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Die Friedensverhandlungen.

So schwer die Bedingungen auch sind, die die Sieger der Türkei   gestellt haben, daß sie überhaupt formuliert worden sind, markiert schon einen gewissen Fortschritt. Es bedeutet nämlich doch, den wirklichen Beginn der Friedensverhandlungen und trotz aller Vorbehalte, die man noch machen muß, wächst die Wahrscheinlichkeit, daß die Friedensverhandlungen schließlich zum Abschluß führen werden.

Die Wünsche Bulgariens  .

Staatsminister des Innern und den Präsidenten des Ev. Ron- 1 fistoriums Dr. v. Habermaa 3 zum Staatsminister des Kirchen­und Schulwesens in Gnaden ernannt."

Politische Ueberficht.

Berlin  , den 24. Dezember 1912. Damit hat sich die Voraussage der sozialdemokratischen Presse Aus dem preußischen Etat für 1913­Stuttgarts erfüllt. Der Rücktritt Pischets 24 Sunden nach Fest­stellung des Wahlergebnisses der Proporzwahl zum Landtag ist das veröffentlicht die Nordd. Allg. 8tg." einige Vorbemerkungen. Ste Siegel unter der Konkurserklärung der volksparteilich- national- zeigen, daß es um die preußischen Finanzen sehr gut steht, dank der liberalen Politik in Württemberg in den letzten 17 Jahren, die enormen Ueberschüsse, die aus den Staatsbetrieben, vor allem dem allerhöchste" Anerkennung des Wahlsieges der Rechten. Nur daß Eisenbahnbetrieb herausgewirtschaftet werden. Von den Eisenbahn­der Rücktritt Pischets so schnell erfolgen würde, hat niemand er- reinüberschüssen dürfen nach einem Beschluß des Hauses einstweilen wartet. Am allerwenigsten die Sieger selbst. Ihnen geht Bischek" nur" 2,10 Broz. des statistischen Anlagefapitals, das sind weit über zu früh. 200 Millionen Mart, für beliebige Staatszwecke verwendet werden,

wollen.

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aus

Was die Verbündeten fordern, bedeutet freilich, daß die Türkei   in Europa   nur gerade so viel behält, daß sie die Unter den gegebenen Verhältnissen ist der Rücktritt Pischeks der Rest des Ueberschusses wandert in den Ausgleichsfonds. Dieſem Dardanellenwacht noch weiter halten kann. Aber auch diese nur zu begrüßen. Aussprechen, was ist! Und der Abschied dieses fonnten 1910 71 Millionen, 1911 gar 140-150 Millionen zugeführt nur gegen Rußland  , nicht aber gegen den Balfanbund, der Mannes von seinem Amt in diesem Augenblid sagt jedem, was werden und 1912 wird der dem Ausgleichsfonds zufallende Betrag ein weites Küstengebiet am Marmarameer   inne hätte und so kommen wird. Er kennzeichnet die durch die Wahlen in Württem- gleichfalls den Ansatz von 57 Millionen wohl um das Mehrfache von der Seeseite her stets Konstantinopel   bedrohen könnte. berg geschaffene Lage besser als die scharfsinnigsten Zeitungs- und übersteigen. Für das Jahr 1913 ist er denn auch im Etat von vorn­Zeitschriftenartikel diverser Konjetturalpolitiker, die einen Groß- herein erheblich höher, nämlich auf 93,4 Millionen angesezt worden, Daß die Türkei   diese Bedingungen nicht akzeptieren will, daß blod in Württemberg" nach badischem Muster erstehen sahen. Herr sicher noch immer erheblich zu niedrig. Alles in allem dürfte die die türkische   Regierung, die in solchen Verzicht willigte, der v. Bischek glaubt nicht daran. Er geht. dem Ausgleichsfonds in den vier Jahren 1910-1913 zufließende Gefahr einer neuen Militärrevolution entgegensteuerte, ist klar; Pischel war kein volksparteilicher Minister, nicht einmal den Summe nicht allzuviel hinter einer halben Milliarde zurück­freilich auch, daß der Rest europäischen   Besizes, den die rechtsstehenden Liberalen kann man ihn zurechnen. Gher noch den bleiben! Türkei   noch retten kann, für das Reich keine Quelle der Konservativen alten Schlages. Er war aber zweifellos der fähigste Kein Wunder, daß angesichts eines solch blühenden Standes der Kraft mehr sein kann, sondern nur ein Angriffspunkt für Kopf im Ministerium, zu intelligent um die wirtschaftlichen und Eisenbahnfinanzen auf die gesamten Staatsfinanzen treffliche sind feindliche Nachbarn. politischen Kräfte im Volk vollständig zu ignorieren zu sehr Cha- und der Etat in Einnahme und Ausgabe mit 4 595 933 827 M. ab­Die nächsten Wochen werden so ausgefüllt werden von rafter als wechselnden Herren und Ueberzeugungen sich leicht an- schließt, ohne einer Anleihe zu benötigen. Um so unverantwortlicher ist es, daß die Regierung in den Etat einem hartnäckigen Feilschen und Schachern, bis unter dem passen zu können. Er hatte ein Amt, aber auch eine Meinung. Darum geht er. nicht die erforderlichen Mittel eingestellt hat, um der durch die Druck der Großmächte schließlich schlecht und recht ein Kom­Der Sozialdemokratie stand Pischek   nichts weniger als freund- chronisch gewordene Teuerung verursachten Notlage der Be­promiß geschlossen wird. Ein Kompromiß, das die momentane lich gegenüber. Er verschmähte es aber, sie nach borussischen Re- amten und Staatsarbeiter zu begegnen. Denn wenn Striegsgefahr beseitigt, aber ohne auch die orientalische zepten zu bekämpfen. Durch scheinbare Zugeständnisse und nichtige das offiziöse Organ mitteilt, daß der Etat für 1913 eine Verstärkung Frage" endgültig zu lösen. Die neuen Kräfte, die in diesem Höflichkeiten suchte er die Partei in ihrem Wachstum aufzuhalten, des Unterstützungsfonds für die Beamten um- 3 Millionen vor­Striege wirksam geworden, sind noch lange nicht im Gleich ihre Aktion zu lähmen. Doch konnte auch er nicht verhindern, daß sehe, so ist das der Niesenarmee der Beamten gegenüber eine gewicht und die Türkei   wird in ihrer verstümmelten Form iene Elemente immer mehr die Oberhand gewannen, die die sanfte geradezu lächerliche Summe! Inwieweit die erhöhten Zu­erst recht der Krisenherd bleiben, von dem große Er- Methode der Sozialistenbekämpfung durch brutale Gewalt ersetzen wendungen für die Altpensionäre und deren Witwen und Waisen für die Beamten kommt ein Mehr von 2 264 000, für die schütterungen ausgehen werden. Die Neubildung des Ministeriums ist ein hörbarer Ruck nach Lehrer und Lehrerinnen ein Plus von 364 000 m. in Frage rechts". Das ist gut so, denn dem Zentrum und dem Bauernbund reichen, muß näherer Nachprüfung vorbehalten bleiben. An neuen Anleihekrediten für die Eisenbahnen werden Sofia  , 24. Dezember. In der Sobranje führte Minister wird so unmöglich gemacht, unter dem Deckmantel eines liberal präsident Geschow aus, der Regierung werde ihre Verantwortung scheinenden Ministeriums reaktionäre Geschäfte zu machen. Das 291 Millionen gefordert, offenbar zur Einlösung der vom Eisen­durch die rührende Einmütigkeit und die patriotische Begeisterung württembergische Volt weiß nunmehr, woran es ist. Wer es troß- bahnminister bei der Wagenmangeldebatte gegebenen Versprechungen. des Volkes erleichtert. Leider hätten die Friedensdelegierten ihre dem noch nicht begriffen hat, den dürfte auch die vom volkspartei- Ferner 25 Millionen zur Bekämpfung der Fleisnot. eigentlichen Arbeiten noch nicht begonnen. Es sei unzulässig, jetzt lichen Organ als sicher angenommene Wahl eines schwarzen" Land- Davon sollen 12 Millionen zur Stultivierung der ostfriesischen staats­eigenen Moore, 3 Millionen zu Meliorationsdarlehen, insbesondere die Verproviantierung der belagerten Plätze vorzuschlagen. Da tagspräsidenten aus seiner Träumerei kaum weden. Bulgarien   Grund zu der Annahme habe, daß der Friede von den Das Zentrum mit 26 Mandaten ist die stärkste Fraktion der für Drainierungen auf Domänen, und 10 Millionen zur Uebernahme Großmächten aufrichtig gewünscht wird, könne es, wenn der Zweiten Kammer. Ihm folgt sein Schüßling, der Bauernbund, mit von Stammanteilen bei gemeinnügigen Siebelungsgesell Daß dadurch die Fleischnot Feind den den Frieden unmöglich mache, ebenso sehr auf 20 Mandaten. Die Hälfte der 92 Size ist im Besitz der Rechten. fchaften Verwendung finden. frische Kräfte der Verbündeten, wie auf die Sympathie Die Volkspartei als drittstärkste verfügt noch über 19 Mandate. Die wirtlich bekämpft werden könnte, wird sich kein Einsichtiger ein­mächtiger internationaler Faktoren rechnen. Die Ergebnisse Sozialdemokratie hat troß starker Stimmenzunahme ihre Mandat- bilden! bewiesen die Richtigkeit der Gerüchte, daß der Balkanbund erschüttert zahl nur von 16 auf 17 steigern fönnen. Die einst so mächtigen sei. Der Friede werbe Bulgarien   zum einzigen Nach- Nationalliberalen sind auf 10 Mann zusammengeschmolzen. Die leitenden großen Staatsmänner" der national­Es liege im Interesse der Türkei  , Der. geschlossenen Rechten steht nur die Sozialdemokratie als den unnügen Krieg mit dem fünftigen Nachbar einzustellen und so entschiedene Gegnerin gegenüber. Wohl verkündet das volkspartei- liberalen Partei sind gar sonderbare Käuze. Daß ihnen in rasch wie möglich einen dauernden Frieden abzuschließen. liche Organ," Der Beobachter": die Boltspartei würde tapfer der gestern von uns mitgeteilten Entgegnung des Geschäfts­Die Sobranje möge überzeugt sein, daß die Regierung alles tun mittun. Worte und Taten dieser Partei sind bekanntlich zweier- führenden Ausschusses" der nationalliberalen Partei Pommerns  werde, um den Frieden abzuschließen, der unter un- lei. Die letzten 17 Jahre voltsparteilicher Politik lassen eine Mandatsschmerzen, Parteilichkeit und die Trübung ihres poli­geheueren Opfern Bulgariens   erwirkt wird. energische Betätigung für die fundamentalen Forderungen des tischen Blicks durch persönliche Beziehungen vorgeworfen bürgerlich demokratischen Programms vermissen. Das Hand- werden, geniert sie recht wenig; dagegen hat sie der Satz stark buch für sozialdemokratische Wähler zur Landtagswahl 1912 liest berschnupft: Die schwerste Stunde der nationalliberalen fich wie eine einzige Anklageschrift gegen die Volkspartei. Eine öde Partei hat geschlagen; tiefgehende sachliche Gegensätze denn das Deforum muß auf Opportunitätspolitik war alles, wozu sie sich aufschwingen konnte. drängen zur Entscheidung" Von dieser Partei noch männliche Opposition zu erwarten, heißt alle Fälle gewahrt werden. Die Nationalliberale Korrespon­eigen vom Dornstrauch pflücken wollen. Warten wir ab, ob auch denz", das offizielle Drgan der Gesamtpartei erklärt deshalb heutzutage noch Zeichen und Wunder geschehen. Eine Partei wie feierlicht: Wir sind ermächtigt, demgegenüber festzustellen, daß von die Sozialdemokratie tann aber ihre Taktik nicht auf den Wunder­tiefen fachlichen Gegensätzen, die auf eine Entscheidung hindrängen, glauben politischer Phantasten aufbauen, ber Parteileitung und weiten Kreisen der Partei nicht das mindeste bekannt ist. Die jeder Grundlage entbehrende Bes hauptung der pommerschen Parteileitung, die nur geeignet ist. Beunruhigung in die nationalliberale Partei hineinzutragen und unseren Gegnern von rechts und links Vorschub zu leisten, bedeutet daher eine neue schwere Schädigung der Interessen der nationalliberalen Partei, besonders auch im Hinblick auf die be vorstehenden preußischen Landtagswahlen."

barn der Türkei   machen.

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Und der Liberalismus"?

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Nationalliberale Harmonie.

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Nach dem Ministerpräsidenten ergriffen nacheinander die Führer aller Parteien das Wort und billigten rückhaltlos die Politit der Regierung. Die Redner drückten die Hoffnung aus, daß die Friedensverhandlungen in London   zum Abschluß eines der großen Opfer des Landes würdigen Friedens führen werden, wobei fie ihren Optimismus auf die Unmöglichkeit einer türkischen Offensive, die unausbleibliche Kapitulation der belagerten Bläge und auf die Ratschläge stützten, welche die Mächte nicht ermangeln würden, der Türkei   zu erteilen. Wenn jedoch der Frieden nicht abgeschlossen werde, würden die politischen Bar­teien, wie die Redner ausführten, auch weiterhin der Regierung Stets willig, ihrer Regierungsfähigkeit", dieser Achse ihrer ihre Unterstützung zur Fortführung des Krieges ge- Stealpolitit", auch die hinterste Ueberzeugung zum Opfer zu brin­währen. Sie verlangten, daß der Besitz alles dessen, was die gen, zu jedem Gesinnungsmord im Dienste des Reichslateientums bulgarischen Waffen eroberten, von der Diplomatie des Landes ge- bereit, fielen sie immer das Auge auf das Ministerportefeuille schützt werde, und daß, wenn die Regierung Konzeffionen mache, geheftet von Kompromiß zu Kompromiß, von Fiasto zu Fiasto, diese gering seien. Die Diplomatie Bulgariens   werde, wenn sie so tiefer und tiefer, bis sie, auf den Gegensatz zu Rom   reduziert, der Handele, Europa   einen Dienst erweisen, das dann keine Kom- Fristung ihres pseudoliberalen Daseins nichts mehr zu bieten hatten plikationen auf dem Balkan mehr zu fürchten haben werde. als den allein übrig gebliebenen Stulturkampf", d. h. die absolute Partei nicht; denn der Parteileitung ist nichts davon bekannt: Die Redner erklärten dann, fie müßten, ohne die Be- Negation ihres Prinzips. Und das alles immer unter der Maste eine recht niedliche Begründung, die diese wundersame Partei­stimmungen des Abkommens zu fennen, welches die Mit- höchster politischer Einsicht und. regierungsfähiger Staatsmännerei. leitung in ihrer ganzen reinen Herzenseinfalt zeigt. Vielleicht glieder des des Ballanbundes verbindet, empfehlen, daß die Die traurigen Hampelmänner, stets am anderen Ende ihrer Absicht nehmen sich die leitenden Größen des Nationalliberalismus zu Teilung der eroberten Gebiete auf der Bafis anlangend, nun ist auch ihr lebtes Stück Brot schimmelig geworden." ihrer gefälligen Information die Nr. 601 der rechtsnational­des Nationalitätenprinzips geschehe und im Verhältnis So zeichnete bereits vor 30 Jahren der Führer der württem. liberalen vom Geiste Friedbergs und Fuhrmanns befruchteten zu der Zahl der Truppen und zu den Verlusten, die jeder einzelne bergischen Volkspartei, der alte Demokrat und freiheitliche Dichter der Verbündeten erlitten habe. Die bulgarische Nation verlange für Ludwig Pfau  , den Liberalismus. Mit solch traurigen Hampel­fich, daß Mazedonien   in feinen Grenzen ohne Ausschluß männern" einen Block der Linken" gegen Regierung und Rechte von Saloniki ungeteilt bleibe. Unter dieser Bedingung allein bilden zu wollen, kann auch nur die kühnste Phantasie erträumen. würden die Allierten ihren Bund aufrechterhalten, festigen und von Herr Regierungsdirektor Dr. Hieber, der Führer der nationallibe jeder ausländischen Bevormundung freihalten fönnen. ralen Zehnmännerfaktion, im männermordenden Kampf mit seinem borgesetzten Minister und mit der Rechten?!

Sämtliche Reden wurden mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Die Forderungen des Balkanbundes.

Nein, es bleibt dabei: Die Sozialdemokratie steht in ihrem Kampf gegen die siegreiche Reaktion allein.

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Also ernste Gegenfäße gibt es in der nationalliberalen

Hamburger Nachrichten" vor. Dort heißt es in einem Die Unstimmigkeiten im nationalliberalen Lager" überschriebenen

Artikel:

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, Wo hat denn Herr Bassermann eigentlich noch die Grundlagen für seine Führerschaft, wenn er sie jezt auch bei den Lintsliberalen immer mehr einbüßt? Der rechte Flügel seiner Partei ist bekanntlich innerlich schon Längst mit ihm fertig und zögert lediglich aus tattischen Gründen, die Führerfrage vor aller Deffentlichkeit aufzurollen. Die Nationalliberalen werden aber über furz oder lang um die Entscheidung doch nicht herumtommen, denn von ihr hängt die gesunde Entwickelung der Partei ab. Wie weit muß die innere Konfusion unter den Nationalliberalen, wie stark der Druck des linken Flügels auf die besonnenen Elemente schon geworden sein, daß diese sich über. haupt auf ein Kompromiß bei der Wahl des Reichstagspräsidiums eingelassen haben.

Paris  , 24. Dezember. Der Londoner Sonderberichterstatter des Matin" meldet, die Baltanvertreter hätten ihm Das Mandatergebnis der Landesproporzwahl am Mitt­auf die Frage, welche Friedensbedingungen sie den Türfen außer den territorialen Bedingungen noch stellen woch, den 18. Dezember, haben wir bereits mitgeteilt. Es bleibt würden, geantwortet: Wir werden außer einer Kriegs- uns noch übrig, die Wahlziffern nachzutragen. Dabei ist zu be entschädigung auch noch die Abschaffung gewisser Ber  - achten, daß jeder Wähler im nördlichen Kreis 9, im südlichen Kreis 8 Stimmen hatte. Die Sozialdemokratie steigerte ihre träge und den Abschluß eines Handelsvertrages Stimmenzahl von 738 751 im Jahre 1907 auf 828 729 im Jahre mit Meistbegünstigungsklausel verlangen. In türkischen Streisen erklärt man, die Bedingungen 1912; die Volkspartei ging bon 769 942 auf 617 907, also um der Balkanverbündeten seien durchaus un annehmbar. rund 150 000 zurüd; die Nationalliberalen brachten es auf 380 723 Die türkischen Delegierten werden wahrscheinlich Gegen Verlust zu buchen: von 530 321 auf 495 779; das Bentrum einen solchen gegen 355 700 im Jahre 1907; der Bauernbund hat gleichfalls einen vorschläge machen, vielleicht auf der Grundlage des Ver- Verlust trages von San Stefano, durch den der Türkei   ein großer bon 870 088 auf 849 113. Gewonnen haben also nur Sozialdemo­Teil Thraziens mit Adrianopel   und ein Teil Mazedoniens   wählerzahl ging die Gesamt zahl der Stimmen von 3 264 802 im Trok erheblicher Steigerung ber Offen wird die Scheidung vom linken Flügel der national­mit Saloniti belassen worden war. doch Gegensätze gibt es nicht; Jahre 1907 auf 3 167 248 im Jahre 1912 zurüd. In Prozenten der liberalen Partei verlangt- abgegebenen Stimmen entfielen auf die Sozialdemokratie denn in den offiziellen Aften der Parteileitung steht davon 25,9 Proz.,( 1907: 22,7 Broz.), Boltspartei 19,6( 23,6) Broz., Natio- nichts. nalliberale 12,1( 10,9) Proz., Konservative 15,6( 16,2) Proz., Zen­trum 26,8( 26,6) Pro3.

Die Kämpfe bei Janina.

Athen  , 24. Dezember. Aus Kastoria wird der Agence d'Athenes" gemeldet: Die Türten räumten Roriga und verschanzten sich im Defilé von Kiari unter Artilleriedeckung. Sie wurden von einem Teil der griechischen Armee verfolgt und nach Längerem Kampf gezwungen, sich in der Richtung nach Liaskoveki zurückzuziehen. Die Griechen setzten die Verfolgung fort.

fratie und Nationalliberale.

Eigentlich hätten wir es von den, sich der großen Traditionen ihrer Partei noch bewußten Rechtsnationalliberalen erwartet, daß fie von sich aus mit ruhiger Energie eine reinliche Scheidung herbeiführen und das Tischtuch zwischen sich und den Lintsliberalen zerschneiden würden. Jetzt scheint es, als ob das, was sie selbst aus begreiflichen taktischen Gründen immer wieder hinausgezögert haben, von dem linken Flügel der Nationalliberalen durchgesetzt werden wird."

Friedensfest und Kriegshehe.

" Friebe auf Erden!" Diese alte Verheißung des Lukas- Evan­Anscheinend hat also die Proporzwahl der Sozialdemokratie geliums wird jetzt von allen Kanzeln herab verkündet, und die das günstigste Ergebnis gebracht. Befriedigen kann es aber auf konservativen Zeitungen bringen nach Hammersteinschem Schema keinen Fall, sind doch nur knapp 97 000 fozialdemokratische Wähler fabrizierte Leitartikel, in denen Jesus als holder Friedensfürst zur Urne geschritten gegenüber 119 496 bei der Hauptwahl am gefeiert und allerlei sentimtale Phrasen über die Segnungen des 16. November d. J. Das ist ein Verlust von rund 28 000 Wählern. Friedens aneinander gereiht werden. Das hindert jedoch dieselben Der neue Kurs in Württemberg. Gewiß hat sich die Wahlmüdigkeit bei den anderen Parteien in Blätter nicht, auf der voraufgehenden oder nachfolgenden Seite noch schärferer Weise bemerkbar gemacht. Für sozialdemokratische die Greuelszenen auf den Schlachtfeldern des Balkan zu verherr­Der Staatsanzeiger für Württemberg" veröffentlicht an der Wähler ist das jedoch keine Entschuldigung. Einen Grund der lichen und der Regierung den schönen Rat zu erteilen, sich mit der Spitze seiner Sonnabendnummer vom 21. Dezember ein königliches Wahlflauheit neben der allgemeinen Wahlmüdigkeit nach den deutschen   Heeresmacht an der Völkerschlächterei zu beteiligen. So zahlreichen Wahlgängen und scharfen Kämpfen haben wir bereits heißt es beispielsweise in einem Artikel der Ostpreußischen Zeitg.", Seine Kgl. Majestät haben vermöge allerhöchster Entschlie früher angedeutet: die Auswahl der Kandidaten, die als Brüs die augleich offizielles Organ der oftpreußischen, auf Volkskosten kung vom 21. Dezember den Staatsminister des Innern fierung eines großen, wenn nicht des größten unterhaltenen Junterfippe und amtliches Anzeigenblatt ist: Dr. v. P is chef seinem Ansuchen entsprechend unter Anerkennung seiner langjährigen treuen und ausgezeichneten Dienste in den Zeilesder Parteigenossen Württembergs empfunden bleibenden Ruhestand allergnädigst berfest, den Staatsminister wurde. Ueber andere Ursachen wird man sich in den Parteiorgani­des Kirchen und Schulwesens Dr. b. Sleischauer aumi fationen noch aussprechen

Dekret:

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Es ist eine böse Eigenart des Germanen, sich Drohungen seiner Feinde solange gefallen zu lassen, bis diese dreist genug geworden sind und zuschlagen. Und so auch jest wieder. Ist es