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Tundigen Personen zusammentrete, welche Jch dazu berufen werde. 1 mal gegen einen anderen Arbeiterparteiler angedeihen lassen. Dann bessere Freunde als sie im Parlament gehabt. In dieser Seffion Die Auswahl der letteren behalte Jch Meiner Bestimmung vor. tommt es vor, daß ein Liberaler in einem Wahlkreise für den Ar- haben Arbeiterparteiler nicht weniger als 61 Fragen über die Zua Unter den Schwierigkeiten, welche der Ordnung der Arbeiter- beiterkandidaten, in einem anderen gegen den dortigen Arbeiter- stände in Regierungswerkstätten an die Minister gestellt. verhältnisse in dem von Mir beabsichtigten Sinne entgegenstehen, kandidaten spricht. Daß solche Verhältnisse verwirrend und für die nehmen diejenigen, welche aus der Notwendigkeit der Schonung Arbeiterpartei schwächend wirken müssen, ist klar. Der Antrag der heimischen Industrie in ihrem Wettbewerb mit dem Auslande wurde nur kurz diskutiert und dann wurde zur Tagesordnung über fich ergeben, eine hervorragende Stelle ein. Ich habe daher den gegangen. Reichslanzler angewiesen, bei den Regierungen der Staaten, deren Reform des Parteitages. Industrie mit der unserigen den Weltmarkt beherrscht, den Zu­sammentritt einer Konferenz anzuregen, um die Herbeiführung gleichmäßiger internationaler Regelungen der Grenzen für die An­forderungen anzustreben, welche an die Tätigkeit der Arbeiter ge­stellt werden dürfen. Der Reichskanzler wird Ihnen Abschrift Meines an ihn gerichteten Erlasses mitteilen." Der Erlaß an den Reichskanzler ging dahin: " Ich bin entschlossen, zur Verbesserung der Lage der deutschen Arbeiter die Hand zu bieten, soweit die Grenzen es gestatten, welche Meiner Fürsorge durch die Notwendigkeit gezogen werden, die deutsche Industrie auf dem Weltmarkte konkurrenzfähig zu er­halten und dadurch diese und der Arbeiter Existenz zu sichern. Der Rückgang der heimischen Betriebe durch Verlust ihres Absatzes im Auslande würde nicht nur die Unternehmer, sondern auch die Ar­

beiter brotlos machen.

Wardrose( Eisenbahner): Niemand kann mich anklagen, fein guter Sozialist zu sein. Ich gehöre sowohl der J. L. P. wie der B. S. P. an. Ich muß aber sagen, daß die Regierungsarbeiter viel schlechter daran wären, wenn wir keine Arbeiterpartei im Parla­ment hätten. Zu diesem Punkte hatte die Bergarbeiterföderation folgenden als 80 000 Regierungsarbeiter und kann daher mit größerem Recht Hammond( Bostangestellter): Ich vertrete hier nicht weniger Antrag gestellt: " Wir beantragen, daß der Parteitag der Arbeiterpartei seine als Vertreter dieser Arbeiter reden als jeder andere. Die Arbeitera Aufmerksamkeit mehr den drängenden politischen Fragen zuwendet, partei hat uns im Parlament große Dienste geleistet. Als sich voris damit diese hinreichend diskutiert werden und sich der Gewerk ges Jahr die Regierung weigerte, unferen Wunsch, ein Komitee zur schaftskongreß mit wirtschaftlichen Fragen und allen anderen die Untersuchung unserer Lohnverhältnisse sofort einzusehen, zu era Gewerkschaften angehenden Angelegenheiten, die nicht politischer füllen, war es der Einfluß der Arbeiterpartei, der den Premiera Art sind, befassen kann." minister innerhalb sechs Tage zur Räson brachte. Butler ist wahr lich der lezte, der sich über die Arbeiterpartei beklagen sollte. Als er wegen seiner gewerkschaftlichen Tätigkeit von der Regierung aus einer ihrer Werkstellen entlassen worden war, war es die Arbeiter­partei, die seine Wiedereinstellung erzielte. Die Arbeiterpartei mag uns nicht gefallen, aber bedenken wir, daß sie nur der Refler der Arbeiterbewegung im Lande ist und das nur sein kann.

McKerrell( Bergarbeiter): In der Arbeiterbewegung Großbritanniens kommt viel zu viel Verdoppelung der Arbeit vor. Die Arbeit sollte mehr geteilt werden. Das Notwendigste ist, daß wir von der Tagesordnung des Parteitages alle Punkte streichen, die schon auf dem Gewerkschaftstongreß besprochen worden sind. Anstatt eine Menge verschiedener Fragen nur oberflächlich zu be­sprechen, sollten wir einige wenige Fragen gründlich diskutieren. Die Funktion dieses Kongresses ist, die öffentliche Meinung über wichtige politische Fragen aufzuklären.

Smillie( Bergarbeiter): Die Arbeiterpartei ist keine reboa Die in der internationalen Konkurrenz begründeten Schwierig Tutionäre sozialistische Partei. Ich wünschte, sie wäre es. Wenn fie feiten der Besserung der Lage unserer Arbeiter lassen sich nur durch es wäre, wäre die Kritit, die wir gehört haben, vollkommen gerechta internationale Verständigung der an der Beherrschung des Welt- Twist( Bergarbeiter): Es wäre angebracht, wenn die Dele fertigt. Die Arbeiterpartei ist ein Rompromiß zwischen den Sozia marktes beteiligten Länder wenn nicht überwinden, so doch ab- gierten nur solche Anträge einbrächten, auf die es wirklich ankommt. listen und den Gewerkschaftern und weist natürlich alle Schwächen schwächen. In der Ueberzeugung, daß auch andere Regierungen von Die Partei verliert dabei, wenn der Parteitag seine Zeit mit eines Kompromisses auf. Aber sie hat der Arbeiterschaft sehr wert­dem Wunsche beseelt sind, diese Bestrebungen einer gemeinsamen Familiengezänt vertrödelt. Weshalb brachte uns das Jahr 1906 bolle Dienste geleistet. Es hat in den letzten Jahren keinen Streit Prüfung zu unterziehen, über welche die Arbeiter dieser Länder solch große Erfolge? Weil wir damals die Aufmerksamkeit der Ar- gegeben, in den sie nicht hilfreich eingegriffen hätte. Auch uns ist unter sich schon internationale Verhandlungen führen, will Ich, daß beiter auf einige große Fragen, wie den Taffvaleentscheid lenkten. fie in unserem großen Kampfe tätig beigestanden, was um so an erfennenswerter ist, als manche Parlamentarier überzeugt waren, zunächst in Frankreich , England, Belgien und der Schweiz durch Sanders( Fabische Gesellschaft): Wenn wir an den drei daß die Politik der Bergarbeiter verfehlt sei. Es ist ein verwerf Meine dortigen Vertreter amtlich angefragt werde, ob die Regie: Tagen, die der Parteitag dauert, drei große Fragen besprechen liches Beginnen, hier eine Partei in Grund und Boden zu kritisieren, rungen geneigt sind, mit uns in Unterhandlung zu treten behufs tönnten, würde der Partei besser gedient sein. Aber die vorliegende einer internationalen Verständigung über die Möglichkeiten, den- Resolution ist zu unbestimmt, als daß sie uns helfen tönnte. Nach für die wir noch die Massen im Lande gewinnen wollen. Die Resolution wurde darauf mit allen gegen 14 Stimmen vers jenigen Bedürfnissen und Wünschen der Arbeiter entgegenzu- meiner Ansicht sollten vor dem Parteitag die Organisationen zuerst worfen. fommen, welche in den Ausständen der letzten Jahre und ander- befragt werden, welche Fragen als Hauptfragen zu diskutieren weit autage getreten sind. Der nächste Parteitag wird in Glasgow abgehalten werden,

Sobald die Zustimmung zu Meiner Anregung im Prinzip gewonnen sein wird, beauftrage Jch Sie, die Kabinette aller der Regierunger. welche an der Arbeiterfrage den gleichen Anteil haben, zu einer Konferenz behufs Beratung über die einschlägigen Fragen einzuladen."

Die Erlasse wurden als Anbahnung eines fräftigen Staats­fozialismus bezeichnet. Was ist aus ihnen geworden? Eine internationale Konferenz hatte schon seit dem Jahre 1876 die Schweiz wiederholt angeregt. Die Folge des internationalen Arbeiterkongreffes von Paris im Jahre 1889 war die Anbahnung der internationalen Arbeiterschußkonferenz, die in Berlin vom 15. bis 29. März 1890 tagte. Ihr Ergebnis war eher eine Hemmung als ein Vorwärtstreiben auf sozialpolitischem Gebiet. Man einte fich auf folgendes als zu erstrebende Ziele: Allgemeine Sonntags­ruhe für alle Industriearbeiter, Minimalalter von 12 Jahren für die Beschäftigung von Kindern in Fabriken, Verbot der Kinder­nachtarbeit in Fabriken und Sechsstundentag für die Kinder bis 14 Jahren, Verbot der Nachtarbeit und Zehnstundentag für die jugendlichen Arbeiter von 14 bis 16 Jahren, Marimalarbeitstag und Nachtarbeitsverbot für Jugendliche im Alter von 16 bis 18 Jahren; sowie rücksichtlich der Arbeiterinnen über 16 Jahre: Arbeitsverbot für Wöchnerinnen während 4 Wochen, Verbot der Arbeit unter Tage, Verbot der Nachtarbeit und Elfftundentag. Die Berner Konvention vom 26. September 1906 brachte dann ein Ver­bot der gewerblichen Nachtarbeit in allen gewerblichen Betrieben, in denen mehr als 10 Arbeiter und Arbeiterinnen beschäftigt werden; die Nachtruhe soll mindestens 11 Stunden umfassen. Noch kläglicher fast wurde die Erfüllung des in dem Erlaß an den Handelsminister zum Ausdrud gebrachten Programms zum Scheitern gebracht. Der Anspruch der Arbeiter auf gefeßliche Gleich berechtigung wurde vom Zentralverband deutscher Industrieller aufs lebhafteste bekämpft. Er hat es durchgeseht, daß die Regierung zu ſeinem Handlanger zur Verkümmerung der schmalen Rechte der Arbeiter wurde. Das Koalitionsrecht ist auf allen Eden und Enden durch Gesetz und Rechtsprechung eingeengt; noch stärkere Einschnü­rungen sind im Gange. Den Bergarbeitern ist klar gemacht, daß die Musteranstalt" sich dadurch auszeichnet, daß das Verhältnis der Arbeitgeber zu den Arbeitern statt eines Rechtsverhältnisses ein Machtverhältnis ist, bei dem die Unternehmer die Arbeitsbedin­

gungen diftieren, und daß gegen Regungen der Arbeiter nach Besse­rung der Lohn- und Arbeitsbedingungen Polizei, Militär und die Rechtsprechung mobil gemacht ist.

wären.

Barlamentsmitglied Clynes: Die Resolution drüdt nur einen frommen Wunsch aus. Ich hätte es gern gesehen, wenn ein Antrag eingereicht worden wäre, der dem Vorstand einen bestimmten Auf­trag erteilt. Man hätte vorschlagen sollen, der Vorstand möchte sich mit dem Parlamentarischer Komitee des Gewerkschaftskongresses zur Regelung der Frage in Verbindung seben

Gerichts- Zeitung.

Zu einem Ohrfeigengefecht zwischen zwei Aerzten

Parteisekretär Henderson: Was hier angeregt worden ist, ist vom Parteivorstand schon versucht worden. Schon früher hat sich tam es nach einer Verhandlung, welche die 5. Straffammer des der Vorstand mit dem Parlamentarischen Komitee in Verbindung Landgerichts II unter Vorsitz des Landgerichtsrats v. Schmiedeberg gesetzt; dieses hat es aber stets ausgeschlagen, die Diskussion rein beschäftigt hatte. politischer Fragen auf dem Gewerkschaftstongreß fallen zu lassen. Als Kläger trat der praktische Arzt Dr. Ehrmann gegen den Wir faßten darauf den Gedanken, die Jahreskonferenzen der Ar- Dr. Saling aus Köpenid auf. Gegenstand der Klage bildete der beiterpartei, der Gewerkschaften und der Gewerkschaftszentrale zu von dem Beklagten erhobene Vorwurf, Dr. Ehrmann habe sein verschmelzen. Aber, wie Sie wissen, haben die beiden letzten Or- Ehrenwort gebrochen. Die Beleidigung war in der öffentlichen ganisationn den Verschmelzungsantrag verworfen. In dieser Ver- Gemeindevertretersizung gefallen. Das Schöffengericht Köpenick schmelzung sehe ich jedoch den einzigen Ausweg. Der vorliegende war zu einem freisprechenden Urteil gekommen. Antrag wird uns nicht weiter bringen.

Die Resolution wurde darauf angenommen. Versicherungsgeseh.

Die Berufungsstrafkammer hob dieses Urteil jedoch auf und berurteilte Dr. Saling zu 300 Mark Geldstrafe. Schon während der. Verhandlung war es zu sehr erregten Auseinandersetzungen Zu diesem Punkte waren eine Reihe Anträge gestellt worden. Der wichtigste war der von den Dockarbeitern gestellte, in dem ver- gekommen, die sich nach Beendigung der Sizung auf dem Korridor langt wurde, das bestehende Krankenversicherungsgejek rüdgängig fortsetzten. Ehe jemand dazwischenspringen konnte, war plötzlich zu machen, um es ohne Beitragspflicht wieder aufzurichten. Der mischen Kläger und Beklagten die schönste Prügelei im Gange, Antrag fand Annahme; verworfen wurde hingegen ein von der bei der gegenseitig hageldicht Ohrfeigen fielen. Erst durch das Fabischen Gesellschaft hierzu gestelltes und von Beatrice Webb be- Eingreifen des Gerichtsdieners konnten die beiden temperaments gründetes Amendement, in dem folgende Forderungen zur Ver- bollen Herren getrennt werden. besserung des bestehenden Gesezes gestellt wurden: Auflösung der Stassen, die von den kapitalistischen Volfsversicherungsgesellschaften Ein Bernsteinprozek. gegründet worden sind; Organisierung der entrechteten Postkassen­Ein großer Bernsteinprozeß begann gestern vor der ersten mitglieder in Grafschaftstassen; Erlassung der Beitragspflicht für Straffammer des Landgerichts I unter Vorsitz des Landgerichts­diejenigen, die weniger als 20 Schilling die Woche verdienen, Ar- direktors Schmidt. Angeklagt sind 1. Kaufmann Adolf Brumby beitslose und Gelegenheitsarbeiter; Regierungsgarantie für die in Duisburg ; 2. Kaufmann Emil Fride in Essen ; 3. Bernstein - goi Rassenleistungen; Ausdehnung der ärztlichen Hilfeleistung auf die brechsler Hermann Bach in Ruhla ; 4. Bernsteindrechsler Franz Frauen und Kinder der Versicherten. Schwalm in Danzig ; 5. Bernsteinwarenfabrikant Gustav Wende­feier in Danzig ; 6. Karl Dargah in Stolp ; 7. Kaufmann Walter

Von einer Tertilarbeiterorganisation war ein Antrag gestellt worden, in dem die Gewerkschaften aufgefordert werden, die Bolts­versicherung selbst zu organisieren. Der Antrag wurde mit großer Mehrheit angenommen. Krieg und Frieden.

Ginstimmig und ohne Diskussion nahm der Parteitag entschieden gegen den Krieg und den Militarismus in allen seinen Formen Stellung.

gereichte Resolution lautete:" Der Parteitag protestiert gegen den Die von Dr. Marion Phillips( Arbeiterinnenliga) ein­Militarismus in allen seinen Formen, erklärt, daß es im Interesse der Arbeiter der ganzen Welt ist, daß sie jeden Druck auf die Re­gierung ihres Landes ausüben, um Streitigkeiten zwischen Nationen auf schiedsgerichtlichem Wege beizulegen, und fordert die Frauen und Mütter der Arbeiterklasse auf, in dieser Arbeit mitzuwirken, indem sie ihren Kindern die Bedeutung der internationalen Ar­Kräfte, die heute für den Militarismus ausgegeben wenden, für beitersolidarität und die Notwendigkeit beibringen, die nationalen das große Wert, die Lasten der Armut von den Schultern der Är­beiter aller Länder zu heben, zu verwenden."

Zeit, Dauer und Art der Arbeit warten heute noch auf eine gesetzliche Regelung. Die Scharfmacher haben auf diesem Gebiete den Kaiser nieder­gerungen. Am 2. Juli 1896 triumphierte der Generalsekretär des Zentralverbandes, Herr Bueck, in einem Schreiben an den Spinner­tönig v. Haffler( Augsburg ), daß wir endlich Herrn v. Berlepich Klein bekommen haben". Der neue Handelsminister Brefeld ver­sprach, Ruhe in der sozialpolitischen Gesetzgebung eintreten zu Tassen. Der Staatssekretär v. Posadowsky zeigte sich als unter­würfiger Vasall des Zentralverbandes. Er erbat von ihm im Juli 1899 12 000. zum Zwecke der Agitation für den Entwurf eines Ganz zum Schluß des Parteitags tam es noch zu einer hihi Geſetzes zum Schuße des gewerblichen Arbeitsverhältnisses"( Zucht- gen Debatte über die Politik der Arbeiterpartei im Parlament. hausgeseßentwurf). Er bereitete die Schritte zur Erdrosselung Die Gewerkschaft der Elektriker hatte zu diesem Punkte folgende des Koalitionsrechts vor. Seine Nachfolger, v. Bethmann wie Del- Resolution gestellt: Der Parteitag mißbilligt die Untätigkeit, die brück, wandeln die ihnen vom Zentralverband vorgeschriebenen von den Arbeitermitgliedern des Unterhauses in bezug auf die Wege: es soll bei der Bause" auf sozialpolitischem Gebiet bleiben. Arbeiterinteressen entfaltet worden ist."

Ein Antrag zugunsten der Verhältniswahl wurde nach kurzer Diskussion dem Vorstand zur Beratung überwiesen. Parlamentarische Politik.

Moeller in Berlin .

Die ersten fünf Angeklagten werden des Betruges gegen den preußischen Fistus, vertreten durch die königlichen Bernsteinwerte in Königsberg , beschuldigt. Der preußische Staat besißt ein sogenanntes Bernstein- Regal und gibt den Bernstein an die gewerbetreibenden Kreise nur unter ganz besonderen Bedingungen und unter Auf­stellung besonderer Kautelen gegen mißbräuchliche Durchbrechung haben, unter allen möglichen Vorspiegelungen die königlichen dieses Regals ab. Die Angeklagten sollen es nun verstanden Bernsteinwerke zu täuschen, indem sie den ihnen gelieferten Roh­bernstein nicht nur im eigenen Betriebe verarbeiteten, sondern die Abfälle, die sie zurückliefern mußten, insofern widerrechtlich verwerteten, daß sie sie an Moeller lieferten, der die Abfälle dann mittels des Ambroidverfahrens zu sogenanntem Preßbernstein, der einen ganz ansehnlichen Preis hält, umwandeln ließ. Den Betrug spiegelung folgender Tatsachen: 1. der Absicht, den zu liefernden gegenüber dem Fistus erblickt die Staatsanwaltschaft in der Vor­Rohbernstein im eigenen Betriebe zu verarbeiten; 2. in der Auf­gabe von Bestellungen und in der Angabe eines tatsächlich nicht vorhandenen Bedarfs, um das Material weiter liefern zu können; 3. in der unrichtigen Führung der Kontrollbücher; 4. in der An­fertigung von Fabrikaten für Kontrollzwede; 5. in der Abliefe­Der Angeklagte Dargat, der rung extra eingekauften Abfalls. früher Prokurist des inzwischen verstorbenen Bernsteinwaren- und Breßbernsteinfabrikanten Edmund Westphal in Stolp war, foll letterem Beihilfe geleistet haben, insbesondere durch Täuschung der Beamten der Bernsteinwerke bei den Revisionen, durch unrichtige Darstellung der Sachlage in Eingaben. Der Angeklagte Moeller Das staatssozialistische Roß des Kaisers ist vom Zentralverband der Arbeiterpartei unzufrieden. Es wird zuviel parlamentarischer dem er jede Gelegenheit zum Ankauf der nur zur Verarbeitung Kinniburgh( Elektriker): Die Arbeiter im Lande sind mit ist der gewerbs- und gewohnheitsmäßigen Hehlerei beschuldigt, in­abgesattelt. Zeit, Dauer und Art der Arbeit harren noch heute retinismus getrieben. Ich verlange als revolutionärer Sozialist, bestimmten Regierungsware ausgenußt und sie mit großem Ge­nach 22 Jahren einer hinreichenden gesetzlichen Regelung. Statt daß unsere Vertreter im Barlament, wie es Keir Hardie häufig ge- winn an zwischenhändler und Ambroidfabrikanten weiter ver­Erfüllung der wirtschaftlichen Bedürfnisse ist fünstliche Verteuerung wünscht hat, mehr als Propagandisten, denn als Gesetzgeber auf- fauft haben soll. Er soll auch die übrigen Angeklagten durch Ver­der Lebenshaltung getreten. Die gefeßliche Gleichberechtigung der treten. Was uns die Arbeiterpartei verschafft hat, hätte uns die liberale sprechungen, Ueberredung usw. zu den Straftaten bestimmt haben, Der Angeklagte Bach ist Arbeiter" steht noch heute lediglich auf dem Papier. Partei auch ohne Arbeiterpartei verschaffen können. Die Parla- ihnen auch Beihilfe geleistet haben. mentarier haben die Fühlung mit den Massen verloren; sie fönnen ferner angeklagt, durch eine fortgesette Handlung von falschen sich nicht mehr in die Lage des Mannes versehen, der nur zwanzig Urkunden zum Zwecke der Täuschung Gebrauch gemacht zu haben, Schilling und weniger die Woche verdient. Hat ein Arbeiterparteiler diese falschen Urkunden sollen von Moeller angefertigt worden sein. gegen die Teesteuer protestiert? Haben sie nicht alle für die zweites handelt sich dabei um die Benutzung von Postpaketadressen, auf Kammer, für das neue irische Parlament gestimmt? Saben sie denen bei dem Absendervermerk ein falscher Name vorgedruckt etwas getan, um die alte Belastungslinie für Schiffe wieder her- war, bezw. um die Tatsache, daß Moeller bei der Ueberweisung zustellen? Wenn ihre Arbeit in zwanzig Jahren nicht mehr ver- on Geldbeträgen durch die Post Anweisungsformulare benußte, auf welchen er den Namen des Einzahlenden falsch angegeben mag, dann kann das Volk lange auf Erlösung warten. hatte.

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Der Parteitag

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der englischen Arbeiterpartei.

( Dritter Tag.)

Butler( Regierungsarbeiter): Die Verhältnisse in den Re­gierungsbetrieben sind heute schlechter denn je zuvor. Als wir nur drei Vertreter im Parlament hatten, gelang es uns, unsere Löhne von 21 auf 23 Schilling zu erhöhen. Das war unter einer fonjer­bativen Regierung. In der liberalen Aera mit 40 Arbeiterver: tretern im Hause sind unsere Löhne um ganze drei Pence gestiegen; und für die drei Pence haben wir die drei Tage Ferien verloren, die wir früher hatten. Diefe Resultate zeugen nicht davon, daß sich unsere parlamentarischen Vertreter unserer Sache sehr tätig an­genommen haben.

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Die Tatsache, daß die Untersuchung vier Jahre gedauert hat und die Anklage 400 Seiten umfaßt, beweist schon, daß es sich um höchst verwickelte technische und Rechtsfragen handelt. Da die Straf­fammer nur dreimal in der Woche verhandeln kann, wird sich der Prozeß voraussichtlich über mehrere Wochen hinziehen. Wir wer­den feinerzeit das Urteil mitteilen. Die Verhandlung findet im fleinen Schwurgerichtssaal statt.

Eingegangene Druckschriften.

London , 31. Januar. ( Eig. Ber.) Ms erster wichtiger Gegen­stand kam am dritten Tage ein Antrag zur Veröffentlichung, in dem das Gewerkschaftskartell von Darlington forderte, daß in Zu­funft kein Kandidat der Arbeiterpartei die unter stü zung von Polititern annehmen sollte, die nicht Mitglieder der Arbeiterpartei sind, und auch feinen Kandidaten und keine Organisation unter­ftüken sollte, die der Arbeiterpartei feindlich gesinnt sind. Dazu war ein Amendement gestellt worden, das mit sozialistischen Organisationen eine Ausnahme machen wollte. Die Verhältnisse, die diesem Antrag zugrunde liegen, dürften allge- Henderson( Parteisekretär): Weshalb haben die Kritiker mein bekannt sein. Die Mehrheit der englischen Arbeiterparteiler der parlamentarischen Fraktion nicht gesprochen, als der Bericht Der Kampf. Sozialdemokratische Monatsschrift. Wien , 1. Februar waren bis vor kurzem Liberale; viele sind es heute noch. der Fraktion zur Debatte stand? Wenn wir jetzt noch Beit hätten, 1913. Jahrgang VI, Seft 5. Karl Renner : Der Schlüssel! Die Länder Es fällt ihnen schwer, sich von den mannigfaltigen Beziehungen, könnte ich dem Vorredner beweisen, daß die von ihm vertretenen oder die Lehrer? Ernst Garami( Budapest ): Der Wahlrechtstamps in die sie zu der liberaalen Partei haben, zu befreien und so tommt Arbeiter weit größere Vorteile durch das Eingreifen der Arbeiter- Ungarn . Friedrich Engels : Die Bewegungen von 1847. Friedrich Adler : es denn ziemlich häufig vor, daß sie mit Liberalen zusammen auf partei erzielt haben, als er angegeben hat. Der beste Beweis, daß Die Klaffengliederung der Wahlberechtigten. Karl Richter: Das Jahr 1913 derselben Tribüne erscheinen. Das passiert sogar solch unentwegten wir unsere Pflicht getan haben, sind die Resolutionen, in denen uns und die Holzindustrie. Dito Glödel: Der Kampf um das Koalitionsrecht der Staatsangestellten. Adolf Braun : Arbeitslosigkeit. Dr. Siegfried Justic Sozialisten wie Lansbury. Weit schlimmer aber als diese Unter- die Regierungsarbeiter für unsere Dienste gedankt haben. stüßung, die die Liberalen den Arbeiterparteilern angedeihen lassen, Bett( Regierungsarbeiter): Die Arbeiterpartei ist stets für widerung. ( Außergefild): Aerzte und Krankenkassen. Matthias Eldersch : Eine Cr. Adelheid Popp : Minna Rautsty. Josef Luitpold Stern : ist die Unterstützung, die Arbeiterparteiler den Liberalen und manch- uns eingetreten, wenn wir sie aufgefordert haben. Wir haben nie Wieland, der Revolutionär.