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Nr. 2. 30. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt

Freitag, 3. Januar 1913.

begeben. Unter den Augen von Jagows Garde kann sich Rüstig greifen die Arme der Straßenmannschaften aus, die Ereignis tritt ein, überall nur friedlich frohe Gesichter fegen mit Stonfetti und Papierschlangen die letzten Reste des Die Waldschutzbestrebungen des Zweckverbandes Groß- Berlin und wie ein riesiges harmloses Faultier schiebt sich wurmartig vergangenen Jahres hinweg. stoßen nicht nur beim Forstfistus, sondern auch bei Gemeinden auf zu beiden Seiten der Friedrichstraße   eine enggeteilte Menschen­manche Widerstände. Auch Gemeinden denken, wenn sie noch menge. Von Radaustimmung keine Spur, denn noch Die Wirkung des Punschgenusses in der Silvesternacht hat in Waldungen befizen, nicht immer an die Notwendigkeit, sie als Quelle schlummern wohlgebändigt die Geister der Essenzen unter zahlreichen Fällen zu recht erheblichen Ausschreitungen geführt; der Volksgesundheit zu bewahren. Auch sie werden durch Profit in Stanniolverschluß in langhalsigen Flaschen. Doch es dauert vor allem haben die Elemente, die sonst schon Luft zu Radau ver­barem Gelde, der ihnen winkt, nur zu leicht dazu verleitet, nicht mehr lange, da erscheint der erste Verächter Jagowfcher reichen Schlägereien und die Unfallstationen hatten nicht wenig zu spüren, in der Silvesternacht besonderes geleistet. Es tam zu zahl­ihre Wälder an den Meifthi- tenden loszuschlagen. Spandau   ist Silvesterukase, wonach Silvesterult überhaupt nicht ins Großstadt- tun. Im ganzen sind auf den hiesigen Hilfswachen und Unfal die erste Bemeinde, mit der der 8 wedverband jetzt ein Ableben hineinpasse. Der Mann hat sich eine Sehrichtschippe über stationen sowie auf den nächtlichen Sanitätswachen etwa siebzig tommen über die vorläufige Sicherstellung von den Rücken gehängt und schlendert unbekümmert an Schutz- Personen, die bei Egzessen verwundet wurden, ärztlich Teilen ihres Stadtwaldes schließen soll. Leuten und Passanten vorüber. Ihm folgt ein anderer, der einen behandelt worden. Durch den Unfug des Neujahrsschießens auf

Spandaus Wald und der Zweckverband.nmehr der Jahreswechsel vollziehen. Doch kein störendes Beſen fliegen munter über den spiegelnden Aſphalt hin und

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Die Lokale, die geöffnet sind, insbesondere die Kleineren, find dicht gedrängt mit Menschen und die Inhaber mit ihrem Personal müßten mehr Arme haben und auch mehr Stühle und Tische, um allen Anforderungen gerecht werden zu können. In einer Startoffelpufferbäckerei stehen die Gäste, wie die Heringe aufeinander gepreßt, und schlingen gierig die heißen fnusperigen Suchen hinunter.

Die Frage war brennend" geworden, nachdem die Stadt Panamahut und weiße Hosen trägt und dann einer, dem ein offener Straße wurden auch einige Verlegungen verursacht. So Spandau   die an der Havel   gelegenen Rustwiesen von etwa grün und gelb aufgelaufenes Auge( aus Pappe) das Geficht wurde in der Brunnenstraße ein junges Mädchen, das ahnungslos 20% Hektar erworben hatte, um sie samt einem abschließenden, verunstaltet. Und nun gibt es der Ueberraschungen kein Ende dahinschritt, von einem leichtsinnigen Schüßen angeschossen und ver­etwa 200 hektar umfassenden Gelände als mehr. Unförmige Nasen, wilde Perrücken, hohe Papier  - viertel durch unvorsichtige Neujahrsschüßen hervorgerufen. wundet. Weitere Schußverlegungen wurden im Prenzlauer Tor­Spandauer Waldbesig zu verkaufen. Als Kauflustiger trat zylinder und dergleichen, so jagt der Sput vorüber. Meist ein Baumeister Heinel( Friedenau  ) auf, der das Ganze für etwa sind es Jugendliche, die sich in den gewagtesten Verkleidungen die Allgemeine Omnibusgesellschaft am 6. Januar einzurichten. Sie Die erfte Omnibusverbindung mit Neu- Tempelhof   beabsichtigt 9%, Millionen Mark erwerben wollte, um es für Industrie durch das Gewühl bewegen. Unter den Linden  , an der die Allgemeine Omnibusgesellschaft am 6. Januar einzurichten. Sie zwede auszunuzen. Die von Spandau   hier geplante Uferstraße Streuzung der Friedrichstraße  , staut sich in der elften Stunde fommt dadurch zustande, daß die Linie 44: Schönhauser Allee­an der Havel   sollte nicht mitverkauft werden, aber von dem Unter- eine gewaltige Menschenmasse. Bergmannstraße, über die Belle Alliancestraße und den Hohenzollern­Die größeren Cafés nehmer mitbenutzt werden dürfen. Das Havelgelände steht unter haben wie ja alljährlich ihre Pforten geschlossen, zum von der Schönhauser Allee   von 5.58 bis 10.43 Uhr, außerdem einer forso nach Neu- Tempelhof   verlängert wird. Werktags gehen Wagen dem Schutz einer Polizeiverordnung und eines Drtsstatuts gegen Teil sogar die eisernen Rolljalousien heruntergelassen. Sie bis zur Bergmannstraße von 10.58 bis 11.43 nachmittags. Von der Verunstaltung. Der Bezirksausschuß, dem das An- verzichten auf eine große Einnahme, um nicht am Ende Bergmannstraße gehen sie von 11.08 bis 6,53 früh, von Neu- Tempel­gebot zur generellen Genehmigung vorgelegt wurde, hatte gar einen noch größeren Verlust verzeichnen zu hof von 7.02 bis 11.47 Uhr nachmittags. Sonntags verkehren die Bedenken im Hinblick auf die Notwendigkeit dieses Schutzes müssen. Ein Wall von Schuhleuten zieht sich zu Wagen von der Schönhauser Allee   von 8.13 bis 10.58 1hr, bis sowie der Erhaltung des Waldbestandes in der Nähe von beiden Seiten vom Bahnhof Friedrichstraße   bis zur Behren- Bergmannstraße auch von 11.13 bis 11.38 nachmittags, von Neu­Städten. Er dachte aber an das Geschäft, das der Forstfistus straße hin. Nicende Pferdeköpfe tauchen über der Menge Tempelhof   von 8.17 bis 12.02 Uhr. mit seinen Waldverfäufen zu machen hofft, und meinte, Spandau   auf und die üppigen Hinterteile der Schußmannsgäule nahen Soldaten als Bostanshelfer hat die Oberpostdirektion zu brauche es nicht schlechter zu haben als der Fistus. In ihrem Ge- fich zeitweise mit aufdringlicher Vertraulichfeit den Gesichtern Weihnachten und Neujahr zur Bewältigung des Weihnachts­schäft wollte der Bezirksausschuß die Stadt Spandau   nicht stören, der Neugierigen. Bladauz! Da geht der erste Konfettiregen auf und Neujahrsverkehrs beschäftigt. Dabei liegen Tausende wenn nicht sicher sei, daß auch der Forstfiskus seinen angrenzenden die Köpfe der Menge nieder. Die blaue Uniform eines hiesiger Bürger auf der Straße, die gern bereit gewesen Waldbefiz( die Papenberge) schone, und wenn nicht der Verband die Schußmannes ist wie besät und schillert bunt in allen Farben. wären, der Bost gegen entsprechende Bezahlung Dienste zu Stadt ebenso entschädige, wie er in gleichen Fällen den Fiskus ent- Papierschlangen fliegen durch die Luft, von Dugenden von leisten. schädigen werde. janden geworfen, schlingen sich um die Hüte der Frauen, um Der Ausschuß des 3 wedverbandes hat, was Spandau   vaternenpfähle und Fuhrwerke und bald flattern von den zember und am Neujahrstage gehen uns zahlreiche Beschwerden zu, Ueber die Beförderung von Karten und Briefen am 31. Des da plant, zu verhüten gesucht. Wegen der Höhe des mit dem Unter- winterlich- fahlen Bäumen herunter die Papierfäden hundert- aus denen ersichtlich ist, daß die Post den an sie gestellten An­nehmer vereinbarten Preises schien es dem Verbandsausschuß un- weise. Der Nachtwind treibt sein fröhliches Spiel mit ihnen forderungen in feiner Weise sich gewachsen gezeigt hat. Arbeits­möglich, daß der Verband selber kaufte. Nach Verhandlungen mit und wenn er mit vollen Backen dazwischenpustet, flattern fräfte gab es genug, wenn die Postverwaltung ihrer Pflicht hätte Spandau   ist ein vom Ausschuß gebilligtes Kompromiß zustande und zittern sie im bläulichen Lichte der Riefenampeln wie gewissenhaft nachkommen wollen. gekommen, das jetzt der Vollversammlung des Zwedverbandes für lange bunte Wimpel. Neber das Opfer des Polizeirevolvers, den in der Nacht bom ihre am 6. Januar stattfindende Sigung zur Beschlußfassung vor- Hier und da rottet sich ein Klumpen Menschen zusammen, 24. zum 25. August an der Ecke der Münz- und Dragonerstraße gelegt wird. Durch das beantragte Abkommen mit Spandau   soll aus deren Mitte die blanke Spige eines Schußmannshelms von einem Schußmann niedergeschossenen Unbekannten, will jest nicht der Verkauf des Geländes und der Ver- wie der drohende Zeigefinger der strafenden Nemesis aufragt. endlich auch die Polizei nicht länger streiten. Auch sie wertung zu Industriezweden verhindert, aber eine Alte Frauen, die sich durch den Verkauf von Papierrosen, will nun nicht mehr bezweifeln, daß in dem Erschossenen der neun­Sicherstellung anderer Zeile des Spandauer   Papptrompeten und ähnlichen Jurartikeln im alten Jahr noch zehnjährige Artur Fisher, ein aus der Fürsorgeerziehungs­Waldbesizes gewährt werden. Das wird angesehen als Ent- schnell ein paar armselige Groschen verdienen wollen, müssen anstalt Strausberg   entflohener Sohn eines in Oberschöneweide  schädigung für die Nachteile, die von der Entstehung eines Fabrit ihren Stram zusammenpaden und nach der Polizeiwache Frau Fischer, die schon seit längerer Zeit in jenem Opfer des Poli­wohnenden Ehepaares Fischer, wiedergefunden worden ist. Als biertels auf dem an den Unternehmer zu verkaufenden Havel   folgen. Das neue Jahr wird ihnen eine Ueberraschung zeirevolvers ihren verschwundenen Sohn vermutet hatte, bor jest gelände erwartet werden, als Gegenwert für die Verschandelung des bringen in Form eines Strafmandates, dessen Höhe den ver- vier Wochen sich Photographien der Leiche zeigen ließ und sogleich Landschaftsbildes der Havel   und für die Verpestung der gegenüber einnahmten Gewinn sicher um das Zwanzigfache übersteigen den Erschossenen als ihren Sohn bezeichnete, fezte die Polizei ihren Liegenden Tegeler Forst, einer wichtigen Luftquelle für die Be- wird. Bittere Worte aus der Menge werden laut, fie prallen Angaben allerlei Zweifel entgegen. Es erschien dann in der Bresse völkerung von Berlin  - Nord. Um diese von dem Fabrikviertel ab an der regungslosen Amtsmiene der Polizisten, die sich eine Notiz, die dreist der Mutter vorwarf, ein Märchen brohenden Schädigungen abzuschwächen, soll Spandau   dem Unter- mit einem stummen Achselzucken weiter wenden. erfunden zu haben, um mit dessen Hilfe sich Vorteile zu nehmer noch einige Bedingungen auferlegen, die in dem Abkommen berschaffen. Die Polizei wurde von der Mutter, die ihrer Sache festgesetzt sind. Das zu verkaufende Gelände soll an der Havel  gewiefen, daß der Erschossene als ihr Sohn anerkannt werden müsse. ficher war und sie mit Zähigteit verfocht, immer wieder darauf hin­feite etwas eingeschränkt werden, auch wäre im allgemeinen Merkwürdig langfam verfuhr die Polizei bei der Prüfung eines nur die Verwendung von Elektrizität zuzulassen und die Einrichtung sehr wichtigen Beweismittels, zweier bei dem Erschossenen gefun­übelriechender Betriebe zu unterfagen. Wenn der Verband unter bener Schlüssel, die von Verwandten Artur Fischers als ihr Eigen­diesen Umständen den Handel zwischen Spandau   und dem Unter­tum bezeichnet wurden. Nachdem, wie wir bereits meldeten, eine nehmer nicht weiter stören und diesen an der Einrichtung eines Vergleichung mit gleichen Schlüsseln, die der Polizei von den Ver­Fabrifviertels nicht durch selbständige Festlegung von Bebauungs- Da, irgendwo knallt ein Schuß. Die Schußmannsgäule wandten überreicht wurden, Uebereinstimmung ergeben hatte, ver= plänen oder durch Schaffung von Freiflächen hindern will, so will bäumen sich und tänzeln unruhig hin und her. Die dampfenden ging noch mehr als eine Woche, bis auch an Ort und Stelle die Spandau   vorausgefeßt, daß zu den neuen Bedingungen das Omnibusgäule heben erschreckt die Köpfe, als ein vieltausend festgestellt, daß die Verwandten auf diese Probe noch immer war­Schlüssel probiert wurden. Am Dienstag wurde im Vorwärts" Geschäft dem Unternehmer noch zusagt dem Verband auf ſtimmiger Schrei die Lüfte durchbraust: Profit Neujahr! festgestellt, daß die Verwandten auf diese Probe noch immer war­50 Jahre die Erhaltung eines Dauerwaldes von schallt es von allen Eden und Enden. Glocken läuten dumpf ein Polizeibeamter zu ihnen, um die Schlüffel an den Schlöffern teten. An demselben Tage tam dann, wie wir erfahren, endlich 750 ettar( 3000 Morgen) garantieren. Diefes Waldgelände und schwer, aus den Fenstern jubeln punschfrohe Stimmen, zu probieren. Die Schlüssel- pasten! Der Beamte gab foll in den 50 Jahren weder bebaut noch berkauft und die Infassen der Droschten und Autos wechseln mit fie jetzt der Familie als ihr Eigentum zurüd, indem er erklärte, ca werden, sondern forst- und jagdwirtschaftlich weiterbenutzt werden. außenstehenden Fremden brüderliche Händedrüde. Ein be- fönne jest nicht mehr bezweifelt werden, daß der erschossene Une Spandau   verpflichtet sich, soweit diese Benutzungsart es gestattet, ängstigendes Geschiebe und Gedränge fezt ein, kaum daß es bekannte der verschwundene Artur Fischer war. den Verkehr der Bevölkerung auf diesem Gelände, wie bisher, zu möglich ist, einen Schritt vorwärts zu kommen. In vielen Spiel und Sport nennt sich eine Beilage zum Mitteilungsblatt dulden." Strömen rauscht der Silvesterlärm dahin, Papptrompeten des Turnvereins Fichte", die als Publikationsorgan der Arbeiter­und andere Radauinstrumente lärmen um die Wette Sportvereine Groß- Berlins dient und alle 14 Tage dem Mits und suchen sich gegenseitig zu überbieten. Die Friedrich- teilungsblatt beigelegt wird. Die Arbeiter- Sportbewegung bes straße hinab zum Potsdamer und Leipziger   Plak pflanzt sich schränkt sich im wesentlichen auf Fußball-, Turnipiel und Wandern. der Ruf: Profit Neujahr! Aus den Lokalen fommen schwarz- In einem Aufruf an die Turn- und Sportgenoffen heißt es u. a.: befracte und hellgekleidete Gestalten mit vollen Punschgläsern und der Fröhlichkeit scheint fein Ende mehr zu sein. Und da­zwischen tauchen Jammergestalten auf, Menschen mit ver­früppelten Gliedern oder von schrecklichen Krankheiten zer­fressenen Gesichtern und betteln fläglich um ein kleines Almosen. In einem Lotal schleicht sich ein langer blaffer Mensch mit finnigem Gesicht und schlotternder dünner Kleidung von Tisch zu Tisch und verschlingt die Reste der Speisen, die Landtagswahlkreis Beeskow- Storkow- Teltow- Berlin- Wil- andere übriggelassen. Er hat im alten Jahr gehungert, und mersdorf. Am Sonntag, den 5. Januar, findet von den er wird auch im neuen Jahr hungern. Um ihn herum braust bekannten Stellen aus eine allgemeine Flugblattverbreitung der Silvesterjubel und viele proften einander zu, denen ein statt. Rege Beteiligung aller Genossen ist dringend erforderlich. Silberstück oder ein Goldfüchschen so gut wie gar nichts be­Das Wahlkomitee. deutet. Hier aber nimmt einer mit den Brosamen fürlieb, in allen drei Bezirken Flugblattverbreitung. Die Genoffen treffen es vielen, vielen anderen ebenfalls in die jauchzende stüßung durch Staat und Behörden hat ein Gutes: Sie ist ein Königs- Wusterhausen  . Am Sonntag, den 5. Januar, früh 8 Uhr, die vom Tische der Satten fallen, und wie ihm so ergeht Die Gründung des Jungdeutschlandbundes und seine Unter sich hierzu in ihren Bezirkslokalen. Bunschstimmung flingt höhnisch und brutal der Verzweiflungs- Teil von jener Kraft, die stets das Böfe will und doch das Gute schrei der Armut. Immer näher rückt der Morgen heran, doch kein Verebben bund den Rüden lehren müssen und sich um die eigene Fahne fchafft". Sie wird aufklärend, daß Arbeiter dem Jungdeutschland­der wogenden Menschenflut ist zu bemerken. Im Gegenteil, fcharen. es scheinen ihrer immer mehr zu werden. Jene, die in der Häuslichkeit und in Freundeskreisen den Anbruch des neuen schlag des scheidenden Jahres hat sich ein verzweifelter Mann, der Berzweiflungstat aus unglücklicher Liebe. Den zwölften Gloden Silvesternacht  ! Ein talter Frosthauch hat das Regen- Jahres gefeiert haben, strömen nun ebenfalls aus allen gabnarzt Dr. Gorodifft in der Tauenzienstraße, erwählt, um seinen wetter abgelöst, und vom dunklen Winterhimmel blicken die Richtungen nach dem wirbelnden Herenkessel Sterne hell und freundlich auf die brausende Weltstadt herab. Friedrichstadt  . An den fashionablen Treffpunkten der Lebe- lofen untergraben, fein Familienleben zerrüttet und nene Liebes­Die Geschäfte haben längst geschlossen, die Restaurants und welt fahren ununterbrochen Autos vor, mit taum zu ent- bande, die fein Herz wieder anknüpfen wollte, zerrissen hatte, um­öffentlichen Lokale sehen gerüstet dem kommenden Trubel ent- wirrenden Menschenknäueln bepackt. Ein betrunkener Stabalier mob der völlig Entmutigte im letzten Augenblid feines Daseins mit gegen. Sie haben fast durchweg schon die Pläge im voraus stolpert mit einer noch betrunkeneren Gefährtin unter zuvor einem stillen Bauber von Romantit. Festlich gekleidet, als ginge es bergeben, auf daß fein Unberufener ohne Eintrittstarte tommender Hilfe des Portiers die teppichbelegten Stufen zu eitel Spiel und Tanz, harrte Dr. Gorodiski dem letzten Glocken­( a Person 1,50 m. und darüber hinaus) fie passiere. herab dem Auto zu. Der Hut hängt ihr verwegen im Naden ihlage des alten Jahres entgegen. Auf seinen Bunich ertönten im Die Vor rtzüge bringen die Menschen zu Hunderten und von den bläulichen Lippen baumelt eine erloschene und Nebenzimmer durch die Tochter der Pensionsinhaberin die ins Zentrum der Stadt, desgleichen die elektrischen gefniďte Zigarette. Und während der Herr mit lallender Augenblid, da die Uhr zwölf schlug, trachte der Schuß, feierlichen Töne des Händelichen Largos. Und in Straßenbahnen und Omnibusse, die wie eine ewige Rette Stimme singt: Ja, das haben die Mädchen so gerne", bugsiert durch den der Unglüdliche selbst seinen Lebensfaden jäh zerschnitt. hintereinanver herrasseln. Ein dumpfes Surren und Summen der Portier die Dane in den Wagen hinein, schiebt den Herrn Vor dem Selbstmord hat Dr. Gorodiski noch eine Steige ergreifender erfüllt die Straßen und Pläge, zu einer unabsehbaren Menge hinterher, schlägt die Türe zu und gibt dem Chauffeur die Abschiedsbriefe geschrieben. Auch der Redaktion des Tageblatts" vereint, wälzt sich der Strom der Antömmlinge frohsinn Adresse an. fandte er ein Schreiben, das folgenden Wortlaut hat: Um falschen heischend der Friedrichstadt   zu. ,, Ab jeht er mit de Rasenbank unterm Arm" ruft ein Stommentaren vorzubeugen, will ich Ihnen nur mitteilen, daß man toller Ausgelassenheit, recht fittsam und manierlich schreiten Badware unterwegs ist. Jetzt tauchen auch bereits die Da man mir jede Gelegenheit nahm, sie zu sprechen und auf Noch ist nichts zu merken von tecem Mutwillen und kleiner Bäckerjunge hinterher, der schon mit einem Storb voll mir meine Braut gewaltsam weggeholt und sie wochenlang derart mit Berdächtigungen bearbeitet hat, daß fie schließlich alles glaubte. Männlein und Weiblein einher. Aus allen Stadtgegenden Zeitungsfrauen auf und hinterher rückt die Kolonne der zuflären und ihr die häßliche Meinung über meine Person zu find Schuhleute zusammengezogen, die einzeln und in Trupps Straßenkehrer. Die Arbeit tritt ihre Herrschaft an und scheucht nehmen, so babe in eben ein Ende gemacht. Hochachtungsvoll sich nach dem Kulminationspunkt des Berliner   Silvesterlebens die letzten Silvesterbummler den heimatlichen Penaten zu. Dr. Gorodiffi."- Die Braut hält sich zurzeit bei dem Dutel in

Die Vorlage des Verbandsausschusses hebt hervor, daß durch das Abkommen zwar weder der Verband noch Spandau   volle Be­friedigung ihrer Wünsche finden, aber ein Ausgleich der Interessen beider Teile herbeigeführt werde. Su entscheiden hat nun die Bollversammlung des Verbandes.

Partei- Angelegenheiten.

Bierter Kreis( 11. Abteilung). Heute abend 81 Uhr findet im Lokal Süd- Ost", albemarstraße 75, eine Versammlung statt. Referent: Genosse Franke. Distuision.

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Berliner   Nachrichten.

Silvestertrubel in Berlin  .

Schon drängen sich eure Feinde von allen Seiten heran, um euch durch Politischerklärung, Turnhallenentziehung, Turnverbote und durch die ganze Macht polizeilicher und staatlicher Nadelstich politik jeden Betrieb der Leibesübungen unmöglich zu machen.

Auf die beabsichtigten Turnhallenentziehungen könnt ihr nicht besser antmorten, als daß ihr alle die Gebiete übernehmt, die euch von den Turnhallen unabhängig machen.

Treibt mehr wie bisher volkstümliches Turnen( Leichtathletik), Fußball, Turnspiel, Wandern usw.

Verlegt den gesamten Turnbetrieb so viel wie möglich ins Freie Trefft alle Vorkehrungen und benutzt alle agitations­mittel, schließt euch in dichter Phalang zusammen, und dann auf zum Kampf Ergreift die Offensive, bolt euere Arbeitsbrüder aus den Jungdeutschland Ver. bänden heraus, wo sie zu Verrätern an ihren eigenen Brüdern werden sollen!"

der Geist aufzugeben. Die Tragit, die das Cheleben diefes Hoffnungs­

dem