Einzelbild herunterladen
 
DerBekriebsfiHrer ist für eine derartige grobe Ueberschreikung der Vergpolizeivorschriften(16 Meter fehlende Lutten ist eine der gröbsten� die im Einzelbetrieb möglich ist) immer verantwortlich. Sein Verhalten grenzt im Falle, daß Lutten dagewesen wären, schon ans verbreche- Tische. Aber sie fehlten! Die Zechenverwaltung, die beim Fehlen der Lutten die Hauptschuld trägt, wird, wenn es ihr gelingt, den Anschein zu erwecken, es seien Lutten dagewesen, entlastet, der Be- triebsführer und die Steiger dagegen belastet. Das ist ja auch der Zweck der Uebung. Auf jeden Fall liegt bezüglich desLothringer" Unglücks eine derartig schwere Verfehlung vor, daß die Behörde, wenn ihr ein klein wenig an der Verhinderung von Unglücken gelegen ist, unbe- dingt Anklage gegen den Betriebsführer erheben muß. Wenn sie die Wahrheit erfahren will, stelle sie die verantwortlichen Steiger der Mittag- und Nachtschicht und die Ortsältesten der anderen Drittel ebenfalls uncr Anklage. Diese sollen ihr schon, wenn es um Kopf und Kragen geht, wahrheitsgemäße Angaben über die Ursachen des [Fehlens der Lutten vor dem Ouerschlag machen." Wird nun endlich Anklage erhoben werdend Hus der frauenbewegung, Frauentag 1913. Auch im Jahre 1913 wird der Demonstrations- tag der Frauen für die Forderung des allgemeinen, gleichen, ge- Heimen und direkten Wahlrechts abgehalten werden. In Oesterreich  ist dafür der 9. oder 16. März in Aussicht genommen..Die Ge- nossinnen der Schweiz   haben beschlossen, den Frauentag am 9. März abzuhalten. Die holländische» Genossinnen schlugen ebenfalls den 9. März vor. In Deutschland   wird die Beschlußfassung demnächst erfolgen._ Leseabende. Britz  -Buckow  . Der Dezember- Leseabend fällt aus. Der Januar- Leseabend findet bei Becker. Chausseestr. 97, statt. Charlottenburg  . Der Leseabend fällt aus. Soziales. Tauscht die Quittungskarten rechtzeitig um! Neulich wiesen wir darauf hin. daß Schwierigkeiten beim Um- tausch der Quittungskartcn auf Berliner   Polizeiwachen gemacht sind und daß eine klare Anweisung zum Umtausch erforderlich sei. Inzwischen scheint solche Belehrung ergangen zu sein. Uns ist wenigstens von mehreren Seiten bestätigt, daß dem Gesetz ent- sprechend in Berlin   seitdem vorgegangen ist. Nicht so in Neukölln. Bon dort kommt die Klage, daß auf einem Revier der Umiansch verweigert und der Ouittungskarteninhaber auf den Tag vor Ab- lauf der Fälligkeit vertröstet sei. Ein solches Hinausschieben ist ungesetzlich. Die Polizei ist zum Umtausch auch vor diesem Termin jederzeit verpflichtet, nur kann sie 5 Pf. für die neue Karte ver- langen. In den Fällen, wo trotzdem der Umtausch verweigert wird, ist der Beamte und, falls seine Ablehnung auf Weisung der Be- Hörde beruht, diese in vollem Umfange schadensersatzpflichtig. Es -liegt also im eigenen Interesse der Behörde, auch für Neukölln zu- treffende Nechtsbelehrung zu geben. Sollte der Umtausch abgelehnt werden, so ist zur sofortigen Beschwerde an das Polizeipräsidium unter Hinweis auf die Schadensersatzpflicht zu raten. Die Ouittungskarten müssen innerhalb 2 Jahren umgetauscht tverden. Ist die Karte z. B. vom 28. Dezember 1919 ausgestellt, so nruß sie spätestens bis am 27. Dezember 1912 umgetauscht sein. Es empfiehlt sich, nicht bis zum letzten Augenblick zu warten, sondern in dem letzten Vierteljahr vor dem Ablauf die Karte umzutauschen. Der Umtausch erfolgt tostenlos. Will jemand noch früher die Karte umgetauscht haben, so muh seinem Begehr stattgegeben werden; nur hat er dann 5 Pf. für di� neue Karte zu zahlen, Der«Vorwärts" und das Genossenschaftswesen. DerBuchbinder-Zeitung" ist es nicht recht, daß wir ihren vier Spalten langen Erguß gegen-denVorwärts" nicht wörtlich zum A-bdruck gebracht baben. Sie lamentiert in ihrer Nr. 52 unter der UeberschriftDer Vorwärts und das Genossenschaftswesen" darüber. Hierbei unterstellt sie demVorwärts", er verfolgedie von ihm beliebte Taktik, die ihm unbequemen Dinge einfach totzuschweigen" und schließt scheinbar wehmütig seinen Artikel mit dem ebenso albernen wie persi-den Satz:Es soll nach allem also dabei bleiben. daß der.Vorwä"S" nach wie vor eine Stellung gegenüber den Ge- «ossknjchaftcn einnehmen wird, durch die jene geschädigt werden." Dem Schreiber der Artikel in derBuchbinder-Zeitung" kann, da er nicht in Wolkenkuckucksheim, sondern in Groß-Berlin wohnt, -nicht entgangen sein,-daß der Aufschwung der Genossenschaftsbewe- -gung in Berlin   wesentlich auf die Arbeit der politisch und gewerk- schaftlich organisierten Genossen in Berlin   und desVorwärts" zurückzuführen ist. Freilich hat ein Teil dieser Arbeit leider sich gegen-die Richtung wenden müssen, die in der Meinung, die Ge- liossenschaftsbewegung zu heben, fast ein Jahrzehntlong durch ihre Ueberneutralität und durch phantastische Bilder über die Wirkungs- Möglichkeit der Genossenschaften von der genossenschaftlichen Bewe- gung abgeschreckt hatten. Dem Verfasser der Artikel derBuch- binder-Zeitung" kann ebensowenig unbekannt sein, daß viele Buch- binder mit seinen widerspruchsvollen Ergüssen keineswegs einver- standen sind. Er kommt mit Klagen darüber, daß derVorwärts" nicht alles abdruckt, was er verfaßt hat. Warum verschweigt er, daß aus Buchbinderkreisen ihm die Uebereinstimmung mit den von ihm angegrifscnen Ausführungen desVorwärts" mitgeteilt und er um Aufnahme dieser Ansicht ersucht ist? Uns ist aus Gowerkschafts- kreisen, nicht minder auch aus Buchbinderkreisen die Zustimmung zu unserer Stellung im Gegensatz zu der derBuchbinder-Zeitung" ausgedrückt. Im Interesse der Genossen schaftsbewegung selbst liegt es, mit der Genossenschaftsbewegung und dem Grundsatz der freien Mei- nungsäußerung gleich abträglichen Artikeln, wie sie dieBuchbinder. Zeitung" veröffenllicht hat, nicht noch eingehender uns zu befassen. Nicht mit dem Eigenbrödler, der in den Spalten derBuchbinder- zeitung" sein Rößlem tummelt, sondern mit-der Genossenschasts- oewegung und ihrer Förderung haben wir es zu tun. Die Genossen- schaftsbewegung wird dadurch gefördert, daß man Artikel des er- wähnten Kalibers acta legt und im Sinne der in Kopenhagen  und in Magdeburg   gefaßten Parteitagsbeschlllsse für die Genossen- schaftsbewegung weiter agitiert, damit sie ein wirksames Unter- stützungsmittel im Kampf um die Befreiung der Arbeiterklasse werden. Der Sozialdemokrat legt seine politische Ueberzeügung nicht in den Silberschrank, wenn er als Genossenschaftler wirkt. Er kämpft insbesondere für die Genossenschaftsbewegung, wenn er Miß- stände angreift, die durch Propagierung und Verletzung elemen- tarster politischer und gewerkschaftlicher Grundsätze und Verletzung der Meinungsfreiheit in die Genossenschaftsbewegung hineingetragen werden. Mißfällt dem Verfasser in derBuchbinder-Zeitung" diese Stellung desVorwärts" gegenüber Betätigungen in derGenossen- schaftlichen Rundschau" und den Vorgängen vor dem außerordent- lichen Genossenschaftstag, und bringt er sein Mißfallen in der von ihm gewählten Weise zum Ausdruck, so charakterisiert ihn das stärker, als die schärfste Kritik es vermöchte. Ein ungetreuer Kassenrendant. Der frühere Rendant Haverkamp der Bochumer   Ortskranken- kassc, der von der Aufsichtsbehörde wegen angeblich unlauterer Manipulationen aus dem Amt entsetzt worden war. ist nunmehr in Untersuchungshaft genommen worden. Die Kasse war in Händen d« Christen. Gerichts-Leitung. Der Revolver! Eine wüste Szene, die sich in der Nacht zum 26. August in der Koppenstraße abgespielt hat, fand gestern ihr Nachspiel vor der 11. Strafkammer des Landgerichts I  . Wegen schwerer Körper- Verletzung hatte sich der Schlosser Albert Scidler, ein im Anfang der zwanziger Jahre stehender, noch unbestrafter junger Mann zu ver- antworten. In der genannten Nacht erschienen etwa 12 junge Leute in der Destillation des Schankwirts Josef Maywaldt, Koppenstr. 33. Sie amüsierten sich durch Kartenspiel, an welchem auch außer ihnen noch andere Gäste sich beteiligten. Dabei kam es zu Zwistig- leiten zwischen den jungen Leuten und einem Gast. Als dieser von einem der Burschen beleidigt wurde, gab er ihm eine Ohrfeige. Darauf entwickelte sich eine große Schlägerei. Schließlich mußte der Wirt, der seit vielen Jahren sein Geschäft ruhig und ordentlich führt, eingreifen. Es gelang ihm, die Schläger mit Hilfe anderer Personen zur Tür hinauszudrängen. Die Schlägerei setzte sich auf der Straße fort, da die Ruhestörer wieder in das Lokal zu dringen sich bemühten. Im Verlaufe dieser Prügelei tat sich, wie mehrere Zeugen bekundeten, der Angeklagte besonders hervor. Er soll einen Vorstoß nach dem Innern des Lokals gemacht und plötzlich mit einem Revolver ans feine Gegner ge'chossen haben. Eine Kugel traf den Gastwirt Maywald an der Stirn. Glücklicherweise war es nur ein Streifschuß und hat keine bösen Folgen gehabt. Der Angeklagte bestritt seine Täterschaft. Das Gericht hatte aber nach der Beweisaufnahme nicht den geringsten Zweifel, daß Seidler den Schuß abgefeuert habe. Mit Rücksicht einerseits auf die bisherige Unbescholtenheit und die vorhanden gewesene Ange- trunkenhcit des Angeklagten, andererseits auf die Gemeingefähr- lichkeit eines solchen Treibens verurteilte der Gerichtshof den An- geklagten zu einem Jahre Gefängnis bei sofortiger Verhaftung. Zum Postregal. Sechsundzwanzig Personen standen gestern unter der An- klage des Vergehens gegen das Postgescy vor der 1. Strafkammer des Landgerichts I  . Es handelte sich um die beiden Inhaber der Berliner   Paketfahrtgesellschaft, einen Betriebsvorsteher, eine An- zahl anderer Angestellter der Gesllschaft und fünf Geschäftsleute, die der Gesellschaft Aufträge erteilt hatten. Sämtliche Angeklagte hatten postalische Strafmandate erhalten, die, zusammengerechnet, eine Gesamtsumme von etwa 39 666 M. ergeben würden, hatten aber dagegen Einspruch erhoben und gerichtliche Entscheidung be- antragt. Nach§ 1 des Postgesetzes ist es verboten, versiegelte Briefe gegen Bezahlung von Orten mit einer Postanstalt nach anderen Orten mit einer Postanstalt des In- und Auslandes auf andere Weise als durch die Post zu befördern. Der§ 2 gestattet dagegen eine solche Beförderung durch expresse Boten oder Fuhren. Die Paketfahrtgesellschaft stellt nun aus Verlangen eines Reflektanten, der Avise, Preislurante u. dgl. in Massen in versiegelten Briefen verbreiten will, diesem einen expressen Boten zur alleinigen Ver- fügung und setzt dafür eine Pauschalentschädigung an. Um den Erfordernissen des Postgesetzes zu entsprechen und die Beförderung von einem Postort zum anderen herzustellen, wird wohl auch ein Ausweg derart genommen, daß der von dem Reflektanten gemietete Bote mit dem großen Paket von Briefen, die von einem Berliner  hier aufgegeben und für Berlin   bestimmt sind, zunächst nach einem Vorort fährt und dann von dort als expresser Bote die Briefe nach Berlin   befördert und hier austrägt. Die Postbehörde erblickt hierin eine strafbare Umgehung des Gesetzes. Oberinspektor Goctze vertrat als Sachverständiger gestern diesen Standpunkt. Der von der Verteidigung als Sachverständiger geladene Postdirektor a. D. Rumler konnte sich den Ausführungen seines Kollegen nicht anschließen und gab ein abweichendes Gut- achten ab. Nach längeren rechtlichen Ausführungen des Justizrats Dr. von Gordon und der Rechtsanwälte Dr. OSkar Meyer und Hans Mcyer erkannte das Gericht auf Freisprechung der sämtlichen Angeklagten. Bauernfänger. Zu je 4 Jahren Gefängnis wurden gestern zwei gewerbsmäßige Bauernfänger von der 133. Abteilung des Amtsgerichts Berlin- Mitte verurteilt. Angeklagt wegen Betruges waren der Kellner Gustav Handtke aus Schöneberg   und der aus der Haft vorgeführte Händler Willi Marx. Am Abend des 9. Oktober d. I. war der aus einem kleinen Dörfchen in Schlesien   stammende Landwirt Maretzki'gerade auf dem Lehrter Bahnhof   ausgestiegen, um das erstemal in seinem Leben das Berliner   Pflaster zu betreten. Er wurde von einem Manne angesprochen, der ihm im unverfälschten schlesischen Dialekt fragte, ob er in Berlin   nichtä bissel" Bescheid wisse. Er war sehr erfreut, gleich einen Landsmann gefunden zu haben, den er auch sofort zu einem Glase Bier einlud. Der an- gebliche Landsmann schleppte denProvinzonkcl" in ein Lokal in der Schwartzkopffstraße, wo er von einemzufällig" hinzukommen- den Bekannten begrüßt wurde. Ebenso zufällig wurde dann ein Spiel Karten gefunden und bald war ein Spielchen im Gange, bei dem der Landwirt anfänglich kolossales Glück hatte, bis sich Plötzlich das Blättchen wendete und er im Nu seine gesamte Bar- schaft verloren hatte, so daß er völlig mittellos in der fremden Stadt dastand. Er ging zur Polizei, wo ihm mitgeteilt wurde, daß er gewerbsmäßigen Bauernfängern in die Hände gefallen sei. Die beiden Gauner wurden auch bald ermittelt, es waren die jetzigen beiden Angeklagten.   Der AmtSanwalt beantragte je 2 Jahre Gefängnis. Das Gericht ging mit Rücksicht auf die außerordentliche Gemeingefährlichkeit derartiger Gaunereien weit über die bcan- tragte Strafe hinaus und erkannte auf je 4 Jahre Gefängnis, 5 Jahre Ehrverlust, Handtke wurde außerdem sofort verhaftet. Solche Prellereien wären nicht möglich, wenn die Provinzler etwas mehr Zeitungen lesen würden. Zur Strafgesetznovelle. Nach der Strafgesetznovelle wird nicht nur die Entwendung, sondern auch die Unterschlagung von Nahrungsmitteln usw. in ge- ringer Menge und von unbedeutendem Werte zum alsbaldigen Ver- brauche lediglich als Uebertretung und nur auf Antrag bestraft. Am Sonnabend hatte nun das Reichsgericht die Frage zu prüfen, ob der Z 376,5 auch auf Beamte Anwendung finden kann, die solche Sachen unterschlagen. Das Landgericht Mülhausen   i. E. hat am 5. Juli den Pack- meister Robert Niepage» wegen Unterschlagung im Amte zu 3 Mo- naten Gefängnis verurteilt. Der Angeklagte hatte, während er einen Zug begleitete, im Packwagen«in Faß Wein angezapft und seine Flasche gefüllt, um sie alsbald auszutrinken. Das Reichsgericht hob das Urteil auf und verwies die Sache an das Landgericht zurück, aber nur deshalb, weil der Zeuge H. nicht beeidigt worden und der Grund der Nichtbeeidigung im Protokoll nicht augegeben ist. Im übrigen wurde ausgesprochen, daß der 8 376,5 in seiner jetzigen Fassung auf Unterschlagung im Amte nicht anzuwenden ist, da der Tatbestand der Amtsunterschlagung(8 356) als wesentliches Merk- mal noch die Pflichtverletzung enthält.(1 D. 825/12.) Hus aller Melt. Drama auf koker See. Der DampferFlorcnce" von der Furneß-Linie, der sich mit Fracht auf der Fahrt von Halifax   nach St. Johns befand, wurde am Morgen des 20. Dezember bei Cap R a c e im Sturme vollständig wrack. Der Kapitän und 21 Mann ertranken. Der zweite Offizier und vier Matrosen wurden gerettet, nachdem sie zwei Tage in einem Boot umhergetrieben waren. Das Schiff ist gänzlich verloren. * Wie ein Telegramm aus Emden   meldet, find tm Emdener Außenhafen in der Nacht zum Sonntag vier Leute er» trunken. Drei von ihnen gehörten zur Mannschaft des schwedi- schen Dampfers. N y l a n d", der vierte Mann war von der Be- satzung des schwedischen DampfersNordland". Das Unglück ereignete sich durch Kentern eines Bootes. Die Leichen konnten bereits geborgen werden. Panik im Kino-Theater. In dem flandrischen Weiler Baragues unweit Menln an der belgisch-französischen Grenze brach am Sonntagabend in einem Liincmalographen-Theater während der Vorstellung Feuer aus. Es gelang zwar dem Operateur, das Feuer zu löschen, aber jemand aus dem Publikum hatte Alarm geschlagen, und die etwa hundert Anwesenden drängten dem Ausgange zu. Es entstand eine entsetzliche Panik. Zwölf Personen wurden getötet, zwanzig, darunter viele schwer, ver- w u n d e t. Unter den Getöteten befinden sich fünf Kinder im Alter bis zu acht Jahren. Die Gerichte von Courtrai  und Lille   begaben sich sofort nach der Unglllcksstelle, um eine Unter- suchung einzuleiten. Es stellte sich heraus, daß die meisten Getöteten erdrückt oder erschlagen wurden. Es sollen einige Personen von der Galerie heruntergesprungen sein und da- durch hauptsächlich die Verwirrung angerichtet haben. Aus der Finsternis. Einer grauenhaften Untat kam man dieser Tage in der stock- katholischen Ortschaft Bohnkirch bei Ebersberg   in Oberbayern  auf die Spur. Dort gebar am 15. September d. I. eine Dienst- magd heimlich. Ihr Geliebter nahm das Neugeborene und warf es den Schweinen vor, die es vollständig auf» fraßen. Die Geschichte wurde erst jetzt ruchbar. Das saubere Paar wurde verhaftet und nach München   in das Untersuchungs- gefängniS eingeliefert._ Die Spekulation auf die Dummheit. Das amtliche Siaristischc Bureau der Vereinigten Staaten ver- öffentlicht einen Bericht, aus dem hervorgeht, daß das amerikanische  Publikum in den letzten zwei Jahren durch die Manipulationen be- rrügeriicher Bankiers und Hochstapler um nicht weniger als 156 Millionen Dollars(über 666 Millionen Mark) betrogen worden ist, und daß 1266 Personen wegen Betrugaffären dieser Art von der Polizei verhaftet wurden. Hierbei sind diejenigen nicht mitgerechnet, denen es gelang, sich den polizeilichen Nackiorschungen zu entziehen. Das Bureau veröffentlicht auch die Namen aller dieser Bcwüger sowie eine genaue Darstellung über Schwindel- manöver, um das Publikum zu warnen. Erdbeben. Im Küstengebiet des Schwarzen Meeres erfokgten am Sonnabend mehrere aufeinanderfolgende Erdstöße, welche sich auf drei Werst ausdehnten und die Gestalt der in Mitleidenschaft gezogenen Küste veränderten. Der Meeresboden hob sich, es ent- stand eine Springflut, und mehr als 26 Häuser in der Um- gebnng von Otrada wurden beschädigt. In der Erdoberfläche bildeten sich Risse bis zu 156 Meter Tiefe. Der Schaden ist unbeschreiblich groß, allein der Verlust an dem durch Riffe zerstörten Grund und Boden beträgt mehrere Millionen Rubel. Aus Rom   wird gemeldet: Am Sonntagmorgen gegen 16 Uhr wurde in Reggio di Calabria   ein heftiges Erdbeben verspürt. Unter der Bevölkerung entstand eine große Panik, die nach der Katastrophe vom 23. Dezember 1968 errichteten Baracken wurden von den Bewohnern fluchtartig verlassen. Weitere Einzel» heilen sind bisher noch nicht bekannt, da die Telegraphen- linienunterbrochen find. Grubenkatastrophe in Japan  . Ein Telegramm aus Tokio   meldet, daß in dem Kohlen- bergwerk Ubarei bei Sapporo   auf der japanischen Insel Jesso gelegen sich eine folgenschwere Kohlenstaub- explosion zugetragen hat. Von etwa zweihundert in der Grube beschäftigten Bergleuten konnten nur drei gerettet werden. Ueber das furchtbare Unglück liegen Einzelheiten noch nicht vor. Kleine Notizen. Vom Schlachtfeld der Arbeit. In der Werkzeugmaschinenfabrik und Eisengießerei von Hermann und, Alfred E scher in Chemnitz  brach Montag nachmittag 1� Uhr eine zum Transport von Guß- fand dienende gußeiserne Galerie zusammen und begrub eine Anzahl Arbeiter unter sich. Zwei Kernmacher erlitten Arm« und Beinbrüche; eine Anzahl anderer Arbeiter kam mit leichleren Verletzungen davon. Drei Hilfsarbeiter liegen noch unter den Trümmern; sie sind wahrscheinlich tot. Mord und Selbstmord. Ein blutiges Ehedrama setzte am Mon- tag die Bevölkerung von Krautze(Provinz Sachsen  ) in Aufregung. In dem Orie erschlug der Hosbesitzer Busse seine Frau mit einem Hammer und erhängte sich darauf im Garten. Durch Starkstrom getötet. Auf der Funlenstation zu Nord» deich ist der Telegraphenassistent Emil Müller in der Nacht zum Montag infolge von Kurzschluß durch den sehr hochgespannten elek» irischen Strom getötet worden. Der Sturm auf dem Kaspischcn Meere  . Nach neuerer Meldung sind bei dem Sturm auf dem Kaspischen Meere mehr als sechzig Fischerboote gekentert. Die Leute am Lande mußten dem Unglück zuiehen, ohne Hilfe bringen zu können. Bisher sind zehn Leichen geborgen. KritfKaften der Redahtio«. Die juristische Sprechstunde fällt heute ans. O. IIS. Unter Umständen wird Ermögigung gewährt In der Charitä, in der Frauenklinik. Artilleiicstraye. und im siädlischcn Krankenhaus in Moabit.   Buch SS. Auslunst darüber erhalten Sie bei der Zentral- lommission der Kraiilenkasicn. Alexanderstr. 39/40 A. D. 166. 1. Draht von angegebener Stärke gibt es. 2. Bezugsquellen uns nicht be- kannt.' W. Ich.«S. Sind fast immer unlautere Anlockungen Er- kundigen Sie fich bei der Zentralstelle sür Auswanderer, Berlin  . Kails- bad 9/16. Dr. 15. Dazu sind die Etats ersorderlich, welche den je- »eiligen Parlamenten unterbreitet werden. Erhältlich durch die Bureau? der betreffenden Parlamente. Hasclbnch®. M. Nein, nicht bekannt. Wttterungsüberfich, vom SS. Dezember ISIS. Wetterprognose für Dienstag, den S4. Dezember ISIS. Zeitweise heiter, aber veränderlich, am Tage mild bei mäßigen iüdwest- lichen Winden; keine erheblichen Niederschläge. Berliner   Letterbnrean