dern gleich Bestrafung durch die Polizei. Das geht nämlich auch. Ja, darüber hinaus kann man sogar auch noch an der Amtsanwalt schreiben und ihre gerichtliche Bestrafung nachsuchen. Wem's Spaß macht." Die" Gnädigen" empfinden es also schon als empörend, daß die Polizei die einem herrschaftlichen Fegefeuer entronnenen Mädchen nicht einfach ohne jede weitere Bedingung unter Peitschen schlägen zurückbringt. Daß die Polizei das Recht und die Pflicht hat, einen Einigungsversuch zu unternehmen und sich zu erkundigen, ob nicht vielleicht doch ein gefeßlicher Grund zur Aufgabe des Dienstverhältnisses borlag, das ist in den Augen des Dr. Holm unerhört. Die hier bekundete Auffassung, diese Anweisungen und Belehrungen demonstrieren am besten die Unhaltbarkeit der mit Menschenwürde in schreiendem Widerspruch stehenden Gesindeordnung. Daher fort mit den Dokumenten der Unkultur.
Leseabende.
Der Anflage liegt eine ganz tolle Szene zugrunde, die sich| handlung bestehe; so der Herr Staatsanwalt, der das Verfahren im am 20. März b. J. auf dem in der Holländerstraße in Pankow öffentlichen Interesse glaubte eröffnen zu müssen. gelegenen Fabrikgrundstück des Angeklagten Pfeiffer abgespielt hatte. Die Verhandlung führte wieder zur Freisprechung der AngeDieser hatte von einem Drogisten Sukup Waren bezogen und nicht bezahlt. In dem von S. angestrengten Zivilprozeß wurde Pfeiffer lagten. In dem Urteil hieß es, das Gericht habe nicht verkennen verurteilt, später vor dem Kammergericht kam eine Einigung zu können, daß der Nebenkläger kein unparteiischer Zeuge sei. Wenn stande, bei welcher sich P. verpflichtete, eine bestimmte Summe zu er im Alimentationsprozeß den Eid nicht geschworen hätte, dann zahlen und außerdem bestimmte Sachen an S. herauszugeben. Als hätte er sich des Ehebruchs bezichtigt. Noch schlimmer sei es Pfeiffer dieser Verpflichtung nicht nachfam, erwirkte S. einen in der Verhandlung vor dem Schöffengericht gewesen, denn Gerichtsbeschluß, welcher ihm das Recht der sofortigen Pfändung wenn er den zweiten Eid nicht leistete, dann hätte er sich auch noch gab. Am 20. März fuhr S. dann in Begleitung des Gerichts- des Meineides für schuldig erklärt. vollziehers Walther, den er schon vorher darauf aufmerksam gemacht Weshalb lag ein öffentliches Interesse" vor, die haltlofe Anhatte, daß er auf starken Widerstand stoßen werde, sowie ferner klage gegen das Dienstmädchen zu erheben, nicht aber für die Rechte in Begleitung zweier Zeugen nach Reinickendorf hinaus. Nachdem des Dienstmädchens mit den Mitteln des Staates einzutreten? sich Walther ordnungsgemäß legitimiert hatte, wollte er seine Amtshandlung vornehmen. Er wurde jedoch von Pfeiffer daran gehindert, der sofort über ihn herfiel und ihm mit einem Scheerbaum zu Leibe ging. Der Gerichtsvollzieher erhielt einen Schlag Eine deutsche Spitzbergen - Expedition in Not. wurde. Als Pfeiffer in Gemeinschaft mit seinem Gesellen Flamann Ein bei der Telegraphendirektion in Spigbergen eingetroffenes über Sukup herfiel und auf ihn einschlug, gab S. auf Flamann einen Revolverschuß ab, der diesen in die Schulter traf und ihn Funkentelegramm berichtet, daß am 2. Januar bei der Telegraphentampfunfähig machte. Es kam nun zu einer wüsten Prügelei, bei station Spizbergen zwei Männer aus Advent- Bay eingetroffen sind der der Vollziehungsbeamte und seine Begleiter das Feld räumen mit der Nachricht, daß am 27. Dezember ein Teilnehmer der mußten. Sie wandten sich an mehrere Polizeisergeanten, die jedoch deutschen Spißbergen- Erpedition namens Nitschel in Advent- Bay an anfänglich vollständig versagten. Als der Vollziehungsbeamte von gelangt sei und erzählt habe, daß die Expedition, die sich an der ihnen Unterstüßung verlangte, wurde ihm erklärt: Jetzt ist die Nordküste Spitzbergens aufhält, noch für Polizei da, jetzt haben Sie nichts mehr zu pfänden. Als Walther Monat Proviant habe. Einzelne Teilnehmer feien an dagegen protestierte, wurde er sogar von einem Polizeisergeanten for but erkrankt. Er selber habe einer Abteilung angehört, die nach fast unglaublichen Schwierigkeiten gelang es dem Gerichts- holen. Seine Begleiter, den Arzt der Expedition und zwei Nortätlich angegriffen und erhielt einen Stoß vor die Brust. von Wijde- Bucht nach Advent- Bay zu gelangen suchte, um Hilfe zu vollzieher seines Amtes zu walten.
Mariendorf . Donnerstag, den 9. Januar, 8 Uhr, bei Paul, König über die Hand, durch welchen der Mittelhandknochen zersplittert straße 14: Bortrag des Genossen Kurt Heinig .
Gerichts- Zeitung.
Nebergriffe eines Mansfelder Gendarmen.
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Erst
Aus aller Welt.
nur
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einen
Was sich das Mansfelder Beamtentum friedliebenden Bürgern gegenüber erlaubt, dafür lieferte eine am Montag in Halle stattgefundene Schöffengerichtsverhandlung einen recht Klassischen Beweis. Als am Abend des 18. Oktober v. J. der bisher unbestrafte 44 jährige Handelsmann Rudolf Jasch aus Arnsdorf mit seinem einspännigen Wagen ohne Beleuchtung vom Bahnhof Teutschenthal nach seinem Wohnort zurückfuhr, wurde er von dem GendarmerieIn der gestrigen Verhandlung gestaltete sich die Beweisauf- weger, habe er in Wijde- Bucht zurüdlassen müssen, da wachtmeister Gläser angehalten. ohne Nach Feststellung der Perso- nahme sehr interessant. Die Angeklagten behaupten, daß der sie erschöpft waren; jegt seien sie wahrscheinlich nalien hätte der Gendarm den Jasch fahren lassen müssen. Der Gerichtsvollzieher Walther so stark betrunken gewesen sei, daß er Nahrungsmittel. Er selber habe am Weihnachtsabend übereifrige Beamte wollte aber die Wahrnehmung gemacht haben, getaumelt fei. Außerdem habe er sich gar nicht legitimiert, so Cap Thordsen erreicht, dort sein legtes Talglicht J. fei betrunken J. bestritt dies vor Gericht mit aller Ent- daß fie völlig berechtigt gewesen wären, ihn herauszuweisen.berzehrt und dann den Marsch über den Fjord fortgesetzt. schiedenheit, und begleitete das Geschirr auf Schritt und Tritt. Der Zeuge Walther bestritt dies ganz entschieden mit der Angabe, worden. Aus Mangel an Kräften mußte er Schneeschuhe J. war mit der Begleitung nicht zufrieden und verbat sich dies. daß er an jenem Tage nur in den Mittagsstunden ein Glas Bier 3eimal fei er eingebrochen, aber von seinem Hunde gerettet getrunken habe. In seiner Vernehmung führte er lebhafte Klage Als der Fahrer, der dem Gendarmen gesagt hatte, er finde seinen über das Verhalten der Reinidendorfer Bolizeibeamten, gegen die und Revolver schließlich zurücklassen. In Advent- Bah mußte man Weg allein und werde sich über die lästige Begleitung bei dem übrigens, wie zur Sprache kam, von dem Amtsgerichtspräsidenten ihm, so erzählte er, die Kleider vom Leibe schneiden, so Landrat beschweren, vor einem Gasthofe in Wansleben hielt, um bei dem Landrat eine Beschwerde eingereicht worden ist. Wie der sehr hatten seine Beine vom Frost gelitten. Sechs andere Mitglieder einmal einzukehren, untersagte ihm der Gendarm dies. Dann lief Beuge befundet, habe ein Polizeisergeant sofort erklärt: Salt, jest der Expedition waren in nördlicher Richtung weitergegangen, um Von Advent- Bay der Mann des Gesetzes auch noch zu dem Wirt und untersagte find wir, die Polizei, hier Herren, jetzt wird nicht mehr gepfändet!" eine zweite deutsche Expedition aufzusuchen. diesem, dem J. Bier zu verabreichen. Der Wirt ließ sich ein- Die Polizeibeamten hätten, ohne zu wissen, um was es sich handelt, geht nun eine Hilfsexpedition nach Wijde- Bucht ab, für welche die schüchtern und den Gast fahren. Der Gendarm, der viel Zeit zu fofort gegen ihn Partei genommen, trotzdem er sich ordnungs- Funkenstation alle möglichen Rettungsmittel bereitgestellt hat. gemäß legitimiert habe. Der Polizeikommissar Münzerberger habe haben schien, nahm die Begleitung wieder auf, verfuhr in einem ihm sogar sofort zugerufen:„ Sie find betrunken, ich werde Sie zweiten Gasthofe, vor dem J. Halt" machen wollte, in derselben erst mal untersuchen lassen!" Ein unterirdischer Brand. Diese Angaben wurden durch Weise und ging dann mit unglaublichen Gewaltmaßregeln gegen eine Reihe anderer glaubwürdiger Zeugen bestätigt. Die ver Jm Drte Haselbach bei Altenburg ist man einem aus den Fahrer vor. Er faßte den Mann an, zerrte ihn mit Gewalt nommenen Polizeibeamten bekundeten, daß sie den Eindruck gehabt gedehnten unterirdischen Brandherde eines der in hiesiger Gegend zum Gasthofe hinaus und versuchte, ihn auf den Kutschbock hinauf- hätten, daß Walther betrunken war, außerdem habe er stark nach reichlich vorkommenden Kohlenlager auf die Spur gekommen. zuschieben. Der in dieser Weise Behandelte leistete dabei mit Alkohol gerochen. Im direkten Gegensak hierzu stand das Gut- Schon seit einiger Zeit zeigten sich an den Gebäuden der dortigen Recht den heftigsten Widerstand, schlug und trat um sich. Darauf achten des als Sachverständiger vernommenen Arztes Dr. Klein, Steinzeugwarenfabrik von Gebrüder Nordmann breite Nisse und ließ der Wachtmeister auch noch den Amtsdiener herbeiholen und der bekundete, daß er unmittelbar nach jenem Vorfall festgestellt Sprünge, die ein Stügen der Gebäude notwendig machten. Um die brachte mit diesem I. unter heftigstem Sträuben in die Haftzelle. rochen, noch sonst den Eindruck eines angetrunkenen Menschen Ursachen zu ermitteln, wurden einige Bohrlöcher in die Erde geDie Folge dieser Behandlung für J. war nun noch eine Anklage gemacht habe. Wenn die Polizeibeamten bekundet hätten, daß sie trieben. Dabei stieß man bereits in 5 Meter Tiefe auf ei wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt. Das Gericht ver- bei Walther und den übrigen Zeugen keinerlei Verlegungen gesehen Sohlenflöz, das in hellen Flammen stand. Nach urteilte jedoch das gewaltsame Vorgehen. des Gendarmen und hätten, so sei dies ebenfalls unmöglich. Denn als er hinzugerufen sachverständiger Mitteilung brennt das Kohlenlager schon sei sprach J. von der Anklage des Widerstandes frei. Der Gendarm worden sei, habe er ein fleines Lazarett angetroffen, in dem fast Jahren. Der Brandherd befindet sich direkt unter der habe nicht in rechtmäßiger Ausübung seines Amtes gehandelt und jeder mehr oder minder schwere und deutlich sichtbare Verlegungen abrit. I. durfte sich widersehen, da der Eingriff in seine persönliche Frei aufgewiesen habe. Ein als Beuge vernommener Gendarmerieheit ungerechtfertigt war, hieß es in der Urteilsbegründung. wachtmeister bekundete außerdem noch, daß der Gerichtsvollzieher Zur Explosionskatastrophe auf dem Panzer ,, Masséna . Wird nun der Gendarmeriewachtmeister angeklagt werden? bei seinem Erscheinen ausgerufen habe: Gott sei Dant, jetzt kommt endlich ein Beamter, der mir hilft; die Reinickendorfer Polizei Ueber die Montag nachmittag an Bord des französischen versagt vollständig und gewährt mir feinen Schuh. Gerichtsvollziehers Leiden,
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Banzerschiffes Masséna" erfolgte Dampfrobreдplosion,
In Uebereinstimmung mit dem Vertreter der Anklage kam durch die ein Obermaat und sieben Heizer ums Leben famen, Gin wüster Krawall bei einer Pfändung, bei der es sogar das Gericht zu der Ueberzeugung, daß sich die Polizeibeamten in werden aus Toulon noch folgende Einzelheiten gemeldet: Der zu einer Revolverschießerei tam, bildete den Gegenstand einer um einem groben Irrtum befunden hätten, da zweifelsfrei festgestellt Masséna" befand sich nicht weit von der großen Reede, als die fangreichen Anklage, welche gestern unter Vorsitz des Landgerichts- fei, daß der Gerichtsvollzieher weder betrunken noch angetrunken anderen Schiffe plötzlich eine starke Rauchwolfe von dem direktors Rosenthal vor der 6. Straftammer des Landgerichts III gewesen sei. Das Urteil lautete gegen Pfeiffer auf drei Monate Kriegsschiffe aufsteigen fahen. Bald darauf erfuhr man, daß eines zur Verhandlung fam. Angeklagt wegen Widerstands gegen die und eine Woche Gefängnis, gegen Frau Pfeiffer auf 100 M., gegen der Dampfrohre geplakt war und acht in der Heizkammer befindStaatsgewalt, Bedrohung, gefährlicher Körperverlegung und Be- Flamann auf 30 M. und gegen Nagel, der sich an dem Widerstand leidigung waren der Möbelfabrikant Max Pfeiffer aus Reiniden- beteiligt hatte, auf 40 M. Geldstrafe. Frau Nagel wurde frei- liche Leute von dem siedendheißen Dampf furchtbar verbrüht worden waren. Sieben von ihnen waren sofort tot, der achte dorf, dessen Ehefrau Else Pf., geb. Sommerfeld, der Tischlergeselle gesprochen. atmete noch, als die Rettungsmannschaft in die Heizkammer einKarl Flamann aus Franz.- Buchholz, der Gastwirt Mar Nagel und Der Staatsanwalt gegen ein Dienstmädchen. drang, starb jedoch einige Augenblicke später. Nach einer späteren dessen Ehefrau Johanna N. Am Freitag gelangte vor der Dortmunder Straffammer ein Meldung ist noch ein Obermaat während der Rettungsarbeiten Beleidigungsprozeß gegen ein Dienstmädchen zur Verhandlung, der lebensgefährlich verlegt worden. Der Masséna" gehörte insbesondere deshalb allgemeines Interesse erregt, weil der zu den Panzerschiffen, die kürzlich vom Nordgeschwader der MittelStaatsanwalt gegen ein nach ihrer Schilderung in ihrer Ehre| meerflotte zugeteilt worden waren. schwer getränktes Dienstmädchen Anklage wegen angeblicher Beleidigung ihres Dienstherrn erhoben hatte.
modernste Kunst. Oft war es eine Lust, ihm zuzuhören; mit strogender Sinnlichkeit stürzte er sich über die Bilder, pietätlos gegen alles Schwache und begeistert für die starke, unmittelbare Genialität. So war Meier- Graefe . Und nun ist er Großpapa Verhaftung des Bankdefraudanten Weber. geworden. Im Salon Cassirer predigte, geißelte und schürte er Die Angeklagte war in der Familie des Kaufmanns Holstein Der flüchtige Defraudant Alexander Weber, der in GeScheiterhaufen für die bösen und traditionslosen, die wilden Jungen und Jüngsten. Er mag sie nicht die neue Malerei, weder längere Zeit in Diensten. Als die Frau des Holstein wegen einer meinschaft mit dem Bankbeamten Aurbach das Bankhaus Gebrüder die Expressionisten, noch die Kubisten, noch die Futuristen. Und Krankheit in Soden weilte, war das Mädchen mit ihrem Dienst- Löbbecke in Braunschweig um 450 000 m. geschädigt hat, ist, wie ein gewiß, er hat recht, sich an diesen Vokabeln zu ärgern. Aber herrn und zwei Kindern allein zu Hause. Einige Wochen nach der Telegramm aus Budapest meldet, dort festgenommen Meier- Graefe dürfte nicht übersehen, daß hinter diesen Schlag- Rückkehr der Frau fiel dieser bei dem Mädchen startes Unwohlsein worden. Weber war vor vier Tagen nach Budapest gekommen, hat worten Menschen stehen, Menschen, denen es um die Kunst genau und Erbrechen auf. Das Mädchen wurde deshalb zum Arzte ge- er sich den Geheimpolizisten gegenüber, die Verdacht hatten, nicht aber während der ganzen Zeit sein Hotelzimmer nicht verlassen, da so ernst ist, wie einst jenen Malern, die als Impressionisten beschickt. Dieser hielt dem Mädchen dann vor, daß es schwanger sei. legitimieren konnte. Er hatte sich den Namen eines Kaufmanns schimpft wurden. Der ästhetische Savonarola behauptet keck, daß nach längerem Sträuben gestand das Mädchen dem Arzt, daß es Rudolf Faerber aus Wien beigelegt. Auf Ersuchen des Brauns die jungen Sturmgesellen weder fämpften, noch ernsthaft strebten, daß sie weder zweifelten, noch ehrlich arbeiteten. Er wirft ihnen geschlechtlichen Verkehr mit seinem Dienstherrn gehabt habe, es schweiger Untersuchungsrichters wurde Weber dann am Montagabend vor, daß sie nur auf Sensation und Dummheit ihre Bodsprünge sei von diesem zu dem Verkehr gezwungen worden. Der Arzt er- verhaftet. Er legte sofort ein Geständnis ab. machten. Solch Verfluchen hat freilich noch niemals aufhalten bot sich, dem Holstein von seiner Feststellung telephonische Mittönnen, was herauffommt, weil es heraufkommen muß. Es ist teilung zu machen und ihn zu einer Aeußerung zu veranlassen. Blödsinn, zu glauben, daß nach den Impressionisten, nach Manet . Das geschah auch, Holstein stritt aber den Verkehr mit dem Stebermann und van Gogh die Barbarei uns bevorstände. Ab- Mädchen ab. warten, Großpapa Meier- Graefe , und noch eins: sollte die Kapuzinade im Salon Caffirer zugleich das Programm sein, nach dem der neue Präsident der Sezession verfahren will? Wenn ja, dann dürfte die Sezessionsdämmerung schon morgen hereinbrechen. R. Br.
Notizen.
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- Theaterchronit. Das Lessing- Theater bereitet als nächste Novität Hermann Bahrs Lustspiel Das Prinzip" vor, das am Sonnabend, den 18. d. M., zum ersten Male in Szene geht. -Musikchronit. Raoul toczalstis fünfter Klavierabend, der ausschließlich Chopinschen Kompositionen gewidmet wird, findet Donnerstag, 8 Uhr, im großen Saale der kgl. Hochschule für Musit statt.
Die Protest bersammlung gegen das Bensur verfahren, das Hans Hyan betroffen hat, findet in geschlossenem Rahmen statt. Bersönliche Einladungen vergibt nur der Schutzverband Deutscher Schriftsteller, an dessen Bureau( Berlin W. 9, Linfstr. 16) Interessenten sich wenden wollen.
Der neue Schauspielhausbirettor in Ham burg. Als Nachfolger Starl Hagemanns wurde Mar Grube, der Intendant des Meininger Hoftheaters, gewählt.
Kleine Notizen.
Folgen der Kriegsspielerei. In Lüdenscheid wurde beim Kriegspielen ein Schulknabe von einem 12jährigen Kameraden mittels einer Flaubertbüchse in die Brust geschossen. Der Schuß durchbohrte die Lunge. Der Knabe befindet sich in hoffnungslosem Zustande im Krankenhause.
Am Nachmittage desselben Tages ließ der Nebenkläger das Dienstmädchen dann noch einmal durch einen Spezialarzt untersuchen, der. die gleiche Feststellung traf wie fein Sollege. Darauf Die Typhusepidemie beim Eisenbahnregiment Nr. 3 in Hanau wurde in der Wohnung des Holstein' ein regelrechtes Verhör mit Der Pionier dem Mädchen angestellt. Zu diesem bestellte der Dienstherr einen hat abermals ein Opfer, das elfte, gefordert. Freund, den Dr. jur. S., und seinen Bruder, den Assessor Dr. Hol- Shellba as aus Burgfolms, Streis Beglar, ist am Dienstag gestorben. Es sind noch 177 Mann frank. Folgenschwere Gasexplosion. In einem Hause in der Rue stein, der früher Staatsanwaltschaftsassessor und zu der fraglichen Beit Schöffenrichter war. Dem Mädchen wurde mit der Polizei de blancs Monteaug in Baris berübte Montagabend ein Geschäftsgedroht, wenn es nicht die Wahrheit sage. Es blieb die Angeklagte diener Selbstmord, indem er sich in seiner Stube mit Leuchtgas bei ihrer Behauptung. In Gegenwart ihres Bruders hat sie dann vergiftete. Als der Pförtner mit fünf Nachbarn in das Zimmer über den Vorgang nähere Mitteilungen gemacht. An diesem Abend eindrang, entzündete sich das angesammelte Gas an einer Flamme noch fette die Herrschaft das Mädchen auf die Straße. Später des Hausflurs. Eine furchtbare Explosion erfolgte und wurde die Angeklagte in der städtischen Entbindungsanstalt von alle fechs Personen wurden mehr oder minder
einem Knaben entbunden.
schwer verlegt.
Der Vormund des unehelichen Kindes strengte darauf gegen meldet, daß der Fischereidampfer" San Pedro" in der Nähe von Untergang eines Fischereidampfers. Aus Bayonne wird geVon der vierzehn Mann Holstein Alimentationstlage an. In dieser beschwor der Beklagte, San Sebastian tenterte. daß er mit dem Mädchen keinen geschlechtlichen Verkehr gepflogen starten Besaßung fonnten sich nur der Kapitän und der habe. Die Klage wurde darauf abgewiesen. Heizer retten.
Holstein erstattete dann bei der Staatsanwaltschaft Anzeige gegen das Mädchen wegen Beleidigung. Herr Holstein wurde nicht etwa auf den Weg der Privatklage verwiesen, sondern der Staats, Ein Offenbach Theater, das nur Werte von Offen- anwalt erhob Anklage im öffentlichen Interesse. Es kam im Juni bach aufführen soll, wird in Baris geplant. Eine folche vergangenen Jahres zur Verhandlung vor dem Schöffengericht. Apotheose hätte sich der gute Jacques gewiß nicht träumen laffen. Parsifal in Zürich . Da mit dem 13. Februar 1913, In dieser Verhandlung schnitt der auch damals schon als Nebender dreißigsten Wiederkehr des Todestages Richard Wagners, der fläger zugelassene Herr Holstein schlecht ab. Das Schöffengericht urheberliche Schuß seiner Werke für die Schweiz abläuft, hat die hielt die Aussagen des Nebenklägers nicht für beweisträftig und kam Theater- Aktiengesellschaft Zürich beschlossen," Parsifal " gegen Ende zu dem Schluß, daß der Darstellung der Angeklagten, der allerseits ber laufenden Spielzeit in Zürich zur Aufführung zu bringen. das beste Leumundszeugnis ausgestellt wurde, ein hoher Grad innerer Wahrscheinlichkeit innewohne. Das Mädchen wurde freigesprochen.
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Der Verein zur Verbesserung der Frauen tleidung beranſtaltet am Sonnabend eine Festwiese des Kulturborfes Kleidershausen im Saale der Gesellschaft der Freunde". Potsdamer Str. 109. Irene Sanden( Tanzkunst) und Käte Hörder ( Gesang) wirten mit. Starten zu 4 und 3 M. find zu haben bei: Frl. Gertrud Boese, Prinz- Regenten- Str. 109 und in der Gesund heitszentrale Lintstr. 1 und deren Filialen.
Gegen dieses Urteil legte Holstein Berufung ein, über die am Freitag verhandelt wurde. Der Staatsanwalt beantragte sofort zu Beginn der Verhandlung den Ausschluß der Oeffentlichkeit und der Presse, weil für die Oeffentlichkeit kein Interesse an der Ver
Feindschaft gegen sanitäre Maßnahmen. Bei einer Kundgebung gegen fanitäre Maßnahmen der Stadtverwaltung in Rocca gorga, Provinz Rom, kam es zu 3ufammenstößen zwischen bon der Menge mit Steinen beworfen wurden und mehrere Ser Bevölkerung und einer Abteilung Soldaten. Die Truppen, die Berwundete hatten, machten von der Schußwaffe Gebrauch. Den Blättern zufolge wurden fünf Personen getötet und mehrere verwundet.
Ungetreuer Vermögensverwalter. Nach umfangreichen Unterschla gungen ist in Hamburg der Notar Dr. Be der flüchtig geworden. Es handelt sich hauptsächlich um Mündelgelder, die der Notarfirma Dr. Beder war, anvertraut waren. Die Höhe der Unterschlagungen Dr. Becker und Dtten, deren Mitinhaber der verschwundene beläuft sich auf 200 000 m., die Dr. Becker bei unglücklichen Terrainspekulationen zugesetzt hat. Seit dem 3. Januar ist Dr. Becker verschwunden. Bei der Staatsanwaltschaft ist aus Dresden ein Brief eingegangen, in dem er sich selbst der Unterschlagung bezichtigt und schreibt, er werde sich in der Elbe ertränken.