Nr. 32. 30. Jahrgang.
3. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Eine Defraudation beim Garde- Jäger- flimmern hilft. bataillon vor dem Kriegsgericht.
Recht unerfreuliche Einblide gewährte gestern ein Strafprozeß
Partei- Angelegenheiten.
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freitag, 7. februar 1913.
Mit der Aufhebung der Privatmärkte beschäftigte sich ein Gesuch an den Polizeipräsidenten; dieser hat ablehnend geantwortet. Nach einem Urteil des Oberverwaltungsgerichts ist das Abhalten von Niederlehme. Sonntag, den 9. Februar, nachmittags 22 Uhr, Stadt Berlin selbst teine offenen Märkte abhalten darf und die Privatmärkten durch die Gewerbeordnung gewährleistet. Da die im Lotal von Emil Gaerisch: Deffentliche Versammlung. Vortrag: Privatmärkte den städtischen Hallen eine große Konkurrenz machen, Preußen die Brutstätte der Reaktion". Referent: Genosse Joachim Privatmärkte den städtischen Hallen eine große Konkurrenz machen, Klüb. 2. Freie Aussprache. Sonntag früh 8 Uhr von den bekannten foll mit einem Gesuch an die gesetzgebenden Körperschaften vorLokalen aus: Flugblattverbreitung.
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Borgsdorf- Birkenwerder. Sonntag, den 9. Februar, öffentliche Bersammlung in Borgsdorf bei Herrn Meißner( Haltestelle). Rebatteur Genosse Weber spricht über: Die Gewaltpolitik gegen die Arbeiterschaft. Die Genossen von Birkenwerder werden ersucht, sich
Aus der Stadtverordnetenversammlung.
gegangen werden.
Die Besetzung des Direktorpostens, welche der Magistrat nicht für nötig hält, soll erneuert beantragt werden.
Berliner Straßenreiniger teilen uns mit, daß fie am Sonntag strammen Dienst tun mußten, um die Straßen rein zu bekommen. Auch die Hilfsarbeiter und Burschen hätten Dienst getan.
wandelnder Verseuchungsherd und obendrein gegen bare Ver- Ein weiteres Terrain am Bahnhof Beusselstraße von 165 000 gütung" hygienische Mißstände des Garnisonstadtlebens ver- Quadratmetern Größe ist zum Anfauf angeboten. Es handelt sich um das große Gelände zwischen Beusselstraße, Lehrter Bahn, Ver bindungskanal und Königsdamm, welches die Eigentümer Gebauer, Rheinisches Kohlensyndikat und Boden- Aktiengesellschaft für die Kleinig feit von 20 Millionen Mark verkaufen wollen. Die günstige Lage des Terains, Wasser- und Eisenbahnverbindung wurde allgemein bor dem Kriegsgericht der 1. Gardedivision gegen den 26jährigen Steglik. Heute Freitag, abends 8 Uhr, findet im Albrechtshof und auch die entfernte Lage geltend gemacht. So wünschenswert ja 8%, anerkannt. Gegen das Projekt wurde die ungeheure Preisforderung Oberjäger Hermann Bruchmann von der 3. Kompagnie. Die An- eine Volts- und Wählerversammlung statt. Tagesordnung: Das die Wasserverbindung für die Versorgung des Großmarktes sein mag, flage bezichtigte diesen in seinem Lebenswandel höchst bedenklichen reaktionäre Dreiflassenparlament. Referent: Landtagsabgeordneter so spricht doch auch die Versorgung Berlins mit frischen Gemüsen Vorgesetzten des militärischen Diebstahls. Br. ist 1907 eingetreten Julian Borchardt . Parteigenossen, sorgt für Maffenbesuch. und Früchten wesentlich mit, und diese geschieht in hervorragendem und war früher Kaufmann. Während seiner Dienstzeit wurde er Zehlendorf . Sonnabend, den 8. Február, abends 81%, Uhr, Bolts- Maße aus den nördlichen und östlichen Vororten und Nieselgütern. viermal disziplinarisch bestraft und 1910 zum Oberjäger befördert. bersammlung für Männer und Frauen im Gesellschaftshaus", Wilh. Für diese Versorgung dürfte daher das Gelände an der Knieprode Da er sich der Zahlmeisterkarriere widmen wollte, wurde Br. vier Mied, Karlstr. 12. Tagesordnung: 1. Vortrag des Landtags- straße wegen seiner zentralen Lage am geeignetsten sein. Zu einer Zahre im Zahlmeisterbureau des Bataillons als Anwärter be- abgeordneten Julian Borchardt über:" Das neue Evangelium." Entscheidung fam es nicht, es soll weiter verhandelt werden. 2. Distuffion. 3. Die jeßigen Zustände in der hiesigen Ortskrankenschäftigt und dort soll er auch am 12. Dezember v. J. die ver- laffe.( Die Leiter der obigen Stasse sind brieflich eingeladen.) Sorge Schwundenen Soldatengelder in Höhe von 450 M. gestohlen haben. jeder für guten Besuch der Versammlung. Um den Beschuldigten zu überführen, leitete die Militärbehörde eine eingehende Untersuchung ein und gab sich alle Mühe, den Lebenswandel des Br. nachzuprüfen; allerdings gelang ihr diese Nachkontrolle mit ebenso reichem wie unerwartetem Ergebnis. Hinsichtlich der Tatfrage förderten die Ermittelungen folgendes zutage: Während am 15. Dezember der Postgefreite Bernewitz die Soldatenpost mit 945 M. Soldatengeldern ins Zahlbureau brachte, war Br. und eine Ordonnanz zugegen. Der Postgefreite zählte das Geld auf den Tisch auf und ließ sich von der Ordonnanz die Richtigkeit bestätigen. Raum hatte der Soldat das Geschäftszimmer recht zahlreich zu beteiligen. des Zahlmeisters verlassen, schickte der Angeklagte die Ordonnanz Der Posten des Erziehungsinspektors für die Anstalt Lichtenberg anit dem Auftrag in die Kantine, für ihn zwei Bigarren zu holen. ist nun ziemlich ein volles Jahr verwaist. Dieser Umstand ist nicht Als der Soldat die Zigarren geholt hatte, verließ Br. das Bureau geeignet, förderlich auf die in Lichtenberg geübten Erziehungs und der Jäger Scherret blieb allein. In der Zeit von 10 Uhr methoden einzuwirken. Es hat nicht viel zu sagen, wenn zeitweise bis zur Mittagsstunde an dem fraglichen Sonntag wiederholte es der Direktor für die Fürsorgeerziehung nach Lichtenberg fährt und sich mehrfach, daß die im Zahlmeisterbureau anwesenden Militärhin und wieder nach dem Rechten sieht. Es muß gefordert werden, personen wechselten. Als mittags die einzelnen Kompagniefelddaß diesem Mißstand endlich einmal ein Ende gemacht und ein Mann mebel die Boftgelder für ihre Mannschaften abholen wollten, fehlten Wer einen Gasautomaten benutt und nicht an die Spitze dieser Anstalt gestellt wird, der genügendes Verständnis für die zu erfüllenden Aufgaben besitzt. Jetzt wird die Erziehungs450 M. In der Kaserne entstand sofort eine große Aufregung, da mindestens 300 Rubikmeter Gas pro Jahr inspektion von dem Lehrer Hentschel vertretungsweise ausgeübt, von man feinen Anhaltspunkt für die Person des Diebes gewinnen verbraucht, foll Strafe zahlen. Bleibt der Verbrauch konnte. Der Bataillonsadjutant Oberleutnant v. Bonin leitete unter 300 Stubikmeter, so muß für die nicht verbrauchte einem Mann, der seinerzeit Mielischin revidierte und alles in Drdnung fand. sofort eine Untersuchung ein und seine Ermittelungen verdichteten Menge der Betrag von 3 Pf. pro Rubikmeter entrichtet Die Fernsprechanschlüsse der Berliner Vororte zählen jezt nach gegen Br. den Verdacht, der durch sein außerdienstliches Leben werden. Das ist die Absicht des Magistrats, und Leider hat der neuesten Aufnahme vom Anfang des Jahres 70 493. Es find später erschwert wurde. Am selben Abend wurde Br. verhaftet und sein Antrag, fünftig bei Einrichtung von Automatenanlagen dies alle Anschlüsse im Bezirk der Kaiserlichen Oberpostdirektion blieb bis heute im Militärarrest. Die gestohlenen 450 M. bestan diese Bedingung zu stellen, auch die Zustimmung der Stadt- Berlin mit Ausnahme Berliner Aemter. Haupt- und Nebenanschlüsse den aus drei neuen Hundertmarkscheinen, einem alten und einem berordnetenversammlung gefunden. In dem Ausschuß, dem find zusammengerechnet; da der ganze Bezirk jezt 215 029 Anschlüsse neuen Fünfzigmarkschein. Gleichzeitig tauchte gegen Br. der Ver- die Vorlage überwiesen worden war, wurde sie gerade noch zählt, tommt also ein Drittel auf die Vororte. Die meisten Andacht auf, daß er sich in der Verwaltung der Jagdkaffe des Offizier mit knapper Not angenommen, im Plenum aber trat die schlüsse hat natürlich Charlottenburg mit 26 224 Anschlüssen. Diese berteilen sich auf die beiden Aemter mit 9716 und 16 508. Es folgt Torps Unregelmäßigkeiten zuschulden habe kommen lassen. Man freisinnige Mehrheit geschlossen für diese Wilmersdorf mit 19 880 Anschlüssen, dann Neukölln mit 5032, nahm daher eine Revision vor und der Bestand von 160 m. war teiligung der Minderbemittelten ein. bollzählig vorhanden. Unter dem Gelde befand sich ein Hundert noffe Hinge warnte davor, bei den Gaswerten der Stadt Steglig 3776, Lichterfelde 2934, Lichtenberg 2227, Tempelhof 2122, Bantow 2003, Oberschöneweide 1715, Weißenfee 1505, Reinidenmarkschein und ein Fünfzigmarkschein, während vorher die Kasse das im schlechten Sinne kaufmännische" Prinzip rücksichtslos dorf 1276, Tegel 1214, Adlershof 365, Mühlenbeck 38 und endlich nur Gold und Silber enthielt. Weitere Ermittelungen ergaben, anzuwenden. Durch Annahme des Magistratsantrages werde Großbeeren 24. daß sich Br. einen neuen Mantel anfertigen ließ, den er mit 63 M. die Versorgung mit Gas zu einem Vorrecht der ZahlungsBon der Berkehrsmifere im Stadt- und Borortverkehr gibt die aus dem Jagdlassenbestande bezahlte. Zum Begleich will Br. seine fähigeren, die das vorgeschriebene Verbrauchsquantum Ersparnisse in Höhe von 100 m. verwendet und diese Summe leisten können. Die freisinnige Mehrheit hatte keine Lust, sich folgende Buſchrift erneut Kenntnis: Vor einigen Tagen wurde im durch das Gold- und Silbergeld der Kaffe erlegt haben. Zwei auf lange Debatten einzulassen. Ihre Meinung, daß" Miß- Botsdamer Bahnhof hingewiesen. Dasselbe muß von der Strede Tage später fand man im Bureau unter einem alten Aftenstück brauch" mit seinem Gasautomaten treibt, wer ihm zu wenig Lichtenberg- Friedrichsfelde- Jannowitz brüde gesagt werden. Der befür Marschgebühren entlassener Reservisten drei neue Hundert- Gas entnimmt, wurde durch den Ausschußberichterstatter treffende Bug läuft in Lichtenberg morgens furz vor 18 Uhr leer martscheine. Man hegte feinen Zweifel mehr, daß Br. dieses sichere Stadt. Jacobi deutlich genug zum Ausdruck gebracht. ein und verläßt um 7.81 befegt bie Station. Das heißt sämtliche Bersted für das gestohlene Geld selbst ausgewählt hatte, um bei Stadtv. Butte, der als einziger der Freisinnigen noch das günstiger Zeit sich die Beträge aus dem" Depot" zu holen. Ein Wort erhielt, stimmte ihm bei. Daß vom Magistrat niemand Uneingeweihter tonnte nicht wissen, daß diese Akten niemals ge- es für nötig hielt, sich zu äußern, stellte nach Schluß der braucht würden. Neben diesen Indizien aus dem dienstlichen Wir. Debatte unser Genosse Hinge mit Bedauern fest. In der fen des Br. hielt man nach seinen anderen Paffionen Umschau. Abstimmung wurde der Magistratsantrag mit sehr großer Standalöse Einzelheiten wurden dabei enthüllt. Br. ließ sich Mehrheit angenommen. Gegen ihn stimmte fast nur die von den militärfrommen Mädchen förmlich aus sozialdemokratische Fraktion. halten. Erna, Emmi, Jda, und wie die Schönen alle hießen, standen mit ihren vom Angeklagten empfangenen Liebesbriefen als Ankläger gegen ihn auf.
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Die Geburtenminderung
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Pläge der 8. Stlasse sind befeßt und eine fleinere Anzahl von Perfonen muß stehen. An der Haltestelle Rummelsburg - Dst lommen, vorsichtig gefchäst, 80-100 Personen hinzu. Dasselbe trifft auf die Haltestellen Stralau- Rummelsburg und Warschauer Brüde zu. Hier ist der Zug vollständig überfüllt! Auf dem Perron des Schlesischen Bahnhofes warten noch mindestens 150 Personen auf ihre Bes förderung und müssen unbedingt mit, um früh genug an ihre Arbeitsstelle zu gelangen. Jezt spielt sich ein lebensgefährliches Ge dränge ab. In den allermeisten Fällen wird rückwärts eingestiegen. Mit beiden Armen stemmt man sich gegen die Türpfosten, um sich mit Gewalt Platz zu schaffen. Die Abteile sind jetzt derartig über
bem Verkehrsbedürfnis gerecht zu werden.
Aus jeder Zeile war die Klage des Angeklagten zu lesen, daß hat in Berlin im Jahre 1912 fortgedauert. Es füllt( 20-24 Personen), daß es den Bahnbeamten nur unter großer er sich in Geldverlegenheit befinde und um ein Darlehen bitte. wurden diesmal 43 961 Stinder geboren, während in den Mühe gelingt, die Türen nach mehrmaligen Versuchen zu schließen 5- und 10- Markweise empfing Br. die Liebesgelder", von denen vorhergehenden fünf Jahren( 1911 bis 1907 zurück) noch und das letztere geschieht meistens, nachdem sich der Zug schon in 44 834, 45 948, 47 730, 51 057, 52 908 Kinder geboren worden Gliederverrenfungen, die einem Schlangenmenschen alle Ehre machten, So gelangt man unter allen möglichen er die Fortsetzung seiner zärtlichen Beziehungen abhängig machte. waren. Pro 1000 Personen der durchschnittlichen Bevölkerung am Ziele an, und sehr häufig hört man dann die Worte:„ Gott sei Wurden die Sendungen" bescheidener, pflegte auch seine Liebe und des Jahres wurden geboren in 1912 nur noch 21,10 Kinder, Dant." Bemerken will ich noch, daß durch die Ueberfüllung des Zuneigung zu versiegen. Eine Oberlehrerswitwe aus Steglit er in den vorhergehenden fünf Jahren 21,64, 22,31, 23,29, Buges den einzelnen Personen, darunter auch Schulkindern, leichterte er im Laufe von 8 Jahren um girfa 1000 M Die in 24,78, 25,56 Kinder. Die Geburtenziffer ist, wie man das Aussteigen außerordentlich erschwert wird. Diese Beförderung den Netzen dieser geldsüchtigen Liebelei verstrickte Frau mußte schließlich in Berlin eine Stellung als Stütze annehmen, da sie sieht, im letzten Jahrfünft um mehr als ein Sechstel von Menschen steht noch unter dem Vich, und es muß gerechte Em Gegenüber dem Jahre 1876, wo sie pörung hervorrufen, wenn man sich für fein gutes Geld eine berartige Teine Mittel mehr besißt und für ihre Kinder sorgen muß. Seinen zurückgegangen. mit 47,17 Geborenen pro fortgesetzten Geldbegehren schenkte die Frau Glauben, ihr erzählte völkerung ihren höchsten 1000 Personen der Be- schofle Behandlung gefallen lassen muß. Die standalösen Zustände find auf die Dauer unhaltbar, und ich möchte jenen Herren, welche hierfür Stand hatte, iſt ſie in er, er würbe zur Intendantur kommen und brauche neue Uniformen. 31 Jahrzehnten bis 1912 auf vier Neuntel der damaligen verantwortlich sind, empfehlen, eine berartige Fahrt mitzumachen, Diese Aufflärungen der außerdienstlichen Persönlichkeit des Anihnen würde Hören und Sehen vergehen! Biffer gefunten. Auffällig ist, daß im Jahre 1912 die Zahl Bemerkt jei noch, daß um 720, also 10 Minuten früher als der geklagten zipang zu dem Schluß, daß er sich von seinen Liebschaften ber Zotgeborenen beträchtlich höher als in 1911 war. obige Zug, der Staulsdorfer Bug eintrifft und die Station Lichten gewissermaßen aushalten ließ. Mit dreifter Stirn behauptete der In 1911 und in 1912 wurden überhaupt 44 834 und 43 961 berg- Friedrichsfelde schon im überfüllten Zustande verläßt. Außer Angeklagte vor Gericht, er habe diese Liebesgelder ge- Kinder geboren, davon lebend 43 185 und 42 219, tot 1649 biefen beiden Bügen verkehrt noch 750 ein Zug, welcher aber zu spät spart, um sich von einem Bivilarzt sein schweres und 1741. Während die Zahl der Lebendgeborenen wieder geht und daher nicht in Frage kommen kann!" Geschlechtsleiden kurieren zu lassen, da man ihm um 941 gesunken ist, hat die Zahl der Totgeborenen diesmal Die Zustände, die in der obigen Buschrift geschildert werden, nach zweimaliger Lazarettbehandlung gedroht habe, ihn aus dem sich um 92 erhöht( um 5%, Prog. gegenüber dem Vorjahr). find auch auf anderen Strecken vorhanden, besonders auf dem NordZahlmeisterbureau zu entfernen, ba man dort keine solchen Bro 1000 Personen der durchschnittlichen Bevölkerung des ring. Es muß schon eine durchgreifende Reform Play greifen, um Patienten brauchen könne. Weit dieser, einen seltenen 3hnismus Jahres wurden in 1911 und in 1912 lebend geboren 20,84 verratender Erklärung wollte Br. die Herkunft und den 3wed und 20,27 Stinder, tot 0,80 und 0,84. Auf 100 Geborene Der Niederbarnimer Kreistag hat befchloffen, 600 000 M. Atien seiner Ersparnisse rechtfertigen. Von A- 3 Jeugnete Br. feine tamen im vorlegten Jahr 3% Proz., im letzten Jahr 4 Proz. der Reinickendorfer Kleinbahn( sogenannte Heidekrautbahn) zu überSchuld. Er machte sich den Umstand zunube, daß das Bureau nehmen. Der Kreis und die Gemeinden haben nunmehr diese Bahn Lotgeborene. unverschlossen und für jedermann zugänglich gewesen sei. Der vollständig in der Hand. Die Betriebsgesellschaft Becker u. Co. hat Borsitzende, Major b. Bonin, hielt dem Angeschuldigten vor, daß eine Neupachtung abgelehnt. Der Betrieb der Bahn wird vom Die Markthallendeputation hielt am Mittwoch eine wichtige 1. April ab vom Kreise und den Gemeinden selbständig weiternur ein Eingeweihter den Diebstahl begangen haben könne, denn Sigung unter neuer Leitung ab. Die Stadträte Venzli und Alberti ein Fremder würde aus dem Verstecken des Geldes unter alten sowie Magistratsrat Gordon haben ihre Posten verlassen müssen; geführt. Alten keinen Nutzen ziehen können. Der Vertreter der Anklage, an ihre Stelle sind die Herren Berndt, Doftein und Gerth berufen.§8 der Grundsteuerordnung der Stadtgemeinde Berlin ist rechtsStriegsgerichtsrat Hierholzer, erachtete den Br. durch den Indizien. Werden diese Herren die Versorgung von Groß- Berlin mit Lebens- ungültig. Nach§ 8 der Steuerordnung vom 20. April 1907 hat beweis völlig überführt und beantragte 6 Wochen und 3 Tage mitteln mit mehr Energie betreiben? Wird ihnen die Verlegung der jeder nicht in Berlin wohnende Grundeigentümer der SteuerGefängnis und Degradation. Br. sei durch den Aftenfund belastet Großmarkthallen, welche seit 12 Jahren von den städtischen Behörden beputation einen hier wohnenden Stellvertreter für die seinen Grundund als Mote zur Tat müsse man ein Manto in der Jagdkasse beschlossen, nun endlich gelingen. Fast icheint es, als will der besig betreffenden Angelegenheiten schriftlich zu bezeichnen. Wegen ansehen, zu dessen Verschleierung Br. das Geld stahl. Br. sollte Magistrat nun Ernst machen. Stadtrat Berndt erklärte, daß der Zuwiderhandelns gegen diese Bestimmung hatte der Eigentümer nämlich das emtassierte Jagdgelb sofort bei einer Potsdamer Bantagistrat endgültig beschlossen habe, den Fleischengrosmarkt nach öppen von der Steuerdeputation ein Strafmandat in Höhe von nämlich das einlassierte Jagdgeld sofort bei einer Potsdamer Bank dem Schlachthof zu verlegen. Auch weger des Obst- und Gemüse- 20 M. erhalten. Auf seinen Antrag auf richterliche Entscheidung einzahlen, besa es aber noch am 15. Dezember in persönlicher marktes follte sich die Deputation entscheiden. Die Entschließung der hatte das Schöffengericht auf Freisprechung erkannt. Das Gericht Verwahrung. Ein Angellagrer mit solchen xiebesaffären mache Stadtverordneten, den Großmarkt nach dem Terrain an der Knieprode- erklärte die Bestimmung des§ 8 für rechtsungültig, da das ZuTeine Ersparnisse, sondern benütze die nächstbeste Gelegenheit, sich straße und Landsberger Allee zu verlegen, wurde durch den bis stellungswesen im Rahmen der Zivilprozeßordnung geregelt sei und zu bereichern. Falls er auch freigesprochen würde, würde dochy der herigen Vorfizenden der Deputation noch immer bereitelt; auch darüber hinaus in einer Steuerordnung nichts bestimmt werden Diebstahl immer ihm zur Last gelegt werden. Das Kriegsgericht einige Mitglieder der Deputation haben ihr gut Teil hierzu bei- tönne. Gegen das freisprechende Urteil hatte die Staatsanwaltschaft bermißte trotz des schweren Verdachts die ausreichende Ueber- getragen, daß diese so wichtige Sache nicht einen Schritt vorwärts Berufung eingelegt, über die gestern die Straffammer 8a unter gekommen ist. Das Projekt der Verlegung nach dem Lehrter Güter- Vorsitz des Landgerichtsdirektors Dr. Schwarze zu entscheiden führungsbeweise für die Schuld des Br. Von dem Nachweis der bahnhof an der Baulskirche tauchte erneuert aus der Verfenfung auf. hatte. Staatsanto. Leisering hielt die Berufung aufrecht und führte Unschuld des Br. aber könne keine Rede sein, denn sein unwürdiges trotzdem dugendmal nachgewiesen, daß dieses Terrain viel zu klein unter anderem aus: Der§ 8 der Berliner Steuerordnung sei gültig. Verfahren, sich von Mädchen und Frauen erhalten zu lassen, spreche und mit der Hergabe der Heidestraße an den Fiskus berbunden sei. Es sei für den Berliner Magistrat eine Notwendigkeit, für jedes sehr gegen ihn. An seinen Rodschößen bleibe immer der Dieb- Am Mittwoch waren es zwei neue Projefte, welche in Betracht Grundstück eine ortsanfäffige Berson als vorhanden zu wissen, mit stahlsverdacht haften. Wäre er völlig überführt worden, müßte er tommen sollten. Einen Teil des Geländes, welches für den Westhafen der er verhandeln und in Gilfällen sich benehmen könne. Es handele eine exemplarische Strafe gewärtigen. am Südufer bestimmt ist, will der Magistrat zur Verfügung stellen. sich nicht nur um eine Bequemlichkeit bei Zustellungen, sondern auch um Da das Terrain aber nur 80 000 Quadratmeter groß, auch der Wirtermittelungen, Besichtigungsgängen, Bustandsveränderungen u. dgl. Schade, deß das Kriegsgericht bei diesem Muster eines Vor- Eisenbahnanschluß erhebliche Schwierigkeiten bereitet und der Waffer- Das Gericht verwarf die Berufung des Staatsanwalts, da§ 8 ber gefehten" nicht auch die Gemeingefährlichkeit des Liebesabenteurers anschluß gering ist, fam die Deputation einmütig zur Ablehnung Berliner Grundsteuerordnung rechtsungültig sei. Diese Steuerordnung kritisierte, der trotz schwerer förperlicher Infektionsleiden als des Angebotes. habe zur Grundlage das Stommunalabgabengeses und dieses habe