Gewerkschaftliches.
Zuchthäusler und Zubälter.
fein anderer Weg frei, als Tarifverträge mit einzelnen Zwischen 1 band in den letzten zwei Jahren 11 000 Mitglieber zunahm und meistern abzuschließen. Allein auf diesem Wege fann den Unternehmern so eine wirtschaftliche Macht entgegenstand, die einigermaßen für Dronung in der Damenkonfektion gesorgt sie zur Nachgiebigkeit veranlaßte.
Ein evangelisches Vereinshaus als Herberge für Streikbrecher.
werden. Das haben die Zwischenmeister denn auch eingesehen und Wer sich bei den geschworenen Feinden des Volkes in fie treten daher als Gesamtorganisation dem Einzelvertragsabschluß Gunst fezen will, hat nur nötig, eine grobschlächtige Philippika entgegen. In der letzten Nummer ihrer Zeitung richten sie die gegen die Gewerkschaften, besonders gegen das Streifposten- dringende Mahnung an die Mitglieder, fich unverzüglich an ihren stehen vom Stapel zu lassen. Nach dieser Richtung sind in herige Verständigung mit demfelben zu unterschreiben. Dabei wird in Herne ( Westfalen ) hatten am 15. Januar die Kündigung einBorstand zu wenden, und die vorgelegten Verträge nicht ohne vorDie Former und Gießereiarbeiter der Maschinenfabrik Beien den letzten Tagen erstaunliche Leistungen bekannt geworden. dem Schneiderverband begreiflich zu machen versucht, daß er die gereicht, weil in Güte die Abstellung von Mißständen im Betriebe Feudale Herren stellten dabei Schimpfrekorde auf. Ihre Arbeit bei der falschen Seite anfange. Gerade diese Kritik des Lakaien suchten sie noch zu überbieten. Die Leute, die in Arbeitgeberverbandes zeigt, daß der Schneiderverband auf dem nicht zu erreichen war. Am 1. Februar war die Kündigungsfrist ihrer ganzen Wirtschaftspolitik immer noch eine starke Dosis richtigen Wege iſt. Es ist natürlich nichts dagegen einzu- abgelaufen und am Montag waren bereits acht Streitbrecher in der von ihren wvegelagernden Vorfahren ererbten Raubinstinkte wenden, wenn der Vorstand des Verbandes für seine Mitglieder die Aktion. Diese sollten anfänglich in Privatlogis untergebracht werverraten, stempeln jeden streikenden Arbeiter zum Verbrecher. Verhandlungen führen will, jedoch können die Verhandlungen sich den. Sie sind jedoch schließlich in das evangelische BerDer konservative Abg. Hammer sprach in dieser Verbindung meister dazu Lust haben, so wird sie daran niemand hindern. Auch dürfen auf diese Einquartierung stolz sein. jeweils nur auf den Einzelvertrag beziehen. Wenn die Zwischen einshaus einlogiert worden. Die evangelischen Arbeiter am 3. Februar im Abgeordnetenhause sogar von Zuchthäuslern wird sich der Schneiderverband bei seinem Vorgehen in keiner Weise und Zuhältern. Er verlangte ein Streifpostenverbot und hindern lassen, wie er den Verband der Zwischenmeister auch nicht wetterte gar gewaltig gegen ein freies Wahlrecht, das Lumpen hindern will, seine Mitglieder in ihm geeignet erscheinender Weise Der Kampf der Fischdampfermaschinisten in den Untermit anständigen Leuten auf eine Stufe stelle. Wer im Glas- zu vertreten. Dabei kann es unter Umständen nicht ausbleiben, daß wo es erorten dauert schon acht Wochen, ohne daß an ein Ende hause sigt, soll nicht mit Steinen werfen. Wir finden, der das Mitglied infolge der Vertretung des Arbeitgeberverbandes in zu denken ist. Ueber 70 der Ausgesperrten konnten anderweitig Herr Hammer war sehr unglücklich in der Wahl seiner Ver- Verlegenheiten gerät. Das ist nicht Gorge der Schneider, und mögen untergebracht werden. Wenn die Reeder nicht bald einlenfen, wergleiche. Als Schüßer und Lobpreiser der Streifbrecher sprang die Zwischenmeister sich vorher überlegen, ob sie ihrem Mitgliede den sie von ihrem alten Maschinenpersonal niemand mehr zu sehen bekommen. Die Reeder versuchen den Ausgesperrten obendrein ihr er in die Bresche. Er will sie durch ein Ausnahmegesek gegen damit dienen können. Fortkommen zu erschweren; sie stellen den Maschinisten folgendes solidarisch, das heißt anständig handelnde Arbeiter über diese er- Achtung, Tabatarbeiter! Die Firma Otto Bornkessel, Zeugnis aus: heben, die anständigen Arbeiter disqualifizieren, die unan- Nordwest, Waldstr. 39, hat den mit ihr abgeschlossenen Tarif dadurch ständigen zu privilegierten Staatsbürgern machen. Streit durchbrochen, daß dieselbe die Zigarren zu billigeren Löhnen her„ Wir bescheinigen hierdurch dem Herrn... wunschgemäß, daß derselbe vom... bis... auf unserem Dampfer.. als brecher sind aber meistens Leute minderwertigen Charakters. stellen läßt als der Tarif besagt. Als Arbeitswillige sind dort beMaschinist bedienstet war. Wir waren sowohl mit den Leistungen Gewöhnlich schauen sie auch auf eine wenig rühmliche Ver- schäftigt die Zigarrenmacherin Strastowski und die Wickelsowie Führung sehr zufrieden. Die Entlassung mußte gangenheit zurück. Ein unverhältnismäßig großer Bruchteil macherin Pausin . Die Zigarrenfabrik von Bornkessel ist erfolgen, weil infolge einer un annehmbaren von ihnen tennt die Zuchthäuser von innen. Gemeine Verbrechen als gesperrt zu betrachten. Die grünen Platate sind ihr entzogen. Arbeiter, Raucher! Kauft nur dort Eure Zigarren, Forderung des Zentralverbandes der Maschi= bermittelten ihnen die Kenntnis. Angriffe auf das Leben wo das grüne Plakat, unterschrieben Alwin Schulze, vorhanden nisten und Heizer die Echiffe aufgelegt werden mußten." anderer Menschen gehören zu ihren Spezialvergnügen; Messer, ist. lebt Solidarität! Der Vertrauensmann der Tabafarbeiter. Eo ist der Entlassene gleich gekennzeichnet. Gegen diese Art Schlagringe und Schießeisen sind ihre Spielzeuge. Mancher Achtung, Friscurgehilfen! Den Tarif anerkannt haben: von Zeugnissen sollte gerichtlicher Einspruch erhoben werden, damit übte sich schon in der Deffnung fremder Wohnungen ohne Kohnert, Wrangelstr. 80; Breuste dt, Driesener Str. 11; Beder, den Unternehmern plausibel gemacht wird, daß Zeugnisse mit solSchlüssel und in Abwesenheit des Besizers. Wie zahlreiche Stolpischestr. 37; Sänger, Weißensee, Straßburgstr. 10. Tarifchen Kainszeichen nicht ausgestellt werden dürfen. Streifprozesse dargetan haben, bereitet den Kumpanen aus liche Abmachungen aufgelöst haben: Adler, Wiener Str. 56 und der Zucht gewerbsmäßiger Streifbrecher der Meineid mehr Bindt, Neukölln, Schudomastr. 45. Spaß als Bedenken. Sie haben längst konstatiert: Wir Streitbrecher dürfen einen totschlagen und Meineide schwören! Spielen die auserlesenen Freunde der Scharfmacher und Junker nicht gerade Streifbrecher, Kann die Polizei das Streikpostenstehen verbieten? und haben sie nicht zufällig hinter schwedischen Der Bezirksausschuß von Arnsberg hatte die Frage zu entGardinen Wohnung genommen, dann gehört die Zuhälterei scheiden, ob eine Polizeibehörde berechtigt sei, durch eine Verfügung vielleicht nicht einmal zu den unanständigsten Geschäften, die einem Staatsbürger generell das Streikpostenstehen zu verbieten sie betreiben. Bei alledem erfreuen sie sich der besonderen und ihn im Falle der Zuwiderhandlung zu bestrafen. Obwohl diese Gunst der hervorragendsten Staats- und Gesellschaftsstüßen. Frage längst von den verschiedensten höchstinstanzlichen Gerichten Kein Wunder, daß sie sich diesen schon als gleichgestellt be- berneint ist die preußische Polizei und Justiz hilft sich be trachten. Ihr Eifer, sich bei Rüpeleien hervorzutun, wird da- kanntlich damit, daß sie es in das subjektive Empfinden des eindurch sicherlich weiter angeregt. zelnen Polizeibeamten stellt, ob der Verkehr durch einen Streifposten gehindert wird oder gehindert werden könnte wies der Bezirksausschuß den Kläger ab. Es wurde dem Kläger bei der Urteilsvertündung gesagt, er möge sich an das Oberverwaltungs. gericht wenden.
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Verband der Friseurgehilfen.
Deutfches Reich.
artifel seiner letzten Nummer mit den Lohn- und Arbeitsbedingungen Das Verbandsorgan der Tapezierer beschäftigt sich in einem speziell der Nord- und Ostseebadeorte und stellt die dortigen Lebensbedingungen in Barallele zu denen anderer Orte. Was dort gesagt ist, trifft auch fast für alle anderen Arbeiterkategorien mehr oder weniger zu.
Auch noch in anderer Beziehung war der Hinweis des Herrn Hammer auf Zuchthäusler und Zuhälter sehr unangebracht. Daß manche der Staatsstügen ins Sanatorium flüchtet, wenn ihm das Zuchthaus winkt, ändert nichts an der Tatsache, daß er dorthin gehört. Er behält nicht nur diefelben Staatsbürgerrechte wie anständige Leute, sondern Verlockende Arbeitsangebote nach Badeorten sehr oft viel mehr. Das kommt immer auf die Größe werden jezt bald wieder in Juferaten der bürgerlichen Zeitungen des Geldbeutels an; die Anständigkeit spielt da gar erscheinen. da gar erscheinen. Da ist eine frühzeitige Warnung an die Arbeiter, nicht feine Rolle. Und find etwa die„ Edelſten" der ohne bestimmte Arbeitsbedingungen sich zu verpflichten, sehr notNationen der Zuhälterei abhold? Durchaus nicht! Sie wendig. tultivieren sie nur in der gemeineren Form einer sogenannten hl. Ehe. Zu Dußenden werden die Inhaber adliger Ramen in Zeitungen öffentlich an die meistbietende Dirne als zu taufende Ehemänner ausgeboten. Manche Dirne fauft sich einen verlumpten„ Edelmann" seiner gesellschaftlichen Stellung wegen. Und er nimmt der Dirne schmußig erworbenes Geld und übernimmt für dieses eheliche Pflichten. Unbestritten verfloppen auch manche vornehme" Väter mit flingendem Namen aber leerem Beutel ihre mitgiftfreien Töchter an den meistbietenden Parvenu", wenn er dugende Male das Zucht haus gestreift, ſeinen Reichtum durch die bedenklichsten Manipulationen erwarb. Zwar benugt man in solchen Fällen den Deckmantel der gefeßlichen und kirchlichen Ehe, sie nimmt den Geschäften aber nicht den Charakter des Schachers mit Liebe und Menschenfleisch.
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folgendem Marktbericht hervor: Im Monat Januar betrug der
Welchen Einfluß der Streit auf den Fischhandel hat, geht aus Jm Umsatz in der Auktionshalle nur 4 162 527 Pfund Fische im Werte bon 680 086 M., gegen 7 882 234 Pfund im Werte von 960 766 M. im Dezember 1912 und 6 799 800 Pfund im Werte von 954 382 M. im Januar 1912. Das wäre also in einem Monat ein Minderertrag bon rund 300 000 M. Zu beachten ist dabei noch, daß jetzt infolge der schlechten Einfuhren die Preise enorm hohe sind, wodurch der unbemittelten Bevölkerung ein wichtiges Lebensmittel erheblich berteuert wird. Nach wie vor ist jeglicher 3uzug von Ma. schinenpersonal nach den Fischdampfern der Unterweserorte streng fernzuhalten.
Auf der Rheinischen Maschinen- und Metallwarenfabrit( Ehrhardt) in Düsseldorf find die Arbeiter in eine Bewegung zweds Ver fürzung und Regelung der Arbeitszeit eingetreten. Die Firma hat nicht nur ein Entgegenkommen abgelehnt, sondern weigert sich auch, mit der von den Arbeitern gewählten Kommission zu verhandeln. Von den beteiligten Arbeiterorganisationen ist beschlossen worden, den Betrieb vorläufig zu sperren. Auch sollen die Ueberstunden verweigert werden. Die Firma ist mit Aufträgen, hauptsächich für Wenn der Zuzug fern gehalten wird, die Balkanstaaten überhäuft. muß die Firma den Wünschen der Arbeiter Rechnung tragen.
Letzte Nachrichten.
Ein neuer bulgarischer Armeebefchl. Sofia , 5. februar.( W. T. B.) General Saw off hat einen neuen Tagesbefehl an die Armee gerichtet, in dem er erklärt, daß In den Badeorten herrscht im Gegensatz zu fast allen übrigen die Türken durch die Art, in der sie die Verhandlungen führten, Orten, wo die Lohn- und Arbeitsbedingungen tariflich geregelt find, bewiesen hätten, daß sie nur Zeit gewinnen wollten. Aber sie noch völlig die Willfür des Unternehmers, der den Arbeitsvertrag hätten sich sehr getäuscht, denn diese Zeit sei von der bulgarischen in der Regel fo zu gestalten fucht, daß der Arbeiter ihm auf Armee dazu benügt worden, ihre Streitkräfte aus Mazedonien und Gnade und Ungnade ausgeliefert ist. So ist es z. B. vorgekommen, daß allein in Westerland auf Sylt zwei Arbeiter während einer aus Nordbulgarien, die nicht an den großen Kämpfen in Thrazien Saison 321 M. an Lohn eingebüßt haben. Die Arbeiter fahren im teilgenommen hatten, zu konzentrieren und sich reichlich mit LebensVertrauen darauf, in diesen vornehmen Bädern guten Dienst zu mitteln und Munition zu versorgen. Wir sind jetzt vollkommen finden( wie ihnen in Inferaten und von Stellenbermittlern ber bereit, erklärt der Tagesbefehl, bereiter als vor der Kriegssichert wird) nach dort, ohne sich vorher die Lohn- und Arbeits- erklärung, und um den Widerstand des Feindes endgültig zu brechen, bedingungen vertraglich auszumachen. Dort bestimmt dann der müssen wir ihn von neuem niederschmettern, seine in der Gile zuMit solchen unsauberen Geschichten und Elementen in Unternehmer den Lohn und die Arbeitszeit. Die Arbeitszeit be- sammengezogenen Horden, denen jegliche Begeisterung fehlt, zerVerbindung gebracht zu werden, das muß und kann die trägt meist 60-66 Stunden wöchentlich bei einem Stundenlohn von streuen, den Feind zu Boden werfen und dort auf dem Schlacht40-50 f.; felten werden höhere Löhne gezahlt und meist nur moderne Arbeiterbewegung ganz entschieden ablehnen. Sie dann, wenn der Arbeiter die Arbeitsniederlegung antündigen kann, felde ihm die Friedensbedingungen diktieren. Die Türken müſſen hat keine Gemeinschaft mit gemeinen Zuchthäuslern und Zu- wenn er Mittel genug zur Rüdreise besigt. Da die Infelbewohner über das Meer gejagt werden. hältern. Solche Elemente überläßt sie gern dem Wohlwollen während der Saison soviel verdienen wollen, um die übrige Zeit und Schußeifer der Junker und Junkergenossen. Die Gewerk des Jahres davon leben zu können, sind natürlich die Preise für schaft will die Arbeiter nach Möglichkeit aus jeder Abhängig oft und Logis entsprechend gepfeffert. Der Arbeiter muß Wien , 5. Februar. Die„ Neue Freie Presse" meldet aus feit befreien und sie zu dem Bewußtsein der Menschenwürde 16-18 M. des Verdienstes nur für Pension ausgeben, dabei müssen die Sofia : Das Bombardement von Adrianopel dauerte die ganze erziehen. Das ist das beste Mittel, sie vor einem Verfinfen Arbeiter in Ecken und Winkeln hauſen, weil jeder Raum an Sturgäste Nacht vom Dienstag auf Mittwoch in allen Richtungen des vermietet wird. Ein beliebter Trid verschiedener Unternehmer ist es, in moralische Sümpfe zu bewahren. Das gefchicht aber nicht den fälligen Lohn nicht oder nicht in voller Höhe auszuzahlen. Eine Belagerungsgürtels. Die Bulgaren nahmen das Dorf durch eine Privilegierung der streifbrecherischen Hingebrüder, selage des Arbeiters ist meist erfolglos, er hat nur noch Merger, Panukli, wo die Festungstruppen einen Ausfall ver fie bewirkt das Gegenteil. Scherereien und Unkosten. Das hier Geschilderte trifft besonders für suchten, aber sich in die Festung zurückziehen mußten. Auf Sylt, Borkum, Norderney zu, aber auch über Warnemünde , Pyrmont , die heute tagsüber ununterbrochene Kanonade erwiderten Bad Harzburg find dieselben Klagen laut geworden. einige Forts gar nicht, andere selten oder resultatlos. Von Mustafa Pascha sieht man den Brand in Adrianopel . Heute nacht rückte die erſte Linie der Bulgaren in Gallipoli vor und nacht rückte die erſte Linie der Bulgaren in Gallipoli vor und nahm einige minder wichtige türkische Positionen.
Die Tarifbewegung in der Holzindustrie. Die Vertragsverhandlungen wurden gestern unter dem Vorsiz des Freiherrn von Berlepsch im Lokal der Berliner Handwerksfammer fortgesetzt. Es waren Vertreter der Arbeiter, zum Teil auch der Unternehmer, aus folgenden Städten erschienen: Berlin , Groß- Lichterfelde , Stegliß, Bernau , Brandenburg , Eberswalde , Guben , Luckenwalde , Lübbenau , Potsdam , Nowaives, Spandau ,
Die Arbeiter werden daher zur Vorsicht gemahnt. Jeder sollte sich vorher bei seiner Gewerkschaft genau informieren und Lohn und Arbeitszeit in einem einwandfreien Arbeitskontrakt vorher ausmachen. Der Arbeiter kommt aber auch nicht in den von ihm erwarteten Genuß des Badetrubels, denn bei der üblichen langen Arbeitszeit ist daran nicht zu denken.
Andauernde Beschießung Adrianopels.
Seeschlacht vor den Dardanellen.
Rom , 5. Februar. ( P.-C.) zu später Stunde sind hier aus Konstantinopel Depeschen eingetroffen, denen zufolge am Eingange der Dardanellen sich eine neue griechisch- türkische Seeschlacht entsponnen hat, über deren Ausgang noch nichts bekannt ist.
Die französische Eifersüchtelei in der chinesischen Anleihefrage. Baris, 5. Februar. Ueber die Verzögerung in der Unterzeich nung des chinesischen Anleihevertrags und die Haltung der franzö fischen Regierung in dieser Angelegenheit veröffentlicht der" Temps"
Das Tarifwesen in der Steinindustrie. Leipzig , Beit, Dresden , Zittau , Groß- Schönau , Hannover , Göttin- Eine Tarifvermehrung hat der Zentralverband deutscher Stein gen, Hildesheim , Uelzen , Erfurt , Harburg, Kiel , Lübeck , Lüneburg , arbeiter( Sik Leipzig) im Jahre 1912 zu verzeichnen. Am 1. Ja Oldenburg und Rendsburg . Der gestrige Verhandlungstag war nuar 1912 bestanden 208 Tarife für 18 847 beschäftigte Personen, ausschließlich der Erörterung der Lohnfrage gewidmet. Die von denen 16 132 organisiert waren; am 1. Januar 1913 bestanden Lohnforderungen der Arbeiter wurden von den Vertretern der ein- 254 Tarife für 27526 beschäftigte Bersonen, von denen 21 175 orzelnen Städte vorgetragen und begründet. An jeden dieser Vor- ganisiert sind. Die Zunahme der Tarife entfällt besonders auf die Granit- und Pflasterstein- Industrie. Für die Arbeiter in den geträge knüpfte sich dann eine kürzere oder längere Diskussion. Be- nannten Kategorien fonnten im Vorjahre, besonders in den Geschlüsse wurden nicht gefaßt. Heute werden die Verhandlungen in bieten Striegau- Strehlen( Schlesien ) und Demik- Kamenz( Lausitz ) der gleichen Weise fortgesetzt. Zu diesem Zwecke werden die Ver- große Erfolge errungen werden. Die Granitſteinbruch- Besizer eine Mitteilung, der zufolge der französische Standpunkt in dieser treter der übrigen Städte vor der Verhandlungskommission er waren bisher zähe Anhänger des wilden Akkordwesens, das eine Frage der ist, daß die Ernennung der in dem Anleihevertrag vorscheinen. immense Ausbeutung der Arbeiter zuließ. Die Herren stellten sich gesehenen drei Beiräte im Einber nehmen zwischen China kategorisch auf den Standpunkt, Tarifabſchlüſſe ſeien in der Hart- und den Mächten erfolge, und daß die Befugnisse dieser BeiDer Kleinkrieg in der Damenkonfektion. stein- Industrie nicht möglich. Der Steinarbeiterverband nötigte Der Schneiderverband hat damit begonnen, für die Berliner aber die Herren, sich zu einer anderen Ansicht zu bekehren. So war räte gesichert seien. China scheint nun aus seiner eigenen MachtDamenkonfektion Einzeltarife nit den einzelnen Bioifchenmeistern ab- ein größerer Industrieller ein hartnäckiger Gegner jeglichen Tarif- vollkommenheit und ohne genaue Festsetzung dieser Befugnisse einen zuschließen. Es ist in einer Anzahl Fällen bereits die nötige Vor- abschlusses Aber auch er wurde durch die Geschlossenheit der Ar- Dänen, einen Deutschen und einen Italiener ernennen zu wollen. arbeit geleistet, um die Tarife einführen zu können. Die Zwischen- beiter zu anderer Ansicht befehrt. Nach Unterzeichnung des Tarifes Die Logit verlangt, daß alle drei Beiräte entweder der Nationalität meister, die feinerzeit einem Tarifvertrage durchaus freundlich gegen- sette er die Baubehörden in Kenntnis, daß er sich mit seinen Ar- der Gläubiger oder neutralen Staaten angehören. Die Frage der über standen, werden nun Farbe bekennen und zeigen müssen, ob sie beitern über die Lohnfrage geeinigt hätte. Damit gab er den Be- Nationalität ist aber nebensächlich und könnte erst später zwischen bereit sind, die Probe aufs Erempel zu machen und Tarifverträge hörden einen Wink, bei der Vergebung von Aufträgen bevorzugt zu den Mächten und China geregelt werden. abzuschließen. werden. Andere Unternehmer schlugen aus den Tarifabschlüssen Wie bereits bekannt, haben die Zwischenmeister sich seit einiger besondere Vorteile. Sie sekten bei der Uebernahme von PflasterZeit mit den prozentualen Lohnzulagen einverstanden erklärt und steinlieferungen höhere Preise ein, mit der Begründung, daß die murren darüber, daß dieselben nicht bezahlt werden. Soweit uns Arbeitslöhne erhöht werden mußten. befannt ist, erhält ein Teil Zwischenmeister die prozentualen Lohn- Für die Sandsteinbranche ist die Einführung eines Normal zulagen und der andere nicht. Dadurch entstehen noch größere tarifes für das Königreich Sachsen von sehr großer Bedeutung. Differenzen in den Löhnen, die für gleiche Arbeit bezahlt werden, An einigen Tarifabschlüssen ist auch der christliche Scramarbeiter als dies bisher der Fall war. Da die Zwischenmeister nunmehr alle verband beteiligt. Die Steinarbeiter fönnen mit der Ausbreitung Sebel in Bewegung setzen, um auch in den Genuß der prozentualen des Tarifwesens sehr zufrieden jein. Die schönen Erfolge, die sie Lohnzulagen zu kommen, so bleibt naturgemäß für die Arbeiterschaft erzielten, verdanten sie nicht zulest dem Umstande, daß der Ver- geführt werden. Berantwo, Rebaft.: Alfred Wielepp, Neutbun. Inferatenteil berani.: Eh.Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsbl
Schwerer Unfall bei einem Fußballwettspiel. London , 5. Februar. ( W. T. B.) Bei einem Fußballwettspiel in Sunderland ereignete sich heute nachmittag ein schwerer Unfall. Auf dem Dache eines Kohlenschuppens standen etwa zweihundert Leute und Kinder, um dem Spiele zuzuschen. Plötzlich stürzte das Dach ein, wodurch eine Anzahl Personen schwer verletzt wurden. Acht mußten ins Krankenhaus über.