Nr. 22. 30. Jahrgang.
98. Gigung. Sonnabend, den 25. Januar 1913, bormittags 11 Uhr.
Am Bundesratstisch: Dr. Delbrüď.
Etat des Reichsamts des Innern.
Zehnter Tag.
zur Begutachtung der von dieser zu machenden Vorschläge gehört| Punkte ist bei den Verhandlungen mit den beteiligten Regierungen werden. Daß das geschehen ist, ist mir nicht bekannt. Professor eine Einigkeit noch nicht erzielt worden. Jedenfalls halten wir es lamm- Charlottenburg hat Ausbau der Bestimmungen über die für richtig, zunächst die großen Fragen, die anläßlich der Schotten und ihre Ausdehnung auf die Frachtdampfer gefordert; ferner Bemessung des Bootsraumes nach der Zahl der aufzunehmenden Passa
giere und endlich Einsetzung einer unabhängigen Behörde zur Kontrolle. an uns herangetreten sind, zu erledigen. Dieses große Unglück hat Diesen Vorschlägen eines hervorragenden Sachverständigen traten die uns nahegelegt, ernstlich zu prüfen, ob bei uns alles in Ordnung ist. Direktoren des Germanischen Lloyds und des Norddeutschen Aloyds Die Fehler, die bei der" Titanic " vorgekommen find, tönnen nicht entgegen, sie wollten eine solche Behörde nur anerkennen, wenn dar- ohne weiteres auf unsere Verhältnisse übertragen werden. Auch unter nicht der Germanische Lloyd oder die Seeberufsgenossenschaft möchten wir uns hier doch einigermaßen Reserve auferlegen, wenn Zunächst erfolgt die Abstimmung über die Pofitionen zur Aus- verstanden sei. Diese Herren fürchten eben eine Einschränkung wir über englische Schiffe urteilen. Das ist Aufgabe der englischen führung des Kaligesetzes. der Ausbeutungsfreiheit. Die Unfallverhütung& Behörden, und die englische Regierung hat gerade auf Grund ihrer UnterSie werden bewilligt unter Annahme des Antrags vorschriften sind ja teilweis sehr schön, fie stehen aber lediglich suchungen gebeten, die internationale Konferenz in London stattfinden Behrens, die Propagandagelder für landwirtschaftliche Korpo- auf dem Papier. Ueber ihrer Durchführung zu wachen werden die zu lassen, womit wir uns einverstanden erklärt haben. Natürlich rationen von 900 000 m. auf 1000 000 M. zu erhöhen. Angenommen seemännischen Arbeiter durch die Seemannsordnung verhindert, weil haben wir eine ernsthafte Prüfung unserer Verhältnisse ein wird auch die Resolution der Kommission, dem zu erwartenden sie zu unweigerlichem Gehorsam verpflichtet sind, selbst unberechtig- treten laffen. Wir haben am 6. Mai v. J. eine Konferenz eins neuen Staligesetz rü dwirtende Kraft bis zum 15. Januar 1913 ten Befehlen müssen fie gehorchen, fie fönnen sich nur nachher berufen, gegen deren Bezeichnung als Vertuschungstonferenz ich zu geben. beschweren, doch hinter dem Beschwerberecht lauert die Bestrafung. Wie protestieren muß. Sie hat positive Ergebnisse in der Richtung geBeim Kapitel, Behörden für die Untersuchung von abhängig die Seeberufsgenossenschaft von den Reedern ist, ist ja bekannt. zeitigt, wie wir uns auf der internationalen Konferenz verhalten Seeunfällen" ergreift das Wort Die Vorschriften über die Bemannung der Fisch dampfer hat wollen. Bei der Vorbereitung der Konferenz sind entgegen der BeAbg. Schumann( Soz.): die Seeberufsgenossenschaft auf Verlangen der Reeder abgeändert. Hauptung des Vorredners auch die seemännischen Arbeiter ( Hört! hört!) Vielfach werden Dampfer mit ungeeignetem gehört worden, und zwar in Hamburg unter Vorlage des geDie rechtlose Lage der seemännischen Arbeiter ist hier schon Maschinenpersonal herausgefandt, zum Beispiel bei den famten Materials über die beabsichtigten Borschläge, und es ist mehrfach erörtert worden, aber für die Wünsche der Seeleute in Differenzen in Bremerhaven . Diese Vorgänge scheinen allerdings protokollarisch festgestellt, daß die Vertreter der Arbeiter, unter ihnen Bezug auf den Schuß von Leben und Gesundheit ist bisher wenig zurückzuführen sein auf eine Verordnung des Reichskanzlers, wonach auch Herr Paul Müller, den der Vorredner ja wohl gelten getan. Die vor zwei Jahren angenommene Revision der Seemanns bei erwiesenem Personenmangel von den Vorschriften der Seeberufs- laffen wird, sich mit den Vorschlägen einverstanden erklärt ordnung ist nicht als Reform, sondern als Scheinreform zu genossenschaft über die Bemannung Dispens erteilt werden kann. haben.( Hört! hört!) bezeichnen, die nach dem Grundsay:" Wasch mir den Pelz, aber in Sapitän der ohne das Einlaufen des Dispenses abzuwarten, mit Der Borwurf, daß 75 Proz. des seemännischen Personals nicht mach ihn nicht nah" ausgeführt wurde. Weder ein modernes Ver- ungenügender Bemannung herausfuhr, wurde mit einer ganz ge- genügend ausgebildet find, trifft nicht zu, auf den großen tragsrecht, noch eine fortschrittliche Gerichtsbarkeit ist den Seeleuten ringen Strafe belegt.- Ferner erinnere ich an das bekannte Dampfern befinden sich 70 bis 75 Proz. bootskundiges Personal. gewährt worden, ebenso wenig eine Regelung der Arbeitszeit und Kapitel der Sargschiffe. Von einer einzigen Reederei Der Seeberufsgenossenschaft ist vorgeworfen, sie habe die Vorschriften des Kost- und Logiswesens. Vor allem ist auch nicht der gingen drei solcher Schiffe in furzer Zeit zu Grunde, wobei für die Fischdampfer abgeschwächt. Ihre Vorschriften unterliegen Wunsch nach 65 Menschen ums Leben famen.( Hört! hört! b. d. Sozialdemokr.) aber der Genehmigung des Versicherungsamtes, also einer Reichss Schaffung eines Reichsschiffahrtsamtes Diese und viele andere Fälle beweisen, wie man mit Leben und Ge- behörde, die Sie doch wohl gelten lassen. Gegen den Reichs, erfüllt worden, einer von den Unternehmern unabhängigen Aufsichts- fundheit der deutschen Seeleute umgeht. Zahlreich werden Unfälle tangler ist der Vorwurf erhoben, Dispens erteilt zu haben, instanz. Auch die Offiziere und Kapitäne verlangen solch Reichs- auch hervorgerufen durch die auf Grund der Seemannsordnung zu so daß Fischdampfer ohne zwei Maschinisten ausfahren konnten. fchiffahrtsamt, nur die Reeder wenden sich dagegen, fie erblicken lässige schita nöse Behandlung der Mannschaften. Die Selbft- Es gibt augenblicklich zu wenig Maschinisten und deswegen darin eine behördliche Bevormundung und unzulässige Einmischung morde, deren Grund bei der Verhandlung vor der Seeberufsgenossen hat der Reichskanzler gestattet, daß ein Oberheizer als zweiter in ihre Angelegenheiten. Der wahre Grund ist die Furcht der schaft meist nicht festzustellen ist, sind auf solche schikanöse Behandlung Maschinist mitfährt. Daß das nicht zum Gewinn der Reederei dient, Reeder, durch eine unabhängige Kontrollbehörde mehr wie bisher zurückzuführen. Die Zahl der Unfälle betrug in den Jahren 1898 geht daraus hervor, daß dieser Oberheizer so bezahlt wird wie ein in der Ausbeutung der seemännischen Arbeiter bis 1911 63 638, dabei waren 54 000 Verlegungen und fast 10 000 zweiter Maschinist. Die Zahl der Selbstmorde von beeinträchtigt zu werden. Der Wunsch nach einem Reichs- Todesfälle. Mit der Steigerung der Prosperität steigen auch die Un- eizern ist in den letzten Jahren beständig gesunken. Die allschiffahrtsgesez ist aber mit dem steigenden Umfang der Schiffahrt, fälle; also je flotter das Geschäft geht, um so mehr werden die zum gemeine Zahl der Unfälle hat 1912 allerdings leider zus mit der wachsenden Zahl der Seeleute immer stärker geworden, vor Schuß der Arbeiter erlassenen Bestimmungen ausgeschaltet, genommen. Aber dieses Jahr hatte besonders viele Katastrophen allem ist eine solche Kontrollbehörde ja auch aus allgemeinen Inter - ad acta gelegt usw. infolge der großen Stürme. Von diesem Jahre abgesehen, ist die effen, aus Rücksicht auf Leben und Gesundheit der Passagiere not- Die Seeleute sehen ihr Leben ein für die Sicherheit der Passagiere. Bahl der Unfälle in den letzten Jahren ständig zurückgegangen.- wendig.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Ueber die un- Umso stärker ist es zu verurteilen, daß man dieser Arbeiterschaft Ueber die sogenannten„ Sargschiffe" ist ja hier vor zwei Jahren haltbaren Verhältnisse lüpfen den Schleier ja ab und zu ungeheure feine Gelegenheit gibt, bei der Verhandlung der Fragen mitzuwirken, ausführlich verhandelt worden. Die feeamtliche Untersuchung hat Katastrophen. Es ist noch gar nicht lange her, daß ein die Lebensfragen im eminentesten Sinne des Wortes für sie sind. damals ergeben, daß lediglich höhere Gewalt und nicht großes Unglüd als Folge der Profitsucht und Ne Den Staatssekretär möchte ich fragen, ob er seine Erklärung von mangelhafte Ausrüstung der Schiffe in Frage kam. fordsucht erfolgte, ich meine den Untergang der„ Titanic ", der Selbstverständlichkeit einer gewissen Ruhepause in Abg. Dr. Heckscher( Bp.): Der Abg. Schumann hat seine wo 1600 Menschen dem Moloch Kapitalismus geopfert wurden. der Sozialpolitik auch auf die Sozialpolitit im heftige Anklage gegen die deutsche Schiffahrt nur mit allgemeinen Auf einem Schiff, das 32 Millionen gekostet hat, waren nicht einmal ntereffe der Seeleute bezogen wissen will, ob das in Nebensarten begründet. Es war interessant, daß Herr Schumann genügend Rettungsboote vorhanden. Von Intereffentenfeite Aussicht gestellte neue Seeunfallgesez bald vorgelegt werden wird seine leidenschaftliche Anllage an die" Titanic " Statastrophe angeschloffen wurde gesagt: ja das ist ein englisches Schiff, bei uns in Deutsch - oder ob es vielleicht deshalb, weil die Unternehmer nicht damit ein- hat, da doch in England eine staatliche Aufsicht besteht, während in land ist alles in bester Ordnung, aber Sachverständige be- verstanden waren, in der Versenkung verschwunden ist. Die see- Deutschland die Aufsicht von der Seeberufsgenossenschaft ausgeübt haupten das Gegenteil. Auch bei unseren Schiffen ist das männischen Arbeiter halten an ihren oft betonten Forderungen wird und zwar mit der größten Rücksichtslosigkeit Unwesen der Rekordsucht verbreitet. Nach dem Urteil eines Fach- fest. Sie gipfeln in dem Verlangen nach einer durch gegen die Reeder.( Lachen bei den Sozialdemokraten.) Die mannes in der Frankfurter Zeitung " ist auch auf unseren großen greifenden Revision der Seemannsordnung, Angriffe des Abg. Schumann gegen Prof. Pagel waren vollständig Baffagierdampfern nicht genügend Bootsraum für alle Bassagiere in der Forderung bon Seeschöffengerichten unbegründet. Die Vorschriften zur Aufrechterhaltung einer vorhanden. Ihre Aufstellung ist unzwedmäßig, weil der Raum für nach Art der Gewerbe- und Kaufmannsgerichte, der Einführung eisernen Disziplin auf den Schiffen sind unbedingt die Lugusbedürfnisse der Pafiagiere I. Klasse gebraucht eines Reichsbemannungsgesetzes, einer behördlichen Schiffsnotwendig. Ohne unbengfame Disziplin ist eine eine Schiff wird. Gemeingefährlich ist die Bootsunkundigkeit der bau- und Schiffahrtskontrolle unter Mitwirtung fahrt gar nicht möglich.( Buruf bei den Sozialdemokraten.) J Mehrheit der Schiffsbesatzung.( hört! hört!) Ungenügend von Arbeitervertretern durch Schaffung eines Reichs- spreche aus Erfahrung. ( Lachen bei den Sozialdemokraten.) ist auch die Ausrüstung der Schiffe. Was man auf deutschen fchiffahrtsamtes und entsprechender Lokalinstanzen, tege- Gewiß sind die Schiffstatastrophen beklagenswert, aber wie wollen Schiffen Bootsmanöver nennt, bezeichnen Fachleute als Kinderei. Tung der Leicht- und Tiefladelinie, einer Reform Sie fie verhindern? Bei der erfreulichen gewaltigen Entwickelung Es fehlt an genügend Schwimingürteln usw., nicht alle Schiffe find der feemännischen seemännischen Sozialgesezgebung und die der Schiffahrt ist eine Steigerung der Unfallziffern ganz erklärlich. mit drahtloser Telegraphie ausgerüstet und vor allem fehlt es an wichtigste Forderung ist die genügend zur Bedienung dieser Apparate ausgebildetem Personal. Nun hat am 6. Mai 1912, nach der Titanic- Katastrophe eine Konferenz stattgefunden, die man als Reklamekonferenz der deutschen Großreeder bezeichnen tönnte. Man hat dort um den Kern der Sache herumgeredet und falsche Behauptungen aufgestellt. Tatsache Bleibt, daß 75 Broz. mindestens der deutschen Schiffsbesagung auf Passagierschiffen bootsunkundig find.( hört! hört! b. d. Soz.) Es wurde eine internationale Konferenz in Aussicht genommen. Die Vertreter der beteiligten Arbeitergruppen hat man natürlich wieder nicht zu gezogen. Nach einer Erklärung des Staatssekretärs Delbrüd follten Vertreter der Versicherten von der Seeberufsgenossenschaft
Kleines feuilleton.
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Theater.
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Jedenfalls liegen die Verhältnisse bei uns in dieser Beziehung günstiger als in England. Gewiß kommen Fehler auch in der Schiffahrt vor, aber die Entwickelung unserer Schiffahrt im allgemeinen bleibt ein Ruhmesblatt für die Tüchtigkeit der Seeleute und Kapitäne und für den tühnen Unternehmungsgeist der deutschen speziell der Hanseatischen Kaufmannschaft.
Anerkennung und Sicherstellung ihres Koalitionsrechts. In der Erfüllung dieser berechtigten Forderungen liegt auch die beste Garantie für die Sicherheit der deutschen Schiffahrt. Die Regierung hat es in der Hand, die deutsche Seeschiffahrt vor einer Erschütterung zu bewahren, indem sie dafür sorgt, daß QuStände Platz greifen, die man als der modernen Beit angemessen Abg. Graf v. Westarp( f.): Auch ich muß protestieren gegen bezeichnen darf.( Lebhafter Beifall bei den Sozialdemokraten.) die Angriffe auf die See- Berufsgenossenschaft. Der Hinweis auf Ministerialdirektor v. Jonquières : Es liegt nicht in der die" Titanic " Statastrophe war um so verfehlter, als gerade in Absicht der Regierung, auf dem Gebiet der Seeschiffahrt England die Staatsaufsicht, die die Sozialdemokraten verlangen, im Ausbau der Sozialpolitik eine Pause eintreten zu besteht. Unfälle werden immer vorkommen, ddraus fann man lassen. Der Entwurf eines neuen Seeschiffahrtsgefeßes ist vom teine Schlüsse ziehen auf gewissenlose Handhabung der Vorschriften. Reichsamt des Innern ausgearbeitet. Betreffs einiger wichtigen Hoffentlich wirkt die sozialdemokratische Untergrabung
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Nacht".
-Notizen.
seiner Qual erlösen. In Gegenwart ihres Gatten gewährt sie ihm das große Glück, das ihrem Stolze brennende Kränkung und ErMusikchronit. Tschaikowskys Chrische Oper. Eugen niedrigung dünkt. Wie eine Furie peitscht sie die Brüder und den Onegin" wird die nächste Einstudierung des Deutschen Opern Gemahl auf, Kjartan, der ihnen Freiheit und Leben schenkte, nach Hauses sein. Das Wert ist in Berlin seit etwa 15 Jahren nicht zusehen, des Hauses befleckte Ghre in seinem Blute reingutaschen. mehr gegeben worden. Deutsches Theater: Astrid, Drama von Eduard Er selber hat es so gewollt. Darum tat er ihr fund, daß er, geDas Deutsche Theater und die Film. Studen. Was Gawan" und den anderen sich an die mittel- trennt von seinem Heere, einsam heimwärts reiten werde. Auch alterliche Artussage anlehnenden Dramen Studens bei aller der letzte Wunsch ihrer schönen Seele, daß Kjartan bei dem Ueber- industrie. Die Vereinbarung zwischen Steinhardt und der Film Bollis sterbe, geht wird, Fremdartigkeit des Stoffes doch intimen Reiz verlieh: die Chris in Erfüllung. Dann trauert sie elegisch stilvoll, um, an des armen, lediglich auf die Wiedergabe der Pantomime„ Eine venetianische Das Repertoire des Deutschen Theaters bleibt also auf romantischem Hintergrunde, fehlt diesem neuen aus der is- immer wieder vertrösteten Bollis Seite, durch die Waffen von ländischen Saga geschöpften Etüd so gut wie gang. Die beschau- svifs Mannen zu fallen. Die zweieinhalb Stunden, die auf der filmfrei. - Ein neues Polizeiverbot. Die von der Direktion liche Sanftheit wird übertäubt vom Waffengeklirr und dem er- Bühne die Abwickelung der tragischen Geschichte in Anspruch regten Hussassa einer verstiegenen großsprecherischen Rachsucht. nahmen, dauerten für die Empfindung das Doppelte der Zeit! des erforder Stadttheaters für das Gewerkschaftskartell Herford Monomanien wie die der Astrid könnten nur im Rahmen einer In der von Winterstein inszenierten, wohl gerundeten zu Sonntag vorgesehene Vorstellung von Rosenows Drama:„ Die Darstellung, die dem Objekte kühl zergliedernd gegenübertritt, Aufführung gab Mary Dietrich in der vertracten Aftridrolle im Schatten leben" wurde am Freitagabend verboten. Die psychologisch- pathologisch interessieren. Der Versuch, derlei in ein wieder Proben großer Kunst. In einzelnen Momenten gelang es Polizei begründet diesen Willkürakt also:„ Das Stück behandelt den heroisch imposantes Stostüm zu steden, ihm den Stempel hoher ihr, trok allem, das Tote mit dem Schein des Lebens zu beseelen. fozialen Gegenſaz zivischen Unternehmertum und Arbeiterschaft. dt. Dem Unternehmertum wird dabei der schwerste Mißbrauch der Menschentragif aufzudrücken, wirft abgeschmackt. Man lehnt die Bumutung mit Achselzuden ab. Astrid, wie die Männer, die sie Schillertheater Charlottenburg Von Zeit zu Stapitalmacht vorgeworfen. Die Schilderung ist so einseitig zuins verderben stürzt, erwecken in ihrem Untergange gar keine Re- Zeit seh ich den Allten gern, kann man füglich von Karl Gufois ungunsten der Arbeitgeberschaft gefärbt, daß sie tiefe Erbitterung sonanz des Mitgefühls; es sind zusammenkombinierte Schemen, die llriel Acosta" sagen. Dies Drama ist nicht bloß für das gegen diesen Stand bei der Zuhörerschaft auslöst. Es stehen daraus in Erinnerung an Züge mittelalterlichen Geistes dies und das" Junge Deutschland", sondern auch für den am tiefsten von allen Gefahren zu befürchten." In Frankfurt a. M. und in Leipzig ist Rosenows Stüd unbe bedeuten sollen, doch leer in allem leidenschaftlichen Gehaben höch- reaktionären Elementen des Bormärz gehaßten und am schärften anstaudet gegeben worden und alle Beurteiler von Kompetenz waren stens eine falt- neugierige Verwunderung auslösen. von den Behörden verfolgten Dichter charakteristisch. Postulate darin einig, daß die Zustandsschilderungen der Wirklichkeit ent
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sprechen, was iſt
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Vorträge im Institut für Meerestunde. Dienstag, Dr. L. Glaesner: Ein Ausflug nach Sansego in der Adria; Mittwoch, Dr. H. Spethmann: In den Fjorden und Schären von Skandinavien und Schottland ( ausverkauft); Freitag, Kapitän H. Ruser: Auf der Kommandobrücke( ausverkauft).
Stjartan, einer der Söhne Olafs, und Astrid, Osvifs Tochter, eines modernen von der französischen Revolution befruchteten Denwaren einander versprochen, indessen Kjartans Blutsfreund Bolli tens stellte man auf, um sie, in Romandichtungen und Dramen sprechen und daß dem Drama keine„ sozialdemokratische Tendenz" drängte sich zwischen sie. Er verdächtigt des Freundes Treue vor verkörpert, wiederum gegen den absolutistisch- vertnöcherten Polizei- imewohnt. Die Herforder Polizei verbietet also die Darstellung der Braut, um sie selbst zu gewinnen. Und wie der Zorn über den geist jener Zeit ihre Schlachten kämpfen zu lassen. Nichts anderes der Wirklichkeit und erklärt gleichzeitig, daß diese geeignet ist, eine vermeinten Treubruch des Verlobten das stolze Mädchen in die als eine Tragödie des junghegelianischen Freidenfertums ist denn tiefe Erbitterung" hervorzurufen. Sie ist so naiv zu glauben, daß Che mit Bolli getrieben, hat auch Stjartan, in Empörung über ihre auch dieser Uriel Acosta ", dem, troß aller historischen Draperie, man heutzutage noch mit Polizeimitteln verhindern tönne, auszuund vergißt, daß ihr Verbot die stärkste GrUntreue eine andere gefreit. So treten sich die Paare beim Besuch, das blaffe Gespenst einer tendenziösen Konstruktion durch die Haut bitterung gegen den preußischen Staat hervorrufen muß, der in den Osvifs Stamm dem Hause Olafs abſtattet, gegenüber. Im schimmert. Der Grund, warum dies Stück heute noch gegeben feinen Bolizeiorganen fich als brutaler Parteigänger der Arbeitgeber. Stillen glühen die einst Verlobten, nun Getrennten, so heiß wie wird, ist wohl hauptsächlich der, daß es dankbare Rollen hat, die feinen Polizeiorganen sich als brutaler Parteigänger der Arbeitgeberjemals für einander. Eine Liebe, die sich bei Astrid in blind- wüti- es, um mit Richard Wagner zu reden, dem Schauspieler ermög- fchaft und Kunstfeind erweist. gem Zerstörungsdrange äußert! Das Glück, das ihr verloren ging, lichen, in einem beständigen monologischen Verkehr mit dem foll keine andere genießen. Heimlich wirft sie den Goldschmuck von Bublifum" zu bleiben. Für einen guten Sprecher wie Georg Njartans junger Gattin ins Feuer, hetzt ihren blind verliebten Paeschke fann deshalb die Titelpartie bedeutungsvoll sein, und Ehemann, dem sie fich bis zur Stunde spröd versagte, wider den man wird ihm die Anerkennung, daß er sie bis zum Schluß des Freund. Kjartans Edelmut entwaffnet Bolli, und voller Scham vierten Attes mächtig zu steigern vermochte, nicht versagen. Neben bekennt er, mit welchen Ränken er Astrids Hand erschlich. Wild ihm behaupteten sich Richard Wirth als Oheim de Sylva und- Der endlich befreite Goethe. Die große Sophien. flammt der Streit auf, als der Raub des Schmuckes bekannt wird. Ella Fichtner als etwas von des Gedankens Blässe angetränkelte Ausgabe von Goethes Werken bringt, wie uns aus Weimar geDie Geschlechter sagen sich Todfehde an. Die Leute Osvifs, von Judith. Artur Menzel war einfach vorzüglich hinsichtlich der schrieben wird, in diesen Tagen einen Band„ Nachträge" heraus, Njartans Heer in ihrem Schloß umzingelt, können, vom Hunger Maske und Sprechweise des Rabbi Ben Atiba, und Alfred Braun unveröffentlichte, Römische Elegien " und Veneziani. entfräftet, nicht lange mehr widerstehen. Jedoch Stjartan, dem offenbarte als Ben Jochai jugendliche Lebendigkeit, während Mariche Epigramme" von der italienischen Reise. Also 80 Jahre Heiden, ist an dem Siege nichts gelegen. Er heischt Einlaß bei den Reimers Manasse Vanderstraaten ziemlich fonventionell blieb. nach Goethes Tode haben die graziösen Freimütigkeiten noch warten Belagerten und verspricht, wenn ihm Astrid die Gunst eines letzten Wenn wir dann noch Paul Bildt ausnehmen, der den Fanatis- müssen, bis man sie ans Licht ließ. Auch jetzt stehen sie nicht, wo Gespräches erweise, seine Strieger zurüdzuziehen. Das Leid der mus des orthodoxen Rabbiners de Santos gut zur Geltung brachyte, sie hingehören und zudem in einer Ausgabe, die kein Nichts Winne hat den grimmen Reden ganz sentimental gemacht. Ein so werden alle Mitwirkenden, die sich über eine schablonische millionär zahlen kann. Das ist der Nutzen des Goethearchivs und Auß von der Geliebten, dann soll der Tod, so hofft er, ihn von Leistung erhoben, genannt sein. der Goethephilologie!
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