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Nr. 17. 30. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Dienstag. 21. Januar 1913.

,, Glaube und Heimat."

Die Härten des bayerischen Heimatsgesetzes sind insbesondere für solche Unterſtüßungsbedürftige, die ihren Heimatsort verlassen haben, außerordentlich schwer. Nachstehende, den Akten des Augs­burger Arbeitersekretariats entnommene Fälle mögen dies illu­

trieren.

1. Ein altes Ehepaar ist, nachdem es 35 Jahre in seinem Heimatsort P. geschafft hatte und nicht weniger als 7 Kinder ohne jede Hilfe aufgezogen, seinen Kindern nach Augsburg gefolgt. Diese waren, weil sie selbst eine große Familie hatten, nicht in der Lage, ihre Eltern über Wasser zu halten. Der 74jährige Alters­rentner und das 64jährige Mütterchen wandten sich vertrauensvoll an den Herrn Pfarrer P. in P. um Unterstützung. Als sie ab= gewiesen wurden, wurden ihre Bitten etwas dringlicher. Darauf erhielten sie von dem Seelsorger der Heimatgemeinde folgenden Brief: P., den 27. Mai 1912.

Liebe H.!

darauf erscheint der Pfarrer des Wohnortes beim Bräutigam und jährlich steigend um 100 M. Die Ferien sollen nach den Vor erklärte, daß er einen notariellen Vertrag ausfetigen müsse, wo- schlägen des Vorstandes festgesetzt werden. nach er sich verpflichte, das Kind katholisch erziehen zu lassen. Der An diesen Bericht schlossen sich längere Erörterungen, bei denen Pfarrer ging persönlich mit zum Notar und zahlte die Gebühren; für und gegen die Kommissionsanträge eingetreten und diese schließ daraufhin wurden der Braut die 100 M. ausgezahlt. lich mit überwiegender Mehrheit angenommen wurden. Die Entschädigung des Ausschußvorsitzenden erhöht der Verbandstag von 1000 m. auf 1300 M. Dem Verbandstag wird zur Erwägung über­wiesen, ob es nicht möglich ist, die durch die Gehaltserhöhung für die Zweigvereine entstehenden Mehrausgaben auf die Hauptkasse zu übernehmen. Der Vorstand wird beauftragt, dem nächsten Verbands­tage eine Vorlage zu unterbreiten, die gesamten Beamtengehälter auf die Hauptkasse zu übernehmen.

Es ist schon so, wie der Bader in Glaube und Heimat" sagt: " Ja, ja, mein lieber Unteregger: katholisch werden oder aus dem Land, so heißt der Befehl!"

Den

Erster Verbandstag

des Deutschen Bauarbeiter- Verbandes.

5. Verhandlungstag. ( Abendfizung.)

Jena , 17. Januar.

Bei Beratung der allgemeinen Anträge fand ein Antrag Annahme, nach dem der Verbandsvorstand Zweigvereinen auf deren Antrag und nach Anhörung des Gauvorstandes das Recht einräumen fann, Unterſtügung in Krankheits- und Sterbefällen selbst anzu weisen und Interimsbücher selbst umzuschreiben.

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Bei der Wahl des Vorstandes diefer brennendsten Bericht der Statutenberatungskommission Frage des Verbandstages wird Paeplow Hamburg eins Ihr wollet, wie Ihr mir geschrieben, nunmehr die Gemeinde Beit für die Beratung zur Verfügung stand, hat aus diesem Grunde erstattet Merkel- Nürnberg . Die Kommission, der ja nur wenig stimmig als Vorsigender gewählt. Das Resultat wird mit Bei­fall aufgenommen. Als Stellvertreter des Vorsitzenden werden berklagen, und zwar gleich bei der Regierung. Ich rate Euch in das alte Statut nur die Abänderungen hineingearbeitet, die sie Behrendt wieder- und Winnig nengewählt. Winnig wird zu das nicht und kann Euch bestimmt voraussagen, daß Ihr dadurch für jetzt vorzunehmen als absolut notwendig hält. Sie hat sich auf gleich Beiter der literarisch- statistischen Abteilung. Als Kassierer wird nichts anderes erreichen werdet, als hierher wieder zurückkehren die hauptsächlichsten Punkte beschränkt und eine ganze Reihe Anträge Sober wiedergewählt, ebenso die bisherigen Sekretäre. Silber­zu müssen. Ihr hättet eben nicht fortziehen sollen; Schuld daran zurückgestellt. So soll nur ein Notgefez" geschaffen werden. Die schmidt wird neu in den Vorstand gewählt, er bleibt aber in war Eure Unzufriedenheit und diese bringt immer üble und Kommission wird Berlin . Als Redakteure werden Ellinger Hamburg wieder- und wenn der Verbandstag zustimmt schlimme Folgen, die Ihr nunmehr büßen müßt; auch vielleicht der ferneren Tagungen des Verbandstages in diesem Jahr wieder Otto- Dortmund neugewählt. Vorsitzender des Ausschusses bleibt viel schuld daran war mehrfache Aufhehung von gewisser Seite, zusammentreten und diesem Verbandstage weitere Vorschläge zur Daehne Berlin . die der Gemeinde dahier nicht geneigt sind. Revidierung des Statuts machen.

Ihr dürft nicht der Anschauung sein und glauben, daß Euch die Gemeinde etwas geben muß und es Euch schuldig sei; dies wäre eine Sünde gegen Gottes Gebot: Du folift nicht begehren Deines Nächsten Gut." Gott wird und muß jede Uebertretung feiner Gebote strafen, entweder früher oder später gewiß.

den!

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bor einer

Bei den Bestimmungen über die Gliederung des Ver. bandes wurde Vorschägen des Vorstandes Rechnung getragen, die der Erweiterung des Verbandes entsprechen. Zu dem strittigen Bunkt über die Reorganisation der Gauverwaltung schlägt die Kommission vor, die alten Bestimmungen zu belaffen und nur für Gauvorstand Bezirksausschuß( der Vorstand schlug Bezirksrat" vor) und für Gauvorstände Bezirtsleiter zu sagen. Paeplow brachte den Antrag des Vorstandes, die Gau­leiter Bezirkssekretäre zu nennen, erneut ein. Es entspann sich über diese Frage nochmals eine Debatte, die damit endete, daß die Be­zeichnung Bezirksleiter" mit 195 gegen 174 Stimmen festgelegt wurde. Ohne Widerspruch stimmte der Verbandstag dem Antrag der Kommission zu, die besondere Kaffenführung bei der Bezirks. leitung entsprechend dem Vorschlage des Vorstandes aufzuheben. fussion hervor. Der Kommissionsvorschlag ging dahin, die bisherigen 12 in 6 Beitragsflaffen zufammenzufassen. Die Beiträge sollen ein­schließlich des Anteils der Lokaltasse betragen: Beitrags­flasse

"

Ihr dürft niemand die Schuld geben wegen Not und Armut, am allerwenigsten der Gemeinde. Jeder Mensch muß eine Schuld sich selber beimessen und sagen:" Ich bin meist selber daran schuld". Denket an so mehrfache Schimpfereien, die noch nie etwas genügt haben oder nüßen werden; dieselben sind ja Sün­Die Gemeinde kann Euch nur wenig geben, die Leute haben ja selber nur wenig und wie hart und mühsam ist das Geld zu erwerben für jeden Menschen! Wer nicht spart, wird es zu nichts bringen und wer in jungen Jahren nichts sammelt, wird es im Alter fühlen müssen. So ist es allenthalben Die Beitragsfrage rief ebenfalls eine nochmalige Dis­und überall in dieser Welt und wer in dieser Welt nicht Buße tut, wird in der anderen Welt büßen müssen.

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Ihr könnt tun, was Ihr wollt, hierher zurückkehren oder bleiben, wo Ihr seid. Das kann ich aber Euch gewiß sagen, daß Ihr darch Verklagen der Gemeinde nichts erreichen werdet, daß Euch eine größere Unterstüßung nachgesendet werde, weil es für die Gemeinde unmöglich ist. Das Gemeindehaus wird zurzeit wieder zusammengerichtet und dort könnt Ihr einziehen, wann und sobald es Euch beliebt. Mit Gruß

Bei Stundenlöhuen

Beitrag

Drts anteil 40 Pfg. pro Woche 8 Bf.

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Der Verbandstag beauftragte den Vorstand noch, auf dem Grabe Bömelburgs einen Gedenkstein segen zu laffen. Damit waren die Arbeiten dieses Verbandstages beendet. Die Schlußrede

hält Verbandsvorsitzender Paeplow, der für sich und seine Kollegen im Vorstand für die Wahl dankt. Wenn wir hier fort­gehen, fagte er weiter, erwartet uns zuhause angestrengte Tätigkeit. Wir werden alle unsere Kräfte aufwenden, um die Lohn­be to egung fo durchzuführen, wie es dem Interesse der Kollegen entspricht. Der Aktionsausschuß geht von hier aus direkt nach Berlin , um mit den Unternehmern zu verhandeln. Wir werden suchen, eine Bahn der friedlichen Verständigung zu finden, wahr­fcheinlich gelingt uns dieses aber nicht. Es wird aus diesen Ver­handlungen jedenfalls nicht viel zu berichten sein, um ihren Gang nicht zu gefährden. Die Kollegen müssen aber Vertrauen zu ihren Führern haben. Sie dürfen überzeugt sein, daß diejenigen, die sie gewählt haben, bestrebt sein werden, den Interessen aller Kollegen gerecht zu werden. Die Mitglieder müssen aber auch einsehen. daß es nicht Schuld der Führer ist, wenn nicht alle unsere Wünsche erfüllt werden, daß dann andere Umstände ihrer Verwirklichung entgegenstehen.

Der Verbandstag hat uns alle starkt bewegt. Schon bei seinem Beginn, als wir unseres Freundes Bömelburg gedachten, der eine so große Lücke im Verbande gelassen hat. Die Kollegen müssen Einsicht haben, wenn das eine oder andere nicht in der Form geschieht wie früher, wenn die Kollegen, die jetzt mit der Leitung

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glauben Sie, sie haben

P., Pfarrer. Daraufhin wurde verlangt, daß ein Beschluß des Armenpfleg fchaftsrates herbeigeführt werde. Mit Zustimmung des Bezirksausschusses und der Ziveigvereine des Verbandes betraut wurden, andere Methoden einschlagen, wenn Dem H.schen Ehepaar wurde fann für eine Spezialbranche auf deren Antrag eine höhere Beitrags- diese Kollegen auch einmal aneden darauf mitgeteilt, daß sie die freie Wahl hätten, entweder in das klasse eingerichtet werden, die auch eine höhere Unterstügung nach sich zieht. trotzdem das Herz auf dem rechten Fleck, sie wollen das beſte Gemeindehaus ihrer Heimat zurückzukehren, oder mit einer monat- In der Debatte wurde für die Beibehaltung der alten Beiträge plädiert, für alle Kollegen, sie werden dasselbe durchsetzen wie vordem. Mit lichen Unterstützung von 5 M. pro Monat, welche nach Ablauf je bis über die Frage der Arbeitslosenunterſtüßung entschieden sei. Der Kom- diesen Worten möchte ich Ihnen zurufen: Auf Wiedersehen auf dem cines Vierteljahres gezahlt werde, sich zu begnügen. missionsberichterstatter betonte, die Kommission habe die Einrichtung Verbandstag, der sich mit der Lohnbewegung weiter zu beschäftigen Auf eine Beschwerde an das zuständige Bezirksamt, in der der sechs Beitragsklaffen aus grundsäglichen Erwägungen beschlossen. hat. Sezen wir alle uns mit ganzer Kraft für die geistige und ausgeführt war, daß zwei alte Leute mit 5 M. ihren Lebensunter- In der Generalbebatte sei diese Neueinteilung mehrfach befürwortet materielle Besserstellung unserer Kollegen ein, dann können uns halt nicht fristen können, faßte der Armenpflegschaftsrat nochmals worden. Es werden freilich in einigen Orten Beitragserhöhungen eine Meinungsverschiedenheiten gar nichts schaden. Tue jeder folgenden Beschluß: " Für die S.schen Eheleute war daher seit einer Reihe von eintreten. Dagegen sollen die Kollegen, die in eine höhere Beitrags- Einzelne seine Pflicht, dann sind wir dem Siege nahe.( Stürmischer Jahren hinreichend gesorgt; sie hatten freie Wohnung, ein Aderaffe eintreten, auch sofort in eine höhere Unterstügungsklasse ein- Beifall.) treten. Borfißender Silberschmidt: Der Verbandstag ist geschlossen. zur freien Benußung war ihnen überlassen und hatten Gelegen­Schluß nachmittags 1 Uhr. Der Verbandstag stimmte den Kommissionsvorschlägen zu. heit, durch leichtere Arbeiten sich manches zu verdienen die Beschlossen wurde ferner, daß eine Beitragsermäßigung nicht ein­felben sollten auch der mehrfachen Privatunterstützung nicht ver- treten darf. geffen. Die Verhandlungen wurden dann vertagt. Nur Unzufriedenheit und Undankbarkeit und wohl auch Auf­hebungen lockte sie in die Großstadt und die Versprechungen threr Söhne, welche sie nunmehr im Stiche lassen.

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Jena , 18. Januar.

6. Verhandlungstag.

Die Statutenberatung wird bei den Bestimmungen über die

Aus der Frauenbewegung.

Im Jntereffe der Sparsamkeit".

Die fleine und schwerbelastete Gemeinde ist nicht in der Ueber zwei bemerkenswerte Abstimmungen der Bonner Stadt­Lage, denselben eine reichliche Unterstüßung für angeblich lang­jährige Dienste als Pension in eine Großstadt nachzusenden, ist Reise unterstüßung fortgefeßt. Die Kommission schlägt vor, berordneten in einer Sigung berichtet das Zentralblatt des Bundes indes gewillt, eine Zulage von monatlich 2 M., mithin je 7 m., die alten Bestimmungen in dem Sinne zu ändern, daß diese Unter- deutscher Frauenvereine. Zu den Kosten des Rosenmontags zu gewähren und zu übersenden, vorerst vom 1. September d. J. stügung, die( wie seither) pro Tag 1 M. beträgt, für das ganze der Bonner großen Karnevalsgesellschaft bewilligte die Mehrheit bis 1. Juni d. J. Jahr( bisher nur im Winter) gewährt wird. Und zwar bis zu einer 1000 Mart. Petitionen auf Ausdehnung der Fortbildungs­Uebrigens steht es den H.3 frei, ob und wann sie hierher Höchstsumme von 25 M. nach einjähriger Mitgliedschaft, 30 m. nach ichulpflicht auch auf die gewerblichen Arbeiterinnen werden da wieder zurückkehren wollen. zweijähriger und 35 M. nach dreijähriger Mitgliedschaft. Diese Neu- gegen abgelehnt. Ein Beigeordneter( Stadtrat) teilte mit, daß der regelung soll jedoch bis zur Erledigung der Erwerbslosenunter- Stadt für jede der drei Handwerkerinnen- Stlassen 1400 m. Kosten ſtügung nur als Provisorium gelten. Der Verbandstag beschließt entstehen würden. Er empfahl, die ganze Frage im nächsten Jahre zu erörtern. Der Oberbürgermeister Spiritus bat, doch auch einmal in diesem Sinne. au bremsen. Nur in Berlin sei bisher etwas Derartiges eingeführt; alle anderen Städte warteten auch noch ab. Ein Stadtverordneter begründete seine Ablehnung im Interesse der Sparsamkeit". der Bildung der Arbeiterinnen muß natürlich gespart werden, was man für das Vergnügen einer Privatgesellschaft verschwendet hat.

P., 9. September 1912.

Vorstand der Armenpflege. gez. P., Pfarrer." 2. In einem anderen Fall bittet ein altes Ehepaar seine Heimatgemeinde um eine Unterstüßung. Der Mann ist Invaliden­rentner und 64 Jahre alt, die Frau 67 Jahre und seit mehr als drei Jahren krant. Der Armenpflegschaftsrat J. teilt mit, daß wenn die Eheleute F. Unterstüßung haben wollen, dann sollen fie nur nach 3. zurückkehren. Erst auf eine Beschwerde an das Bezirksamt erhielten die beiden insgesamt pro Monat 5 M. als

Unterstützung.

Die Streitunterstüßung wird nach dem Vorschlag des Vorstandes neu geregelt. Die Aenderungen sind aber nicht wefent­lich. Die neuen Unterstützungssäge entsprechen der neuen Beitrags­lasse und betragen je nach der Dauer der Mitgliedschaft und den Beitragsklassen 9-21 M. pro Woche.

unterzogen. Sie beträgt fünftig pro Tag nach einer Mitglied­Die Krantenunterstügung wird ebenfalls einer Aenderung ichaft über 2 Jahre 4 Jahre 6 Jahre 8 Jahre Pf.

Beitragsklasse

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Pf.

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100

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3. Ein junger Mann, welcher in der Gemeinde A. beheimatet, ist erblindet. Man läßt ihn die Korbmacherei erlernen und bringt ihn gegen jährliche Entschädigung von 160 M. bei einer Dekonoms witwe unter. Da die Behandlung und Wartung sehr schlecht und der erblindete E. noch häufig mit Hohn und Spott überschüttet wurde, geht er zu seiner Schwester nach Augsburg . Diese erklärte sich bereit, ihren Bruder gegen eine jährliche Entschädigung von 200 M. zu sich nehmen zu wollen. Der Armenpflegschaftsrat lehnte diesen wohlgemeinten Vorschlag ab und erklärte, entweder müsse G. zu seiner alten Pflegestelle zurück, oder aber man schaffe ihn Die Unterstügung in Sterbefällen wird dem Vorstands­in cine kretinenanstalt! Eine Beschwerde beim Bezirksamt und vorschlage entsprechend festgelegt. Sie beträgt 25 M. bis 100 m. bei der Regierung waren erfolglos. Beide Instanzen stellten sich Anträge, die sich auf eine Neueinteilung von Gauen beziehen, auf den Standpunkt, daß die Gemeinden nicht verpflichtet sind, nach werden dem Vorftande überwiesen. auswärts Unterstüßung zu zahlen. Jetzt ist der arme und unglück- Der Verbandstag beschließt dann noch, daß eine Subkommission liche Mensch gezwungen, in seine alte Pflegestelle zurückzukehren. der Statutenberatungskommission vor dem Verbandstag, der den Wie wird er nun behandelt werden? Wird er nun, weil er sich Abschluß der Lohnbeivegung bildet, erneut zusammentreten und da­mit den Maßnahmen des Armenpflegschaftsrates nicht begnügte, bei auch eine neue Vorlage für die Arbeitslosenunterſtügung aus­noch geächtet und verfolgt werden? Wenn unter folchen Verhält- arbeiten soll. niffen den betreffenden Hilfsbedürftigen der Geduldsfaden reißt, dann ist es kein Wunder.

4. Wie manche Gemeinden auf das Seelenheil ihrer Gemeinde­mitglieder bedacht sind, beweist nachfolgendes Beispiel. Die Mutter eines unehelichen Kindes beabsichtigt, sich zu ber ehelichen. Da das Kind durch den Vater legitimiert wird, folgt es in dessen Heimat. Weil die Gemeinden dadurch einer eventuellen Unterstüßung enthoben werden, zahlen sie in der Regel einen Berchelichungszuschuß.

Damit war die Statutenberatung beendet.

Dann gab Hermann Eisenach den Bericht der Beschwerde­kommiffion. Nach ihrem Vorschlage werden einige Ausschlüsse auf­gehoben, andere bestätigt.

Die Ge­

Leseabende.

An

Hermsdorf . Mittwoch, 22. Januar, 81%, Uhr, Albrechtstraße 1, бei Eggebrecht: Genossin Arendsee - Tegel : Biel und Zweck der proletarischen Frauenbewegung". Waidmannslust . Mittwoch, den 22. Januar 8 Uhr, im Schweizer­haus, Dianastraße.

Bersammlungen

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Veranstaltungen.

Borsigwalde- Wittenau. Heute Dienstag, 8%, Uhr, findet in Wittenau , Hauptstraße 56, bei Schulz, eine öffentliche Frauen­bersammlung statt. Referentin Frau Bohm- Schuch.

leber Geburtenrückgang und Frauenfrage wird Dr. Rudolf Goldscheid , der Wiener Soziologe, am Dienstag, den 28. Januar, abends 8 Uhr, im Logenhaus, Kleiststr. 10, einen Vortrag halten. An­schließend wird Dr. Franz Oppenheimer über Menschen­öfonomie" sprechen. Starten a 50 Pf.( refervierter Platz 1 M.) sind in der Geschäftsstelle des veranstaltenden Vereins, der Deutschen Gesellschaft für Mutter und Kindesrecht, Charlotten burg , Dahlmannstr. 25, und an der Abendkasse zu haben.

Wafferstands- Nachrichten

der Landesanftalt für Gewässerfunde, mitgeteilt vom Berliner Wetterbureau am ſeit 19. 1. 18. 1.

Wasserstand Memel , Tilsit weichsel, Thorn Bregel, Insterburg der, Ratibor

Strossen Frankfurt

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19. 1. 18.1.

cm cm')

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Wasserstand Saale , Grochlik Havel , Spandau ) Rathenow³)

Spree , Spremberg²) Beeskow

efer, Münden

Für die Gehaltstommission berichtete Hüttmanns Frankfurt a. M. Die Kommission sei einmütig der Meinung, daß der Bauarbeiterverband in der Gehaltsfrage gegenüber anderen Gewerkschaften nicht zurückbleiben darf. So falage er vor, in einigen Punkten von der Vorstandsvorlage abzuweichen. Die Mutter ersucht ihre Heimatgemeinde B. um einen Ver- hälter sollen betragen: für den ersten Vorsitzenden 3800 M., in den ehelichungszuschuß von 100 M. Sie erhält daraufhin vom Bürger- beiden nächsten Jahren steigend um je 200 M. bis zum Höchstgehalt meister der Gemeinde B. folgendes Schreiben: von 4200 M., für den Leiter des literarischen Bureaus 3600 M., Geben Sie fofort hierher bekannt, welcher Religion Ihr steigend um je 150 M. bis 3900 M. Für die übrigen Vorstands­Bräutigam angehört, ob er katholisch oder protestantisch ist! Sollte mitglieder soll das Anfangsgehalt 3400 m. betragen, jährlich steigend er protestantisch sein, wie steht es dann mit der Erziehung Ihrer um 100 m. bis zu 3600 W. Die Bezirksleiter sollen erhalten Werden dieselben dann katholisch oder protestantisch 2700 M., steigend um jährlich 100 m. bis 3400 M., die ständigen erzogen? Wahrheitsgetreuer Bericht wird erwartet. Sofort nach Hilfsarbeiter im Verbandsbureau 2400 bis 3200 M., bei einer jähr­Eintreffen Ihrer Nachricht wird Ihnen der Beschluß des Ge- lichen Steigerung um ebenfalls 100 M. Für die Zweigvereins­meindeausschusses über Ihre Unterstützung zugeschickt. beamten sollen nur zwei Klaffen geschaffen werden. In Orten, wo Also fofortige Antwort. G., Bürgermeister." der Stundenlohn den gelernten Arbeiter unter 50 Pf. beträgt, ein Die Mutter erklärte, daß der Bater protestantisch sei; er sich Anfangsgehalt von 2000 m. bis zu einem Endgehalt von 2800 W.; aber verpflichte, das Kind katholisch erziehen zu lassen, Kurz in Orten mit einem Stundenlohn von über 50 f. 2400 bis 3300 M., der Stadt Eisstand, reibeis.- Eisstand.

Kinder?

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Köln

179-1 251+-25

Redar, Heilbronn 172+82 Main , Hanau Mosel , Trier

166

+6

270+10

) oberhalb

5)

+ bedeutet Wuchs, Fall.

Unterpegel.