Einzelbild herunterladen
 

höhung ihrer Beteiligungsziffet erhoben werden kann. Die Syndikatsverwertung vertritt nun im Gegensatz zu verschiedenen Zechendirektionen den Standpunkt, daß diese Klausel schwerlich jetzt Blag greifen fönne. Das Syndikat habe zwar am 1. Januar 5 Proz. höhere Lieferungen über 100 Broz. in Kohle freigestellt, indessen fehle am Absatz der gesamten Beteiligung auch heute noch ein erhebliches Quantum, nämlich etwa je 17 Broz. der Beteiligung in Rots und Briketts, worin noch die Einschränkung fortbesteht. Jn der Rechenbesitzerversammlung am 21. Januar wird eine Klärung dieser Frage herbeigeführt werden. Die augenblidliche Nachfrage nach Kohle ist noch immer so stark, daß man auch für Februar und März mit der erhöhten Beteiligungsquote rechnet.

Syndikatsbestrebungen im Braunkohlenbergban.

Vor einiger Zeit hat sich das Mitteldeutsche Braunkohlensyndikat aufgelöst. Sofort fegten aber Konzernbildungen und Zusammen schlußbestrebungen wieder ein. Jest haben sich, als ein Kern zum neuen Syndikat, das Magdeburgische Braunkohlensyndikat, der Ber­Kaufsverein der Bitterfelder Braunkohlenwerke und das Helmstedter Brikettfyndikat für die von ihnen hergestellten Erzeugnisse zu einem Verkaufsverband mit dem Sitz in Halle( Saale) zusammen­geschlossen. Dabei handelt es sich um eine gesamte Gewinnung von 3 000 000 Tonnen Braunkohlen und 100 000 Brifetts. Das Nieder­Laufizer Brikettiyndikat ist der Gemeinschaft nicht beigetreten, hat aber seinen Anschluß bei völliger Syndizierung( mit Abfagkontin gentierung) der gesamten mitteldeutschen Braunkohlenindustrie in Aussicht gestellt.

Gesellschaften m. b. H.

Die in rascher Ausdehnung immer größere Bedeutung im Wirtschaftsleben erlangenden Gesellschaften m. b. S. haben besonders im Jahre 1911 eine starte Vermehrung gefunden. Ihr Wachstum fommt in folgenden Ziffern gut zum Ausdruck:

1902

3649

1911

Ich gebe die Versicherung ab, Baß ich den Artikeln im Weißenfeer Tageblatt", welche Anlaß zu den den Gegenstand der Privatklage bildenden Aeußerungen der Kläger gegeben haben, völlig fernstehe."

Da die Genossen Fuhrmann und Taubmann bereits von An­fang an erklärt hatten, sie würden die beleidigende Ausdrücke zu­rücknehmen, sobald feststehe, daß Frommont nicht der Verfasser der Schmähartikel sei, so gaben sie nunmehr vor Gericht die Er­flärung ab:

" Im Hinblick auf die vorstehende Erklärung des Privatklägers nehmen wir die inkriminierten Aeußerungen zurück, indem wir nochmals betonen, daß die beleidigenden Aeußerungen nicht dem Bribattläger gegolten haben."

Die Angeklagten übernahmen die Kosten des Verfahrens und der Kläger zog die Klage zurüd.

An dem Urteil, welches unsere Genossen in der Weißenseer Gemeindevertretung gegen den unbekannten Verfasser der Schmäh­artikel im Weißenseer Tageblatt" abgegeben haben, wird durch den Ausgang ds Prozesses natürlich nichts geändert.

Die Berhaftung im Sanatorium.

der, wie mitgeteilt, beschuldigt wird, die Stadthauptkasse zu Char­In der bekannten Affäre des Hauptkassenrendanten Bartels, lottnburg um den Betrag von 37 000 m. geschädigt zu haben, ist insofern eine eigenartige Wendung eingetreten, daß der Beschul­digte, der sich auf ärztliche Anordnung in das Sanatorium des Dr. Weiler in Westend begeben hatte, gestern auf Veranlassung der Staatsanwaltschaft III dort trok ärztlichen Protests verhaftet worden ist.

Den Grund zu diesen Maßnahmen sollen verschiedene Mit­teilungen über angebliche Vorbereitungen zur Flucht bilden, die von den Angehörigen des B. getroffen sein sollen.

Schwestermörder?

Unter der Anklage als Mörder seiner Schwester stand gestern der 32jährige Klempnergeselle Willi Falkenberg vor dem Schwur­gericht des Landgerichts I.

-

Todes- Anzeigen

Deutscher Transportarbeiter- Verband.

Bezirksverwaltung Groß- Berlin. Den Mitgliedern zur Nachricht, daß unser Kollege, der Droschken­führer

August Melchert

am 14. b. Mts. im Alter von 61 Jahren verstorben ist.

Ehre seinem Andenken!

Die Beerdigung findet am Sonnabend, den 18. d. Mts., nachmittags 32 Uhr, von der Leichenhalle des Thomas Kirch­hofes, Hermannstraße, aus statt. Um rege Beteiligung ersucht Die Bezirksverwaltung.

61/5

Verband der Fabrikarheiter Deutschlands .

Zahlstelle Groß- Berlin.

Am Montag, den 13. Januar, verstarb unser Mitglied

Ferdinand Oelschläger .

am

Ehre seinem Andenken! Die Beerdigung findet Sonnabend, den 18. Januar, nachmittags 32 Uhr, von der Halle des Gemeinde Friedhofes Weißensee, Röldestraße, aus statt. Rege Beteiligung erwartet Die Ortsverwaltung.

56/4

322

Allen Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß mein lieber guter Sohn, unser lieber Bruder, der Silberbrüder

Georg Gärtner

nach langen schweren Leiden ent­20566 schlafen ist.

Um stille Teilnahme bittet Witwe Hedwig Gärtner. Die Beerdigung findet Freitag, den 17. Januar, nachm. 32 Uhr, auf dem Bentral- Friedhof in Fried­ richsfelde statt.

Deutscher Metallarbeiter- Verhand Verwaltungsstelle Berlin. Den Kollegen zur Nachricht, daß unser Mitglied, der Drüder

Georg Gärtner

Simonstr. 3, am 13. d. Mt3. an Herzleiden gestorben ist.

Ehre seinem Andenken! Die Beerdigung findet am Freitag, den 17. Januar, nach­mittags 3, Uhr, von der Leichen­balle des Zentral- Friedhofes in Friedrichsfelde aus statt.

Rege Beteiligung erwartet 110/19 Die Ortsverwaltung.

Danksagung.

Für die zahlreiche Teilnahme, welche mir aus Anlaß des Todes meiner lieben Frau erwiesen wurde, sage ich meinen innigsten Dant. Berlin , den 15. Januar 1913. Wilhelm Freythaler.

beginnt mein diesjähriger

Inventur­

1910 Zahl dee Gesellschaften 14 166 16 090 Rapital( 1000 M.). 263 038 2 571 490 2 793 790 Seit 1902 ist demnach die Zahl der Gesellschaften um 340 Broz, die Summe des Stammkapitals um 2, Milliarden Mark, gleich 962 Broz., gestiegen. Die größte Zahl der Gesellschaften weist das Handelsgewerbe auf; dann kommt die Industrie der Maschinen usw., ihr schließt sich die Industrie der Steine und Erden an. Der Angeklagte ist beschuldigt, in der Nacht zum 12. November Darauf folgt die Industrie der Nahrungs- und Genußmittel mit feine Mutter und seine Halbschwester zu töten versucht und in der der Beerdigung meines lieben Mannes Sage hiermit allen Beteiligten bei Heute 1129 Gesellschaften. Den fleinsten Bestand von Gesellschaften m. b. H. felben Nacht seine Halbschwester Frida Voß geb. Falkenberg ermordet zu meinen herzlichen Daut. weist das Versicherungsgewerbe auf. Gruppiert man die Gefeй- haben. schaften nach der Höhe ihres Stammkapitals, so zeigt sich, daß die schule besucht und dann das Klempnerhandwerk erlernt. Er wohnte Der Angeklagte hat bis zum 14. Lebensjahre die Volks­Marie Kulbe. Hälfte von ihnen über weniger als 50 000 m. Sapital verfügt. mit seiner Mutter in der Wolliner Str. 15. Ende 1911 arbeiteten nur 2,3 Prozent der Gesellschaften mit einem wohnte auch die 24 Jahre alte Halbschwester des Angeklagten, Frida, Bei der Mutter Zentral- Kranken- u. Sterbe­Kapital von über 1 Million Mark. Der Sitz der meisten Gesell- bie für ein großes Wäschegeſchäft Näharbeiten verrichtete. Die kaffe der Kutscher u. verw. schaften ist die Großstadt. In Berlin allein domizilieren Wohnung bestand aus drei Stuben und Küche. Der Angeklagte 4392 Gesellschaften mit 771 Millionen Mark Stammkapital. Köln bewohnte das eine Zimmer, in der Berliner Stube schliefen Mutter beherbergt 794 Gesellschaften mit 123,5 Millionen Mart Kapital, und Tochter zusammen. Der Angeklagte unterhielt mit seiner Düsseldorf 487 Gesellschaften mit 66,5 Millionen Mark und Char- Halbschwester ein sträfliches Verhältnis. Aus dem Interesse, welches lottenburg 432 Gesellschaften mit 45,4 Millionen Mart. er für das hübsche und start entwickelte Mädchen schon seit deren Einsegnung empfand, entwickelte sich in den letten vier Jahren ein intensiveres Gefühl, welches zu einem intimen Verkehr führte, der auch während der kurzen Ehe der Schwester anhielt. Schwester hatte sich mit einem Kellner Voß verheiratet. Die Ehe ging aber schon nach 6 Wochen anseinander, weil Voß merkte, daß die Frau Verkehr mit dem Angeklagten unterhielt. Voz hatte nur nachts Dienst und hatte Kenntnis davon erhalten, daß der Ange­klagte mit der Frida Bälle und Tanzbergnügungen besuchte.

Wie das Antitrustgesek umgangen wird.

In der Zollenquetekommission gab der Präsident der Alu­miniumgesellschaft zu, daß seine Gesellschaft, die allein in den Vereinigten Staaten Aluminium produziere, die fanadische Aluminiumgesellschaft kontrolliere, die ihrerseits mit allen aus ländischen Gesellschaften ein vollständiges Abkommen getroffen habe. Diefes Abkommen erftrede sich auf die ganze Welt mit Aus­nahme der Vereinigten Staaten , wo es ungefeßlich sei, wie der Präsident vorsichtig hinzufügte. Durch die Kontrolle der tanadischen Gesellschaft ist natürlich das amerikanische Unternehmen ebenfalls Mitglied des internationalen Aluminiumsyndikats.

Linoleumsyndikat. Während bisher nur eine Preiskonvention der Linoleumfabriken für den In- und Auslandsverkauf bestand, haben sich bei der Verlängerung der Konvention für 1918 fürzlich haben sich bei der Verlängerung ber Konvention für 1918 fürlich die beteiligten Mitglieder zu einem Syndikat zusammengeschlossen, das auch den Abfaz tontingentiert hat.

Eine amerikanische Bank in Berlin . Von dem New Yorker staat­lichen Bankdepartement hat die Farmers Loan and Trust Co. die Erlaubnis erhalten, in Berlin ein gweiggeschäft zu eröffnen. Die feit 1822 bestehende Bank verfügt über ein Eigenkapital von einer Million Dollar und 136 Millionen Dollar Depofiten. Sie hat die Absicht, hier eine Depositentasse zu errichten, die als Zahlstelle für die nach Deutschland reisenden Amerifaner dienen soll. In London und Paris unterhält die Bank bereits solche Filialen.

Die

Berufsgenossen zu Berlin .

( E. H.-K. 82.) Allen Kaffenmitgliedern zur Nach 20576

richt, daß eine Außerordentliche General- Versammlung

am Donnerstag, den 30. Januar, abends 8, Uhr, im Restaurant Paul Noack, hier, Stralauer Str. 2a, statt. findet, wozu sämtliche Mitglieder hier­mit eingeladen werden.

Tagesordnung:

1. Auflösung der Kaffe.

2. Neuwahl des ersten Rendanten. 3. Diskussion. Um pünktliches und vollzähliges Erscheinen ersucht

Der Kaffenvorstand. J. A.: Paul Borrmann, Rendant, Grüner Weg 120.

Borussia- Festsäle

Inh. Georg Wolffgramm Ackerstr. 6/7.

Telephon: Norden 2674 empfiehlt den geehrten Vereinen und Gewerkschaften seine 4 Säle zu Bersammlungen und Vereins­festlichkeiten. Stulante Bedingungen. Einige Sonnabende und Sonn tage noch frei!

Verkauf

zu beispiellos billigen Preisen.

Viele Artikel

bis 40%

ermäßigt

Teppich- Spezialhaus

- Emil efèvre

Berlin S. Seit 1882

Nach der Trennung von ihrem Manne kehrte die Frau wieder in die Wohnung der Mutter zurück und die Liebschaft mit dem Angeklagten ging weiter. Letterer wurde aber mehr und mehr von Eifersucht geplagt, denn Frida schenkte ihre Neigung auch noch einem anderen, und es kam darüber zwischen ihr und dem Ange­lagten wiederholt zu Aussprachen. Der Angeklagte, der ein inten war durch den Zigarrenhändler, den er häufig besuchte, auf die Idee fiber Zigarettenraucher ist und täglich bis zu 30 Bigaretten rauchte, gebracht worden, sein Glüd mit Rennwetten zu versuchen. Er wettete anfangs mit Erfolg, erlag dann immer mehr der Wett­leidenschaft und erlitt große Verluste, so daß er schließlich manch mal mittellos war. Er hat furze Zeit vor dem Tage der Tat seine Möbel verkauft. Nach seiner Behauptung habe er es vor Eifersucht nicht mehr aushalten können und deshalb nach Hamburg übersiedeln wollen, um der Geschichte mit seiner Schwester ein Ende zu machen. Für die Möbel hat er 300 m. erhalten, diese Summe aber bald wieder durch Wetten verloren, so daß er deshalb nicht nach Hamburg gegangen fein will. Andererseits wird behauptet, daß die Mutter, die in der Hauptverhandlung ihre Aussage ver­weigerte, ihm die Wohnung aufgekündigt und ihm vorgeworfen habe, daß er ihr zur Last falle und wenn das so weiter gehe, wohl noch einmal als Bennbruder herumlaufen würde. Am Abend des 11. November soll es beim Abendessen zwischen dem Angeklagten und der Halbschwester zu etwas heftigen Erörterungen gekommen sein, weil der Schwester Geld weggekommen war und sie den sie ihn" Spizbube" nannte und ihm vorhielt, daß er schon im vertretung von Weißensee sizenden Parteigenossen in der niedrig- Gefängnis geseffen habe. Der Angeklagte war darüber sehr ärger­sten Weise verdächtigt und heruntergeriffen. Die Verdächtigungen, lich. Er behauptet, daß er den ganzen Tag schon die Absicht gehabt für die nicht der geringste Grund vorlag, gingen vor allem dahin, habe, sich selbst zu töten, und zwar mit einem Dolch, der in einem unsere Parteigenossen seien eine Prätorianergarde des Bürger- Kasten unter dem Bett der Mutter stand. Er sei eifersüchtig auf meisters, sie gingen mit demselben durch Dick und Dünn um ihren feine Schwester gewesen und habe keine Lust mehr zum Leben ge­persönlichen Vorteil wahrzunehmen. Unsere Parteigenoffen glaub- habt, zumal er das für Hamburg bestimmte Geld verspielt. gehabt Er ten Grund zu der Annahme zu haben, daß der in Weißensee ange- babe er habe in die Berliner Stube gehen und sich am Bett der Verband der Brauerei- u. Mühlenarbeiter Schwester erdolchen wollen. In der Nacht zum 12. November gegen stellte Lehrer und Schiedsmann Frommont der Verfasser der 1 Uhr nachts erwachte die Mutter, die einen sehr Schlaf anonymen Schmähartikel sei. Aus diesem Grunde wandten sich die hat, durch ein Geräusch und jah plöblich ihn fer feiten und verwandter Berufsgenoffen. Berlin .

Gerichts- Zeitung.

Kommunale Kämpfe in Weißenfee.

Das Weißenseer Tageblatt" hat unsere in der Gemeinde­

gelagten berdächtigte, daß er der Dieb gewesen sein müſſe, wobei

Sohn im Zimmer

Spezialarzt

f. Haut, Harn, Frauenleiden, nerv. Schwäche, Beinkranke jeder Art, Ehrlich Hata Kuren in u. Co. fonz. Laborat. f. Blut untersuchung., Fäden i. Harn usw.

Dr. Homeyer

Friedrichstr. 81, gegenüber

Panoptikum.

Spr. 10-2, 5-9, Sonnt. 11-2. Honorar mäßig, auch Zeilzahl. Separates Damenzimmer.

nur Oranienstr. 158. Unterhalte nirgends Filialen. Räumungs- Extraliste

( enorm billiger Angebote) gratis u. franko.

Nur einmal jährlich!

findet dieser Inventar­Verkauf bei mir statt.

-

Geschäftsstelle: C. 54, Muladstr. 10. Fernspr.: Amt Norden 4518. Sonntag, den 19. Januar 1913, nachmittags 1%, Uhr:

mit der Gemeinde Birkholz verhandelt. In bezug auf dieſe Ange- in dem Zimmer Gasgeruch. Sie wedte ihre Tochter und beide Generalversammlung

im Gewerkschaftshause, Engelufer 15( großer Saal). Tagesordnung:

42/ 4* Mitgliedsbuch oder Karte legitimiert zum Eintritt. Die Mitglieder werden dringend ersucht, in dieser Versammlung zahl Die Ortsverwaltung.

Phänomen

Genossen Fuhrmann und Taubmann, als die Wiederwahl From stehen. Als sie ihn anrief, behauptete er, er wolle noch eine Biga­monts als Schiedsmann auf der Tagesordnung der Gemeinde- rette rauchen und suche nach Streichhölzern. Nach einer Weile er­vertretersizung stand, gegen dessen Wahl. In derselben Sizung wachte die Mutter wieder und es war ihr so, als ob der Angeklagte wurde später über den Abschluß eines Milchlieferungsvertrages pieder aus dem Zimmer husche. Bald darauf bemerkte die Mutter legenheit hatte das Weißenseer Tageblatt" furzborher ebenfalls Bahn der Gasampel, die in den letzten Tagen von den Frauen untersuchten den Gashahn. Da stellte sich denn heraus, daß der Schmähartikel gegen unsere Genossen gebracht. Im Laufe der Ver- gar nicht benutzt worden war, offen stand und Gas ausströmte. handlung unterzog Fuhrmann diese Artikel und ihren anonymen Die Anklage nimmt an, daß der Angeklagte beabsichtigt hatte, das Jahr 1912. 3. Wahl der gesamten Ortsverwaltung, der Revisoren und 1. Bericht vom 4. Duartal 1912. 2. Geschäfts- und Kaffenbericht für Verfasser einer sehr scharfen Kritik, ohne aber einen Namen zu Mutter und Schwester durch Gas zu vergiften, und daß er crit des Bergnügungskomitees. 4. Verbandsangelegenheiten. nennen. Genoffe Fuhrmann sagte unter anderem, ein anonymes später zur Tötung seiner Schwester sich entschlossen hat. Er schlich Brezgesindel habe Stübel voll Dreck über die sozialdemokratischen gegen 3 Uhr morgens sich nochmals in das Berliner Zimmer, Gemeindevertreter ausgegossen. Er sprach von einer Preßkloake nahm dort den Dolch aus der Kifte unter dem Bett heraus und reich zu erscheinen. und meinte, Maulschellen verdienten diese Zeilenschinder. Lehrer stieß wütend auf seine Schwester los. Die Schwester rief entsetzt: Frommont bezog diese in gerechtem Zorn gebrauchten Ausdrücke Stechen mit dem Dolch nicht und brachte ihr entsegliche Wunden bei, ,, Willi, was machst Du?" Der Angeklagte ließ aber von dem auf seine Person und verklagte die Genossen Fuhrmann und Taub- bis sie blutüberströmt bald als Leiche dalag. Der Angeklagte mann wegen Beleidigung. In der Verhandlung, die am 23. Ot­tober v. J. vor dem Schöffengericht in Weißensee stattfand, wurde festgestellt, daß der Redakteur des Weißenseer Tageblatts" in ani­mierter Stimmung in einem Restaurant Aeußerungen getan hatte, aus denen zu entnehmen war, daß Frommont der Verfasser der Schmähartitel sei. Das Schöffengericht tam zu einem freifprechen den Urteil. Es meinte, die von den Angeklagten gebrauchten Aus- haben. Als er am Bette gestanden, habe ihn die Aufregung über­Der Angeklagte bestritt seinerseits, den Gashahn geöffnet zu drücke seien vielleicht zu scharf gewesen, aber den Angeklagten müsse mannt; er habe das Zittern bekommen und da habe er nicht mehr ihre begreifliche Erregung zugute gehalten werden. Denn die im gewußt, was eigentlich geschah und habe blindlings losgestochen. " Weißenseer Tageblatt" erhobenen Vorwürfe, die Sozialdemokraten Nach Schluß der kurzen Beweisaufnahme beantragte Staats­feien eine Prätorianergarde des Bürgermeisters, dieser sei der anwaltschaftsrat Dr. Weißmann die Bejahung der Frage nach Mord. Regiffeur und die Sozialdemokraten wären seine Marionetten, Der Berteidiger Justizrat Franz Ivers beantragte, den Angeklagten treffe nicht zu und sei deshalb geeignet, die Angeklagten in Er- nur des Totschlages schuldig zu sprechen und ihm mildernde Üm­stände zu bewilligen. regung zu versetzen.

Gegen das freisprechende Urteil hat der Kläger Berufung ein­gelegt, die gestern vor dem Landgericht III zur Berhandlung stand. Der vom Vorsitzenden angeregte Vergleichsverfuch hatte nach langem Hin- und Herreden den Erfolg, daß der Kläger Frommont zu Protokoll erklärte:

brachte sich dann selbst Stichwunden am Hals und in der Brust bei, ging dann in die Küche, nahm dort den Gasschlauch in den Mund und atmete Gas ein. Als die schleunigst herbeigeholte Polizei am Tatort erschien, fand sie den Angeklagten in anscheinend bewußt losem Zustande vor. Er wurde nach der Charité befördert und hat dort 4 Wochen zugebracht.

Nach langer Beratung verneinten die Geschworenen die Schuld­frage wegen versuchten Mordes an den beiden Frauen, erkannten schuldig und versagten ihm mildernde Umstände. dagegen den Angeklagten des Totschlages an seiner Halbschwester

Das Gericht erkannte, dem Antrage des Staatsanwalts ent fprechend, auf 10 Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehrverlust.

GOLD

Feinste Cigarette

2s

S