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Nr. 303. 29. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sonntag, 29. Dezember 1912.

März.

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Momentbilder aus der Berliner   Arbeiter- allen Firmen, welche ihre Forderungen verweigerten. Bei den bewegung im Jahre 1912.

Der Reichstagswahlkampf, der die Arbeit der Parteigenossen während der letzten Wochen des alten Jahres fast ausschließlich in Anspruch genommen hatte, stellte auch zu Anfang des neuen Jahres noch bedeutende Anforderungen an die Kleinarbeit für die Wahl. Schon an den ersten Tagen des Monats

Januar

wurden fast täglich Wählerversammlungen abgehalten, Flug­blätter mußten verbreitet und sonstige Wahlarbeiten verrichtet werden. Ueberall trafen die Parteigenossen die notwendigen Vor­bereitungen für den Entscheidungskampf gegen den schwarzblauen Block. Am 4. fanden 26 Versammlungen statt, die in erster Linie der Aufklärung der Frauen und ihrer Heranziehung zu den Wahl­arbeiten dienten. Am 7. wurden gleichzeitig in Berlin   und den Vororten eine größere Zahl von Wahlversammlungen abgehalten. Am 11., dem Vorabend des Wahltages, hörten die massenhaft erschienenen Wähler in einer großen Reihe von Versammlungen anfeuernde Worte in letzter Stunde.

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Der 12., der Tag der Hauptwahl, lohnte die mühevollen Agitationsarbeiten der Parteigenossen durch einen herrlichen Sieg. An den folgenden Tagen mußte in Berlin I   sowie in der Provinz wieder tüchtig für die Stichwahlen gearbeitet werden. Am 22. fand die Stichwahl im ersten Berliner   Kreise statt. Obgleich die Zahl unserer Stimmen gegen die Hauptwahl be­deutend gestiegen war, konnte der Fortschrittler mit einer Mehr­heit von 9 Stimmen die jedoch später vor den Untersuchungen der Wahlprüfungskommission nicht standhielt wieder als Ver­treter des ersten Kreises proklamiert werden.

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Ein am 23. gefälltes Urteil des Oberverwaltungsgerichts er innerte wieder an den Rirdorfer Wahlrechtsraub seligen Ange­denkens. Die im November 1910 auf Grund ungültiger Listen vollzogenen Stadtverordnetenwahlen wurden für ungültig erklärt. In die Freude über unsere Wahlsiege brachte die rauhe Hand des Todes einen Mißklang.

Am 24. starb Genoffe Johann Diener, einer der alten Kämpfer aus den Zeiten des Schandgesezes.

Am 26. folgte ihm in den Tod Genosse Leopold Liepmann, der nach einem langen Leben im Dienste der Partei seine Tage als Sekretär der Organisation von Groß- Berlin beschloß.

Am 29. endete nach einer Dauer von 18 Wochen der Lohn­

kampf der Lithographen und Steindrucker infolge einer Verein­barung, welche die Vertreter der beiderseitigen Organisationen getroffen hatten.

Am 30. tagte im Gewerkschaftshause eine Konferenz der Winnenschiffer. Am 31. beschlossen die Landschaftsgärtner, eine Lohnbewegung einzuleiten. Februar.

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Am 4. stellten die Schlosser einen Tarif auf, der den Unter­nehmern eingereicht wurde. Die Kohlenarbeiter stimmten einem mit den Unternehmern vereinbarten Tarif zu. Am 8. starb Oskar Fleischer, einer der alten Stampfgenossen des vierten Wahlkreises.

Am 18. hielt der Verband der Bäcker und Konditoren eine Bezirkskonferenz für die Provinzen Brandenburg   und Pommern   ab.

Vom 22. bis 25. tagte im Gewerkschaftshause ein außer­ordentlicher Verbandstag der Buchdruckereihilfsarbeiter. Er nahm Stellung zu einem inneren Konflikt, der wegen des Tarif­abschlusses ausgebrochen war und billigte die Haltung, welche der Verbandsvorstand in dieser Angelegenheit eingenommen hatte.

Am 26. verlor der vierte Wahlkreis durch den Tod des Ge­noffen Robert Flatow wieder einen seiner alten Vorkämpfer aus der Zeit des Sozialistengesetzes.

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Am 28. beschlossen die Schneider der Herrenmaßbranche den Streit, weil ihre Tarifforderungen nicht anerkannt wurden. Die Fleischergesellen in Neukölln beschlossen den Eintritt in eine Lohnbewegung zur Anerkennung ihres Tarifs.

Kleines feuilleton.

Nach dem Feste. Nun ist es vorbei mit seinem Kerzenglanz und Tannenduft, mit Kinderjauchzen und Grammophonmujit, mit ber Freude des Beschenktwerdens und dem edlen Vergnügen des Schenkenkönnens.

Die mit göttlicher Weisheit begnadeten Kleinen, nachdem sie einen Tag lang mit ihren Herrlichkeiten, mit Hampelmännern und Puppen und Schusterjungen und Eisenbahnen und Automobilen gespielt haben, werden wißbegierig und wollen ergründen, wo denn in den wunderschönen Dingen die geheimnisvolle Seele stede, die das Wunder vollführt, daß der Schusterjunge purzelt, und die Eisenbahn läuft und das Hündchen bellt und die Puppe" Mama" schreit. Und sie verwundern sich sehr, wenn sie dann nichts anderes finden als Baumwolle und Sägespäne oder ein Stückchen Blech und ein Bleikügelchen oder eine rostige Uhrfeder.

Die unvernünftigen Großen aber, wenn sie darüber kommen, friegen gelinde Wutanfälle. Der Vater droht und schilt und teilt Streiche aus. Die Mutter ist ganz gefnidt, ringt die Hände und jammert:" Du böses Kind, du schlimmes Kind! Jetzt hast du alles taput gemacht und hättest ein ganzes Jahr damit schön spielen können!

Oh, ihr Törichten, ihr verständnislosen Eltern und übelberate­nen Erzieher! Wie könnet ihr nur in eurem beschränkten Sinne ben Kleinen wehren!

Denkt doch nur, wie es euch ergangen ist, wenn ihr wissen wolltet, wo denn die geheimnisvolle Seele stecke! Was hast du, mein Freund, nicht alles hinter zwei seelenvollen Augensternen gesucht! Und wenn du die Figur auseinander­tlapptest, was fandest du? Einen Scheuerlappen oder ein Mode­journal. Welch großen und unerschrockenen Geist hast du nicht hinter der hohen Stirn vermutet? Und wenn du die Hirnschale in die Höhe hobst, was lag darin? Ein Konversationslerifon. Und du, meine zarte Freundin, du suchtest ein Herz, ein starkes, lebenswarmes Herz und fandest eine Rechenmaschine.

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Denket daran und laffet die Kleinen gewähren, wenn sie wissen wollen, was darinnen ist, und das Spielzeug kaput machen. Ihr werdet sie dadurch vor Aerger und Verdruß und Kummer und Herzeleid bewahren und sie werden es euch einmal danken! J. L. W.

Mufit.

wählt. Die am 16. vollzogene Wahl der zweiten Abteilung brachte Ant 1. legten die Herrenmaßschneider die Arbeit nieder bei unseren Genossen einen guten Erfolg in Gestalt von sechs neuen Mandaten. Gemeindewahlen in Neu- Zittau   wurden drei und bei den Ge- Am 23. traten wegen Lohnforderungen die Arbeiter der meindewahlen in Tegel   zwei Genossen gewählt. 600 Metall: Wagen- und Karosseriebetriebe in den Streik. Am 25. erhoben 42 Volksversammlungen Protest gegen die arbeiter bei Ludwig Löwe   traten in den Streit wegen Uebergriffe der Gelben. neuen Forderungen für den Militarismus. Mai.

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Am 3. tagte die Generalversammlung des Zentralwahlvereins für Teltow  - Beeskow  , welche den Geschäftsbericht des Vorstandes Am 1. begingen die Gewerkschaften und Parteiorganisationen entgegennahm. Sieben Frauenversammlungen demonstrierten den Weltfeiertag der Arbeiter in gewohnter Weise und unter un­anläßlich des bürgerlichen Frauenkongresses für den grundsätzlichen gewöhnlich starker Beteiligung. Standpunkt der proletarischen Frauenbewegung. Die Gemeinde- gewöhnlich starker Beteiligung. Vom 5. bis 7. tagte der Verbandstag des Zentralverbandes Parteigenossen die gewohnten Erfolge in der dritten Abteilung. wurde von Hamburg   nach Berlin   verlegt. wahlen in Bankow  , Weißensee   und Südende brachten unseren der Handlungsgehilfen und-gehilfinnen. Der Siz des Vorstandes Die Arbeiter und Arbeiterinnen der Kartonbranche traten in den Streik, um ihren Tarif zur Anerkennung zu bringen. Am 8. iwurde der Streik der Karosseriearbeiter burch eine be friedigende Vereinbarung beendet. Am 5. hielten die sechs Berliner   Wahlvereine ihre General­Am 9. beschlossen die Fleischergesellen in Neukölln den Streit, bersammlungen ab, welche die Vorstandsberichte entgegennahmen weil ihre Forderungen nicht anerkannt wurden. und Anträge zur Verbandsgeneralversammlung diskutierten." Am 10. demonstrierte die Arbeiterschaft in imposanten Ver Am 7. fand im Konkordiasaal eine große Volkskundgebung sammlungen gegen den Gewaltstreich, welchen der Präsident des sozialdemokratischen Abgeordneten der russischen Duma, die infolge neten Borchardt und Leinert ausführte. statt zugunsten der Wiederaufnahme des Prozesses gegen die Abgeordnetenhauses mit Hilfe der Polizei gegen unsere Abgeord­bewußt falscher Angaben der Geheimpolizei wegen Hochverrats unschuldig zu schweren Sterkerstrafen und Verbannung verurteilt start besuchter Versammlungen, die für das Frauenivahlrecht Am 12. wurde der Frauentag abgehalten, eine große Zahl worden waren. demonstrierten.

Am 8. legte die Zentralkommission der Krankenkassen einer Am 22. fanden 32 Bolksversammlungen statt zum Zwed der Versammlung der Vorstände einen Plan zur gruppenweisen Zen- Wahlrechtsdemonstration, da zwei Tage vorher die Wahlrechts­tralisierung der Ortskrankenkassen vor. anträge im Abgeordnetenhause abgelehnt worden waren. Am 28. tagte der Kongreß der Friseurgehilfen, dem am 29. bis 31. der Verbandstag des Friseurgehilfenverbandes folgte. Juni.

Am 10. wurde in der Generalversammlung des Kreiswahl­vereins für Niederbarnim der Geschäftsbericht des Vorstandes er­stattet und Stellung genommen zu dem Stichwahlabkommen des Parteivorstandes. An demselben Tage fanden mit gutem Er­folge für unsere Partei Gemeindewahlen statt in Treptow  - Baum­ schulenweg  , Borhagen- Rummelsburg, Johannisthal   und Nieder­ schönhausen  

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Am 12. wurden 24 Protestversammlungen abgehalten gegen die beabsichtigte neue Steuerbelastung der Konsumvereine. Am 15. fällte das Oberverwaltungsgericht ein Urteil, welches den Berliner   und den Lichtenberger Verein Arbeiterjugendheim" als eine politische Organisation erklärt.

Am 17. tagte die Generalversammlung des Verbandes sozial­demokratischer Wahlvereine von Groß- Berlin. Sie nahm den Geschäftsbericht des Vorstandes entgegen und diskutierte über das Stichwahlabkommen.

Am 18. ehrte die Berliner   Arbeiterschaft das Andenken der Märzgefallenen durch Niederlegung von Kränzen auf der Grab­stätte.

Am 19. wurden 23 Volksversammlungen abgehalten zur Propaganda für die Jugendbewegung und zum Protest gegen die polizeiliche Verfolgung dieser Bewegung.

Am 21. stimmten die Arbeiter und Arbeiterinnen der Karton: branche einem Schiedsspruch des Einigungsamtes zu und erklärten

ihren Streik als beendet.

Vom 24. bis 26. tagte im Gewerkschaftshause eine Gau­konferenz des Holzarbeiterverbandes.

Am 28. traten die Landschaftsgärtner in den Streit bei den Unternehmern, welche die Forderungen ablehnten.

Am 31. führte die Generalversammlung des Verbandes fozialdemokratischer Wahlvereine von Groß- Berlin die am 17. be­gonnene Diskussion über das Stichwahlabkommen zu Ende. Am gleichen Tage stimmten die Schloffer dem mit den Unter: nehmern vereinbarten Tarif zu.

April.

Am 1. traten die Stuffateure in den Streit. Der Metall­arbeiterstreit bei Ludwig Löwe   wurde mit Erfolg beendet. Am 5. wurde bekanntgegeben, daß der Streik der Landschafts­gärtner den gewünschten Erfolg gebracht hat.

Vom 6. bis 8. hielt der Arbeiter- Abstinentenbund seine Generalversammlung ab.

Am 9. beschlossen die Herrenmaßschneider die Beendigung des Streits auf Grund der mit den Unternehmern getroffenen Ver­einbarungen. Am 14. wurden bei den Stadtverordnetenwahlen in Neukölln tvie immer nur Sozialdemokraten in der dritten Abteilung ge­

Am 1. verloren die Parteigenossen in Tegel   burch den Tod des Genoffen Hermann Hackbarth einen alten Kämpfer aus der Zeit des Sozialistengesezes.

Am 3. nahmen die Stuffateure die Arbeit wieder auf, da die Unternehmer annehmbare Zugeständnisse gemacht hatten und der Streik infolgedessen beendet werden konnte.

An demselben Tage wurden die Genossen Bruns und Weber von der Anklage, durch ein Jugendliederbuch verschiedene Klassem der Bevölkerung zu Gewalttätigkeiten gegeneinander aufgereizt zu haben, freigesprochen.

Am 15. kam die Lohnbewegung der Wagenladierer nach einer Dauer von Wochen durch Abschluß eines Tarifvertrages zu Ende.

Am 18. und 19. wurde im Konkordiasaal der Genossenschafts­tag des Zentralverbandes deutscher Konsumvereine abgehalten. Gleichzeitig fand im Clou" eine Ausstellung von Konsumgenossens schaftsartikeln statt.

Vom 24. bis 29. hielt der Deutsche Holzarbeiterverband seinen Verbandstag im Gewerkschaftshause ab.

Juli.

Am 15. legten die Kutscher der Schwerfuhrwerksbetriebe die Arbeit nieder bei allen Firmen, welche die Forderungen, über die lange vorher verhandelt worden war, nicht bewilligten.

Am 18. verlor die Redaktion des Vorwärts" einen lang. jährigen bewährten Mitarbeiter, den Berichterstatter und Ueber­feber nordischer Dichter, Theobald Völcker, durch den Tod.

Am 21. nahm die Generalversammlung des Wahlvereins für Niederbarnim den Jahresbericht seiner Funktionäre entgegen. Am 23. war der Streit der Schwerfuhrwerkskutscher beendet und hatte guten Erfolg gebracht.

Am 26. begann die Aussperrung der Dachdecker aus Anlaß von Differenzen wegen des Lohntarifs.

August.

Am 6. hielten die sechs Berliner   Wahlvereine Generalvers sammlungen ab, welche die Jahresberichte der Vorstände ent gegennahmen.

Am 18. nahmen die Generalversammlungen der Wahlvereine der Kreise Teltow  - Beeskow   und Niederbarnim   Stellung zum Parteitag. Am 21. erschienen in Berlin   eine Anzahl von Vertretern der Unabhängigen Arbeiterpartei Englands, die vom Parteivorstand

Humor und Satire.

Eine Weisjagung für 1913. In Berliner   Hoffreifen geht gegenwärtig eine geheimnisvolle Es handelt sich um eine Prophe Geschichte von Mund zu Mund. zeiung, deren Urkunde im Hausarchiv der Hohenzollern   aufbewahrt sein soll. Die Geschichte aber lautet ungefähr so:

Im Jahre 1829 befragte Prinz Wilhelm von Preußen   die be rühmte Lenormand  , die Heilige aller Traumbücher und Karten­legerei, nach seiner und Preußens Zukunft.

der zur Kommanditgesellschaft umgewandelten Bande. Des Fürsten  Tochter liebt einen amerikanischen Kapitän und der wettet mit dem Polizeihauptmann, daß er Starros fangen werde. Doch Starros fängt nicht nur ihn und die Prinzessin, sondern auch etliche Neben­personen, darunter eine sein Herz gewinnende Engländerin, wird aber mit dem Lösegeld beschwindelt. Als Fürst will er seine Tochter dem Amerikaner geben, wenn es dem gelingt, den Starros zu fangen; sobald er jedoch merkt, daß er seine eigene Tochter ge­fangen, gibt er sofort, um von ihr nicht erkannt zu werden, den Beiden freies Geleit. Nun aber läßt ihm der Kapitän kriegsliftig Er richtete, wie später ein anderer Preuße, bier Fragen an melden, er habe des Starros Tochter gefangen, er solle sie holen. Der liebende Vater kommt wirklich, und jezt muß erst der an- das Schicksal. Die erste Frage war: Wann werde ich an der gehende Schwiegersohn erfahren, daß seine List Wahrheit gewesen, Spiße einer Armee fämpfen? Die Prophetin forderte ihn auf, die wagerecht und alles löst sich in Wohlgefallen, die Polizei ausgenommen, auf. Jahreszahl dieser denkwürdigen Audienz mit sich selbst zu addieren. Das ergab: 1849. Madame Der Komponist Lehár   hat seit längerem eine nicht üble Stufe und senkrecht des Könnens errungen und bleibt auf ihr auch diesmal, nur mit Lenormand ahnte den fünftigen Kartätschenprinzen, der 1849 den weniger Abhängigkeit von aufgezwungenen Aeußerlichkeiten. Seine badischen Aufstand glorreich übertvand. Und wann werde ich abermals einen Krieg fiegreich beendigen, Erfindung der Themen reicht nicht an den reichen Melodienkranz heran, den seinerzeit die Klassiker" der Operette zu winden ver- war die zweite Frage des Prinzen. standen. Es geht über einen Leisten"; den fennt man und den hört man nicht ungern einmal wieder. Noch mehr freuen die oft überraschenden Klangfarben des Orchesters, mit denen der Kom­ponist szenische Wendungen zu kennzeichnen weiß. Dazu charakte­ristische Räuberchöre, anmutige Duette u. dergl. m.

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Die Zukunft liegt in der Wiederholung desselben magischen Bahlenspiels, belehrte ihn die Lenormand.

Und Wilhelm rechnete: 1849+ 1+ 8+ 4+ 9-1871. einfacher als dies. Es bedarf nur desselben Erempels: 1871+1 Zudritt wünschte Wilhelm   sein Todesjahr zu wissen. Nichts + 8+7+13

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1913.

1888.

Direktor V. Palfi, der von der Kurfürstenoper herüber jetzt Richtig, in diesem Jahre starb Wilhelm I  . am 300 wirkt, versteht seine Sache und seine Leute die ihre. Kaum eine in Gesang und Spiel minderwertige Kraft! Geradezu eine Endlich hob Wilhelm zu der legten, dunkelsten Frage aus: lleberraschung war der Heldentenor Eduard Rosen als der Wann wird Preußen untergehen? Madame Lenormand aber wieders Räuberfürst. Die soubrettige Engländerin gab Grete Freund; holte unbewegt den gleichen arithmetischen Sput: 1888+ 1+ 8 fie besitzt so viel gute Natur und Kunst im Spiel, daß sie sich einige+8+8 das ist Preußens Ende! Und darum, so raunt man künstliche Affektiertheiten ersparen könnte. Als Prinzessin, in un­dankbarer Rolle, hielt sich Hanna v. Granfeld gut; als eine am Hofe, will man in Berlin   durchaus keinen Krieg.... komische Mama drang Poldi Augustin mit ihrer trefflichen Sprechstimme fräftig durch die üble Akustik durch. Dazu noch Notizen. einige gutbekannte Künstlernamen.

SZ.

1913

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- Borträge. Der für Sonntag angefeßte zweite Vortrags­Friedrich Wilhelmstädtisches Schauspielhaus. abend von Karl Kraus   mußte auf einen späteren Zeitpunkt vers Der Baungast, das neueste Operettenprodukt von, drei Defter- schoben werden. Prof. Wilhelm Förster   spricht Montagabend reichern, sollte richtiger Hans im Glück" heißen. Wenn jemand, 8 Uhr im Bürgersaal des Berliner   Rathauses über die Er der den treuherzig- naiven Burschen mimt, nach Berlin   hereingeschneit innerungswelt der Menschheit". Im Anschluß daran kommt, braucht er zum weiteren Fortkommen nur den Weaner" findet eine von der Gesellschaft für ethische Kultur, der Urania u. a., Dialekt. Manch einer brachte es damit sogar zum Theaterdirektor. veranstaltete Gratulationsfeier statt. Sotanen Ehrgeiz. hat Georg Brandl, der als junger Mann" in Museumschronit. Für die königl. Museen wurden drei Seit Mittwoch wird im neuen Theater Groß- Berlin einem Modesalon beschäftigt ist, allerdings nicht. Aber die ihm auf- alte Holzfiguren des 18. Jahrhunderts aus der Sankt Moriz- Kirche am 300 die neue Operette von F. Lehár   Das Fürstenkind" gezwungene Rolle eines berühmten Dichter- Erotifers gleichen Namens in Naumburg  ( für die Kleinigkeit von 20 000 M.) gekauft. gegeben. Die Presse war zur Aufführung zum Freitag gerufen; spielt er doch mit solchem Erfolg, daß sich ein Geldprog zu seinem Wilhelm wünscht Repräsentationsräume danach berichten wir. Mäcen und zukünftigen Schwiegervater aufivirft. Brandl weiß Das ist die Ursache, warum fein gescheiter Entwurf für das neue Bequem, aber unsympathisch, mehr an Bajazzotum als an Kunst natürlich schon längst, daß ihm die Figur des Vogelhändlers aus der Opernhaus   zustande kommen kann. Die Akademie des Bauwesens mahnend und wegen Uebergröße nicht gut akustisch, hat das gleichnamigen Operette beffer liegt"; denn er liebt ja eine andere spricht das in ihrer Begutachtung der neuen Entwürfe ziemlich deutlich Theater Groß- Berlin den Vorzug, eine der erträglichsten Rentiermaid und sie liebt ihn, obwohl er fein Dichter, sondern aus, warum fein guter Aufbau zu erzielen ist, und empfiehlt, zu Operetten vorzuführen, die wir seit langem hatten. Der Text ist bloß ein netter Kommis ist. Wo sich alles so hübsch nach dem prüfen, ob es nicht angängig ist, durch gewisse Einschränkungen im eine sinnvolle und ein bißchen ins Ernstere steigende Posse, die das Muster altbewährter Poffen zusammenfügt: der wohlhabende Programm die Aufgabe zu erleichtern". Es sind nämlich für Re einzelne aus sich selbst heraus rechtfertigt und das sonst so wider Schwiegervater mit den ältesten Wigen, die gefällige", größtenteils präsentationszwede so viele Nebenräume vorgesehen, daß Grundriß, wärtig- beliebte Effektmachen durch ausgerechnet einschlagende von fremden Krautädern herbezogene Musikda fehlt es weder an Aufbau und Verkehr darunter leiden müssen. Und diese gänzlich Episoden verschmäht. Der griechische Fürst von Parnas ist heimlich einem glücklichen Ende, noch an begeisterten Beifallflatschern und überflüssigen und störenden Privatlugusbedürfnisse soll das Volk noch der Räuber Hadschi Starros, oder genauer, nur der Geschäftsführer Bravoschreiern. e. k, aus allgemeinen Steuermitteln befriedigen!

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