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Nr. 28. 30. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt Sonntag, 2. februar 1913.

Reichstag .

103. Gigung. Sonnabend, den 1. Februar 1918, bormittags 11 Uhr.

Am Bundesratstisch: Dr. Delbrüd.

Auf der Tagesordnung steht zunächst die dritte Beratung des Gefeßentwurfs betreffend

Vorübergehende Zollerleichterungen bei der Fleischeinfuhr.

Abg. Dr. Duard( Soz.):

Fleisch zu produzieren; dann wird die deutsche Landwirtschaft Forstwirtschaft" wünscht Abg. Baumann( 3.), daß die Bienen unseren gesamten Fleischbedarf decken können. Durch Ihre( nach züchter mehr unterstützt werden. rechts) Maßregeln wird das nicht erreicht.( Bravo ! bei der Volkspartei.)

Es folgt das Kapitel, Patentamt".

Abg. Dr. Bell( 8.): Die Warenschuß- und Zeichenabteilung Abg. Löscher( Rp.) wendet sich gegen die Einfuhr von Gefrier- follte vom Batentamt zu dessen Entlastung getrennt werden. Heute fleisch, das er als minderwertig bezeichnet.

Damit schließt die Diskussion. Es ist eine Resolution Albrecht und Genossen( Soz.) auf Erweiterung der Erleichterung der Fleischeinfuhr auf alle Gemeinden eingegangen. Ueber sie soll in nächster Woche namentlich abgestimmt werden. Der Gesezentwurf wird gegen die Stimmen der Kon­servativen und Antisemiten angenommen.

Etat des Reichsamts des Innern. Zwölfter Zag.

Die Beratung wird fortgesetzt beim Titel Reichsgesund heitsamt". Abg. Dittmann( Soz.):

dauert die Prüfung der Patente viel zu lange. Die Entscheidung darüber, ob ein Batent zu Recht erteilt ist, darf nicht den ordent lichen Gerichten überlassen bleiben. Zur Vermeidung eines Dualis­mus zivischen Batentamt und Gerichten wäre die Errichtung von Patentkammern, bestehend aus Technikern und Juristen zu empfehlen.

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Hbgeordnetenbaus.

128. Sigung. Sonnabend, den 1. Februar 1918, bormittags 11 Uhr.

Ferner muß die heute bestehende Expropriation bes geistigen Eigentums der Erfinder in Angestelltenkreisen be­feitigt werden. Es muß hier ein gerechter Ausgleich zwischen den Interessen der Unternehmer und der Angestellten gesucht werden. Als Die Regierung ist auch bei diesem Gesetz wieder einmal dem Muster fönnte die neue ins österreichische Patentgesetz aufgenommene Druck der Agrarier völlig erlegen. Als die ersten Angriffe auf Bestimmung dienen.- Ferner unterstüge ich namens meiner Fraktion die Maßnahmen der Regierung erfolgten, erklärte der Reichskanzler aufs dringendste die Wünsche der beim Patentamit angestellten Beamten nod) in der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung", daß er an diefer und diätarisch beschäftigten Personen. In der letzten Zeit ist Verbilligungspolitit festhalten müsse, angesichts des unerträglichen hier mehrfach gegen die Verhütung der Abtreibung ge­Notstandes; die Maßnahmen seien zwar nur vorübergehend, sollen Die Redner der Konservativen und der Rechten sind für ber- iprochen und gewünscht worden, man solle die Zeitungsannoncen, aber vorläufig für zwei Jahre gelten. Damals bekam die Ne- mehrten Säuglings- und Wöchnerinnenschutz ein- die Abtreibungemittel anpreisen, unterdrücken. Wie reimt sich mit gierung Suffurs aus Zentrumsfreisen. Es war der Sohn des getreten. Bei der Beratung der Reichsversicherungs- diefen recht gefunden Ansichten zusammen, wenn in einer ärztlichen Kollegen Spahn, der in der Wochenschrift des Zentrums damals ordnung haben ihre Parteien unsere Anträge auf varmehrten Zeitschrift eine Annonce steht:" Durch deutsches Reichs­Siefe Maßnahmen als ein außerordentliches Verdienst der Regierung Wöchnerinnen - und Säuglingsschutz aber niedergestimmt. patent gefchüßter Abtreibeapparat".( hört hört!) vezeichnete. Wenn die Konsequenzen gezogen würden, so würde das Das charakterisiert die Herren. Sie flagten auch über den Ge- Ein Herr Dr. Lorenzen in Grüneberg schreibt in einem eine Großtat Bethmann Hollwegs sein. Aber die erste Partei, die burtenrüdgang. Dabei ist doch die Einschränkung der Kinder- Artikel hierüber mit Recht:" Was denkt sich das Patentant, die Konsequenzen nicht durchzuführen den Mut gehabt hat, war das zahl, die sich viele Familien auferlegen, nur die notwendige wenn es solchen Apparaten, die nur zum Verbrechen gebraucht Zentrum. Das war im Oktober 1912, und heute ist die Regierung Folge der vom Zentrum und den Konservativen werden, feinen Schutz angedeihen läßt? Vielleicht melden auch ein­längst wieder betriebenen Brotwucherpolitit.( Sehr richtig! lints.) Herr mal fluge Geschäftsleute einen Apparat zum Geldschrank unter dem Joch der preußischen Junker, Sofinski hat letthin eine Resolution zur Untersuchung der Gefundheits- tnaden zum Patent an."( Sehr gut!) Sollte das Patentamt genau wie sie sich seinerzeit beim Fleischbeschaugesetz darunter verhältnisse der Bergarbeiter in Schlesien begründet. Was er dort wirklich ein solches Patent erteilt haben, so wäre das eine un hat beugen müssen. die Auseinandersetzungen der ausgeführt hat, trifft für alle Bergarbeiter zu, vor allem erhörte Ungehörigkeit( Sehr richtig 1), die noch dazu mit Herren von der Rechten über Seuchenschutz, Fleischbersorgung auf die in Rubrrevier. Ich bitte daher um Annahme unserer dem Patentgefeß in unlösbarem Widerspruch steht, denn ausdrücklich und so weiter sind nichts als umhüllung für das Resolution, welche die Untersuchung auf alle Bergarbeiter aus ausgenommen vom Patentschutz sind Erfindungen, deren Verwertung agrarische Machtgebot; die Agrarier diktieren die Preise dehnen will. den Gesetzen oder den guten Sitten zuividerläuft. und die Verbraucher haben sie zu zahlen. Es war ein be= 1904 wurde vom Reichstag bereits ein dringender Antrag des Abg. Werner Hersfeld( Antis.) wünscht Besserstellung der schämendes Schauspiel in der Kommission, wie die Ver- internationalen Vereins zur Reinhaltung der Flüsse dem Reichs- Beamten des Patentamis. Seitdem ist die Ver treter der Regierung tiefe Reue und Zerknirschung darüber zeigten, tangler zur Erwägung überwiesen. Die Diskussion schließt. Das Stapitel wird bewilligt. daß die Regierung überhaupt den Mut zu einem folchen Schritt gefchmugung der Flußläufe noch größer geworden. Hier- Hierauf vertagt das Haus die Weiterberatung auf Mitt­habt habe. Die ganzen Erflärungen liefen darauf hinaus: Je eher gegen sollte das Reichsgesundheitsamt ein Beto einlegen. Gewiß ist die woch 1 Uhr. wir das Gesez wieder losbekommen, desto froher ist die Regierung, Frage der Abwässerbeseitigung für die Industrie fehr wichtig, aber Schluß 3 Uhr. sie denkt nicht mehr daran, bis zum April 1914 durchzuhalten, fie fann doch nicht durch die restlose Verschmutzung der Flüne gelöst auf keinen Fall will fie aber darüber hinausgehen, während werden, man wird wie in England dazu übergehen müssen, be= doch alle Sachverständigen darin übereinstimmen, daß in sondere Abwässertanäle zu bauen. Ein typisches Beispiel Jahresfrist keine nennenswerte Aenderung der Zu der Verschmutzung durch Fabrikabwässer und Fäkalien bildet die Seitdem die stände erfolgen kann. Dazu kommt, daß man den Staaten, die upper, die früher fristallklares Wasser hatte. die Bollermäßigung benutzt haben, von Anfang an Schwierig Elberfeld - Barmer Farbwerke ihre Abwässer hineinleiten, lebt heute teiten gemacht hat. Ich erinnere an das Verbalten gegenüber fein Fisch, fein Frosch, fein Tier mehr in der Wupper , Frankfurt und die unwürdige Behandlung, die Berlin erfahren fie fließt blauschwarz dahin wie Deutschland . hat. Der preußische Landwirtschaftsminister hat sich( Heiterkeit.) Als nur Industrieabwässer in sie geführt wurden, in dieser Zeit der Not sogar die Aeußerung erlaubt, die Bevölkerung fagte mein Fraktionsgenoffe Scheidemann hier einmal, sie ist müsse sich daran gewöhnen, für Lebensmittel, insbesondere für Fleisch, fo schwarz, daß ein hineingetauchter Nationalliberaler als Abg. Caffel( Vp.) fordert zunächst Unparteilichkeit der Behörden höhere Preise auszugeben.( hört! hört! bei den Sozial- Bentrumsmann wieder herauskommen würde.( Heiterkeit.) Heute, im 23 ahlkampf und uneingeschänkte Vereins- und Demokraten.) Die preußisch- agrarische Gewaltherrschaft auf das wo auch die Fäkalien von Elberfeld - Barmen hineinfließen, würde er verfammlungsfreiheit, damit nicht Erbitterung und Reich hat bereits zu Unstimmigkeiten zwischen dem Reich und gar nicht mehr herauskommen, sondern in dem gelblich schwarzen Mißtrauen gegen den Staat entstehen. In einstündigen Aus­süddeutschen Bundesstaaten geführt. Ich erinnere daran, daß Schlamm stecken bleiben. Natürlich leiden unter der Verpestung führungen tritt er dann für die Uebertragung der Wohlfahrts­ein württembergischer Minister sich im Gegensatz zu Preußen des Wassers auch die kleinen landwirtschaftlichen polizei auf die Stadt Berlin ein, die ursprünglich selbst von sehr stark für die Gestattung der Einfuhr des Gefrierfleisches ein- Anlieger, deren Grundstücke entwertet werden. den Konfervativen verlangt wurde, er fritisiert dann das Verhalten würde man bald Ab= gefeßt hat. Freilich ist er inzwischen gegangen worden. es sich um Großgrundbesitzer, der Staatsregierung in der Frage der Eingemeindung von aber die kleinen Landwirte findet man nur Aber sogar mit einem Bundesstaat, dessen Agrarfreundlichkeit über hilfe schaffen; Treptow . Wäre Berlin im Landtag durch Konservative oder allen Verdacht erhaben ist, hat das Reich Differenzen bekommen, beim Steuerzahlen.( Sehr richtig! bei den Sozialdemo- Zentrumsleute vertreten, so würde man uns nicht so behandeln. weil in Preußen das extremste Agrariertum herrscht. Mir ist aus fraten.) Das Wuppertal hat wundervolle landschaftliche Reize, die füddeutschen Intereffentenkreisen eine erbauliche Historie über einen alljährlich Hunderttausende aus nah und fern heranziehen. Auch Dann polemisiert er gegen den Abg. v. Sardorff und gegen die Polenenteignung und motiviert die Stimmenthaltung Ileinen Handel mitgeteilt worden, den das Reich und Breußen dieien wird die harmlose Naturfreude durch das verpestete Wasser der Fortschrittler im Reichstag mit der Zuständigkeitsfrage. mit Bayern ausgefochten hat. Im Herbst vorigen Jahres teilte vergällt. In ihrer Berzweiflung haben die geschädigten Wupper -( Sehr richtig! bei den Fortschrittlern.- Abg. Borchardt: die bayerische Regierung der Reichsregierung mit, daß sie eine schon anlieger jegt den Klage weg gegen die Elberfelder Farbwerte be­längst gebotene Erleichterung der Vieheinfuhr aus den Schweizer schritten. Es sollte aber das Reichsgesundheitsamt im öffentlichen 8wischen zivei Stühle gefeßt!) Von der Sozialdemokratie treunt uns eine tiefe luft, fie verhett die Klassen und Kantonen Schwyz und Appenzell für nötig halte und vor- Interesse eingreifen. Uebrigens bildet die Wupper nur ein Beispiel. bergiftet das Arbeitsverhältnis.( hört! hört! rechts nehmen werde, weil diese beiden Kantone vollständig feuchen- In ganz ähnlicher Weise werden viele Flüsse verpestet und und im Zentrum. Lebhafte Zurufe der Sozialdemokraten.) Die frei feien. Es ist das wieder ein eklatanter Beleg für den Krautheitsherden, zu einer ständigen Gefahr für die Ge­Sozialdemokratie beeinträchtigt vielfach die Freiheit der Mißbrauch, der mit der Seuchengefahr getrieben wird. Bayern be- fundheit des deutschen Volles umgebildet.( Bravo 1) Arbeit.( Stürmischer Widerspruch bei den Sozialdemokraten.) schränkte sich auf diese Mitteilung und verfügte kurz darauf die Auf- Abg. Dr. Gerlach( 3.) wünscht reichsgesetzliche Regelung der Ver- Ich verurteile auch den politischen Boylott in jeder hebung der Sperre selbständig. Das war für einen agrarisch hältnisse des Krantenpflegepersonals. Die Resolution Form, aber bei alledem spreche ich aus, daß uns die regierten Staat eine Maßregel, der die Vernunft wenigstens nicht der Sozialdemokraten fei seinen Freunden zu schematisch. Bei der Wege des Herrn v. Stardorff nicht weiter bringen. Unter ganz fehlte. Aber eben deshalb ereignete sich nun folgendes. Einige Bekämpfung der Tuberkulose tommt es vor allem dar- dem Sozialistengesetz ist die Sozialdemokratie ständig gestiegen. Tage vorher war auch von der Schweizer Regierung wegen auf an, die Ansteckung von Mensch zu Mensch in der Familie zu ber- Eine geistige Bewegung ist durch Zwangsmaßregeln nicht zu besiegen. derselben Sache mit Berlin Fühlung genommen worden. Da hüten und die Bevölkerung aufzuklären über die Art ihrer Entstehung. Unerhört sind die Angriffe Kardorffs auf den Reichstag und wußte man natürlich viel besser, was man der Schweiz zu ant- Berbreitung und Verhütung. Schon in der Volksschule sollten die feine Forderung, daß Delbrück der junge Mann des Ministers worten hatte. Herr Delbrück diftierte sofort eine ablehnende Ant- Kinder darüber unterrichtet werden. Dallwig sein solle, schädigt die Reichseinheit. Die Rechts­wort an die Schweiz . Diese Antwort sollte eben abgehen, als aus München die Nachricht eintraf, daß München die Sperre auf gehoben habe.( Sört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Hier hatte einmal das exiremste preußische Agrariertum sich mit seinem Einfluß auf das Reich bis auf die Knochen bloßgestellt.

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Am Ministertisch: v. Dallwig.

Der Etat des Ministeriums des Junern.

8 weiter Tag.

Abg. Haegy( Els.): Die Verhältnisse des Krantenpflege ungleichheit, das verrottete Wahlrecht und die personals sind in der Tat verbesserungsbedürftig. Es ist auch Scharfmacherbete fördern nur die Sozialdemokratie. Wir richtig, daß in den Schwesternheimen Raubbau mit der menschlichen würdigen Preußens Verdienste vollauf und wünschen, daß es wieder Arbeitskraft betrieben wird. Stedner flagt weiter über die Kon- moralische Eroberungen in der Welt machen könnte. Dazu gehört ausländischer Weine, denen gegenüber die aber das Reichstagswahlrecht für die Landtags= Kontrolle des Beingesetzes versage. wahlen und eine gerechte innere Politik.( Lebhafter Beifall bei Abg. Laug( bahr. Bauernbund) berlangt energische Maßregeln der Volkspartei.) zur Bekämpfung der Schweinepest.

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Präsident des Gesundheitsamts Bumm: Es sind eingehende Forschungen über die Schweinepest vom Reichsgesundheitsamt ver­öffentlicht worden. Jure Betämpfung ist auch im neuen Biebfeuchen Es ist auch von 1910 bis 1911 ein fleiner gefeßz borgesehen. Rüdgang dieser Seuche bereits eingetreten.

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Minister des Innern v. Dallwit: Herr Cassel scheint das Wahlrecht und das wählen als Selbstzwed zu betrachten und es für gleichgültig zu halten, welche Wirkung ein Wahlrecht auf die Aus­übung der Landesgeschäfte hat, fodaß das demokratischeste Wahlrecht ohne Rücksicht auf die Eigenart der besonderen Landesverhältnisse den Vorzug verdiene. Selbst die erbittersten Gegner des preußischen Wahlrechts wollen nicht im Ernst bestreiten, daß die bisher mit diesem Wahlrecht gewählten Landtage fachlich und erfprießlich gearbeitet haben, insbesonder für die materiellen und ideellen Interessen der minderbemittelten Streife der Der Minister rühmt dann die preußische Gesetzgebunn im Unterrichts-, Steuer- und Kommunalwesen, die die Güte des Wahlrechts

Es wurden nach München Vorstellungen erhoben, München hätte jeine Maßregel etwas früher mitteilen können, beinahe wäre die entgegengesetz e Antwort von Berlin abgegangen und das hätte doch einen sehr ichlechten Eindruck gemacht. Gewiß, diese ganze preußisch- agrarische Wirtschaft macht überhaupt einen sehr schlechten Eindruck auf das Ausland.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Der Staatssekretär wird meine Darstellung ja wohl bestätigen müssen. Bei dieser Vorlage hat die Rechte so staatsfeindlich Abg. Antric( Soz.): gehandelt, wie nur denkbar, aber dieselben Leute werfen der Sozialdemokratie Staatsfeindlichkeit vor und verlangen. Ausnahme- Meine Ausführungen über die Länge der Arbeitszeit des gefege gegen uns. Zu den fortwährenden Stod prügeln auf rantenpflegeperionals muß ich voll aufrecht den Magen will die Rechte nun noch mit neuen Entrechtungs- erhalten. Daß junge Mädchen auf Stationen, wo geschlechts- Bevölkerung.( Rebhafter Beifall rechts und im Zentrum.) gesetzen gegen das Volk vorgehen. Wissen Sie denn, was Sie in trante Männer liegen, beschäftigt werden, kommt heute noch vor. Der Verstiegenheit Ihrer Herrichergel üste eigentlich Ich kann das nach wie vor von meinem Standpunkt aus nur als Auf einen Mißstand muß ich noch tun? Im alten Rom forgten die Herrschenden wenigstens dafür, Schweinerei bezeichnen. daß Brot und Spiele für die Masse da waren. Die preußischen hinweisen. Selbst staatliche Anstalten nehmen Pflegepersonal an, das Agrarier aber wollen das Reich zu Ausnahmegefeßen gegen nicht die geringste Vorbildung hat, ja es wird in Inseraten aus- betveise, und erklärt mehrmals entschieden, daß die Erörterung der das Volk bringen, das fie vorher zur Entbehrung und Unter- drücklich darauf hingewiesen, daß Kenntnisse in der Krankenpflege Bolenfrage durch den Reichstag dessen Zuständigkeit über­ernährung berurteilt haben. Bei diesem Gesetz war die Sozial- nicht erforderlich find. Solange selbst staatliche Anstalten schreite.( Bravo ! rechts und bei den Nationalliberalen.) Er erklärt demokratie die Regierungspartei und die Konservativen standen in mit so schlechtem Beispiel vorangehen, werden die Verhältnisse schwer- dann, daß er in dem von Cassel anerkannten Bestreben, das Reichsvereinsgesetz unparteiisch zu handhaben, nicht nachlassen der Opposition. lind zu derselben Zeit hält Herr v. Kardorff lich anders werden. werde. Die übrigen Ausführungen des Ministers sind eine Polemik in Sachen der Eingemeindung von Vor­orten nach Berlin . Was der Landrat und Landesdirektor in dieser Frage getan haben, haben sie als Kommunalbeamte getan; die Staatsbehörden sind mit der Angelegenheit überhaupt noch nicht Die der Stadt Berlin 1891 nahegelegte Ein befaßt gewesen. gemeindung mehrerer Vororte hat sie abgelehnt. Es ist klar, daß bie Interessen der Kreise und der Probing bei Gingemeindungen gewahrt werden müssen. Das ist keine Beschränkung der Selbstver­waltung. Auch bei der Erledigung des Gesuchs der Stadt Berlin ist Berlin nicht brüstiert worden, denn die Wohnungspolizei betrifft berichiedene Zweige der Verwaltung und dies sowie die Ablehnung eines gleichen Antrages vor zwei Jahren machte eine eingehende Prüfung des Antrages notwendig.( Beifall rechts.)

im Landtag feine Herausfordernde Nede. Hüten Sie sich, daß Dann hat noch der Abg. Thom a einen ganz leichtfertigen Vor­Sie den Bogen nicht zu straff spannen! Ein solches wurf gegen mich erhoben. Er behauptete, als ich seinerzeit die An­System muß über kurz oder lang zusammenbrechen.( Lebhafte Zuflagen gegen die Krankenhausverwaltungen vorbrachte, hätte mich stimmung bei den Sozialdemokraten.) lein Nationalliberaler angegriffen, sondern Prinz Schoenaich Abg. Bauly- Cochem( 3.) führt aus, daß die Schafzucht in Carolath habe mir sogar für mein Auftreten gedankt. Erstens war Deutschland ganz gewaltig gehoben werden könne, die Forstvertal Prinz Schoenaich- Carolath damals gar nicht mit tung tönnte zu diesem Zwed sehr wohl einen Teil der Waldungen, glied der nationalliberalen Partei und zweitens die Schälwälder, zum Abholzen hergeben, auch an die Gemeinden. hatte ich Bezug genommen auf spätere Borgänge im Jahre 1901, Dadurch könnte die Fleischproduktion sehr gehoben werden. wo in der Tat der nationalliberale Abg. Endemann in bezug auf mich Abg. Heck( natl.): 2ir erkennen die augenblidliche das Wort brauchte: Nur immer kühn verleumden, es bleibt Zeuerung an; die deutsche Landwirtschaft ist aber imstande, den schon etwas hängen.( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Ich inneren Bedarf an Fleisch zu decken, das haben die Refultate der stelle alio fest, daß nicht ich, sondern der Abg. Thoma frivol ge­legten Viehzählungen ergeben. Der Redner geht weitläufig auf die handelt hat, indem er einen so infamen Angriff gegen mich richtete. Landwirtschaft, ihre Eristenzbedingungen und Rentabilität ein.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Bizepräsident Dove rügt die Ausdrüde frivol", und infam". Abg. Herold( 3.) erklärt die Errichtung eines Instituts für wissenschaftlige Erforschung der Milchwirtschaft für eine sehr wichtige Aufgabe, die aber nicht das Reich, sondern Abg. Arustadt( f.) verbreitet sich über die innere Kolonisation. die Einzelstaaten zu lösen haben. ( Vizepräsident Dr. Paasche ruft ihn zur Sache.) Wir werden nicht Abg. Koßmann( 3.) flagt über die Verunreinigung der Blies aufhören, für die innere Kolonisation und die Ansiedler zu wirken. bei Neunkirchen , die ähnlich sei, wie die vom Abg. Dittmann bei Abg. Krömer( Vp.): Der fleine Bauer hat ein großes Interesse der Wupper beklagte.

Vizepräsident Dr. Paasche ruft den Reduer zur Sache. Abg. Heck: Der vorliegende Entwurf ist das äußerste, was wir zubilligen fönnen, denn von unserer Wirtschaftspolitik wollen wir nicht abgehen.

an der Aufhebung der Futtermittel zölle.( Vize- Damit schließt die Disfuffion. Ueber die Resolutionen wird präfident Dr. Baasche: Die gestern abgelehnte Resolution auf im Laufe der nächsten Woche abgestimmt werden. Das Kapitel wird Aufhebung der Futtermittelzölle steht heute nicht mehr zur Dis bewilligt. luffion.) Dem fleinen Bauer muß es ermöglicht werden, mehr Beim Kapitel, Biologische Anstalt für Band- und

Abg. Nissen( Däne) lagt über antidänische Landrats­willfür in Nordschleswig, auch bei Aufstellung der Wählerlisten und über die Verfolgung der Heimatslosen.

Unterstaatssekretär Holt: Wir müssen hierbei die deutschen Interessen wahren!

Abg. Stroffer( f.): Ich würde wünschen, daß Gaffels anti­sozialistische Ausführungen Eindruck auf seine Freunde machten. Das Autoschnellfahren und die Schmuzliteratur wissen bekämpft werden. Wedekinds Frühlings Erwachen" ist ein Schmuzstüd. Die Kriminalpolizei macht aus einer gewiffen Sensations sucht der Presse Witteilungen aus der Untersuchung von Verbrechen. Immer nur sollen die Streif­

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