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Gewerkschaftliches.

Freibeutertum im Arbeitgeberverbande. Außer den Arbeitern drohen die Herrschaften vom Arbeit geberverband auch den Lieferanten mit der Hungerpeitsche. Sie suchen nach berühmten alten Mustern ihren Kassen, mit denen es nicht am besten zu stehen scheint, durch einen organi­sierten Raubzug auf die Taschen der Kaufleute aufzuhelfen. Der Arbeitgeberverband für das Maler-, Anstreicher- und wieder fahrplanmäßig.

verwandte Gewerbe in Rheinland und Westfalen " verjendet an

die Lieferanten dieses Rundschreiben:

Sehr geehrter Herr!

Husland.

Streit von Schiffsoffizieren. Aus Marseille wird gemeldet:

eine Verhandlung zwischen einer Kommission der Angestellten und der am 1. April dieses Jahres abläuft. Der Streit bot damals den der Direktion zustande. Die Direktion erklärte sich schriftlich bereit, Christlichen eine weidlich ausgenügte Gelegenheit, sich als Streif­die borgenommenen Maßregelungen zurückzunehmen. Die Wieder- brecherlieferanten en gros zu etablieren, wobei sie sich noch eine einzustellenden müssen erklären, nicht gegen die Gesellschaft agitieren ungeheure Blamage zuzogen, da die kostspielig herbeigelotsen Streit zu wollen. Die Strafverfügungen sollen eingehend geprüft werden. brecher die eingearbeiteten tüchtigen Gesellen nicht ersezen konnten. Bis Mitte Februar soll die Antwort auf die Gehaltsforderung vor- Jetzt haben die Unternehmer den Tarif gekündigt, wahrscheinlich in liegen; die Direktion wollte sich erst Mitte März dazu äußern. ziemlich schwer werden, und wenn die Unternehmer aus der letzten der Absicht, das Bestehende nach rückwärts zu revidieren. Das dürfte Diese Zugeständnisse wurden von den Angestellten angenommen. Tarifbewegung nichts gelernt haben, so müßten sie eben nochmals Am Sonntag um 11 Uhr vormittags verkehrten die Hochbahnzüge gezwungen werden, einzusehen, daß organisierte Arbeiter eine ein­mal errungene Position nicht so leicht preisgeben. Die Tariftündi irriums geworden, daß die Fernhaltung oder Bernichtung jeger aber darauf schließen, daß auch an anderen Orten und in anderer Die Direktion ist das Opfer des bekannten Scharfmacher- gung im Schlossergewerbe Stuttgarts durch die Unternehmer läßt Organisation der Arbeiter das Unternehmertum vor Ueber- Baubranchen die Unternehmer aggressiv gegen die Arbeiter vor Der Beginn eines neuen Geschäftsjahres steht bevor und da- raschungen sichere. Es handelt sich bei dem Ausstand in Hamburg zugehen gewillt sind. Hinter dem Angriffsplan stedt wohl niemand mit die Erneuerung der Ihnen befannten Vorzugsfarten. Trog um einen sogenannten wilden" Streif. Das streikende Personal anders als der Unternehmerverband für das Baugewerbe. des Beschlusses des Händlerverbandes, feine Karten abzunehmen, ist zum größten Teil unorganisiert, da die Direktion nur Nicht­ist der Erlös noch in keinem Jahre so hoch gewesen wie in diejem organisierte einstellte und ihren Angestellten den Anschluß an die Jahre. Es zeugt dies einmal von einer straffen Disziplin unserer Organisation aufs strengste verbot. Die Gründung einer soge­Mitglieder, die unsere Parole: Ohne Vorzugskarte feinen Auf- nannten Fürsorgekasse, zu der die Angestellten ganz enorme Bei­trag" immer mehr befolgen; zum anderen von einer erfreulichen träge zahlen sollten, die sie natürlich bei ihren geringen Gehältern Einsicht unserer Lieferanten, die durch Lösung der Karten be- nicht aufzubringen vermochten, hatte unter den Angestellten eine fundet haben, daß sie hierdurch mitarbeiten wollen an einer Ge­fundung und Gesunderhaltung unseres Gewerbes. große Unzufriedenheit und Erregung hervorgerufen und schließlich Diese Herren haben eingesehen, daß die durch Tarifverträge ein Vorgehen der Angestellten verursacht. Diesen Vorstoß hat die dem Erwerbe vom Arbeitgeberverband erfämpfte Ruhe auch ihnen Direktion mit der Maßregelung von 10 Angestellten beantwortet, zugute kommt, indem durch Streiks und Aussperrungen ver- die ein Bittgesuch an die Direktion unterzeichnet hatten. Die Nach ursachte Arbeits- und damit Materialausfälle wegfallen, unsere richt von der Maßregelung bewirkte, daß die Angestellten mitten Kollegen hierdurch weiterhin finanziell gestärkt werden und ihren in der Nacht zum Sonnabend ihre Tätigkeit einstellten und daß Verpflichtungen weit besser nachzukommen vermögen, wie eine im Laufe dieses Tages auch die übrigen bis auf einige Werkstätten­durch Streiks und Aussperrungen geschwächte Arbeiterschaft. arbeiter und das Aufsichtspersonal sich ebenfalls dem Streit an­Ganz besonders gilt dies im kommenden Frühjahr. Am 15. Beschlossen. Nun mußte sich die Direktion dazu bequemen, mit dem bruar laufen bekanntlich die Tarifverträge ab und die Gehilfen­schaft, die in den letzten Jahren sowohl in numerischer wie finan­zieller Beziehung außerordentliche Fortschritte gemacht hat, wird, nach den bisher bekannt gewordenen exorbitant hohen Forderun­gen zu urteilen, alles versuchen, uns und damit auch unsere Liefe ranten zu schädigen. In diesem Kampfe gehören Händler und Malermeister, die ein gleiches Interesse an dem Wohlergehen des Gewerbes haben, zusammen und ein Beitrag zur Rüstkammer des Arbeitgeberverbandes durch Lösung der Vorzugskarten ist deshalb sicherlich fein unbilliges Verlangen.

Deutschen Transportarbeiterverband zu verhandeln, der daraufhin die Forderungen des Personals vertrat und neben einer allgemeinen Lohnerhöhung die Anerkennung der Organisation forderte.

Die heiligsten Güter des Vaterlandes". Der fonservative Abgeordnete Strosser rief im Abgeordneten­hause am Sonnabend nach einem Gesez zum Schutze der Arbeits­willigen, um die heiligsten Güter des Baterlandes" zu verteidigen. Da wir eine Liste aller derjenigen Lieferanten, die Vorzugs- Von welcher Art diese heiligsten Güter der Nation" find, kann man farten bezogen und diejenigen, die Karten nicht bezogen haben, iegt wieder an der Aussperrung in der Uniongießerei bruden lassen, um sie jedem einzelnen unserer Mitglieder zuzu Königsberg studieren. Eine Reihe Streifbrecher sind immer stellen zu fönnen, bitten wir uns auf beiliegender Postkarte ans noch mit Dolchen und Revolvern bewaffnet, obwohl sie bereits geben zu wollen, wieviel Karten Sie für 1913 benötigen und auf wiederholt großes Unheil angerichtet haben. Dieser Tage hat ein welchen Namen die Haupt- und eventuell Nebenkarten auszu- 22 Jahre alter Hingebruder wieder eine Schießerei veranstaltet. Er stellen sind. Jede Firma muß erst im Besis einer Hauptkarte zu befand sich in einer Kneipe und benahm sich hier ungebührlich; 20 M. sein, che für weitere Vertreter Nebenkarten zu je 10 M. schließlich zog er einen scharfgeladenen Revolver ausgestellt werden können. Ta uns im vergangenen Jahre häufi hervor und bedrohte damit die Gäste. Er wurde ger Klagen zu Ohren gekommen sind, wonach Reisende infolge der aber veranlaßt, die Waffe einzustecken. Darauf ergriff er jedoch ein gleichen Farben der Karten für 1911 und 1912 Mißbrauch ge- Bierseidel, schlug damit einem Monteur ins Gesicht und zer= trieben haben, haben wir für 1913 graue Karten als Hauptfarten schmetterte dem Manne das Nasenbein!! Hierauf und dunkelblaue Karten als Nebenfarten herstellen lassen. ergriff der brutale Bursche die Flucht; er wurde jedoch verfolgt. Sollten wir bis zum 15. Dezember d. J. nicht im Bejiz Ihrer Als ihm seine Verfolger Hart auf den Fersen waren, zog er wiederum Bestellung sein, so dürfen wir wohl annehmen, daß Sie keine feinen Revolver und feuerte einen Schuß a b. Die Kugel Karten wünschen. Mit der Verkaufsvereinigung des Bezirks IV streifte den Hut eines Mannes und richtete glücklicherweise sonst der Vereinigten deutschen Tafelglasgroßhändler sind Berhand- keinen Schaden an. Wie leicht aber hätte hier ein Menschenleben lungen im Gange über Erneuerung des mit demselben getätigten vernichtet werden können. Die Staatsstüße wurde nunmehr einem Vertrages, wonach Vorzugskarten von den Mitgliedern der Ver- Schuhmann übergeben, der sie zur Polizeiwache schaffte. Und solche einigung nicht verlangt werden dürfen. Elemente werden als die heiligsten Güter des Vaterlandes" be­zeichnet. Für sie wird noch ein größerer gejeglicher Schutz verlangt.

Sollten Sie bisher Vorzugskarten von uns nicht bezogen haben, und aus dem Vorstehenden deren Berechtigung nicht er­kennen, so sind wir gerne bereit, Ihnen kostenlos die Broschüre Weshalb soll jeder Lieferant eine Vorzugskarte haben" zuzu­senden.

In der Hoffnung, bald von Ihnen zu hören, zeichnet in vor­züglicher Hochachtung

Der Vorstand des Arbeitgeberverbandes für das Maler-, Anstreicher und verw. Gewerbe in Rheinland und Westfalen , E. V. E. Wenner, Vorsitzender. Dr. Coelsch, Syndikus." Aus dem Brandbriefe geht hervor, daß die Lieferanten sich diesem unerlaubten 3wange fügen. Was sollen sie auch schließlich tun? Die Konkurrenz ist groß und es ist nicht zu erwarten, daß sich ein Staatsanwalt findet, der auf diese an Erpressung grenzenden Praktiken die Handhaben des Gejeges anwendet. Anders läge die Sache, wenn es Arbeiter wären, die auf einem solchen Wege zu einem Kriegsschaße zu kommen suchten. Da würde der öffentliche Ankläger nicht lange auf sich warten lassen. Wer erinnert sich in diesem Zu­sammenhange nicht, welcher Apparat von Staatsgewalt oft in Bewegung gesetzt wurde, wenn die Arbeiter mal eine harmi lose Sammlung veranstalteteten?

Achtung, Schiffszimmerer! Auf der Werft von Caesar Woll­ heim in Cojel bei Breslau sind sämtliche Holzschiffbauer wegen Lohndifferenzen ausständig geworden. Die Schiffszimmerer aller orts werden dringend ersucht, den Zuzug von Schiffszimmerern nach Breslau streng fernzuhalten.

Das Schicksal einer Hirsch Dunckerschen Tabakarbeiter genossenschaft.

Die Dampfer- Compagnie Abre hatte ihren Offizieren eine Ges haltserhöhung zugesagt, indessen diese nicht ausbezahlt. Am Sonns abend weigerten sich nun die Offiziere des Dampfers Kanada ", der mit 500 Passagieren zur Ausreise nach New York bereit war, den Hafen zu verlassen. Sie fordern Inkraftsetzen des Regle ments für Schiffsoffiziere, das infolge des letzten Ausstandes der eingeschriebenen Seeleute ausgearbeitet wurde und von den übri­weitere Kreise. Am Montag sind die in Havre stationierten gen Schiffsgesellschaften angewendet wird. Der Streik zieht jetzt Dampfer Mauretania" und Madonna" von ihren Offizieren ver­lassen worden. Die Streitenden wollen sich mit ihren Kollegen von dem Dampfer Kanada " solidarisch erklären. Einigungsver suche waren ohne Erfolg.

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In der amerikanischen Stahlindustrie steht ein Riesenaus­it and bevor. Obgleich der Stahltrust vorbeugend einige Lohn­erhöhungen bewilligte, hat der Verband der Stahlwerksarbeiter einen Aufruf zu einem Generalstreit in den Walzwerken des Trusts im Bezirke Pittsburg erlassen. Wenn es nicht noch vorher zu einer Ginigung kommt, würden 40 000 organisierte Arbeiter in den Aus­stand treten. Die Arbeitsniederlegung soll noch in dieser Woche erfolgen.

Siegreicher Eisenbahnerstreif.

Die Angestellten der Canada- Pacific- Bahn haben einen Streit siegreich durchgefochten. Es sind ihnen infolgedeffen höhere Löhne bewilligt worden.

Letzte Nachrichten.

Briands Stellungnahme zur Wahlreform. Paris , 3. Februar. ( W. T. B.) Ministerpräsident Briand empfing heute eine Abordnung des Komitees der republikanischen Vereinigung für die Wahlreform und erklärte, er werde vor der Senatskommission und vor dem Senat für die Hauptbestim­mungen des von der Kammer angenommenen Entwurfs eintreten. Die Abänderungsanträge über die weniger wesentlichen Punkte des Gesezentwurfs werde er annehmen, vorausgesetzt, daß die Ver­tretung der Minderheiten gesichert bleibe. Vor der Senatstom­mission gab Briand dieselbe Erklärung ab, worauf die Kommission fast einstimmig beschloß, ihre früheren Beschlüsse aufrechtzuerhalten.

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Die Fortsetzung des Krieges unvermeidlich? Sofia , 3. Februar. ( W. T. B.) Der Mir" weist die Vorwürfe zurück, daß die Bulgaren mit übertriebener Hast handelten. Diese Vorwürfe, so schreibt das Blatt, sind nicht verdient. Denn die Langjamfeit in den Verhandlungen, die treffen, auferlegte, durfte nicht ins Unendliche fortgesetzt wer dem Lande ungeheure Opfer, die selbst die des Krieges über­den. Es genügt, daran zu erinnern, daß Bulgarien wegen der Zeitung" geschrieben: Vor einiger Zeit gründete eine Anzahl Mit- auf dem Kriegsfuß erhält, um die Notwendigkeit der von der Unter dieser Spigmarke wird der Westdeutschen Arbeiter- Halsstarrigkeit der Türkei mehr als eine halbe Million Mann glieder des Hirsch- Dunderschen Tabatarbeiterverbandes unter Führung des Zentralvorsitzenden Stephan und des General- Regierung getroffenen Entscheidung zu verstehen. Da die jetretärs off eine Tabatarbeitergenossenschaft mit dem Siz in Türkei der Kollektivnote der Mächte nicht nachgegeben hat, Seidelberg. Die Herstellung der Zigarren follte in Sodenheim fonnte niemand von den Mächten verlangen, daß diese zu ( Baden), geschehen. Das Unternehmen wurde ins Leben gerufen Zwangsmaßnahmen gegenüber der Pforte ihre Zuflucht auf Grund der traurigen Arbeitsverhältnisse", wie auf Drängen nehmen. Die Wiederaufnahme des Krieges ist daher unaus­arbeitsloser Mitglieder des Gewerkvereins der Zigarren- und bleiblich. Und dann wird es sich nicht mehr um das Wilajet Tabatarbeiter. Nachdem man nun einige Wochen in Hockenheim Adrianopel handeln, sondern es wird nur von Konstanti fabriziert hatte, fam eines guten Tages der Generalsekretär und erklärte den verblüfften Arbeitern, die Filiale jolle nach Zeimen nopel und den Dardanellen zu sprechen sein. ( Baden) verlegt werden. Unter den Gründen, die nach seiner Türkische Klagen. Nichtsdestoweniger bleibt dieser Ausweg der Unter- Angabe zu diesem Schritt veranlaßt haben sollten, verdient der eine Paris , 3. Februar. Der türkische Delegierte Reschid nehmer, zu einem Kampffonds zu kommen, blamabel. Unter besonders hervorgehoben zu werden, daß in Leimen die Ar­feinen Umständen ist er geeignet, der Mitwelt Achtung oder beitslöhne billiger feien als in Hodenheim, mit Bascha erklärte einem Sonderberichterstatter des" Matin": Nie­gar Respekt vor der Unternehmerorganisation beizubringen! unter sogar 1 M. pro Mille!! Daß durch dieses Vorgehen die mals ist ein Besiegter mit größerer Härte behandelt Der vom Standpunkt der Pinselmeister beklagenswerte Um- Hockenheimer Ortsgruppe des Hirsch- Dunckerschen Verbandes völlig worden. Wir haben keinerlei Beweise von Sympathie erhalten, durcheinander gekommen ist, versteht sich am Rande. Aber man keinen Aft der Unparteilichkeit gesehen, kein Wort der Freundschaft stand, daß smarte Handelsreisende mit den aufgezwungenen frägt sich unwillkürlich: Wie ist so was möglich? Auf der einen gehört. Vae victis, das war der einzige Ruf, der an unser Ohr Karten Mißbrauch" getrieben haben, zeigt schon, wie lässig Seite will man durch die Gründung der Genossenschaft die trauri- flang. Europa wird die Haltung, die es uns gegenüber beobachtet die Brandschagung empfunden wird. Es muß da allerdings gen Arbeitsverhältnisse verbessern und verlegt zu dem Zwed hat, noch bedauern. Der Friede, den es uns aufzwingen will, wird die Frage entstehen: Wenn schon die Vorzeigung einer vor- die Genossenschaft an einen Ort mit noch billigeren Ar­jährigen Karte als Mißbrauch" bezeichnet wird, welcher Aus- beitslöhnen als in Hockenheim ! Auf der einen Seite will ihm später einmal teuer zu stehen kommen. druck ist dann für das Vorgehen der Arbeitgeberverbände am man arbeitslosen Mitgliedern des Gewerkvereine Arbeit geben und wirft sie dann nach kurzer Zeit mitten im Winter wieder auf die Plage? Straße. Derartige Manipulationen haben mit gewerkschaftlichen Prinzipien wenig zu tun.

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Berlin und Umgegend.

Tarifbewegung in der Dekaturbranche.

Die Blätter der Hirsch- Dunderschen Gewerfvereine täten gut, in der Oeffentlichkeit klarzulegen, wie es sich mit diesen Vor­gängen verhält.

Serbische Hilfe gegen Skutari.

Durazzo, 3. Februar. Von der serbischen Armee mur den hier gestern 1300 Mann mit reichlichem Proviant eingeschifff. Man nimmt an, daß sie sich nach Alessio begeben, um sich mit den anderen Streitkräften zu vereinigen, gegen Stutari vorzu­rücken und gemeinsam mit den Montenegrinern zum Sturm gegen die Stadt vorzugehen.

Serbisch- bulgarische Verständigung.

Explosionskatastrophe.

Bern , 3. Februar. ( W. T. B.) In Seebach bei Zürich er­folgte heute nachmittag in der Fabrik der elektrothermischen Werfe eine gewaltige Explosion. Während der Fabrikdirektor Kühne damit beschäftigt war, einen Versuch mittels Wasserstoffgases vor­zunehmen, explodierte der Rezipient, wobei Kühne getötet wurde. Das Fabrikgebäude wurde durch den Brand völlig zerstört. Der Sachschaden wird auf 100 000 Fr. geschätzt.

Die Tarifbewegung in der Holzindustrie. Die am 16. Januar gescheiterten Verhandlungen wurden gestern wieder aufgenommen. Unter dem Vorsiz des Freiherrn Eine Bewegung für den Neunstundentag. von Berlepsch traten die Parteien im Abgeordnetenhause zu sammen. Es wurde eine sehr ausführliche Generaldebatte ge= Ein größerer Kampf steht in dem kleinen Städtchen Groizsch pflogen, die hauptsächlich auf die Frage des Ablauftermins der bei Leipzig bevor. Die Arbeiter aus fünf Betrieben haben an den Belgrad , 3. Februar. ( W. T. B.) Trgovinski Glasnik" er. abzuschließenden Verträge und auf das Maß der von den Unter- Verband der Schuhmacher den Antrag gestellt, die neunstündige fährt, daß zwischen Serbien und Bulgarien ein neues Einder­nehmern zu gewährenden Arbeitszeitverkürzung sich erstreckte. Die in Groibich ab, sie beauftragten jedoch den Industrie- Schußver- nehmen getroffen worden sei, wonach Bulgarien für die großen von Arbeitszeit einzuführen. Verhandlungen lehnten die Unternehmer Verhandlungen werden heute fortgesetzt. band( Siz Drsden) mit der Führung der Unterhandlungen. Die der serbischen Armee im bulgarischen. Interesse in Thrazien und vor Verhandlungen verliefen resultatlos, da die gemachten Zu- Adrianopel gebrachten Opfer territoriale Rompensa­geständnisse der Unternehmer zu gering waren. Sie machten tionen in Mazedonien an Serbien erteilt habe. folgendes Angebot: Die Arbeitszeit( bisher im Winterhalbjahr 584 Stunden, im Sommerhalbjahr 59% Stunden, zwei Betriebe 58% Stunden) bleibt bestehen. Am 1. Juli 1913 tritt eine Ver­fürzung auf 58 Stunden ein. Nachdem von den Vertretern der Arbeiter darauf hingewiesen wurde, daß ein solches Angebot un­diskutabel sei, wurde ein weiteres Angebot gemacht, ab 1. April 1914 die Arbeitszeit auf 57% Stunden zu beschränken. Die Ver­fürzung soll lediglich an Sonnabenden eintreten, an den übrigen Wochentagen soll die zehnstündige Arbeitszeit bestehen bleiben. Für dieses Zugeständnis wurde von den Arbeitgebern gefordert, auf Ansuchen der Fabrikanten an drei Sonntagen im Jahr zu arbeiten und für zehn Ueberstunden auf den Zuschlag zu verzichten. Wie zu erwarten, lehnte eine Versammlung der Arbeiter diese Vor­London, 3. Februar. ( W. T. B.) Der große Frachtdampfer schläge fast einstimmig ab. Gleichzeitig wurde beschlossen, die Haddonhall" ist auf der Fahrt von Liverpool nach Kapstadt in der Kündigung am 1. Februar einzureichen und auf die Durchführung Saldanha- Bay( Südafrika ) auf den Strand geraten und befindet Der Streif bei der Hamburger Hochbahn erfolgreich der neunstündigen Arbeitszeit bestehen zu müssen. Sollten die beendet. Fabrikanten auf ihrem Standpunkt verharren, ist eine Arbeits- sich in gefährlicher Lage. Drei Eingeborene sind er­Die allgemeine Beteiligung der Hochbahnangestellten am Streit niederlegung unvermeidlich, die zirka 400 Arbeiter und Arbeite- trunken. Die Mannschaft soll in Sicherheit sein. hat diesen sehr schnell einen Erfolg gebracht. Am 1. Februar wurde rinnen umfassen wird. Arbeitsangebote von den Schuhfabriken in Zwei Kinder ertrunken. der Betrieb notdürftig mit Aufsehern und Streckenarbeitern aufrecht Groißsch sind zurückzuweisen. Eilenburg , 3. Februar. ( W. T. B.) In Dedelwit sind die erhalten. Abends 7 Uhr stockte er völlig. Die Angestellten riefen Der Bauschloffertarif in Stuttgart ist von den Unternehmern acht Jahre alte Tochter des Lehrers Wurm und die ein Jahr schließlich die Leitung des Transportarbeiterverbandes zur Ver- gekündigt worden. Im Jahre 1911 kam es nach einem mehrwöchent. ältere Tochter des Fabrikbesitzers Bunge auf dem Eise eingebrochen mittelung an. So fam noch am späten Abend des 1. Februar lichen sehr erbittert geführten Streif zum Abschluß eines Tarifs, und ertrunken. Berantw. Rebatt.: Alfred Wielepp, Neukölln. Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin . Drud u. Berlag: Vorwärts Buchdr. u Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl

Für die in der Berliner Dekaturbranche beschäftigen Arbeiter ist unter Mitwirkung des Einigungsamtes des Berliner Gewerbe­gerichts nach mehrmaligen Verhandlungen zwischen den beteiligten Organisationen der Arbeiter und der Vereinigung der Dekatur­anstaltsbesiber Berlins ein neuer Tarifvertrag abgeschlossen. Der­selbe sieht für alle Beteiligten eine Lohnaufbesserung von 1 M. pro Woche vor. Außerdem sind vorgesehen eine Verkürzung der Arbeitszeit um täglich eine halbe Stunde, Regelung der Bezahlung der Ueberstunden für Außenarbeiter, sowie Verbesserungen der Urlaubsverhältnisse. Der neue Vertrag läuft bis zum 31. De­zember 1915.

Deutfches Reich.

Gestrandeter Dampfer.