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Nr. 30. 30. Jahrgang.

3. Seilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Mittwoch, 5. febrnar 1913.

schließlich Totgeborene) und starben 31 713( einschließlich bezahlen. Irgendwelcher Arbeitszwang besteht nicht, aber Lohns

Die Biersteuer im Ausschuß angenommen! geborene), so daß ein Geburtenüberschuß bon brüderei bei denen, die hier Perſonal fuchen, macht fich bemerkbar.

12 247 blieb. Jm vorhergehenden Jahre waren noch 44 834 Das Bemerkenswerteste ist, daß das Heim seinen Namen nur zum Wie an dieser Stelle vorausgesagt war, fonnte der Fortgang Kinder geboren worden und 33 956 Personen gestorben, woraus Teil verdient. Es hat sich hier nämlich seit langen Jahren der Ausschußberatung über die Biersteuer nur durch Gewalt sich ein Geburtenüberschuß von 10 878 ergab. Das Jahr 1912 das Heim besteht fast drei Jahrzehnte- ein Stamm älterer und treiche erzwungen werden. Am Montag nachmittag sind diese hat trot weiteren Rückganges der Geburten  - alter Frauen eingelebt, die ganz allein stehen und tags über ar­Gewaltstreiche von Herrn Cassel und seiner getreuen Gefolgschaft za h I doch mit einem höheren Geburtenüberschuß abgeschlossen, beiten gehen. Sie sind die besten, promptesten Zahler. Der prompt und exakt ausgeführt worden. Die Herren der bürgerlichen weil diesmal die Sterblichkeit, vor allem die sonstige Zuzug, mehr als die Hälfte, kommt zumeist von aus­Fraktionen, die noch in der letzten Sitzung an den Materialien Säuglingssterblichkeit, geringer als im Vor- wärtigen Städten, wenig vom platten Lande. Im Jahre suchen des Kämmerers fein gutes Haar gelassen hatten, die Herren im jahr war.

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rund 3000 weibliche Personen das Heim auf.

besonderen, die mit den Brauereien direkt verhandelt hatten, fo Für die Statistik der Zu- und Wegzüge werden seit An- Alles in allem ist also das Institut weiter nichts als ein mit dat die Brauereien noch in letzter Stunde eine umfängliche und, fang 1912 nicht mehr die Listen der Polizeireviere, sondern seinen dürftigen Einrichtungen vollständig veraltetes und uns wie es scheint, recht beweiskräftige Denkschrift gegen den Kämmerer die Originalmeldungen als Grundlage benutzt. Das Stati- hygienisches Geschäftsunternehmen unter Vereinsflagge. Es geht und seine Berechnung losgelassen hatten, fie alle folgten Herrn stische Amt nimmt an, daß diese Aenderung zu einer erheb hier wie überall bei derartigen Heimen: die Gehälter ver­Caffels Wink getreulich, und ihre sachliche Beunruhigung war mit lichen Beeinflussung des Ergebnisses geführt habe, so daß ichlingen mehr als die Hälfte der Einnahmen. einem Schlage verschwunden, als Herr Caffel erklärte, mit irgend man hier die Zahlen diesmal nicht ohne weiteres mit denen Man kann also hiernach berechnen, daß an Schlafgeld und Effen welcher Verschleppung" fomme man nicht weiter, und als des Vorjahres vergleichen könne. In der Tat find im Jahre ganz hübsch verdient wird. Werden die Vereinsdamen von ihren einer seiner Getreuen erklärte, diesem Zustande müsse ein Ende 1912 bei den Zuzügen wie bei den Wegzügen ganz unge- Gehaltsbezügen auch nicht reich, so haben sie doch ihr Auskommen, gemacht werden. Das Ergebnis war denn auch, daß, wie wöhnlich hohe Zahlen herausgekommen. Nach den Meldungen und das ist ja bei allen diesen Gründungen die Triebfeder. Wieder­gesagt, sich die bürgerlichen kritischen Gewissen vollkommen be-( die bei den Wegzügen durch Zuschlag für unterbliebene Mel- holt ist der Verein an den Magistrat herangetreten wegen Ueber­ruhigten, und daß ein sozialdemokratischer Antrag, den Magistrat dungen, wie üblich, erhöht wurden) wären für 1912 in Rech- nahme des Heims auf die Stadt; jedesmal vergebenz. Die Not­um neue zuverlässigere Berechnungen zu ersuchen, mit allen gegen nung zu stellen 337 517 3ugezogene und 338 773 3 e g- wendigkeit eines solchen Heimathauses, das aber einen ganz ande die sozialdemokratischen Stimmen abgelehnt wurde. gezogene, gegenüber nur 271 451 Zugezogenen und ren Anstrich erhalten muß, ist sicher anzuerkennen, um so mehr, Bei den entscheidenden Abstimmungen über die Steuersäge im 270 191 Weggezogenen für 1911. Siernach hätte Berlin   sich als der Verein unter den heutigen Zeitverhältnissen seinem Zweck §1 der Vorlage ergab sich dann am Montag selbstverständlich für 1912 aus den Wanderungen feinen Ueber längst nicht mehr gewachsen ist. Ueber- längst gegen die Sozialdemokraten, die jede wie immer geartete Bier- chuß, sondern ein Defizit zu buchen gehabt. Dic für untergäriges Bier ein Sab von Zahl der Weggezogenen ging diesmal um 1262 über die der im Männer- Asyl 15 179 Personen, wovon 7135 badeten, im Frauen­Berliner Asylverein für Obdachlose. Im Monat Januar nächtigten 30 Pf. pro Settoliter und für obergäriges Bier Bugezogenen hinaus, während im vorhergehenden Jahre 1260 asyl 2894 Personen, wovon 935 badeten. Arbeitsnachweis wird ein solcher von 10 Pf. Diese Säße bedeuten gegenüber der Personen mehr zu- als weggezogen waren. erbeten für Männer: Wiesenstr. 55/59, für Frauen: Kolberger Str. 30. Magistratsvorlage eine Herabseßung der Steuersätze von 40 bezw. Dieser Unterschied zwischen den Jahren 1911 und 1912 50 Proz. Die Magistratsvertreter hatten schon vorher zu diesen hat dann auch das Zuwachsergebnis beeinflußt. In Der Wahlprüfungsausschuß des Zweckverbandes Groß- Berlin Anträgen erklärt, daß der Magistrat seine Stellung zu diesen An- 1911 fam zu dem Geburtenüberschuß von 10 878 der Zuzugs- der Stadt Berlin   für den Verband für ungültig erachtet, weil dieser hat das Mandat des Berliner   Kämmerers Dr. Böß als Vertreter trägen sich um so mehr vorbehalten müsse, als er erst abwarten überschuß von 1260, so daß der gesamte Bevölkerungszuwachs noch nicht ein Jahr in Berlin   ansässig bezw. ihm nicht vor seiner wolle, was aus der Luftbarkeitssteuer herauskäme. Der Kämmerer 12 138 betrug. In 1912 dagegen wurde der höhere Geburten Wahl das Bürgerrecht dortselbst verliehen sei. Dazu wird im besonderen aber erklärte, daß mit solchen Säßen an einen Aus- überschuß von 12 247 um das Zuzugsdefizit von 1262 gefürzt, aus dem Rathause berichtet: Nach dem§ 16 des 3tved­gleich des bisherigen Malzsteuerzuschlages nicht zu denken sei. Bei so daß diesmal der gesamte Zuwachs sich, wie schon erwähnt, verbandgesetzes für find mit Ausnahme der diefen Säßen würde nicht einmal das gegenwärtige Steuerergebnis auf nur 10 985 stellte. Man sieht, daß Berlins   Bevölkerungs. Beamten des Verbandes alle Angehörigen der beteiligten Ge herauskommen. bilanz für 1912 nicht besonders günstig war.

Steuer ablehnten

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Partei- Angelegenheiten.

Zur Lokalliste.

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V

im Falle Böß noch flarer als richtig sich herausstellenden Ansicht abzugehen. Die übrigen Mitglieder des Ausschusses vertraten indes den Standpunkt, man müsse schon jetzt den Fall Dernburg   als Bräzedenzfall betrachten.

Ballonfahrten. Am Donnerstag, Freitag und Sonnabend, den 6., 7. und 8. Februar finden in den Morgenstunden internationale wissenschaftliche Ballonaufstiege statt. Es steigen Drachen, bemannte oder unbemannte Ballons in den meisten Hauptstädten Europas   auf. Der Finder eines jeden unbenannten Ballons erhält eine Be­lohnung, wenn er der jedem Ballon beigegebenen Justruktion ge mäß den Ballon und die Instrumente sorgfältig birgt und an die angegebene Adresse fofort telegraphisch Nachricht sendet.

meinden und Landkreise wählbar, welche die Wählbarkeit für den Hiernach könnte es scheinen, als ob es dennoch zu einer Diffe= Gemeindevorstand oder die Gemeindevertretung beziehungsweise den trenz zwischen Magistrat und bürgerlicher Mehrheit über diese Steuer Kreistag befizen. Der Besiz des Bürgerrechtes ist kein Erfordernis Wenig großstadtwürdige Erscheinungen freten bei den an der Wählbarkeit zur Verbandsversammlung, wie auch der Kommentar Tommen könne. Aber es wäre sehr verfehlt, wenn sich die Berliner haltend niedergehenden Schnee- und Regenmaffen der letzten Tage des Gesetzes von Ledermann, Brühl   und Gordan betont. Für die Bevölkerung durch diesen Schein wieder zur Ruhe bringen ließe, an einzelnen in den Vororten gelegenen Haltestellen der elektrischen Wahl des Kämmerers Böß seitens der Stadt Berlin   genügt also denn gerade das ist die Taktik der Garde des Herrn Caffel, durch Straßenbahn in Erscheinung. Infolge mangelhafter oder gar nicht die Tatsache, daß er in Berlin   seinen Wohnsitz hat, während der cine solche scheinbare Abschwächung der Steuer einerseits und durch vorhandener Pflasterung finden sich, namentlich in weniger be- Staatssekretär a. D. Dernburg, der in der Billenkolonie Grune­eine ebenso scheinbare Opposition gegen den Magistrat anderer- bauten Straßenzügen, oft füßen oder aufgeweichte Bodenstellen wald seinen Wohnsitz hat, nicht Angehöriger der Stadt Schöneberg  feits die Steuer letztlich um so sicherer in den Hafen zu bringen. von solchem Umfange, daß der wartende Fahrgast entweder in ist, die ihn zum Mitglied der Verbandsversammlung gewählt Gine Hoffnung besteht freilich noch, daß das Plenum der einem See oder Sumpf stehend den anrollenden Wagen erwarten aus diesem Grunde nicht wählbar tvar. Daß jeder, der gewählt hatte, mithin nach Ansicht der Zweckverbandsversammlung Stadtverordnetenversammlung in seiner bürgerlichen muß. Mehrheit mehr Einsicht und Verständnis beweist als die bürgerlichen werden soll, erst ein Jahr Einwohner der ihn wählenden Stadt sein Ließe sich da nicht eine Abänderung schaffen? Durch Warte- muß oder sonst das Bürgerrecht nach einem Gemeindebeschluß erst Ausschußbertreter, und daß man sich im Plenum auch in den hallen, wie sie in anderen Städten( auch schon in einzelnen west- durch Verleihung erhalten muß, würde eine im Gesetz nicht vor bürgerlichen Reihen nicht durchweg mit einem lediglich rechnerischen lichen Vororten) bestehen? Eventuell genügten auch ein paar gesehene Einschränkung des passiven Wahlrechtes bedeuten. Protest begnügen wird. Um in den bürgerlichen Reihen die Oppo- Granit- oder Kunststeinfliesen, die den Wartenden wenigstens Im Ausschuß wurde von sozialdemokratischer Seite geltend sition, die zweifellos vorhanden ist, zu stärken, gilt es aber, daß einigermaßen vor nassem Schuhzeug und Erkältungskrankheiten gemacht, der§ 16 sei fo auszulegen, wie ihn im Falle Dernburg   die jezt die Berliner   Bevölkerung, im besonderen die Gastwirte, mancherlei Art schützen könnten. Bei den stattlichen Dividenden Minderheit ausgelegt hatte. Da das Oberverwaltungsgericht noch bie Gasthausangestellten, die Brauereiarbeiter und der Berliner   Elektrischen Straßenbahn ließen sich doch sicherlich nicht entschieden habe, sei kein Anlaß, von der durch die Konsequenzeit die bierberbrauchende Bevölkerung sich erneut zu einer ein paar bescheidene Aufwendungen in dieser Richtung machen! energischen Opposition aufraffen. Die sozialdemokra #ischen Stadtverordneten haben auch im Ausschuß ihr möglichstes Das Heimathaus am Bahnhof Börse, das sich Heimathaus für bersucht, die Steuer zu bekämpfen und zur Ablehnung zu bringen. Stellung suchende Mädchen" nennt, ist schon öfter in der Deffent­Aber gegen eine geschlossene Zweidrittelmehrheit der bürgerlichen lichkeit Gegenstand von Beschwerden gewesen. Bei einer Besichti­Fraktionen, die der gewalttätigen Dressur des Herrn Caffel immer gung fanden wir Zustände vor, die trok einer gewissen Ordnung wieder glänzend und ohne Murren folgen, können die besten sach- und Sauberkeit nur zu deutlich erkennen ließen, daß man es hier lichen Argumente nichts ausrichten. mit einer unsozialen und hygienisch recht bedenklichen Einrichtung zu tun hat. Das Ganze trägt den Charakter einer auf niedrigster Stufe stehenden, den notdürftigsten Lebensbedingungen gerecht werdenden Massenherberge, und wieder ist es, wie in der von uns genügend gekennzeichneten Wohnungshöhle am Krögel, der Fiskus, der gegen hohe Miete hier 4500 M. pro Jahr für Der Hauspafcha, der selber seine Mieter ermittiert, seine Räume Hergibt zum Zusammen- ist in Berlin   keine Seltenheit. Will ein Mieter, der keine Miete In Neumühle Niederlehme T.-B. find die Lokale von zwei Stadtbahnbögen Riedel und Domschte( früher Müller) für die organisierte Arbeiter- pferchen allerärmster Personen. Die Zustände im Heimathaus zahlen kann oder dem Wirt sonstwie unbequem geworden ist, nicht schaft nach wie vor gesperrt. sind auch deshalb dem Schuldkonts des Fiskus zuzuschreiben, weil gutwillig ausziehen, dann hebt man ihm Tür und Fenster aus. In 2ankwiz hat das Lokal J. Dohns Festfäle, Kaiser  - er ungeachtet der hohen Miete zu keiner Renovierung zu bewegen Dieses Mittel, eine Wohnung dem Insassen zu verleiden, ist auch Wilhelmstr. 34, den Besiger gewechselt. Der jezige Inhaber, Herr ist. Die gewöhnlichen Pflichten des Hauswirts tennt der Fistus gegen eine Mieterin angewendet worden, die mit einem dreijährigen Uhlmann, weigert sich, sein Lokal der organisierten Arbeiterschaft nicht. Die Einrichtungen des Heimathauses sind denkbarst einfach, Sinde eine elende Dachstube des Hauses Ackerstr. 33 bewohnte. Ende zur Verfügung zu stellen; das Lokal ist daher von der Lokalliste zu förmlich asylartig, bieten eben gerade Schutz gegen Wind und Dezember hatte sie noch ein zweites Kind zur Welt gebracht, doch streichen und als gesperrt zu betrachten. Die Lokalkommission. Wetter. Jedes Fleckchen ist, um Geld zu bringen, auf das äußerste starb dieses schon nach elf Tagen. Durch Schwangerschaft und Wochenbett war die Mutter fo heruntergekommen, daß es Teltow  . Heute Mittwoch, den 5. Februar, abends 8 Uhr: Mit- ausgenüßt. An den Tischen in den beiden Tagesräumen haben ihr nicht möglich war, die restierende Miete ohne weiteres gliederversammlung bei Bonow. Tagesordnung: Aufstellung der die 120 Personen, auf welche das Heim berechnet ist, überhaupt zu zahlen. Herr Zeidler, der Gatte der Hauseigentümerin, Wahlmänner zur bevorstehenden Ersatzwahl. nicht Plazz. Meist sind es aber 150 Frauen und Mädchen, die hier forderte fie in der bierten Woche nach ihrer unterschlüpfen. Bielfach müssen sogar noch Unterkunft suchende Entbindung auf, jest einen Teil der Mietsschuld abzutragen. Mädchen abgewiesen werden, ein Beweis, wie groß die Not ist. Als sie das nicht tat, ließ ein Mitglied der Hauswirtsfamilie die Am meisten haben uns die beiden Schlafsäle zu interessieren. Ge- Wohnungstür ausheben, und am anderen Tage wurde wiß gibt es in Berliner   Privatwohnungen armer Leute noch dann auch noch das Fenster ausgehoben, Die Mieterin Die Einteilung der Stadt Berlin   für die Wahl zum schlechtere Zustände. Hier bei einer allgemein zugänglichen Ein- versuchte, noch ein paar Tage in der Wohnung zu bleiben, indem sie Tür und Fenster mit Decken verhängte. In der Januarkälte war Abgeordnetenhause weist in einigen Wahlbezirken nicht un- richtung wirkt das ganze Milieu nichts weniger als anheimelnd. aber ein längerer Aufenthalt nicht möglich, so daß sie sich nach einer erhebliche Abweichungen gegenüber der Wahl im Jahre 1908 Jeder Schlaffaal enthält 60 Betten, uralte eiserne Bettstellen mit anderen Wohnung umsehen mußte. Anfang Februar bolte sie dann auf. Im ganzen sind für die diesjährigen Wahlen 1468 Ur- Matraße, Kopfkissen und Oberbett. Davon liegen 40 Bettstellen ihre Habe ab, die im Hause zurückgeblieben war. Ueber diese Bes wahlbezirke gegen 1425 im Jahre 1908 vorgesehen. Damals zu ebener Erde, 20 sind auf einem eingebauten hölzernen handlung einer erst vor furzem aus dem Wochenbett aufgestandenen waren zu wählen 7677 Wahlmänner, in diesem Jahre sind es hängeboden, zu dem eine schmale Holztreppe hinaufführt, Mutter ist man im Hause, wie in der Nachbarschaft empört. 7811. Diese Urwahlbezirke und Wahlmänner verteilen sich untergebracht. Auf dem Hängeboden ist die Mittelhöhe so, daß nach einer Mitteilung der Vossischen Zeitung" wie folgt, man eben aufrecht stehen kann. Zu den seitlich unter dem Bogen Bom Eisenbahnzuge überfahren und getötet wurde gestern nach wobei die entsprechenden Ziffern des Jahres 1908 in Klammern stehenden Betten kann man nur in start gebüdter Stellung ge- mittag 12 Uhr in der Nähe des Bahnhofes Kaiser- Friedrichstraße angeführt sind: langen. Die Wohnungspolizei beanstandet das nicht, weil ja in Neukölln ein Mann, dessen Personalien noch nicht festgestellt werden Treptow   kommenden, in den Bahnhof Kaiſer- Friedrich- Straße ein­Freund Fistus der Vermietungstapitalist ist. Zu jedem Bett ge- fonnten. Wie uns berichtet wird, hatte der Ueberfahrene einen von hört ein Kleiderständer und ein niedriger verschließbarer Schrank, fahrenden Zug beuugt. Kurz vor der Einfahrt wurde dem Fahrgast dessen Schlüssel gegen 50 Pf. Pfand ausgehändigt wird. Der eine beim Hinauslehnen aus dem Fenster von dem herrschenden Sturme Schlafsaal hat einen schmalen Streifen Oberlicht, durch den ständig der Hut vom Kopfe geweht. Als der Zug hielt, stieg der Fahrgast bei schlechtem Wetter Wasser auf die Diele tropft. Ginige an jener Seite der neuen Kanalbrücke, wo gegenwärtig noch Auf­Rheumatismusbetten stehen dicht an den zugigen Fenstern. Jedes schüttungen von Erdmassen vorgenommen werden, aus, um seinen Nachtlager kostet 30 Pf. Sechs Betten, die je 50 Pf. tosten und in abgeschlossenen Kabinen stehen, sind für anspruchsvolle" Gäste reserviert. Auch das Hauspersonal, das aus den Heimgästen ent­nommen und bei freier Beköstigung bezahlt wird, hat eigene Kabinen. Recht hübsch und wohnlich, im Verhältnis zu dem Ein falscher Kassierer der Berliner   städtischen Feuersozietät treibt Bienenkorb" elegant, ist das Zimmer der Hausdame. Der Ver- feit einiger Zeit wieder sein Unwesen. Er erscheint bei den Haus­ficherung, daß Ungeziefer hier zu Seltenheiten gehört, darf man wirten, Verwaltern oder Pförtnern, angeblich im Auftrage der Sozietät, um die fälligen Prämien einzuziehen, und erbeutet jedes­Die Bevölkerungszahl Berlins   ist vom Statisti- wohl etwas mißtrauisch gegenüberstehen. Ein Mißstand liegt mal mindestens 20 W. Wie die Krin.malpolizei jezt ermitelt hat, schen Amt der Stadt für Ende 1912 auf 2 095 030 berechnet darin, daß fast jeden Abend, da der Andrang stark ist und die ist der Schwindler ein 35 Jahre alter aus Magdeburg   gebürtiger Wer­worden. Da das Jahr 1912 mit der Bevölkerungszahl 120 Bettstellen nicht ausreichen, im Speiseraum etwa 30 Stroh- sicherungsagent Otto Thiele  , der auch früher schon einmal diese 2084 045 begann, so ergibt sich ein Zuwachs von nur fäde auf dem Fußboden ausgebreitet werden. Hier müssen Gaunerei betrieb. Thiele wurde damals verhaftet und zu Bevor Ein 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis verurteilt. 10 985. Das ist wieder weniger als für das Jahr 1911, wo die die Lektgemeldeten schlafen, bis eine Bettstelle frei wird. diese Dußend Blechschüsseln bilden die Wascheinrichtung. Mit Hand- Strafe ganz verbüßt hatte, erhielt er aus Bevölkerung sich noch um 12 138 Personen vermehrt hatte. Der Zuwachs kommt zustande aus dem Ueberschuß der tüchern soll es sehr mäßig bestellt sein. Ueber das Effen wird Gründen einen Urlaub, lehrte aber nach dessen Ablauf nicht Geborenen über die Gestorbenen und dem Ueberschuß der Zu- keine besondere Klage geführt. Es gibt für 10 Pf. Kaffee und wieder zurück. Der Schwindler gibt sich nicht einmal die Mühe, die gezogenen über die Weggezogenen. Der Zuzugsüberschuß zwei Schrippen, für 20 Pf. Mittagessen, in dem das Fleisch natür- Sozietätsquittungen auch nur einigermaßen nachzuahmen. Er schreibt sie entweder ganz mit der Hand auf ein einfaches Blait Papier  , bleibt allerdings in manchen Jahren aus, und das Wande- lich nicht leicht zu entdecken ist, für 5 Pf. eine Schmalzstulle, für oder er benugt gewöhnliche Quittungsformulare, wie man sie bei rungsergebnis ist dann ein Defizit. 10 Pf. cine Butterſtulle usw. Eingeschriebene Heimgäste, die nach jedem Papierhändler taufen kann. Wahrscheinlich wird sich der Im Jahre 1912 wurden geboren 43 960 Kinder( ein- 10 Uhr abends anlangen, müssen dem öffnenden Hausgeist 5 Bf. Schwindler nicht auf die Sozietät beschränken, sondern auch für alle

1.

Berliner   Nachrichten.

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I. Wahlbezirk 92( 97) Urwahlbezirke, 491( 514) Wahlmänner

II.

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92( 104)

III.

85( 95)

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86( 89)

453( 541) 433( 488) 466( 490)

11

"

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97( 101)

501( 541)

140( 139)

740( 742)

158( 124)

830( 677)

156( 173)

815( 925)

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147( 108)

790( 592)

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164( 177) 118( 88)

886( 967)

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660( 486)

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XII.

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138( 129)

746( 714)

Berlins Bevölkerungsbilanz für das Jahr 1912.

gut wiederzuerlangen. Hierbei ist der Suchende von einem heran­nahenden Zuge erfaßt und getötet worden. Befremden erregte cs, daß der mit Lappen zugedeckte Tote gestern abend noch an der Unfallstelle lag.

er

besonderen