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Gewerkschaftliches.

Gewerkschaften als politifche Vereine.

Durch Verfügung des Polizeipräsidenten zu Magde­ burg   war der erste Bevollmächtigte der dortigen Ver­waltungsstelle des Metallarbeiterverbandes aufgefordert worden, die Sagungen und ein Verzeichnis der Vorstands­mitglieder der Behörde einzureichen, da die Verwaltungsstelle ein selbständiger Verein sei, der eine Einwirkung auf politische Angelegenheiten bezwecke. Diese Annahme des Polizeipräsi­denten focht der Bevollmächtigte Brandes durch Beschwerde an den Regierungspräsidenten an. Die Beschwerde wurde vom Regierungspräsidenten unter folgender Begründung ab­gelehnt:

dem von ihr bezogenen Gehalt eine Familie nicht ernähren könne, I in Menden   lauter chriftlich" organisierte und fromme katholische bildete den Vorwand für seine Entlassung, die nach Ueberzeugung Arbeiter von katholischen Arbeitgebern aufs Straßenpflaster ge= der Versammelten in Wahrheit zurückzuführen ist auf seine Tätig worfen wurden, fein Wörtchen des Protestes gefunden. Aber feit für die Gewerkschaft. Die Versammelten verpflichten sich, leb- interessant ist das Geständnis über den alten Zorn der Bauunter­haft für den Zentralverband der Handlungsgehilfen als ihre nehmer", die grundsägliche Fragen durch eine Machtprobe lösen" Interessenvertretung zu agitieren, um für die Zukunft derartige wollen, doch! Anschläge auf das Koalitionsrecht der Angestellten mit Entschieden heit zurückweisen zu können.

Achtung, Friseurgehilfen! Aufgehoben ist die Sperre bei roll, Veteranenstraße 6. Bewilligt hat ferner: Wuns, Türkenstr  . 25, Mary, Weddingstr. 8, Badlof, Wrangelstr. 80, Bleil, Hübnerstr. 9, Karge, Schreinerstr 52 und Simon, Urbat, Neues Ufer 3. Für Verbandsmitglieder gesperrt sind: weißensee, Udermartir. 10. Verband der Friseurgehilfen.

Die Schneider in Delmenhorst  ( Oldenburg  ), die zu dem am 1. April ablaufenden Tarifvertrag neue Forderungen stellten, find am Sonnabend, den 11. Januar, ausgesperrt worden. Das Vorgehen der Unternehmer erweist sich als etlatanter Tarifbruch.

Tarifvertrag in der Regensburger   Brauindustric.

Nach München   sind nun auch in einer weiteren größeren Bier­stadt Bayerns, in Regensburg  , die Lohn- und Arbeitsverhält Achtung, Tabatarbeiter! Die Tarifdifferenzen in der Bigarren- nisse aufs neue tariflich festgelegt und zwar mit wesentlichen Ver­Die Beschwerde vom 3. Oftober dieses Jahres gegen die Verfügung des Polizeipräsidenten vom 19. September 1912 fabrit von Pflug  , N., Reinickendorfer Str. 71, find dadurch er- befferungen für die Arbeiter. IIIA 118 wird als unbegründet zurückgewiesen. Die in der Ver- ledigt, daß das alte Tarifverhältnis von Herrn Pflug wieder Tage in Anspruch und endeten mit dem Abschluß eines Tarifes auf fügung angegebenen Gründe, nach denen die Verwaltungsstelle hergestellt worden ist. Die Sperre über den Betrieb von Pflug   iſt vier Jahre. Erzielt wurde neben anderen Berbesserungen eine Ver­Magdeburg des Deutschen Metallarbeiter- Berbandes als politischer aufgehoben. fürzung der Arbeitszeit von einer Viertelstunde täglich. Die Lohn­Die Differenzen bei dem Zigarrenfabrikanten Bornteffel, erhöhungen einschließlich Wohnungsgeld betragen 2,- bis 6,60 m. NW.  , Waldstr. 39, find noch nicht beglichen. Nach wie vor ver- pro Woche; die für einzelne Gruppen noch bestehenden Tagelöhne richtet die Rollerin Strastowski mit einer Wickelmacherin dort wurden in Wochenlöhne umgewandelt, was den Vorzug hat, dak Arbeitswilligendienste. Die Fabrik von Bornkessel gilt auch weiterhin Wochenfeiertage nicht, wie bisher, vom Lohn gekürzt werden können. als gesperrt. Die größten Lohnzulagen erhalten die schlechter bezahlten Arbeiter­Arbeiter, Raucher! Kauft nur dort Euren Bigarrenbedarf gruppen, deren Löhne noch sehr niedrig waren: 2,40-2,60 M. pro ein, wo das grüne Plakat, unterschrieben Alwin Schulze, vor- Tag. Wichtig ist, daß jezt die Sonntagsarbeit abgeschafft ist; zu handen ist. Uebt Solidarität! leiftende Sonntagsarbeit wird mit 55 beztv. 65 Pf. pro Stunde bezahlt.

Die hiesige Verwaltungsstelle mit ihren Mitgliedern ist als felbständiger Berein anzusprechen, da sie nach dem Statut neben der Verwaltung der Angelegenheiten des Deutschen Metallarbeiter Verbandes   zur selbständigen Vereinstätigkeit vermittelt durch ihren Vorstand berufen ist.

Daß die Vereinsleitung eine Einwirkung auf politische An­gelegenheiten bezweckt, kann nach den in den Versammlungen und Beröffentlichungen erwähnten Gegenständen nicht zweifelhaft sein; Aufforderungen zur Agitation für eine politische Partei, zum Halten eines Barteiblattes, zur Wahl von Abgeordneten einer politischen Partei, zur Gewinnung der Jugend für eine bestimmte politische Partei, wie sie in den Verhandlungen und Veröffent­lichungen des Vereins zutage getreten sind, sind unzweifelhaft Be­teiligungen auf politischem Gebiete, die den Verein zu einem volitischen machen. Jufolgedessen ist das Verlangen der hiesigen töniglichen Polizeiverwaltung gerechtfertigt."

Brandes hat jetzt die Entscheidung des Oberpräsidenten angerufen.

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Der Vertrauensmann der Tabatarbeiter. Deutfches Reich.

Arbeitsbedingungen

Husland.

Eine Lohnbewegung der norwegischen Buchdrucker. im deutschen   Lithographie und Steindruckgewerbe. Da am 31. März etwa 50 Tarife ablaufen, ift eine Bewegung Der große 18wöchige Streit- und Aussperrungskampf im im Gange, die auf einen einheitlichen 2andes Buchdruder= deutschen   Lithographie- und Steindruckgewerbe vom September tarif abzielt. Da mindestens 95 Prog. der Arbeiter dem Verbande 1911 bis Ende Januar 1912, bei dem in 49 Städten Deutschlands   angehören, hofft man, den achtstundentag und Lohnerhöhungen 4546 Lithographen- und Steinbrudergehilfen beteiligt waren, wurde für Arbeiter und Arbeiterinnen jeder Art zu erzielen. Die Unter­seinerzeit durch lange Verhandlungen zum Abschluß gebracht, übernehmer haben sich zu Verhandlungen bereit erklärti die wir berichtet haben. In diesen Verhandlungen wurden zwischen den kämpfenden Parteien: dem Gehilfenverband der Lithographen,

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Letzte Nachrichten.

Die Präsidentenwahl.

Paris  , 15. Januar.  ( W. T. B.) Bei der zweiten Ab­

Schmutige Kampfesweise. Baris, 15. Januar.  ( W. T. B.) In der Probeab.

Jm Oftober 1912 wurde von der Verwaltungsstelle Steinbruder und verwandten Berufe einerseits und dem Arbeit Erfurt   des Deutschen Metallarbeiterverbandes eine öffent- ziger Nichtschutzverbandsfirmen andererseits Bereinbarungen über geberschutzverband deutscher   Steindrudereibefizer, sowie den Leip­liche Metallarbeiterversammlung einberufen, in der Reichstags- Lohn- und Arbeitsbedingungen abgeschlossen. Eine Reihe minder abgeordneter Brandes- Magdeburg einen Vortrag über das wichtiger Angelegenheiten wurden durch besondere Beschlüsse für Thema: Terrorismuslegenden der Unternehmer" hielt. Ob- spätere Beratungen zurückgestellt. Sie betrafen: 1. den Antrag gleich die Versammlung einen rein gewerkschaftlichen der Gehilfen, in der Autochrom-, Photochrom- und Lichtdrucpoststimmung in der Vollpersammlung der Republikaner   er­Charakter trug, erschien doch ein Polizeiwachtmeister in fartenbranche feine Lithographenlehrlinge zuzulassen, weil folche hielten Bams 283, Poincaré 272, Ribot 25, Des­Zivil, um sich zu überzeugen, ob nichts Politisches" vorfiele. in diesen Branchen nichts lernen; etwaiger Bedarf an Arbeits- chanel 22, Dubost 8, Jean Dupuy 7 und Delcais é Nach einigen Tagen erhielt der Bevollmächtigte Wilhelm fräften in diesen Branchen könne genügend aus der fortwährenden 3 Stimmen. Da fein Kandidat die absolute Bertling eine polizeiliche Vorladung. Im Verlaufe eines großen Zahl der Arbeitslosen gefunden werden. 2. Regelung der Mehrheit erlangt hatte, wird morgen eine dritte Ab­Arbeitsmusterfrage, wozu die Gehilfen beantragten, daß die Ge­Verhörs, das Bertling über sich ergehen lassen mußte, hilfen und Lehrlinge von ihren selbstgefertigten Arbeiten einige stimmung stattfinden. wurde ihm mitgeteilt, daß ein Verfahren wegen Uebertretung gute Abdrücke erhalten sollten. 3. Den Affordarbeitern sollte auf des Vereinsgesetzes gegen ihn eingeleitet werden solle, weil er Antrag der Gehilfen ein fester Wochenlohn entsprechend der Leistung als Veranstalter der Versammlung zugelassen habe, daß poli- garantiert werden. 4. Gemeinsame Ausarbeitung eines Merkblattes tische Angelegenheiten erörtert worden seien, ohne daß die für die Einstellung und Ausbildung von Lehrlingen in lithographi- it immung der im Senat abgehaltenen republikanischen Vollver. öffentliche Bekanntmachung mit der Ueberschrift: Deffentliche schen Anstalten und Steindrudereien. Zur Erledigung dieser sammlung für die Präsidentenwahl wurden unter den Barlamen politische Versammlung, sowie mit Namen und Adresse des zurückgestellten Punkte fanden dann die notwendigen Erhebungen tariern anonyme Schmähschriften verbreitet, die sich ge­und sonstigen Vorarbeiten statt und fürzlich fonnten nun auch die gen die Privatverhältnisse des Ministerpräsi Veranstalters versehen gewesen sei. Nach der Meinung des endgültigen Verhandlungen der Parteien in Berlin   stattfinden, benten Poincaré und des Aderbauministers Pams überwachenden Polizeiwachtmeisters sei die Versammlung dem an denen Vertreter aus allen Teilen Deutschlands   teilnahmen. Inhalt des Vortrages nach als politisch anzusehen. Bert- Ueber die ersten brei Punkte konnte feine Einigung erzielt werden; richteten. Die auf Briefpapier der Deputiertenkammer gebrudten Nach dem Er­ling wies darauf hin, daß wohl kein Versammlungsteil- das einzige positive Ergebnis dieser Verhandlungen ist die Ver- Schmähungen erregten allgemeine Entrüstung. nehmer die Auffassung des Polizeiwachtmeisters teilen werde, einbarung über das gemeinschaftlich herauszugebende Merkblatt gebnis der Probeabstimmung zu schließen, wird sich wohl der denn der Redner habe nur gewerkschaftliche Fragen er- betreffend die Einstellung und Ausbildung von Lehrlingen. Von Kampf in Versailles   auf Poincaré und Bams beschränken, örtert. beiden Parteien waren hierzu für die Verhandlungen Entwürfe doch hält man trotzdem Ueberraschungen nicht für vollständig aus Doch damit war die Sorge der Erfurter   Polizei, es ausgearbeitet worden; die Beratungen endeten schließlich mit einem geschlossen. Kompromiß. Der erste Abschnitt dieses Merkblattes, das als kleine könne vielleicht dieser oder jener Metallarbeiter in der Ver- achtfeitige Broschüre an die Interessenten abgegeben wird und jetzt Die Friedenskonferenz mißlungen? sammlung mit der bösen Politik in Berührung gekommen erschienen ist, behandelt die Technik der Lithographie und des Stein­London, 15. Januar.  ( W. T. B.) Wie das Reutersche Bureau sein, bei weitem nicht beschwichtigt, denn sie überwies die drucks. Im zweiten Abschnitt wird die Entwickelung des Gewerbes Sache der Staatsanwaltschaft zur weiteren Verfolgung, Nach von der Zeit, in der Lithograph noch fein eigener Druder war, bis erfährt, haben die leitenden Bevollmächtigten der Baltanstaaten Verlauf von etwa zwei Monaten erhielt Bertling einen zur heutigen differenzierten Arbeitsteilung in furzen Zügen be- als Ergebnis ihrer gestrigen Situng in offiziellen Kreisen mitge­amtsrichterlichen Strafbefehl von 5 W. wegen Uebertretung handelt. Der dritte Abschnitt behandelt die Vorbedingungen für teilt, daß die Missionen der Ballanstaaten die Kon­der Paragraphen 5 und 8 des Vereinsgesetzes. Berkling die Erlernung des Berufes und im letzten Abschnitt des Merkblattes ferenz als mißlungen betrachten, da die türkische werden die Lohn- und Arbeitsverhältnisse der Ausgelernten kurz Mission während der letzten Woche keinen einzigen neuen Vor­wird dagegen selbstverständlich Einspruch erheben. So wird von den Behörden das bei der Beratung des Reichsvereinsgesetzes im Reichstage gegebene Versprechen der Regierung beachtet, daß das Gesetz frei von Schitanen gehandhabt werden soll!

Berlin   und Umgegend.

eine

Die Auergesellschaft als moderne Sklavenhalterin war das Thema einer vom Zentralverband der Handlungsgehilfen nach der Neuen Philharmonie einberufenen öffentlichen Versammlung, die von ca. 2000 Personen besucht war. Veranlassung zu dieser Versammlung hatte die Auergesellschaft gegeben durch die Maß regelung des Vertrauensmannes der Organi­sation der Handlungsgehilfen. Der gemaßregelte Vertrauensmann hatte die Interessen seiner Stollegen besonders wahrgenommen, in­dent er gegen einer Reihe von Mißständen im Betriebe den Kampf aufnahm. Die Direktion der Auergesellschaft rächte sich an ihm in rücksichtsloser Weise. Der Betreffende hatte 4% Jahr zur vollsten Zufriedenheit der Firma gearbeitet. Anfang Dezember gab er der Firma die Absicht fund, sich zu verheiraten, man möchte ihn zu diesem Zweck beurlauben. Die Firma erklärte sich mit dieser Absicht sehr unzufrieden. Mit 175 M. fönne doch gerade ein junger Mann auskommen. Mit einem solchen Gehalt fönne man nicht Heiraten. Statt Dem tüchtigen Mitarbeiter Zulage zu geben, überreichte man ihm die Kündigung und stellte ihn zur Disposition und nun hatte er sofort Urlaub. Eine größere Rücksichtslosigkeit kann man sich nicht ausdenken. In der Registratur beschäftigt man die Angestellten in achttägigen Turnus 14-16 Stunden täglich und zahlt dafür Löhne von 80 bis 90 Mart. Ein Kontorist der schon 2 Jahre im Wochenlohn tätig ist, erhält seine Anstellung" mit 85 M. Monatsgehalt. Die Auffassung, daß man mit 176 m. nicht heiraten solle, ist ja das Eingeständnis, daß auch dieser Lohn nicht einmal ausreicht, eine Familie zu er nähren. Den Angestellten wird verboten, eine Nebenbeschäftigung auszuüben. Sie sollen der Firma für diese unzureichenden Löhne Von einem Abteilungsvorsteher ihre ganze Arbeitskraft verkaufen. steht dagegen fest, daß er des Sonntags als Aushilfsschaffner bei der dient Straßenbahn und einmal jogar einem Angestellten ein Trinkgeld nahm. Ein Diskussions rebner teilte mit, daß die Firma in diesem Jahre bei einem Aktienkapital von 6,6 Millionen 3,3 Millionen Mark Gratisaktien und außerdem 25 Proz. Dividende verteilt. Ein Teil dieser Gewinne würde ausreichen, die Gehälter der Angestellten zu verdoppeln. Er meinte, die Angestellten sollten einmal ihre Interessen so wahr­nehmen, wie die Aktionäre ihre Profite und sollten Solidarität üben und der Direktion erklären: entweder es wird anders, oder wir arbeiten morgen nicht mehr weiter. Ein Vertreter des Metallarbeiter­verbandes sprach den Angestellten seine vollste Unterstützung aus. Sie könnten auf die Arbeiterschaft in jedem Falle zählen.

"

von

Die Versammelten nahmen einstimmig folgende Resolution an: Die heute in der Neuen Philharmonie von mehr als 2000 Personen besuchte Versammlung nimmt mit Entrüftung Kenntnis

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Wirtschaftliche Folgen des Balkankrieges.

piedergegeben, wie sie in den im Januar 1912 abgeschloffenen Verschlag gemacht habe. einbarungen betreffend Lohn- und Arbeitsbedingungen im deutschen  Lithographie- und Steindrudgewerbe festgelegt find. Für die Vor­bedingungen zur Erlernung des Lithographie- und Steindruc gewerbes find jest zwischen dem Schutzverband Deutscher Stein- Eger, 15. Januar.  ( B. C.) In der Versammlung der Handels Brudereibefizer, der Kommission der Leipziger   Nichtschutzverbands- und Gewerbekammer teilte Kammerrat Siegel mit, daß nach firmen und dem Verband der Lithographen, Steindruder u. vert. Schäßungen die Industrielammerbezirke durch die Masseninsolven Berufe folgende Vereinbarungen getroffen worden: zen und durch die schweren Schädigungen, die der Export durch den Ballantrieg erlitten hat, Verluste von zirka fünf bis sechs Millionen Mart haben.

1. Der einzustellende Lehrling soll auf seine geistige und förperliche Befähigung durch den Prinzipal oder seinen Stellver­treter geprüft und von einem Arzt untersucht werden. Die Kosten der ärztlichen Untersuchung trägt der Prinzipal. Besondere Sorgfalt ist dabei auf die Untersuchung der Augen zu verwenden, wobei sowohl die Sehkraft als auch die Fähigkeit, Farben richtig zu sehen, geprüft werden muß. Bei der Untersuchung ist dem Arzte das Merkblatt vorzulegen, damit er die förperlichen Eigen­schaften, welche der Beruf erfordert, daraus entnehmen kann.

2. Für den Maßstab der geistigen Befähigung dienen die Schulzeugnisse der letzten Jahre, wobei auch auf das fittliche Be­tragen zu sehen ist. Für Lithographenlehrlinge ist in erster Linie eine besondere zeichnerische Befähigung erforderlich.

3. Als Lehrlinge, welche Steindrucker werden wollen, find mur solche von normaler Körperbeschaffenheit geeignet.

4. Die Lehrzeit für Lithographen und Steindruder beträgt in der Regel 4 Jahre. Bei Lithographenlehrlingen ist eine 3jährige Lehrzeit dann zulässig, wenn der Betreffende bei Ein­tritt in die Lehre älter als 16 Jahre ist und eine höhere zeichne rische Ausbildung genossen hat.

Ueber den drohenden Riesenkampf im Baugewerbe

heißt

der

Der Kampf um Homerule.

London  , 15. Januar.  ( W. T. B.) Im Unterhaus wurde heute bei dichtbesetztem Hause die dritte Lesung der Ho. merule begonnen. Als erster Redner trat Balfour   auf und beantragte die Ablehnung der Bill, an der er Kritik übte. Die Hal­tung der Liberalen in der Ulster   betreffenden Frage könne nicht aufrecht erhalten werden. Es würde etwas geschehen, das die öffent­liche Meinung in England aufrütteln und dem Wolfe Klarmachen werde, worüber sich Ulster in Wirklichkeit beklage., Der Tag der Erleuchtung müsse tommen, aber er möge rechtzeitig kommen. Falls Blut vergossen werden sollte, was Gott   verhüten möge, so würden die wirklichen Möder diejenigen sein, die niemals den Mut hatten, dem Ulster- Problem gegenüberzutreten.

Premierminister Asquith   erwiderte auf Balfours Rede: Der springende Punkt der Situation ist der, daß wir, falls die Bill nicht angenommen wird, uns noch der Forderung der großen Mehrheit des irischen Volkes gegenüber sehen würden. Die Unio­es in einem wirtschaftlichen Jahresbericht des Handelsteils nisten in Irland   sollten davor geschützt werden, daß ihnen unrecht Kölnischen Voltszeitung": geschieht oder daß sie Unrecht befürchten müssen, aber die Be­Biel wird davon abhängen, ob im Frühjahr 1913 der gewilligung der Forderung Ulsters wäre verhäng fürchtete Riefenkampf im Baugewerbe aus nisvoll für ein demokratisches Regierungs­brechen wird. Man ist ja eifrig am Werke, diesen Kampf zu system. Asquith   erinnerte dann Balfour   daran, daß seine vermeiden; vorläufig aber erscheint es zweifelhaft, ob man früh Voraussagungen betreffend die Folgen der Gewährung der zeitig genug das Friedensziel erreichen wird. Transvaal sich als falsch erwiesen Riefentampf in diesem Zweige würde aber vielleicht noch mehr Selbstverwaltung an

11

Ein

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neuer

Menschen mittelbar und unmittelbar treffen, als der Bau- hätten, und fuhr fort: Wenn man ein großes Reich aufbaut, ist es tampf" im Jahre 1910. Wenn auch diesmal der Streit ver- immer notwendig, etwas zu wagen. Aber das Risiko, das wir auf mieden werden sollte, so muß man doch damit rechnen, daß der uns genommen haben, ist durch die in der Folge gemachten Erfah­alte 3orn der Bauunternehmer gegen die rungen immer gerechtfertigt worden. Wir haben unseren Bauarbeiter in absehbarer Beit wieder aufflammt; denn Lohn und mehr als unseren Sohn darin gefunden, hier handelt es sich um grundsäbliche Fragen, welche daß die Loyalität und die Anhänglichkeit der Die Unternehmer nur durch eine Machtprobe

lösen wollen. Von verschiedenen Seiten ist deshalb ein Glieder des Reiches stärker geworden ist. Wir hoffen Reichs- Einigungsamt verlangt worden, und es wäre auch rätlich, und vertrauen, daß dies auch wieder geschehen wird. Die Home­daß dieses Amt in irgendeiner Form eingerichtet wird. Denn rulebill ist darauf berechnet, dem Streit zwischen amei Völkern ein. man darf dem freien Ermessen Ge- Ende zu machen und sie zu einer fruchtbaren und dauernden Ge­werbegruppe nicht die bauernde Möglichkeit, meinschaft zu verbinden. die Volkswirtschaft schwer zu erschüttern, anheimgeben."

einer

Was das führende klerikale Blatt hier gegen die Unternehmer

Abschluß der Untersuchungen gegen den Geldtrust.

von dem brutalen Eingriff der Auergesellschaft in die persönliche im Baugewerbe fagt, ist ganz richtig. Aber was nüßt diese Ver- Washington, 15. Januar.  ( W. T. B.) Die Untersuchung gegen Freiheit ihrer Angestellten. Sie brandmarkt insbesondere die so- nunft im Handelsteil? Jit der Kampf da, dann wird man den Geldtrust wird voraussichtlich in dieser Woche abgeschlossen fortige Entlassung eines Angestellten, der gerade im Begriff stand, auf den vorderen Blättern die Versuche der Arbeiter, ihre werden. William Rockefeller wird wahrscheinlich auf Grund des fich zu verheiraten. Die angebliche Sorge der Auergesellschaft um wirtschaftliche Lage zu verbessern, wieder mit den unglaublichsten ärztlichen Gutachtens von der Verpflichtung, als Zeuge vor dem das Wohl der Angestellten, der nach Ansicht der Gesellschaft mit Mitteln verunglimpfen. Hat doch die Zentrumspresse, als fürzlich Untersuchungskomitee zu erscheinen, befreit werden. Verantw, Redakt.: Alfred Wielepp, Neukölln. Inferatenteil verantw.: Th. Glode, Berlin  . Drudu. Verlag: Borwärts Buchdr. u Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin   SW. Sierau 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl