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Gerichts- Zeitung.

Der Fleischkrawall auf dem Wedding ,

Aus polizeilicher Quelle.

fie am Sonnabendmorgen in das Schanflotal am Grünen Weg wesen. Eine Frau Beier hat bemerkt, daß die beiden Mädchen| Mitte. Wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt und gefährlicher tamen, wurden auch fie verhaftet. in der Tat auflachten und dann von Frau Herrmanns Begleiterin Rörperverlegung war der Kommerzienrat Erich Marbier angeklagt. verfolgt wurden, während Frau Herrmann rief: Lassen Sie sie Gines Nachts im August d. J. spielte sich an der Autodroschken­Ueber das Plagwißer Verbrechen sei folgendes aus der Gr- doch laufen!" Als nachher die Schußleute kamen, habe Fräulein Haltestelle an der Ede der Friedrich- und Jägerstraße eine tolle innerung wieder aufgefrischt: In der Nacht zum Pfingstsonnabeno Garz zunächst sie, die Zeugin Beier, irrtümlich beschuldigt und Szene ab. Die dort mit ihren Fahrzeugen haltenden Kraftwagen­des Jahres 1905 brannte die historische Mühle von ẞlagmit tm erst dann auf Frau Herrmann gewiesen. führer Boldt und Schulz bemerkten einen elegant gekleideten Herrn, Kreise Löwenberg in Schlesien mit dem Wohnhaus und den Wirt­der in Begleitung einer Dame" auf eine der Autodroschken zu­Der Amtsanwalt hielt sich an die Aussagen der Belastungs- steuerte. Einer der Chauffeure hatte schon die Wagentür geöffnet, schaftsgebäuden bis auf die Grundmauern nieder. Als man auf­räumte, fand man unter den Trümmern die verkohlte Leiche Beginnen Garz und Jansen und beantragte gegen die Angeklagte als plößlich der Herr ausholte und der Dame eine laut knallende ihres Besizers, des Mühlenmeisters Snappe. Der alte 10 M. Geldstrafe. Daß gerade die Angaben dieser Zeuginnen nicht Ohrfeige versette. Die" Dame" schien jedoch gegen diese Art der Mann berbradyte seinen Lebensabend einsam auf seinem Grund- als zuverlässig anzusehen seien, hob der Verteidiger, Rechtsanwalt Betätigung zärtlicher Gefühle nichts einzuwenden zu haben, denn stück. Sofort war man der Ueberzeugung, daß das Anwesen und Th. Liebknecht, hervor. Es sei begreiflich, daß sie gerade damals sie machte ruhig kehrt und ging, als wenn nichts vorgefallen wäre, sein Besizer einem Brandstifter zum Opfer gefallen war. Es sich in erregter Stimmung befunden und in ihrer Beobachtung sich ihres Weges. Da der Herr, der sich später als ber jetzige Angeklagte gelang bald darauf, zwei Mittäter an dem Verbrechen zu er- geirrt hätten. Gegen sie spreche, daß ihre Darstellung durch die entpuppte, noch an dem Wagen stehen blieb, glaubte einer der mitteln. Es waren die Maurer Wilhelm und Reinhold anderen Zeuginnen widerlegt werde. Die Angeklagte sei frei- Chauffeure, daß M. nicht einsteigen wolle und rief seinem Kollegen Pietsch aus Schönborn bei Breslau , junge Burschen von 17 und zusprechen. Das Gericht kam zu einer Berurteilung, doch sah es einige hierauf bezügliche Worte zu. Ob der Angeklagte dies falsch 21 Jahren. Die beiden gestanden sofort nach ihrer Verhaftung, 5 M. Geldstrafe als ausreichend an. verstanden und irgendeine beleidigende Bemerkung herausgehört daß der Müllergeselle August Sternidel den alten Mühlen­hatte, war nicht zu ergründen. Der Angeklagte stürzte sich plötzlich besizer erschlagen und beraubt und dann die Gebäude in wie ein angeschossener Eber auf den Chauffeur und schlug wie wild Brand gesteckt hatte, um die Spuren des Verbrechens zu verwischen. auf ihn ein. Der Angegriffene war so perplex, daß er die Flucht Sternicel wurde im Januar 1908 in Wernstedt verhaftet, ent­ergriff, während der Angeklagte mit erhobenem Stod, immer unt Das Amtsgericht Berlin- Mitte( 149. Abteilung) hatte gestern die Droschte herum, hinter ihm herlief. Als der zweite Chauffeur wicy aber dem ihn festnehmenden Gendarmen durch einen Sprung gegen den Redakteur Hans Sartorius als Verantwortlichen des hinzutrat, erhielt er ebenfalls Schläge. Ebenso erging es dem aus dem Fenster. Auch einer zweiten Verhaftung auf freiem" Lokalanzeiger" sowie gegen die Journalisten Braam und Stein- Schußmann Brandt, der durch den Lärm angelockt, hinzukam. Der Felde entging er, indem er dem Gendarmen einen Stoß ver- berg eine Beleidigungsklage zu verhandeln. Kläger waren ein Kon- Angeklagte schlug sofort auf ihn ein. Es kam nun zu einer wüsten setzte und die Flucht ergriff. ditor Ligatsch und ein Arbeiter Boehme, über die der Lokalanzeiger" Razbalgerei, bei der der Angeklagte Bärenkräfte entwickelte und am 2. April 1912 die Mitteilung gebracht hatte, daß sie als schüttelte die ihn umdrängenden vier kräftigen Männer von sich ab. " Straßenräuber" festgenommen worden seien. Sie hätten, so las Erst nach großen Anstrengungen gelang es, den wie wild um sich man in jener Notis, einen Monteur Roschinsky auf offener Straße schlagenden W. zu überwältigen und in einer Droschke unterzu­überfallen und ihn seines Portemonnaies beraubt und seien dann bringen. Selbst hier noch schlug er mit Händen und Füßen um entflohen, der Kriminalpolizei aber sei es gelungen, sie mit Hilfe sich und versette einem der Beteiligten einen wuchtigen Fußtritt eines zurückgelassenen Hutes jetzt zu ermitteln. Daß Ligatsch und in das Gesicht. Auf der Polizeiwache kam es nochmals zu einer Boehme unter der Beschuldigung, jenen. Koschinsky überfallen und wüsten Szene, da der Angeklagte nochmals auf jeden, der in seine beraubt zu haben, festgenommen worden waren, war richtig. G3 Nähe kam, einschlug. tam aber nicht zur Erhebung einer Anklage gegen sie, weil sie schon Vor Gericht erklärt der Angeklagte, daß ihm die ganze Sache auf Grund des Ergebnisses der Voruntersuchung außer Verfolgung vollkommen unverständlich sei. Er habe sich am nächsten Tage an gesetzt werden mußten. Ligatsch und Boehme fühlten sich beleidigt durch jene Notiz, in der sie ohne weiteres wie zwei der Tat über- absolut nichts mehr erinnern können. Von der Verteidigung war führte Straßenräuber behandelt worden waren, und erhoben Be- Leppmann Bezug genommen zum Beweise dafür, daß der Ange­auf das Gutachten der Gerichtsärzte Dr. Marx und Dr. Friz leidigungsklage gegen den Lokalanzeiger"-Redakteur Sartorius. flagte die Straftaten tatsächlich in einem Zustande geistiger Ver­Als dieser erklärte, die Notiz sei in der durch ihn veröffentlichen wirrtheit begangen habe. Der Sachverständige Dr. Reppmann. be­Form von der Polizei selber ausgegeben und durch die polizei- tundete, daß der Angeklagte ein schwerer Neurastheniker sei, der, offiziöse Korrespondenz von Braam und Steinberg verbreitet worden, nachdem er sich längere Zeit des Alkoholgenusses enthalten habe, wurde die Klage auch auf Braam und Steinberg ausgedehnt. offenbar durch den plötzlichen übermäßigen Alkoholgenuß in einen das Verfahren, soweit Kläger Boehme in Frage kam, auf dessen§ 51 anzusehen sei. Der zweite Sachverständige Gerichtsarzt Dr. Gestern war vor Gericht nur Kläger Ligatsch erschienen, so daß Zustand verfallen sei, der als eine Bewußtlosigkeit im Sinne des Kosten eingestellt werden mußte. Dem Kläger Ligatsch schlug der Marg verneinte dagegen das Vorliegen des§ 51. Das Gericht Vorsitzende einen Vergleich vor. Ligatsch wies auf den schweren Schaden hin, den die Zeitungsnotiz ihm gebracht habe. Er sei von kam trotz des Gutachtens des ersten Sachverständigen zu einer Ver­seinen Arbeitskollegen in einer ihn kränkenden Weise behandelt urteilung des Angeklagten, da dieser nach den Bekundungen der worden, und die Firma, bei der er beschäftigt war, habe ihn ent- Beugen feinesfalls den Eindruck eines betrunkenen Menschen ge­laffen. Zwar habe sie, nachdem er außer Verfolgung gesezt worden macht habe, sondern höchstens etwas angetrunken gewesen sei. Mit von drei Wochen eingebüßt. Der Angeklagte Steinberg führte aus, fannte das Gericht auf Geldstrafe und zwar auf 600 M. war, ihn wieder eingestellt, doch habe er immerhin den Arbeitslohn Rücksicht auf die Tatsache, daß es sich, wie beide Sachverständige bekundet haben, um einen schweren Neurastheniker handelt, er­zu jener Zeit seien häufige Raubanfälle in dem betreffenden Stadt­feil Berlins vorgekommen. Das sei den Behörden ein Anlaß ge= wesen, das Publikum zu warnen. Daher seien dann sie, Braam und Steinberg, aufgefordert worden, etwas über diese Raubanfälle mann Karl Blad wegen versuchter Nötigung im Amte zu 3 Monaten zu veröffentlichen. Der Rechtsbeistand des Klägers, Rechtsanwalt Kurt Rosenfeld , erwiderte, daraus könne nicht für die Angeklagten Gefängnis verurteilt. Am 26. Juli 1912 stand der Angeklagte am der Schutz des§ 193( Wahrung berechtigter Interessen) hergeleitet Ruinenweg in Potsdam auf Wache, als die Fabrikarbeiterin W. werden. Das sei gegenüber der Presse ständige Rechtsprechung, die an ihm vorüberkam, die er bereits durch deren Freundin, mit der er selber übrigens bedauere. Gegen Steinbergs Behauptung, der er intime Beziehungen gepflogen hatte, tante. Er hielt die W. Sachverhalt sei so gewesen, wie er in der Notiz geschildert war, be an und fragte fie, ob sie denn nicht wisse, daß sie wegen gewerbs zog der Vorsitzende sich auf das Ergebnis der Untersuchung. Der mäßiger Unzucht ins Arbeitshaus gebracht werden solle und bereits Ueberfallene scheine, sagte er, doch eine Darstellung gegeben zu gesucht werde. Als die W. ihn bat, fie doch laufen zu lassen, er­Der widerte er, er wolle sie gehen lassen, wenn sie ihm zu Willen sei, haben, die durch die Untersuchung nicht bestätigt wurde. läger wollte auf einen Vergleich eingehen, wenn ihm der Schaden wobei er ihr deutlich zu verstehen gab, daß sie sich ihm einmal hin­ersetzt und die Kosten erstattet würden. Angeklagter Sartorius ver- geben solle. Das Mädchen wäre auch bereit gewesen, den Wünschen langte den Nachweis, daß gerade der Lokalanzeiger" den Schaden des Angeklagten zu willfahren, wenn nicht ihr jeweiliger Zustand angerichtet habe. Die Notiz sei doch auch von anderen Zeitungen der Ausführung der Tat hinderlich gewesen wäre. Als sich der gebracht worden, und sie habe als zuverlässig gelten dürfen, da ja Angeklagte von der Wahrheit der Behauptung des Mädchens über­die Korrespondenz von Braam und Steinberg polizeioffiziös fei. zeugt hatte, ließ er von ihr ab. In dem Verhalten des Angeklagten Rechtsanwalt Rosenfeld verwies darauf, daß man auch gegenüber hat das Gericht ein versuchtes Vergehen gegen§ 339 St.-G.-B. er­blickt. Denn der Angeklagte wollte die W., indem er ihr mit einer polizeioffiziöfen Nachrichten vorsichtig sein müsse. Festnahme, zu der er sogar verpflichtet war, drohte, bziv. indem er diese zu unterlassen versprach, zur Gewährung eines einmaligen intimen Verkehrs nötigen. Das Reichsgericht verwarf am Freitag die Revision des Schutz­mannes.

bei dem es am 24. Ofttober 1912 vormittags in der Schererstraße zu einer Demolierung des Fleischerladens von Morgenstern fam, hat einer Frau Herrmann eine Anklage wegen wörtlicher und tätlicher Beleidigung einer Morgensternschen Verkäuferin ein­gebracht. Am 24. Oktober, vormittags zwischen 11 und 12 Uhr, war Frau Herrmann mit einer ihr unbekannten Frau, die auf dem Heimweg aus der Markthalle sich ihr angeschlossen hatte, durch die Reinickendorfer Straße gegangen und soll hier über die Ver­fäuferin Fräulein Garz, die mit der Kassiererin Fräulein Jansen ihnen entgegenkam, gesagt haben: Das ist auch ein Luder von Morgenstern!" Frau Herrmann wird noch beschuldigt, Fräulein Garz auch am Arm festgehalten zu haben, und die unbekannte Frau soll dann dem Fräulein Garz die Haare gerauft und ihr einen Schlag ins Auge gegeben haben. Das ist die Darstellung der Berkäuferin Garz, die nach jenem Zusammentreffen mit den beiden Frauen sich drei Schuhleute herbeiholte, aber nur noch Frau Herrmann feststellen lassen konnte. Auf den von Fräulein Garz gestellten Strafantrag schritt die Staatsanwaltschaft ein, wobei sie ein öffentliches Interesse wohl deshalb als vorliegend erachtete, weil sie einen inneren Zusammenhang mit den gegen Morgenstern sich richtenden erregten Auftritten annahm.

Vor dem Amtsgericht Berlin- Wedding( 13. Abteilung), wo gestern gegen Frau Herrmann verhandelt wurde, erklärte die An­getlagte, sie habe die ihr zur Last gelegte Aeußerung nicht getan, auch nicht Fräulein Garz am Arm festgehalten. Eben deshalb, weil sie sich nichts hatte zuschulden kommen lassen, sei sie nicht, wie ihre Begleiterin, vor den Schuhleuten geflohen. Sie habe das, als es ihr beim Herannahmen der Schuhleute von Straßen­paffanten geraten wurde, sehr bestimmt abgelehnt, aber sie sei dann allerdings, wie man es ihr vorausgesagt hatte, selber fest­genommen worden. In ihrer Darstellung des Sachverhalts sagte die Angeklagte, die beiden Angestellten Morgensterns seien ihnen begegnet und hätten dabei aufgelacht, anscheinend darüber, daß bei jener Frau, die erst kürzlich ein Wochenbett überstanden hatte, die Milch durchgetreten war und die Kleidung genäßt hatte. Die Frau, die ohnedies etwas aufgeregt gewesen sei, habe ärgerlich mit einem Stück Kandiszucker nach Fräulein Garz geworfen und dabei gesagt:" Das waren welche von Morgenstern." In der Be­weiserhebung hielt die Zeugin Klara Garz ihre Angabe mit großer Bestimmtheit aufrecht und sie erklärte es für unmöglich, daß sie fich geirrt habe. Davon, daß sie über die Frau gelacht habe, sei ihr nichts bewußt. Der Verteidiger der Angeklagten, Rechtsanwalt Theodor Liebknecht , äußerte seine Verwunderung darüber, daß diese Zeugin, die aus Anlaß des Fleischkrawalles schon wiederholt in Prozessen als Zeugin aufgetreten sei, stets mit so großer Bestimmt­heit die von ihr beschuldigten Personen wiederzuerkennen glaube. Unterstützt wurden ihre Angaben von der Kassiererin Fräulein Jansen. Dagegen bekundeten zwei Frauen, die hinter Frau Herr­

Schließlich kam ein Vergleich zustande, worauf die Klage zurück­gezogen wurde. Die drei Angeklagten erklärten, die Ueberzeugung erlangt zu haben, daß Ligatsch in der Notiz zu Unrecht des Straßenraubes beschuldigt worden sei. Sie übernahmen die Ge­richts- und Anwaltskosten und verpflichteten sich, an Ligatsch 100 M. Schadensersatzkosten zu zahlen.

Unter Alkoholdruck"..

Eine sogenannte betrunkene Geschichte" beschäftigte gestern in

mann gegangen waren, Frau Herrmann sei ganz unbeteiligt ge- längerer Verhandlung die 136. Abteilung des Amtsgerichts Berlin­

Kleines feuilleton.

Mit dem

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D

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Notizen.

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Der Schuhmann auf verbotenen Liebespfaden. Das Landgericht Potsdam hat am 23. Oktober v. J. den Schuß­

Aus aller Welt.

freudenbäufer für die Marine.

Dem Hamburger Echo" wird aus Wilhelmshaven ge schrieben:" Die Bürger der von Wilhelm II. besonders häufig bea ehrten Stadt Wilhelmshaven befinden sich seit einiger Zeit in be­die man nicht erlebt, haben ihren Beruf zum größeren Teil verfehlt. denklicher Aufregung. Gilt es doch, in der Stadt, der der deutiche Darum empfiehlt es sich, auf dem Jubilierungswege noch einen Schritt weiter zu gehen und die Jubiläen pränumerando zu feiern. Saifer unlängst erst das Coligny- Denkmal schenkte, einen leb­Auf der Schule, wo durch den Unterricht der historische Sinn be- baften Abwehrkampf gegen die Errichtung eines Der Pariser Ringwall- Les fortifs", wie der Argot abkürzend sonders geweckt wird, muß die Feier der Jubiläen beginnen; Schüler Freudenhauses zu führen. Ein von Gewissensschmerzen fagt wird endlich fallen. Der Pariser Gemeinderat und der müssen ihre fünftigen fünfzigjährigen Jubiläen als Professoren, wenig geplagter Unternehmer Unternehmer hat bei der Polizeibehörde Generalrat des Seine- Departements haben die vom Finanzminister Difiziere, Generalintendanten usw. feiern. An einem solchen prä- die Erlaubnis zur Errichtung eines Logierhauses für und vom Seine- Präfekten ausgearbeitete Uebereinkunft angenommen. numerando- Jubiläum gratuliert der Direktor und das Lehrer- Prostituierte nachgesucht. Nun wäre ja an einem solchen Die Pariser Stadtbefestigung, aus einer Schanzmauer mit einem follegium dem pränumerando Jubilar in einem Festakt; selbstver- Wunsche nichts Besonderes, indes indes will breiten Graben bestehend, hat eine Länge von 33 Kilometern. Ihre der gute Mann Breite beträgt 130 Meter. Ein militärischer Wert kam ihr schon ständlich fällt an allen folden Jubeltagen der Unterricht aus. Aus diesen pränumerando- Jubiläen werden sich allmählich die aber auch einen Restaurationsbetrieb mit Damenbedienung ein­lange nicht zu. Ihre letzte Verwendung fand sie im Verteidigungs- Embryonal Jubiläen entwickeln, die vor der Geburt des Jubilars richten. Kurz, die Behörde soll die Konzessionierung eines ver lampf der Kommune gegen die Versailler Armee. gefeiert werden. Und wie nett wird es sein, wenn das zehnjährige steckten Bordells bewerkstelligen. Es flingt sonderbar; aber in Wachstum der Bevölkerung, die für das innerhalb der Lieschen mit seinen Freunden und Freundinnen das fünfzigjährige Wilhelmshaven besteht bereits seit Jahren ein solches öffentliches Ilmwallung gelegene Gebiet noch immer 25 000 Menschen Generalintendantenjubiläum des Sohnes feiern wird, den sie in Haus, dessen Betrieb wohl gegen die Bestimmungen des Straf­im Jahresdurchschnitt beträgt, wurde ihre Eristenz สน ( Jugend") gefezbuches verstößt, aber doch stillschweigend geduldet wird. einem immer lästigeren Hindernis der Stadtentwickelung und einer etwaigen fünftigen Ehe gebären wird. namentlich auch des Verkehrs mit den Vororten. Wenn der Spazier­Meint man doch, daß das regelmäßig längere Zeit abwesende Marinepersonal in Seestädten wie Wilhelmshaven Zutritt zu der gang auf den eintönigen Basteien manchem Bewohner der an öffent­Theater gefällig! Ein Injerat im Neuen Weg" ver- gleichen Häusern haben müsse, anderenfalls Anfälle auf Frauen lichen Anlagen armen Stadtbezirke auch eine bescheidene Erholung gewährte, so war doch der Befestigungsgürtel mehr die Zuflucht des fündet: 3wei Berliner Theater( eines befindet sich in tristesten Großstadtelends, aber auch das Revier des gewalttätigen flottem Betrieb und das andere wird in bester Gegend neu gebaut) und Bürgerstöchter nichts Seltenes wären. Gegen die Errichtung Zuhältertums. Die fortifs" spielen nicht nur in der Apachen" unter günstigen Bedingungen zu verkaufen. Für die Unterpachten, weiterer Häuser, deren Genehmigung durch die Polizeibehörde bevor­Poesie der Kabarettmache eine große Rolle, sondern sie sind oft die die Verzinsung und Instandhaltung des Hauses garantieren, stehen soll, wehren sich nun aber die in der Nähe der projektierten genug Schauplas grausamer Bluttaten gewesen. Ihr Verschwinden find bereits Reflektanten vorhanden. Kapitalkräftige Bewerber, die Häuser wohnenden Bürger. Aeußerlich aus moralischen Gründen, innerlich aber fürchten sie besonders einen Rückgang der Woh wird Baris jedenfalls zugute fommen, vor allem auch darum, weil über zirka 150 000 m. verfügen, wollen sich melden. Das eine Theater soll das Friedrich Wilhelmstädtische sein. nungsmieten. Eine große- Protestaftion ist eingeleitet. Der ein Teil des durch die Nasierung der Schanzen und die Aus­Tschudis Nachfolger in der Leitung der staatlichen fromme Lizentiat Bohn aus Berlin wurde verschrieben und füllung des Grabens gewonnenen Gebiets zu öffentlichen Anlagen und Spielplätzen benutzt werden soll. Die Stadt Paris erwirbt die Be- bayerischen Galerien ist jetzt definitiv der Maler Prof. Stadler wetterte gegen das drohende angebliche Unzuchtsgespenst. festigung wie die angrenzende, 250 Meter breite Militärzone vom geworden. So weit eine Mitteilung der neuen ministeriellen bayes Spaßvogel machte den Vorschlag, eine alte Storvette, wie folche Staat für 100 Millionen Frant. Sie erwirbt das Recht, die Befizer rifchen Staatszeitung auf Allgemeinverständlichkeit Anspruch erheben der Zone innerhalb 38 Jahren zu expropriieren. Die Hälfte des fann, scheint er in einer nicht weiter zu definierenden Gemeinschaft eine Anzahl im Hafen abgetafelt liegen, als Freudenhaus ein­aus dem Verkauf der Grundstücke zu erzielenden Gewinnes fällt dem mit dem Konservator Dr. Braun die Geschäfte führen zu sollen. zurichten und diese dann jeweilig, wenn hoher Besuch anwesend, Ein kleiner Teil der Baugründe bleibt für Volks- Bemerkenswert ist, daß seit langem zum ersten Male wieder ein mit den Insassen in einen anderen Hafen zu fahren. Dieser Vor­wohnungen reserviert. Die sozialistischen Gemeindevertreter haben Maler zum Galeriedirektor ernannt wurde, wovon man aus guten schlag erregte wohl großes Gelächter, er konnte aber in der Praxis feine Verwirklichung finden. In der neuesten Stadtverordneten­bergebens verfucht, seine Bergrößerung durchzusetzen. Das ganze Gründen abgekommen war. - Eine Rechtsschußstelle für 3enfurberfolgte figung beschäftigte sich auch unsere Kommunalverwaltung mit der Gebiet der Militärzone wird von der Berbauung freigehalten und für die öffentlichen Anlagen reserviert. An die Stelle der Mauer will der württembergische Goethebund ins Leben rufen. Künstler, allenthalben lebhaft diskutierten Frage. Das Ergebnis der mehr­aber wird ein Gitter treten, dessen Herstellung 8 Millionen kosten deren Werke von der Zeniur verfolgt werden, soll ideeller und Rüstringen liegende wird denn Paris hat ja immer noch die herrliche Einrichtung praktischer Schuß gewährt werden. Solche Beschwerden sind an das ftündigen Debatte war die Meinung, daß das benachbarte, auf Oldenburger das zweite Generalsekretariat deutscher Goethebünde, Stuttgart , Werfmershalde 11, der fommunalen Verzehrungssteuer. Bordell aufnehmen solle. Die Stadt zu richten. denkt aber gar nicht daran, Wilhelmshaven Auch Schnigler ist unter die Filmlieferanten gegangen. Rüstringen Da abzunehmen. fein anderer Ausweg Sein Drama" Liebelei" wird in Kopenhagen ins Filmische übersetzt, seinen was bekanntlich etwas fehr Anmutiges, Ausdrucksvolles und sich zeigt und man das stillschweigende Einverständnis mit der staat­Der Graf Hülsen hat mit einem festlichen Alt sein zehn fehr Profitliches ist. Bei der Gelegenheit ſei nachgetragen, daß lichen Polizei fürchtet, ist jetzt wieder Herr Bohn aus Berlin jähriges Jubiläum als Generalintendant der Königlichen Schauspiele fürzlich die organisierten deutschen Bühnenschriftsteller ein Mitglied herbeigeholt worden, der das drohende Gespenst bannen foll wie strichen, weil es an ihrer hehren Mitarbeit an der Kultur des deutschen gefeiert. Es in denen er die Bedürfnisfrage verneint und die Gefahren der Es ist ein großer Fortschritt in der Kultur der Menschheit, daß Volkes( in Gestalt von Filmdramen) Kritik geübt hatte. Dieses einst Singuf Hunold in Hameln die Rattenplage. Er hält Vorträge, die Großväterfitte, nur alle fünfzig Jahre ein Jubiläum zu feiern, Mitglied bieß Julius Bab. einer modernen Auffassung Platz gemacht hat. Die Statistik lehrt, Schlossermage", die Poffe von Hans Hyan , deren Freudenhäuser in den grellsten Farben malt. So hat Wilhelmss daß die Wahrscheinlichkeit, ein zehnjähriges Jubiläum zu erleben, Aufführung verboten wurde, ist als Buch bei Desterheld u. Co., haben eben feine Sensation und sein Dilemma, aus dem sich kein Ausweg finden will. größer ist, als bei einem fünfzigjährigen Jubiläum. Und Jubiläen, Berlin , erschienen.

Staat zu.

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Humor und Satire. Jubiläenreichtum.

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in

Unrat

Gebiet

feinen

Mauern

Ein