschäft in der Auguststraße, in dem im Auguft d. J. zwei solche Meffer verkauft wurden. Einer der Käufer ist bereits ermittelt worden, der andere ist ohne Zweifel auch Rettelstroh gewefen. Zu dem Preise von 1,75 M., den der Messer­stecher schon bei seinem Geständnis nannte, gibt es auch nur in diesem Geschäft diese selten verlangten Dfuliermesser. Nettelstroh wird zurzeit von den Gerichtsärzten auf seinen Geisteszustand hin beobachtet.

Ein Handtaschenräuber ist wieder einmal im Tiergarten auf­getreten. Der Gattin eines Polizeihauptmanns wurde in der Fries bensallee von einem Burschen plötzlich die graubraune, krokodila leberne Handtasche entrissen, die zwei Portemonnais mit 20 m., hielt. Der Räuber verschwand unerkannt im Gebüsch. Eine sofort eine Granatbrosche in Schleifenform und einige Kleinigkeiten ent aufgenommene Verfolgung des Täters blieb ohne Erfolg.

bie

Folgenschwerer Absturz eines Hängegerüftes am Gleisdreieck. Noch Wie verhält es sich in Wirklichkeit? Die Frage der Arbeits ist die Untersuchung über den verhängnisvollen Trägerabsturz, losenversicherung ist in Charlottenburg wie überall überhaupt erst Die Boft am Sonntag. Die Post hält am Sonntag den 22. Dr- worüber wir gestern berichteten, nicht abgeschlossen und schon wieder auf Drängen der Sozialdemokraten in Fluß gekommen. Nachdem zember die Schalter für die Annahmen und Ausgaben von Bateten wird uns über ein neues Unglück am Bahnhof Gleisdreieck berichtet. die bürgerliche Mehrheit Jahre hindurch alle darauf abzielenden wie an Werttagen im ganzen Ober- Postdirettionsbezirk Berlin Gestern nachmittag stürzte fast an derselben Stelle, an der das erste jozialdemokratischen Anträge abgelehnt hatte, gelang es endlich, die geöffnet. Auch die Bestellung von Pateten findet an diesem Sonn- Unglück geschah, ein Hängegerüst ab. Drei Arbeiter wurden mit in Wahl einer gemischten Deputation in die Wege zu leiten, die sich tag ausnahmsweise statt. Bei dieser Gelegenheit wird das Publi- die Tiefe gerissen und nicht unerheblich verlegt. mit diesem Problem beschäftigte. Der Deputation unterbreitete fum nochmals darauf hingewiesen daß es im eigenen Interesse Unmittelbar hinter dem Bahnhof Gleisdreieck werden auf dem der Magistrat eine von Profeffor Jastrow ausgearbeitete Dent- liegt, die Postfendungen möglichst genau zu adressieren. Auf Brief- Hochbahnkörper im Zuge der Schöneberger Straße gegenwärtig schrift darüber, ob und in welcher Form sich die Verwendung noch der Postbezirk und die Nummer der Bestellpostanstalt ange- der Hochbahnbrüde mehrere Hängegerüste angebracht, sendungen nach Berlin muß außer der Wohnung des Empfängers Bauarbeiten berrichtet. 8u diesem Zwede find unter öffentlicher Mittel für die Förderung der Arbeitslosenversicherung geben werden. Bei dem lebhaften Verkehr in den Festzeiten fönnen Gestern empfehle. Professor Jastrow stellte sich auf den Standpunkt, daß Sendungen ohne Angabe des Bostbezirks und der Bestellpostanstait über dem Bahnkörper der Staatsbahn schweben. die einzig möglichen Träger der Arbeitslosenvernicht immer so zeitig zur Bestellung gelangen wie Sendungen, in nachmittag riß bei einem dieser Gerüfte die Ver.tvcung und das sicherung die Berufsvereinigungen feien; er arbeitete deren Aufschrift jene Angaben enthalten sind. Für den Fall der ganze Bauwert stürzte polternd in die Tiefe. Vier Arbeiter hatten eine Sagung aus, die in erster Linie ganz allein auf die Unter- Uebestellbarkeit ist es gut, wenn man seine Wohnung auf der Sen- darauf gestanden und gearbeitet. Einer von ihnen vermochte sich stäßung dieser Berufsvereinigungen nach dem Genter System hin- dung vermerkt. In die Pakete legte man zwedmäßig eine Adresse, noch im legten Augenblick an einem Nachbargerüst anzuflammern ausging. Die auch zum Genter System gehörigen Buschußleistungen die mit der äußeren Aufschrift übereinstimmt. Geht die äußere und sich auf diese Weise vor dem Absturz zu bewahren, dagegen auf Sparkassenguthaben wollte er allenfalls nebenbei noch gelten Aufschrift verloren, so kann der Empfänger trotzdem ermittelt wurden die drei Kollegen mit in die Tiefe gerissen und unter den Trümmern des einbrechenden Gerüftes begraben. Andere Arbeiter, laffen. Die gemischte Deputation betonte dann im Gegensatz hierzu, daß fie lediglich eine Einführung des Genter Systems nicht für Borbereitungen für die Landtagswahlen. Bürgerliche Beitungen, die zu gleicher Erde beschäftigt waren, eilten den Verunglückten richtig halte, sie tönnte dem Genter System nur zustimmen, wenn wie Tageblatt" und Boffische Beitung" berichten: Für den 10. Ber- schleunigst zu Hilfe. Als einen glücklichen Umstand tann man es gleichzeitig auch eine selbständige städtische Arbeitslosenversiche Rosenow vertreten wird, bat bie sozialdemokratische Bezirksführer- ftel, auf dem furz darauf ein Bug nahte. Es wurde viel liner Landtagswahlbezirt, der durch den fortschrittlichen Abgeordneten betrachten, daß das Gerüst nicht auf den Hauptbahnkörper rungstaffe eingerichtet würde. Auf diese Weise entstand dann die fonferenz den ersten Bevollmächtigten der Berliner Ortsverwaltung mehr auf die tiefer liegenden Rangiergleise geworfen, auf erste Magistratsvorlage, die neben der Gewährung von Zuschüssen des Deutschen Metallarbeiterverbandes, Adolf Cohen, als Standidaten mehr auf die tiefer liegenden Rangiergleise geworfen, auf zu Unterstützungen von Berufsvereinen oder zu Sparguthaben die zur nächsten Landtagswahl aufgestellt, Als Kandidaten waren weiter benen in diesem Moment gerade kein Berkehr herrschte. Nach Einführung einer Arbeitslosenversicherungskasse vorsah. Die Mehr- vorgeschlagen Parteivorstandsmitglied Otto Braun , Gewerkschafts- dem man die Verunglückten aus den Trümmern herausgeholt hatte, heit lehnte aber nach heftiger Debatte am 22. Mai 1912 die Zuschüsse sekretär und Stadtverordneter Nitter und der Berliner Bevollmächtigte traten die Aerzte der umliegenden Rettungswachen, die man in­zur gewerkschaftlichen Arbeitslosenunterstützung in namentlicher des Bäckerverbandes Heßschold. 1908 war hier sozialdemokratischer zwischen benachrichtigt hatte, in Tätigkeit. Es wurde festgestellt, daß Abstimmung mit 38 gegen 20 Stimmen ab. Dafür stimmten außer Landtagskandidat der Reichstagsabgeordnete Ledebour , der gegenüber einer der Berunglückten nur Verlegungen am Kopf erlitten, ber den Sozialdemokraten nur noch 6 liberale Stadtverordnete. Dieser Rosenow mit 485 gegen 497 Stimmen unterlag." andere einen schweren Beinbruch davongetragen hatte. Dagegen Uns ist eine

werden.

Beschluß wurde gefaßt unter dem lebhaften Protest des Magistrats, sonst nicht üblich, über Berhandlungen von Funktionärsigungen war der britte Arbeiter übel davongekommen. Er mußte in schwer

dem von bürgerlicher Seite sogar innige Freundschaft" mit der Sozialdemokratie vorgeworfen wurde.

werden.

öffentlich zu berichten. So viel sei nur bemerkt, daß auch in anderen berleztem Zustand sofort nach dem Krankenhaus am Urban gebracht Bezirken die tätigen Genoffen mit Vorschlägen zu der Besetzung von Es war dies der Arbeiter Johannes Wenciesty aus der Landtagswahlbezirken sich beschäftigt haben, daß aber die end- Bendastraße 22 zu Neukölln. Die Ursache des Absturzes ist darin gültige Aufstellung der Kandidaten erst in noch einzuberufenden au fuchen, daß einer der eisernen Trägerhaken, mittels deren das Versammlungen erfolgen wird. Gerüst oben befestigt war, bereits eine schadhafte Stelle hatte. Gestern brach die Stelle ganz durch, so daß dem Geräst jeder Halt genommen wurde.

So war denn die Vorlage in ihrem einzig wertvollen Teile ge­scheitert, nicht durch das Verhalten der Sozialdemokraten, fondern der bürgerlichen Mehrheit. Trotzdem unterbreitete der Magistrat wenige Monate später der Versammlung eine neue Vorlage, die Keine frischen Semmeln am 2. Feiertage. Auf Grund einer lediglich eine Arbeitslosenversicherungsstelle vorsah, eine Vorlage, Verordnung des Polizeipräsidenten darf in keiner Bäderei Groß­die der Magistrat in seiner Begründung im Grunde genommen Berlins in der Zeit vom 1. Feiertag früh bis 2. Feiertag abends selbst bekämpfte. Denn wenn er ausdrücklich schreibt, daß dem gebacken werden. Wer also recht vorsichtig sein will, versehe sich ersten Entwurfe, der in der Hauptfache zur Förderung und Ver- fchon am 1. Feiertag mit dem nötigen Bedarf an Semmeln und stärkung der durch Berufsvereinigungen geschaffenen Versicherungen Suchen für den folgenden Tag, da es ja am 2. Feiertag doch nir­hatte dienen sollen, durch den Beschluß der Versammlung sein gends frisches Gebäck gibt. Hauptgebiet" entzogen sei, und wenn er hinzufügt, er vermöge es

Bom Schutz der deutschen Industrie.

Ein schwerer Automobilunfall hat sich am gestrigen Sonnabend­nachmittag in der Mansteinstraße zugetragen. Dort lief eine Frau beim lleberschreiten des Fahrdammes blindlings gegen eine im ge­mäßigten Tempo fahrende Kraftbroschke, wurde umgestoßen und überfahren. Der Führer des Kraftwagens brachte die Verunglückte nach der Unfallstation in der Vorbergstraße, wo eine schwere Gehirn erschütterung und schwere immere Verlegungen festgestellt wurden. Nach Anlegung von Notverbänden wurde die Bedauernswerte, bei ber ein Bostanweisungsabschnitt mit der Adresse süter, Hochkirch­

nicht als richtig anzuerkennen, daß verschiedene Arten der eigenen Wer erinnerte sich nicht all' der schönen Neden, die im Reichs­Fürsorge durch städtische Mittel unterstübt werden sollen, gerade die tage über den Schuß der deutschen Industrie gehalten wurden, bisher erfolgreichste aber von solcher Unterstützung ausgeschlossen wenn es sich bei Abschluß von Handelsverträgen mit anderen straße 14, vorgefunden wurde, in hoffnungstofem Zustande nach dem sein soll", so sind das eigentlich so starke Argumente gegen die Vor- Staaten um gollfragen handelte. Und wem wäre es nicht bekannt Schöneberger städtischen Krankenhause übergeführt. lage, daß der Magistrat beffer überhaupt von ihrer Ausarbeitung geworden, daß oft dieselben Leute, die nicht laut genug den Schutz Ein ernster Unglücksfall ereignete fich am gestrigen Sonnabend hätte Abstand nehmen sollen. Richtig ist es, daß diese neue Vorlage der deutschen Industrie fordern konnten, ausländische Arbeiter nach vormittag auf dem Straßenbahnhof in Tempelhof . Dort geriet der von der Sozialdemokratie grundsäglich bekämpft wurde und daß ihr Deutschland holten oder ausländische Produkte mit Vorliebe her. Schloffereiarbeiter Holt zwischen einen Anhängewagen, der rangiert