Br. 19. 30. Jahrgang.

Reichstag .

1. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt. Donerstag, 23. Januar 1913.

95. Sigung. Mittwoch, den 22. Januar 1913, nachmittags 1 Uhr.

Am Bundesratstische: Dr. Delbrüd.

Etat des Reichsamts des Innern. Sietenter Tag.

Bunächst wird über 53 zum vorjährigen Etat des Reichsamts bes Innern beantragte und damals zurüdgestellte Resolutionen a b gestimmt.

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Abgelehnt wird die sozialdemokratische Resolution, die den Atstundentag für die im Handels-, Industrie- und Verkehrs­wesen beschäftigten Personen fordert. Angenommen werden meist gegen die Stimmen der Konservativen alle Resolutionen, die den Ausbau des Koa litionsrechts und des Arbeitsrechts verlangen. Angenommen werden ferner die Resolutionen, die ein Reichsbergge seg verlangen, ebenso die sozialdemokratische Resolution, in der für die technischen Angestellten und Bureau­angestellten ähnliche soziale Schußbestimmungen verlangt werden wie für die Handelsangestellten. Angenommen wird auch die sozialdemokratische Resolution, in der das Koalitionsrecht der Landarbeiter gefordert wird. Abgelehnt wird die sozialdemokratische Resolution auf Auf­hebung der Gesindeordnungen.

Eine Resolution auf Abänderung des§ 100 q entsprechend den Wünschen der Handwerker wird angenommen, desgleichen eine Resolution, welche die Bekämpfung der Animier­Ineipen verlangt.

es ein Fraktionsgenosse des Herrn Gamp, der inzwischen ver- eine rechtzeitige und gewissenhafte Pflege der storbene Graf Douglas war, der im gewissen Sinne der Jugendlichen nach der Schulentlassung sei. Es intellektuelle rheber dieser Zentralstelle gewesen ist. Dieser ging nun Dieser ging nun sehr schnell mit der bürgerlichen Jugendpflege. Angriff des Freiherrn v. Gamp fiel zeitlich ungefähr zusammen Raum ein Jahr hat es gedauert, und heute kennen Minister mit den bekannten Angriffen des inzwischen verstorbenen und Geheimräte, Regierungspräsidenten und Land­Scharfmachers Dr. Alexander Tille gegen die Zentralstelle. räte faum noch eine wichtigere Aufgabe als die Jugendpflege, Die Zentralstelle berichtet, daß sie feit jenen Angriffen einen erhebund die Stadtverwaltungen werden mit diesbezüglichen lichen Mitgliederrückgang zu verzeichnen habe. Wir Verfügungen und Verordnungen derartig bombardiert, daß sie oft Sozialdemokraten sind auch keine Lobredner der Zentralstelle für nicht mehr aus noch ein wissen. Der„ Reichsbote" gibt die Gründe Volkswohlfahrt; aber wir stehen doch nicht da, wo die Herren Gamp für dies plögliche Interesse an, indem er sagt: Die eigentliche und Tille stehen. Sie fürchten die

Vergiftung der Regierung

Triebfeder der mit so großen Mitteln ins Werk gesezten modernen staatlichen Jugendpflege ist nichts anderes als die Angst vor den Folgen der sozialdemokratischen Heze". Sezen wir statt deffen die Angst vor der Sozialdemokratie, so können tvir das vollkommen unterstreichen. Bei dieser

durch den sogenannten Katheder sozialismus oder, wie er neuerdings heißt, Klassenmoralismus. Wir sehen um gefehrt in der Zentrale ein wertvolles Hilfsorgan der Re­gierung zur Bekämpfung der Sozialdemokratie. Sammlung aller Bürgerlichen gegen die Sozialdemokratie Daher haben wir gar keinen Anlaß, der Zentralstelle eine Reichs- steht nun die Zentralstelle für Volkswohlfahrt an unterstützung zu bewilligen. Der Name Zentralstelle zur Pflege der der Spize, ihr Werk ist gerade die Zusammenfassung aller bürger­Wohlfahrt des deutschen Wolfes" ist nicht gerade befcheiden, zu lichen Jugendpflegebestrebungen, die Schaffung der sogenannten diesem Zwecke wurde bekanntlich seinerzeit das Deutsche Reich ge- interfonfessionellen Jugendbewegung. Von welchen Beweggründen gründet. Aber ich will gern die bescheidenere Auslegung des Namens fie sich dabei hat leiten lassen, beweisen z. B. folgende Ausführungen zugrundelegen, die die Zentralstelle selbst für sich in Anspruch nimmt: im Heft 3 ihrer Flugschriften Fürsorge für die schulentlassene länd­Boltsivohlfahrt sei eine freie Tätigkeit, die zu einer sozialen liche Jugend", verfaßt von einem der ersten Dezernenten der Zentral­Besserung führe, welche durch bloße Rechtswirtung nicht erreicht stelle für dieses Gebiet. Es heißt da: werden könne. Ist denn die Zentralstelle frei in diesem Sinne? Sie ist zwar feine Staatseinrichtung von Amts wegen, aber doch eine staatliche Einrichtung auf Umwegen, die Regie­rungen haben innerhalb der Zentralstelle gerade so viel Einfluß wie sie brauchen, um alles durchzufezen, was sie wollen, und alles zu berhindern, was ihnen nicht paßt, und haben andererseits so wenig Verantwortung, daß sie in kritischen Fällen den Kopf jederzeit aus der Schlinge ziehen fönnen.

Bei der Abstimmung über eine Resolution Brandys( Bole), welche von der Regierung Beihilfen an Private zu Versuchen mit Die wirklich freie Tätigkeit zur sozialen Besserung wird aus­fünftlicher Bewässerung( fünftlichem Regen) verlangt, ftellt das geübt von den Arbeitergewerkschaften und der sozial­Präsidium unter stürmischer Heiterkeit fest, daß das Resultat der bemokratischen Partei. Gerade diese beiden Faktoren für Abstimmung a weifelhaft jei und daher Hammelsprung erfolgen wirkliche Wolfswohlfahrt find aber in der Zentralstelle nicht müsse. Lebhafte Heiterfeit herrscht auf den Tribünen, als Abg. vertreten, sondern werden von ihr bekämpft. Ich gebe zu, b. Kröcher( tons.) schließlich als Letter der Abgeordneten daß diese Bekämpfung nicht offen nnd nicht mit plumpen fchlafend auf seinem Plage bleibt, und erst bei dem lauten Gelächter überrascht den Saal verläßt.

Schutze des

Mit Sorge muß es auch erfüllen, zu sehen, mit welchem Eifer die Sozialdemokratie sich bemüht, die Jugend in ihre Vereine zu ziehen. Es wird von den Sozialdemokraten offen zugegeben, daß hier die Jugend für den späteren politischen Parteikampf geschult werden soll. Neuerdings ist ja dem politischen Treiben der sozialdemokratischen Jugendvereine ein Riegel borgeschoben, aber im geheimen geht die Wühlarbeit weiter. Bei der großen Erbitterung und Leidenschaftlichkeit, mit der von der Sozialdemokratie der parteipolitische Kampf geführt wird, wird schon in der Jugend jenes Mißtrauen und jene Haßstimmung erzeugt, die es zu keiner harmonischen Entfaltung der Gaben und Kräfte des Gemütes und Charakters kommen läßt."

Soviel Säße, soviel Unrichtigkeiten. Der Verfasser muß es zunächst als Sachverständiger wissen, daß als er dies im Jahre 1910 Mitteln vorgenommen wird, es ist ein Kampf mit geistigen schrieb, durch den berüchtigten Jugendparagraphen des Reichsvereins­Waffen, die Zentralftelle bringt Argumente für ihre Anschauungen gefeges bereits allen proletarischen Jugendvereinen das Lebens­Die Resolution wird mit 171 gegen 153 Stimmen an vor. Sie hat auch eine ganze Reihe von wertvollen wissenschaftlicht aus geblafen war. Er scheint sich noch besonders genommen; für sie stimmen die Konservativen, Polen und lichen Publikationen herausgegeben, die auch von uns für ein- darüber zu freuen, und fügt außerdem noch das niedliche Sozialdemokraten; gegen sie das Zentrum, die Nationalliberalen, schlägige Arbeiten gern benutzt werden. Uns ist selbstverständlich Denunziationchen hinzu, daß im geheimen die Wühl­die Volkspartei und die Reichspartei. ein Gegner lieber, der uns mit geistigen Waffen bekämpft, als ein arbeit weiter gehe. Wenn er weiter behauptet, daß die Es folgt dann die Abstimmung über die in diesem Jahre zum plumper Scharfmacher, möge er nun im Tone polizeilicher Jugendbewegung von der Sozialdemokratie benutzt werden solle, um Titel„ Staatssekretär" vorliegenden Resolutionen. Abgelehnt infehlbarkeit zum Bolte ceden oder seine Scharfmacherei einwickeln aus den jungen Arbeitern und Arbeiterinnen gleichsam Sozial­werden einige Refolutionen der Wirtschaftlichen Vereinigung, resp. in fügliche Wigeleien. Aber die Sozialistenbekämpfung wird nicht demokraten en miniature zu machen, so ist das ein großer Irrtum. Antisemiten, die völlische Wünsche enthalten. Eine Resolution zur Vollswohlfahrt, wenn sie sich auch noch so akademisch gebärdet. Vor diesem pädagogischen Mißgriff muß uns schon das böse Bei­Dr. Berner( Ant.), die das gefeßliche Berbot der Natur Die Gegnerschaft gegen die Sozialdemokratie geht aus allen spiel der bürgerlichen Jugendbewegung warnen. Kommt doch beri handelung durch Plakate und Bretterreklame fordert, Bublikationen sowie aus der praktischen Tätigkeit der Zentralstelle die Jungdeutschlandbewegung auf nichts anderes hinaus, wird mit den Stimmen von Abgeordneten aus allen Parteien an hervor. Selbstverständlich bestreiten wir der Zentralstelle nicht das als durch die Nachäffereien militärischer Eger­genommen. Recht, die Sozialdemokratie zu bekämpfen, andere sozialpolitische aitien möglichst schon die Schullinder zu tleinen Sol. Von einer Resolution Dr. Werner( Ant.), die 15 Gesetze zum Anschauungen zu verfechten als wir. Wir selbst machen ja von dem daten zu machen. Wir wollen nur dafür sorgen, daß in der gewerbetreibenden Mittelstandes verlangt, werden Recht, uns entgegenstehende Ansichten zu bekämpfen, ausgiebigen Jugend alle geistigen und körperlichen Fähigkeiten erschlossen werden. nur einige Teile angenommen, z. B. soweit die Heranziehung der Gebrauch, und es stände uns daher schlecht an, wenn wir dasselbe( Sehr wahr! bei den Soziald.) Ebensowenig wünschen wir eine Fabritbetriebe zu den Kosten der Lehrlingsausbildung, der Fach- anderen Leuten wehren wollten. Wogegen wir protestieren, ist die politische Jugendwehr. Politisch Lied, ein garstig Lied", fagen schulen und der Handwerkskammer unter Abgrenzung von Fabrit Subventionierung irgend welcher politischen Be- wir gewiß nicht. Wohl aber gehört zur Politit die robuste und Handwerk verlangt wird, ferner besondere Wahrung der Fordes tätigung aus Staats- oder Reichsmitteln. Die Reichsein- Natur eines Erwachsenen. Wir Sozialisten wollen den Kindern die rungen des Handwerkes in der Konkursordnung, Errichtung eines nahmen werden aus den Steuergroschen der Gesamtheit aufgebracht, in Natürlichkeit der Jugend erhalten. Das Erwachen der politi­Reichsamts zur Beaufsichtigung der Syndikate, Kartelle und ähn- erster Linie aus indirekten Steuern. Es wäre eine gute Aufgabe für die schen Erkenntnis läßt sich ja gewiß nicht festlegen, das Reichsvereins­lichen Vereinigungen, Bekämpfung des versteckten Warenhandels, Bentralstelle, nachzuweisen, wie sehr die Volts wohlfahrt gesetz will dieses Erwachen mit dem 18. Jahre festlegen, bei manchen Berschärfung des Gesetzes über Abzahlungsgeschäfte, Regelung des burch das System der indiretten Steuern geschädigt Submissionswesens bei Vergebung von Arbeiten für den Reichs- wird.( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Man kann von uns bedarf, weitere Einschränkung der Gefängnisarbeit, Fernhaltung aus- als den Vertretern von 4 Millionen deutschen Steuerzahlern nicht ländischer Hausterer usw. die Bewilligung von Mitteln verlangen, die dazu dienen sollen, uns Schließlich wird namentlich abgestimmt über die zu bekämpfen. fonfervative Resolution. Ich will heute nur einen Zweig der Tätigkeit dieser Zentral­Die Regierung zu ersuchen, alsbald und noch vor der all- ftelle fennzeichnen, der neuerdings besonders im Vordergrunde steht gemeinen Revision des Strafgesetzbuchs dem Reichstag einen Gesetz- und bei dem ihre politischen Tendenzen besonders kraß zum Aus­entwurf vorzulegen, durch welchen das Streitposten stehen brud kommen, das ist berboten wird.

die sogenannte Jugendpflege.

erwacht die politische Erkenntnis weit früher, bei anderen weit später, mancher gelangt nie dazu.( Seiterkeit.) Bei den Arbeiter­findern erwacht sie im allgemeinen deshalb früher, weil in den Arbeiterfamilien man sich mehr um das öffentliche Leben fümmert, und vor allem weil die Arbeiterkinder schon mit dem 14. und 15. Lebensjahre in den Lebenstampf hinaus­gestoßen werden. In den Versammlungen der Arbeiterjugend wird keine Politik getrieben, sondern wissenschaftliche, literarische, fünftle rische Vorträge werden gehalten; gelegentlich spricht man natürlich auch über Politit, aber in unpolitischer Weise. Das ist natürlich möglich, Die Abstimmung ergibt die Ablehnung der Resolution mit 282 gegen 52 Stimmen bei 5 Stimmenthaltungen. Mit der Mehrheit Ich will nicht bestreiten, daß sich die Zentralstelle in früheren Jahren sonst würde ja jeder Schullehrer, der über die politischen Gründe gegen 52 Stimmen bei 5 Stimmenthaltungen. Mit der Mehrheit mit den Problemen der Jugendpflege und Fürsorge beschäftigt, daß im so mehr müssen wir uns gegen die Schikanen wenden, mit denen Friedrichs II. zum Schlesischen Kriege redet, Politit treiben. ftimmt auch der Abg. Graf Posadowsky. Hierauf wird die zweite Beratung des Etats des Reichs- fie manche Frage in die öffentliche Diskussion geworfen und auch unsere Jugendbewegung verfolgt wird. Die Zentralstelle amts des Innern beim Kapitel 7 Titel Zentralstelle für Material dazu geliefert hat. Ihre Veröffentlichung fann jeder mit für Bolts wohlfahrt trägt einen großen Teil der Berant­Bollswohlfahrt" fortgesetzt. Interesse lesen, der sich überhaupt für das Problem der Jugendwortung für den Stampf der Behörden gegen unsere pflege interessiert. Aber dies Material ist jahrzehntelang unbeachtet Jugendbewegung; benn sie steht an der Spize der bürger­geblieben. Anders wurde es erst, als die Arbeiter lichen Jugendbewegung, die ungehindert Politit treibt. die Jugendbewegung in die Hand nahmen. Das war der Arbeiter- Dber ist es etwa teine Politik, wenn die Kinder gegen die Sozial­bewegung früher nicht möglich, da sie unter dem Ausnahmegeses demokratie scharf gemacht werden, wenn der Jung deutschland . und seinen Nachwehen, der Zuchthausvorlage usw., die Hände nicht und geradezu frei hatte. Also als die Sozialdemokratie das Problem der Jugend­fürsorge aufgriff, da erkannten die Gegner der Arbeiterbewegung, wie wichtig für die geistige Verfassung der späteren Erwachsenen

Abg. Schult( Soz.):

Es ist beinahe Tradition geworden. daß bei diesem Titel der Sentralstelle für Bolts wohlfahrt von bürgerlicher Seite einige Worte des Lobes gefagt werden. Nur Herr Gamp hat sich gulegt etwas unwirsch erkundigt, wofür denn eigentlich diese Gelder ausgegeben würden, und hat die Notwendigkeit der Zentrale über­haupt in Frage gestellt. Das mußte etwas wunder nehmen, weil

Kleines feuilleton.

Allein wer möchte an die Weisheit der russischen Machthaber glauben?

übertönt.

systematisch die Kriegsverherrlichung treibt.

Der Generalgewaltige des Bundes, Feldmarschall v. d. Golz,

in dem Kleinen Theater" im Haymarket ein ehrenwertes Ministe­rium lächerlich machte, worauf dem englischen Theater der Zenfor beschert ward, unter dem Ihre Nachfolger noch heute seufzen?

Eine Maschine für Volksgemurmel. In England hat Was alles versichert wird. England ist das klassische Land der man in einem Nebenpostamt eine sonderbare Maschine auf Versicherungen; ein Achter der Ersparnisse der Nation werden direkt Bon der Schlüffelburg zur Akademie. Die ehemaligen Sträf- gestellt. Wenn jemand das Amt betritt, um eine Depesche auf- oder indirekt in Lebensversicherungen angelegt, und der Begriff linge der russischen Bastille, der Festung Schlüsselburg, die nach zugeben, verschwindet die Postvorsteherin mit ihr in die Telephon - der Versicherung ist ein so allgemein geläufiger, daß man meint, dem Oktobermanifest im Winter 1905 freigelassen wurden, haben zelle, wo sie telephonisch weitergegeben wird. Um nun das man könne sich dadurch gegen alle Zufälligkeiten und Gefahren des schon mehrfach gezeigt, welche Summe von Talent in jenem fürchter- Maschine ein drohendes Volksgemurmet hervor, das, Wochenschrift erzählt, die vorsichtig genug jind, beim Eingehen Telegrammgeheimnis zu wahren, ruft die obenerwähnte Lebens schüßen. So gibt es Leute in England, wie uns eine lichsten aller Sterfer begraben und teilweise gänzlich vernichtet ward. Denn tros der langjährigen Qualen, die sie hinter sich haben, ver- anschwellend wie ein Sturm, die Stimme der Telephonierenden einer Ehe sogleich eine Versicherung gegen Scheidung und gegen fügen die Schlüsselburger, die lebend und nicht geistesumnachtet zur die Ankunft von Zwillingen aufzunehmen. Die großen Londoner Menschheit zurückgekehrt sind, über eine erstaunliche Produktions­Die Engländer find sonderbare Leute. Bei uns ruft Bethmann Versicherungsgesellschaften haben zwar in neuerer Zeit ihrem traft und Elastizität. Bekannt ist der troß seiner 26 Kerkerjahre Hollweg das drohende Volksgemurmel völlig ohne Apparate hervor. Stundenkreise in der Suche nach den seltsamsten Objekten einige noch frische Marrübersetzer Lopatin, ferner Wera Fiegner, Bolksgemurmel bei der Wahlen erst i dt werden soll. Gin komplizierter Apparat wird erst angewandt, wenn das drohende Beschränkungen auferlegt; aber der wunderlichen Versicherungen die noch jetzt rührende Essays veröffentlicht, der populäre Astronom gibt es noch immer genug. So fann man sich z. B. versichern: und Dichter Morosow von dessen Werken neuerdings eines Uebrigens würde es bei uns gar feines Volksgemurmels be- gegen Schädigung durch Dienstboten, gegen Verlust durch schlechtes auch ins Deutsche übertragen wurde, der vor zwei Jahren ver- dürfen, um die Stimme einer Telephondame zu übertönen. Das Wetter, gegen das Liegenlassen von wertvollen Dokumenten, gegen storbene, allgemein verehrte Dumaabgeordnete Karanlow und könnte völlig zufriedenstellend vom Knurren des deutschen neue Steuern oder neue Zölle, gegen bestimmte politische Geseze andere. Jest gefellt sich zu ihrer Schar noch einer, Lukasche Magens besorgt werden. Und der knurrt wiederum ganz von usw. Ein Sänger oder eine Sängerin können sich gegen den witsch mit Namen, der soeben für sein dreibändiges Werk„ Das selber. Verlust ihrer Stimme versichern, und einem Vorsichtigen steht es nicht nur frei, für den Fall sich eine Sicherheit zu verschaffen,

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anorganische Leben der Erde " von der Hochoffiziellen Petersburger

Alademie der Wissenschaften die für Gelehrte bestimmte Achmatow- Fielding vor dem Sittenrichter. Viele Jahre lang stand daß er selbst wahnsinnig wird, sondern auch für den Fall, daß prämie erhalten hat. Dieses Wert hat er teilweise bereits im Fieldings großer Sittenroman" Tom Jones" in der städtischen irgend eine wahnsinnige Person ihre normalen Geisteskräfte wieder­Schlüffelburger Kerker ausgearbeitet und nunmehr vollendet. Es Bibliothek zu Doncaster , ohne Anstoß zu erregen. Er wanderte von gewinnt. Versicherungen gegen Erdbeben sind zwar in Albion ist wohl ein einzig dastehendes Beispiel, daß ein Mann, der zwanzig Band zu Hand und verschaffte feiner Bestimmung gemäß vielen nicht häufig, aber durchaus zulässig. Viel öfter nehmen Auto­Jahre hindurch hinter verschlossenen Mauern ein Leben voll der Menschen Freude und Gemuß. Da geschah es, daß ein Mitglied des mobilisten den Dienst der Gesellschaften in Anspruch; sie können härtesten Drangsale, Mißhandlungen und Entbehrungen durchge- Bibliotheksausschusses das Buch mit nach Hause nahm, um sich zu vorsorgen für die Geldstrafen, die sie wegen zu schnellen Fahrens macht hat, die Kraft in sich findet, in der Gefangenschaft und in ergößen. Das war der Anfang vont Ende; denn nun kam die sitt erhalten, und für die Unglücksfälle, die sie dabei erleiden. Die der Freiheit ein wissenschaftliches Wert ersten Ranges zu verfaffen. liche Verkommenheit des„ Tom Jones" ans helle Tageslicht. Voll Höhe der Prämien hängt bei diesen Versicherungen der Auto­Welche eiserne Energie müssen solche Männer besessen haben! Hat erhabener fittlicher Entrüstung eilte das fugendhafte Ausschuß- mobilisten völlig von der bisherigen Führung des Kunden ab. doch einmal der Schlüsselburger Serterverwalter jemandem, der mitglied zu seinen Kollegen und beantragte mit Donnerſtimme: Durch die Ausschreitungen der Suffragetten und die tumultuarischen um eine einmalige Zulassung zu einem ihm nahe verwandten Sträf" Tom Jones" muß verbrannt werden." Wergebens legten einige Vorgänge, die in den letzten Jahren England in Unruhe versetzten, ling nachgesucht hatte, die kennzeichnende Antwort zuteil werden Stadtbäter ein gutes Wort für Fielding und sein Meisterwert ein, find Versicherungen gegen den Verlust bei Aufruhr und Demon­laffen:" In dieses kommt man hinein, aber hinaus wird man ge- bergebens legte ein Stadtrat auseinander, daß es doch nicht an- ftrationen sehr in Aufnahme gekommen. Die gewöhnliche Rate tragen. Wie viele sind in der Tat hinausgetragen worden, die in gehe, den Water des englischen Romans aus der Stadt zu verbannen. bei dieser Art von Versicherung ist nicht sehr hoch, aber sie steigt jedem anderen Lande glänzende Leistungen hätten aufweisen Selbst die Bitte, man möge das Buch wenigstens als ein Dokument beträchtlich, wenn es sich um Lokale handelt, die an besonders der Sitten einer längst vergangenen Zeit in der Bibliothek behalten, auffälliger und gefährdeter Stelle liegen, oder um Persönlichkeiten Gerade rechtzeitig fommt die Prämiierung des Lukaschewitsch. fand nur taube Ohren. Der arme" Tom Jones" wurde verurteilt, und Geschäfte, bei denen vorauszusehen ist, daß sie irgendwie Haß Rust ja die russische Gesellschaft wiederum mit Rücksicht auf das verbrannt zu werden. So geschehen im Jahre des Herrn 1913 in und Erbitterung entfesseln fönnten. Früher tam es häufiger vor, breihundertjährige Jubiläum der Romanows immer lauter nach der guten Stadt Doncaster , wo die großen Pferdewettrennen statt- daß man Objekte versicherte, die in gar keiner Beziehung zu dem Amnestic. Auch der Kollege von Zukaschewitsch, der chemalige finden und die Leute im Punkte Literatur sehr penibel sind. Es Versicherten standen, so z. B. das Leben irgend eines bekannten Schlüsselburger Noworussti, appelliert an die Machthabenden Ruß ist nichts so fein gesponnen, es tommt doch endlich an das Licht der Räubers und Mörders ufm. Einen tieferen Sinn für Gerechtigkeit lands, daß sie sich zu einem Att der Weisheit und Gerechtigkeit ent- Sonnen, und menn auch erst nach 200 Jahren, Mister Fielding! wird man darin erblicken, wenn sich jemand augunsten feiner schließen und die gefangenen geistigen Kräfte freigeben möchten. Es geschicht Ihnen aus ganz recht. Denn waren Sie es nicht, der Gläubiger berfichert

fönnen!

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