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aller Disziplin nicht auf die Seeschiffahrt ein, darunter würden die Seeleute am meisten leiden.( Bravo ! rechts.)

Das Kapitel wird bewilligt.

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Beim Kapitel: Statistisches Amt" ergreift das Wort Abg. Bender( Soz.):

Geheimrat Müller: Eine Viehzählung soll inzwischen an jedem 18 to ölfft unbentag im Mühlengewerbe gefeßlich festgelegt und 1. Dezember stattfinden, auch noch Zwischenzählungen vorzunehmen, die bolle Sonntagsruhe durchgeführt werden. In der Schweiz ist würde doch wohl zu weit gehen. Die Veröffentlichung soll so die Sonntagsruhe in allen Mühlen eingeführt, nur in Not­Es sollte rasch wie irgend möglich erfolgen. Vor allgemeinen Schlüssen möchte fällen ist die Sonntagsarbeit dort gestattet. ich warnen, che die Ergebnisse aus Preußen vorliegen. nun auch bei uns endlich mal Schluß gemacht werden mit dem Raubbau, der durch die lange Arbeitszeit an der Gesund­Abg. Spiegel( Soz.): heit der Mühlenarbeiter getrieben wird. Zum mindesten muß ein Erjakruhetag in der Woche gewährt werden.( Bravo ! bei den Sozialdemokraten.)

Abg. Schumann( Soz.): Selbstverständliche Voraussetzung der Wirksamkeit eines Reichsschiffahrtsamtes ist ein gutes Funktionieren dieser Kontrolle. Davon ist in England keine Rede, weil die Reeder dort ähnlich wie in Deutschland ihren Einfluß auf das In der Schwereisenindustrie fommen noch sehr viel Amt geltend gemacht haben Dr. Hedscher behauptete, le berstunden vor. Die Eiſenindustriellen haben nun dagegen ich hätte Dr. Panel herabzusetzen gesucht. Das ist mir gar nicht ein Sturm gelaufen, daß die Sonntagsabeit als Ueberstundenarbeit an Abg. Astor( 8.): Es geschieht sehr viel in Deutschland für den gefallen. Ich habe nur betont, daß er die Vorschläge des Prof. gesehen wird. Die Herren der Schwereisenindustrie haben ja Gesundheitsschutz der Arbeiter. Besonders erfreulich ist, daß auch Flamm abgelehnt hat und ich fügte hinzu, daß er das damit be- sehr gute Verbindung mit der Regierung. Sie be- auf dem Gebiete der Bekämpfung der Säuglingssterblichkeit Fort­begründet hat, daß sonst die Rentabilität der Schiff- haupten, der preußische Handelsminister habe ihnen nach dieser schritte zu verzeichnen find. Gänzlich fehlt es leider noch an einer fahrt leiben würde.( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Nichtung Entgegenkommen zugefagt. Das wäre ein gefährliches Begründlichen Reform des Hebammenwefens. Seit Herr Heckscher hat felbst vor einigen Jahren anerkannt, daß in ginnen. Die Arbeiter werden in der Großeisenindustrie geradezu zwanzig Jahren sind Bestrebungen in dieser Richtung im Gange, unserer Schiffahrt vieles fogar oberfaul sei( Widerspruch zur Sonntagsarbeit gezwungen.( hört! hört!) Ja, die von hervorragenden Aerzten unterſtügt werden. Die Fürsorge des Abg. Heckscher), nicht mit diesem Worte, aver dem Sinne nach. man geht mit Brügeln und Schimpfreden gegen die Arbeiter vor, des Staates für Mutter und Kind ist noch äußerst gering. Noch Die Sozialpolitik im Interesse der Seeleute wird hoffentlich in die sich weigern, am Sonntag zu arbeiten. Ein Werkführer erlaubte 4000 Frauen sterben in Deutschland jährlich am ersten Tage nach Zukunft in lebyafterem Tempo gefördert werden. Als Ursache für fich zu sagen: Wenn die Arbeiter Ochsen nnd, sollen sie auch als der Geburt und ebenso biele später an den Folgen der Geburt. die Dispense ist der Mangel an Maschinisten angegeben. Dchien behandelt werden.( hört! hört! bei den Sozialdemo- lleber 500 000 Frauen könnten durch sorgfältigere Pflege im Kindbett Zurzeit liegen fie feit Wochen auf der Straße, und trotzdem fraten.) Vielfach wird auf den Hütten- und Walzwerken auch ohne der Nation erhalten werden. Die Ausbildung der Hebammen wird den Fischdampfern gestattet, ohne die genügende Bahl von Genehmigung der Behörde gearbeitet. Die Gewerbeinspektoren ist dringend verbesserungsbedürftig. Bis zum Schluß des ersten Maschinisten hinauszugehen. Bei den Sargichiffen" habe ich mich wissen oft davon gar nichts und so kommt es, daß ihre Angaben Jahres müßten die Hebammen erfahrene Ratgeber der jungen Mütter sehr zurückgehalten, ausführlich wird darauf bei dem Seeunfallgesetz über die Sonntagsarbeit in der Großeisenindustrie nicht zu sein können. Die Regierung sollte auf diesem Gebiete endlich etwas zurückzukommen sein. Ich habe keineswegs die Needer unberechtigt treffen. Auf der Georg- Marienhütte erschienen eines Sonntags Durchgreifendes schaffen.( Bravo ! im Zentrum. Zuruf bei den angegriffen, sondern nur eine notwendige Kritik an Mißständen geübt. die Arbeiter nicht, weil ihnen durch den Metallarbeiter Sozialdemokraten: Reichsversicherungsordnung!) ( Bravo ! bei den Sozialdemokraten.) berband mitgeteilt war, daß die Sonntagsarbeit nicht genehmigt Die Weiterberatung wird vertagt auf war. Die Folge war, daß sie nachher mit einer halben Schicht Dienstag 1 Uhr.( Vorher: Kurze Anfragen.) bestraft wurden.( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten). Die Schluß 4 Uhr. Unternehmer behaupten mun, daß 83 Proz. der Ueberstunden durch Urlaub, Blaumachen und sonstiges freiwilliges Feiern wieder wett Durch die Erhebungen des Statistischen Amtes über die Argemacht würden. Gewiß ist der Einfluß der Arbeiterbewegung auf beitszeit in den gewerblichen Fuhrwertsbetrieben bie Schwereisenindustrie noch nicht so weitgehend wie auf die Arbeiter und in der Binnenschiffahrt sind übermäßig lange Arbeits- der Fertigindustrie. Aber das früher häufige Blaumachen hat schon zeiten und das fast völlige Fehlen der Sonntagsruhe festgestellt worden. wesentlich abgenommen. Der Raubbau, der in diesen beiden Gewerben mit dem Leben und der Gesundheit der Arbeiter getrieben wird, ist geradezu standalös. Arbeitszeiten von 14, 16, 18 Stunden und mehr find hier die Regel. Der Beirat für Arbeiterstatistik hat ein Gut­Ich wende mich nur gegen die Behauptung der Groß­achten vom Reichsgesundheitsamt eingebolt über die Wirkung der über eisenindustriellen, daß bevor eine Verbesserung der Bundesrats­Abg. Leinert( S08.) mäßig langen Arbeitszeit im Fuhrgewerbe. Im Juni 1908 ist das verordnung für die Hütten- und Walzwerke erfolgt, erst darauf zu sprechen, daß in der Budgetkommission unter Hinweis auf Gutachten eingegangen. Es wurde eine Ruhezeit von weitere statistische Erfahrungen notwendig feien. bas Infrafttreten der Reichsversicherungsordnung und der Angestellten­mindestens zehn Stunden für das Fuhrwerksgewerbe darin Die Argumente der Großindustriellen dafür treffen keineswegs zu versicherung die Errichtung von Rechtsauskunftsstellen verlangt. Der Beirat für Arbeiterstatistik begnügte sich, nur eine Sch möchte die Regierung und das Statistische Amt ersuchen, wenn auf dem 2ande verlangt worden ist. Die Notwendigkeit dieser neunstündige Ruhezeit zu verlangen, jeden bierten fie glauben, ohne Enquete über die Sonntagsarbeit nicht austommen Rechtsauskunftsstellen ergibt sich für uns auch daraus, daß der Sonntag frei, die Sonntagsarbeit auf zwei bis drei Stunden zu können, den Beirat für Arbeiterstatistit und die Landarbeiterverband im letzten Jahre über 10 000 Mart für Rechts­herabzusetzen und für die Arbeiter unter 16 Jahren den gewertschaftlichen Organisationen hinzuzuziehen. Die schutz ausgegeben hat. Diese Tätigkeit darf nicht diesem Verbande achtstündigen Arbeitstag zu verlangen. Im Binnenschiffahrts Unternehmer werden sich ja dagegen wenden, sie haben sich ja da allein überlassen bleiben und deshalb verlangen wir, wenn der gewerbe ging die Sache ebenso, auch hier wurde ein gegen verwahrt, ihre Füße unter denselben Tisch mit Sozialdemo- Minister überhaupt in den Etat Mittel für Rechtsauskunftsstellen Gutachten des Reichsgesundheitsamtes eingeholt und auf fraten zu stellen. Die Herren haben ja auch gesagt, beim einstellen würde, unbedingt, daß auch der Landarbeiterverband für Grund desselben Forderungen aufgestellt. Der Bundes Minister müsse man tüchtig den roten Lappen feine fegensreiche Tätigkeit auf dem Gebiet der Rechts­rat hat von diesem Gutachten doch wohl Kenntnis er- schwenken. Die Regierung wird also einen schwierigen Stand auskunftserteilung Unterstübung erhalte. Nicht nur die von langt. Warum hat er in diesen beiden Berufen trotzdem nichts haben, aber trotzdem muß sie die Gewerkschaften, die stets dazu den Unternehmern, Landwirtschaftskammern u. dgl. mehr errichteten getan, um den mörderischen Zuständen ein Ende zu bereiten. Hat er bereit sind, zur Mitarbeit heranziehen.( Beifall bei den Sozial- Auskunftsstellen verdienen staatliche Unterstügung, sondern alle sich auch hier demokraten.)

die

Bizepräsident Dr. Paasche: Jch bitte nicht zu sehr auf die einzelnen Arbeitsverhältnisse einzugehen, von Statistik habe ich schon lange fein Wort gehört.

Abg. Spiegel:

Abg. Feldmann( Soz.):

Abgeordnetenbaus.

119. Sigung. Sonnabend, den 25. Januar 1918, bormittags 11 Uhr.

Am Ministertisch: Frhr. v. Schorlemer. Der Landwirtschaftsetat.

Bei den einmaligen Ausgaben kommt

Organisationen, die solche Auskunftsstellen errichten. Ich will jeden­falls unseren Anspruch auf Berücksichtigung der Landarbeiter. Organisationen bei Unterstützung derartiger Einrichtungen hier an gemeldet haben.( Bravo ! bei den Sozialdemokraten.)

2019

Abg. König( 3.) tritt dafür ein, daß die Rechtsauskunftsstellen auf dem Lande in Verbindung mit den Landwirtschaftskammern ein­gerichtet werden. Abg. v. Boehn( t.) polemisiert gegen die statistischen Beiträge zur Frage der Lebensmittelverteuerung in den deutschen Groß­die der Direktor des Berliner Statistischen Amtes tädten, Dr. Silbergleit an den Vorstand des Deutschen Städtetages ge richtet hat. Für den Anlauf der Insel Niems im Streife Grimmen werden 60 000 m. angefordert. Abg. Dr. Schepp( Vp.) bemängelt, daß das Fleisch von Tieren, die d auf der Insel Riems wegen der Maul- und Selauenseuche geimpft werden, an einen Viehhändler für 35 bis 40 Pf. das Pfund ver­der es an die Greifswalder Fleischer für 70 fauft werde, bis 75 Pf. weiter verkaufe. Das Publikum in Greifswald müsse an die Fleischer gar 1 M. für das Pfund zahlen. Das Fleisch sei doch aber offenbar minbermertig. Landwirtschaftsminister v. Schorlemer: Die tierärzlichen Autori­täten sind sich darüber einig, daß das Fleisch solcher geimpften Tiere durchaus nicht minderwertig ist.

von den Scharfmachern umgarnen laffen? Die Regierung hätte doch allen Anlaß, im Interesse der Die Steinarbeiter haben in einer Petition verlangt, daß die Volksgesundheit und damit auch in dem der Erhaltung unserer Bro- Tuberkulose als Berufstrantheit der Stein duktionskraft und unserer Wehrfraft die übermäßig lange Arbeitsarbeiter anerkannt wird. Ministerialdirektor Caspar hat bei zeit einzufchränkten. Im Königreich Sachsen hat die Landes- einer Gelegenheit bestritten, daß die Tuberkulose unter den Heim zentralbehörde jetzt eine fünfzehnstündige Arbeitszeit arbeitern häufiger sei als unter anderen Arbeitern. Statistische Auf Die Verhältnisse mit zweistündiger Baufe im Fuhrwerksbetriebe angeordnet. nahmen würden das Gegenteil beweisen. Da lann man sich denken, was für lange Arbeitszeit in dem Ge- liegen in Deutschland viel ungünstiger als in Desterreich. Durch die perbe herrscht. 28as bleibt aber einem Menschen bei fünfzehn Bundesratsverordnung ist wenigstens etwas für die deutschen Stein tündiger Arbeitszeit noch vom Leben übrig. Ein solcher Mensch arbeiter geschehen, aber die Berstöße gegen diese Verordnung sind rbeitet, nicht um zu leben, sondern er lebt, um zu arbeiten sehr häufig. Das Durchschnittsalter, in dem die Steinarbeiter wie ein Bast tier.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) sterben, ist 40 Jahre.( hört! hört! bei den Soz.) Durch die Ein­Eine so lange Arbeitszeit läßt feine Beit zur geistigen Entwicklung atmung des feinen Steinstaubes wird die Lage des Steinarbeiters amb zur Pflege des Familienlebens und der Geselligkeit. Die schwer geschädigt. and Die schwer geschädigt. Bezeichnend ist, daß Steinarbeiter in teine Arbeiter dieses Gewerbes haben keinen Anteil an den geistigen 2ungenbeilstätte aufgenommen werden, wenn sie nicht erst Errungenschaften unserer Zeit. Wenn man zulassen will, daß Kinder ein Jahr in einem anderen Berufe gearbeitet haben. Die Verord­von 16 Jahren 15 Stunden beschäftigt werden, fo fehlt mir dafür der nung zum Schutze der Steinarbeiter steht vielfach nur auf dem parlamentarische Ausdruck.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Papier , den Gewerbeinspektoren fehlt es an den nötigen Befugnissen, Solche Kinder müssen in furzer Zeit törperlich und geistig um ihre Durchführung zu erzwingen. Beim Völkerschlachtdenkmal berfrüppeln. Wir verlangen den achtstündigen Arbeitstag für in Leipzig­alle Arbeiter unter 18 Jahren. Ferner verlangen wir nicht jeden Präsident Kaempf: Ich bitte Sie, sich nicht zu weit vom Statisti­vierten Sonntag frei, wie der Beirat für Arbeiterstatistit, sondern schen Amit zu entfernen. Abg. Feldmann: jeden dritten Sonntag. Durchführbar ist das, wie felbst Unter Abg. Dr. Schepp( Bp.): Fleisch, das für 35 bis 40 Bf. ab­nehmer zugeben, und wie der Umstand beweist, daß Tarifverträge Eine Statistik würde ergeben( Heiterkeit), daß beim Völkerschlacht­auf dieser Grundlage abgeschlossen sind. Tun die Regierungen benkmal die Hälfte der bort tätigen Steinmegen im Freien gegeben wird, gehört auf die Freibant und nicht in die Läden der Fleischermeister. nichts, um eine gefeßliche Arbeitszeit im Fuhrgewerbe einzuführen, wohnen. So ist das Völkerschlachtdenkmal zugleich ein Geheimrat Nevermann: Das Fleisch ist in der Tat nicht so machen sie sich mitschuldig, wenn Leben und Gesundheit Denkmal der Strupellosigkeit deutscher un minderwertig. Es muß aber billiger verkauft werden, weil es von dieser Arbeiter ruiniert wird. ternehmer.( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Der Hehnlich sieht es im Binnenschiffahrtsgewerbe aus. Gewerbeinspektor für Wirttemberg stellt fest, daß die Ver- den Händlern trotzdem nicht so gern getauft wird, wie das Fleisch ungeimpfter Tiere. Die Unternehmer haben gegen eine Sonntags- und Nachtruhe ordnung nur dort durchgeführt wird, wo die Gewerkschaft der petitioniert. Der Reichstag ist darüber einfach zur Tagesordnung Steinarbeiter Einfluß hat. Das beweist wieder, wel bermittlergefeges für landwirtschaftliche Betriebe. Abg. Geisler( 3.) führt Klage über Härten des neuen Stellen übergegangen und scheint auch zu einer gesetzlichen Regelung geneigt, große fulturelle Bedeutung diefelben Gewerkschaften haben, die von Giner solchen widerlegen sich aber die Regierungen. Die Nachtruhe ber Regierung bekämpft werden. Die Steinndustrie hat fogar eine die Arbeitsvermittlung auf dem Lande durchgeführt werden müsse. Abg. Dr. Flesch( Bp.) spricht über die Grundsätze, nach denen ist aber für die Schiffer eine Lebensfrage und sie werden nicht ruhen, höhere Unfallziffer als das Baugewerbe.( Hört! hört! bei den Vor allem müsse sie streng unparteiisch erfolgen, und das könne bis sie fie eventuell durch den wirtschaftlichen Stampf erreicht haben. Sozialdemokraten.) Sehr traß sind auch die Mißstände in dem nur in voller Deffentlichkeit geschehen. Die im Etat angeforderten Für die Rheinschiffahrt wird beabsichtigt, eine fiebenstündige neueren Kunststeinbau. Von den Schieferbrechern fallen über die 45 000 W. zur Unterſtügung der nicht gewerbsmäßigen landwirt­Nachtruhe durchzuführen, allerdings ohne bestimmte Begrenzung. älfte der Lungentubertulofe anheim. Auch dann wäre also noch eine 12 Stunden müssen sich diese Arbeiter in stauberfüllten Räumen auf Arbeiter und nicht für den Import von Russen und Polen verwendet Täglich schaftlichen Arbeitsvermittlung dürften nur für die inländischen 24 ständige Beschäftigung balten. In Sandsteinbetrieben werden sogar Kinder werden.( Zustimmung links.) möglich. Die Konferenz der Binnenschiffer, die in Soblenz ge- befchäftigt. Ein Steinbruchsbesiger beschäftigte Kinder tagt hat, fordert daher eine achtstündige Nachtruhe. Daß die Forde unter vierzehn Jahren zehn Stunden lang und rungen der Binnenschiffer durchführbar sind, die achtstündige Nacht- als er angezeigt wurde, wurde er mit 3 M. bestraft. ruhe, jeden Monat einen Sonntag, ferner der erste Feiertag zu Präs. Kaempf: Ich bitte wiederholt, beim Statistischen Amt zu Ostern, Pfingsten und Weihnachten sowie der Karfreitag arbeitsfrei, bleiben. beweist die Tatsache, daß auf dem Rhein diese Verhältnisse durch Abg. Arendt( Np.): Da ist er ja noch gar nicht gewesen! Tarifvertrag bereits erreicht sind. ( Heiterkeit.) In bezug auf die Sonntagsruhe gehen die Forderungen der Abg. Feldmann: Binnenschiffer und Flößer viel weiter als die der Regierung. Sie Statistische Erhebungen würden feststellen, in welch elender Lage halten die Durchführung ber völligen Sonntagsruhe fich die Arbeiter befinden und daß Abhilfe dringend notwendig ist. im Binnenschiffahrtsgewerbe für durchaus möglich. Nach den Vor-( Bravo! bei den Sozialdemokraten.) schlägen der Regierung würden noch 119 Arbeitsstunden in der Woche herauskommen.( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Aus ge­fundheitlichen Gründen ist die Sonntagsruhe dringend geboten; sie ist für die Binnenschiffer direkt eine Lebensfrage. Wir erwarten Was wir über die schlechten Zustände auf dem Lande vor­baldige Vorlegung eines Gefeßentwurfs zur Regelung der Sonntags- Im Müllergewerbe ist eine Verkürzung der Arbeitszeit getragen haben, ist nicht widerlegt worden. Die fortgefeßten ruhe in der Binnenschiffahrt. Erfüllt die Regierung die berechtigten dringend geboten. Infolge der großen Staubentwickelung leiden die Behauptungen, unsere Angaben seien nicht richtig, find keine Wider­Wünsche der Binnenschiffer nicht, so trägt sie die Verantwortung Arbeiter dieses Gewerbes vielfach an Lungenschwindsucht und legungen unserer aftenmäßigen Darstellungen..( Sehr richtig! bei den für schwere wirtschaftliche Kämpfe im Binnen Lungenentzündung. Die gesundheitsschädigende Wirkung der langen Sozialdemokraten.) Der Abg. Rich tar sty hat uns vorgeworfen, ichiffahrtsgewerbe. Die Binnenschiffer und Flößer find des Arbeitszeit wird noch verstärkt durch die im Müllergewerbe übliche daß wir zu Unrecht verallgemeinern. Um das Gegenteil unferer jahrzehntelangen Wartens müde. In dem Kampfe um Befferung Sonntagsarbeit. Die statistische Kommission hat sich auch dahin Schilderungen zu beweisen, hat er uns nun erzählt, wie das Gesinde ihrer Lebenslage werden sie die Sympathie aller rechtlich ausgesprochen, daß eine feste Regelung der Arbeitszeit nötig fei. in feiner Gegend die Rittergutsbesizer absichtlich ärgere denkenden Menschen auf ihrer Seite haben.( Lebhafter Mit vollem Recht wird von den Arbeitern auch die Beseitigung und sogar vor Brandstiftungen nicht zurüdichrede, mur um Beifall bei den Sozialdemokraten.) der Sonntagsarbeit verlangt. Dr. Wörishofer ist als ben Arbeitgebern Schaden zuzufügen. Wenn das wirklich vor Abg. Wendorff( Bp.): Die von uns verlangten Erhebungen über Referent der statistischen Kommiffion zu dem Schluß gekommen, daß gekommen ist, dann muß man auch den Ursachen dieser Er­die Arten der Bodenbenutzung in Deutschland sind leider nicht aus die Regelung der Ruhezeit nach einem gewissen Zeitraum einer cheinung nachgehen und die Ursachen liegen bei der nechtich aft geführt worden. Die Kosten solcher und ähnlicher für die zukünftigen Revision unterzogen werden müsse. Das gab den Mühlenarbeitern ber Arbeiter.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Wenn Handelsvertragsverhandlungen äußerst wichtigen Erhebungen dürften Hoffnung auf eine Besserung der Verhältnisse. Die Bundesrats die Landarbeiter erst einmal diefelben Rechte haben, wie die In­bon 1896 bereitete den Arbeitern aber bei dem Milliardenetat des Reichs gar nicht in Betracht kommen. Auf verordnung eine duſtriearbeiter, dann wird sich auch unter den Landarbeitern eine dem Gebiete der Biehzählung ist die Notwendigkeit der statistischen herbe Enttäuschung. Durch diese Verordnung wurde größere Intelligenz zeigen und die Organisation würde den Ars beitern ein höheres Verantwortlichkeitsgefühl und Sittlichkeitsgefühl Erhebungen ja anerkamit. Die Ergebnisse der letzten Viehzählung nur der sollten so schnell wie möglich veröffentlicht werden. Nach dem, was beibringen. Geben Sie darum den Arbeitern ein freies Koalitions jezt aus Süddeutschland bekannt geworden ist, ist die 3a hl der garantiert.( Sört! hört! bei den Sozialdemokraten) und auch sonst recht. Die kraftstrogenden Gestalten unter den Landarbeitern gibt Schweine ganz enorm zurüdgegangen.( hört! hört! blieb die Verordnung weit hinter den Vorschlägen des Dr. Börris- es wohl nur in der Phantasie des Vorrebners. Tatsächlich ist nach­lints.) Es muß aber auch festgestellt werden, wieviel Schweine in hofer zurüd. Die ungelernten Arbeiter sind sogar von diesen geringen gewiesen, daß die Rekrutengestellung auf dem Lande mehr ben einzelnen Wirtschaften geboren sind und wieviel Stück nur zur Segnungen" der Bundesratsverordnung ausgeschlossen. Wir und mehr zurückgeht.( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Mast dort sind. Die Kälber, Mastlämmer usw., die innerhalb eines müffen alio leider feststellen, daß der Schutz der Mühlenarbeiter was beweisen die Behauptungen des Abg. Richtarsky oder eines Jahres zur Welt kommen und verzehrt werden, werden durch die durch die Bundesratsverordnung durchaus unzureichend ist. einzelnen Arztes gegen die von mir zitierten genauen wissenschaft­jegige Zählung überhaupt nicht erfaßt; daher sollten häufiger( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Jegt erwarten die Mühlen - lichen Untersuchungen? In dem Bericht der Medizinalverwaltung Zwischenzählungen, etiva am 1. Mai, vorgenommen werden. Nur arbeiter, daß nach dem Versprechen des Dr. Wörrishofer recht bald wird ausdrücklich auf die schlechten Wohnungsver so wird es möglich, die Fleischmenge festzustellen, die aus der eigenen eine zeitgemäße Revision der Bundesratsverordnung eintritt.( Sehr hältnisse auf dem Lande hingewiefen, die die Seuchengefahr zu Landwirtschaft dem Konsum zur Verfügung gestellt wird. richtig! bei den Sozialdemokraten.) Zum mindesten müßte der einer permanenten machen und diese Gefahr immer noch steigern.

Das Kapitel wird bewilligt.

Es folgt das Kapitel Reichsgesundheitsamt.

Abg. Käppler( Soz.):

16stündige Normalarbeitstag

Abg. Richtarsky( 8.): Die Sozialdemokraten heben syste matisch die ländlichen Dienstboten gegen die Arbeitgeber auf. Sache, daß die Dienstbotennot auf dem Lande nur auf die schlechte ( Lachen bei den Sozialdemokraten.) Für sie ist es ausgemachte Behandlung zurückzuführen ist. Dabei ist der Bauer froh, wenn er überhaupt Dienstboten bekommt, und deshalb behandelt er die Leute natürlich gut. Auch der Fall Sternidel zeigt legten Endes nur den bedrohlichen Umfang der bestehenden Arbeiternot auf dem Lande. Die kraftstrogenden Gestalten der ländlichen Dienstboten sind der beste Beweis, daß all die Behauptungen der Sozialdemo fraten über eine schlechte Ernährung und über fortgesette Mißhandlung unrichtig find.( Lachen bei den Sozialdemokraten.) Abg. Leinert( Soz.):