Vierter Parteitag
der Sozialdemokratie Preußens.
Dritter Berhandlungstag. Vormittagssigung.
Linser Antrag 21 iſt in ſeinem erſten Abfag, der ſich mit dem einanderfolgen, die sich von Etappe zu Etappe verſtärken und ver
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Stimmen für Kandidaten der linksliberalen Parteien von der Werpflichtung dieser Parteien abhängig gemacht werden, ihre Wahlmänner zur Abstimmung für einen von der Sozialdemotratie hierzu nominierten Kandidaten anzuhalten. Die Landesa tommission hat die Liste der Wahlkreise, die nach ihrer Ansicht unter jene Kategorie entfallen, der Leitung der Fortschrittlichen Volkspartei bei Gröffnung des Wahlkampfes bekanntzugeben. 3. Da bei früheren Wahlen die große Mehrheit der Wahla männer der linksliberalen Parteien teils infolge faktischer sozialer Abhängigkeit und teils aus übertriebener Angst oder aus Klassenvorurteil nicht zu bewegen waren, be: Stichwahlen ihre Stimmen für sozialdemokratische Kandidaten abzugeben, wird es als Gradmesser des guten Willens dieser Parteien im Kampf gegen die Feinde einer demokratischen Wahlreform bea trachtet werden, ob sie dafür Sorge tragen, daß in den ihnen bezeichneten Wahlkreisen von ihren Parteimitgliedern möglich st ausnahmslos solche Wahlmänner aufgestellt werden, welche in der Lage und gegebenenfalls bereit sind, für einen sozialdemokratischen Kandidaten ihre Stimme abzugeben. Gd. Bernstein. Darf. Sidow. Feldmann. Severing. Klühs. Holzapfel. C. Schmidt. Scholich. Moh. Tize. Fiedler. Gruhle. Poetsch. Cohn.
tampf sein. Ich begrüße deshalb die Anregung Gewehrs, den Wahlkampf mit einer großen Rundgebung für das Wahlrecht einzuleiten. Man darf sich aber nicht mit einer Demonstration begnügen, sondern es müssen eine Reihe zusammenhängender Aktionen aufschärfen. Königsberger Antrag deckt, von Hirsch für überflüssig erklärt worden. Wir dürfen aber nicht vergessen, daß die Freisinnigen, obwohl fie in ihrem Programm das Reichstagswahlrecht fordern, im sächsischen Landtag fich 1906 für das Pluralwahlrecht erklärt Die Diskussion über die bevorstehenden Landtags- haben.( Lebhaftes hört! hört!) Wir müssen uns also sichern und wahlen wird fortgesetzt. in der Resolution aussprechen, daß ein von uns zu unterstützender Feller- Görlig wendet sich scharf gegen eine Unterstügung des Kandidat sich keinesfalls für ein Pluralwahlrecht oder für eine VerFreisinns ohne Gegenleistung, wobei er hervorhebt, daß in schlechterung des bestehenden Wahlrechts erklären darf. Vielleicht diesem Fall die wenigen aufrichtig liberalen Kandidaten, die bisher ziehen die Königsberger Genossen ihren Antrag zugunsten unseres aufgestellt sind, sofort verschwinden und lauter Reaktionäre à la Antrags zurück. Unser Antrag verlangt weiter, daß nicht irgendein Mug dan an ihre Stelle gesezt werden würden. Auf den Freifinn Wahlrechtsgegner von unseren Parteigenossen gewählt wird, auch trifft durchaus das Wort des Dr. Magnus Hirschfeld vom dritten wenn uns der andere Kandidat abgelassen wird. Feinden des Geschlecht zu, besonders in Niederschlesien sind die Freisinnigen freien Wahlrechts können wir niemals als Kontrahenten eines feine Männchen, feine Weibchen, garnichts!( Heiterkeit und Sehr gut!) Handels gegenübertreten, sondern stets nur als Gegnern im Kampfe, Zu den Landtagswahlen schicken die Freifinnigen als Kandidaten( Bravo !) den ganzen Abschaum des Liberalismus in Berlin . Dr. Karl Liebknecht - Berlin : Landsberg hat sich gestern redliche Wir wollen den Freifinn für seine politische Falschheit nicht auch Mühe gegeben, die Resolution mißzuberstehen, damit freie Bahn ge- Leinert- Hannover: In der Ablehnung der Eisnerschen noch unterstügen. Der hier vorgelegten Refolution wird Unklarheit schaffen wird für das Chaos, das er wünscht. Es ist nicht richtig, Borschläge sind wir uns alle einig. Wenn Landsberg ber borgeworfen, aber die Freifinnigen wissen ganz genau, was sie daß wir nach A2 ) genötigt werden, einem Zentrumsmann uns Landeskommission einen Freibrief ausstellen wollte, so hat das bejagt. Es find 100 Jahre, daß das preußische Volt für die Be- bedingt den Vorzug zu gewähren vor anderen Leuten, ebenso wenig manches für sich, aber Landsberg verkennt doch die Situation, in freiung von der Bevormundung durch die Hohenzollern fämpfen find die Bedenken zutreffend, die hier gegen B3) und B2 ) geltend der fich unsere Partei befindet. In der Magdeburger Refolution wollte. Zeigen wir uns dessen würdig und zeigen wir, daß die gemacht wurden. Es ist bei der Beratung der Landes- wird nur von der Wahl des Abgeordneten gesprochen, unsere Gesozialistische Garde von 1913 das vollenden kann, was das preußische kommission darauf hingewiesen worden, daß selbstverständlich nossen sehen aber schon einen Erfolg darin, daß sie sozialdemoBolt vor 100 Jahren schon gewollt hat.( Beifall.) auch Wahlkreise mit mehreren Kandidaten als Austauschobjekte in fratische Wahlmänner durchbringen.( Sehr richtig 1) Darum tann
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Adolf Hoffmann Berlin : Wenn Sie die Anerkennung, die Sie Frage fommen fönnen und damit sind auch die speziellen Breslauer für die Urwahlen nur die Unterstüßung eigener Wahlmänner in uns Abgeordneten gezollt haben, in die Tat umsetzen wollen, dann Berhältnisse berücksichtigt. Dann werden Bedenken erhoben gegen Frage fommen. Anders liegen die Dinge bei der Stichwahl. Man schicken Sie uns bei den Landtagswahlen Hilfskräfte ins AbB 4), aber es ist nach meiner Ansicht doch eine unbedingte Not- fann doch nicht sagen, daß es gleichgültig wäre, geordnetenhaus; denn wir sechs müssen jetzt mit unseren mendigkeit, daß die von uns zu unterstützenden Kandidaten sich für ein Konservativer oder ein Freifinniger in Frage kommt? Sträften Raubbau treiben. Aber wir wollen diese Hilfskräfte haben die Uebertragung des Reichstagswahlrechts auf Preußen erklären. Bei Annahme der Anträge, die die Resolution noch verschärfen aus eigener Straft und nicht durch Verlegung unserer Die Freifinnigen werden sich auf A 2) festlegen tönnen, wenn die wollen, würde die Agitation bei den Urwahlen wesentlich Grundsäße.( Sehr gut 1) Die Ausführungen von Bern Nationalliberalen es nicht tun, dann fallen sie eben durch. leiden. Bei den Urwahlen müssen wir unsere ganze Stoßkraft gegen stein, lühs und Landsberg schienen so, als sollten wir können doch nicht unsere Wahlbedingungen zuschneiden auf die die Parteien richten, zu denen wir in der Wahlrechtsfrage fein damit die Eisnerschen Ideen in anderer Form wieder durch Bedürfnisse der Nationalliberalen, von denen schon gezeigt wurde, daß Vertrauen haben.( Sehr richtig!). Ich bin für die Resolution der Hintertüren in unsere Beschlüsse hineingebracht werden. Bernstein sie nicht wesentlich besser sind als das Zentrum und die Stonservativen. Landeskommission. Die Situation ist jetzt anders als 1908 hofft sogar auf eine günstige Veränderung des Landtags mit Hilfe( Sehr wahr.) Es kann nicht unsere Aufgabe sein, nur danach zu unter dem Bülowblock, denn wir haben inzwischen bei den der Nationalliberalen. Gerade er sollte doch davon fiber- ftreben, daß wir irgend welchen nationalliberalen Homunculus in den Reichstagswahlen das Stichwahlabkommen mit den Freifinnigen zeugt sein, daß man auf die Nationalliberalen nicht bauen kann, Landtag bringen.( Heiterkeit.) Hirschs Pessimismus bezog sich nicht gehabt. Wir dürfen aber unter feinen Umständen die Bea denn er ist in Breslau ja ihr Opfer geworden.( Bernstein : auf die Frage, ob wir unser Ziel erreichen werden. Davon sind dingungen von 1908 abschwächen, daß nur Kandidaten unterstüt Ich verlange keine Extrawurst!") Darum handelt es sich hier nicht, wir alle überzeugt.( Zustimmung.) Es handelt sich nur darum, werden dürfen, die sich für das Reichstagswahlrecht und aber wenn die Nationalliberalen sogar den bei den Gegnern be- ob wir es durch eine andere Mehrheit im Dreitlassenparlament für Gegenseitigteit erklärt haben.( Sehr richtig!) Wir liebtesten Sozialdemokraten zugunsten eines Strosser durch erreichen können. Es erinnert an die Geschichte von Münchhausen, sprechen in der Resolution nicht von Freifinnigen, sondern von fallen ließen, was für Kandidaten wollen fie dann der sich an seinem eigenen Bopfe aus dem Sumpfe heraus- bürgerlichen Parteien" im allgemeinen. Wir dürfen nicht dem Beieigentlich unterſtügen.( Sehr gut!) Die Liebe Bernsteins zieht, wenn man glaubt, wir fönnten mit Hilfe des Drei- spiel der Magdeburger Genossen folgen, sondern müssen an den
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zu den Nationalliberalen ist hoffnungslos, und wir machen flaffenwahlrechts die Dreiflassenmehrheit im Abgeordnetenhause Stichwahlbedingungen von 1908 unbedingt festhalten. Wir müssen da nicht mit. Bernstein rechnete auf zwei Dugend Mandate, jemals stürzen. Der entscheidende Schlag fann nur außer verlangen, daß eine Partei, die auf unsere Unterstützung rechnet, bei die wir mit Hilfe der Freifinnigen erlangen tönnten. Ich wäre schon alb des Parlaments geführt werden.( Zustimmung.) der Aufstellung der Wahlmänner auf uns Rücksicht nimmt und nicht fattfroh, wenn wir im Landtag eine Fraktion von fünfzehn wir haben es doch nicht bloß mit der Mehrheit des Abgeordneten- abhängige Beamte aufstellt. Ich bin nicht dafür, daß wir die WahlPersonen hätten, aber ohne Gegenfeitigkeit teine Stimme hauses, sondern auch mit dem Herrenhaus zu tun, das nicht einmal agitation nur der Agitation wegen treiben sollen. Wir wollen den und erst recht tein Mandat.( Sehr richtig!) Wenn wir bei die jämmerliche Flidreform von 1910 annahm, sondern Verschlechte- Erfolg erzielen, daß unsere Stellungnahme eine Verstärkung der der Situation in Preußen schon genötigt find, für einen Gegner rung hineinbrachte. Die Bedeutung unserer sechs Abgeordneten im wahlrechtsfreundlichen Parteien im Abgeordnetenhaus zur Folge hat. einzutreten, dann muß dieser Gegner doch mindestens ein wirklicher Dreiflassenparlament liegt nur darin, daß eine so gewaltige( Beifall.) Mann fein. An Stelle eines pflaumenweichen, rüdgratlofen augerparlamentarische Macht hinter ihnen steht. Scheibe- Bochum : Eben weil wir uns an der Landtagswahl nicht reaktionären Freisinnigen möge uns Breslau lieber einen( Sehr richtig!) Die Wahlrechtsfrage ist ja auch nur durch die ein allein der Agitation wegen beteiligen, sondern Erfolge erzielen Stroffer schicken, denn der liefert uns wenigstens drucksvollen Demonstrationen des Proletariats im Jahre 1908 ins wollen, hat das Bochumer Volksblatt" die Streichung des ersten Agitatitionsstoff.( Sehr richtig!) In dem schweren Kampfe, Rollen gebracht worden.( Zustimmung.) Im Gegensatz zu Lands- Sazes der Resolution der Landeskommission gefordert. Ich halte den wir zu führen haben, ist ein feiger Bundesgenoffe gefährlicher berg, der eine inhaltslose Resolution für die beste hält, die Einleitung der Resolution für außerordentlich unglücklich. Sie als der schlimmste Gegner.( Lebhafte Zustimmung.) Bernstein wollen wir eine Resolution faffen, die klare Richtlinien ist ein Rüdfall in die antiparlamentarische Zeit unserer Partei, wie meinte, aus Zint tönne man fein Stahl schmieden. Dann darf man gibt und unserer Tattik bei Verhandlungen mit anderen Parteien ester fagt. Wenn wir sagen, wir wollen eine Taktik anwenden, aber auch nicht versuchen, gint als Stahl anzuwenden. So wenig eine fefte Basis schafft. Wir fönnen nicht fünstlich, wie Bernstein mit der wir Barteien unterstüßen, die wenigstens eine Abänderung fich aus Zink Stahl hämmern läßt, so wenig wird sich aus einem vorschlägt, einen Freifinnigen großpäppeln, damit wir dann etwas des bestehenden Wahlrechts anstreben, eine Tattit, durch die der Bernstein, und wenn wir ihn noch so gut schleifen, ein funkelnder baben, um es zu unterstüßen. Die sozialdemokratischen Mandate im schwarzblaue Block zertrümmert wird, so ist das nur die UeberRubin herstellen lassen.( Seiterkeit.) Cohn Görlig regte Abgeordnetenhause kann man doch nicht mit anderen Mandaten tragung der bei den Reichstagswahlen befolgten Taktik auf an, wir follten mit der Wahlrechtsdemostration auch vergleichen. Wir schicken unsere Vertreter ins Abgeordnetenhaus, die Landtagswahlen. Ich bedauere, daß die Resolution Bernstein die Propaganda für den Austritt aus der Landeskirche nicht damit sie dort parlamentarische Arbeit leisten, sondern uns nicht schon zu Anfang vorgelegen bat, fie sagt präzise das, was verbinden. Damit wäre ich schon einverstanden, aber dann wir schicken sie hinein als geschworene Feinde in den Sozialistischen Monatsheften" in langen Leitartikeln gesagt müßte man ebenso auch den Austritt aus dem desselben Dreitlaffenhauses.( Lebhafte Zustimmung.) ist. Gewiß follen wir feine Leistungen ohne Gegenleistungen geben,
Tempel propagieren. Mit der Wahl der Freifinnigen fördern Da tönnen uns Dutzende von Freisinnigen nicht dieselbe aber man foll bei der Forderung der Gegenleistungen den Bogen wir nicht den Kampf um ein freies Wahlrecht. Wenn sie wirklich Hilfe leisten wie ein Sozialdemokrat. Es ist eine Illusion, nicht überspannen. Die Resolution der Landeskommission die Mehrheit im Dreillaffenhause erringen sollten, wie Landsberg daß wir den Junkern mit Hilfe von Mandatsschachereien das läßt uns einen großen Spielraum, und wer sie nicht engherzig ausa zu hoffen scheint, dann werden sie uns ebensowenig ein freies Wahl- preußische Wahlrecht verekeln fönnen. Die Resolution der Landes- legt, kann mit ihr auch das machen, was Bernstein will. Wir stehen recht schaffen, wie sie es 1863 getan haben. Landsberg gegenüber fommission geht bis an die äußerste Grenze.( Sehr richtig.) Sie daher in Westfalen vollkommen auf dem Boden der Resolution der erkläre ich, daß ich den Berliner Magistrat nicht gelobt, sondern läßt sogar die Unterstützung von Nationalliberalen zu. Weiter Landeskommission. Landsbergs Ausführungen waren ja konsequent, aber unsere Stadtvertretung nur gegen die Angriffe eines Kreth verteidigt dürfen wir nicht gehen. Nehmen Sie die Resolution möglichst mit wir können doch nicht unseren Parteigenossen auseinandersetzen, daß habe. Ich werde im übrigen auch bei einem Kaiserhoch in der Stadt Einstimmigkeit an, um damit zu demonstrieren, daß der Wahl- uns nicht eine einzige reaktionäre Masse gegenübersteht, ohne verordnetenversammlung stets demokratisch seßhaft und nicht loyal rechtskampf die Sache des tampfbereiten Proletariats bleibt, das Verwirrung zu stiften. Welche Verwirrung besteht, dafür hat uns standhaft sein.( Heiterkeit.) Das freie Wahlrecht erringen wir erst zu den größten, leidenschaftlichsten Opfern bereit ist.( Lebhafter ia Hoffmann ein Beispiel gegeben, indem er erklärte, es sei ganz dann, wenn wir die Massen für die Sozialdemokratie gewonnen Beifall.) egal, ob man einen Gronowski und Bartscher oder einen freifinnigen haben.( Lebhafter Beifall.) Werner- Berlin II: Wer jahrelang mit den Freisinnigen Mugdan und Fischbeck hat. Wenn Hoffmann so wie wir mit den Genoffin Wurm: Von einer Sache ist bisher bei der ganzen Wahlkämpfe durchzufechten hatte, wird zugeben, daß alles Vertrauen Gronowski und Bartscher täglich zu tun hätte( offmann: Oder Wahlrechtsdebatte noch nicht geredet worden, nämlich von der Erzu dieser Partei schwinden muß. Obgleich ich mit vielem in der Sie täglich mit Mugdan und Fischbeck), dann tönnte er unmöglich ringung des allgemeinen gleichen, geheimen und Resolution der Landeskommiffion nicht einverstanden bin, trete ich einen Freisinnsmann mit Leuten von solcher Jesuitenmoral zusammendirekten Wahlrechts auch für die Frauen. Dieser doch für ihre Annahme ein, aber ich hoffe, daß der bevorstehende werfen. Es ist eben doch ein Unterschied zwischen den verschiedenen Bunkt ist deshalb wohl bisher noch nicht besonders erwähnt worden, ablkampf diejenigen Parteigenoffen, die heute noch viel Vertrauen Barteien vorhanden und so lange wir das den Genossen nicht flare weil alle Anwesenden ihn als selbstverständlich, als einen nicht aus zu den Freisinnigen befizen, furieren wird.( Hoffmann: Mancher machen können, können wir auch das Dreitlassenwahlrecht nicht zuscheidenden Bestandteil unserer Forderungen überhaupt betrachten. lernt's nie!) Der Redner begründet dann den Antrag 6, wonach stürzen. Wir fordern das Wahlrecht für die Frauen unter den bei aussichtslos erscheinenden Nachwahlen die Parteigenossen des Eduard Bernstein : Zunächst eine Bemerkung zu Hoffmann: gleichen Bedingungen wie für die Männer. Die Petitionen Streises nicht gezwungen sein sollen, sich an der Wahl zu beteiligen. Wenn liberale Parteien einen Block gegen die Sozialdemokratie der bürgerlichen Frauenvereine an das Abgeordnetenhaus Unser Antrag betrifft ja nicht das Prinzip, sondern nur einen aus- fchließen, so würde ich dagegen protestieren, wenn sie bei mir eine über das Frauenwahlrecht find zum Teil bon einer nahmsweisen Fall, wie er z. B. im ersten Berliner Landtagswahl- Ausnahme machten. Ich will als Parteimann gewählt sein, rührenden Bescheidenheit. So hat der preußische bezirk vorgelegen hat. Da wir in unferem Antrag ja für die Nicht nicht als Privatmann, als Parteimann der Sozialdemokratie. Das Landesverein für Frauenstimmrecht in Berlin sich damit begnügt, zu beteiligung an einer Nachwahl die Zustimmung der Landeskommission habe ich in meinem langen politischen Leben festgehalten.( Bravo !) fordern, daß den Frauen gestattet wird, an den Sigungen der Ge- verlangen, ist jede Gefahr eines Mißbrauchs oder Fehlers be- Die Differenz ist nicht so groß, als sie scheint, es handelt sich meindeversammlungen bezw. Vertretungen in den Landgemeinden feitigt. teilzunehmen. Gewiß sind auch weitergehende Forderungen gestellt nur um das Maß der Gegenseitigkeit, das wir von den Ein Schlußantrag wird abgelehnt. Eingegangen ist fol- zu unterstüßenden Parteien verlangen. Die Landeskommission worden. Aber im großen und ganzen laufen die Forderungen der gender Abänderungsantrag Bernsteins: selbst zeigt in ihrer Resolution, daß sich buchstäblich streng die Sache bürgerlichen Frauen darauf hinaus, daß nur den befizenden nicht durchführen läßt, und das hat ja auch Hirsch in seinem und steuerzahlenden Frauen das Frauenstimmrecht Meferat ausgeführt. Aber warum sollen wir das nicht in der berliehen wird. Genosse Hirsch hat im Abgeordnetenhause betont, daß unfere Forderungen viel weiter geben, daß man tommen vielleicht für Erfolge mit Hilfe der Liberalen 15-20 Wahlaber doch wenigstens diese bescheideneren Forderungen der freise in Betracht außer denen, die wir aus eigener Kraft erobern Regierung zur Berücksichtigung überweisen möge. Die Rea tönnen. Wenn nun nach der Forderung meines Antrages die Landesgierung aber tommt in allen diesen Fällen immer mit der fommission bei Eröffnung des Wahlkampfes der fortschrittlichen Voltsstereotypen Redensart, eine derartige Wenderung könne nur partei eine Liste überreicht und ihr sagt: Da verlangen wir die Gegen bei einer generellen Aenderung der Gemeindeordnung in Betracht seitigkeit! fo haben wir gar feinen Anlaß, mehr zu verlangen. Bei tommen. Für uns darf nur der Kopenhagener Beschluß maßgebend der Wahltechnik der preußischen Abgeordnetenwahlen find die fein: Die fozialistische Frauenbewegung aller Länder weist alle Beschränkungen des Frauenwahlrechts als Verfälschung und Ver Forderungen der Resolution der Landeskommission in vielen Fällen gar nicht praktisch durchführbar. Ich würde am liebsten einem Anhöhnung des Prinzips der politischen Gleichberechtigung des weib lichen Geschlechts zurück." Um diefer Forderung auch nach außen trag zustimmen, der all das, was wir von unserer Partei verlangen, hin nachdrücklichst Ausdruck zu verleihen, festießt und erklärt, wir stimmen unter bestimmten Bedingungen für haben wir unsern Wahlmänner und Kandidaten der bürgerlichen Partei; diese Bes Frauentag cingerichtet. Ich bitte die Parteigenoffen, alles 06 in einzelnen Wahlkreisen von dieser Bestimmung abzu- dingungen abzumachen, ist Sache der Landeskommission bezw. der zu tun, was in ihren Kräften steht, um für eine erfolgreiche Demonstration auf dem bevorstehenden Frauentag zu gehen ist, entscheidet die Landeskommission der Sozialdemokratie Sentralwahlkommission. Es sind allerhand gute und schlechte Wize Preußens. forgen. Weiter ist es notwendig, daß im Wahlkampf auch über meine Bemerkung betreffend die Nationalliberalen gemacht für die Frauen politische Frauenveriammlungen einberufen werden. II. Das Teilstüd B folgendermaßen abzuändern: worden. In Wahrheit sind die Nationalliberalen durch Wir haben der Refolution nicht die Einfügung der Worte„ für beide 1. Bei den Abgeordnetenwahlen haben die sozialdemokratis aus verschieden bon Drt zu Drt, Geschlechter" hinter den Worten„ Uebertragung des Reichstags schen Wahlmänner im allgemeinen zunächst für sozialdemokra zu Provinz. von Provinz Auf jeden Fall tommt im neuen Landtag wahlrechts auf Preußen" beantragt, weil sonit der Freifinn die tische Kandidaten zu stimmen und bei Stichwahlen zwischen den die neue Wahlrechtsvorlage zur schönste Ausrede zum Stneifen bätte.( Sehr wahr!) Er würde sich bürgerlichen Parteien ihre Stimmen dem Kandidaten der be- da fommt es auf scheinbar sehr unbedeutende Bestimmungen Verhandlung und einfach auf den Beschluß seines Mannheimer Parteitages berufen. zeichneten lintsliberalen Parteien zuzuwenden. an, die große Konsequenzen für Aber wenn es auch nicht in der Resolution zum Ausdruck kommt, unfere Agitation haben. so möchte ich Sie doch bitten, wo immer es geht, dafür zu sorgen, daß die Frauen in eigenen politischen Versammlungen landauf, landab wirklich das Gefühl erhalten: wir fämpfen für das allgemeine, gleiche, direkte und geheime Wahlrecht für beide Geschlechter ohne Unterschied, ob Mann ob Weib.( Lebhafter Beifall.)
Abänderungsantrag in Preußen.
zur Resolution der Landeskommission über die Landtagswahlen Resolution zum Ausdruck bringen, die wir annehmen? Im ganzen
I. Das Teilstüc A wie folgt zu fassen: 1. Ueberall, wo dies möglich ist, sind sozialdemokratische Wahlmänner aufzustellen und ist für ihre Wahl mit größter Energie zu wirken;
2. wo jozialdemokratische Wahlmänner nicht aufgestellt sind, sowie bei Stichwahlen zwischen bürgerlichen WahlmannskandiDaten haben die sozialdemokratischen Wähler im allgemeinen für die Wahlmänner der Fortschrittlichen Boltspartei zu stimmen. Den lehteren sind Nationalliberale dort gleichzustellen, wo sie mit der Fortschrittlichen Volkspartei zur Bekämpfung fonfervativ. flerifaler Kandidaten verbündet sind.
2. In den Wahlkreisen Stadt Breslau , Nicder, Ober- So schlecht wir auch die Freisinnigen einschäßen, sie haben immerhin Barnim , Teltow - Beeskow , Herford , Bielefeld sowie in anderen heute ein Interesse an der Menderung eines Wahlrechts, das sie der zur Wahl von mehr als einem Abgeordneten felbst zur Ohnmacht im Landtag verurteilt. Wir find uns alle berechtigten Wahlkreise kann, sofern nach dem Urteil der darin einig, daß wir den Wahlkampf zu einer machtvollen fozialdemokratischen Landeskommission die Sozialdemokratie auf Demonstration für das allgemeine, gleiche, geheime und Grund der Zahl ihrer Wahlmänner nach den Grundsäßen der direkte Wahlrecht für den Landtag gestalten wollen. Und in zweiter Berhältniswahl voraussichtlich Anspruch auf mindestens eines der Linie, daß, was der kommende Landtag braut, möglichst wenig Mandate der Linksparteien hat, die Abgabe sozialdemokratischer schädlich für die Arbeiterklaffe ausfällt.