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Nr. 19. 30. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt

Donnerstag, 23. Jannar 1913.

Die Berliner   Genossen und der Parteitag der preuß. Sozialdemokratie

Erster Wahlkreis.

Der Delegierte Schwabedahl erstattete

Bericht vom preußischen Parteitag.

Verhandlungen des preußischen Parteitages

Nach einer allgemeinen Betrachtung ging der Redner besonders auf den dritten Punkt der Tagesordnung, die bevorstehenden Land­Redner erklärte, wir könnten nur wünschen und hoffen, daß das tagswahlen und den Wahlrechtskampf in Preußen, und dann auf die Interesse des preußischen Volkes in der bisherigen Weise weiter Barteitag beherrscht, und daß die gefaßten Beschlüsse gut und Bandarbeiterfrage näher ein. Der Wahlrechtstampf habe den anhält, und daß es alles tun werde, um ein gerechtes und vernünf- treffend waren, das zeige die Haltung der Fortschrittlichen Bolts tiges Wahlrecht zu erringen. Der Bericht des Geschäftsführenden partei auf ihrem Parteitag. Unbegreiflich sei Bernstein&   Ver­Ausschusses der preußischen Landeskommiffion sei trititlos ange- frauen auf die Nationalliberalen; er habe freilich seine Anträge nommen worden, woraus sich ergebe, daß volle Einigkeit zwischen fallen gelassen, und einmütig fonnte die Partei ihre Beschlüsse dem Volke und dem Landesausschuß bestehe. Des weiteren ging faffen. Jetzt gelte es, unverzüglich für den bevorstehenden Kampf Redner die einzelnen Verhandlungspunkte durch und kommt zu dem zu rüsten und ihn energisch durchzuführen, immer mit dem Ziel vor Schluß, daß unsere kleine Fraktion in jeder Weise ihre Schuldig- Augen, in Preußen ein besseres und freieres Wahlrecht zu schaffen teit getan habe, doch auch die Außenstehenden hätten wader mit­gearbeitet und sie in ihrer Tätigkeit wirksam unterstützt. Auch in Fragen der Landtagswahlen sei eine Einmütigkeit erzielt worden, und der Parteitag habe in feinen Beschlüssen das richtige getroffen. Alles in allem habe er gute Arbeit geleistet und wir könnten zu zwischen Leitung und Organisation auch fernerhin so bleiben möge. frieden sein. Es könne nur gewünscht werden, daß das Verhältnis Die Genossen würden schon ihre Pflicht und Schuldigkeit tun. ( Lebhafter Beifall.)

Bur

Diskussion

( Beifall.).

Bur

Diskussion

meldete sich zuerst Genosse Ewald, der bei den Schilderungen des zweifelt, ob die Mittel und Wege, die Schmidt vorgeschlagen, Vertreters der Landarbeiter auf dem Parteitage verweilt und be­wohl ausreichend seien, um das gewünschte Ziel zu erreichen. Die Aufklärung der Landarbeiter müßte schärfer ins Auge gefaßt wer­den und das stete Bestreben müßte dahin gehen, die Landarbeiter unter die Gewerbeordnung zu stellen. Der Redner beruft sich auf seine Kenntnis der Zustände auf dem Lande und führt als ein Beispiel die Lage der Ziegeleiarbeiter an.- 3um Wahlrechtskampf übergehend, spricht er seine Verwunderung über den großen Opti­mismus des Parteitages aus und verneint jede Möglichkeit, mit den Freisinnigen zu paktieren. Haben sie denn überhaupt ein nicht danach!"( Sehr richtig!) Und Bernstein   glaubt nun gar Programm," so fragt er, und wenn sie eins haben, so handeln sie unterliegen, als mit Schande siegen. Wir haben keine Hilfe zu er­warten, stehen ganz allein und sind auf die eigene Kraft ange­wiesen. Alle Kompromisse sollten wir ablehnen und unsere Be­mühungen darauf richten, den gefährlichen Indifferentismus der Arbeiter zu überwinden.( Lebhafter Beifall.)

aus dem Landtag geben zu können. Es sei leider bei dem möglichst" geblieben.

Genosse Adolf Barndt schloß sich Fröhlich bezüglich ber Doppelmandate an. Er habe deshalb auch für den Antrag von Berlin IV gestimmt. Genosse Schmal bedauert, daß die Jugendfrage von der Tagesordnung des Parteitages abgefeßt worden sei, zumal Preußer den Jugendkorruptions fonds bewilligt habe und Preußen für Ber­schlechterungen im Reich vorbildlich" sei.

Ein anderer Diskussionsredner trat dem bei. Die Ansichten des Genossen Schulz, die Harndt bekämpft hatte, wurden auch noch von anderen Diskussionsrednern verworfen.

mit einverstanden, daß das Wort möglichst im Beschluß über die Genosse Möbus ist im Gegensab zu Fröhlich und Harndt da­Doppelmandate verblieben ist. Die hauptsächlichste Erschwerung der Landagitation sieht er in dem Fortbestand des Koalitionsraubes beseitigt seien, werde man auf dem Lande keine großen Fortschritte für Landarbeiter und der Gesindeordnung. So lange diese nicht In der Richtung müsse alle Straft angespannt werden, wozu auch beseitigt seien, werde man auf dem Lande teine großen Fortschritte machen. Die Beseitigung des Dreiflaffenrechts sei die Hauptsache. die Agitation zu den Landtagswahlen ein Mittel der Aufklärung

biete.

Genosse Sidert betonte die große Bedeutung der Land­agitation.

Genosse Pfannkuch, der Reichstagsabgeordnete des Kreises, prach zum Schluß seine große Freude darüber aus, daß die Dis­fussion ergeben habe, mit wie großer Aufmerksamkeit die Genossen einig seien darin, daß noch mehr getan werden müsse. Zu beachten den Verhandlungen des Parteitages gefolgt feien, und daß alle sei aber auch, was schon geschehen sei. So zum Beispiel in der einigen Jahren. Wenn trotzdem der Landarbeiterverband schon mehr als 80 000 Mitglieder habe, so sei das schon eine beachtenswerte Grundlage, worauf man weiter bauen könne. Das Vorgehen der ganisationsfrage ins Landproletariat hineingetragen sei, der erste Gegner beweise auch, wie unangenehm es ihnen sei, daß die Or­Schritt, um systematische Aufklärung auf dem Lande zu verbreiten. er in seinen reichen Erfahrungsschab hineingriff. Er hob dann Redner gab noch wertvolle Anregungen für die Landagitation, indem hervor, daß auch mit der Jugendagitation systematisch vorgegangen werden müsse. Bilderstürmerei helfe da nichts. Die Grundlage er in seinen reichen Erfahrungsschab hineingriff. Er hob dann sei hier das Jugendblatt der Partei, dem die Gegner in dieser Art nichts entgegen zu stellen hätten. Daß es langsam gehe, jei klar. Aber auch hier quittiere über unseren Erfolg die außerordentliche Unruhe im bürgerlichen Wespennest. Alles aber, was dort versucht werde, müsse uns schließlich zugute kommen. Und die wirtschaftliche Gntwidelung tue das thre. Die Ausführungen und Anregungen des Genossen Pfannkuch wurden mit lebhaftem Beifall entgegengenommen.

meldet sich zunächst niemand. Hierauf nimmt der Kandidat des ersten Reichstagswahlkreises Düwell das Wort: In dem Berzicht auf eine Diskussion tomme die Zustimmung zu den Arbeiten des Parteitages zum Ausdruck. Wir müßten aber im Auge behalten, daß der Angelpunkt der politischen Entwicklung die Eroberung des fei. Ob wir rechts oder links ständen in der Partei, darin seien gleichen, direkten, geheimen und allgemeinen Wahlrechts in Preußen wir alle einig. Auf die Mandate lomme es nicht so sehr an, als an die Nationalliberalen!( Lachen.) Wir wollen lieber mit Ehren Randagitation. Systematisch sei die Landarbeiteragitation erst seit auf die Art, wie sie erreicht werden. Der Wille zur Macht sei der Wille zur Tat. Das bewiesen am besten die Konservativen. Dahin müßten auch wir kommen. Davon ausgehend, brauchen wir das Schwergericht nicht auf taktische Manöver, sondern auf die Aufklärung und Erziehung der Massen zu legen. Wenn wir den Liberalen nicht den Willen zur Tat aufzwingen fönnten, so hätten Genoffin Wurm bespricht das Los der Landarbeiter und wir kein Interesse daran, sie zu unterstüßen. Ein Teil jener Ge- Arbeiterinnen, das sie als eine verschleierte Leibeigenschaft be­durch die Haltung des Parteitages der fortschrittlichen Volkspartei sich gegen die Haltung der Freifinnigen und meint, daß der Fort­noffen, die auf den Liberalismus noch Hoffnung gefeht hätten, sei zeichnet. Sie erörtert dann die Lage im Wahlrechtstampf, wendet wohl furiert. Die Konservativen hätten den Freisinnigen mit schritt" überhaupt kein freies Wahlrecht wünsche. Sie warnte auch Erfolg eingeredet, sie müßten, wenn sie unsere Bedingungen unter- davor, den Wahlrechtsforderungen der bürgerlichen Frauen irgend schrieben, durch ein faudinisches Joch friechen. Redner stizziert welche Bedeutung beizulegen, denn diese Forderungen seien so zahm, diese Bedingungen und fährt fort: Diese Forderungen bezeichneten daß sie nur der Reaktion neuen Rückhalt gewähren würden. In nun die Liberalen als taudinisches Joch. Sie verlangen, daß wir der sozialdemokratischen Partei haben die Frauen mit den Männern ohne Gegenleistung für sie eintreten. Was wollen wir aber mit das gleiche Verlangen nach einem freien Wahlrecht. Im Wahl. einer Partei, die fagen muß, ihre Leute seien zu feige, einen So- tampfe nach allen Richtungen hin Aufklärung zu verbreiten, fei zialdemokraten zu wählen. Darin äußere sich der Mangel am unsere Hauptaufgabe.( Beifall.) Willen zur Macht. Wir aber dürften unseren Genossen nicht sagen: erobern wir eine Anzahl Wandate, so haben wir gefiegt. Nein, wir sagen, daß für uns die Hauptsache in der Eroberung der politischen Macht liege. Das werde erreicht, indem wir die Genossen zur Grundfäßlichkeit erzögen. Erfreulich wäre, daß der preußische Parteitag sich zur grundsätzlichen Auffassung bekannt habe. Diese müsse so start zum Ausdrud kommen, daß Konser  - großen Saal des Gewerkschaftshauses. In die bative und Regierung gezwungen werden, zu sagen: Wir müssen nachgeben, gegen den Willen des Proletariats fönnen wir nicht mehr regieren. Ein solches Resultat würde Dugende von Man­baten aufwiegen. Mit diesem Grundfaz müßten wir in den Wahlkampf ziehen. So tämen wir vorwärts. Klasseninteressen entscheiden. Durch Erziehung zum Klassenbewußtsein, durch Auf­flärung zur Macht!( Alseitiger Beifall.)

Weitere Redner meldeten sich nicht, und der Vorsitzende fon= statierte das Einverständnis der Versammelten mit dem Verhalten der Delegierten auf dem Parteitag.

Dritter Wahlkreis.

Berichterstattung über den preußischen Parteitag

Vierter Wahlkreis.

Genoffe Siegle meint: Der Kampf ums Wahlrecht muß außerhalb des Parlaments geführt werden. Die Massen müssen eventuell über die Köpfe ihrer Führer hinweg die Junkerfeste stürzen.

Im Schlußwort führt Genosse Poetsch aus, daß man die Notwendigkeit der parlamentarischen Arbeit nicht verkennen solle. zu Massenaktionen fehle noch vieles. Des weiteren ist er der An­ficht, daß wir den letzten Kampf mit dem Zentrum auszufechten haben.

Petersburger Viertel. Genosse Poetsch berichtete vom Preußentag. Eingehend ging Redner ein auf die Frage der Taktik bei der bevorstehenden Landtagswahl. Eine Verständigung mit Die Generalversammlung für den dritten Wahlkreis tagte im den Nationalliberalen wäre unmöglich. Die Abstimmung bei der Wahlrechtsvorlage hat auch bewiesen, daß es dem Zentrum nicht ernst ist mit seiner Programmforderung. Die Freisinnigen, die teilten sich die beiden Delegierten, die Genossen Gustav Müller swar für Uebertragung des Reichstagswahlgesetzes auf den Land tag sind, haben diese Forderungen in den Kommunen immer ver­und Adolf Harndt. Genoffe Gustav Müller gab ein Bild von den Verhand- missen lassen. Deswegen könne man doch nicht so verfahren, wie lungen zum Geschäftsbericht der Landestommission, sum Bericht der es die Genossen Eisner und Bernstein   berlangen. Die Reso Landtagsfraktion und zu dem Punkt:" Die bevorstehenden Land- lution der Landeskommission sei eine der glücklichsten Lösungen, Aische: Mit der Resolution des Landesausschusses fönne tagswahlen und der Wahlrechtstampf in Preußen". Zum Schluß das beweise ihre einstimmige Annahme. Die Parole müsse heißen: man zufrieden sein. Wer auf dem Lande draußen agitiere, der betonte er mit Genugtuung, daß die Resolution der Landestom- Nieder mit der Reaktion in Preußen!" Genosse A da mati führt aus, daß man das Stichwahlab­fehe, wie der Freifinn, weil er in den Industriegegenden feinen mission in schöner Einmütigkeit angenommen worden sei. Es habe Kredit mehr habe, die Landproletarier einzufangen suche. Würden ihm eine wahre Freude bereitet, daß nach Zurücknahme der Reso- kommen bei der Reichstagswahl in allen Versammlungen ver wir dem Freifinn zu Mandaten verhelfen, so bekämen wir den lutionen bezw. Anträge von Bernstein   und aus Magdeburg   der urteilte. Darum solle man nicht denselben Kuhhandel bei den Dant, wie wir ihn vom Freisinn gewohnt sind. Er habe draußen Parteitag wieder das Bild eines geschlossenen Ganzen bot. Wie Bandtagswahlen eingehen. Genoffe Rettschlag meint, man habe einem Freisinnsmanne die Frage vorgelegt, wie er sich stellen die Genossen wüßten, habe ja der freifinnige Parteitag die Bedin- sich nur gegen die Geheimhaltung und die Dämpfungsklausel ge= würde, wenn er die Wahl hätte zwischen einem Konservativen und gungen des sozialdemokratischen preußischen Parteitages für ein wandt. Des weiteren seien unsere Forderungen zu hart, aus einem Sozialdemokraten. Der Herr sei der Beantwortung aus Busammenwirten bei den Landtagswahlen abgelehnt. Gleichwohl eigener Kraft wird man wenig an der Gestaltung des Landtags dem Wege gegangen und habe erklärt, er wolle teine bestimmte bätten wir, wenn jeder auf dem Bosten sei, die beste Aussicht, aus ändern. Man müsse das ganze Arsenal ausnüßen, um andere Antwort geben, sondern das würde sich aus der Situation ergeben. eigener Straft unsere Vertretung im Landesparlament so anwachsen Bustände herbeizuführen. Das seien die Freifinnigen, die auf unsere Hilfe rechnen. Deshalb zu lassen, daß sie selbständig Anträge stellen tann. Der Hauptdruc sei die Haltung des preußischen Landesausschusses mit Freuden zu zur Erzielung eines durchgreifenden Fortschritts, namentlich in begrüßen. Der Freifinn wäre auch gar nicht in der Lage, fein bezug auf das Wahlrecht, müffe natürlich von außen kommen. Wir Versprechen zu halten; denn seine Leute draußen im Lande seien dürften deshalb nicht erlahmen in der Agitation unter den Maffen, meist in so abhängiger Stellung, daß sie gar nicht für uns stimmen damit wir immer mehr an uns feffeln, daß endlich die Hochburg würben. Was er am preußischen Parteitag zu bemängeln hätte, der Junker zu Boden gerungen wird.( Lebhafte Zustimmung.) wäre der Umstand, daß man der Frage des Frauenwahl- und Stimm. Genoffe Adolf Harndt, der zweite Delegierte, berichtete über rechts so wenig Beit gewidmet habe. Diese Frage fei besonders die Verhandlungen zur Bandarbeiterfrage in Preußen. wichtig bei Stichwahlabkommen, da von den liberalen Herren Diese Frage habe neben den bevorstehenden Landtagswahlen den kaum einer sich verstehen werde, offen dafür einzutreten. Redner größten Play in Anspruch genommen. Man könne aber auch mit Die Versammlung für das Landsberger   Viertel tagte im Gltj­traut dem Freifinn gar nicht zu, daß er einen ernsten Stampf führen Recht sagen, daß es eine der wichtigsten Fragen gewesen sei, die fium. In einem einstündigen Referat rekapitulierte Genoffin und nach oben gegen den Giachel löden werde. Im großen und den Parteitag zu beschäftigen hatten. Wie wichtig die Frage auch Fahrenwald die Verhandlungen des Parteitages. Bei den ganzen habe der Parteitag sehr gut gearbeitet.( Großer Beifall.) von den Gegnern gehalten werde, das gehe daraus hervor, daß Anträgen rief der Antrag des vierten Kreises, die Landagitation Bittner: Auch er sei zufrieden mit dessen Tätigkeit. Im schon am nächsten Tage die treuzzeitung" sich mit den Verhand- zu fördern, eine lebhafte Debatte hervor, und wurde dieser Antrag preußischen Landtag hätten wir es mit denselben Gegnern zu tun lungen in einem Artitel beschäftigt habe, worin man die Land- dem Landesausschuß überwiesen. Ein weiterer Antrag des vierten wie im Reichstag, nämlich mit den Agrariern. Der Parteitag in arbeiter vor der Sozialdemokratie graulich zu machen bersuchte. Streises, welcher die Doppelkandidaturen zum Reichstag und Land­Leipzig habe beschloffen, den Schnapsgenuß zu meiden, damit Wenn der Sozialdemokratie öfter vorgeworfen werde, sie wolle die tag vermieden wissen will, wurde abgelehnt, da selbst unsere Land­fönnten wir die Agrarier sehr wirksam bekämpfen. Aus der Sta- Landflucht der Landarbeiter fördern, so sei das ganz falsch. Wir tagsabgeordneten dagegen sprachen. Die Beschlüsse des Partei­tistik ergebe sich, daß der Boykott gewirkt hat. Er muß aber hätten gar tein Interesse daran, die städtische Bevölkerung zu ber- tages bezüglich der Taktik den Liberalen gegenüber dürften nach energisch weiter fortgesetzt werden. Es sei noch ein neues Mittel stärken, indem wir die Landarbeiter in die Städte zögen. Wir Meinung der Referentin überall befriedigt haben. hinzugekommen: der russische Fleischverkauf. Die Einfuhr des wollen im Gegenteil die Verhälnisse auf dem Lande so bessern, In der Diskussion spricht Genosse Littauer seine Befriedi russischen Fleisches richte sich direkt gegen die Agrarier. Die Ar- daß sich die Landarbeiter wirklich heimisch fühlen und an den Er- gung über den Verlauf der Debatte aus, welche sich mit der Taktik beiter müßten dafür sorgen, daß der Absatz des russischen Fleisches rungenschaften der Kultur teilnehmen können. Wie miserabel den Freifinnigen gegenüber befaßte. Die Ablehnung des Antrages, ein viel höherer werde. Sie müßten aber in die Genossenschaften die Verhältnisse auf dem Lande sind, zeigte Redner dann eingehend die Doppelmandate betreffend, findet Redner sehr bedauerlich. Dah gehen und dort ihr Fleisch kaufen, damit würden sie am besten an dem Material, welches dem preußischen Parteitage unterbreitet unsere Landtagsabgeordneten mit Arbeiten überlastet sind, hat doch das agrarische System bekämpfen. worden ist. Wenn Genosse Schulz borgeschlagen habe, im Inter Genoffe Hoffmann selbst gesagt, indem er führte, es mögen nur Stielow: Die Resolution des preußischen Parteitages müsse esse der Agitation auf dem Lande die Agitation gegen die Zölle und recht viele Genoffen in das Abgeordnetenhaus geschickt werden, auch durchgeführt werden. Die Freifinnigen zeigten jest ganz gegen den Naturallohn aufzugeben, so müsse Redner dem entgegen denn die kleine Fraktion könne die Arbeiten kaum bewältigen. deutlich, daß ihnen ihre früheren Bündnisse bei der Reichstags- treten. Was die Bekämpfung des Naturallohnes durch uns und Genosse Glaß steht, was die Frage der Taktik bei den Wahlen wahl mit der Sozialdemokratie unangenehm seien. Von ihrer Seite den Landarbeiterverband angehe, so sei er der Meinung, daß, was anlangt, auf dem Standpunkt, daß es wohl richtiger wäre, sich mit fei alles Komödie. Sie möchten uns nicht topfscheu machen, aber in der Industriearbeiterschaft endlich in der Hauptsache durchgeführt den Freisinnigen über die einzelnen Streise zu einigen, ebenjo auch auf der rechten Seite nicht anstoßen. Wir müßten zum Aus- fei, auch in der Landwirtschaft sich durchseßen lassen müsse, und daß sollten wir die Nationalpolen unterstüßen, wenn diese uns ein druck bringen, keinem Liberalen dürfe eine sozialdemokratische der Landarbeiter auch dafür Verständnis finden werde. Wenn Mandat geben würden. In längeren Ausführungen bedauert Ge­Stimme zukommen, bloß um den Herren zu einem Siz im Par- unsere Genoffen für das einträten, was in der auf dem Parteitag noffe Glaß di: Ablehnur g der Bolenjcage". lament zu verhelfen. angenommenen Resolution gefordert werde, dann würden wir auch Genosse Stichter meint, daß der Personenkultus bei uns Schwabedahl sprach in seinem Schlußwort seine Freude auf dem Lande vorwärts kommen. Das sei ein ganz schönes Pro- leider eine große Rolle spiele. Es sei geradezu ein Unfug, daß aus, daß so volle Einmütigkeit und auch das Einverständnis mit gramm, mit dem man unter den Landarbeitern Erfolge erringen einzelne Parteigenossen neben einem Reichstags- und Landtags­dem preußischen Parteitag in der Diskussion zum Ausdruck ge- fönne. Ausnahmsweise fönnten wir mit einem Worte Bismards mandat noch als Stadtverordnete fungieren. Diese Tatsache er­langt sei. Was den Einwand des Genossen Aijche betreffe be- einverstanden sein: Preußen bedarf mehr der Germanisierung, als wede den Anschein, als ob es eine Gruppe Parlamentarier gebe, züglich der Frauen, so meine er, daß sich eine längere Diskussion Deutschland   der Boruffifizierung.( Lebhafte Zustimmung.), die glauben alles zu lönnen und eine egtlusive Klasse für sich bilden. erübrigt habe, da in dieser Hinsicht unser Parteiprogramm Hipp In der Genoffe Melle   spricht seine Verwunderung darüber aus, daß und flar das nötige fage. Außerdem habe es ja auch Genossin ein Berliner   Delegierter einen Antrag unterzeichnet habe, welcher Wurm in sehr wirksamer Weise auf dem Preußentag zum Aus­Mit einem eindringlichen Appell, daß jeder seine Pflicht tun möge, schloß der Referent ſeine Ausführungen.

drud gebracht.

Zweiter Wahlkreis.

In der Generalversammlung des Wahlvereins für den zweiten Berliner   Reichstagswahlkreis, die in Nigles Festfälen, Dennewis Straße, stattfand, berichtete Schröder über die

Diskussion

bemerkt Genoffe Alfred Fröhlich   zur Frage der Doppelmandate, eine Begünstigung der Freifinnigen bezweckte. Die Berliner   müß­die auch den Parteitag beschäftigt hat, daß es besser gewesen wäre, ten doch die Freisinnigen am besten beurteilen können. Wir wollen der Parteitag hätte diesmal durch Streichung des Wortes mög- in den Landkreisen die Landarbeiter für uns gewinnen, und dann lichst aus dem früheren Beschlusse festgelegt, daß Doppelmandate fordern wir sie auf, für den Freifinn zu stimmen. Da werden die ( Landtag und Reichstag  ) überhaupt zu vermeiden feien, so daß, politisch gar nicht geschulten Landarbeiter irre und sagen sich, dann wer im Landtag sei, fich mit ungeteilter Kraft diesem widmen können wir ja bei den Reichstagswahlen ebenso stimmen. Angesichts fönne. Liebtn echt folle natürlich seine beiden Mandate be- der Situation können wir wohl den Freifinnigen zurufen: hr halten. Es genüge aber, wenn ein Randtagsabgeordneter auch im habt das Tischtuch zerschnitten", und mit feiner ungeschickten Agi­Reichstag fei, um der Reichstagsfraktion die nötigen Informationen tation wird sich der Freifinn wohl noch zwischen zwei Stühle setzen,