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r. 31. 30. Jahrgang.

Reichstag .

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Donnerstag, 6. februar 1913.

104. Gigung. Mittwoch, den 5. Februar 1913, nachmittags 1 hr.

Am Bundesratstisch: Dr. Delbrüd.

Etat des Reichsamts des Junern. Dreizehnter Tag.

Man weist prunkend auf die ungeheuren Summen hin, die für anstalten einen Erlaß verschickt, sie möchten bei der Invalidenver Versicherungen gezahlt werden; die Berufsgenossenschaften haben in sicherung recht sparsam wirtschaften. Die Folge ist cin 25 Jahren 1800 Millionen aufgebracht; aber auf den Kopf der Ver folossaler Rückgang der ausgezahlten Invalidenrenten, ficherten macht das nur 3 M. Aehnlich liegt es bei der nja gezahlte Renten werden in der rigorosesten Weise entzogen. validenversicherung, wo es 6 M. ausmacht, bei der Krantenversicherung, wo 3900 Millionen im ganzen doch( hört! hört! bei den Soz.) Besonders arg liegen die Verhältnisse im Bereich der Landesversicherungsanstalt Schlesien . Die Ver­nur 12 M. auf den Kopf der Versicherten betragen, wovon

8 M. die Arbeiter bezahlt haben, 2 Millionen werden sicherten sagen, daß sie erst auf allen vieren friechen täglich für die Versicherung ausgegeben, 600 Millionen Mark im müssen, ehe sie eine Rente bekommen.( Hört! hört! bei den Ministerialdirektor v. Jonquières : Ich habe vor einigen Tagen Jahr. Davon zahlen 300 die Arbeiter und von den anderen 300, die Sozialdemokraten.) Ein Bergarbeiter in Waldenburg hat fürz die Unternehmer zahlen, erklärte hier einmal ein Großunternehmer, lich Selbstmord verübt, weil er feine Rente bekam.( Hört! merft, daß in Hamburg vor der Seeberufsgenossenschaft Vertreter es nache 1/8 der denn auch ganz allgemein. Dabei beträgt der alljährliche Ueber­in einer Antwort auf die Ausführungen des Abg. Schumann be- Herr Schmidt- Altenburg, es mache nicht/ Proz. der Betriebs- hört! bei den Sozialdemokraten.) Die Entrüstung in Schlesien ist ausgaben. Die 600 Millionen Mark jährlich verteilten sich auf der Arbeiter gehört wurden und sich mit den Vorschlägen der See- 24 Millionen Versicherte. Nehmen Sie die Berliner Versicherten, so find berufsgenossenschaft einverstanden erklärt haben, unter ihnen auch das 2 Proz., und da sehen Sie deutlich, daß die Berliner Armen­Herr Paul Müller, den Sie wobei ich eine Handbewegung verwaltung an ihre Armen ohne Gegenleistung schon mehr zahlt. nach der äußersten Linken zu machte- ja wohl anerkennen werden. Die Versicherung ist eben weiter nichts als Herr Paul Müller ist nämlich Borsitzender der sozialdemokratischen Gewerkschaft. Ich muß heute richtig stellen, daß mir eine

Paul Hoffmann .

Personenverwechselung unterlaufen ist, der betreffende Herr hieß Die Beratung beginnt beim Kapitel Reichsversiche Abg. Körsten( Soz.):

tungsamt.

eine zentralisierte Armenpflege.

schuß der Landesversicherungsanstalt Schlesien bereits über 10 Millionen Mark und ihr Vermögen 116 Millionen Mart.( Hört! hört! bei den Sozialdemos Iraten.) Gewiß müssen die Landesversicherungsanstalten über ein gewisses Kapital verfügen. Aber es kann doch nicht der Zwed der Invalidenversicherung sein, große Vermögen aufzuspeichern. Viel­mehr soll sie ein Schutz für die wirtschaftlich Schwachen ſein.( Zu­allem die Aufstellung einheitlicher Grundfäße für das Aufrüden der Stimmung bei den Sozialdemokraten.) Schließlich möchte ich für die Angestellten der Berufsgenossenschaften eine Besserstellung und vor Unterbeamten in die mittleren Stellungen befürworten.( Bravo ! bei den Sozialdemokraten.)

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die Gutachten

Des

Mit der Ge­

"

( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Im übrigen ist sie ein Berlin bei 18,6 Millionen Einnahme 11,4 Millionen Ausgabe, also sehr gutes Geschäft; so weist der Etat der Landesversicherungsanstalt einen lleberschuß von 7,2 Millionen oder rund 40 Proz. auf. Da muß ja jedem Kaufmann das Herz lachen. Man sagt, Nach§ 547 der Reichsversicherungsordnung hat der Bundesrat der Ueberschuß wird ja zurückgelegt, aber wer weiß, wie diese Gelder die Ermächtigung, auch die Berufskrankheiten zu den Betriebs- einmal verwendet werden, die Verlegten bekommen jedenfalls Renten möglichst milde vorgehen. Die Rente ist doch schließlich Abg. Koßmann( 3.): Man sollte bei der Gewährung der unfällen zu rechnen. Die Berufsgenossenschaften laufen hiergegen nichts. Früher wurde den Witwen, wenn der Mann starb, etwas teine Gnade, die gewährt wird, sondern auf die Rente besteht Sturm, indem sie meinen, für die Kranken fei genügend gesorgt. herausgezahlt; das fällt nach der Reichsversicherungsordnung fort, ein gefeglicher Anspruch. Das wird nur zu häufig ver­Leider sind erst jetzt die Krankenkassen veranlaßt, über die Gewerbe- und daran allein hat die Landesversicherungsanstalt Berlin in einem frankheiten Aufnahmen zu machen. Aber wenn auch die Berufsgenoffen- Jahre 737 000 m. gespart und nur 53 000 M. find an die Witwen gessen. Meiſt werden schon ohnehin überlastete Aerzte zur Begut­schaften noch nichts veranlaßt oder noch nichts getan haben, so ist und Waisen gezahlt. Man hat ihnen also das Bierzehnfache werden, daß von den Versicherungsbehörden Gutachten solcher achtung von Rentenempfängern herangezogen. Getadelt muß auch doch durch eine Reihe von auf sozialem Gebiet verdienten Männern von dem genommen, was man ihnen gegeben hat. vieles festgestellt worden, was als Basis für ein Eingreifen( hört! hört 1) Wir haben gar keinen Grund, und anderen Ländern Aerzte , die von den Versicherten selbst benannt sind, häufig von des Bundesrats dienen kann. Die kleine Ortstrantentasie gegenüber aufzuspielen. England gibt 280 Millionen Mart jährlich vornherein minder gewertet werden als der Maler mit nur 5000 Mitgliedern hat im letzten Jahre eine für seine Versicherung aus, wird also in zwei Jahren so- anderer Aerzte. Berechtigt ist auch die Klage, daß Arbeiter und Gewerkschaftssekretäre von den Spruchkammern als Ver­halbe Million für die un Bleiweißvergiftungen Er- biel bezahlt haben, wie die deutsche Regierung in 18 Jahren. treter frankten ausgeben müssen. In derartigen Fällen müßte das Reich England und die Schweiz haben die Berufskrankheit in ihrer Unfall- weiteren flagt der Redner über zu rigoroses Vorgehen beim Fehlen der Arbeiter nicht zugelassen werden. oder der Staat eingreifen, zumal es für Bleiweiß einen sehr guten versicherung. Wir müssen darauf achten, daß wir anderen Ländern der Unfallverhütungsvorschriften in landwirtschaftlichen Betrieben; Ersatz, das Diamantweiß. gibt. Als Unfall wird nur ein plöglich gegenüber mit unserer Versicherung nicht ins Hintertreffen kommen, hier sollten die Berufsgenossenschaften nicht mit Strafen, sondern mit eintretender anerkannt, nicht aber ein mittelbarer, sodaß ein Arbeiter und ich möchte mit den Worten des Präsidenten des Reichsaufklärenden Vorträgen vorgehen, da der Verstoß gegen einen Unfall nur sehr schwer zur Anerkennung bringen kann. Ein versicherungsamtes schließen, die er freilich etwas anders gemeint die Vorschriften hier meist auf Unkenntnis beruht. Holzarbeiter, der sich an einem Hobel verlegt hatte, und der Verlegung hat: Man hüte sich, auf der betretenen Bahn weiter zu schreiten, wöhnung" an die Unfallfolgen und der darauf basierenden Herab­anfangs kein Gewicht beigelegt hatte, konnte, als die Sache sich ver- denn sonst folgt dem Hosianna, das Sie auf die Versicherung fingen, fezung oder Entziehung der Renten wird viel zu weit gegangen, in schlimmerte, dies nicht zur Anerkenntnis als Unfall bringen, troßdem das Kreuzige" der Versicherten.( Lebhafter Beifall bei den Sozial- manchen Fällen muß man geradezu von Unfug sprechen.- An mehrere Aerzte und Sachverständige auf seiner Seite waren.( Hört! demokraten.) den Unfällen sind nicht, wie Herr Meyer- Celle hier neulich hört!) Vor 20 Jahren wurden auch mittelbare Unfälle noch Abg. Becker- Arnsberg ( 8.): Ein so abfälliges Urteil ausführte, die Arbeiter meist selbst schuld, die anerkannt, sowie Unfälle auf dem Wege von und zur Arbeit. über unsere Arbeiterversicherung ist denn doch nicht berechtigt. sondern Wir lange Arbeitszeit und Vor 9 Jahren war der Begriff bereits fehr eingeengt und auch beantragen, daß möglichst bald nach dem Infrafttreten des 3. Buches löhne, die geringen Akkord. heute fann man nicht eine bestimmte Erklärung für einen Unfall der Reichsversicherungsordnung von der Vollmacht Gebrauch gemacht Bergbau vorhanden sind. Auch ist im Bergbau darüber zu klagen, speziell in der Schwereisenindustrie und im geben. Leistenbrüche sind von Unfällen ausgenommen, indem gesagt wird, die Unfallversicherung auf bestimmte Berufskrankheiten aus- daß die notwendigen Schußeinrichtungen nicht rechtzeitig getroffen wird, die Anlage zum Bruch sei ja immer schon vorhanden. Dann schaffte man die kleinen Renten für den Verlust von einzelnen Finger- zudehnen. Insbesondere sollte das Augen zittern der Berg- oder erneuert werden. Hierauf sollten die Beamten schärfer achten. gliedern ab und setzte die Renten von 15 und 20 auf 10 Pro3. herab. arbeiter als gewerbliche Berufskrankheit der Unfallversicherung Ministerialdirektor Caspar : Der Frage der Einbeziehung einer unterstellt werden. Reihe von Berufskrankheiten in die Unfallversicherung ist das Reichs­amt bereits näher getreten und es finden im Einvernehmen mit dem preußischen Handelsminister Erwägungen statt; es wird jedoch kaum möglich sein, die Lungenleiden der Steinarbeiter Abg. Behrens( Wirtsch. Vg.) kritisiert in einzelnen Punkten die als Unfälle aufzufassen. Der Rüdgang der Invalidenrenten, den Ausführung der Reichsversicherungsordnung. Bon gewiffer Seite der Abg. Tauba del erwähnt hat, ist nicht aus Sparsamkeits­wird auch dort, wo gar kein Bedürfnis für die Errichtung von Land- rücksichten erfolgt, sondern sie war notwendig, weil in vielen trantenfaffen vorliegt, z. B. in den Großstädten der westdeutschen Fällen die Bewilligung erfolgt war, ohne daß die Notwendigkeit Industrie, für die Errichtung von Landfrankenkassen propagiert. So dazu vorlag. Der Abg. Körsten bedauerte, daß Finger­mill der Oberbürgermeister Cuno von Hagen in seiner verlegungen jetzt geringer bewertet werden wie früher. Es hat jetzt Stadt eine Landtrantentasse errichten, obwohl der eben eine bessere Erkenntnis über die Erwerbsfähigkeit bei Reichstagsabgeordnete Cuno hier gegen die Landfranken- solchen Verletzungen Plaz gegriffen. Wenn Herr Körsten daraus tassen gestimmt hat.( hört! hört!) Was man hier tut, sollte man folgert, daß in zehn Jahren kaum noch etwas von der ganzen auch draußen vertreten.( Zustimmung.) Wenn Landarbeiter von Unfallversicherung übrig sein wird, so geht das entschieden zu weit. der berirrten Kugel eines Sonntagsjägers getroffen oder wenn Wald- Ich weise nur darauf hin, daß im Jahre 1911 nicht weniger als arbeiter von einem giftigen Insekt gestochen werden, so sollte man 161 Millionen Mark an Unfallentschädigung ausgezahlt find. auch diese Unfälle des täglichen Lebens als Betriebsunfälle ansehen und eine Entschädigung dafür gezahlt werden. Abg. Taubadel( Soz.):

Abg. Hepp( natl.) flagt über zu harte Strafen wegen Verstöße gegen Unfallvorschriften der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft Hessen - Nassaus.

Man ging weiter und sagte: Kleine Verlegungen werden überhaupt nicht mehr mit Renten bedacht, wenn der Verlegte sich baran gewöhnt hat. Der Präsident des Reichsversicherungsgegen amtes Dr. Kaufmann warnt in seinem Buch: Licht und Schatten der Unfallversicherung" vor dem Schablonisieren. In der Praris wird aber nur schablonisiert. Die Berufsgenossenschaften haben alle der Arbeiterschaft ungünstigen Urteile zusammengestellt, und nach dieser Schablone wird ohne nähere Begründung die Festsetzung ge­troffen.( Hört! hört!) Seit dem Bestehen der Versicherung sind

die Renten mehrfach heruntergesett,

die

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Abg. Silberschmidt( Soz.):

für den Verlust eines Auges zahlte man früher 40 Proz. später 331 Proz und heute 25 Proz. Ich kenne einen Senatspräsidenten, der bereits gesagt hat, mit einem Auge sieht der Mann ja grad' so gut wie mit zwei Augen, der also für den Verlust eines Auges gar nichts zahlen will. Einem Arbeiter, der zwei tünstliche Beine hat, wurde die Wohltat gewährt, Schreibmaschine zu lernen, und er konnte nunmehr bei feinem Wohltäter 400 Mart jährlich verdienen. Flugs er­Die Zahl der Revisionen der Bauten muß als durchaus un Tannte die Berufsgenossenschaft, und das Reichsversicherungsamt genügend bezeichnet werden, namentlich da auch noch ein Rüdgang trat ihr bei, daß dieser Arbeiter erwerbsfähig ist.( hört! Wir werden dem Antrag Becker zustimmen. Wir haben schon bei der Revisionen zu fonstatieren ist. Die Unternehmer und ihre hört 1) Wenn das noch zehn Jahre mit dieser Braris weiter der Beratung der Reichsversicherungsordnung beantragt, daß die Organe behaupten, wir verlangen die vermehrte Kontrolle nur, um geht, so wird auch ein Arbeiter ohne Arme und Füße, der Berufstrantheiten als Betriebsunfälle angesehen werden durch Baukontrolleure Einfluß auf die Arbeiter zu gewinnen. Tat­Surch orthopädische Behandlung so weit gebracht ist, wieder sollen. Damals aber war es gerade die Partei des Abgeordneten sächlich beweisen die Erfahrungen in Bayern mit Baukontrolleuren am Schraubstock zu stehen, für erwerbsfähig erklärt werden. Die Beder, die unseren Antrag abgelehnt hat.( hört! hört! bei aus dem Arbeiterstande, daß die Unfallziffer dadurch sinkt. Besonders Drthopädie wird dann nicht zum Segen, sondern zum Fluche. den Sozialdemokraten.) Sparsamkeit ist gewiß eine gute Sache, groß ist die Zunahme der Unfälle wie auch ihre absolute Zahl bei Man hat unsere Versicherung mit einem schönen Mosaikbilde ver- aber es darf nicht am verkehrten Ende gespart werden. Im Reichs- der Tiefbauberufsgenossenschaft. Freilich ist hier die glichen, man darf dem Bild aber nicht zu nahe kommen.( Sehr richtig! versicherungsamt spart man jetzt auf Kosten der armen Zahl der Aufsichtsbeamten sehr gering. Graf Posadowsty ver­bei den Sozialdemokraten.) Invalidenrentner. Es hat an die Landesversicherungs- langte auf 1000 Betriebe einen Aufsichtsbeamten, in der Tiefbauberufs­

Kleines feuilleton.

Die Findigkeit der Post. Wir begegneten auf der Straße einem Theaterschriftsteller, der also zu uns sprach: Sagen Sie mal, wird die Findigkeit der Post nicht in Hunderten bon Anekdoten berherrlicht?" Das wird sie allerdings. Sie soll unter Umständen Briefe bestellen, deren Adresse geradezu ein Rebus darstellt." Warum kann sie dann aber eine Postkarte nicht bestellen, deren Adresse durchaus nicht rätselhaft ist?" Wie meinen Sie das?"

"

" Ich erhielt aus der Schweiz eine Postkarte, die für mich nicht ohne geschäftliche Bedeutung war. Der Absender wußte meine Adresse nicht. Er bezeichnete also nur die Stadt, in der ich wohne, und fügte hinzu, daß ich möglicherweise auch in einem Vorort wohnen

Lönne."

,, Und Sie erhielten die Karte nicht?"

"

" Gewiß erhielt ich fie, aber so spät, daß sie bedeutungslos ge­

worden war."

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willen mißhandelt. Man verbeugt sich vor Fichte und jagt gleich in den richtigen Faschingsstammsigen mit dem gestrigen Ascher­zeitig die Polen von Haus und Hof. mittwoch erloschen ist, eine Berliner Bosse von 1876 ausgegraben. Und Fichte hat nicht allein den Vorzug! Auch sonst werden die Salingrés Reise durch Berlin in 80 Stunden" hat wie großen Toten, denen man die Feier rüstet, mit aller wünschenswerten manche andere Poffe des gleichen Autors einst das harmlose Publikum Gründlichkeit verraten. Wenn erst die Hebbelfeier herankommt, der großen Provinzialhauptstadt Berlin mit den ultigen Abenteuern werden auch die Theaterjournalisten ihre Gesichter in pietätvolle eines Provinzehepaares in Berlin unterhalten und unterhält, Falten legen, die sonst dem faulsten Börsenjobbertum und dem lustig dekoriert und flott verzapft, selbst noch heute. Aber der Staub forruptesten Schund ihre talentvolle Pflege angedeihen lassen. Man liegt trop aller Modernisierung doch darauf; die Voraussetzungen preift den Genius, der mit hartem und teuschem Willen für die der alten Berliner Posse sind dahin: die subjektiven im Zuschauer­deutsche Theaterkultur stritt, aber man hält es praktisch mit dem raum und die objektiven in der Darstellung. So gut das Schiller­Schund, der augenblicklich Kurs hat und das Geld einbringt. Man Theater seine Sache machte( der starke Beifall beties es), es gibt lann leider niemand verbieten, in dieser pietätvollen Weise die Leichen feine Darsteller mehr, die diese verschwundenen Typen urwüchsig der großen Toten zu schänden. Aber man darf vielleicht aussprechen, nach dem Leben gestalten fönnten, und die Kunst des Couplet­daß es zum Speien widerwärtig ist. vortrages ist auch dahin.( Ewig schade, denn das Couplet war der Verkehrszählungen in den größten Städten der Erde angestellt, um fonzessionen an die Kapellmeister Cortolezis( für die Kurfürsten­Der Wagenverkehr in den Weltstädten. Von Zeit zu Zeit werden letzte volkstümliche Einschlag der Posse, die mit ihm längst dahin ist.) Balfis Hinterlassenschaft. Nachdem die Not­einen Maßstab einmal für die Größe des Verkehrs überhaupt und fcheint jedoch diesen Ermittelungen nicht zuzukommen, weil die die beiden Theater ihre Existenz im Interesse und auf Rechnung ferner für Bergleiche zu gewinnen. Eine genügende Zuverlässigkeit Oper) und Bryl( für das Theater Groß- Berlin) erteilt sind, werden Ergebnisse große Verschiedenheiten aufweisen. Bald soll der Verkehr der Mitglieder bis zum Ablauf der Saison fortzusetzen versuchen. anf gewissen Plägen Berlins beispielsweise den aller anderen Orte Herr Palfi beabsichtigt das jezige Komödienhaus wieder der " Sie hatte sich bei allen möglichen Instanzen" herumgetrieben der Erde übertreffen, bald foll er erheblich hinter andern Städten Operette zuzuführen, falls er Geld und Konzession auftreibt. Herr und war von lauter Stempeldruden und aufgeklebten Zettelchen ganz zurüdstehen. Obgleich anzunehmen ist, daß bei diesen Zählungen bald entglitt, fehrt jegt als Regiffeur dahin zurüd, berufen von den Moris, der Gründer der Kurfürsten- Oper, die seinen Händen so buntfchedig geworden." Zufälligkeiten mitsprechen und auch tatsächlich unergründliche Und das war nicht nötig, meinen Sie?" an derlei Stellen eintreten, so Schwankungen des Verkehrs Mitgliedern. Aber ganz und gar nicht! Wenn der Name eines Theater- sollte doch wenigstens eine ungefähr richtige Reihenfolge zu -Musikchronit. Jm Deutschen Opernhause in schriftstellers auf der Adreſſe ſtand, brauchte man ja nur ein Theater- erkennen sein. Das ist aber bisher nicht der Fall, und auch eine Charlottenburg wird der Bruno Kittelsche Chor die Aufführung des bureau anzuklingeln. Oder eine Zeitungsredaktion. Es handelte sich neue Statistik, die der Präsident eines in Amerika zur Verbesserung Deutschen Requiems von Brahms , die vor kurzem in der ja doch nur um eine Provinzstadt, wo man seine Leute kennt." Theaterbureaus und Zeitungsredaktionen gibt es im Instanzen- dürfte fein unbedingtes Vertrauen genießen. Objektiv erscheint sie des Straßenverkehrs begründeten Ausschusses vorgenommen hat, Philharmonie stattfand, am Karfreitag wiederholen. Vorträge. Berta v. Suttner wird am Montag, den zuge der Post nicht." " Und Sie meinen, daß auch die Findigkeit hübsch an den verkehrs einen erstaunlich niedrigen Rang angewiesen erhält. Die drücke und Erlebnisse auf ihrer im Vorjahre unternommenen Reise allerdings dadurch, daß New York in der Schäßung des Wagen- 17. und Mittwoch, den 19. Februar in der Urania über ihre Gin­Instanzentveg gebunden ist?" Gesamtzahl der in zwölf Stunden des Tages die Straßen- in den Vereinigten Staaten Nordameritas berichten. Berehrter Freund, der menschliche Scharfsinn unserer preußisch- fläche befahrenden Wagen wurde in der Rue de Rivoli in- Filchners Bericht. In der Sigung der Gesellschaft deutschen Beamten ist immer an den Instanzenweg gebunden. Paris zu 33 232 ermittelt, in der Avenue de l'Opéra zu 29 460, für Erdfunde wird am Sonnabend der Leiter der Deutschen Ant Eine Karte, die rechtzeitig ankäme, dabei aber den Instanzenzug auf dem Boulevard des Italiens zu 20 124, auf dem Boulevard arttischen Expedition, Herr Dr. Filchner einen ersten kurzen We­durchbräche, würde eine Revolution bedeuten. Eine Starte aber, die de la Madeleine zu 17 524 und in der Rue Saint Honoré zu 16598. richt über den Verlauf der Expedition geben. auf dem vorgeschriebenen Instanzenwege zu spät ankommt, ist ein Diese Straßenzüge sollen überhaupt die an Wagenverkehr reichsten Ein Erbe des Prinzregenten. Dem Lokalanz." raffinierter Triumph der bureaukratischen Ordnung." Ach so! Ich danke Ihnen." Adieu."

,, Und der Grund?"

"

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der Erde sein, da sogar der Strand" in London mur 16 208 Wagen wird aus München gemeldet: Das Jagdgewand des Prinzregenten in der gleichen Zeit aufweist. Demnächst würde der Potsdamer Luitpold ist als Vermächtnis an seinen Leibreitknecht May Henkler Blaz in Berlin mit 14 221 Wagen folgen, die Friedrichstraße mit übergegangen. Es besteht aus den kurzen, ledernen Kniehofen, schön Gedenktage. Wir machen augenblicklich eine Zeit der Gedenktage 13 479, die Leipziger Straße mit 9596. New York hat nach dieser gestiäten Trägern dazu, Weste, Wams und grünem Hut mit Gems­durch. Wir wählen absichtlich einen Ausdruck, den man auch für Schäzung keine Straße mit gleich starkem Wagenverkehr, da in der bart, der allein 300 M. wert ist und vom schönsten Bod stammt, den Krankheiten braucht, weil die Begleiterscheinungen dieser Gedenktage Fifth Avenue nur 8665, auf dem Broadway sogar nur 3277 Wagen der Regent je gefchoffen hat; die Bartfassung hat allein 100 m. ge auf einen normalen Menschen wie ein Brechreiz wirken. Um nur gezählt wurden. foftet. Zum Gewand gehören noch die Wadenstrümpfe und Nagel­ein Beispiel zu wählen: Fichtes Name ist augenblicklich in der deutschen Preise sehr aktuell". In denselben Zeitungen aber, in schuhe. Alles paßt dem Erben vorzüglich, der die gleiche Figur hat wie Bayerns verstorbener föniglicher Jagbherr. benen Fichte mit heuchlerischer Ehrfurcht begrüßt wird, wird eine Ein Bossenjubiläum. Im Charlottenburger Shiller. Bolitik verteidigt, die Polen und Dänen um ihrer Nationalität Theater hat man zur Belebung der Karnevalsstimmung, die aber

Notizen.

Wenn der Erbe nun nur nicht größenwahnsinnig wird und glaubt, er könne oder müsse Bayern regieren!