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verlegen tönnen. Die gewaltige Umwandlung, die durch An nahme der Tabaksteuer in der Tabalindustrie entstehen wird, wird auch das Gingehen der Bremer Kistenfabrikation zur Folge haben. Der arbeitslose Zigarrenarbeiter wird in Zukunft nichts mehr für sich arbeiten fönnen. Die Steuer macht tausende Ar­beiterfamilien unglücklich, vertheidigen wir unser Eigenthum und erklären dem politischen Wegelagerthum den Krieg.( Beifall.) Dann tritt eine Pause ein. Schluß 12½ Uhr. Nachmittags.Sizung.

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Schmalfeld Bremerhaven : Das Volk bezahlt immer die Zeche. Trotz aller feierlichen Erklärungen sollen wieder die breiten Massen belastet werden, nachdem mit Ach und Krach eine Majorität der Abgeordneten für die Militärvorlage zustande war. Der Appell an das gekommen Ehrgefühl der Abgeordneten sei völlig nußlos. Nach den in jenen Kreisen herrschenden Ehrbegriffen dürfe man sein Wort nur dem Standesgenossen gegenüber nicht brechen, wohl aber dem Mob". Redner polemifirt im weiteren gegen die Artikel der Nordd. Allg. 3tg." über die Fabrikatsteuer. In seiner progigen Dummheit behaupte das Blatt, daß der Händler an der 5 Pfg.­Bigarre 122 pet. verdiene, während es höchstens 25 pt. seien. Fort mit allen indirekten Steuern! Brauche man Geld, so wende man sich nicht an die Aermsten der Armen, sondern an diejenigen, die Hunderttausende auf eine Karte setzen, sie verspielen und eine Opernmelodie pfeifend ruhig nach Hause gehen können. ( Lebhafter Beifall.) Nur vier Wochen sollten die Herren Minister und ihre Soldschreiber als Zigarrenarbeiter leben, dann würden sie alle Sozialdemokraten werden.( Bravo !) Nachdem noch ein Delegirter aus Chemnitz die Lage der Bigarrenarbeiter im Erzgebirge geschildert, wird die Debatte auf morgen vertagt.

Der Bericht der Mandatsprüfungs- Kommission ergiebt die Anwesenheit von 197 Delegirten. Schluß 3/45 Uhr. Am Abend findet ein Kommers statt. An den heutigen Verhandlungen nahmen Theil die Abgeordneten Geŋer- Leipzig, Klees Magdeburg, Legien und Moltenbuhr- Hamburg .

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Tokales.

2. Berliner Reichstags- Wahlkreis. Troh mehrfacher Aufforderung ist die Betheiligung an der letzten Flugblattver breitung und am Wahltag im 9. Kommunal- Wahlbezirk recht schwach gewesen. Um nun am 1. Dezember bei der Stichwahl zum Eiege zu gelangen, ist es unbedingt nothwendig, daß sich bei der nächsten Flugblattverbreitung die Genossen etwas eifriger bethätigen. Wir machen es daher einem jeden zur Pflicht, fich am Mittwoch( Bußtag) früh 8 Uhr in folgenden Lokalen einzu­finden:

1. Restaurant Boß, Hornstr. 11; 2. Restaurant Riging, Belle- Alliancestr. 74; 3. Restaurant Werner, Bülowstr. 59. Das Wahlkomitee.

in Amerika die Existenz zu suchen, die sie hier nicht mehr finden, gar nicht mehr im stande, in einem anderen Gewerbe zu zirks, die in feinem Verhältniß zu den durch das Bad verschul konnten. Heute würde, wenn die Ta baksteuer eingeführt wird, arbeiten. Was soll aus den Wermsten der Armen, aus den beten hohen Lebensmittelpreisen stehen. Die Organisation sei dieser Ausweg nach Amerika nicht mehr vorhanden sein. In Krüppeln und Schwächlichen werden, deren es so viele unter schwach. Viele Arbeiter gehen Abends noch zum Herrn Pastor Amerita haben sich die Verhältnisse in der Tabats- Industrie so unseren Kollegen giebt? Sie müssen verhungern. Aber der und blasen Posaune. Die meisten Bigarrenarbeiter feien erblose verschlechtert, ein so großes ueberangebot von Händen ist auch Staat hat die Pflicht, für diese Existenzen einzutreten, will er sie Bauernföhne. In der Gegend liege das Revier des Pfarrers dort vorhanden, daß für einen Abschub von tausenden deutscher doch selber arbeitslos machen, richtet er doch selber eine blühende skraut, zu dessen Knüppelgarde auch Tabafarbeiter gehört hätten. Tabafarbeiter teine Unterkunft mehr zu finden ist. Die 1879 er Industrie zu Grunde. Möge der Reichstag sich wohl überlegen, Stehe ein Gewitter am Himmel, dann gingen die Arbeiter Steuererhöhung hatte in den nördlichen Distrikten eine gewaltige was er thut. Glaubt man denn, daß wir schweigen werden, zum Schulmeister und sängen mit ihm Gesangbuchverse. Reduktion der Löhne im Gefolge. Die damalige Erhöhung wenn man uns die Kehle zuschnürt!( Stürmischer Beifall.) Da sei es schwer, für die Arbeiterfache etwas zu In der Debatte nimmt der Reichstags- Abgeordnete Geyer- thun. Jezt aber feien alle haben nicht die Konsumenten, sondern die Tabatarbeiter tragen Arbeiter ausnahmslos und bezahlen müssen.( Sehr richtig.) Noch eine andere Leipzig das Wort. Der Reichskanzler habe diesem Kongreß ein einig im Widerstand gegen die Fabrikatsteuer. Auf diesem gemein­Die Delegirten Wirkung stellte sich feit 1879 heraus. Man begann, die merkwürdiges Schriftstück zugehen lassen. In demselben sei die samen Boden werde sich weiter arbeiten lassen. Fabriken nach Gegenden zu verlegen, 100 Die ver Nichtentsendung eines Kommissare zum Kongreß mit Arbeits- der anderen finsteren" Gegenden Westfalens schließen sich dieser dammte Bedürfnißlosigkeit der Massen zu Hause war, überlastung begründet. Diese Begründung sei hinfällig. Durch Schilderung an. Die Lage der Arbeiter sei elend. Das Kraut um dort einen Arbeiterstamm anzulernen, der für Schund- die Bertagung des Reichstags seien die Kommissare doch ent- der Futterrüben fürs Vieh werde eingemacht und im Winter Iohne zu arbeiten gewöhnt war. Redner erinnert an die Bigarren- laftet. Sei dem Reichskanzler eine Mittheilung über die Rongreß als menschliche Nahrung von den Zigarrenarbeitern benutt. Von industrie in Baden, wo 1882 10 000 Zabatarbeiter, heute verhandlungen von Interesse, dann hätte er einen Kommissar den Wänden der Wohnungen triefe das Wasser; vielfach treffe ca. 24 000 beschäftigt sind, darunter 16 000 weibliche bezeich entfenden müssen. Die Nichtentsendung sei eine Nichtachtung des man statt Fensterscheiben nur hölzerne Laden an. Der Lohn nend genug! Unter welch elenden Verhältnissen diese Arbeiter Kongresses und damit zu beantworten, daß man sich mit dem werde nur monatlich gezahlt. Ein Wickelmacher verdiene monat­leben, wie sie ohne das Stückchen Land, das die meisten noch be- Protest gegen die Tabak- Fabrikatsteuer nur an den Reichstag lich fünfzehn bis achtzehn Mart. Pastor, Bauer, fißen, verhungern müssen, das hat der Fabrikinspektor Wörris- wende und die Regierung ignorire. Unbewiesen sei der Satz im Wertmeister und Fabrikant machen fast jede Organisation unmög­hofer eingehend geschildert. So wie in Baden sieht es auch in Schreiben des Reichskanzlers, daß der Zigarrenverbrauch von lich. So seien die Futterweiden der Zigarrenmacher in Westfalen anderen Gegenden aus. Sie alle hier werden uns ein Bild von dem Rückgang, der durch die frühere Zollerhöhung herbeigeführt beschaffen. den unendlich traurigen Verhältnissen geben können, wie sie schon worden ist, nicht betroffen worden sei. Miquel wandle nur auf jetzt beim Tabatarbeiter herrschen. Wie wird nun die neue den Bahnen Bismarc's, der das System indirekter Steuern aus Fabrifatsteuer wirken? Ein gewaltiger Rückgang des Konsums gebaut habe. Dieses System erlaube einen Schluß auf das wird eintreten, bewirkt durch die Vertheuerung der Fabrikate. politische Verständniß des Voltes. Ein politisch geschultes Volt 78 pet. aller verbrauchten Zigarren tosten 5 Pfg. und darunter; dulde ein solches System nicht. Die Tabat- Fabrikatsteuer ver 12 pet. find Sechspfennig- Bigarren. Die Arbeiterklasse ist also nichte nicht nur die Tabakindustrie, sie verschärfe die wirthschaft der Hauptkonsument. Nach meinen Berechnungen wird die jetzige liche Depreffion. Dagegen müsse man in schärfster Weise protestiren 5 Pf- Zigarre, wenn sie in derselben Qualität wie bisher und agitiren. Auch mittlere Kreise würden ruinirt. Warum feine hergestellt werden soll, nach Einführung der Fabrikatsteuer Belastung der Reichen? Die Interessen der reicheren Klassen sieben Pfennige kosten.( Sehr richtig.) Heute zahlt der Raucher und der Regierung seien eben die gleichen. Ein Mißverständniß bei einer 5 Pf. Bigarre, die aus ausländischem Tabak hergestellt der Worte von Elm's, die Regierung sei verpflichtet, die durch wird, 2/3 Pf. Steuer, fünftig muß er annähernd 2 Pf. zahlen. die Tabak- Fabrikatsteuer geschädigten Arbeiter zu entschädigen. Der Arbeiter ist nicht im stande, 50 bis 60 Pf. pro Woche mehr müsse verhütet werden. Diese Worte seien nicht als ein indirektes für Zigarren auszugeben. Er ist gar nicht gewohnt, in der Bugeständniß aufzufassen. Die Regierung werde niemals ge­Woche zu rauchen; nur am Lohntage und am Sonntage gönnt schädigte Arbeiter entschädigen, sie habe nicht den Willen und er fich ein paar Zigarren. Wird die Bigarre theurer, so raucht auch nicht die Mittel. In Sachsen werde die sozialdemokratische er weniger, und der Konsum geht gewaltig zurück. Der Konsum Fraktion des Landtags die Regierung zur Rechenschaft ziehen, an Tabakfabrikaten hängt auf das Engste mit der wirthschaft was sie gegen die für Sachsen schädliche Tabat- Fabrikatsteuer lichen Lage der Arbeiterklasse überhaupt zusammen. Und wir gethan habe. Der Kongreß müsse scharf protestiren gegen die befinden uns gegenwärtig in der Zeit der Krisis. Die Tabak Steuer, im übrigen aber die Agitation gegen die Pläne der Re­fabrikanten selber berechnen den Rückgang des Konsums während gierung in Ruhe betreiben. E3 sprechen noch Vertreter der der Uebergangszeit selber so, daß sie die Brotlosigkeit auf Tabatarbeiter aus Brieg , Ratibor , Lippe- Detmold, Sachsen , die 75 000 Arbeitern als Folge annehmen. Diese Schätzung ist voll eine Schilderung des Glends ihrer örtlichen Berufsgenossen geben fommen richtig. Gerade während der Uebergangsperiode wird und sich dem Protest anschließen. jeder Fahrikant die Produktion aufs äußerste einschränken. Eine Kerri Bremen: Der außerordentlich starke Besuch des vollkommene Umwälzung in der Zigarrenindustrie ist nach Ein- Kongresses ist ein Beweis der großen Mißstimmung gegen die führung der Fabrilatsteuer unvermeidlich; andere Zusammen Steuervorlage. Der Arbeitsverdienst reicht heute schon nicht fegungen, andere Façons müssen gefunden werden. Und mehr aus, nach Einführung der Tabaksteuer wird es noch bis ftabilere Verhältnisse sich wieder herausgebildet haben, schlimmer aussehen. Früher wurde Hamburg und Bremen als wird die Produktion mie gelähmt sein. Aber auch das Eldorado der Tabakarbeiter angesehen, durch die Verlegung nach der Uebergangszeit werden dauernd 40-50 000 Ar der Fabriken auf das Land, besonders nach Westfalen, ist der beiter auf dem Pflaster liegen. Die Regierung felber Lohn jetzt dort um 30 pet. geringer, als vor 50 Jahren. Ebenso nimmt bei der Berechnung des voraussichtlichen Ertrages ist die Lage in der Kistenfabrikation. In Bremen werden ter Steuer einen Rückgang des Konfums nm 29 pSt. an. Und wöchentlich 400 000 Bigarrentisten hergestellt und dazu sind 585 nun betrachte man einmal die Wirkung der Heeresvermehrung Stiftenarbeiter erforderlich. Der Verdienst der Riftenarbeiter ist auf der anderen Seite: dort Mangerhöhungen, Beförderungen, relativ noch günstiger als der der Tabalarbeiter, weil die Kisten­Gehaltserhöhungen; hier bei uns zahllose Arbeiterentlassungen, fabrikanten ihre komplizirten Fabrikbetriebe nicht so leicht die Vernichtung vieler Existenzen, Hunger, Noth und Verzweiflung. Und gerade trifft es uns Tabatarbeiter, die wir nie Freunde des brudermörderischen Militarismus waren, die wir unser redlich Theil dazu thaten, sein Anwachsen zu verhüten.( Bebhafter Beifall.) Wir sind es, die bluten müssen. Ja, wenn es sich nur um die Fabrikanten handelte, würden wir feinen Finger rühren. Sie haben es verdient. Wie viele von ihnen haben nicht für einen Anhänger der Militärvorlage gestimmt, ja ihre Arbeiter fogar dazu zu zwingen versucht! Aber das Schicksal Tausender von Arbeitern steht auf dem Spiel. Wir müssen der ganzen Welt zeigen: das wird unser Loos sein, wenn die neue Tabak­steuer Gesetz wird. In der Fabrikatsteuer liegt geradezu die Versuchung für den Fabrikanten, unsere elenden Löhne noch weiter herabzudrücken. Noch bestehen in den verschiedenen Gegenden Deutschlands große Differenzen im Lohn der Tabat arbeiter. Man wird versuchen, alle Löhne auf das gleiche Hungerniveau zu sehen. Die Fabrifatfteuer wird nach dem Fakturenwerth erhoben. Der Preis der Bigarre setzt sich zu sammen aus dem Preis des Tabaks, dem Zoll, der auf ihm lastet, und dem Arbeitslohn. Die Fabrikatsteuer erhebt 381/3 pet. von jedem einzelnen der drei Objefte. Auch der Zoll muß nochmals verfteuert werden. Eine Stener auf die Steuer! Gewiß die genialste Erfindung eines Finanzkünstlers. Aber auch für jede Mark Arbeitslohn, die der Fabrikant zahlt, muß er 331/3 Pf. Steuern zahlen. Liegt darin nicht ein großer Aureiz, die Löhne zu kürzen? Und das Drücken auf die Löhne wird Der Delegirte aus Bünde theilt mit, daß in diesem Bezirke dem Fabrikanten sehr leicht werden, der fürchterlichen Arbeits- drei Fünftel Frauen und nur zwei Fünftel Männer beschäftigt Raum glaubliche Zustände in der geburtshilf losigkeit wegen, die dann herrscht. Ein graufiges Bild, das wir werden. Engelhart und Biermann aus Bremen haben die Frauen- Ii chen Station der Charitee schildert uns folgender Brief: mit Entfehen voraussehen, wenn der eine Kollege den andern arbeit dort eingeführt. Das östliche Westfalen ist der Hauptsitz Mit bezug auf die Zustände, wie sie in der Charitee herrschen, unterbietet, nur um trockenes Brot noch für sich und die Seinen der Tabatindustrie. Als der Abg. v. Hammerstein wegen der theile ich Ihnen noch mit, daß 1. die Wöchnerinnen Mangel an zu haben.( Lebhafter Beifall.) Und die Fabrikanten werden die Löhne Fabrikatsteuer vor seinen Wählern erschien und sich gegen das reiner Wäsche leiden; s. 3. B. erhielt meine Frau erst am 5. Tag brücken, nicht aus Grausamkeit, aber um auf dem Markte die Ober- Projekt erklärte, wurde den Tabatarbeitern die Redefreiheit nach der Geburt des Kindes ein Hemd nach vielem Betteln. hand zu behalten. Wir sind ohnmächtig, unfere Organisationen sind beschränkt, als sie über das System der indirekten Besteuerung 2. Die Neugeborenen erhalten des Tags 2, sage und schreibe machtlos dagegen, fobald die neue Steuer eingeführt wird. 1879 sprechen wollten. In Ostwestfalen haben die Fabrikanten den zwei Windeln resp. werden des Tage zweimal trocken gelegt. war es dasselbe Spiel. Redner führt im weiteren den Nach- Arbeitern das Fell nicht über die Ohren gezogen weil feins 3. Die Kinder werden mehrere in ein und dem= weis, daß die neue Steuer eine Begünstigung der Großindustrie mehr da war, nur noch die Knochen.( Beifall.) Die Mehrzahl selben Wasser gebadet. auf Kosten der Kleinindustrie darstellt. Die Hausindustrie werde der Zigarrenarbeiter in Westfalen sei zugleich Landarbeiter. Der nur noch, wie in Amerika , in Form der, Tenement- Häuser" mög- neuen Fabrikatsteuer gegenüber müsse sich der westfälische Arbeiter lich sein: Ein Großfabrikant baut ein gewaltiges Haus voll fragen: ist das die christliche Liebe der Regierung zum Volfe? fleiner, erbärmlicher Wohnungen, in denen dann ganze Tabak Der Delegirte von Bünde schließt mit dem Hinweis, daß man arbeiter Familien hausen und in diesen Zellen um einen Schund- 100 000 Menschen brotlos machen wolle, um 70 000 Soldaten zu Lohn arbeiten. Mit diesem System find die scheußlichsten sani- ernähren. tären Mißstände verknüpft. In Amerita wurde bekannt, daß Der Delegirte aus Lübbecke bespricht die Lohnverhältnisse als in einem solchen Tenement- Haufe die Pocken wütheten, die der Arbeiter der Kautabatbranche. Arbeiter mit ihren Pockenfingern Zigarren einrollen mußten. Der Delegirte aus Pfungstädt hebt hervor, daß seine Da aber bei dem jetzigen System der Hausarbeit jede Kontrolle armen Kollegen sich das Geld vom Munde abgespart haben, um für den Steuerbeamten unmöglich ist, bleibt das Tenement- ihn zum Kongreß zu delegiren, der an das Chrgefühl aller der- Dr. Kollrig, Adler, Stadthagen . Haus" allein übrig. Auch die Kleinindustrie ist der Vernichtung jenigen Reichstags- Abgeordneten appelliren solle, die während Eine fanitäre wichtige Neuerung in bezug auf die geweiht. Schon die Bestimmung der Buchkontrolle genügt, ihr des Kampfes um die Militärvorlage ihren Wählern versprochen Spülung der öffentlichen Bedürfnißanstalten beabsichtigt der Den Garaus zu machen. Wer von den Kleinindustriellen ver- haben, jede Mehrbelastung des arbeitenden Volkes abzuwehren. Magistrat in Ausführung eines älteren Stadtverordneten­steht denn etwas von kaufmännischer Buchführung? Er wird aus Redner hat das Gespräch alter Zigarrenarbeiter in seiner Hei- beschlusses einzuführen und hat dieserhalb mit einer hiesigen den Strafen gar nicht herauskommen. Steuerkredit fann math belauscht, die sich beriethen, wie sie sich am besten das Firma Verhandlungen angeknüpft. Der betreffende Unternehmer nur dem Großfabrikanten von der Behörde eingeräumt werden, eben nehmen könnten, da ihnen ja doch das Brot genommen verpflichtet sich, die Anstalt am Werder'schen Markt nach seinem denn wollte sie ihn auch den Kleinindustriellen gewähren, dann werden sollten.( Bewegung.) würde sie die Hauptbetheiligte bei allen Konturfen in der Tabak. Der Delegirte aus Apolda hebt den Widerspruch hervor, patentirten in Wien und Budapest eingeführten System ein Jahr branche sein. Der Kleinindustrielle vermag ferner nicht sein der darin liege, daß man auf der einen Seite Gesundheits- und lang, bis zum 1. Dezember 1894 zu unterhalten. Betriebskapital entsprechend zu vergrößern. Wie bedeutend diese Seuchenkommissionen schaffe, andererseits die Arbeiter so verelenden Neuerung soll die Wasserspülung" vermieden, der üble Geruch gänzlich beseitigt werden. Es werden nämlich die Wände und Bergrößerung sein muß, geht daraus hervor, daß die Hamburger laffe, daß sie sich Bigarrenstummel von der Straße auslesen, wie gänzlich beseitigt werden. Es werden nämlich die Wände und Rinnen mit einer öligen Masse überzogen und statt der Tabatarbeiter- Genossenschaft, die gegenwärtig 40 000 M. an 3oll es in Apolda geschehe. für ausländischen Zabat zahlt, nach Einführung der Fabrikat- Die Delegirten aus Berge und aus den Harzstädten Wasserspülung eine Delspülung eingeführt; durch dieses Ver­Steuer an Zoll zwar nur noch 25 000 M., an Fakturensteuer aber nennen die Hungerlöhne, die in ihren Distrikten gezahlt werden. fahren soll im Winter die Bildung von Eis, im Sommer die 120 000 M. an den Staat zu entrichten hätte. Da ist es febr Der Delegirte aus Osterode und Umgegend theilt dabei mit, daß unvermeidliche schlechte Ausdünstung unmöglich gemacht werden. erklärlich, wenn die Kleinindustriellen rufen: Lieber noch das der nationalliberale Reichstags- Abgeordnete des Kreises erklärt Arbeiterriftko. Bedeutende Brandwunden erlitt Tabakmonopol, als die Fabrikatsteuer! Dem Monopol ist in der habe, er werde gegen jede neue Steuer stimmen, solange die Sonnabend Vormittag ein in der Hannoverschenstr. 4 in Kondition That der Weg geebnet. 75 pet. aller Betriebe werden durch die Liebesgabe an die Branntweinbrenner nicht aufgehoben sei. stehendes Dienstmädchen, Namens Jda Müller. Dieselbe wote nene Steuer vernichtet, und mit den fibrig bleibenden großen Freilich müsse man abwarten, ob der Herr auch sein Wort halten in der Waschküche des genannten Hauses einen großen Refsel mit verständigt man sich leicht. Gegen das Monopol aber müssen werde.( Zustimmung). kochendem Wasser von der Maschine heben, strauchelte aber dabei wir uns mit Händen und Füßen wehren.( Lebhafter Beifall.) Der Delegirte aus A chim bei Bremen weist auf die scheuß- und schüttete sich den ganzen siedenden Inhalt so unglüdlich über Nachdem Redner noch den Verfall der Nebenindustrien als Folge liche Ausbeutung der Kinderarbeit in der Hausindustrie hin, die den Körper, daß sie sich beide Füße total verbrühte. Die Ver­der neuen Steuer geschildert, schließt er feine zweistündige Rede in diesem ehemaligen Eldorado der Zabalarbeiter gegenwärtig unglüdte mußte sofort nach dem städtischen Krankenhause am wie folgt: Wohin wir auch sehen, überall daffelbe troftlose herrsche. Hunger und Summer sei in allen Tabatarbeiterfamilien Friedrichshain geschafft werden. Bild, das uns mit Grausen und Entsetzen erfüllt. Stimmt Achim's zu Haute. Wir wollen so laut schreien, daß den Herren Auf dem au der Frankfurter Chauffee belegenen Grundstück der Reichstag der Tabat Fabrikatsteuer zu, dann begeht von der Regierung bie Ohren gellen!"( Beifall.) des Handelsmanns Karom wird seit einigen Tagen der alte fürwahr ein Verbrechen Die gegen Menschlichkeit. Der Delegirte aus Döbeln theilt mit, daß die Fabrikanten Pferdestall ausgemauert und ein Abzugstanal ausgeschachtet. Wohin sollen unsere brodlosen Kollegen? Giebt es ein feines Drtes einen Wochen- Durchschnittslohn von 9 W. für jeden Durch irgend einen Umstand fiel nun am Freitag Nachmittag, Gewerbe, das ihnen Unterkunft gewähren kann? Ausge- Arbeiter ausrechnen. Diese Angabe sei noch zu hoch. als sich die beiden Arbeiter Pristow und Hermes aus Berlin im mergelt wie sie sind, vom Nitotin vergiftet, schwindsüchtig. Der Delegirte einer Anzahl westfälischer Dörfer Ranalfchacht befanden, die Hintermauer des Stalles zusammen Tabatsstaub in der Lunge, mangelhaft ernährt, sind ste törperlich und des Babes Oynhausen berichtet über die Löhne des Be- und begrub die Arbeiter unter sich. Mit Hilfe von Mannschaften

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Die Verhandlungen beginnen um 24 Uhr. Von dem Verein der Hamburger Tabakfabrikanten von 1892 ist eine Summe von 300 Mart als Beihilfe zur Bestreitung der Kongreßkosten ein gelaufen. Die Kongreskommission hat einstimmig beschlossen, diese Summe zurückzuweisen. Dieser Bettelpfennig tönne nicht ver­gessen machen, daß dieser Fabrikantenverein den lehten großen Hamburger Tabalarbeiter- Streit verschuldet habe, der der Arbeiter­fchaft eine halbe Million Mark gekostet hat. Der Rongreß macht diesen Beschluß debattelos und einstimmig zu dem seinigen. Ein Delegirter aus Biebera ch und ein Delegirter aus Delisch schließen sich dem Protest gegen die Fabrikat steuer an.

Der Telegirte aus Großsteinheim schildert die Verhält­niffe feines Bezirkes. Die Frauenarbeit dringe vor. Die Frau verdiene in der Fabrik mehr, als der Mann zu Hause.

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Der sozialdemokratische Wahlverein für den vierten Berliner Reichstagswahlkreis hält am Dienstag, den 21. November, im Lokal des Herrn Haase, Große Frankfurterstr. 117, eine Ver­fammlung ab, in welcher der Genoffe Schmalfeldt in Bremer­ hafen referiren wird. Gäste haben Zutritt. Der Vorstand.

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Bum Charitee Boykott schreibt die Staatsbürger Zeitung": Mit einer ungewöhnlichen Wucht hat sich der sozialdemokratische Borwärts" und die Arbeiter- Sanitätstommiffion ins Beug ge legt, um die schreienden Mißstände in der Charitee ab­zustellen, auf die wir schon zu wiederholten Malen mit den schärfsten Worten hingewiesen haben. Die Folgen des Boykotts machen sich schon bemerkbar. Einzelne Stationen sind bereits etwas von Kranten entlastet, die Poli­fliniten, namentlich die für Kinder, flagen über Mangel an Material, ja sogar der Zeichenteller im pathologischen Institut weist Lücken auf, wie man sie lange nicht gesehen hat.

Die Frauen werden vor der Entbindung zwangsweise rasirt. Letztere Unfitte wird außer in der Charitee nirgendwo anders geübt und dürfte meiner Meinung nach durch Reinlichkeit, Wasser und Seife, völlig ersetzt werden können. Achtungsvoll

A. P.

Mittwoch, den 22. November, Abends 8 Uhr, Sebastian straße 39 bei Brochnow: Deffentliche Versammlung. Tagesordnung: Der Charitee: Bontott. Referenten:

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