Ar. 18. 30. Jahrgang.
Die Stadt Berlin will jetzt endlich eine Wohnungsfürsorge fchaffen. Der Magistrat hat den Stadtverordneten soeben die lange erwartete Vorlage über die Organisation einer Woh=
nungspflege und Wohnungsaufsicht zugehen lassen. In der Begründung wird hervorgehoben, daß nicht erst der befannte Antrag der sozialdemokratischen Stadt. berordneten, über den am 28. September 1911 in der Stadtverordnetenversammlung verhandelt wurde, den Magistrat zu einer Entschließung bewogen habe. Am 6. Oktober 1911 habe der Magistrat den grundsätzlichen Beschluß gefaßt, eine kommunale Wohnungsaufsicht einzuführen, aber bereits erheblich früher habe er sich mit der Angelegenheit beschäftigt. Der Eifer, mit dem hier der Berliner Magistrat öffentlich festzustellen sucht, daß er nicht erst durch andere aus seinem Schlaf habe aufgewedt werden müssen, wird auf alle Kundigen erheiternd wirken.
Mittwoch, 22. Jannar 1913.
Mahlsdorf ( Ostbahn). Die Gemeindewählerliste liegt nur bis nungskunst, Die Entwickelung des Lebens im Weltenraumt, zum 30. Januar im Rathaus während der Geschäftszeit von 8 bis Monarchie oder Republik, Der heilige Antonius von Padua , 3 Uhr zu jedermanns Einsicht aus. Besonders die Parteigenossen Die Berliner Denkmäler und der Volkswik, Bunter Abend, Lieder zur Laute und Rezitationen.
wollen dafür sorgen, daß die Gemeindewähler sich von ihrer Eintragung in die Wählerliste überzeugen.
Bernau . Freitag, den 24. Januar, abends 8 Uhr, findet bei Mich. Wünsche( Gewerkschaftslokal) der zweite Vortrag des Genossen Simmermann über Naturerkenntnis statt.
Bum 21. Stiftungsfest hatte die Schulleitung einen Richard Wagner - Abend veranstaltet, an dem Teile auf Lohen grin“ und„ Tannhäuser " unter Mitwirkung bewährter und
bekannter Künstler aufgeführt wurden.
Außerdem wurden Familienausflüge unternommen und Besichtigungen von sehenswerten Betrieben, Erziehungsheimen usw. veranstaltet. Alles in allem zeigte sich, daß die Schule auch in diesem Lehrjahre wieder segensreich gewirkt und sich große Verdienste um die Aufklärung und Weiterbildung des arbeitenden Volkes erworben hat.
zu
Der Hauswirt als Türhüter.
Das vor 21 Jahren vom verstorbenen Genossen Liebknecht gegründete Institut zur Hebung und Vertiefung der Arbeiterbildung hat wiederum eine Etappe fleißigster Arbeit und rührigsten Vorwärtsstrebens überschritten. Der Bericht In Berlin hat so ein Hauswirt schon seine liebe Not. Nach über die Tätigkeit vom 1. Oktober 1911 bis 30. September allem muß er selber sehen, wenn Drdnung in seiner Mietsfaserne Die Begründung fagt auch, warum der Magistrat nicht erst 1912, den die Leitung der Arbeiterbildungsschule herausge- herrschen soll. Wird man glauben wollen, daß ein Hauswirt in Staatsregierung gerichtete, bisher unbeantwortet gebliebene Ein- reichen Wirfen dieſer für die Arbeiterschaft einfach unentbehr- au bewachen? noch darauf gewartet hat, welchen Erfolg seine im Juli 1912 an die geben hat, gibt eine interessante Uebersicht von dem segens- eigener Person sogar auf der Lauer liegen muß, um die Haustür Ein Eigentümer des Hauses Chodowieckistraße 41, eins gabe um Uebertragung der Wohnungspolizei haben lichen Lehranstalt. Wie in dem Bericht hervorgehoben wird, Schlächtermeister Pflugradt, scheut selbst vor dieser Mühe nicht wird. In der Oeffentlichkeit werde die irrige Meinung vertreten, hatte die Reichstagswahl von 1912 schon ihren Schatten zurück. Seit längerer Zeit frißt an ihm der Grimm über es sei dem Magistrat mit der Wohnungsaufsicht nicht ernst und sein vorausgeworfen, indem in der Vorbereitung der Lehrkurse Beitungs- und Frühstücksboten, die im Morgengrauen Antrag auf Uebertragung der Wohnungspolizei solle nur der Ver- bereits von vornherein auf diese eminent wichtige Volksaktion ein Haus betreten. Er verlangt, daß bei ihm die Haustür nicht zu fchleppung dienen. Nicht beeinflußt durch derartige Auffassungen, Rücksicht genommen wurde. Die Thematas wurden denn auch zeitig aufgefchloffen oder dann mindestens wieder zugeschlossen wird. fondern im sachlichen Interesse glaube der Magistrat, nicht im 4. Quartal 1911 teilweise so gewählt, daß sie den Hörern Sie die Zeitungs- und Frühstücksausträger immer wieder schon so länger zögern zu sollen. Er wolle, allein im Vertrauen auf theoretisch und praktisch in den kommenden Kämpfen wert. früh in fein Haus hinein kommen, darüber zerbricht er sich den Kopf. die werktätige Förderung seiner Aufgabe durch alle besonnenen volle Fingerzeige boten und das Rüstzeug ihres Wissens haben Mieter, die vor 6 Uhr ihre Wohnung verlassen mußten, die Haustür wieder zuzuschließen versäumt? Oder benußen ZeitungsKreise der Bürgerschaft ohne Unterschied des Standes und der vermehren halfen. Besonders die Kurse über„ Die Theorien und Frühstücsausträger etwa gar besondere Hausschlüssel, die ihnen Partei", schon jetzt den Versuch machen, die Aufgabe nach Mög- und Programme der bürgerlichen Parteien" und Sozial- von Wiesern eingehändigt wurden?
Wohlfahrtspflege angesehen.
und unparteiische Erforschung der Zustände, wie sie wirk
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lichkeit zu lösen. Festgehalten werde aber an der Hoffnung, daß politik und Gewerkschaften" sollten dieser Aufgabe dienen. die Stadt doch noch die Wohnungspolizei erhalten werde. Ohne Mit dem Besuch der einzelnen Lehrfächer kann die Schule Szenen gegeben, wenn einer Beitungsfrau oder einem Bäderboten fie könne auf die Dauer keine voll befriedigende Arbeit geleistet bis auf eins," Sozialpolitik", zufrieden sein. Die Teilnahme im dunklen Hausflur plötzlich der Eigentümer Pflugradt entgegentrat. werden, weil bei Ausübung der Wohnungsaufsicht und Wohnungs- kann sogar als eine sehr gute bezeichnet werden, da die Zahl Herr Pflugrabt führt den Kampf um sein Haustürrect" pflege gegenüber bösem Willen nicht ohne Zwang auszukommen der eingeschriebenen Hörer von 66,3 Proz. in Gesezeskunde" mur mit fräftigen Worten, sondern wird gelegentlich auch handgreiflich. sei. Doch werde die Wohnungsaufsicht keineswegs in polizeilichem bis auf 90 Proz. in Nationalökonomie" stieg. hat In der vorigen Woche eine Vorwärts" Austrägerin in diesem Hause mit dem Herrn Geist aufgefaßt, sondern in erster Linie als eine Maßnahme sozialer Auch die Sonntagsversammlungen waren durchweg start auswirt einen Zusammenstoß gehabt, der leicht für sie schlimm Als ersten Teil der Aufgabe nennt die Vorlage„ die amtliche besucht und die wissenschaftlichen und künstlerischen Vorträge hätte enden fönnen. Als sie um 17 durch die offenstehende Hausfanden ungeteilten Beifall. tür in den Flur gelangt war, fab sie sich plöglich einem Manne Als Lehrer waren im Berichtsjahre folgende Herren gegenüber, der mit ausgebreiteten Armen ihr den Weg sperrte. lich find". Es seien in der Deffentlichkeit dauernd so viele Be- tätig: Julian Borchardt , Ernst Däumig , Emil Dittmer, Emil Es war Herr Pflugradt, der zu so früher Stunde sich wieder mal hauptungen über die im Berliner und Großberliner Wohnungs- Eichhorn, May Grunwald, Konrad Hänisch , Juda Rubin, der Mühe unterzog, Hanstürkontrolle zu üben.„ Wer hat das Haus wesen herrschenden Zustände aufgestellt worden, daß es nicht länger Georg Schmidt, Emanuel Wurm . aufgefchloffen?" examinierte er in scharfem Ton. Haben Sie einen angehe, sie ohne amtliche Klarstellung und, wenn nötig, WiderHörerfarten wurden im 4. Quartal 1911 861 an 706 Hausschlüssel?" Die Frau verneinte, aber er befahl: Schließen Sie sofort das Haus zu!"" Sie sehen doch", antwortete fie, daß legung zu lassen. Eine Probe davon wird sogleich gegeben, indem Mitglieder, im 1. Quartal 1912 1112 an 867 Mitglieder ich keinen Schlüffel habe." Da pacte der große starke Mann die die Vorlage mit befremdlichem Eifer den nochmaligen Versuch die Vorlage mit befremdlichem Eifer den nochmaligen Versuch schwächliche Frau bei der Hand und bog ihr mit macht, die durch den Propagandaausschuß" Für Groß- Berlin" her- und im 2. Quartal 1912 598 an 501 Mitglieder ausgegeben. fleine Jm 4. Quartal 1911 waren 1067 Mitglieder einge- fräftigem Griff Griff die Finger zurück, สิน fehen, ob vorgerufene Streitfrage über Begriff und Zahl der überfüll- schrieben( 66 Damen, 1001 Herren); von diesen besuchten: fie etwa doch einen Schlüssel verbarg. Weinend vor Schmerz rief ten Wohnungen" zu entscheiden. Hiernach wird fie: ,, Sie sehen doch, daß die Hand leer ist. Lassen Sie mich doch mancher Hausbesitzer auf die Idee kommen, das geplante Wohnungslos! Sie zerbrechen mir ja die Finger."" Ich will den Schlüffel amt der Stadt Berlin sei als Institut zur Bemäntelung der Berhaben!" herrschte er sie an. Wenn Sie mich jetzt nicht loslassen, liner Wohnungsmisere gedacht. schreie ich um Hilfe." Als die geängstigte Frau in laute Hilfe". Jm 1. Quartal 1912 waren 1453 Mitglieder einge- Rufe ausbrach, ließ er los. Schon waren Hausbewohner auf den Die zweite Aufgabe soll die sein, im Rahmen des Erreichbaren die Mißstände im Wohnungswesen abzuschrieben( 132 Damen, 1321 Herren); von diesen besuchten: Lärm aufmerffam geworden, auch hatten Augen- und Ohrenzeugen stellen". Zu diesem Zweck soll praktische Wohnungspflege ge= die Entwickelung der Szene beobachtet. Die Frau ging dann über den Hof in beide Seitenflügel und gab dort ihre trieben werden, wobei das Moment der polizeimäßigen, Kontrolle Als sie zurückkam, wollte fie Beitungen ab. noch im möglichst in den Hintergrund treten soll. Die Wohnungskontrolle Weil sie von Pflugradt Borderhause eine Beitung abgeben. soll sich im wesentlichen auf die Kleinwohnungen erstreden, aufs neue bedrängt wurde, berzichtete fie darauf, fo weil im allgemeinen nur hier die Notwendigkeit behördlicher EinJm 2. Quartal 1912 waren 1026 Mitglieder einge- baß der Abonnent an diesem Morgen seine Beitung nicht erhielt. griffe vorausgesetzt wird. Bei den Wohnungen mit Schlaf- schrieben( 90 Damen, 936 Herren); von diesen besuchten: Sie konnte das Haus nicht verlaffen, weil jezt die Tür zugeschlossen stellen ist beabsichtigt, sie größtenteils jährlich einmal zu konwar. Auf ihre Bitte, die Tür zu öffnen, antwortete der Herr Hauswirt: Das Haus wird um 7 aufgeschlossen". Inzwischen trollieren. Die Wohnungen werden besichtigt, und dabei wird auf batten sich auf der Straße zahlreiche Passanten angesammelt, die Beseitigung vorgefundener Mißstände hingewirkt, zunächst nicht durch Zwang, sondern durch gütliches Zureden und durch Erteilung Im Geschäftsjahr 1911/12 ließen sich an Mitgliedern die die Vorgänge da drinnen bemerkt hatten Barnend rief man von Ratschlägen. durch die Tür:" Machen Sie auf! Das ist Freiheitsberaubung!" Die Mieter will man auf Wohnungseinschreiben 1811, darunter 4 Jahresmitglieder( 154 Damen, Ich bin hier Herr im Hause!" erklärte selbstbewußt Herr Pflugradt. unsitten" hinweisen und an zweckmäßige Behandlung ihrer 1657 Herren). In bezug auf die Zugehörigkeit zur politi- Grit als ein das Haus berlassender Mieter die Tür aufschloß, Wohnungen gewöhnen, die Vermieter aber sollen zur Beseitigung schen und gewerkschaftlichen Organisation gehörten ersterer 67, baulicher Mißstände angehalten werden. letterer 418, beiden Organisationen 1076 an, während 250 Die Mieter tönnen freilich die ihnen gegebenen Ratschläge oft keine Angaben gemacht haben. infolge ungünstiger Einkommensverhältnisse nicht Ueber die Altersstufen der Mitglieder wurde folgendes befolgen, können für eine große Familie keine entsprechend große festgestellt: Unter 20 Jahre 174, 20 bis 30 Jahre 1401, 30 Db Herr Pflugradt weiß, daß die Tätigkeit eines Beitungs- oder Wohnung mieten, müssen in ihre kleine Wohnung sogar noch bis 40 Jahre 372, 40 bis 50 Jahre 55, 50 bis 60 Jahre 7 MitFrühstücksboten denn doch sehr viel weniger angenehm ist als die. Schlafgänger hineinnehmen usw. Da sollen aus den Mitteln der glieder. eines Schlächtermeisters und Hauseigentümers? Hat der Herr fich zur Befferung des Wohnungswesens schon früher geschaffenen 1651 Mitglieder haben den Beruf angegeben. Es find fchon mal flar gemacht, wie diese Leute in fein Saus M. König- Friedrich- Stiftung"- man hofft ganze 42 000 m. pro Jahr darunter auch folgende Gewerbe vertreten: Ehefrauen 10, hineingelangen sollen, wenn feine Mieter in zur Verfügung zu haben kleine Beihilfen gewährt werden. Beichner 10, Kaufleute 8, Bildhauer 8, Kontoriſtinnen 8, der Morgenfrühe die Wohnung verlassen müssen und An die Spitze der Organisation soll eine Deputation gestellt Stenotypistinnen 7, Technifer 7, Schriftsteller 5, Bankbeamte rechtzeitige Lieferung des Frühstücs wie der werden, die sich mit den großen Aufgaben im allgemeinen zu be- 3, Buchhalter 3, Chauffeure 3, Gastwirte 3, Redakteure 3, 8eitung berlangen? Wir sind gespannt darauf, ob Herr Pflugfassen hätte. Der Schwerpunkt der praktischen Tätigkeit wird aber Merzte 2, je 1 Artistin, Buchhalterin, Dentist, Dentiſtin, radt den Kampf um die Haustür, den er gegen Zeitungs- und in einer besonderen Dienststelle liegen, in dem Wohnungsamt, Diener, Direttrice, Drogist, Inspektor, Journalist, Juwelier, Frühstücksausträger führt, fortsegen wird. Tut er das, dann wird das aus Berufsbeamten gebildet wird. Es wird sich zu- Klavierstimmer, Korrektorin, Laborant, Lehrer, Musiker, er es vielleicht dahin bringen, daß Beitungsfrauen und Bäckerboten fammensetzen aus einem höheren Beamten als Leiter, aus Woh- Photograph, Photographin, Präparator, Rechtsanwalt, Rei- fein Haus zu früher Stunde nicht mehr betreten. Mag sein, daß das Herrn Pflugradt sehr angenehm wäre. Was nungsinspektoren und Wohnungspflegern, die die Wohnungs- fender, Schornsteinfeger, Schriftstellerin, Stenograph, Stickerin würden seine Mieter dazu sagen? fontrolle ausüben sollen und Fachbildung haben müssen, und end- und Studentin. Wenns einer von der Polizei ist!
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gelangte auch die Zeitungsausträgerin endlich auf die Straße. den Folgen des Abenteuers, das sie mit dem Hauseigentümer Pflugradt zu bestehen gehabt hat, leidet sie noch. Die Hand, die er ihr gewaltfam öffnete, ist infolge von Schmerzen noch in ihrer Gebrauchsfähigkeit beeinträchtigt.
lich aus dem nötigen Bureaupersonal. Vorgesehen ist auch die Ein erfreuliches Resultat hat auch die Bibliothek zu verMitwirkung von ehrenamtlich tätigen Bürgern, die in zeichnen. Sie verfügte am Schluß des Geschäftsjahres über Auf den Bahnsteigen fann man täglich beobachten, daß Ber besonderen Wohnungskommissionen der einzelnen Stadtteile ver- einen Bücherbestand von 2612 Bänden, 201 Bände mehr als fonen, die noch rasch in einen schon abfahrenden Bug steigen wollen, einigt werden. Die Organe des Wohnungsamtes sollen, sagt der am Schluß des vorigen Jahres. Die Bibliothek war insge. Recht! Denn es lohnt sich wirklich nicht, um eine kurze Spanke bon den Bahnbeamten energisch daran verhindert werden. Mit Organisationsentwurf, ferner Fühlung nehmen mit den Staats- famt an 178 Tagen geöffnet. Ausgeliehen wurden 3041 Beit Leib und Leben zu ristieren. Manch einer hat das auch schon Recht! Denn es lohnt sich wirklich nicht, um eine kurze Spanhe behörden, mit den verschiedenen Verwaltungsstellen der Stadt, mit Bände, Die Ausgaben für Neuanschaffungen, Ergänzungen mit einem Strafmandat büßen müssen und fonnte mit Groll im Kirchengemeinden und Vereinen. und Buchbinderarbeiten betrugen 253,10 M. Herzen zwei schöne harte Taler berappen. Doch keine Regel ohne Ausnahme.
Die Vorlage ist für die nächste Stadtverordnetensitung auf die Tagesordnung gesezt worden.
Partei- Angelegenheiten.
Zur Lokalliste.
Im dritten Kreis steht uns das Lokal„ Dranienhaus", DranienStraße 70, Ede Rommandantenstraße 43( Juh. Beermann), zu allen Veranstaltungen zur Verfügung.
Aus der folgenden Tabelle ist zu ersehen, wieviel Bände in jedem Wissensgebiete vorhanden sind und wieviel davon ausgeliehen wurden. Vorhandene Ausgeliehene Bände Bände 577 86
A. Politif, Nationalökonomie, Sozialpolitisches 448 B. Gesetzgebung und Statistik.
184
C. Geschichte, Kulturgeschichte, Memoiren und Biographien. D. Naturwissenschaften, Reisen und Gesundheitspflege
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453
296
335
146
190
740
1221
56
46
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I. Politische und gewerkschaftliche Protokolle und Jahresberichte
131
39
253
40
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Als sich kürzlich auf dem Bahnhof Friedrichstraße ein Zug bereits in Bewegung gelegt hatte, tam noch in aller Eile ein Polizeioffizier dahergestürmt, um sich auf das Trittbrett zu schwingen. Nach den Dienstvorschriften und den üblichen Gepflogenheiten des Bahnpersonals hätte man nun annehmen sollen, daß der Offizier am Aufspringen verhindert worden wäre. Weit gefehlt!. Der Bahnbeamte gebrauchte seine Hände nicht dazu, den Herrn Polizeioffizier zurückzuhalten, fondern ihn in das Abteil des fahrenden Buges hinein zu bugsieren.
Gewiß, an sich ist das fein weltbewegender Vorgang, aber er fällt auf. Wir wissen ja aus der täglichen Erfahrung, daß Polizeibeamte, befonders höhere, auf der Straßenbahn mitgenommen werden, desgleichen Offiziere der Truppe, wenn auch schon die vor54 geschriebene Anzahl von Fahrgästen auf dem Wagen ist und furz Man hat auch schont vorher Zivilpersonen abgewiesen wurden. beobachtet, daß Wagenführer langsamer fuhren, wenn ein Offizier unterwegs abspringen wollte. Es liegt dies nicht an den Angestellten, es ist der militärische Geist, der mit seinem verderblichen Einfluß unser ganzes öffentliches Leben durchdringt.
In Südende( T.-B.) ist nur das Saallokal von Dahl frei. Alle übrigen Saallokale find für die organisierte Arbeiterfchaft gesperrt. E. Philosophie, Ethik und Religion In Lankwiz ist das Lotal von Ebel, Mühlenstraße 9, für F. Literatur organifterte Arbeiter gesperrt. Nunmehr steht uns im alten Drts. G. Pädagogit und Voltsbildung teil von Lanfwig nur das Lokal von H. Schulz, Mühlenstraße 21, H. Kunst und Technik. bedingungslos zur Verfügung. Die Lokalkommission. Dritter Kreis. Am Sonnabend, den 25. Januar, feiert der K. Revuen, Zeitschriften usw. Wahlverein im Gewerkschaftshause sein 22. Stiftungsfest. Für ein L. Fremdwörterbücher, Lerika und( Nachschlagewerke). gutes Programm ist gesorgt. Bei dem billigen Eintritt von 30 Pf. hofft der Borstand auf zahlreichen Besuch der Mitglieder und ihrer Es sei hier erwähnt, daß den Mitgliedern Gelegenheit gegeben war, sich verschiedene wissenschaftliche Werke durch Vermittelung der Bibliothek selbst anzuschaffen, wovon reich
Angehörigen.
Marienfelde . Am Donnerstag, den 28. Januar, abends 81, hr, findet im Lotul von Fride, am Stieperiplak 7, die Fortsetzung des Rurfus über die Technik der Landtagswahlen statt.
Zoffen. Am Donnerstag, den 28. d. Mts., abends 8 Uhr, findet bei Scherler gemeinschaftlich mit dem Dabendorfer abl berein der erste Vortragsabend über die Technik der Landtagswahlen statt. Referent: R. Heinig- Groß- Lichterfelde.
lich Gebrauch gemacht wurde.
Familientragödie in Neukölln.
Eine furchtbare Familientragödie spielte sich Montag abend in Neukölln im Hause Warthestr. 18 ab. Dort hat der frühere Gaftwirt Ernst Fabian im Seitenflügel in der ersten Etage eine kleine Es haben sieben Sonntagsversammlungen stattgefunden, Wohnung inne. Fabian, der seit 14 Jahren verheiratet ist und drei Es wurden daselbst Kinder hat, hatte vorgestern vormittag mit seiner Frau einen heftigen die von 2486 Personen besucht waren. folgende Thematas behandelt: Rückblick auf die Dresdener Wortwechsel. Gegen 7 Uhr abends bemerkten Hausbewohner, daß Hygieneausstellung, Goethe, Entwickelungstendenzen der Woh- aus der Wohnung ein Gasgeruch drang. Erst gegen 11 Uhr, als