Einzelbild herunterladen
 

Wenn nun speziell die Münchener Bost" erklärt, daß sie sich unter solchen Umständen darauf beschränken wolle, ihre Leser über die preußischen Dinge rein referierend zu unterrichten", so steht

Oefterreich- Ungarn  .

Der neue Bürgermeister von Wien  .

Wien  , 23. Dezember. Der ehemalige Handelsminister Dr.

fönigs fraf und einen Diener töfete. Der Bizetönig wurde an der Schulter verletzt und ins Hospital gebracht. Lady Hardinge, die Gemahlin des Vizekönigs, blieb unverletzt.

Delhi  , 23. Dezember. Die Verlegung, die der Vizekönig Lord  

damit namentlich der Schlußpassus der Artikels in feltfamem eistirchner ist zum Bürgermeister der Stadt Wien   gewählt Harbinge erlitten hat, besteht in einer tiefen, vier Boll langen

Widerspruch. Heißt es da doch:

Die nächsten preußischen Wahlen werden also im wesentlichen worden, alles beim alten lassen. Die Sozialdemokratie wird die Stimmen zählen, die ihr unter öffentlichem Wahlrecht zufallen, und man fann schon im voraus das Ergebnis wissen: es werden etwa ein Fünftel der bei den Reichstagswahlen abgegebenen fozial­demokratischen Stimmen erreicht werden und vielleicht auch das halbe Dugend sozialdemokratischer Abgeordneter um ein paar vers

mehrt werden!"

Belgien  .

Gegen den Militarismus.

Brüssel  , 22. Dezember.( Eig. Ber.) die neue

-

Wunde, die das Schulterblatt bloßlegt. Außerdem hat er einige Hautwunden an der rechten Hüfte und im Nacken erhalten. Wie durch ein Wunder ist er dem Tode entronnen. Den Bombenwerfer hat man bisher nicht gefaßt. Auf seine Ergreifung ist eine Be­Mit einer mächtigen Straßenfundgebung hat heute vor- lohnung von 10 000 Rupien ausgesetzt. Wie es heißt, wurde durch mittag die Brüsseler Arbeiterschaft gegen die Bombensplitter auch ein Anabe in der Menge getötet. Militärvorlage protestiert. Ein mildes sonniges Delhi, 23. Dezember. Vizekönig Lord Hardinge   hat den Finanz­Bei der preußischen Landtagswahl im Sommer 1908 wurden Wetter begünstigte und erhöhte noch den Eindruck, den der minister Wilson, der ihn beim Galaempfang vertrat, wiffen laffen, nach der keineswegs erschöpfenden amtlichen Statistik für von Musik und Fahnen begleitete Aufmarsch der Arbeiter im daß er nur leicht verwundet sei. Als dies der zum Empfang er­die Sozialdemokratie 598 522, also rund 600 000 Stimmen ab- belebten sonntäglichen Stadtbild Sonntag vor Weih- schienenen Gesellschaft mitgeteilt wurde, brachen die Versammelten, gegeben. Unter den 300 000 Stimmen unbekannter und nachten!- hervorbrachte. Das Publikum zeigte nicht nur insbesondere die indischen Fürsten, in lebhafte, lang andauernde ungenannter Barteirichtung hat sich freilich noch ein erfleckschlechthin Neugierde für das malerisch bunte Bild des Zuges mit Huldigungskundgebungen für den Vizekönig aus licher Brozentsag sozialdemokratischer Stimmen be feinen roten Fahnen und riesigen Banderolen und Standarten, funden! Aber wenn wir auch nur die 600 000 Stimmen in Betracht sondern begrüßte, zumal in den volksreichen Vierteln, ziehen, so war das schon ein Drittel der Stimmen, die die die antimilitaristischen Inschriften, die knappen, fräftigen Sozialdemokratie bei der Reichstagswahl im Jahre 1997 auf sich Urteilssprüche über die projektierten militärischen Neu­bereinigt hatte. Aber felbst wenn wir nicht den Bergleich mit den belastungen über die Erhöhung des Kontingents, über die 1 816 959 Stimmen des Jahres 1907, sondern mit den 2 407 318 in die Wohlhabenden begünstigenden Ausnahmebestimmungen In Saarmund   bei Potsdam   wurde bei der Stichwahl in Preußen gezählten sozialdemokratischen Stimmen des Jahres 1912 und alle sonstigen Inschriften und Ziffern, die den an- der zweiten Klasse der Gemeindevertretung Genoffe Hermann Wagner ziehen, so war bereits im Jahre 1908 nicht ein Fünftel, sondern wachsenden belgischen Militarismus charakterisierten, mit sicht gewählt. Mit ihm zieht der fünfte Genoffe in die Gemeinde­ein Biertel dieser Stimmen abgegeben worden! Für das Jahr licher Sympathie. Stoßen die militärischen Pläne der Re- vertretung ein. Es waren dazu drei Wahlen nötig: die erſte Wahl 1913 erhoffen wir noch ein weit günstigeres Prozentverhältnis! gierung bei den Klerifalen auf eine nicht eben ungeteilt brachte keinen Entscheid, die zweite wurde für ungültig erklärt und Will die Münchener Poſt" ihre Leser also wirklich nur rein freudige Aufnahme, so zeigte die Demonstration am Sonntag, erst die britte endete mit einem Siege ber Sozialdemokratie. referierend unterrichten", so muß sie es mit den statistischen und daß die neue Wehrvorlage mit ihren unpopulären Mehr­sonstigen Tatsachen immerhin ein wenig genauer nehmen!

Die neuen Besitzsteuern.

forderungen an Geldlasten, an Menschenopfern und Existenzen für den Moloch Militarismus, wie sie bei den Arbeitern auf schärfsten Widerstand stößt, auch bei dem Mittelstand und den fleinen Leuten nirgends auf Sympathien zu rechnen hat. Für eine Militärvorlage braucht man aber bekanntlich eine Majorität nur im Parlament. Die Majorität der Bevölkerung, die in dem Lande des Pluralvotums ja auch politisch minder­wertig ist, hat nur zu zahlen....

Der Zug, der in der Rue des Minimes beim Maison du Peuple Aufstellung genommen hatte, setzte sich um 1,12 etwa in Bewegung, um in einem Bogen die Stadt zu traversieren. An der Spike schritten die sozialistischen   Deputierten der Stadt Brüssel, denen eine würdevolle Abteilung von Polizisten voranschritt. Im Zuge schritten vollzählig die Korporationen und Organisationen der Brüsseler Föderation.

Aus der Partei.

Gemeindewahlerfolg.

Der reformistische Parteitag in Rom.  reformistischen Partei ist recht still und friedlich verlaufen: taum Rom  , 20. Dezember.( Eig. Ber.) Der erste Barteitag der neuen daß sich hier und da das Bestehen zweier verschiedener Strömungen andeutete, deren eine zum Sozialismus strebt, während die andere ben fürzesten Weg zur bürgerlichen Demokratie sucht. Jm ganzen überwog die Tendenz, sich nicht allzuweit vom Sozialismus au ent fernen, um nicht nachträglich den Parteitagsbeschluß von Reggio  , der auf den Ausschluß der Reformisten erkannte, zu rechtfertigen. Aus dem Rechenschaftsbericht des Sekretäre Ciotti ent nehmen wir, daß die reformistische Partei es in den fünf Monaten ihrer Eristenz nicht auf eine übertrieben große Mitgliederzahl ge­bracht hat. Sie zählt rund 8000 Mitglieder in 100 Seftionen, von denen die Mehrzahl in Sizilien sind. Ihrer Barlamentsfraktion ge hören 13 Abgeordnete an, und 18 früher der sozialistischen   Partei angehörende Wochenblätter sind den Reformisten in ihrer Sezeffion aus der offiziellen Partei gefolgt. An dem Kongreß nahmen rund

Nach einer halbamtlichen Meldung werden die bundesstaatlichen Finanzminister am 4. Januar in Berlin   zu einer Konferenz zu sammentreten, um über die endgültige Gestaltung des Besitzsteuer­entwurfs zu beraten. Der Entwurf wird dem Reichstag   aber nicht sofort zugehen, sondern erst nach den Osterferien. Diese Verzöge­rung wird damit begründet, daß der Reichstag   bis Ostern mit Ar­beiten überhäuft sei.- In Wirklichkeit wird für die späte Ein bringung der Besitzsteuern ein anderer Grund maßgebend sein, und zwar der, die Diskussion über diese Steuern soviel als möglich abzufürzen. Länger als bis Mitte Mai wird der Reichstag   faum zusammenbleiben können, und wenn ihm die Vorlagen erst im April zugehen, dann ist es allerdings mehr als fraglich, ob es möglich sein Dem Zuge vorangetragen wurde die alte, stolze Inschrift, 150 Delegierte teil. wird, die neuen Steuern in dieser Session noch zu verabschieden. Die hier immer die Manifestationen eröffnet: Play den. Die Stellung aur fozialistischen Partei tam Man wird allerdings auch mit der Möglichkeit rechnen müssen, daß Armen! Dann folgte die Inschrift, die den Sinn und die fich in verschiedenen Teilen Italiens   gebildet haben. Zu diesem in der Diskussion über die autonomen Sektionen zum Ausdruck, in der Steuerkommission wieder neue Steuervorschläge auftauchen, Zweck der Demonstration verkündete: Krieg dem Weili- die sich in verschiedenen Teilen Italiens   gebildet haben. Zu diesem Mili- Bunft wurde eine Resolution Berenini angenommen, die eine die dann schließlich Gesez werden. Es sei nur daran erinnert, daß tarismus! Und Spruch auf Spruch folgte, die organisatorische Einigung auf dem Boden des in seinen End­die Streichholzsteuer auch nicht von der Regierung vorgeschlagen Absichten der Regierung aufzeigend und daneben den Volksweden revolutionären, in feinen Methoden reformistischen Sozia war, sondern von einem Zentrumsabgeordneten in der Steuer- willen, die sozialistische Auffassung über die bewaffnete Nation", lismus" fordert. fommission beantragt worden ist und dann schließlich auch im die Forderung nach Vermehrung der Schulen statt der In der Diskussion über das Parteiprogramm, das in Plenum eine Mehrheit fand. Steuervorlagen pflegen aus der Kom- neuen Rafernen nach sozialen Reformen, vor allem aber der bereits bekannten Formulierung des Abg. Bonomi dem mission immer in einer anderen Form herauszukommen, als in nach dem allgemeinen Wahlrecht verkündend. An der sie hineingegangen sind, und immer werden die Vorlagen zum diese Forderung anschließend las man: Bereiten wir den Nachteil der breiten Massen verschlechtert, Generalstreit vor!"" Sparen wir für den Generalstreit!"

Der oldenburgische Landtag nahm am Sonnabend die Besoldungsvorlage für Beamte und Lehrer in dritter Lesung endgiltig an. Die beantragten Abzüge für Unber Heiratete wurden angenommen, dagegen der beantragte Einkommen steuerzuschlag von 10 Broz. abgelehnt. Darauf wurde der Gesamt etat gegen die Stimmen der Sozialdemokratie angenommen.

Bei der Reichstagserfahwahl in Schweh kandidiert für die Polen   wieder der Landtagsabgeordnete v. Saß Jaworski. Die Reichsparteiler stellen den bisherigen Abg. Landrat v. Halem auf, der von allen deutschen   bürgerlichen Parteien unter­ftügt wird. Die Wahl findet bekanntlich bereits am 80. Dezember

statt.

Eine Konzession an die Konservativen? Die bevorstehende Landtagserfahwahl im Wahlkreis Teltow­Beeskow- Storkow und Stadtkreis Berlin- Wilmersdorf für den ver­storbenen Abgeordneten Felisch wirft ihre Schatten voraus. Bei genügender Rückgratfestigkeit der Fortschrittlichen Volkspartei  fönnen sehr wohl die Konservativen aus dem Kreise verdrängt und ihnen beide Mandate bei den Neuwahlen abgenommen werden. Es ist möglich, daß auch die konservative Organisation im Kreise diese Eventualität in Rechnung gestellt hat und ihre Maßnahmen danach trifft.

Der Regierungspräsident hat bekanntgegeben, daß zum Wahl­fommissar der Landrat Rothe in Beeskow   ernannt ist; ein Vor gang, der höchst sonderbar erscheint, wenn man die Struktur des Streifes in Betracht zieht. Die Residenz des Wahlfommiffars liegt an der Oftgrenze des Streises, dort, wo der Reichstagswahlkreis Guben- Lübben und Frankfurt  - Lebus   zusammenstoßen, nahezu drei Stunden Bahnfahrt von Berlin  ; die Weſtgrenze des Kreises reicht bis nach Potsdam  . Bisher war der Landrat des Kreises Teltow Wahllommissar, der seinen Sitz in Berlin   hat. In verkehrstech­nischer und geographischer Beziehung liegt sicherlich dessen Verwal­tungsgebäude viel günstiger als das ungugängliche Beeskow  . Doch noch eine weitere Tatsache erscheint recht bedenklich. Nach der alten Wählerliste, die der Ersatzwahl zugrunde liegt, hat der Landkreis Beesfow- Storfow 172 Wahlmänner, Teltow   1184 und Berlin  - Wil  mersdorf 230. Den 1414 Wahlmännern der Kreise Teltow   und Berlin- Wilmersdorf   stehen ganze 172 des Streifes Beeskow- Storfow gegenüber. In Beeskow- Storkow find im ganzen 23 Grsakwahlen für berzogene oder verstorbene Wahlmänner vorzunehmen, in Teltow  und Berlin- Wilmersdorf   dürfte die Zahl der Ersatzwahlen ein Vielfaches sein. Amtliche Bekanntgaben sind bis zur Stunde noch nicht erfolgt. Der Kreis hat fünf Wahlorte: Köpenick  , Neue Mühle bei Königswusterhausen  , Berlin- Wilmersdorf, Berlin  - Lichterfelbe und Berlin- Tempelhof  , von denen nicht einer im Kreise Beeskow­Storfow liegt, die sich vielmehr alle um Berlin   gruppieren. Reine 3wedmäßigkeitsgründe also sprechen schon dafür, den Wahl kommissar   aus dem Kreise Teltow   zu nehmen. Hinzu kommt noch, baß der Landrat von Teltow   über einen größeren Stab von ge­schulteren Beamten verfügt, als die Zwergresidenz in Beeskow   mit ihren unzulänglichen Einrichtungen.

In Beeskow   sitt der Wahlkommissar fern vom Schuß. Un erreichbar refidiert er am Ende des Kreises. Bei dem komplizierten Wahlsystem, den verwickelten gesetzlichen Bestimmungen und der häufig mangelnden Einsicht der lokalen Behörden fann es beim Wahlakt zu gar manchen Meinungsverschiebenheiten kommen, die ein schnelles Eingreifen des Wahlfommissars erforderlich machen. In Beeskow   ist er schwer zu erreichen. Was ist der Zweck der Anordnung? Soll dadurch den Konservativen freie Hand für ihre Machinationen geschaffen werden?

"

Kongreß vorlag und zur Annahme gelangte, machte De Felice den Bersuch, die republikanischen Grundfäße des Reformismus zur Geltung zu bringen. Er bekämpfte den Absatz, der die Teilnahme an der Regierung auch unter der heutigen Staatsverfassung" zu Wir wollen die allgemeine Voltsbewaffnung- die Miltz läßt. Dieser wichtigste Punkt des reformistischen Crebo schien dem und ein Stimmrecht ohne Pluralität". Diese lette Tafel be- Abgeordneten von Catania   allzu gewagt. Der Referent Bonomi schloß den mächtigen Demonstrationszug mit den tausenden fand sich zu dem Zugeständnis bereit, den Eintritt in ein Stabinett Arbeitern, der in musterhafter Ordnung, ein Bild der Kraft nur zu billigen, wenn lebenswichtige Intereffen des Proletariats und des Willens des Brüsseler sozialistischen   Proletariats zu ihn fordern". Die alte Streitfrage zwischen Sozialisten und Res feinem Ausgangspunkte zurückkehrte. Wie immer gab es formisten wird dadurch nicht gelöst, sondern nur in eine neue Formel­Die verpadt weiter geschoben. vom Balkon des Maison du Peuple herab gehaltenen hervorgehoben, daß den Gewerkschaften des Wahlkreises beratende auch diesmal eine Anzahl Frauen im Zuge. Aus dem Organisationsstatut der neuen Bartei fei nur Reden in französischer und blämischer Sprache gaben Stimme bei der Wahl des Kandidaten zugestanden wird. Der diesem Willen und dieser Kraft der Brüsseler wie der ge- Partei wird zur Pflicht gemacht, Beziehungen zur Konföderation der samten belgischen Arbeiterschaft den entsprechenden Ausdruck: Arbeit zu unterhalten und dem Internationalen Sozialistischen mit allen Sträften und Mitteln den militaristischen Plänen Bureau von Brüssel   beizutreten. Hierbei wird aber doch in Frage der Regierung entgegenzuwirken, durch eine gesteigerte Attion tommen, ob die sozialistische Internationale die italienischen Re­dem gleichen Recht den Weg zu bahnen und durch die Ver- formisten als eine sozialistische Partei gelten läßt. breitung des sozialistischen   Geistes, durch die Stärkung unserer bewegung, wobei er die dringende Notwendigkeit einer einheit Cabrini referierte über die Stellung zur Gewoertschafts­Organisationen die sozialistischen   Ziele auf allen Gebieten, lichen, allen Parteien und Nichtungen offenstehenden Organisation auch auf dem militärischen, immer näher und näher zu betonte. Weiter entwickelte derfelbe abgeordnete ein Programm der zu fordernden Arbeiterschußgefeße. Die Frage der Rolonialpolitit, über die Mondaini referierte, wurde einer Kommission zu weiterem Studium überwiesen. Die Ab. Ein Neutralitätsvertrag der skandinavischen Länder. gabenreform wurde von Bonomi behandelt: Angesichts der Stocholm, 28. Dezember. Der schwedische Minister des Aus- Bedürfnisse Süditaliens und der Kolonien tönne nicht von Ver wärtigen und der dänische sowie der norwegische Gesandte haben am minderung der Abgaben die Rede sein, sondern nur von ihrer 21. Dezember folgende Deklaration unterzeichnet: Nachdem die besseren und gerechteren Verteilung. In diesem Sinne gab Bonomi dänische, die norwegische und die schwedische Regierung zu dem betaillierte Anregungen. Dann kam die fübitalienische Frage wurde, weiter die Stellung zur Genossenschaftsbewegung, Zwecke Verhandlungen eingeleitet haben, einheitliche, mit den im an die Reihe, bei der auch die Verstaatlichung der Latifundien gefordert Saag unterzeichneten vertragsmäßigen Bestimmungen überein worauf Biffolati, der am ersten Verhandlungstag durch Krant. stimmende Neutralitätsregeln festzusehen, und diese Verhandlungen heit berhindert war, fein Referat über die auswärtige in allen prinzipiellen Punkten zur Ginigung geführt haben, sind sie Bolitit gibt. Redner beklagt, daß bisher das Proletariat diese Politik dem in richtiger Einschätzung der Bedeutung der Tatsache, daß die so glücklich bestehende Einigkeit auch in Zukunft erhalten wird, über- Monopol der herrichenden Slaffen überlaffen habe. Solange die eingekommen, daß teine der drei Regierungen an den von ihnen Gegenfäge der Staaten bestehen, sei es im Interesse des Proletariats, sie zu studieren und sich eine eigene Meinung darüber zu bilden. gutgeheißenen Regeln eine Wenderung vornehmen wird, ohne vores fei Sache der internationalen Stongreffe, die den proletarischen her die beiden anderen Regierungen zeitig genug davon unterrichtet Intereffen jeden Landes gemäße Auslandspolitik auf Grund ernster zu haben, so daß ein Meinungsaustausch über die Angelegenheit stattfinden kann.

rücken.

Schweden  .

Marokko.

Die umzingelte Kolonne Massontier. Paris  , 23. Dezember. Aus Casablanca   wird unter dem 22. Dezember gemeldet: Der Kommandant von Mogador erhielt vom Major Massoutier einen vom 20. Dezember datierten Brief, in welchem gemeldet wird, daß die Kolonne immer noch umzingelt sei. Die Aufständischen schienen aber auf einen Angriff zu verzichten. Ein außerordentlich starker Regen habe den Mannschaften neue Wafferborräte verschafft. Der Geist der Abteilung sei ausgezeichnet. Gasablanca, 22. Dezember. Wie aus Mogador gemeldet wird, kreuzte das Striegsschiff Friant" Freitag nacht auf der Höhe der Kasbah Dar Kadi, die etwa acht Kilometer vom Meer entfernt liegt und fündigte durch Kanonenschüsse und Scheinwerfersignale an, daß Silfe nahe ist. Die revoltierenden Stämme haben in einer Ent fernung von fünf Kilometer von Mogador Posten aufgestellt, die alle Boten abfangen. Infolge des schlechten Wetters fonnte die Artillerie sowie die Munition und die Bagage der am Freitag ge­landeten Truppen nicht ausgeschifft werden. Der Kaid Anflus wird in Mogador gefangen gehalten.

"

Rabat  , 22. Dezember. Der Räuber Ojich mit seiner Bande nahm im Tal des Ued Fureat eine kleine Transportkolonne weg, wobei ein Soldat getötet, zwei Begleiter verwundet wurden.

Alien.

Ein Attentat auf den Vizekönig von Indien  . Delhi  , 28. Dezember. Während des Einzugs des Bizetönige in die neue Hauptstadt Delhi   wurde von dem Dache eines Hauses eine Bombe geworfen, die den Howdah auf dem Glefanten des Bize­

Studien festzusehen. Die sozialistischen   Agitationen gegen die Militärausgaben seien deshalb zum großen Teil unfruchtbar geblieben, weil das Proletariat es nicht verstanden hat, ihnen durch eine eigene Auslandspolitit einen Rückhalt zu geben.

Nachdem alle Schlußfolgerungen der Referenten über allgemeine Fragen so ziemlich einstimmig zur Annahme gelangt find, tommt es zu einer ziemlich heftigen Diskussion über die Bollpolitit. Der Referent Silvestri fordert die Abschaffung aller Einfuhrzölle, worauf die fizilianischen Reformisten betonen, daß die Abschaffung des Kornzolles, wenigstens, wenn sie mit einem Schlage erfolgen follte, den Ruin der Landwirtschaft Siziliens   nach sich ziehen würde. Schließlich wird die Resolution Silvestri als allgemeine Kundgebung freihändlerischer Grundfäße angenommen.

Zu einer recht lebhaften Diskussion tam es zu guter Lezt noch bei der Frage über die Wahltatti! der Reformisten. Schließlich nahm man eine Refolution an, bie, auf die sozialistische Ueber zeugung der Sektionen vertrauend, ihnen in der Wahltaftit Autonomie läßt, vorbehaltlich des Rechts der Parteileitung, bei etwaigen Ent­gleisungen" einzuschreiten. Nach der Wahl des aus 16 Personen be stehenden Parteivorstandes beendete dann der reformistische Parteitag feine Tagung.

Das Protokoll des außerordentlichen internationalen Sozialisten­Kongreffes zu Basel   am 24. und 25. November 1912 ge­langt soeben im Verlage der Buchhandlung Vorwärts Paul Singer G. m. b. H., Berlin  , zur Ausgabe. Dem Anhang ist u. a. die Friedensrede des Baseler Münsterpfarrers Täfchler angeffigt.

Der billige Preis von 40 f. macht die Anschaffung des Proto­tolls weiten Kreisen möglich. Zu beziehen ist es durch alle Partei buchhandlungen.

Aus dem Gefängnis entflohen! Aus Balu kommt die erfreuliche Mitteilung, daß das frühere Mitglied des Petersburger Arbeiter­belegiertenrates( vom Jahre 1905) Genosse Weinstein, der wegen feiner Flucht aus der Verbannung zu drei Jahren Zwangsarbeit verurteilt wurde, auf dem Wege zur Katorga entflohen ist.