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Ede!" Du steigst die Treppe hinunter, trittst wieder hinaus auf die d. h. Arbeit. Die hygienischen Verhältnisse spotten aller Beschrei- Im Admiralspalast   ist ein neues Eisballett einstudiert und Badstraße, gehst um das Eckhaus herum in die Travemünder Straße bung. In dumpfen, licht- und luftlosen Buden sind hier die Ar- gerade noch zu Weihnachten fertig geworden. In dem neuen hinein und gelangst auf besonderer Treppe in Dr. Strohes Warte- beiter zusammengepfercht. Die einfachsten Vorschriften des Tarif- Schaustück soll der Flirt in St. Morit" nach der Friedrich­gimmer für Kassenpatienten. So nobel wie in dem vorderen, für vertrages finden keine Berücksichtigung. Für die dort beschäftigten einer Winterfahrt nach St. Moritz   nicht leisten kann, bekommt hier straße verpflanzt werden. Wer sich das kostspielige Vergnügen Privatpatienten bestimmten Wartezimmer sieht es hier hinten nicht zirka 300 Personen ist ein Abort mit 4 Siken vorhanden( oftmals ein fleines Bild von den Freuden und dem Glanz in dem von der aus. Den mäßig großen Raum füllen die Patienten, die ganze aber in welcher Verfassung?), der naturgemäß den ganzen Tag Hautevolee besuchten Winterkurort. In einem recht geschmackvollen Ausstattung ist mehr als bescheiden, die zum Teil schon alters- belagert ist. Da fümmert sich von den vielen Bauführern und Rahmen wird der Wintersport vorgeführt. Vor allem find es die schwachen Stühle reichen für die Wartenden nicht aus, so daß manche Polieren nicht einer darum. Von ciner Kontrolle durch die Bau- Herren Feist und Jainczick und die Damen Dalleruch und die kleine auf bereitstehenden Feldstühlchen hocken müssen. Das Beste in diesem polizei hat man noch nichts bemerkt. Es wäre dringend wünschens- Charlotte, die sich auf ihren Schlittschuhen als bewundernswerte Gis­Wartezimmer für Kassenpatienten ist ein Wandschmud, der fol- wert, wenn durch die Organisation bessere Verhältnisse geschaffen läuftünstlerinnen produzieren. Natürlich fehlt auch eine Liebes­genden Spruch zeigt:" Wirf dein Leid auf Gott   beherzt, trau dem würden. Solange aber Mitglieder von gelben und lokalistischen geschichte nicht. Besonderes Interesse erregt ein Bobsleighrennen Arzt, auch wenn es schmerzt!" Den Arzt selber, den du gott- Vereinen da ihr Wesen treiben, ist eine Besserung nicht abzusehen. auf der Bahn und zeigen, welche große Geschicklichkeit dieser Sport unter vier Klubs. Auch Anhänger des Skijöringssportes erscheinen gläubigen Gemütes dich anvertrauen sollst, kriegst du nicht immer so bald zu sehen. Der Mann hat in der Regel viel zu tun, und er Der Landgerichtsdirektor Dr. Lieber tritt am 1. Januar erfordert. Der zweite Teil führt uns in einen Tanzsaal auf dem Eise, fann auch nie ganz sicher wissen, wer von Rechts wegen an der Reihe an das Zivilgericht über. Die 3. Strafkammer, der in dem die prächtigsten von Einödshofer verfaßten Walzer in der wäre, vorgelassen zu werden. Vielleicht läßt er ahnungslos einen Dr. Lieber vorsaß, war als Lieberkammer" weit bekannt, giánzendsten Weise von den beiden Kunstläuferpaaren in Gesell­eben erst gekommenen Privatpatienten aus dem vorderen Warte- weil man ihr nachrühmte, daß sie ganz exorbitante Strafen schaftstoilette vorgeführt werden. Den Höhepunkt bildet aber ein gimmer durch die Vordertür seines Sprechzimmers zu sich herein, berhängte. Dr. Lieber leitete auch den bekannten Moabiter Japanisches Fest, das mit eigenartigen Tanzpartien und das Auge während im hinteren Wartezimmer ein Dutzend Kaffenpatienten Prozeß, der mit einem Fiasko der Berliner   Polizei endete. blendenden Kostümen kaum wieder erreicht werden dürfte. Die Direktion des Admiralspalastes und die Arrangeure haben mit auf den Moment harren, wo für sie sich die Hintertür des Sprech- Durch einen Sprung aus dem vierten Stock hat sich die dem neuen Gisballett für Berlin   in der Tat eine anerkennenswerte zimmers öffnen soll. Uns wird gesagt, daß Kassenpatienten 56 Jahre alte Ehefrau Luise des Gärtners Hohmann aus der bei Dr. Strohe zuweilen ganz außerordentlich lange Fehrbelliner Die bebauernswerte war schon seit längerer Donnerstag, den 26. Dezember, nachmittags 5 Uhr, Direktor Dr. Leistung vollbracht. Straße 45 in einem Anfalle von Geistesgestörtheit das Auf der Treptow  - Sternwarte spricht am 2. Weihnachtsfeiertag, Leben genommen. Wir besprechen diese Zustände öffentlich, weil wir im Anschluß Zeit so schwer nervenkrank, daß man sie ständig bewachen mußte.. S. Archenhold über: Das Werden und Vergehen der daran allen in Frage kommenden Kassenpatienten den Rat geben Sie litt besonders unter der Einbildung, daß sie ihrem Manne zur Welten" unter Vorführung zahlreicher Licht- und Drehbilder, wollen, nötigenfalls Beschwerde an ihren Kassenvorstand zu richten. Last falle und deshalb nicht länger leben könne. Als ihr Mann sowie tinematographischer Aufnahmen. Am 3. Weihnachtsfeier­Es ist dringend zu wünschen, daß die Vorstände der betreffenden und die beiden erwachsenen Kinder gestern früh um 4 Uhr fest tag, Freitag, den 27. Dezember, werden nachmittags 3 Uhr und Kassen darüber belehrt werden, wie die Kassenmitglieder schliefen, stand sie heimlich auf, verließ leise die Wohnung und 5 Uhr im großen Hörsaal der Treptow  - Sternwarte finematogra die Mängel der Verweisung in ein besonderes sprang aus dem Flurfenster der Bodentreppe auf den Hof hinab, phische Vorstellungen von der Zentrale für wissenschaftliche und Wartezimmer empfinden. Den Kassenvorständen selber wo sie tot liegen blieb. Schul- Kinematographie veranstaltet, und zwar lautet das Pro­empfehlen wir, einmal unangemeldet Herrn Dr. Strohes Warte­Troh ihrer Vorsicht war ihr Mann im letzten Augenblick noch gramm:" Der Rhein   von der Quelle bis zur Mün­Sung." Diese Vorführungen, welche aus drei Teilen bestehen, zimmer für Kassenpatienten während der Sprechstunde zu besuchen. erwacht. Er sprang aus dem Bett, eilte der Kranken nach, sah werden durch einen Vortrag erläutert. Der Eintrittspreis für Sie sollten aufs entschiedenste protestieren gegen die Einrichtung gerade noch, wie sie, nur mit dem Nachthemd bekleidet, das Fenster letztere Vorstellungen beträgt 25 Pf., für Schüler 15 Pf. eines für Kassenpatienten bestimmten besonderen Wartezimmers, aufriß und versuchte, sie zu retten. In demselben Augenblick je­die zur Klassenfcheidung führt und den Kassenarzt zum Klassenarzt" doch, als er nach ihr griff, sprang sie in die Tiefe. -macht.

haben warten müssen.

Die Steuerprojekte des Magistrats werden von der Kreuzzcitung" verspottet. Das Agrarier­blatt spricht von freisinnigen Genußmittelverteurern als eine nicht zu unterschäßende Erscheinung in der Zeitgeschichte". Selbst der Freisinnigen Zeitung", welche die Politik des Rat­hausfreisinns mit allem Drum und Dran stets verteidigte, kommen Zweifel. Sie schreibt in ihrer Nummer boni 24. Dezember:

vom

Zwei reisende Kautionsschwindler, die auch Berlin   eine Zeit­lang unsicher machten, wurden jetzt von der Kriminalpolizei in Elberfeld   erwischt und hinter Schloß und Riegel gebracht. Beide find Berliner  , cin 30 Jahre alter Klempner Karl Jahnsch, der in der Thaerstraße, und ein 50 Jahre alter Friseur Hugo Schneider, der in der Heidenfeldstraße wohnte. Die Schwindler reisten im ganzen Reich umher, legten sich den gutklingenden Namen von Steuben bei und gaben sich für Vertreter einer hannoverschen Automatenfabrik aus. Wo sie sich gerade aufhielten, da gaben sie durch Zeitungsanzeigen bekannt, daß sie für ihre Fabrik Kassierer 3weifel ergeben sich aber über die Frage, ob diese Sätze all meldeten sich dann auch Bewerber, denen sie unter allerhand suchten, aber nur Leute mit Bürgschaft gebrauchen könnten. Ueber tatsächlich dem bisher von den Berliner   Brauereien aufgebrachten Vorspiegelungen und Versprechungen ihre Ersparnisse abnahmen. Braumalzsteuerzuschlag entsprechen oder ob nicht der Magiftrat den Versuch macht, bei der Umwandlung der Steuer in eine In Elberfeld   stand gerade wieder ein Mann im Begriff, ihnen Fabrikatsteuer einen erheblich höheren Ertrag aus der Steuer 200. zu opfern, als sie ergriffen und entlarvt wurden. Die Ver­herauszuschlagen. Vorerst stehen sich in dieser Beziehung die hafteten haben bis jetzt eingeräumt, in Berlin  , Stargard  , Witten­Angaben der Interessenten und des Stadttämmerers diametral berg, Frankfurt   a. D., Erfurt  , Liegnik, Kottbus  , Eulenburg, Halle gegenüber. Nach der ersteren bedeutet die Steuerreform eine a. S., Halberstadt  , Hamm   i. W., Bielefeld  , Kaffel und Koburg der­bedeutende Mehrbelastung des Gewerbes. Treffen diese Angaben scheinlich noch nicht erschöpft. Nach den Ermittelungen ist das Baar artige Gaunereien verübt zu haben. Damit ist aber die Liste wahr­zu, so würden wir uns einer solchen städtischen Steuerpolitik auch nicht bloß unter dem Namen von Steuben, sondern in den entschieden widersetzen. Das Brausteuergewerbe und der mit ihm verschiedensten Städten auch unter anderen Namen aufgetreten. zunächst interessierte Gastwirtestand haben noch immer unter den Nachwirkungen der Brausteuergesetzgebung des Reichs von 1906 Bestrafung zu entziehen, wurde aber im letzten Augenblick daran Nachwirkungen der Brausteuergesetzgebung des Reichs von 1906 Jahnsch versuchte, sich bei der Verhaftung durch Selbstmord seiner und der famosen Finanzreform von 1909 empfindlich zu leiden. gehindert. Wie weit bei der neuen städtischen Steuer eine Abwälzung von cinem zum andern und gar auf den Konsum möglich ist, steht dahin. Es würde ein großer wirtschaftlicher Fehler sein, wollte die Stadt um der für sie verhältnismäßig gering­fügigen Beträge willen neue schwere Kämpfe in den beteiligten Streisen provozieren. Nach dem berühmten Muster, des Reiches würde wahrscheinlich das Ende vom Liede sein, daß wieder die fleineren und fapitalschwächeren Brauereien am härtesten ge­troffen würden."

Die Post an Weihnachten  . Die Post hat für die beiden Weihnachtstage folgende besondere Vorkehrungen getroffen. Am 25. Dezember werden die Ausgabeschalter für Pakete wie an Werktagen offen gehalten. An diesem Tage findet, auch eine einmalige Geldbestellung im Orte statt. Pakete werden an beiden Feiertagen bestellt.

Der Bürgermeister von Tempelhof  , Herr Mußehl, ist in der vergangenen Nacht einem Herzschlage erlegen. Herr Mußehl ist beim Erwerb des Tempelhofer Feldes in besonderer Weise öffent­lich hervorgetreten.

In Freien Stunden. Der Verlag Buchhandlung Vorwärts bittet uns mitzuteilen, daß Heft 1 des neuen Jahrgangs der Zeit­schrift In Freien Stunden den Abonnenten Sonnabend, den 4. Januar 1913, geliefert wird.

Fußballspiele der Arbeiterturn- und Sportvereine. Am 25. De­zember, 1. Feiertag, findet in Weißensee  , Falkenberger Straße 152, bei Miette, ein Propaganda- Fußballspiel zweier kombinierter Mannschaften der Arbeiterturn- und Sportvereine Groß- Berlins gegen Arbeiter- Athletenbund Kreis 4 Berlin statt. Das Spiel ver­folgt erneut den Zweck, den Arbeitern in den Vereinen des Deut­schen Fußballbundes( gehört dem Jungdeutschlandbunde an) zu zeigen, daß Fußball auch von Arbeitersportvereinen betrieben wird. den Arbeiters zu einem Verein des D. F. B. rechtfertigen könnte. Gs gibt feinen Grund, der die Zugehörigkeit eines modern denken­Versuchen doch die Verbandsleitungen in letzter Zeit, ihre Mit­glieder, die zu 80 Proz. aus Arbeitern bestehen, zur Teilnahme an der mit allem hurrapatriotischen Klimbim verbundenen Stadionein­weihung zu bewegen.

Das Spiel beginnt 24 Uhr, und es wird zur Dedung der Un kosten ein Eintrittsgeld von 10 Pf. erhoben.

Kellerbrand im Börsenhof. Gestern mittag furz nach 12 Uhr kam in der Industrieſtätte Börsenhof" in der Neuen Friedrich­ftraße 48 ein gefährlicher Kellerbrand zum Ausbruch. In den fangreiches Lager der Bürstenwaren- Engroshandlung von Hans Stellereien unter dem zweiten Quergebäude befindet sich ein um­Segall. In diesem Lagerkeller entstand das Feuer auf bisher nicht ermittelte Weise, und es wurde erst bemerkt, als dider Rauch in den Hof drang. Bei Ankunft der Feuerwehr war der Brand schon sehr weit vorgeschritten und die beiden hinteren Höfe des Grund­itüde waren in undurchdringlichen Qualm gehüllt. Infolge der enormen Rauchentwickelung mußte auch ein Rauchschubapparat in Die Löscharbeit war sehr zeit­Benukung genommen werden. raubend, da in dem Keller eine Unmenge Bürstenwaren, Scheuer­tücher, Fußabtreter und Holzwaren aufgestapelt lagen, die zum größten Teil schon vom Feuer ergriffen waren. Die vollständige Ablöschung und die Aufräumungsarbeiten dauerten noch mehrere Stunden.

Vorort- Nachrichten.

Mit dem Automobil arbeiteten Weihnachtsdiebe in der ver­gangenen Nacht am Wedding  . Sie hatten es darauf abgesehen, Bratgänse für die Festtage billig einzukaufen", um sie am Heilig­abend noch an den Mann zu bringen. Der Wildpret- und Ge flügelhändler Gutert aus der Torfstr. 23 betreibt dort in zwei nebeneinanderliegenden Läden sein Geschäft. Gestern in frühester Morgenstunde sah ein Wächter, wie mehrere Männer von dem nächsten Halteplaß eine Kraftdroschke nach dem Geschäft heran­Die im legten Satz ausgesprochene Ansicht, daß die kleine- riefen, dann hineingingen, eine große Menge Gänse herausholten, ren und fapitalschwächeren Brauereien am härtesten getroffen in den Wagen packten und mit der Ladung davonfuhren. Er nahm würden, hat nur eine bedingte Berechtigung. Die Brauereien erst an, daß Angestellte des Geschäfts schon so früh auf dem Wege Verschwunden. Am 14. Dezember, abends zwischen 11 und nach der Markthalle wären, merkte sich aber vorsichtshalber doch würden versuchen, die Steuern abzuwälzen. Zunächst würde die Droschkennummer, wedte den Geschäftsinhaber und erfuhr nun, 12 Uhr, wurde in Charlottenburg   am Wilhelmplatz der Kohlen­man den Gastwirten die Steuer aufzuhalsen versuchen. Diese daß Diebe den Laden aufgekantelt und die Gänse gestohlen hatten. arbeiter Otto Schmidt, Röntgenstr. 2 wohnhaft, wegen lauten sind aber bei der heutigen starken Belastung des Gastwirts- Jeßt erkundigte er sich auf dem Halteplatz nach dem Führer der Singens zur Polizeiwache nach der Königin- Elisabethstraße gebracht gewerbes gar nicht in der Lage, noch neue Lasten übernehmen Nummer, suchte diesen dann in seiner Wohnung auf und erfuhr und nach Feststellung seiner Personalien entlassen. Seit dieser zu können und müssen den Konsumenten belasten. Die Kon- von ihm, wohin er die Männer mit den Gänsen gefahren hatte. Zeit ist der Schmidt spurlos verschwunden und alle Nachforschungen sumenten aber werden sich gleichfalls gegen neue Belastungen Dorthin, nach der Martin- Opitstr. 11, führte er dann die Kriminal- waren bisher vergebens. Schmidt war mit einem Englischleder­wehren. Eine liberal sein wollende Stadtverwaltung kann polizei, die nun bei einer Durchsuchung des Hauses bei dem Pfört anzug bekleidet und trug in einem Sad ein lebendes Kaninchen eine solche Steuer nicht beschließen, will sie sich nicht des ner ein paar Gänse und in einer leerstehenden Wohnung die bei sich. Alle Personen, die irgendwelche Angaben über den Ver­Besonders wird um die Adresse des Mannes gebeten, welcher am letzten Restes von Butrauen aus ihren eigenen Reihen be- übrigen fand. Alle Gänse wurden beschlagnahmt und dem Be- bleib machen könnten, werden um Angabe ihrer Adresse gebeten. rauben. Gegen Biersteuern reden und stimmen, wenn das stohlenen wieder zugestellt. Die Diebe sind noch nicht ermittelt. Ein eigenartiger Straßenunfall hat sich am Montagmittag in Sonnabend, den 14. Dezember, gegen 12 Uhr auf der Polizeiwache Reich solche verlangt und Biersteuern einführen, wenn es sich der Müllerstraße ereignet. Der Goldschmied Friedrich Bolle hatte war und meldete, daß ein Mann im Waffer um Hilfe gerufen habe. um die Kommune handelt, wäre eine Politik, die kaum jemand einen Automobilomnibus der Linie 2 zur Nachhauſefahrt benutzt Zeugen gesucht. Personen, welche über den Eisenbahnunfall begreifen könnte. und wollte in der Nähe der Seestraße vom Verdeck, auf dem er auf Bahnhof Eichkamp am Sonnabend, den 21. Dezember, abends Plaz genommen hatte, sich nach dem Wageninnern begeben. Da- 8 Uhr, Angaben machen können, werden höflichst gebeten, im Inter­bei überfah er, daß in unmittelbarer Nähe ein Turmwagen der effe des Schwerverletzten ihre Adressen im Bureau des Herrn Justiz­Straßenbahn stand. Ehe B. das Verded verlassen hatte, fuhr der rat Neufeld, Berlin   W., Potsdamer Straße 29, abzugeben. Autoomnibus dicht an dem Turmwagen vorbei und der Gold­schmied stieß mit solcher Wucht gegen die Plattform des Turm­wagens, daß er topfüber vom Autoomnibus herabstürzte. Der Ver­unglückte, der blutüberströmt und besinnungslos auf dem Straßen­pflaster liegen blieb, wurde nach dem nahen Paul- Gerhardt- Stift gebracht, wo eine schwere Gehirnerschütterung, eine klaffende Wunde am Hinterkopf sowie eine Quetschung der rechten Schulter Neukölln. Die Kommiffion für Maßnahmen gegen die Lebensmittel­festgestellt wurde. Paris   und die Königsschlösser von Versailles   in der Urania. teuerung hat in Verfolg der in der letzten Stadtverordnetenber­Die schweren Unglücksfälle, welche sich letzte Woche am Bahnhof Man geht mit seltsamen Empfindungen zu diesem Vortrage, wie, sammlung gefaßten Beschlüsse folgende Regelung getroffen: Die Gleisdreied ereigneten, haben die Aufmerksamkeit vieler um Seltsames zu durchleben, Großes zu schauen. Denn Paris  , den Verkauf von russischem Fleisch betreibenden Schlächtermeister der Zivili sollen in einem besonderen Schreiben auf die in der Praxis hervor­Leser auf diesen Bau gerichtet. Folgende Zuschrift ist deshalb von dies Herz Frankreichs  , ist auch das Herz Europas  Interesse: Es vergeht fast kein Tag, an dem nicht ein Unfall ent- fation. Und an und für sich das reife Kunstwerk, das ein glücklich getretenen Uebelstände aufmerksam gemacht und auf die Befolgung steht. Erst vor einiger Zeit riß ein Drahtseil in dem Augenblick, geschaffen hat. Wie ein Garten streckt sich die Stadt zwischen der getrennten Lagerung des Fleisches hingewiesen steht. Erst vor einiger Zeit rig ein Drahtseil in dem Augenblid, veranlagtes Volk unter einem gütigen und milden Himmelsstrich der für den Verkauf gestellten Bedingungen, namentlich bezüglich als ein Zug die Halle verlassen hatte; eine Minute früher und der Hügeln. Breite, mit Bäumen bepflanzte Avenuen verbinden die Kran wäre auf den Wagen gefallen, was vielleicht zu einer größeren großen Parks und bieten märchenhafte Durchblicke in das rhyth- werden. Auch sollen die Schlächtermeister um Aeußerung ersucht Katastrophe geführt hätte. Schuld an diesen Zuständen ist das start ver- misch wogende Riesenterrain mit seinen Pruntschlössern, Villen werden, wer von ihnen bereit ist, nur russisches Fleisch zu ver­breitete Antreiber system, welches die Arbeiter zu den waghalsigsten und Schaßtammern, die die wahnsinnige Verschwendungssucht fran- faufen. Zur besseren Kennzeichnung des russischen Fleisches foll Die dasselbe noch mit einem städtischen Stempel abgestem= Experimenten verleitet. Nur um Brot zu behalten und oben gut zösischer Thron- und Geldmagnaten hier erstehen ließen. angeschrieben zu stehen, wird mit einer Außerachtlassung der fühnste Phantasie zerrinnt im Angesicht der Königsschlösser von pelt werden. Zur besseren regelmäßigen Kontrolle des Verkaufs Versailles  ! Und so märchenhaft wunderbar das alles anmutet werden drei Kommissionen gebildet, die je aus einem Stadtverord­Sicherheit für Leben und Gesundheit gearbeitet. Das Wert Gustavsburg   ist eine Zweigniederlassung der hier versteht man die Empörung des Volkes, das 1789 die Bastille neten, einem Tierarzt und einem Schlächtermeister bestehen. Die mitsamt dem sybaritischen Königs- und Adelsgezüchte zu Boden Bildung der Bezirke wird dem Dezernenten überlassen. Die Kom­Maschinenfabrik Augsburg- Nürnberg, bekannt als Brutstätte der rig! In farbigen Lichtbildern, panoramischen und kinematogra- Bildung der Bezirke wird dem Dezernenten überlassen. Die Kom­gelben Vereine, dem größten Industriellen und schwerreichen Frhrn. phischen Vorführungen rauscht dies Paris   von ehemals und heute missionen sollen Anweisung über die Art der Kontrolle usw. erhalten v. Kramer- Klett   gehörig. Aber auch bei den anderen dort beschäf- am Auge vorüber. Der Tert von Professor Schwahn, gesprochen und regelmäßig Bericht erstatten. Durch entsprechende Bekannt­tigten Firmen sind die Verhältnisse nicht viel besser, selbst bei der von Herrn Oskar Wagner, erklärt nach Möglichkeit, was erflären- machung sollen Schlächtermeister geworben werden, die gewillt sind, manchmal klingt das wie Bädecker- auf eigene Kosten Läden zu mieten und in denselben nur russisches Bauleitung der Hochbahn liegt vieles im argen, auch hier ist das der Worte bedarf. Freilich Motto: Nach oben bücken, nach unten drücken. Das Sofort ent- weisheit. Nicht, weil die Pariser Kleinbürgerinnen und Arbeiter- Fleisch zu verkaufen. frauen teine Kinder hatten, wurden sie Revolutionäre, sondern lassen" ist das geflügelte Wort; bei der geringsten Sache hört man weil sie mit ihren Kindern und Männern furchtbare Hungersnot Charlottenburg  . es. Wer sich weigert. Ueberstunden zu machen, also Tarifbruch zu erlitten. Bessere ökonomische Einsicht hat das sollte Herrn Elternverein für freie Erziehung. Auf vielseitigen Wunsch begehen, wird entlassen. Nachts werden oft Arbeiten ausgeführt, Schwahn nicht unbekannt sein! längst mit den Ammenmärchen findet Sonntag, den 12. Januar 1913, im Voltshaus, Rosinenstr. 3 die gern am Tage gemacht werden könnten, wenn man die Inter  - unwissender Historiker" aufgeräumt! Die finematographischen( großer Saal), unsere Märchenaufführung nochmals statt. Bur essen der Arbeiter nur ein flein wenig achten wollte. Vor Weih- Bilder von den Volksküchen der Hallen scheinen doch mehr zu lach- Aufführung gelangt:" Der Märchenbrunnen" oder Lügenmäulchen nachten wird feiner entlassen, wir wollen den Familienbätern die lustiger Unterhaltung wohlhabiger Zuschauer hergerichtet zu sein und Wahrheitsmündchen". Märchenspiel in 2 Aften( 3 Bilder) mit Jeftfreude nicht verderben," erklärte der Baumeister   den Polieren, als daß solche Elendsschau erschüttern sollte. Humor ließe sich Gesang und Reigen von Berthold Schröder. Aufgeführt von 55 man nimmt Kindern der Mitglieder. Nach der Aufführung gemütliches Bei und prompt erfolgte einige Tage später die Abkehr einiger Dußend besser bei anderen Gelegenheiten zeigen. Indes Arbeiter. Die Anwandlung etwas sozialen Empfindens war schnell doch gewaltige Eindrücke mit von diesem Paris  , das ein Kunstwert sammensein. Eintritt für Erwachsene 30 Pf., für Kinder 10 Pf. ist, und zieht magere Vergleiche mit Sprecbabel, das erst ver- Saalöffnung 3 Uhr, Anfang 4 Uhr. Offene Kaffe findet nicht statt. 91, vorübergegangen. Sonst hieß cs:" Kunst bringt Gunst", jebt ist spricht, cin Kunstwerk zu werden vorausgesetzt, daß es jemals Billetts sind zu haben bei Liermann, Kaiſerin- Augusta- Allee a es umgekehrt; nur wer sich in Gunst zu sehen versteht, behält Kunst, aus dem Volte heraus hierzu geschaffen wird, Friese, Neue Christstr. 7, Gräz, Spreestr. 56, Konjumniederlage

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