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Nr. 17. 30. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Dienstag, 21. Januar 1913.

Wirtschaftlicher Wochenbericht.

zu haben.

Sozialdemokratische Landtagskandidaturen in Baden  . Der Landesvorstand der sozialdemokratischen Partei Badens hat an die Organisationen das Ersuchen gerichtet, die Aufstellung der Kandidaturen für die im Oktober 1913 vorzunehmende allge­meine Erneuerung der II. badischen Kammer bald zu vollziehen. 3 find schon etwa ein halbes Dußend Kandidaten aufgestellt. Von den bisherigen Landtagsabgeordneten ist Genosse E. Kräuter­Freiburg nicht wieder unter den Kandidaten. An seiner Stelle Dieser Siz gehört zu jenen, welche die Sozialdemokratie nur durch fandidiert der dortige Parteisekretär Engler für Freiburg  - Stadt. ein Kompromiß mit den Liberalen gegen das Zentrum holen konnte. In Mannheim  , wo fünftig ein weiterer Kammersiz in Betracht kommt, sind die Parteikandidaten noch nicht aufgestellt. Die Parteiversammlung beschloß, jedem einzelnen Wahlkreise die Wahl des Kandidaten zu überlassen.

listen angestrebt, damit durch den Ersatz von Bargeld Rapital für Landtag zu geschehen habe, wenn die Mehrheit nicht wahlrechts­neue Anlagen frei wird. Das Goldstück, das zwischen dem Arbeitgeber, freundlich ist. Es hätte dort müssen zum Ausdrud kommen, daß Konsumenten, Krämer hin und her rollt, ist für den Kapitalisten tot. In wir auch vor dem äußersten Mittel, dem politischen den Depots der Banken wird es für ihn zum Schöpfer neuen Pro- assenstreit nicht zurückschreden. Dem wurde von anderen Vermehrte Ausgabe der kleinen Reichsbanknoten. fits. Es ist fein 8ufall, daß gerade im vergangenen Jahre die Rednern entgegengehalten, daß bei uns in Preußen die Verhält In der Buogetkommission des Reichstages ist in der vergangenen Bestrebungen zur Vermehrung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs niffe für einen politischen Massenstreik noch nicht reif find. Woche der von der Regierung vorgeschlagenen stärkeren Ausgabe von wuchsen. Die feit 1910 ansteigende industrielle Konjunktur fchuf für Genoffen Landsberg  - Mgadeburg, der auf dem preußischen Genoffe Löbe wandte sich noch gegen einen Ausspruch des fleinen Reichsbanknoten zugestimmt worden. Nach einem zwischen die vermehrte Produktion neue Kapitalbedürfnisse. Die Maroffo- Parteitage den Breslauer Genossen zum Vorwurf machte, daß Regierung und Reichsbant getroffenen Uebereinkommen sollte die frife 1911 und der Balkankrieg 1912 mit der Kriegsfurcht haben das diese den Fortschrittler Gothein gegen den Erzreaktionär Strosser Reichsbank Noten zu 50 M. und 20 M. nur im Gesamt zu noch zu einer besonderen, starken Zurückhaltung und Zurüd- durchfallen ließen. Die Darstellung des Genossen Landsberg   trifft betrage bon 300 Millionen Mark ausgeben. Die Regierung ziehung von Bargeld in weiten Kreisen geführt. nicht zu, weil die Breslauer Genossen damals die Absicht hatten, wünscht jetzt, daß die Reichsbant an feine Höchstgrenze der Dieser vom Standpunkt des Kapitalisten aus unnützen Häufung Gothein zu wählen, der innerhalb seiner Partei sehr lebhaft für Emission von Kleinen Noten gebunden sein solle. Um eine des Geldvorrates beim Privatpublikum haben die Reichstagsmehrheit Gothein wäre auch damals sicher gewählt worden, wenn nicht das die Abtretung eines Mandats an die Sozialdemokraten eintrat. Gesetzesänderung handelt es sich bei dieser Frage nicht. Als durch und die Regierung selbst Vorschub geleistet. Während in England Bentralwahlfomitee in Berlin   die Zustimmung hierzu verweigert das Gesetz vom 20. Februar 1906 die Reichsbank ermächtigt wurde, der Scheckverkehr start entwickelt ist, hat ihn die Gesetzgebung in hätte. Weiter polemisierte Löbe gegen den Genossen Adolf Hoffs neben Noten mit höheren Beträgen auch solche im Werte von 50 Deutschland   durch Besteuerung unterbunden. Wie die Erträgniffe des mann- Berlin, der auf dem Preußentage der Meinung war, daß und 20 M. auszugeben, fagte die Regierung nur offiziell eine Be- durch die Reichsfinanz, reform" von 1909 geschaffenen Scheckstempels die Breslauer Genoffen gut daran täten, wenn sie anstatt eines schränkung in der Emission von kleinen Noten zu, ohne daß eine nachweisen, ist der Schedverkehr seit 1909 ständig und erheblich zurück- flaumenweichen Fortschrittlers einen Stroffer in den Landiag Höchstgrenze gefeßlich festgelegt wurde. Man glaubte damals, daß gegangen. Auch der in Deutschland   eingerichtete Postscheckverkehr fenden, der Agitationsmaterial für uns liefere. Mit solchen die 300 Millionen Grenze den Anforderungen des Zahlungs  - unterliegt mannigfachen Hemmungen. - Die Postschedguthaben Argumenten" läßt sich die Wahl eines Stroffer nicht mehr recht­verkehrs genügen würde und wollte einer unnötigen Ueber- werden nicht verzinst; Einzahlungen über eine gewisse Anzahl fertigen, denn von dieser Sorte gäbe es im Junkerparlament leider schwemmung des Marktes mit fleinen noch sehr viel. Banknoten bor- hinaus werden mit erhöhten Gebühren bedacht, was ebenfalls auf Ohne Ausnahme waren aber alle Diskussionsredner darin beugen. Die Bankgesegnovelle vom Jahre 1906 gab daher auch nur eine Besteuerung des Scheckverkehrs Hinauskommt. Selbst der neue einig, daß ohne Gegenleistung dem Freisinn jede der Reichsbank, nicht aber den anderen bestehenden privaten Noten Entwurf eines Postscheckgesezes, der einige Verbesserungen vorsteht, hilfe bersagt werden muß. banken das Recht, fleine Noten auszugeben. Inzwischen hat sich aber bringt neue Erschwerungen. Obgleich es gerade gilt, das große herausgestellt, daß ein größeres Bedürfnis nach fleinen Noten vor- Bublifum zum bargeldlosen Verkehr zu bewegen, soll fünftig der liegt. Bereits im Jahre 1907 erreichte die Gesamtsumme der in Einzahler eine Gebühr entrichten, während er bisher davon be­Umlauf befindlichen 20- und 50 Mart- Noten 290 Millionen Mark. freit war. Im Jahre 1911 überstieg der Betrag die 300 Millionengrenze um An dem Fortfalt einer Höchstgrenze für die Ausgabe von fleinen mehr als 67 Millionen Mark. Jm abgelaufenen Jahre 1912 foll Noten hat aber die Regierung noch ein besonderes Intereffe. die Reichsbank nach Schäzungen sogar über 200 Millionen Mart Sie will den Goldschatz der Reichsbank erhöhen, um für eventuelle mehr, insgesamt 530 Millionen, an fleinen Noten in Umlauf ge- Striegszeiten einen stärkeren finanziellen Rückhalt zu bracht haben. Die von der Regierung eingeholte Zustimmung will finanzielle Kriegsrüstung wird seit der Marokkokrise also einmal bereits bestehende Zustände sanktioniert wissen. Zugleich von der Regierung eifrig gefördert. Gold foll dem Verkehr ent­bedeutet aber die Aufgabe jeglicher Höchstgrenze in der Ausgabe zogen, in, die Reichsbank geleitet und dort in den Kellern auf kleiner Noten für die Reichsbank ein Mittel, ihren Goldschaz zu gespeichert werden; dafür sollen die kleinen Noten im Publikum erhöhen. So hat auch der Reichsbankpräsident Havenstein die zirkulieren. Reichsbankpräsident Hawenstein hat es bei den Er­Forderung begründet. Sie stellt sich dar als ein Glied in örterungen in der Budgetkommission als seine Absicht bezeichnet, den der Keite der Maßnahmen zur Förderung des bargeld Goldschap der Reichsbant. der gegenwärtig etwa 800 Millionen Mark lofen Zahlungsverkehrs, der von der Regierung und beträgt. auf 1200 bis 1500 Millionen zu erhöhen. Durch Gesez ist der Bankwelt seit einigen Jahren in verstärktem Maße angestrebt der Reichsbank vorgeschrieben, daß fie für die ausgegebenen Noten wird. Erst kürzlich sind mehrfach Anweisungen der Regierung an Gegenwerte zu einem Drittel in bar( d. h. fursfähigem deutschen staatliche Verwaltungsstellen ergangen, bei Gehaltszahlungen mög- Geld, Reichstassenscheinen, Gold in Barren, ausländischen Münzen), lichst nur Papiergeld zu verwenden. Kaufleute und Industrielle zu zwei Dritteln in guten Warenwechseln( mit nicht mehr als drei befolgen gleiche Bestrebungen bei der Entlohnung ihrer Angestellten Monaten Laufzeit) bereithalten muß. Vermehrter Notenausgabe entspricht also, von Einzelschwankungen abgesehen, vermehrter In der bürgerlichen Bresse hat man bereinzelt gegen den Fort- Metallvorrat. Notwendig ist der Goldvorrat nur soweit, als fall der Höchstgrenze Bedenken geltend gemacht, und zwar er zur Noteneinlösung gegen Bargeld gebraucht wird, mit der Motivierung, daß die Währung des Deutschen   wozu die Reichsbank gefeßlich verpflichtet ist. Die Anhäufung eines Reiches gefährdet werden könne. Diese Einwände gehen von der über diesen Bedarf hinausgehenden Schatzes dient daher nur der richtigen Auffassung aus, daß jede Banknote einen Warenwechsel Vorbereitung für Kriegszeiten. Schon die Kriegsfurcht infolge der präsentiert. Statt den Wechsel zwischen Industriellen, Kaufleuten Balfanverwickelungen hat zu einer außerordentlichen Anspannung der und Banken ständig als Zahlungsmittel( Kreditgeld) wandern zu Reichsbankmittel geführt. Für fünftige Zeiten der Kriegsgefahr will lassen, wird er von irgendeiner Seite der Reichsbank übergeben, die nun die Regierung vorbeugen. ihn durch ein anderes Zahlungsmittel ersegt, nämlich die Banknote, die nun aller persönlichen Beziehungen zwischen Gläubiger und Schuldner entfleidet ist und sich eines viel allgemeineren Kredits erfreut. Jene Auffassung in der Presse behauptet nun, daß die Banknote nur dann einem Warenwechsel entſpreche, wenn fie auf einen größeren Betrag lautet. Bei Banknoten mit In Vorbruch bei Blumenthal- Wegesack errang die Sozialdemo fleinerem Nennwert gehe diese ursprüngliche Beziehung ver- fratie bei den Gemeindeausschußwahlen zum ersten Male auch in Loren und die Note werde zum Papiergeld, das sich in das System der Goldwährung eindränge. Dieser Einwand scheitert allein daran, daß ja jede Grenze zwischen fleinen und großen Noten willfürlich ist. Außer den 50 und 20 Mart- Noten gibt die Reichsbank noch solche im Werte von 100 und 1000 Mark aus. Aber in Desterreich,

und Arbeiter.

Aus der Partei.

Gemeindewahlerfolge.

der zweiten Klasse ein Mandat; in Neurönnebeck stieg ihre Ver­treterzahl von sechs auf acht, während die Gegner nur noch vier Size innehaben, also in der Minderheit sind.

Die Entwickelung des tschechischen Separatismus. Die mährischen Separatisten hielten, wie in der Wiener " Arbeiterzeitung" berichtet wird, in der vorigen Woche in Brünn  mährische Landtag steht vor seiner Auflösung) und über die damit eine Beratung ab, um über die kommenden Landtagswahlen( der zusammenhängenden taktischen und politischen Fragen" zu be­raten. In dem Bericht über diese Beratung wird mitgeteilt:

Ein bedeutender Teil der Debatte brehte sich um bie Frage der Abstimmung über das Landesbudget. Mit Rücksicht darauf, daß das Landesbudget militärische Aus­gaben nicht enthält, stimmten alle, die an der Debatte teil­nahmen, in der Auffassung überein, daß die Abstimmung über das Landesbudget nicht eine prinzipielle Frage sei, sondern eine Frage der politischen Taktik. Für die sozialdemokratischen Ab­geordneten werden daher maßgebend sein der Inhalt des Budgets und die politische Richtung der künftigen Lan desverwaltung. Die sozialdemokratischen Abgeordneten fönnen nicht zulassen, daß die Landtags majorität als Ausdruck der natürlichen Mehrheit der Bevölkerung des Landes bei der Landesverwaltung bauernd abhängig bleibe von den Stimmen der Großgrundbesißer und eventuell auch der Minorität. Dieser Zustand wäre für die Arbeiterschaft sozial und kulturell gefährlich und würde für das öffentliche Leben Mährens ein Aufflammen leidenschaftlicher nationaler Kämpfe bedeuten. Dieses Thema wird zum Gegenstand der Diskussion und Entscheidung der kompetenten Instanzen der Partei gemacht werden, damit der höchst notwendige Einklang zwischen dem Vorgehen der Abgeordneten und der Partei in Mähren   und der ganzen Partei gewahrt werde.

Die Breslauer Genossen und der preußische Parteitag. in Frankreich  , in Belgien   sind ebenfalls fleinere Noten im Umlauf. tigte sich eine gutbesuchte Vertreterversammlung des sozialdemo- terne Deutsch   übersetzt, bedeutet diese allgemeine Uebereinstim Mit den Verhandlungen des preußischen Parteitages beschäf- Aus dem geschwollenen Jargon des Separatismus ins nüch­Die, fleinere Stüdelung der Noten erfüllt dabei den Zwed des fratischen Vereins für Breslau  . Der Berichterstattung durch die mung der Herren Separatisten: Sie wollen im Landtag die Bargelderfages jogar besser. Im großkapitalistischen Zeitalter Delegierten folgte eine rege Diskussion, in der von allen Rednern Stellung als sozialdemokratische Opposition auf­bedeutet die Ersparnis von Bargeld( Gold) im Zahlungsverkehr die den Beschlüssen des preußischen Parteitages zugestimmt geben und ein Bestandteil der bürgerlich nationalen Freifetzung von Gold für produktive Swede. Die Vermehrung des wurde. Nur ein Redner bedauerte, daß der Parteitag nicht zum Majorität werden eine Entwickelung, die freilich schon im Schecks, Wechsel- und Notenverkehrs wird daher von allen Kapita- Ausdruck gebracht habe, was nach den Wahlen zum preußischen Wesen des Separatismus liegt. Die Berufung darauf, daß es im

Kleines feuilleton.

Kultur und Brügel. Im Jahre 1910 brach eine Expedition des Herzogs Adolf Friedrich   zu Mecklenburg vom Kongo auf, um auf verschiedenen Wegen zum Niger und zum Nil zu gelangen.

In den Berichten über diese Expedition, die bei Brockhaus er fchienen, gibt einer der Teilnehmer die landesüblichen folonialen Weisheiten von sich. Sie laufen wie immer darauf hinaus, daß die deutsche Kulturmission in Afrika   sich nur entfalten fönne, wenn die schwarzen Eingeborenen geichlagen, gequält und gezwiebelt würden. Ein bürgerliches Blatt vergießt in diesem Zusammenhang einige wohl gemeinte Tränen.

Wir fragen erstaunt: warum wundert man sich über Dinge in Afrita, die in Deutschland   selber zur stehenden Tagesord­nung gehören? Bas geschieht einem Arbeiter, der dem Unternehmer durch Sozialdemokratische Umtriebe" läftig wird? Er wird wirtschaftlich geprügelt, indem man ihn aufs Pflaster wirft. Was geschieht einem Autor, der mit einem Drama der preußisch- deutschen   Kultur eine schmerzhafte unde beibringt? Er wird geprügelt, indem man sein Stück verbietet.

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farifaturistischen Strichen. Aber dies summarisch sprunghafte Ver- vorgenommen, bei ihrem Kellnerbräutigam. Und der Doktor legt, fahren arbeitet gleichzeitig mit so viel draufgängerischem Glan, einem in Erwägung solcher programmwidrigen Ueberraschungen, dem Zeit­folchen Reichtum von Einfällen, Kontrasten und sinnvoll psycho- raum, den die Menschheit zu durchmessen haben wird, ehe sie auf logischen Streiflichtern, daß man es als poetische Freiheit" gern feine Höhe anlangt, noch ein paar tausend Jahre zu. mit in den Rauf nimmt. Das Ehepaar Esch wurde von Reicher und Mathilde Sussin  

Was geschieht einem Lehrer, der freiheitliche Gedanken der sozialen Frage". äußert? Man prügelt ihn, indem man ihn brotlos macht.

dt.

Die Komik von Prinzipienmenschen, die sich ein paar, wie sie vorzüglich dargestellt. Karl Forest   als ungläubig verbiffener meinen, jonnentlare Wahrheiten zusammenräionniert haben und nun Dntel, war von urwüchsig drolliger Ergöglichkeit, der Primaner Erich in stolzem Vertrauen nach diesem Schema alles regeln und erklären Walters ein Bursch von echtem Jungentemperament. Den Glanz­wollen, ist von Bahr zuerst als ein bedeutsam fruchtbares Lustspiel- punkt des Abends bildete Elie Lehmanns tanzluftige wackere thema erkannt. Der Humor, mit dem er solche Donquixotes be- Köchin. Das Vergnügen an der munteren Rolle sprühte ihr aus trachtet, steckt voller Sympathie für ihre bei einiger Narrheit meist den Augen, elektrisierte fie; auf offener Bühne bereitete das Publikum feelensgute Eigenart. Der Doktor Eich, ein Mann von älteren feinem Liebling stürmische Beifallsovationen. Semestern und startem Einschuß pastoraler Salbung, stellt sich die Mufil. wohnheit, daß die Leute einander nicht so leben lassen, wie Lösung aller Lebensfragen ungefähr so vor: Nur die leidige Ge jeden seine Neigung treibt, stiftet Streit und Unheil. Schon die gräfin", Operette von Leo Fall  . Vor zehn Jahren etwa wurde Theater am Nollendorfplat: Die Studenten­Kinder haben den Eltern gegenüber, die die zarten Seelen mit im hiesigen Bellealliance- Theater durch ein oberbayerisches Ensemble Geboten und Verboten tattlos belästigen, das unumschränkte Recht eine Münchener Revolutions"-Bosse von Konrad Dreher   gegeben, auf Freiheit. Ein fanfter Vegetarianismus und etwas theosophische in der dieser zugleich die Hauptrolle mimte. Später schrieb Joseph selbst lebt unterdessen gut in elegantem Landhaus, von einem Kreise Montez- Standale in München   von 1848 handelt. Vor wenigen Mystik wird die Menschheit auf die Wege zur Erfüllung leiten. Er Ruederer sein Schauspiel Morgenröte", worin es sich um die Lola gläubiger Berehrer umgeben, einer der vielen wohlbestallten Löser Monaten kam in Berlin   ein Sensations" Roman heraus. Und nun muß die exzentrische Tänzerin und Favoritin diverfer Potentaten Sehr heiter leiten die Entrüstungen eines unfriedlichen Familien- auch noch als Studentengräfin" herhalten. Daß sie diesmal als eine Wir räumen bereitwillig ein, daß an diesem Zustande bereits onkels und ehemaligen Weinhändlers, der vor der verständigen Frau grundedle Person figuriert, berdankt man einer ehrenrettenden Idee" in einem wirklich freien bürgerlichen Gemeinwesen viel geändert des Doktors fein Herz ausschüttet, das Ganze ein. In dieiem des Münchener   Georg Fuchs, die der Wiener Adlerweltlibrettist" Viktor werden kann. In Dänemark   gibt es beispielsweise fozialdemo- Dialog allein steckt mehr Wit als sonst in den drei Akten manches Leon operettenmäßig zurechtgemacht hat. Es ist ein regelrecht ſenti­fratische Pastoren, sozialdemokratische Lehrer, sozialdemokratische Lustspiels. löglich stürmt der in Freiluft aufgewachsene, soeben mentaler Schmarrn geworden. Und würde nicht der Barrikaden­Beamte, fozialdemokratische Offiziere. In Norwegen   bekennt erit auf das Gymnasium verpflanzte Sohn herbei. Der begeisterte feppl" Michael Stiglmaier, den Mag Pallenberg im Sinne machen. Ein eines waschechten Maulhelden von 1848 mit überlegenem Grotest sich der höchste Richter des Landes offen zur Arbeiterpartei usw. In Brimaner muß den Eltern ein Geständnis Breußen Deutschland aber sind wir noch nicht soweit. Die Freund hat ihn am Sonntag nach dem Restaurant" Bum Himmel" bumor verkörpert, für Abwechslung sorgen, so stürbe man vor preußisch- deutsche Kultur wird vorläufig noch durch Prügel be- mitgenommen; und dort hat er das wunderbarste aller Mädchen Langeweile. Troß der Mufit! Leo Fall   hält die Mittelstraße gründet, durch Prügel erhalten und durch Prügel verbreitet. Nicht auf der Stelle heiraten will. Ihrem irdischen Beruf nach ist es eine licher Stichproben aus flaffischen Opernwerken lärt sich ja bei fennen gelernt, die er nach glücklich bestandenem Abiturientenegamen zwischen Singspiel und Ausstattungsstück. Mit Buhilfenahme reid)- Köchin. Der Doktor ehrt wie immer die Stimme der Natur" und genügendem Geschick zu technischer Verarbeitung ein bravouröies sucht mit seiner Frau, ale Brautwerber gewissermaßen, die refolute Musik- Ragout herrichten. Adzuviel Eigenes bleibt daneben nicht; Leffing Theater  : Das Prinzip  ", Lustspiel von Lene, die sich nichts träumen läßt, in ihrer Küche auf. In die es sei denn Falls Fähigkeit, auch geschlossene Ensembles hübsch Bahr. Von den vielen Komödien, die Bahr gefchrieben, kann ichlagkräftige Bossenkomik dieser Situation blizen zugleich die Lichter melodiös zu schreiben. Diesmal ist außer einem auch start an be­fich diese legte seinem Meisterwurf, dem sprudelnd lustigen Konzert", gemütboll feinsinnigen Humors hinein. Auch der dritte Aft, wenn- rühmte Muster angesponnenen Walzer faum eine Biece für die am ebeſten zur Seite stellen. Von einer ausgezeichneten Aufführung gleich da manches abfällt und vor allem ein Schlußtrumpf, wie der Popularitätswalze vorhanden. Reizende Einfälle find aber in dem getragen, riz seine frohe Laune das Publikum mit fort; man konnte in dem Stonzert", fehlt, bringt noch viel wirkiam Eigenartiges. Rotenſteiner Mädchenreigen und der musikalischen Illustrierung der nicht nur laut, sondern mit stillvergnügter Beistimmung des Ver- Vor allem die Szene, in der der enthusiastische Junge der geduldig Sprüchlein in den Backfiichalbums befundet. Buweilen gehen Musik standes lachen. Die leberraschung war um so angenehmer, je mehr gütigen Mutter fein allerneuestes und allerherrlichstes Erlebnis und Text fremd nebeneinander her, statt einheitlich ineinander ver­die Kinder" und" Das Tänzchen", die beiden nach dem Konzert" beichtet. Fräulein Belli, eine prächtige Tanzkünstlerin, die er auf schmolzen zu sein. Wenn aber die ganze Operettenkomponiererei fcit erschienenen Lustspiele ein unvermögen weiterer Entwickelung anzu- der Bühne sab, ist plöglich an die erste Stelle avanciert. Der brausend Offenbach   nicht bald aufhören sollte, ihre Kleptomanische Ver­tünden schienen. Gewiß auch Das Prinzip  " ist flüchtig, wenn man arrogante Ueberschwang mit seiner Mischung naivem Egoismus anlagung zu dokumentieren, dann mag sie uns nur weiterge will. Dem Autor tommt's auf eine Handvoll unwahrscheinlichkeiten, und liebenswürdiger Vertrauensseligkeit erhält, im Spiegel über- stohlen bleiben.

nur in Afrita.

Theater.

"

ja Unmöglichkeiten nicht an, er gleitet über vieles Wichtige weg, ffizziert legener Jronie gefehen, hier frappanten Ausdruck. Wenn Bahr da Lobesame historische Treue bekundeten die Bilder von Alt­ben humanitären Weltverbesserungsschwärmer Esch, der nach dem übertreibt, so in dem Stil und mit demselben Rechte wie Bern  - münchen  ( Hofbräuhaus), von der stillen Stadt und Schloß Roten­Titel Hauptperson sein müßte, nur mit ganz wenigen und sehr hard Shaw es tut. Die Lene bleibt, wie sie's von vornherein sich stein. Außer Pallenberg boten besonders Walter Formes  ( Archi­