Einzelbild herunterladen
 

gchen.

Die Vorlage geht an einen Ausschuß.

Meine Herren Geschworenen ! Es ist hier dem Zeugen Erd­mann nachgesagt worden, er wäre als Polizeispiel tätig gewesen. dem man in jeder Beziehung glauben kann. Es ist meines Gr­Ich stehe nicht an zu erklären, daß Erdmann ein Ehrenmann ist, achtens durchaus nicht unehrenhaft, wenn jemand der Polizei Hilfs­dienste leistet. Ja, gerade der Umstand, daß Erdmann diese Dienste der Polizei geleistet hat, spricht nicht gegen ,, fondern eher für ſeine Ehrenhaftigkeit."

maten stellen laffen, lediglich um sich morgens und abends die Haare| Die Aussagen anderer Shüler über die Zahl der Siebe gingen| Notiz. Anders Ser Staatsanwalt. Dieser fühlte sich berufen, das zu brennen.( Buruf: Woher weißt Du! Große Heiterkeit.) auseinander. Zwei von ihnen wollen mitgezählt haben. Einer unsaubere Gewerbe der Polizeispiel noch mit folgenden, mit er. Stadtv. Hinge: Wir haben Bureaus mit Gasmessern, wo für von diesen rechnete 60 Hiebe im ganzen heraus. Ein anderer 30. hobener Stimme gesprochenen Worten zu beschönigen: ganze 60 Bf. monatlich Gas konsumiert wird. Daß Hunderttausende Ein Schüler sagte, es feien 30 schwere und leichte Hiebe gewesen. verloren gehen, ist eine ganz unbewiesene Behauptung. Für Münz- Giner wollte 10 schwere Hiebe erkannt haben. gas nehmen wir jährlich 5 Millionen ein. Um Genaueres über den zahlenmäßigen Ausfall zu hören, sollten wir in einen Ausschuß ließen, stellte unter anderem starte blutrünftige Streifen über dem Dr. Lindemann, von dem die Eltern den Knaben untersuchen linken Schulterblatt fest. Auf dem Gesäß fand er 12 Striemen. Gine fernere Vorlage bezweckt, die Gemeindebeschlüsse von Sein Gutachten ging dahin, daß auf Grund der gefundenen Merk­1897/98 und 1900 betr. die bei Unfällen städtischer Ar- male angenommen werden müsse, daß der Knabe äußerst andauernd beiter zu gewährenden Unterstützungen mit der Reichs- und heftig gezüchtigt worden sei. Wenn man die Schläge in ihrer bersicherungsordnung in Uebereinstimmung zu bringen. Gesamtheit nehme, dann komme man zu dem Resultat, daß sie eine Die Vorlage gelangt ohne Diskussion zur Annahme. Für die Vorlage betr. die Errichtung von Bauten und den Schädigung in physischer und psychischer Beziehung hätten herbei Bau eines Anschlußgleises auf den städtischen Gütern führen können. im Etatsjahr 1913 wird die Einseßung eines Ausschusses beschlossen. Hierauf steht zur Beratung die Magistratsvorlage wegen Auf­hebung des Braumalzsteuerzuschlags und Einführung einer Biersteuer und einer Steuer für Kinematographen theater, Spezialitätentheater, und 3irtus borsbellungen und Tanzlustbarkeiten.

Mit Rücksicht darauf, daß es bereits 9 Uhr geworden ist, be­schließt die Versammlung die Absetzung des Gegenstandes von der heutigen Tagesordnung.

Nach Erledigung einiger weiterer Vorlagen von untergeord­neter Bedeutung, schließt die Sigung gegen 410 Uhr.

Erffa übertrumpft!

Der Schularzt, der erst zehn Tage später den Knaben unter fuchte, fand noch eine talergroße grünliche Verfärbung des Haupt­schulterblattes. Eine Ueberschreitung der zulässigen Züchtigung nahm er insofern an, als die Schläge Stellen trafen, die für Schläge nicht geeignet sind.

Bevor es zur Verhandlung vor dem Strafrichter kam, erhob das Provinzial- Schulkollegium zugunsten des Lehrers den Konflikt, in­dem es Einstellung des Verfahrens beantragte. Es nahm an, daß der Lehrer in pädagogischer Hinsicht allerdings zuweit gegangen sei. Dafür sei er auch mit einer Ordnungsstrafe von 20 M. bedacht worden. Eine Ueberschreitung der Amtsbefugnisse könnte aber nicht angenommen werden, weil eine Gesundheitsschädigung nicht hätte eintreten können und unstreitig ja auch nicht eingetreten sei.

Eine Anklage wegen Mordes

Die Breslauer Polizei fann auf diese Rechtfertigung der Polizeispitzel stolz sein. Erst vor wenigen Wochen wurde ein solcher ,, Ehrenmann" vom Breslauer Schwurgericht wegen Raubmordes zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt. Und die Kosten für diese staatsanwaltlichen Ehrenmänner" bezahlen die Steuerzahler.

17

Aus aller Welt.

Dreifacher Mord in der Mark.

Den Namen des Knechtes, der aus rotosch in stammen soll,

80 000 Mark veruntreut.

Der mysteriöse Leichenfund auf einem Gute bei Ringen. walde, über den wir in unserer gestrigen Nummer berichteten, hat eine furchtbare Aufklärung gefunden. Die beim Aufräumen einer niedergebrannten Strohmiete aufgefundenen halbverkohlten Leichname find als die des Steuererhebers und Guts befizers Ralis und feiner Frau aus Ortwig fest­Das Oberverwaltungsgericht erklärte jedoch dieser Tage den gestellt worden. Die Nachforschungen auf dem Besitztum des Kalig Welche Machtbefugnisse sich mancher Gemeindevorsteher an­maßt, erhellt eine Gerichtsverhandlung, die am Dienstag, den Konflikt für unbegründet und entschied demgemäß, daß dem Straf- führten zur Auffindung eines dritten Leichnams, eines Dienst­verfahren fein Fortgang zu geben sei. Es wurde, ausgeführt: Durch mädchens. Die drei sind von einem polnischen Knechte, 7. Januar, vor dem Amtsgericht in Potsdam stattfand. die preußische Kabinettsorder vom 14. Mai 1825 sei das Büchti- der seit 14 Tagen auf dem Gute beschäftigt war, ermordet Angeklagt war der Gemeindevertreter Genosse Möllendorf aus Schenkendorf bei Großbeeren ( Kreis Teltow) wegen Hausfriedens- gungsrecht der Lehrer dahin eingeschränkt, daß es nicht bis zu einer worden. Die beiden Kinder des ermordeten Ehepaares wurden Mißhandlung ausgedehnt werden dürfe, die der Gesundheit des in ihrem Schlafzimmer le bend angetroffen. Sie waren von bruch. Der Gemeindevorsteher Eichelbaum hatte den Strafantrag Kindes auch nur im entferntesten schädlich werden könne. Hier dem Mörder verschont worden, jedoch hatte er sie durch Drohungen gestellt. Der Sachverhalt war folgender: In einer Sizung der Ge- habe nun zwar eine direkte Schädigung nicht stattgefunden. Aber eingeschüchtert, damit sie nicht um Hilfe riefen. nach der ganzen Art sei die Züchtigung hier eine solche gewesen, Wie die gerichtliche Untersuchung und die Vernehmung der meindevertretung sollten die Ergänzungswahlen zum Steueraus- daß eine Gesundheitsschädigung nicht ausgeschlossen war. Darum Kinder ergab, hat der Knecht zuerst den Besizer im Stall er schuß vorgenommen werden. Bevor diese vorgenommen wurden, liege eine Ueberschreitung der Amtsbefugnisse vor. Das Straf- fchlagen, dann ist er in die Schlafftube der Eheleute eingedrungen erbat der Angeklagte das Wort zur Geschäftsordnung. Dies wurde verfahren habe also seinen Fortgang zu nehmen. und hat die Frau im Bett ermordet. Um seine Bluttat ihm vom Gemeindevorsteher nicht erteilt. Als er sich nochmals zur Die durch die Anschauung des Provinzial- Schulfollegiums be- einige Zeit zu verdeden, erschlug er später noch das Dienst Geschäftsordnung meldete, erklärte ihm der Gemeindevorsteher; günstigte Prügelfreiheit wird also selbst dem Oberverwaltungs- mädchen in einem abfeits gelegenen Verschlage. daß er den Mund halten solle. Dagegen protestierte M. und er­Die Leichen des Gutsbesizers und seiner Frau schleppte er nach der gericht zu bunt. klärte, daß er das nicht brauche. Der Gemeindevorsteher forderte in der Nähe des Gutshofes stehenden Strohmiete und steckte diese ihn daraufhin auf, den Raum, in dem die Gemeindevertretung an. In der Wohnung der Ermordeten sind die verschiedenen Schränke, tagte, zu verlassen. Dieser Aufforderung kam M. nicht nach. Da- beschäftigte gestern das Schwurgericht des Landgerichts I unter darunter ein Geldschrank, erbrochen und beraubt worden. mit sollte das Delift des Hausfriedensbruchs gegeben sein. Eichel- Vorsitz des Landgerichtsdirektors Schmidt. Aus der Untersuchungs­baum machte von dem Vorfall dem Landratsamt Mitteilung. Er haft wurde der 29jährige Arbeiter Artur Haad vorgeführt. Er fennt man nicht, da er bei seinem Dienstantritt feinerlei erhielt zur Antwort: Es war Jhr gutes Recht, den M. wegen ist beschuldigt, am 12. November v. J. feine Ehefrau erfchoffen zu Papiere bei sich hatte. Es wird vermutet, daß der Mörder in feiner Widersetzlichkeit zum Verlassen des Versammlungsraumes haben, und zwar soll er, wie die Anklage annimmt, die Tat mit Gemeinschaft mit mehreren Komplicen gehandelt hat, denn die Kinder aufzufordern. Er hat sich zweifellos des Hausfriedensbruchs schul- voller Ueberlegung ausgeführt haben. Als Offizialverteidiger ist fagten bei ihrer Vernehmung aus, daß sie im Nebenzimmer die dig gemacht. Dadurch, daß Sie die Abhaltung der Sigung der dem Angeklagten der Rechtsanwalt Martin Kantorowicz vom Ge- Stimmen von drei oder vier verschiedenen Personen gehört hätten. Wie ein Telegramm des Wolffschen Telegraphen- Bureaus Gemeindevertretung in Ihrer Privatwohnung gestattet haben, richt gestellt worden. Die Anklage wird vom Staatsanwalt Dr. Rosenfeld vertreten. haben Sie sich Ihres Hausrechtes nicht begeben." Es wurde ihm Die Verhandlung entrollte ein Bild einer unglüdlichen Ghe, aus Wriezen meldet, ist am Donnerstagnachmittag um 5 Uhr weiter noch mitgeteilt, daß ein Ortsstatut gegen die Mitglieder der deren Zerrüttung nach Angaben der Antlage auf eine gewisse Ar- in dem Dorfe Graben bei Grozneuendorf in der Nähe von Gemeindevertretung wegen ordnungswidrigen Benehmens auf beitsscheu des Angeklagten zurüdzuführen ist. Der Angeklagte hatte Briezen der Knecht des Bauernhofbesizers und Steuererhebers Ausschluß aus der Versammlung auf gewiffe Zeit nicht besteht. seine Frau, die schon ein älteres voreheliches Kind hat, am 8. Mai Fris Calies ergriffen worden, der diesen, dessen Ehefrau und das Diese Antwort ist um so ungeheuerlicher, als die Beweisaufnahme 1911 geheiratet. Die Ehe war von Anfang an nicht glüdlich, da der Dienstmädchen des Ehepaars, Anna Philipp, in Ortwig ermordet ergab, daß von einem ordnungswidrigen Benehmen" überhaupt Angeklagte, der schon am Hochzeitstage arbeitslos war, sich auch in and dann die Flucht ergriffen hatte. Der Mörder heißt Heinrigh die Rede gar nicht sein konnte. Vielmehr wurde durch die Zeugen- der Folgezeit überhaupt keine Mühe gab, sich Arbeit zu verschaffen. und nennt sich auch Otto Schöne. bernehmung festgestellt, daß, obgleich der Beklagte bis zum Schluß Die Frau war deshalb gezwungen, ihre bisherige Arbeit als Näherin bei einer Damenkonfektionsfirma in der Kronenstraße beizubehalten, der Sigung im Versammlungsraum verblieb, diese ohne Störung bei der fie pro Woche zirka 30 M. verdiente. Von diesem Verdienst ihren Verlauf nahm und ruhig zu Ende geführt wurde. mußte fie längere Zeit hindurch den Unterhalt bestreiten. Ihren Ein Opfer verfehlter Spekulationen ist der Bankdirektor dit Auf Grund der Beweisaufnahme beantragte der Staatsanwalt Arbeitskollegen, bei denen sie als einfache, stille und fleißige Frau Müller aus Schlettstadt geworden. Müller, der Vorsteher selbst die Freisprechung. Zur Sache selbst führte Rechtsanwalt in großer Achtung stand, gegenüber beklagte sie sich häufig über die der Schlettstadter Filiale der Allgemeinen Elsässischen Bantgefell­Heinemann als Vertreter des Beklagten noch an, daß dem Ge- Arbeitsfaulheit ihres Mannes, der ihr die ganze Sorge für den schaft" ist, wurde nach einer Revision der Bücher verhaftet, da meindevorsteher überhaupt das Recht bestritten werden muß, straf- Unterhalt überlasse. Einige Monate nach der Hochzeit beklagte fie antragsberechtigt zu sein. Die Sißung fand in einer Wirtschaft fich auch häufig darüber, daß sie von ihrem Mann außerdem auch nach vorläufiger Schäßung ein Fehlbetrag von 80 000 mart noch mißhandelt werde. Als sie eines Tages von einem Ausfluge festgestellt wurde. Müller führte ein einfaches und bescheidenes statt und war von der Besitzerin für die Zwede zur Verfügung heimfehrte, jab sie au ihrem Schreden, daß ihr Mann während Leben und hat sich durch seine Spielleidenschaft ruiniert. Nachdem gestellt. Berechtigt zum Strafantrag ist nur der Träger des Haus- ihrer Abwesenheit die sämtlichen Möbel, troßdem fie auf Abzahlung er durch unglückliche Spekulationen sein eigenes Vermögen verloren. rechts selbst, also in erster Linie der Eigentümer, eventuell der entnommen waren, verkauft hatte. Auf ihre Bitten gab ihr ihr hatte, vergriff er sich an den ihm anvertrauten Geldern. Die Kund­Mieter. Ein Mietsverhältnis war aber nicht vorliegend, da der Mann von dem Erlöse die Summe von 120 M., die sie sofort an den schaft der Bank erleidet keinen Schaden, da die Gesellschaft die Ver­Raum nur zur Verfügung gestellt war. Wegen Mangel eines geschädigten Möbelhändler zahlte. Dieser Vorfall hatte zur Folge, lufte deat. Mietsverhältnisses könne also nur die Eigentümerin als straf- daß die Frau zu ihren Eltern, dem Schuhmachermeister Böhmisch antragsberechtigt gelten, selbst wenn der Gemeindevorsteher das zog, der mit seiner schon betagten Ehefrau in der Schöneberger Als sich der Angeklagte auch hier mißliebig Der 16% jährige Kaufmannslehrling Bezoldt in Blauen Hausrecht gehabt hätte. Im übrigen sei der Raum nicht dem Straße 24 wohnte. machte, wurde ihm von seinen Schwiegereltern das Haus verboten. im Vogtland , der seinen 16 jährigen Lehrkollegen Kurt Gade Gemeindevorsteher persönlich, sondern der Gemeindevertretung zur Der Angeflagte selbst behauptete von Anfang an, daß die Schuld Berfügung gestellt worden. Die Gemeindevertreter seien also Mit- an der Berrüttung seiner Ehe nicht ihm, sondern seiner Schwieger- ermordet und ihn eines Betrages von 650 M., ben Gabe für berechtigte an dem Raume gewesen. Eichelbaum hatte kein Recht auf mutter beizumessen sei, die unter Anwendung aller möglichen üblen feinen Chef von der Post geholt hatte, beraubte, hat jezt ein um Bezoldt ist seinem ausschließliche Geltung seines Willens in dem fraglichen Raum. Mittel seine Frau gegen ihn aufgehezt habe. Die Anflage be- fassendes Geständnis abgelegt. Der Angeklagte konnte sich so wenig eines Hausfriedensbruchs hauptet dagegen, daß der Angeklagte, auch nachdem seine Frau schon Lehrkollegen am Vormittag des 4. Januar gefolgt, hat ihn mit dem schuldig machen, wie dies ein Miteigentümer tut, der auf Beschluß bei ihren Eltern wohnte, wiederholt versucht habe, von ihr Geld zu Gelde nach dem Keller seiner Wohnung gelodt und mit einem ver­der Mehrheit der anderen Miteigentümer den gemeinschaftlichen erlangen. Er soll ihr wiederholt, wenn sie von ihrer Arbeitsstätte borgen gehaltenen Beil erschlagen. Darauf nahm der junge Raum nicht verläßt. Angeklagter weilte kraft eigenen Rechts in dem tam, auf der Straße aufgelauert haben und ihr einmal sogar auf Mörder den Toten und legte ihn in eine Kiste, die er mit einem Raum, damit entfällt der Hausfriedensbruch. Solcher liege auch dem Dönhoffplatze die Handtasche weggerissen haben, in der er Geld Sad Kartoffeln füllte. Das Geld verstedte er einstweilen in einem vermutete. Da der Angeklagte mit immer stärker werdenden deshalb keineswegs vor, weil dem Angeklagten das Bewußtsein Drohungen verlangte, seine Frau solle wieder mit ihm zusammen­fehlte, widerrechtlich in dem Raum zu verweilen. Das Vorgehen ziehen, kaufte sie sich aus Angst vor den Drohungen einen Revolver, Der jugendliche Mörder war, wie unser Zwidauer Partei­des Gemeindevorstehers erinnere an die Forderung des ehemaligen der ihr jedoch später von ihrem Bruder wieder abgenommen wurde. blatt mitteilt, eifriges Mitglied der bürgerlichen Abgeordneten von Oldenburg- Januschau. Dieser verlangte einen Als dem Angeklagten dies erzählt wurde, soll er, wie behauptet Jugendbewegung und bekleidete dort Ehrenposten. Er soll Leutnant und 10 Mann zur Wiederherstellung der Ordnung". wird, geäußert haben, daß sie alle tommen fönnten, sie würden dann beim Jungdeutschlandbund der beste Schüße gewesen sein und Eichelbaum habe das Verfahren noch vereinfacht und in die Tat eben alle etwas abkriegen. Am 10. November ließ sich die Frau von auch die Kassengeschäfte mit erledigt haben. Hierbei hat er Ver­ den Bitten des Angeklagten erweichen und besuchte in Begleitung umgesetzt. Nach parlamentarischem Brauch mußte dem Beklagten bere Stines mit ihm en Birtus. Auf feine drängenden Bitten untreuungen begangen und deshalb ist bei ihm der Plan heran­das Wort zur Geschäftsordnung erteilt werden. Es würde zu einem hin erklärte sie sich auch bereit, wieder mit ihm zusammenzuziehen. gereift, fich auf andere Weise Geld zu beschaffen. Schon vor kurzem Zustande völliger Rechtsunsicherheit führen, wenn ein gewählter Am nächsten Tage wurde ihr diese Zusage jedoch wieder leid. Sie fand er ein Portemonnaie mit dem Inhalte von 40 M., die er in Vertreter der Bürgerschaft dadurch, daß er das Wort zur Geschäfts- schrieb an ihren Mann einen Brief, in dem sie ihm erklärte, daß es seinem Interesse verwendete. Außerdem soll er noch ein eifriger ordnung verlangt, aus dem Sizungsraum verwiesen werden ihr unmöglich sei, nochmals mit ihm zusammenzuleben. Als der Leser der Nic- Carter- Geschichten gewesen sein. In dem Erschla­könnte und an der Ausübung seiner Rechte verhindert würde. Angeklagte diesen Brief erhielt, kaufte er sich in einem Waffen- genen aber verliert die Arbeiterjugend ein strebsames Mit­Das Gericht folgte den Ausführungen des Verteidigers. Es geschäft an der Spanbauer Brüde einen Revolver, den er fofort glied, der seiner Uneigennüßigkeit wegen von allen sehr geachtet von dem Verkäufer mit scharfen Patronen laden ließ. Sodann wurde. sprach den Angeklagten frei. schrieb er an seine Mutter und an seine Schwiegereltern Läge der Fall umgekehrt, daß der Mörder der freien Jugend­schiedsbriefe, in denen er bat, neben seiner Frau beerdigt zu wer­den. Mit diesen Briefen in der Tasche erschien er am Abend des bewegung angehört hätte, dann würde die bürgerliche Presse 12. November in der Wohnung seiner Schwiegereltern. Es kam sicherlich ein furchtbares Geheul über die Verrohung der arbeitenden hier zwischen den Schwiegereltern und der Frau und ihm selbst zu Jugend durch die freie Jugendbewegung" anstimmen. So aber geht Wie ein Volfsschullehrer rechnen lehrt. einem erregten Wortwechsel. Als die Frau bemerkte, daß er immer fie schweigend über die Tatsache hinweg. frampfhaft die rechte Hand in der Jadettasche hielt, wurde sie plöß­Gegen den Berliner Volksschullehrer Arnold Wenzlaw hatte auf lich von einer dunklen Ahnung gepackt und lief hilferufend aus dem Antrag der Staatsanwaltschaft das Landgericht das Strafverfahren| Zimmer. Ehe der Angeklagte daran gehindert werden konnte, lief Schweres Eisenbahnunglück. Bei der Einfahrt eines Güterzuges wegen Körperverletzung unter Außerachtlassung der Aufmerksamkeit, er hinterher und gab auf seine in einer Ede kauernde Frau drei in den Bahnhof Prenzlau entgleifte Donnerstagmorgen ein zu der er vermöge seines Berufs vepflichtet sei, eingeleitet. Er stehe Schüsse ab, welche die Frau sofort töteten, da eine Augel, wie die Gepäckwagen und stürzte um. Dabei wurde der Backer Sahn in Verdacht, am 20. März 1911 durch Schläge mit einem Rohrstod Obduktion ergab, die große Schlagader durchbohrt hatte. Der An- aus Bafewalt getötet. Ein Hilfs bremser erlitt eine Die Körperverlegung des Schülers D. verursacht zu haben. Der getlagte richtete die Waffe dann gegen fich selbst, verlegte sich aber ich were Quetschung des rechten Fußes. Snabe war gezüchtigt worden, weil er in der Rechenstunde eine nur unbedeutend an der linken Schläfe. borgesprochene Rechenaufgabe nicht nachsprechen konnte. Der Lehrer selber erklärte: Der Schüler habe den Sah, obwohl er ihn ihm habe zehn- bis zwölfmal vorsprechen lassen beziehungs­weise selber vorgesprochen habe, nicht richtig nachgesprochen. Er habe angenommen, der Schüler handle aus Trok so. Er habe ihm des halb zunächst drei Schläge über das Gefäß gegeben, indem er ihn über einen Stuhl legte. Als der Junge den Sah dann nicht nach­sprach, habe er ihn über die Bank gelegt und zwei weitere Schläge verabreicht. Und schließlich habe er dem Jungen, der sich bücken mußte, drei weitere Schläge gegeben. Inzwischen habe er ihn nur angetippit", nicht aber geschlagen. Der Junge habe schließlich den Satz dreimal hintereinander richtig auffagen tönnen, woraus fich ergäbe, daß er es vorher nur nicht gewollt habe,

Gerichts- Zeitung.

-

Ab­

Vom Rechtsanwalt Martin Kantorowicz wird der Beweis dafür angetreten, daß der Angeklagte die Tat in einem Zustande furcht barster Aufregung begangen habe, die durch die fortgesetten Schi fanen seiner Schwiegermutter herbeigeführt worden sei. Für die Verhandlung sind zwei Sigungstage angefeßt worden. Ueber den Ausgang der Verhandlung, die bislang durch Vernehmung des An­geflagien ausgefüllt wurde, werden wir berichten.

Die Ehrenmänner bes Staatsanwalts.

Kohlhaufen.

Ein jugendlicher Raubmörder.

Kleine Notizen.

Seine patriotische Begeisterung schwer büßen muß ein Knecht aus dem Dorfe Porogell bei Brieg in Schlesien . Er nahm den Säbel eines auf Urlaub befindlichen Soldaten und wollte damit feine militärischen Kenntnisse als ehemaliger Soldat beweisen. Dabei schlug er an die über ihm hangende Spirituslampe, deren Inhalt sich über ihn und einen in der Nähe stehenden Gaffer ergoß. Beide glichen fofort Feuersäulen und erlitten fo schwere Brandwunden, daß an ihrem aufkommen gezweifelt wird.

In der Grube verschüttet. Auf dem Schacht 8 ber pfälzischen Bei einem am Mittwoch vor dem Breslauer Schwurgericht ver- Gruberantenbola wurden drei Bergleute und ein Bergführer durch herabfallendes Gestein verschüttet. Ein 27jähriger ver handelten Revolverattentat wurde einem als Zeugen vernommenen heirateter Bergmann wurde nach längerer schwerer Arbeit als Kellner Namens Erdmann von einem anderen Zeugen zum Bor- Peiche geborgen. Die drei anderen wurden an Brust und wurf gmacht, daß er Spitzeldienste bei der Breslauer Polizei ver- Beinen Lebensgefährlich verlegt in das Knappschafts­richte. Der Gerichtshof nahm davon, vielleicht mit Absicht, gar teine Tazarett gebracht.