Nr. 13.
30. Jahrgang.
91. Gizung. Mittwoch, den 15. Januar 1913, mittags 1 hr.
Am Bundesratstische: Dr. Delbrüd.
Etat des Reichsamts des Innern.
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Dritter Tag.
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darüber weiß, dann heraus mit dem heimlichen Spaltpilz fatholischen Arbeitern den Beitritt zu den Gewerkschaften nicht zu ver ( Sehr gut! im Zentrum.) Der Redner flagt dann, daß es dem bieten und daß nunmehr das Fortbestehen dieser christlichen Gewerkfelbständigen Mittelstand so schlecht geht; der Reichs- schaften gesichert ist. tag hat oft etwas für ihn tun wollen, aber bei jeder Frage ant- Graf We starp forderte einen erhöhten Schuh ber wortet die Regierung:" Erwägungen schweben". Immer und immer Arbeitswilligen. Ich möchte ausdrücklich feststellen, daß, bertröstet man den gewerblichen Mittelstand, ohne daß etwas für was ich im vorigen Jahre gesagt habe, auch heute noch meine ihn geschieht. Was den Schutz der Arbeitswilligen an- Meinung ist, sowie die der beteiligten Refforts und insbesondere des langt, so wollen wir feine Ausnahmegeseze gegen die Arbeiter. Reichskanzlers. Alle Forderungen zum Schuße der Arbeitswilligen Streits können durchaus berechtigt sein. Aber wir verlangen auch, gipfeln in dem Ruf nach einem Verbot des Streitposten daß die, die Arbeiten wollen, nicht durch Gewalt daran gehindert werden. stebens. Ich habe wiederholt ausgeführt und wiederhole es noch Abg. Freiherr v. Gamp( Rp.): Namens meiner Freunde habe Arbeiter irregeführt. Man soll die Streitereien zwischen Arbeitern fämpfung der Uebel ansehen muß, deren Vorhandensein ich mit ( Bravo ! i. 3.) Mit dem Schlagwort Zuchthausgesetz wird die Meinung der einmal, daß ich das für ein untaugliches Mittel zur Beich zuerit unfere einmütige Entrüstung über das Auftreten nicht zu ernit nehmen, aber unhaltbar ist der Zustand, daß ein Ihnen anerkenne. Der Terrorismus gegen Arbeitswillige wird des Abgeordneten Wetterlé in Frankreich zum Ausdruck zu Arbeiter an der Arbeit verhindert oder ein Streif inszeniert wird, nur zu einem kleinen Teil durch Streitpostenstehen ausgeübt. bringen.( Bravo !) Auch seine Genossen im elsässischen Landtag haben weil ein Arbeiter sich aus prinzipiellen Gründen nicht einer be- Es geschieht vielmehr durch Leute beim Spazierengehen, ihre Empörung über das Vorgehen des Abgeordneten Wetterlé be- ftimmten Gewerkschaft anschließen will.( Sehr richtig! im Zentrum.) durch Frauen, durch Kinder, die sich ihnen anschließen, fundet. Ein solcher Mann sollte felbst einsehen, daß für ihn im Auch das Handwerk muß auf gesetzgeberischen Schuß dagegen bestehen. er wird ausgeübt in den Werkstätten, in den korridoren, Deutschen Reichstag tein plaz ist.( Bravo ) Ich weiß Aus diesen Gründen haben wir im vorigen Jahre für die konfer- in den gemeinsamen Waschküchen, in den Konsumnicht, ob die Väter der elfaß- lothringenschen Verfassungs - bative Resolution betreffend den Schutz für Arbeitswillige gestimmt. vereinen, Läden, Restaurationen. Es würde überaus reform jetzt noch viel Freude an der Entwickelung ihres Diesmal ist die Resolution nicht ganz glüdlich gefaßt, ichwer fein, eine juristische einwandsfreie Formulierung des StreitKindes haben. Die hämische Art, mit der die denn es ist schwer festzustellen, was im einzelnen Falle Streitposten- poſtenstehens zu finden. Wenn man also die beklagten Erschei Sozialdemokratie die deutsche Sozialpolitik in den stehen ist. Redner wendet sich weiter gegen die Beamten mungen ivirtiam bekämpfen will, so kann das nur durch eine Aendea Staub zieht, ist ja bekannt. Auch wenn ich mit fonfumbereine. Der zweite Teil des Gesetzes zur Sicherung rung der gesetzlichen Bestimmungen über Beleidigungen, Rötigung, Engelszungen redete, würde ich die Sozialdemokraten nicht zu einer der Bauforderungen sollte endlich eingeführt werden. Mit Selbst- Körperverlegung usw. geschehen. In der Bearbeitung diefer objektiven Würdigung unserer Sozialpolitik bringen. Die Versiche- hilfe allein kann der Mittelstand nicht vorwärts kommen.( Bravo ! Bestimmungen sind wir begriffen, und ich halte es nicht rung der Angestellten, die Ausdehnung der Krankenversicherung auf im Zentrum.) für angebracht, diese Bestimmungen losgelöst von dem alldas platte Land, scheint Herr Fischer verschlafen zu haben. Es ist Präsident Kaempf erklärt nachträglich den Vorwurf der Un- gemeinen Entwurf eines Strafgesetzbuches hier zur Verhandlung erst einmal geit gegeben wird, sich in diese neuen Borredners für parlamentarisch unzulässig. einmütiger Wunsch der bürgerlichen Barteien, daß dem Wolfe ehrlichkeit gegenüber dem Abg. Müller- Meiningen seitens des zu bringen. Dazu kommt, daß das geltende Recht tatsächlich ausgereicht hat, um Ausschreitungen von Streitposten und im Gefeze hineinzuleben. An großen Problemen steht nur noch aus die Arbeitslosenversicherung. Aber sie läßt sich nicht als Staatssekretär Dr. Delbrück: Ich will mich heute auf Aus- Anschluß an Streits zu bestrafen. Die Vorgänge im Ruhrrevier Zwangsversicherung einführen. Auf dem Lande trägt heute der führungen zur Sozialpolitik beschränken und auf die anderen haben zu einer Unzahl von Strafen geführt. Auch wenn Den Anlaß zu den wir ein Verbot des Streitpostenstehens gehabt hätten, würden diese Arbeitgeber durch die langfristigen Kontrakte allein die Kosten einer Materien in späteren Reden zurückkommen. vorübergehenden Arbeitslosigkeit. Die gelernten Industrie Erörterungen über das Koalitionsrecht hat meine Nede vom 10. De- Borkomunnisse zur gerichtlichen Verantwortung gezogen worden sein. Diese Rede hatte lediglich den Zweck, an Es sind etwa arbeiter stehen heute viel besser als die Handwerfer ember gegeben. der geschichtlichen Entwickelung der Gesetzgebung und der 2000 Anklagen erhoben und Bauern.( Sehr richtig! rechts.) Sie können sich viel besser Judikatur die Grenzen des Koalitionsrechts und des Vereinsrechts worden( Lebhaftes Hört! hört! bei den Sozialdemokraten) und es ernähren und haben auch nicht die Sorge um die Zufunft, weil ein tüchtiger Arbeiter heute überall und jeden Augen- festzulegen. Die juristischen Ausführungen, die ich in dieser Be hat sich in vielen Fällen um Ausschreitungen und Bergehen von ziehung gemacht habe, find nach meiner Ansicht nicht widerstreifenden Bergleuten gegen Arbeitswillige gehandelt, während nur blick Arbeit findet.( Sehr richtig! rechts. Lachen bei den Sozial- legt, weder hier im Hause noch in der Presse. Ich habe den Stom- eine verhältnismäßig geringe Zahl von Ausschreitungen Gegen den Terror der Sozialdemo traten, die Arbeiter, welche arbeiten wollen, an der Arbeit ver- mentar des Abg. Müller- Meiningen zum Reichsvereinsgefez noch Arbeitswilliger zur Kenntnis der Behörde gelangt hindern, hat der Staat die Pflicht, einzutreten. Dazu ist vor allem mals durchgesehen und habe gefunden, daß ich eigentlich auf der find.( Lebhaftes Lachen bei den Sozialdemokraten.) selben Grundlage aufgebaut habe. Auf die Konsequenzen, charakteristisch, daß ein großer Teil dieser Verurteilungen fich gegen notwendig ein Verbot des Streitpostenftchens. die sich aus meinen Aeußerungen für das Handeln und die Aeuße- Jugendliche gerichtet hat( Buruf: Es waren Dummejungenrungen bestimmter Ressorts etiva ergeben fönnten, einzugehen, war streiche 1), und Jugendliche stehen nicht Streilposten, sie beteiligen Wir sind dem Grafen Westarp dankbar für die ausführ- nicht meine Absicht und in gewissen Grenzen auch nicht meine Auf- fich an den allgemeinen Unternehmungen gegen die Arbeitswilligen, liche Behandlung diefer Angelegenheit. Unsere Industrie, unfer gabe. Ich habe immer nur die Grundsäße festzulegen, nach denen aber sie werden niemals als besondere Beauftragte Handelsstand fordert jezt fast einmütig einen folchen Schuß der die Reichsgefeße in den Bundesstaaten auszuführen find. von Gewerkschaften zu Streifposten verwendet. Sehr zahlArbeitswilligen. Auf die Dauer kann fich fein Staats- Wie die Grundsäge in den einzelnen Refforts angewendet werden, reich find auch die Verurteilungen von Frauen; sekretär einem solch einmütigen Votum der gewerbetreibenden Streise habe nicht ich zu vertreten, dies geschieht vielmehr unter der Ver- es find etwa 400. Auch die Frauen sind in der Regel entziehen. Der Staatssekretär hat sich seinerzeit auch nur antwortlichkeit der betreffenden Refforts. Deshalb ist der Vorwurf nicht Streitposten, sie sind vielmehr die Franttireure gegen ein Ausnahmegefeg erflärt. Darauf lege des Abg. Fischer, daß durch meine Ausführungen das Koalitions des Heeres.( Große Heiterkeit.) Die Vergeben der Frauen sind ich gar feinen Wert, nennen Sie es doch anders. Ich hoffe, recht vernichtet worden sei, unbegründet. Es werden ständig Ver- im allgemeinen leichte, fie bestehen in Beleidigungen und Ehrendaß der Staatssekretär einen Weg findet, der es auch den fuche gemacht, das Koalitionsrecht über seine Grenzen hinaus zu fränkungen, allerdings von der gehäffigsten Art. Schwere VerFreisinnigen ermöglicht, solchen Maßnahmen zuzustimmen. erweitern; die Regierung wird dadurch in eine Kampfstellung gehen find verhältnismäßig felten vorgekommen, in allDie Verdächtigung des Abg. Fischer gegen das Reichsgericht weise gedrängt, und aus der dauernden Abwehr der Bemühungen, das gemeinen überschreitet das Strafmaß zwei Monate nicht. Widerich als politische Brunnenvergiftung zurüd. Redner klagt dann Soalitionsrecht zu erweitern, wird der Anschein einer Unfreundlichkeit stand gegen Beamte und gegen Militär ist vorgekommen, aber über die Schäden, die dem Kleingewerbe durch die konsum erweckt, die gar nicht besteht. Ich habe meinen Ausführungen vom alle diese Delifte find hervorgerufen durch den Schuß, den bereine und die Waren bäufer zugefügt werden. Herr 10. Dezember nichts hinzuzufügen und nichts in Abrede Polizei und Militär den Arbeitswilligen angedeihen Miller Meiningen hat das preußische Wahlrecht kritisiert; als zu stellen. Das gilt auch in allen Bunften von dem, was ich laffeu mußten. Das Charakteristische dieses Streifs, die Herr v. Oldenburg hier das bayerische Wahlrecht trinfierte, er im Zusammenhang mit dem Koalitionsrecht über die Enzyklika Schwierigkeit der Bekämpfung seiner Nebenerscheinungen durch hob der bayerische Bundesratsbevollmächtigte sehr erregt dagegen gefagt habe. Es handelte fich lediglich darum, den Geltungsbereich Polizei und Militär, ist darin зи suchen, daß rein Einspruch, und die süddeutschen Herren fefundierten ihm. Ehe Sie des§ 1 des Reichsvereinsgesetzes nach allen Richtungen festzulegen. großer Teil der Arbeiterschaft entschloffen war, die Arbeit nicht über Preußen sprechen, sollten die süddeutschen Herren die preußischen Was ich in der Beziehung gefagt habe, ist nach meiner Auffassung niederzulegen, und daß diese von den Streifenden die rücksichtsVerhältnisse tennen lernen, sie sind nach einem Worte Bismards nicht widerlegt. Dr. Müller- Meiningen hat weitgehende Son lofeste Behandlung erfahren haben. Ich habe es ausdrücklich ab wie eine Wolljacke. die anfangs etwas fragt, in der man sich aber fequenzen daraus gezogen und hinzugefügt, ich hätte wohl selbst gelehnt, durch ein gesegliches Streifpostenverbot einzugreifen, weil fehr bald recht wohl fühlt.( Zustimmung rehta.) nicht an diese Konsequenzen gedacht. Das ist richtig.( Seiterfeit.) ich das für unwirtsam halte. Aber gerade die Vorgänge im Abg. Jrl( 3.): Das Auftreten Dr. Wetterlés, falls die Beitungen Jch habe diese Konsequenzen nicht gezogen, ich ziehe sie auch heute Ruhrrevier beweisen, daß diejenigen recht haben, die in cr richtig darüber berichten, mißbilligen wir.( Lebhafte Zu- nicht und lehne sie ausdrücklich ab. höhtem Maße über Belästigungen der Arbeitswilligen flagen. stimmung im Zentrum.) Dr. Wetterlé ist nicht Mitglied des Dann hat Herr Dr. Müller Meiningen Aufklärungen über( Lebhafte Zustimmung rechts und im Zentrum. Widerspruch Zentrums. Das könnte auch Herr Müller- Meiningen wissen, und den Inhalt von Verhandlungen mit der kurie ver- bei den Sozialdemokraten.) Nicht bloß Unternehmer und wenn er es wußte, war fein Vorgeben nicht ehrlich. Möge er sich langt. Es ist nicht üblich, über diplomatische Verhandlungen ohne Beamte flagen darüber, sondern in hohem Maße die be doch mit seinem Barteifreund Blumenthal beichäftigen.( Sebr Zustimmung des anderen Teiles Mitteilungen in der Deffentlichkeit läftigten Arbeiter selbst. Stein Tag ist vergangen, ohne daß gut! im Zentrum.) Von den sonstigen Ausführungen des zu machen. Es genügt aber, was ich schon mitgeteilt babe, daß wir Stöße von Depeschen gerade von solchen Arbeitern bei mir einDr. Müller Meiningen war interessant nur seine An- in den Streit eingegriffen und in Rom zugunsten der christ- gegangen sind. Wo Nauch ist, pflegt auch Feuer zu sein, und wir deutung über einen Geheimerlaß des bayerischen Kriegsministers lichen Gewerfidaften gewirkt haben, und zwar vor der haben die Pflicht, das Feuer zu löschen. Und Sie( zu den Soziala ant die bayerischen Offfziere. Wenn er etwas Näheres Enzyklika, und daß diese den Willen der Sturie erkennen läßt, den demokraten) haben keinen Anlaß, über scharfmacherische Tendenzen
demokraten.)
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Kleines feuilleton.
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Es ist
Einige
man sich, mit
wissenschaftlichen Gründen auf die staatlichen Hilfsmittel nicht ver- Jabren, Jahren, Jahren" auf Janiticharen,-tscharen,-tscharen" zichten darf usw. Man kann sich mit anderen Worten einen geistigen reimte. Tempora mutantur. Aus dem Operettenhelden ist Arbeiter denken, der sich in einer 3wangslage befindet und den blutige Wirklichkeit geworden. In den Gesandtschaften aber sigen Orden nehmen muß, weil er nicht größere Dinge opfern darf. die Zivilmassafraze, die Refervemassafraze, und wenn die Presse Drden, Titel und geistige Freiheit. Das preußische Diese respettablen Existenzen aber find in einer wahrhaft erschreckenden Schauernachrichten über die„ Befreiung" Mazedoniens und Rumeliens Drbensfest hat einen Regen von mitdvoller Anerkennung auf die Minorität. Jm allgemeinen ist die Ordensseligkeit der deutschen bringt, dann lächeln sie hold und fingen: Tohale Menschheit niedergehen lassen. Hoffend standen sie in einem Künstler und Gelehrten eine bürgerliche Sch ma ch. Die Was sollen wir uns genieren, befracten Haufen beisammen, die Beamten, Offiziere, Kommerzien- fchwachen Seelen diefer Herrschaften verraten die geistige Freiheit Wir dementieren, tieren, tieren!"-n. räte, Börfianer, Professoren und freisinnigen Abgeordneten. Hoffend an das feudale Boruffentum. Sie verdienen, daß ihre Schande ein blidten ihre Augen zu dem Thron empor, von dem aller Segen mal ausgesprochen wird. Pessimistische Prophezeiungen über das Fliegen. Es ist heute im niederträufelt. Hoffend standen sie sich die Beine in den Leib und die Würde aus der Seele. Hoffend spätten sie nach dem Zeichen der Die Neuerwerbungen der Nationalgalerie. Die Abhalfterung Beitalter des Flugwesens nicht uninteressant zu hören, was der Schöpfer der modernen dänischen Literatur, Ludwig Holberg , majestätischen Huld und schanderten bei dem Gedanken, daß die der alten Herren hat der Nationalgalerie ohne Zweifel genutzt. fchon im Jahre 1745 über die Lösung des Flugproblems gefagt bat. Gnade der Krone sie nicht überstrahlen könnte. Die fleine Kommission, die den früheren, fast unmöglichen Apparat Bonne glänzte in ihrem Blide, als die Strone sich gnädig erwies. Auf den Rodfragen der Gutachter ersetzte, hat schon im ersten Jahre treffliche Arbeit In seiner 452. Epistel, die um das Jahr 1745 verfaßt ist, findet sich „ Es gibt zwei Dinge an denen die fentre sich der schimmernde Stern und der Rockragen wieder ichien geleistet. Das Hausgeset: daß kein fezessionistischer Wildling ein- der folgende Ausspruch: den Erdboden tüffen zu wollen, weil sein befeligter loyaler Besizer zulassen sei, wurde durchbrochen: wir haben jetzt in der National- Menschen lange vergebens gearbeitet haben, nämlich der Versuch, galerie einen Slevogt. Das ist ein Fortschritt, freilich ein Gold zu machen und der, in der Luft zu fliegen. fich gar io tief verbeugte. Leute find noch immer der Ansicht, daß merkwürdiger; denn fast alle deutschen Museen befizen längst Es liegt uns völlig fern, gegen diese wohlbekannte Komödie Werte dieses Malers. Dennoch ein Fortschritt, wenn man sich er- fünstlichen Flügeln versehen, in die Luft schwingen kann, wie die der Eitelkeit polemisieren zu wollen. Wer sich dabei wohl fühlt, mag innert, daß durch Jahre, außer für Liebermann, die Nationalgalerie Vögel mit ihren natürlichen Flügeln. Wenn aber diese törichten sich unsertwegen in den siebenten Himmel entrücken lassen. Wer mit dem gegenwärtigen Staat intim verbündet ist, wie etwa die der modernen Kunst verschlossen blieb. Nun darf man hoffen, daß Leute den Unterschied zwischen dem schweren menschlichen und dem preußischen Junker, handelt jogar wie ein vernunftbegabtes Wesen, nun auch die anderen eingelassen werden. Der Slevogt, der zu leichten Vogelförper bedenken; sowie den Schwanz, den die Vögel als wenn er die Hansnarren der Eitelkeit mit schimmernden Sternen solchen programmatischen Erörterungen den Anlaß gibt, ist ein Ruder gebrauchen, betrachten würden, so würden sie von einem blendet. Wer das Heil des Bürgertums darin erblickt, ewig die lebensgroßes Bildnis des Sängers d'Andrade als Don Juan in solchen Verfuch als einer unmöglichen Idee Abstand nehmen müssen. der Kirchhofsszene. Heloten des Adels zu sein, mag sich ebenfalls dekorieren lassen; er Ein Bild von frecher Laune und schöner Das Goldmachen und die Kunst des Fliegens sind im übrigen Dinge, die zieht lediglich die Konsequenzen feiner politischen Unterwürfigkeit. Bändigung; leise gewittert Daumier , in der Grimasse des Leporello, mehr Schaden als Nuzen anrichten können; und deshalb wird Gott Daß oppositionelle abgeordnete, die sich von eben dem und in den schwarzblauen Schauern des Gräberfeldes. Mit ge- wahrscheinlich zum Nutzen und Frommen der Menschheit ihre BerStaat dekorieren lassen, den sie angeblich bekämpfen, fomische schmeidiger Malerei wurde der Körper des eleganten Abenteurers wirklichung unmöglich machen. Denn, falls die Menschen das Figuren find, braucht hoffentlich nicht erit ausgesprochen zu werden. aus dem Weinrot des Kostüms und dem Weiß des Mantels facet- liegen erlernten, würde die ganze Welt ein anderes Aussehen erDer Himmel möge uns aber davor bewahren, daß wir gegen dieſe tiert; das dämonisch berzüdte Antlik ist ein Meisterstück von halten. Die Menschen würden die Städte und die Dörfer verlassen und sich wie Raubtiere in Höhlen bergraben müssen, da Mauern aufrechten Gestalten polemisieren follten! Das malitiofe Lächeln, Slevogts impressionistischer Jllustrationskunst. Die übrigen Neuerwerbungen zeigen, daß Justi die preußischen und Wälle sie nicht länger gegen ihre Nachbarn schüßen könnten. mit dem irgend eine feudale Sofwanze fo einer besternten frei- Realiſten von Gaertner bis Menzel sorgfältig sammelt; bag er Surgum: Regierungen und Bündnisse und die ganze menschliche finnigen Mannesseele nachblidt, ist uns eine völlig ausreichende brüber aber nicht bie Romantiker, weder den Casper David Gesellschaft müßten aufgelöst werden, da sie keinen Nutzen mehr Genugtuung. Schlimmer ist es, daß auch namhafte Künstler und Gelehrte Friedrich, noch den Schnorr vergißt. Von den Vorläufern der böten. So würde die Herrlichkeit des Fliegens, die die Menschen An den Vögeln mißgönnen, ihnen selbst zum Verderben gereichen!" fich mit Titeln und Orden behängen laffen. Wir fennen felbst- modernen Malerei wurden Steller und Schuch erworben. verständlich die landesübliche Ausrede: man soll in Kleinigkeiten Plastiken kaufte Jufti zwei bollendete Schadowbüsten, einige Artein Fanatiker fein, man foll eine höflich gemeinte Auszeichnung beiten aus Begas bester Zeit, den charallervollen Straußkopf von nicht unböflich zurüdweifen usw. Mir fennen das überlegene, fait ederer und die sinnlich verzüdte Tänzerin, die Kolbe fürzlich in Berlin - New York drahtlos. Zwischen Nauen mitleidige Lächeln, mit dem in solchem Fall der Dekorierte auf der Gezession ausstellte. In der Sezession. und New York wurde in einer der letzten Nächte eine drahtlose Verfeinen Rodtragen binabblict; wir wissen aber auch, was mancher früher taum möglich gewesen. bindung hergestellt. Man hofft, den drahtlosen Verkehr mit der fich's hat tosten laffen, um die„ Kleinigkeit" zu erlangen, die abzus Hauptmann Massafraz. Vor einigen Jahren tauchte eine Operette Zeit zu einem dauernden und regelmäßigen ausgestalten zu können. lehnen ihm lediglich aus Gründen der feelischen Großzügigkeit un- auf, die so wenig trottelhaft und reißerisch, vielmehr so nett und Ernst Shackleton bereitet eine neue Expedition in die möglich ist. anmutig war, daß sie alsbald verschwinden mußte. Das heitere Südpolarregionen vor. Die Sache hat in allem Ernst ihren Haken. Wer für fulturelle Wert hieß:" Der tapfere Soldat" und gab ehrlicherweise sein Vor- Ein Siesta Institut foll nach der Frankf. 8tg." in Leistungen einen Orden annimmt räumt dem Staat auf geistigem bild an die„ Helden" des Bernhard Shaw; es perfiflierte den Berlin in der Nähe der Linden eröffnet werden. Man will dort für Gebiet einen Richterspruch, eine legitime Instanz, eine Art Ober- Militarismus im allgemeinen und da dies im österreichischen Ur- 60 bis 80 Pf. die Stunde ausruhen können. Währenddem werden aufficht ein. Das aber ist nirgends eine„ Sleinigkeit", am aller sprungslande zu jener Zeit der bosnischen Annegionskrise und der Kleider und Schuhe draußen gereinigt. Außerdem sind vorhanden: wenigsten aber in Preußen- Deutschland , wo die staatliche Gewalt Mobilisierung nicht ungefährlich war, wurde die Satire auf den Bäder, Duschen, ein Friseurraum, ein Erfrischungsraum mit altoholauf immer neue Schuriegeleien der geistigen Freiheit finnt. Balkan lokalifert. Und siehe da, welche dichterische Prophetie freien Getränken; ferner ein Lese- und Schreibsalon, in den man Gewig! Man kann fich einen bildenden Künstler bei schlichten Operettenmachhern ein Hauptmann der sieg gegen Entgelt von 20 Pf. Einlaß erhält, und Kinderzimmer, wo denken, der den Drden nehmen muß, wenn er die staatlichen Auf- reichen Armee führt den Namen Massafraz. zur großen Er- Eltern ihre Sprößlinge unter Aufsicht spielen lassen können. Gewig träge, die für ihn eine künstlerische Notwendigkeit fein fönnen, heiterung des Publikums trat er pfauchend und inurrend auf ein nützlicher Komfort für die, denen alles zum besten genicht verlieren will. Man kann sich einen Gelehrten denten, der aus und sang ein Lied von altem Nacheburst, in dem sich schon seit reichen muß.
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Notizen.