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Nr. 3. 30. Jahrgang.

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1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 4. Januar 1913.

Der Oberzenior in Ulm.

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Gerichts- Zeitung.

Raffinierte Wahlfälschung.

Tuste sofort aus den Reservefonds gedeckt werden, so würden diese von 5 auf 3 Proz. der Einlagebestände sinken. Um das zu verhin gern, soll die Abschreibung der Verluste auf 3 Jahre verteilt werden. Die Redaktion der in Ulm erscheinenden Donau- Wacht" Der Staat will diese Erleichterung zugleich benußen, um die Kassen regt sich darüber auf, daß der Vorwärts" seine Berichte aus zur vermehrten Griverbung von Staalspapieren zu zwingen. Dem Reichsgericht unterlag am Donnerstag eine raffinierte Württemberg wieder mit dem leidlichen Parteistreit vermenge". Solche Gemütserleichterung wäre ja ihr gutes Recht; eine beispiel­Anspannung der Reichsbank. Wahlfälschung zur Beurteilung, bei der die Frage, ob cine loſe Anmazung ist es dagegen, daß das Blatt dem Vorwärts" vor- ziehung von Bargeld aus den Spar- und Depositenfassen infolge Nach§ 108 Str.-G.-B. wird wegen Wahlfälschung bestraft, Die allgemeine Stockung des Kreditverkehrs und die Zurück- strafbare Wahlfälschung vorliegt nicht bedentenfrei ist. fchreiben will, wen er mit der Berichterstattung über die württem- des Balkankrieges haben Ultimo Dezember zu einer erheblichen wer ein unrichtiges Ergebnis der Wahlhandlung vorfäßlich bergischen Vorgänge betrauen foll. Daß ihm Person und Bericht- Inanspruchnahme der Deutschen Reichsbank geführt. Der Bestand herbeiführt oder das Ergebnis verfälscht." Auf Grund dieser erstattung unseres Korrespondenten Westmeher nicht gefallen, können der Reichsbank an ihr übergebenen Wechseln ist ein außerordent- Vorschrift ist am 24. August 1912 vom Landgericht Karls. wir bei seinem parteipolitischen Standpunkt durchaus begreifen. lich hoher; er betrug 2031 Millionen Mark( gegen 1793 Millionen ruhe der Krankenkassenrechner Stefan Schweikert zu Was soll man aber dazu sagen, daß das Ulmer Blatt im Jahre 1911 und 1493 Millionen im Jahre 1907). Eine ent- 3 Monaten Gefängnis verurteilt worden. In dem dem Vorwärts" Vorwürfe darüber macht, daß er nicht den sprechende Höhe hat der von der Reichsbank bewilligte Kredit, der Orte Wiesental war Gemeindevertreterwahl, für Rotenumlauf, erreicht; er beträgt 2519 Millionen( gegen 2251 Genossen Keil, der dem Vorwärts" gelegentlich einige wenigen millionen im Jahre 1911 und 1885 Millionen im Jahre 1907). Die welche sowohl die Zentrums- und bereinigte Bürgerpartei" als Situationsberichte aus Bürttemberg geschickt hatte, zum regel Deckung des Notenumlaufes durch Metall usw. ist dadurch geringer auch die reine Zentrumspartei " Listen aufgestellt hatte. Der mäßigen Storrefpondenten bestallt hat, sondern feinen alten Kor- geworden. Die für ungedeckte Noten vorgesehene Steuer infolge- Angeklagte, Anhänger der legteren, ließ eine größere Anzahl respondenten West meher beibehielt. Die Redaktion des Vor- dessen gestiegen. Die Steuerpflicht betrug am 31. Dezember 704 Wahlzettel der Gegenpartei, jedoch mit zwei nicht sogleich wärts" teilte das dem Genoffen Keil ganz loyal mit den Worten Millionen( gegen 452 Millionen am Ende des Jahres 1911). Der bemerkbaren Aenderungen drucken, sie heimlich und bei Nacht mit: Da unser alter Korrespondent seine Tätigkeit für uns wieder Gesamtstatus ist damit um 252 Millionen ungünstiger als im Vor- folchen Wählern ins Haus schmuggeln, die als Anhänger der aufgenommen hat, werden Sie es verständlich finden, daß wir auf jahre. Dabei ist noch zu berücksichtigen, daß die in diesem Jahre betreffenden Partei ihm bekannt waren. Er erreichte seine Ihre Mitarbeiterschaft für württembergische Angelegenheiten eingereichten Wechsel längere Rückzahlungsfristen vorsehen. Ein Absicht, denn 16 solcher Stimmzettel, die unbesehen in die verzichten müssen." Nicht genug damit, daß die Donau- Wacht" diese liche Anspannung der Reichsbank wird länger anhalten, auch wenn Wahlurne gelegt waren, wurden für ungültig erklärt. Das Stelle unferes Privatbriefes an den Genossen Keil abbrudt: die Balkanwirren nicht zu noch größerer Geldversteifung führen Wahlergebnis wurde dadurch allerdings nicht geändert. In fie twirft auch nach allerlei gepfefferten Liebenswürdigkeiten an die würden. seiner Revision machte der Angeklagte geltend, daß der Adresse Weſtmeyers die originelle Frage auf: § 108 auf seine Tat nicht anzuwenden set, weil dieser mur von der eigentlichen Wahlhandlung spreche, seine Hand­lung aber lediglich sich auf die Vorbereitungen zur Wahl beziche.

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Kaffeevalorisation.

Milchkrieg.

Der Reichsanwalt war der Ansicht, daߧ 108 über­haupt denjenigen treffen wolle, der das Rechtsgut der Wähler, ihren Willen zum Ausdruck zu bringen, verlegt. Er beantragte die Verwerfung der Revision. Das Reichsgericht ver tagte die Entscheidung auf den 23. Januar.

Betrügereien gegen Heimarbeiterinnen. Betrügereien zum Schaden des Deutschen Theaters" und der für dieses beschäftigten Heimarbeiterinnen, ferner Diebstahl, Bc. leidigung und versuchte Verleitung zum Meineide wurden dem Zu schneider Raphael Barth zur Last gelegt, der sich deshalb gestern vor der 1. Straftammer des Landgerichts I unter Vorsitz des Land­gerichtsrats Grodtke zu verantworten hatte.

Warum muß sie das? Wer tann sie zu einer solchen Handlung zwingen, wer gibt hier Vorschriften, über Der von den Plantagenbefizern und dem Staate Brasilien mit deren unheilvolle Wirkungen man sich nach den Erfahrungen des Hilfe des Großkapitals gebildete Kaffectruſt unterhält in New York Letzten Jahres feinen Augenblick im Zweifel sein durfte? Es wäre ein Lager von Kaffee. Die nordamerikanische Regierung beschlag­nicht uninteressant, tvenn einmal der Parteivorstand und nahmte im Früjahr vorigen Jahres plöglich dieses Lager und erhob die Prepkommission des Vorwärts" der Untersuchung auf Grund des Antitrustgesetzes Klage gegen den Trust. Diese An­dieser Frage näher treten würden. Auf jeden Fall ist es aber flage, die gegen die bereits 1906 ins Leben gerufene Valorisation in in fachlicher Hinsicht aufs tiefste zu bedauern, daß der Vorwärts" Szene gefeßt wurde, hatte offenbar einen anderen Zweck. Die Ver­die speziell in der Göppinger Angelegenheit gesammelten Erfah einigten Staaten wollten auf Brasilien einen Druck ausüben, um es rungen plötzlich völlig in den Wind schlägt und damit zu seinem zu bestimmten handelspolitischen Zugeständnissen zu zivingen. Nach- Man darf auf die Entscheidung gespannt sein. Erfolgt Teil wieder zur Beruneinigung der württembergischen Partei- dem dies geschehen, ist eine Verständigung" zwischen beiden Staa- Verurteilung, so ist damit auch ausgesprochen, daß bei Proporz genossen beiträgt." ten über die Staffeevalorisation erzielt worden. Das leberein wahlen jene Verbreitungen solcher Stimmzettel, die von den Wir wollen die Wißbegierde der Donau- Wacht" gern be- kommen sieht den Verkauf der 920 000 Sad valorisierten Staffees friedigen. Nichts als der journalistische Anstand ihrem alten vor, die in New York lagern. Sie werden nach und nach auf den von einer Partei beschlossenen abweichen, denen aber der An­Markt gebracht werden. Sobald die letzten verkauft sind, wird schein gegeben wird, als entsprächen sie dem Willen der Storreſpondenten gegenüber und die lleberzeugung, daß Weſtmeher Generalstaatsanwalt Widersham die von der Regierung ange- Partei, nicht nur verächtliche Manipulationen sind, sondern ihr bisher im ganzen durchaus gute Dienste geleistet hat, strengte Klage gegen den Kaffeetrust zurückziehen. Für immer auch mit Gefängnis bis zu zwei Jahren und mit Ehrverlust zwingt" die Redaktion des Vortärts" dazu, Westmeher nicht ein- verden natürlich auch ohne dieses llebereinkommen die Vorräte bedroht werden. fach zugunsten eines anderen Genossen abzusägen, der niemals nicht in New York lagern. Die Vorschrift, sie nach und nach auf ihr württembergischer Berichterstatter gewesen ist, dem gegenüber für den Markt zu bringen, bedeutet also nichts als das Einverständnis sie also nicht die geringsten Verpflichtungen bestanden! Zu der mit der künstlichen Verringerung des Angebots zum Zwecke der reizenden Denunziation der Donau- Wacht" an die Aufsichts- Breistreibung. instanzen des Vorwärts" wollen wir nichts als das eine bemerken: Nach solchen Leistungen der Gegner Westmeŋers In München ist seit einigen Tagen wieder einmal ein heftiger begreifen wir allerdings, warum der Kampf Milchfrieg entbrannt. Bisher wurde die Milch in den Winter­der Richtungen in Württemberg häufig einen fo monaten zu 16% und in den Sommermonaten zu 16 Pf. an die persönlichen Charakter annehmen mußte! Milchgroßhändler geliefert, die mit einem Rußen von 2% bezio. 2 Besonders hübsch aber macht es sich, daß ausgerechnet die Pfennig an Kleinhändler weiter lieferten, so daß der Konsument Donau- Wacht" in ihrer folgenden Nummer das Eingreifen der den Liter mit 22 bezw. 21 Pf.( Bassinwagen) bezahlen mußte. Nun Breßlommission einem anderen Parteiblatt, nämlich der Göppinger Groffisten durch die vermittelnde Tätigkeit der Regierung ein Ver wurde beim letzten Milchkrieg zwischen den Milchbauern und den Boltsz ang gegenüba, dem schärfsten Zadel unterwirft. Das trag geschlossen, der mit dem 1. Januar 1913 abgelaufen ist. Die Ulmer Parteiorgan, das offenbar solche Enthüllungen über interne Milchproduzenten haben jetzt unter Führung des christlichen Zen­Redaktionsangelegenheiten anderer Parteiblätter liebt, behauptet trumsbauern Eichner- Jaßberg eine große Versammlung einberufen, nämlich, ein Artikel Weſtmeyers in der Göppinger Volkszeitung" fei in der beschlossen wurde, zu dem bisherigen Preise nicht mehr zu diesem Blatte erst durch einen Beschluß der Göppinger Preß- liefern, sondern einen Einheitspreis von 18 Pf. für das ganze Jahr tommission aufgezangen worden und zwar, wie das Ulmer Blatt zu fordern. Die christlichen Bauern streben dahin, den Milchpreis in feiner parteigenössisch- liebenswürdigen Weise unterstellt, lediglich, so weit hinaufzutreiben, daß er dem Bierpreis gleichkommt. In um dem persönlichen Bedürfnis des Genossen Kinkel zu ab 1. Januar über München die Sperre zu verhän Der Milchbauernversammlung wurde nun am Montag beschlossen, dienen". In der gegenwärtigen Situation sei das wohl das gen. Schon der erste Tag des Boykotts war ein Fiasto der Herren tollste, was gefchehen konnte". Produzenten. Von den täglich nach München kommenden 80 000 Litern Milch wurden am Neujahrstag trotz der Sperre rund 50 000 Donau - Riter nach München geliefert. Da zudem einerseits größere Milch­borrate in der Stadt vorhanden sind, andererseits durch die städtische Lebensmittelkommission mit dem Allgäu bedeutende Lieferungsver­träge abgeschlossen wurden, darf der Boykott schon im Anfang als gescheitert betrachtet werden.

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Just das gleiche möchten wir von der ganzen partei polemischen Senfationsmacherei der Wacht" sagen!

Aus Industrie und Handel.

Kursverlufte von Sparkassen.

Durch die Kursstürze infolge des Balkantrieges sind die Spar­faffen arg betroffen worden. In Oesterreich erivägt man deshalb den Plan, den Sparkassen besondere Erleichterungen bei der Bilanz­aufstellung zu gewähren. Die Kursverluste der österreichischen Spar­taffen werden auf 90 Millionen Kronen tagiert. Würden diese Ver­

Kleines feuilleton.

Der Ehering. In meiner Sturm- und Drangzeit bestellte ich mir zwei wertvolle Goldringe. Ich ließ sie zu ciner Zeit anfertigen, als mir der eigene Herd begehrenswert schien und ich noch hoffte, an solch traulicher Stätte Riesenkräfte für den Kampf ums Dasein aicu zu schüren. Mein Selbstbewußtsein ist seither feineswegs ge­schwunden, nur wurden die Riesenträfte von häuslicher Gewitter­stimmung und gesegneten Umständen sehr stark in Anspruch ge­Und was sonst an Kräften zur Verfügung war, cr­forderte der Tagestampf. Den einen der Ringe steckte ich meiner Auserwählten an den Finger, den anderen nahm ich selbst. Damals habe ich schon die Möglichkeiten erwogen, im Falle von Verlegenheiten mich dieses Ringes entäußern zu können. Und nur zu bald mußte ich die Gold­ringe durch Surrogate ersehen.

nommen.

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Der Angeklagte war erster Zuschneider am Deutschen Theater". Als solcher hatte er die Kostüme für den Theatergebrauch zu zuschneiden und in den Ateliers des Theaters anfertigen zu lassen. Bei großen Ausstattungen durfte er Arbeit nach erßerhalb an er ließ die Stoffe einkaufen, soviel er für nötig hielt und schnit Heimarbeiter vergeben. Seine Stellung war eine sehr selbständige; den Arbeitern die Stoffe nach seinem Ermessen zu, ohne irgendwie dabei kontrolliert zu werden. Er hatte auch die Auslohnung der von ihm angenommenen Heimarbeiter zu bewirken. Da feine Stellung gefährdet schien, weil er verdächtig war, während der Tätigkeit in Baris Schmiergelder genommen zu haben, so scheint er auf den Gedanken gekommen eu sein, sich noch vor Toresschluß auf unrecht­mäßige Weise zu bereichern. Ihm wurde vorgeworfen, daß er in mehr Geld zur Lohnzahlung habe überweisen laſſen, als er an die mehreren Fällen die Lohnlisten für Heimarbeiter falsch geführt, sich betreffenden Heimarbeiter auszuzahlen hatte, und daß er das über­fchießende Gld in die eigene Tasche geſtedt habe.

Der geklagte bestritt, sich in dieser Beziehung schuldig ge­macht zu haben und behauptete, daß er die zu viel erhaltenen Be träge wieder im Interesse des Theaters verwendet habe. Ebenso bestritt er die Anschuldigung, nach und nach aus den Vorräten des Theaterateliers Goldbrokat- und andere Stoffe im Werte von 557 Mark entivendet zu haben. Als er angezeigt und entlassen war, hat er den Kaufmann Gesabky, den er fälschlich für den Urheber Steigerung der Eisenproduktion. Nach einer Zusammenstellung seiner Entlassung hielt, durch grobe Schimpftvorte beleidigt. Schlich im Standard" betrug die Roheisenproduktion der Vereinigten lich hat er die Frau, die die Anzeige gegen ihn erstattet hatte, auf­Staaten im Jahre 1912 29 Millionen Tonnen gegen 23,65 Millionen gesucht und soll ihr dabei einiges in den Mund gelegt haben, was Tonnen im Vorjahre, in Deutschland 17,75 Millionen gegen 15,65 fie auf Befragen aussagen solle, um ihn nicht unglücklich zu machen. Millionen Tonnen im Vorjahre und in England 9,1 Millionen Der Angeklagte bestritt auch in diesem Punkte jede Schuld und be gegen 9,718 Millionen Tonnen im Vorjahre. hauptete, daß er allerdings die Frau gebeten habe, ihn nicht un

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leiher in Berlin - W weil er höher beleiht als die königliche Pfandleihe und ringe mit dem Leben hinterher um die Summe, die mich wieder im Besiz meiner Ringe sept. Wann werde ich sie einmal nicht mehr fort zu geben brauchen?

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Notizen.

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Vorträge. Der französische Dichter Jean Richepin wird in der 6. Soiree des Journal d'Allemagne" am 7. Januar G. M. in der Hochschule für Musik einen Vortrag halten, sowie aus seinen Kunsterziehung. Im Lichthof des Kunstgewerbes Gedichten rezitieren. museums und in den vorderen Ausstellungsräumen bekommen- Theater chronit. In den Billettabteilungen beider wir zu sehen, was den Schülern der Lehranstalt beigebracht Schiller- Theater findet jetzt die Ausgabe der Abonnements wird. Am interessantesten sind die Arbeiten der Vorschul - statt. Es sind für dieses Quartal in Aussicht genommen: Ilriel lassen. Jedes Blatt zeigt, daß diese Jugend wirklich sehen und Acosta von Guglow," Cyrano von Bergerac " von Rostand , Gyges nicht nur geschmackvoll nachempfinden lernt. Daran entscheidet sich und sein Ring" von Hebbel , Klein Dorryt" von Schönthan, Der eigentlich alles. Wir haben uns einige Zeit hindurch, vielleicht noch Andere" von Paul Lindau , Geographie und Liebe" von Björnson, gestern leicht geirrt; als wir nämlich glaubten, es sei genug und und für die Faschingszeit die Salingrésche Posse Die Reise durch geradezu Erlösung, wenn die Kinder nach der Art der Impressionisten Berlin in 80 Stunden". das Sehen lernten. Und gewiß, es hat vieles für sich dieses Anreizen der jungen Augen, die Welt zu durchfliegen und sich an ihr zu belustigen. Theaterherrentum. Herr Hülfen hat gelegentlich seines Indessen, wer ein Künstler oder auch nur ein tüchtiger Handwerker Intendantenjubiläums auch über das Verhältnis der Theaterherren werden will, muß nicht nur gern und mit Vergnügen sehen, er muß zu ihren Angestellten geredet. In seiner Eigenschaft als Vorsitzender Die erste Zeit tat man das schon der Leute wegen. Man wollte vor allem richtig sehen können. Und das eben soll durch diesen des Bühnenvereins, der sich gern scharfmacherisch gebärdet. Seine nicht andern Einblick geben, unter welch traurigen Bedingungen Unterricht der Vorschule erreicht werden. Es ist ein strenger Drill, Exzellenz hat die Naivität, zu glauben, die Theaterleute würden sich das Menschenrecht, das Recht auf Liebe, crkauft war. dem hier die Augen sich unterwerfen müssen; es handelt sich um mit dem Theaterpafchatum aussöhnen, um dafür gelegentlich huld­Die teuren Ringe ruhten derweil beim Pfandleiher. Ließen die ein Einererzieren der Hände. Es bedarf keiner Frage, daß solche bollit gewährte Gnaden einzutauschen. Er drückte das so aus: Die Beiten es irgend zu, wurde das Pfand eingelöst. So sind sie hin Graktheit dem Mann, der später die Wertzeichnung eines Stubles Herstellung des Friedens in der deutschen Bühnenwelt sei ja nun und her gewandert, haben Freud und Leid stillschweigend erlebt. oder die Perspektive eines Raumes zu liefern haben wird, außer- in erreichbare Nähe gerückt, da die meisten wohlgesinnten Mitglieder Haben oft zu gegebener Zeit sich in Erinnerung zu bringen ver- ordentlich nügen muß. Es ist gewiß, daß es dem, der der Bühnengenossenschaft ihren Austritt aus der Genossenschaft be­mocht, wenn es Zeit war, den Schein zu prolongieren oder der fväter einmal die Gewichtsverhältnisse eines Gitters oder die schlossen hätten. Wunsch des Einlösens allzu lebhaft bestand. Dennoch scheint es Maße eines Zimmers festzustellen hat, außerordentlich ni. 40 Austrittserklärungen aus der Bühnengenossenschaft erfolgt. Es nützt, EN täuscht sich gehörig: seit dem 6. Dezember 1912 sind zirla fast, als sei die Zeit des Ringens mit dem Leben auch an diesen wenn er sich heute übt, die minimalſten Werte genau goldenen Ringen nicht spurlos vorübergegangen. zu wiegen und anzuwenden. Und es ist gewiß nur zu begrüßen, bleiben noch- zirka 13 000 Mitglieder. Das leztemal, als ich den meinen vom Versazamt holte und zu wenn die Hände, die später einmal flink arbeiten folien, heute gründ-- Prof. Nich. Weltrich, der Verfasser einer umfassenden Hause mit besonderer Zärtlichkeit vom Finger streifte, gewahrte lich massiert werden. Um folcherlei handelt es sich bei den Vor- Schillerbiographie, ist im 68. Lebensjahre in München gestorben. ich an ihm Kanten und Furchen, Spuren der Arbeit, die in dem bereitungsfurfen. Das Ergebnis läßt sich schon an den Arbeiten weichen Metall sich eingeprägt. Also auch das Gold, das zu diesem der eigentlichen Fachschule nachspüren. Was hier aus den Klassen- Im Museum für Naturkunde , Invalidenstr. 43, Ring verwandt wurde, vermag den Härten des Lebens nicht stand- Baul, Orlit, Weiß, Grenander , Böhland und Löpler zu sehen ist, werden im Januar, Februar und März d. J., Sonntags von 10% zuhalten. Wie will man das vom Menschen erwarten? zeigt, daß den Schülern die Wirklichkeit des Lebens möglichst nahe bis 12 Uhr wieder Vorträge und Führungen mit Lichtbildern und Oft habe ich mir vorgenommen, ihn nicht mehr von mir zu gerückt wird. Die Lehrer scheuen sich nicht, den Schülern Anteil Demonstrationen abgehalten werden, darunter im Januar folgende: geben. Lieber zu entbehren, das äußerste zu ertragen. Umsonst! an ihrer eigenen Arbeit werden zu lassen. So hat Paul 12. Januar Prof. Stremme: Erdgeschichte und Geologie von Es ist mir, als fei mein Leben um die Summe zweier goldener durch einige Schüler einen ganzen Raum für das neue Kammer- Deutschland, I. Teil. Prof. Belowsky: Gold, Silber, Kupfer. Ringe zurückgeblieben. gericht entwerfen und unter deren Aufsicht ausführen zu laffen. So 19. Januar Prof. Stremme: Erdgeschichte und Geologie von Um diese Summe, die so klein ist, aber lezten Endes genügte, forgen Drlik und Döpler dafür, daß ihren Schülern die Teilnahme Deutschland , II. Teil. Dr. Aulmann: Giftschlangen. 26. Januar das Lebensschiff widder flott zu machen, um diese Summe find an Wettbewerben um Platate, Buchausstattungen und andere Flächen- Prof. Belowsky: Eisenerze. Prof. Stremme: Die Riefenjaurier Millionen zu kurz gekommen! Das geht wie ein Zug durch das fünfte möglich wird... Solche Anerkennung darf allerdings darüber von Deutsch- Ostafrika . Dr. Aulmann: Deutsche Süftenfauna. Leben des Proletariers, daß er nur von der Hand in den Mund nicht hinwegtäuschen, daß die Schule in ihrer Ganzheit ein wenig Starten find zu jedem Vortrag für 30 Pf. beim Pförtner des Museums hat, und meist das nicht einmal! allzu schnell und allzu sehr die Schwenkung mitmacht, die den zu kaufen. Bereine können besondere Führungen für 20 Pf. pro Wie schon so oft, werde ich auch diesmal mich wieder von ihm Direktor Paul aus einem Pionier der Modernen zu einem gefchmad. Berson bei einer Mindestbeteiligung von 25 Personen nach vorheriger trennen müssen. Ich gehe dann wieder zu dem wohlbeleibten Pfand. vollen Pfleger des Stiles werden ließ. R. Br. Anmeldung beim Verwaltungsdirektor des Museums erhalten.