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Berichten von Ohrenzeugen äußerte sich nämlich Herr von zu Ende des vorigen und zu Anfang dieses Jahr Major v. Seel über das traurige Kapitel der Soldaten hunderts einen Ausblick in die Welt machen könnten, mit Verachtung mißhandlungen und zwar in der folgenden sonderbaren sie würden und Ekel sich ab­Weise:" Sie Ale," so ungfähr führte der Herr Redner wenden von diesen verkrüppelten Epigonen. Unser aus, haben jedenfalls in den Zeitungen Berichte über Sol- Genosse Jaurès   fertigte das Ministerchen ab, datenmißhandlungen gelesen, ich hoffe aber, daß Sie diesen dieses es verdiente und das Ministerchen mußte. Beitungsberichten feinerlei Glauben beimessen. Sie Alle wissen, noch einmal reden so schwach und jämmerlich, daß seine Eine allge Daß Alles, was in den Zeitungen steht, gelogen ist. Besonders eigenen Anhänger Unzufriedenheit äußern. den Berliner   Zeitungen darf man nicht über den Weg meine Redeschlacht hat sich entwickelt, die hißig fortdauert trauen, denn diese Berliner   Zeitungen werden fast durch- und über die wir, nachdem sie beendet, im Zusammenhang weg von jüdischen Redakteuren geleitet, na, und was Sie berichten werden. von den Juden zu halten haben, werden Sie wohl alle Tante Voß bewundert den Herrn Dupuy der beste selbst am besten wissen!" Diese Artikel werden nur ge- Maßstab für seine geistige Höhe; und sie orakelt, daß schrieben, um mit ihnen Geld zu verdienen, ich erwarte er auf dem besten Weg sei, sich zu einem Mann Was uver, daß Sie sich durch sie in der Erfüllung Ihrer Pflicht mit programmatischem Namen herauszuwaschen." nicht beirren lassen werden." das heißen soll, wissen wir nicht, und die Tante Voß weiß Der Herr Major weiß wohl nichts von den freilich es vermuthlich selbst nicht. Aber das wissen wir, daß bis viel zu gelinden Bestrafungen von Offizieren und Unter jett Jeder, der dem Sozialismus den Krieg erklärt hat, ein offizieren wegen Soldatenmißhandlung, von dem Erlasse erbärmliches Ende genommen hat. Und mancher darunter des Prinzen Georg, von der Münchener amtlichen Statistik hat thurmhoch den Knirps Dupuy überragt, den unsere über die Soldatenmißhandlungen im Leibregimente. Wenn französischen   Genossen besorgen und aufheben" werden. die Soldaten hiervon Kenntniß haben, könnten sie vielleicht nicht die Zeitungen für verlogen halten, sondern die Wahr­heitsliebe des Herrn Major von Seel bezweifeln. Es lebe die militärische Disziplin!-

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Tolebei den

Bei den Munizipalwahlen in Valencia  , Huelva   und der mo= Toledo   wurden einstimmig die Kandidaten narchistischen Partei gewählt, in Corunna, Cordova, Salamanca  , Almeria  , Guadalajara  , Guadalajara  , Avila  , Caceres  und Ciudad= Real   errang ebenfalls die monarchische Partei den Sieg, dagegen erhielten in Leon und Badajoz   die Republikaner die Majorität. Infolge Unterbrechung der tele­graphischen Verbindungen sind weitere| Resultate noch nicht bekannt geworden.

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Parteinachrichten.

Erklärung.

Auf die Schimpfepistel von Gims in Nr. 275 des Vor­wärts" werde ich antworten, so bald ich eine Reihe dringender Arbeiten, die ich nicht aufschieben tann, erledigt habe.d Berlin  , den 23. November 1898. ano

A. Bebel.

Vom Genoffen A. von Elm werden wir ersucht mit­zutheilen, daß er durch seine Betheiligung am Tabalarbeiter­Kongreß abgehalten sei, auf den in Nr. 274 des Vorwärts" vom 21. November enthaltenen Artikel des Genossen Auer zu erwidern, daß er dies aber nach seiner Rückkehr nach Hamburg  von dort aus sofort thun werde.

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Aus Fürth   wird uns mitgetheilt, daß bei den dort statte gefundenen Gemeindewahlen die Sozialdemokrate einen glänzenden Sieg über den vereinigten Mischmasch errangen. Sie vereinigten 2100 Stimmen auf ihre Lifte, während es die Gegner auf 1400 Stimmen brachten.

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Die sozialistische Fraktion der französischen  Kammer so schreibt man uns aus Paris   übt, ehe sie noch in Aktion getreten ist, eine solche Macht über die Bourgeoispolitiker aus, daß diese nichts zu thun oder zu Taz   Programm des Ministeriums Windischgrät unterlassen vermögen, ohne Das Programm des Ministeriums Windischgrät unterlassen vermögen, ohne dabei auf die Sozialisten Rück e babei auf die wurde hente in dem eben zusammengetretenen Abgeordneten sicht zu nehmen. So hat sich, um nur eines der Beispiele hause vom Ministerpräsidenten folgendermaßen formulirt: herauszugreifen, auf das selbst der Temps" hinweist, der Die Slegierung erklärt, daß fie es als ihre erste Regierungs- Abgeordnete Denêchau, der die Rammer zu einer und wichtigste Aufgabe betrachtet, im Einvernehmen zarenfreundlichen Manifestation veranlassen wollte, ge Von Nürnberg   wird berichtet, daß unsere Parteigenossen mit diesen Parteien eine umfassende Wahlreform zwungen gesehen, diese Absicht aufzugeben, weil bei der Gemeindewahl unterlegen sind. zu schaffen, welche mit Aufrechterhaltung der der wie der Temp3" schreibt die Anwesenheit zeit bestehenden berber­verfassungsmäßigen Ver einer sozialistischen   Gruppe Gruppe in der Abgeordneten- In wie kleinlichen Chifanen die Rartellbrüder des tretung der Interessengruppen, und mit gnauer Berücksichtigung der Verhältnisse tammer schon ein Resultat erzeugt hat: Herrn Denêchau sächsischen Ordnungsbreies gegen unsere Parteigenossen sich im der vereinigten Königreiche und Länder eine zu verhindern, seinem patriotischen Antrag, dessen Votirung sächsischen Landtage ergehen, ersehen wir aus einem Schreiben, wesentliche Ausdehnung des Wahlrechtes der neuen Versammlung erlaubt hätte, sich den französisch- welches uns von einem sächsischen Parteigenoffen zugeht. Ein­wird gangs desselben der Rede Erwähnung gethan, unter Heranziehung dr bisher vom russischen Manifestationen des legten Monats anzuschließen, welche der Kammerpräsident Herr Ackermann bei Gr Stimmrecht ausgeschlossenen Voltsschichten, Folge zu geben. Herr Denechau hat erfahren, daß die öffnung des Landtages hielt und in welcher die insbesondere der Arbeiter, herbeiführen und patriotischen Sozialisten und die internationalen Sozialisten erschienenen Landboten aufgefordert wurden, dem Lande zugleich das bisherige Schwergewicht der poli diese Gelegenheit erfassen werden, um sich zu erklären". in strenger Zucht und Ordnung zu dienen". sischen Rechte des Bürger- und Bauernstandes Eine solche Debatte könnte sich aber nicht entwickeln, ohne Die bevorstehende Vergewaltigung der sozialdemokratischen sichern soll, und welche voraussichtlich eine Vermehrung Lande durch der Mitgliederzahl des Abgeordnetenhauses zur Folge haben daß einige Kothsprißer auf Gefühle fielen, die zu ehrbar Abgeordneten sollte wahrscheinlich vor dem Die ganze finanzielle und wird, fowie eine Revision der Wahlbezirks Eintheilung er- find, um so leichtsinnig aufs Spiel gesezt zu werden. Der diesen Hinweis verdeckt werden. politischwirthschaftliche Lage des Landes ift nun fordern dürfte. Bis zum Zustandekommen der Wahlreform ehrenwerthe Abgeordnete zieht seinen Autrag zurück: man aber eine derartige, daß alles für die Sozialdemokratie spricht hält die Regierung es für angemessen, a II e anderen faun ihn nicht tadeln. Es verbleibt nichts desto weniger, großen politischen Fragen ruben zu lassen, und daß durch die Anwesenheit einiger in ihren internationalen um das Aufblühen des sozialdemokratischen Weizen möglichst und agitirt und deshalb greifen die Kartellbrüder auch, will sich in dieser Zeit unter gleichzeitiger ftetiger Bedacht Freundschaften zu sehr engagirten sozialistischen   Abgeordneten zu verhüten, zu den elendesten Praktiken. Donnerstag, den nahme auf die Erhaltung der Machtſtellung und Wehrkraft es schwierig werden kann, im französischen   Parlament von 16. November, sofort nach der Sitzung, brachte die sozialdemo der Monarchie, mit aller Thatkraft wirthschaftlichen und dem französischen   Vaterland zu sprechen." Nun, die kratische Fraktion einen Antrag ein, worin die sächsische Re­finanziellen Aufgaben zuwenden. Die neue Regierung über­aufgefordert wird, im Bundesrath gegen nimmt das mit Ungarn   vereinbarte Werk zur Herstellung sozialistische Fraktion wird bald zeigen, daß man ganz gut gierung der metallischen Währung und wird bestrebt sein, vom Vaterland sprechen kann; allerdings nicht in der Zabalsteuer, sowie gegen jede indirette Besteuerung Front zu machen. Am felbigen Tage, Nachmittags, be­dasselbe mit Ernst und Umsicht weiterzuführen. Ebenso wird Weise, als wäre es eine russische Provinz, die ihr Herz zu rathen ebenfalls die Kartellbrüder über die Tabatsteuer, die Regierung großen Werth darauf legen, daß im Wege des den Füßen des Baren niederlegt. Wenn aber die Bour- Börsensteuer 2c. um der riesig wachsenden Unzufriedenheit des rathen   ebenfalls die Kartellbrüder über die Tabatsteuer, varlamentarischen Einvernehmens die Reform der direkten geoispolitiker ihre patriotische" Sprache verlieren, ehe die Boltes ein ganz klein wenig Rechnung zu tragen und bringen Steuern zum Abschlusse gebracht werde. In Erkenntniß der sozialistische Fraktion in Attion getreten ist, was soll da ebenfalls Resolution und Interpellation im Landtage ein. Und großen Bedeutung der Sozialpolitik in der heutigen erst später werden? siehe da, am nächsten Tage, als die Tagesordnung Verwaltung und der Nothwendigkeit der Fürsorge für die ar­bekannt gegeben wird, steht der zuerst eingebrachte Un­dem Zucht- und Ordnungspräsidenten Ackermann beitenden Klaffen wird die Regierung diesem in unserer Zeit so überaus wichtigen Gebiete staatlicher Thätigkeit ihr beson­trag der Sozialdemokratie zul e s t und die zulegt eingebrachte deres Augenmerk zuwenden und behält sich vor, hier Resolution zu er ft. Die Sozialdemokraten protestirten sofort über feiner Beit bestimmte Vorschläge zu machen. gegen dieses Ackermann- Mehnert'sche Manöver und beantragten, Das Gelingen der Justizreformen, welche zum großen daß der sozialistische Antrag, welcher sämmtliche gegnerische Theile die Intereffen des Recht suchenden Publikums Resolutionen und Interpellationen überflüssig macht, und der Bevölferung überhaupt direkt berühren, wird uerst auf die Tagesordnung gesetzt werde. Der Antrag wurde mit 40 gegen 37 Stimmen abgelehnt. Bei diesem groben Berstoß gegen parlamentarischen Brauch war also bei einem großen Theil Gegner noch eine Portion Sinn für Zucht und

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Anarchistenriecherei. Nach einer Meldung des mehr durch sensationelle Nachrichten als durch Wahrheitsliebe berühmten Figaro" aus Barcelona   sind daselbst auf einem Baugrunde 11 Bomben gefunden worden. Dieselben sollen dem städtischen Laboratorium zur Untersuchung übergeben worden sein.

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von

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die Regierung fich bringend angelegen sein lassen. Müzliche e Aus Bourdeaux wird ferner telegraphirt: Die bei Reformen zur Sebung der fittlichen und materiellen Ber  - einigen zwanzig Anarchisten vorgenommenen Haussuchungen hältnisse und somit der Bildung und des Wohlstandes liegen sind ergebnißlos gewesen.- im Interesse des ganzen Volkes und darum auch sämmtlichen Wahlen in Belgien  . Wie bestimmt verlautet, wer- Ordnung vorhanden. Wir haben uns übrigens auf eine Masse Parteien des Hauses gleichmäßig am Herzen. Die Regierung den die nächsten Wahlen nach dem allgemeinen Wahlrechte derartiger Manöver gefaßt zu machen. wird glücklich sein, wenn hier die Parteischeidungen zurück und dem neuen System der proportionalen Vertretung im treten und sich alle in gemeinsamer patriotischer Arbeit zu­sammenfinden wollen. Offenheit und Wahrheit im öffentlichen Juni des Jahres 1894 stattfinden. Leben, volle Anerkennung der Bedeutung der parlamentarischen Aus Italien   melden übereinstimmende Berichte aus Institutionen, die wirksame Förderung aller berechtigten wirth. allen Parteilagern, daß die Mißstimmung über den Drei­schaftlichen Interessen, eine fräftige, auf der Höhe der Zeit bund im Wachsen ist, und daß in immer weiteren Kreisen, stehende Verwaltung, eine entschiedene Abwehr aller und zwar auch konservativen und liberalen die Ueber­den Frieden des Staates und die allgemeine Wohlfahrt störenden Glemente, dies sind die zeugung mehr und mehr um sich greift, daß der Beitritt Gesichtspunkte, von welchen sich die Regierung bei der Führung zum Dreibund ein großer politischer Fehler war, weil der öffentlichen Geschäfte leiten lassen will. Italien   dadurch über seine Kräfte belastet und außerdem zu Frankreich   in ein gespanntes Verhältniß gebracht und dadurch seines besten Marktes beraubt wurde. Wir müssen in Italien   auf allerhand Ueberraschungen gefaßt sein.

Auf dem Gebiete der Sozialpolitik will demnach die Regierung nichts unternehmen, wie sie sich die nun unauf­schiebbare Wahlreform denkt, verräth sie nicht, klar ist blos, daß sie aus dem österreichischen Parlamente noch weniger wie Taaffe   eine Volksvertretung machen will, sondern daß sie sich dasselbe auch weiter als Klassenvertretung denkt. Endlich scheint sie Ausnahmegesetze erlassen zu wollen. Das Ministerium Windischgräß will demnach den Versuch machen, noch reaktionärer zu regieren wie das Ministerium Taaffe  .

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natürlich

Lohnerhöhung von Staatsarbeitern nicht in Deutschland  . Aus Wien   telegraphirt man:

Ein Erlaß des Finanzministers v. Plener an die Salinen verwaltungen im Salzkammergut  , Hall und Hallein   verfügt die Erhöhung der Löhne der Arbeiter um 10 pet. Eine ähn liche Verfügung steht auch für die Salinen in Galizien   und der Bukowina   in Aussicht. Diese Lohnregulirung an sämmtlichen Salinen soll schon vom November angefangen in Kraft treten und erfolgt mit Rücksicht auf die gegenwärtigen Preise der Lebensmittel, sowie in Anerkennung des musterhaften Ber­haltens der Arbeiterschaft.

Natürlich hat die österreichische Regierung dabei einen Hintergedanken. Sie will den Arbeitern gegenüber, die sie um das Wahlrecht betrügen will, als arbeiterfreundlich er­scheinen. Sie wird aber damit niemanden aus unseren Reihen zu einem Anhänger der Regierung machen. Die Löhne sind übrigens in den österreichischen Staats- Berg werken so niedrig, daß sie trotz der 10 pCt. Lohnerhöhung Hungerlöhne bleiben.

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Prozeß gegen Waffilieff. Aus Bern   wird berichtet. Gemäß Beschluß der Anklagekammer wird Arbeiterfekretär Dr. Waffilieff aus Anlaß der Berner Krawalle" den Ge­schworenen überwiesen. Die Anklage lautet auf Anstiftung zum Aufruhr; Theilnahme am Aufruhr; Anstiftung zum Raufhandel; Anstiftung zur Störung der öffentlichen Ruhe und Ordnung, theils begangen am 19. Juni 1898, theils Dorher. Ein gehöriges Bündel!-

Im Namen der neuen französischen Regierung hat Herr Dupuy vorgestern in der Kammer eine förm liche Kriegserklärung an den Sozialismus erlaffen. Es hat schon viele solcher Kriegserklärungen an den Sozialismus gegeben, und keine frühere hat von so geringem Verständniß und so großem Miß- und Unverständniß des Sozialismus und der Nationalökonomie gezeugt. Die Bourgeoisie de­generirt von Geschlecht zu Geschlecht wenn die Bourgeois

Der italienische Telegraphistenstreik scheint beendet, wenigstens meldet das Wolff'sche Telegraphenbureau: Die Telegraphenbeamten haben überall den Dienst wieder aufgenommen, ausgenommen in Mailand   und Venedig  , wo der Wiederbeginn des Dienstes morgen erfolgen soll.

Vor dieser Depesche trafen die folgenden ein: Rom  , 21. November. In Turin   haben fast alle Tele­graphisten die Arbeit eingestellt, während dieselben in Neapel  die Arbeit wieder aufnahmen. In Rom   dauert der Ausstand fort. Es sind überall Vorkehrungen getroffen, daß keine Unter­brechung des Telegraphendienstes eintritt.

Ackermann, Mehnert und Kompagnie werden schon, wie bis Dato, dafür sorgen, daß der sächsische Landtag eine Fund­grube für Wigblätter bleibt. Der erste Verhandlungstag war überhaupt sehr ungünstig für die Regierung, indem ein Gesetz vorschlag über Pensionirung der Hebammen derfelben, von faft allen Rednern aller Parteien als ganz unannehmbar und als ganz schlecht motivirt bezeichnet wurde. Fast sämmtliche Redner, mit Ausnahme eines Antisemiten, erklärten, wenn nicht der An­trag vollständig umgearbeitet würde, wäre er unan­nehmbar.

Genossen Goldstein und Stolle übten an dem Gesetz­

entwurf" und deſſen Begründung eine durchschlagende Kritit. für die Sozialdemokratie war der erste Zag gut.

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Gegen die sechzehn Pirmasenser   Arbeiter, geklagt wegen 2andfriedensbruchs, welcher begangen fein soll gelegentlich der letzten Reichstagswahl, wurde am 14. November vor der Straffammer in 8 weibrüden ver­handelt. Am Tage der Wahl hatte vor dem Café Cordier zu Pirmasens  , wo die Nationalliberalen tagten, ein großer Volts­auflauf stattgefunden, der sich bis tief in die Nacht ausdehnte und wobei die Fenster des Café Cordier und benachbarter Ge­bäude demolirt wurden. Die Gendarmerie und die Polizei zeigten fich nämlich der Macht der Demonstranten gegenüber wurden ohnmächtig. Damals eine Menge Verhaftungen vorgenommen. Nach und nach wurden aber manche wieder Der Ministerrath beschloß in Hinblick auf den Ausstand entlassen, so daß zuletzt noch 16 Angeklagte übrieg blieben. der Telegraphisten, sofort mehrere Jahrgänge von beurlaubten Die Verhandlungen dauerten drei Tage. Das gestern gefällte Militärtelegraphisten einzuberufen und diejenigen Telegraphen- 12 Monate, Widerstandes 2 Monate, Beleidigung 1 Monat Ge Urtheil lautete folgendermaßen: Weifang   wegen Landfriedensbruchs Beamten, welche den Ausstand angeregt und gefördert haben, zu entlassen. Bezüglich der anderen Ausständigen, welche den fängniß. Gesammtstrafe 15 Monate Gefängniß. Fischer wegen Dienst innerhalb 24 Stunden nicht wieder aufnehmen werden, Landfriedensbruches 15 Monate, Aufruhrs 6 Monate, zusammen bel, ält sich der Ministerrath vor, entsprechende Maßnahmen 21 Monate. Türk wegen Landfriedensbruchs frei, wegen Aufruhrs bel, ält sich der Ministerrath vor, entsprechende Maßnahmen und Aufforderung zum Ungehorsam 8 Monate. Henkelschuh frei= zu treffen.

endet.

Genua  , 22. November. Ein gestern auch hier ausgesprochen. Seemann wegen Widerstandes 5 Monate. Schneider gebrochener Streit der Telegraphisten ist bereits wieder bewegen Aufforderung 9 Monate. Kupper wegen Aufforderung 4 Monate. Bossert wegen Aufruhrs und Aufforderung 12 Mo­Die Einberufung der Militärtelegraphisten zur Ver- Klemm, Wenzel und Zöller wegen Aufruhrs je 6 Monate, Korn, nate. Jacoby wegen Aufruhrs und Aufforderung 12 Monate. hinderung eines Erfolges beim Streit wird in der Arbeiter- und Wagner wegen Aufruhrs je 6 Monate. Theobald wegen und Beamtenschaft Italiens   den Haß gegen das heutige Aufruhrs 9 Monate. Weifang  , Fischer, Boffert und Jacoby System und den Militarismus gewaltig steigern.

Frauen Stimmrecht in Dänemark  .

bleiben verhaftet, gegen die übrigen wird der Haftbefehl aufge hoben. Die Untersuchungshaft tommt bei allen in Abzug. Die Bestraften sind zumeist in der Schuhwaaren- Industrie Pirmasens  beschäftigte Arbeiter. Bernommen wurden nicht weniger als

Der Gesetz entwurf, betreffend das kommunale Wahlrecht und die Wähl­barkeit der Frauen wurde im Folkething( dem Abgeordneten- 87 Beugen. bauſe) mit 39 gegen 13 Stimmen in dritter Lesung an­genommen und dem Landsthing( Herrenhause) übersandt.

Briefkaffen der Redaktion. Fortschritte der Republikaner   in Spanien  . Troy der stärksten Wahlbeeinflussungen haben die spanischen   und dergleichen ist der Arbeitgeber nach richtiger Ansicht nicht Prinzip. Bei Wahlen, Kontrollversammlungen, Stellungen Republikaner große Erfolge bei den Munizipalwahlen ( Gemeindewahlen) zu verzeichnen. Selbst der offiziöse pflicht u. s. w. erforderliche Arbeitszeit in Abzug zu bringen. berechtigt, die zur Ausübung des Wahlrechts, der Gestellungs­Draht, der doch aus Spanien   stets Siege der Regierung Das folgt aus dem Inhalt des Arbeitsvertrags und aus dem meldet, muß zugestehen, daß die Republikaner   zahlreiche allgemeinen Grundsaß, daß Niemand zur Unterlassung der Aus­Siege zu verzeichnen haben. Die Erfolge find jedenfalls übung eines flaatsbürgerlichen Rechts oder einer solchen Pflicht aber weit größer. Die offiziösen Depeschen lauten: durch Privatvertrag verpflichtet werden kann. Dem Inhalt des Vertrags, daß die Arbeitskraft verdungen ist, hängt die selbst­verständliche Klausel an: damit die Benutzung dieses Rechts, die verdungene Arbeitskraft zu gebrauchen, nicht den allgemeinen Regeln der Moral widerspricht.

Bei den hiesigen Munizipalwahlen wurden 18 Monar­Mona chisten und 10 Republikaner gewählt. In den meisten Städten der Monarchie war das Verhältniß der Wahlergebnisse ein ähnliches. Die Ruhe ist nirgends gestört worden.

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