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r. 36. 30. Jahrgang.

Reichstag .

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. littwoch, 12. Februar 1913.

109. Sigung. Dienstag, den 11. Februar 1913, nachmittags 1 hr.

Am Bundesratstisch: Dr. Lisco.

Präsident Kaempf teilt die Verlobung der Prinzessin Viktoria Luise von Preußen mit dem Prinzen Ernst August von Cumberland mit, und bittet um die Ermächtigung, dem Kaiser und der Kaiserin dazu die Glückwünsche des Reichstags aussprechen zu dürfen.( Die bürgerlichen Abgeordneten haben sich von den Blägen erhoben.)

Abstimmungen

über einige zurückgestellte Resolutionen und Anträge.

Volkspartei.

sekretär bringen wir Vertrauen entgegen, er ist der berufene Vertreter zu große Strenge. Unsere Gerichte sind ängstlich bemüht, der Rechtseinheit und wacht auch eifersüchtig über ihr.( Bravo ! bei jeden Verdacht der Parteilichkeit zu vermeiden. den Nationalliberalen.) ( Abg. Heine( Soz.): Wollen Sie das ganz allgemein behaupten?)

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man

der betreffenden Petition.

wird

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Es macht

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Die

Abg. Dr. Dertel( f.): Wir werden einen sechsten Reichsanivalt Nein. Es werden in einzelnen Fällen schwere Fehler gemacht; bewilligen, wie es auch die Sozialdemokraten in der Kommission aber wo kommt das nicht vor? Haben Sie schon ein deutsches Ge­getan haben. Es ist merkwürdig, daß sie ihre Vertreter in der richt gefunden, das einen Mann verurteilen würde wegen einer Kommission hier desavouieren. Der Bund der Landwirte hat Schrift, von der die Richter selbst keine Kenntnis genommen haben feine Eintragung in das Vereinsregister nicht erschlichen, wie man oder wo eine Substantiierung der Anklage nicht vorhanden war? nach den Ausführungen von Dr. Ablaß fast glauben fonnte,( Sehr gut! bei der Volkspartei.) Der Abgeordnete Heine hat sondern es ist dabei ganz ordnungsmäßig verfahren. Mein Partei- ja gegen die Verurteilung Hildebrandts Front gemacht und freund Holtschte hat lediglich eine Erivägung der Einführung anerkannt, daß dadurch Ihre eigene Stellung bei der Kritik der der Prügelstra fe empfohlen, und ich schließe mich ihm Gerichte schwer geschädigt worden ist. Ich gebe Heine darin recht, Ein Zusammenwirten von Bresse und daß nichts gefährlicher ist als die sog. politischen Urteils. Kurze Anfrage. Das Amtsgericht in Lemgo hat gegenüber dem Kriminalbehörden ist gewiß erstrebenswert und not- gründe. Abg. Dr. Müller- Meiningen ( Vp.) fragt: Ist der Reichstanzler wendig; aber ein Teil der Presse verhimmelt geradezu Sollegen Neumann- Hofer darin ganz unglaublimes ge. bereit, über die letzten Vorgänge in Peling bezüglich des die Verbrecher, steigt in ihr Seelenleben hinab und macht aus dem leistet; aber die Straffammer hat in herzerfrischender Weise das Zustandekommens der 6 Mächteanleihe Auskunft zu erteilen, ins- Verbrecher geradezu einen Helden. Die Art, wie Sternidel Recht wieder hergestellt und das Gebahren des Amtsrichters ver besondere über die Verteilung der Beratungsstellen bei der Ver- in einem Berliner Blatt behandelt wurde, war einfach himmel- urteilt. Im Falle Hildebrandt vermisse ich eine solche Wieder gebung der Anleihe und deren Folgen? schreiend. Bei der Gerichtsberichterstattung fann der Presse sicherlich herstellung des Rechts.( Sehr gut! bei der Volkspartei.) Geheimrat Lehmann: Mit der chinesischen Regierung ist ein leicht einmal ein Irrtum passieren, der halbe Ausschluß der sicherlich einen schlechten Eindruck, wenn die Staatsanwaltschaft Vertrag über eine Anleihe von 25 Millionen Pfund Sterling für Deffentlichkeit, bei der man die Presse zuläßt, sollte doch nur Anklage in öffentlichem Interesse erhebt bei Beleidigung Reorganisationszwecke zustande gekommen. Zu ausländischen Be- sehr beschränkt angewendet werden. Der Staatssekretär hat ja teinen Konservativer, bei anderen nicht, wenn konservative ratern sind ein Däne, ein Italiener und ein Deutscher vorgeschlagen. direkten Einfluß darauf, aber doch einen indirekten, wenn er mit Beugen als glaubwürdiger hingestellt werden als Es sind, da mehrere Staaten unberücksichtigt bleiben würden, Ber - diesem und jenem spricht.( Hört! hört! links.) Vielfach wird über andere; aber die deutsche Justiz in ihrer Allgemeinheit hat mit handlungen eingeleitet worden, in welcher Weise die Beraterposten Prozeß berhandlungen in einer Weise berichtet, daß solchen Exzessen nichts zu tun. In der Sache des Aerzte­unter die beteiligten Mächte zu verteilen wären. Deutschland nimmt fagen muß: nicht die Szene zum Tribunal, vereins bleibt es dabei, daß ein unerhörter Eingriff der Ver­dabei einen Posten für sich in Anspruch. Die Einwendungen gegen sondern zur Posse. Die Toiletten der Damen waltung in die Justiz in dem Erlaß des Herrn v. Dallwig liegt. den ursprünglichen chinesischen Vorschlag richten sich übrigens in keiner werden geschildert usw. Es ist das ein direkter Unfug.( Sehr richtig!) Wenn der Minister in dem Erlaß ſagt, er wolle Weise gegen die Persönlichkeit des Deutschen . Leider treiben auch führende Weltblätter bürgerlicher Bericht haben, wenn auch die Landgerichte nicht im Sinne seines Richtung diesen Unfug; Blätter, die aus der Parteilosigkeit ein Erlasses handeln, so hört man dabei ordentlich den bureau­Geschäft machen.( Sehr richtig!) Wir sollten die Leser zu einem fratischen Revolver fnaden.( Heiterkeit und Sehr gut! links.) geläuterten Geschmad erziehen, an den Pranger ge- Wenn der preußische Minister keinen Sinn dafür hat, die Unab­Die sozialdemokratische Resolution, die den Reichs- hören solche Blätter, die niedrigem und perversem Geschmack Rech- hängigkeit der Richter zu wahren, so muß das Parlament das Kanzler auffordert, dahin zu wirken, daß in derselben Weise wie für nung tragen.( Sehr richtig!) Den Kampf gegen die Schund- tun.( Bravo ! lints.) Wir erwarten von den deutschen Richtern die großen Städte die Einfuhr von frischem Fleisch und Schlachtvieh literatur, gegen den Schmutz in Wort und Bild haben wir seit Gerechtigkeit, wollen ihnen aber auch nicht Gerechtigkeit vorenthalten. in allen Gemeinden zugelassen wird, in denen die erforderlichen langem geführt. Es ist schon besser geworden. Wer unſittliche( Beifall links.) Schußeinrichtungen gegen Verbreitung der Viehseuchen vorhanden Sachen versendet kann von dem Empfänger wegen Beleidigung ver- Staatssekretär Dr. Liseo: Für die Unabhängigkeit der Richter find, wird in namentlicher Abstimmung mit 173 gegen flagt werden. Davon sollte mehr Gebrauch gemacht werden. Sehr werde auch ich stets eintreten, bleibe aber dabei, daß in dem Falle 162 Stimmen bei einer Stimmenthaltung abgelehnt. Für aktuell geworden ist ein erhöhter Urheberschutz durch die des preußischen Erlasses ein Eingriff in die Unabhängigkeit der die Resolution stimmen die Sozialdemokraten und die Barsivalfrage. Darauf kommen wir noch bei der Erörterung Richter nicht vorliegt. Der Minister hat sich lediglich auf An regungen beschränkt, wie sie jedem Staatsbürger zustehen. Die Resolution der Voltspartei auf Errichtung eines Instituts für die wissenschaftliche Erforschung Abg. Dr. Müller- Meiningen ( Vp.): Vielen Ausführungen des Klagen über Einziehung von Büchern wie im Falle yan find Eine Aenderung der Milchwirtschaft wird mit den Stimmen der Volks- Vorredners tann ich beistimmen, insbesondere auch seinem Lobe der nicht ganz unberechtigt insofern, als nach der heutigen Gesetzgebung der Beteiligte nicht gehört zu werden braucht. partei, Sozialdemokraten und Polen angenommen. Deffentlichkeit des Gerichtsverfahrens. In der Praxis hat die Rechte gelangten Regelung des Krankenpflegewesens muß die Abstimmung durch Zukunft dann auch eintreten für die Deffentlichkeit im Erhöhung der Revisionssumme für Zivilprozesse ist nicht in Aussicht Ueber die sozialdemokratische Resolution auf nicht immer in dieser Richtung gehandelt. Vor allem sollte er in war in der hier leider nicht zur Verabschiedung Novelle zur Strafprozeßordnung vorgeschlagen worden. Eine weitere In der Frage der Be­Sammelsprung erfolgen, da das Bureau über das Resultat Militärgerichtsverfahren. zunächst zweifelhaft ist. Die Resolution wird mit 190 gegen 118 fämpfung von Schmutz in Wort und Bild muß vor allem eine genommen. Dagegen wird eine Erhöhung der Zahl der Reichs­Stimmen abgelehnt. größere Selbstzucht in den sogenannten besseren Streifen gefordert gerichtsräte bei der Revision der Zivilprozeßordnung verlangt werden. Den Vorwurf des Abg. v. Trampczynski, das Die Resoluton der Polen auf Untersuchung der werden. In einem Prozeß in Wien konnte sich der Angeklagte Reichsjustizamt hätte seine Pflicht vernachlässigt, die ihm auf Grund gesundheitlichen Verhältnisse der Bergarbeiter darauf berufen, daß er seine Abnehmer vor allem in den Kreifen des Art. 17 der Verfassung auferlegt ist, auf Wahrung der Reichs­in Oberschlesien und die der Sozialdemokraten, die der Geistlichkeit und des Hochadels hatte.( Hört! diese Untersuchung auf alle Bergwerte ausdehnen will, werden hört!) Die Hauptschwierigkeit liegt in der Abgrenzung der wirklichen gejeze durch die Landesgesetzgebung zu achten, weise ich ent­Kunst. Was uns die Einigung hier so sehr erschwert, sind die schieden zurück. Abg. Heine( Soz.): preußischen Verwaltungsegzesse wie das Verbot der, Weber" bon Hauptmann oder Maria von Magdala " bon Die Debatte hat so außerordentlich viel hochinteressante Fragen Paul Heyse . Abgestellt werden muß auch die jetzt Mode ge- aufgerollt, daß ich bedauere, der vorgerückten Zeit wegen nicht auf Abg. Lift( natl.): Wir müssen den Vorwürfen der äußersten wordene elende Verhunzung unserer Klassiter aus alle eingehen zu können. Ich will das wichtigste herausgreifen. In Linten gegen unsere Richter entgegentreten. Wir fönnten ganze Gründen der Prüderie, die unter dem Deckmantel der Sittlichkeit bezug auf die Stellung meiner Fraktion zur Frage des sechsten Stöße von Urteilen vorbringen, aus denen hervorgeht, daß fie in auftritt. Dem neu zu schaffenden Reichsanwalt stimmen wir zu; Reichsanwalts meinte Herr Dertel boshaft, die Fraktion die foziale Lage der Angeklagten sich hineinzubersezen bemühen, es ist bedauerlich, daß dabei vom Zentrum und der Sozialdemokratie habe die Stellung hervorragender Vertreter der Parteien in der gerade sozialdemokratischen Angeklagten gegenüber. 3m 3ivil- politische Momente hineingetragen werden. Ein Schuß gegen die Kommission desavoniert.( Abg. Dertel: Nicht boshaft!) prozeß finden wir leider vielfach rein formalistische sogenannten Urlauber der Frrenanstalten ist dringend Sie werden nicht denken, daß ich so naiv wäre, anzunehmen, irgend Urteile, die keinem Verständnis im Volt begegnen tönnen. Der geboten. Ein unhaltbarer Zustand ist auch, daß Schriftsteller wie etwas, was Sie in dieser Beziehung über mich sagen, wäre nicht ( Abg. Dertel: Fch bitte mich zu schüßen!) Grundsatz der freien Beweiswürdigung muß unseren Richtern mehr yan vor Gericht freigesprochen werden und daß trotzdem das boshaft. ich wenigstens boshaft fein.( Vizepräsident in Fleisch und Blut übergehen. Der Redner wendet sich dann betreffende Buch überall beschlagnahmt wird, weil Dann will ( Sehr richtig!) Dove: Das ist zulässig! Heiterkeit.) Die vorläufige Stellung den Bestimmungen zu, welche die Rechte der Gläubiger irgend ein Kolporteur bestraft worden ist.( Sehr richtig!) Dove: Das ist zulässig!- schützen sollen; er wünscht eine Verschärfung dieser Bestimmungen, da Wünschenswert wäre die Errichtung von friminalistischen nahme von Fraktionsmitgliedern in der Kommission wird nachher oft heute der böswillige Schuldner den Gläubiger sehr leicht schädigen kann. Instituten nach dem Muster des Prager Instituts. Mit dem Wust von der Fraktion nicht geteilt; was in der Kommission geschieht, Dringend notwendig wäre die gefegliche Regelung der geradezu unsinniger Polizeiverordnungen müßte endlich aufgeräumt geschieht immer nur vorbehaltlich. Herrn Dertel will ich nur Rechtsfähigkeit der Berufsvereine. Um zu werden. Die Straffucht nuß eingeschränkt werden, besonders daran erinnern, was wir vor wenigen Tagen in diesem Saale erlebt stimmung bitte ich ferner zu einer von meiner Partei soeben ein- gegen Jugendliche. Aber überall, wo wir damit einen Schritt haben, wo er selber, nachdem er mit dem ganzen Gewicht seiner gebrachten Resolution, die verlangt, daß bei Entscheidungen und Ver- vorwärts tun wollen, stellt sich uns die Bureaukratie entgegen und Persönlichkeit Aeußerungen getan hatte, sich hier hinstellte, und wie fügungen von Behörden, deren Anfechtung an die Innehaltung einer fagt, es ist unannehmbar. Der Ausdruck Klassenjustiz ist der alte Wrangel fagte: Id dementiere mir!( Heiterfeit.) Da Frist gebunden ist, am Schluß die Eröffnung enthalten sein muß, recht häßlich.( Abg. Heine, Soz.: Die Tatsache ist noch werden wir doch noch Aeußerungen von Kommissionsmitgliedern innerhalb welcher Frist, in welcher Form und bei welcher Stelle die häßlicher.) Die Herren fagen hier, es handelt sich nicht um bewußte dementieren können. Die Gründe, die wir gegen den sechsten Reichs­Anfechtung anzubringen ist. Die Gebühren der Rechts- Rechtsbeugung. Bei 99 Proz. Ihrer Anhänger ermeckt aber Ihre Presse anwalt haben, sind nicht dieselben, die das Zentrum hat. Wir lassen anwälte bedürfen dringend einer Erhöhung. die Meinung, als ob das Recht bewußt gebeugt werde. Sie be- uns durchaus nicht ins Schlepptau nehmen. Was das Zentrum mit Der Redner wendet sich dann gegen die Verfügung des Oberhaupten mit dem Vorwurf der Klassenjustiz, daß die Richter aus von dieser Ablehnung will, wissen wir genau, es will sich an den Staats­Landesgerichtspräsidenten zu Frankfurt a. M., wonach die Senate ihnen selbst genährten Vorurteilen das Recht falsch anwenden, und sekretär Dr. Lisco reiben wegen seines scharfen Angriffs auf Herrn bei Vertretungen von Rechtsanwälten den Grund der Vertretung zu prüfen das ist falsch.( Abg. Heine( Soz.): nein!) Auch was der Ab- Gröber anläßlich der Jesuitengeschichte des Herrn Nieberding. und eventuell den Vertreter zurückzuweisen haben; diese Verfügung geordnete Landsberg gestern gesagt hat, daß die Referendare,( Lachen im Zentrum.) Das ist unsere Meinung( Sehr richtig! bei entbehre der gefeglichen Grundlage. Noch ein Wort zur Selasien- um zugelassen zu werden, ein Vermögen nachweisen müssen, ist den Sozialdemokraten.) Die Aufregung des Herrn Dr. Lisco habe justiz. Der Abg. Landsberg behauptete gestern, in Preußen unrichtig. In Preußen ist derartiges ja in den ich ja damals auch nicht verstanden. Wir haben doch alle Herrn müsse jeder Referendar ein Vermögen von 15 000 M. nachweisen, legten Jahren Praxis geworden.( Abg. Heine( So.): Seit Dr. Nieberding gekannt und wissen doch, daß er ultramontan um zugelassen zu werden. In Süddeutschland ist das nirgends 25 Jahren.) Wir haben diese plutokratischen Ansätze war; das Bürgerliche Gesetzbuch zeigt an den verschiedensten Stellen der Fall, hier werden die Richter aus allen Schichten der Bevölfe- stets bekämpft. Ihre Verallgemeinerung ist ist aber sicherlich Spuren von der Nachgiebigkeit des damaligen Reichsjustizamts gegen rung genommen. Dringend notwendig ist auch eine groß- unrichtig. Graf West arp wirft den Richtern zu große Milde vor diese Politik und diese Weltanschauung, die jenseits der Alpen in zügige Reform des Strafprozesses.- Dem Staats- bei Anwendung der sozialpolitischen Paragraphen, die äußerste Linke einer römischen Kirche ihre Basis hat.( Sehr wahr! bei den Sozial­

angenommen.

Etat des Reichsjustizamts.

Dritter Tag.

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Kleines Feuilleton.

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Der Untergang der Expedition Scott. Die Nachricht von dem Untergange eines Teils der Südpolar­erpedition des Kapitäns Scott, die zunächst noch unklar und wider­spruchsvoll erschien, hat sich nun doch bestätigt. Aus Christchurch auf Neuseeland , wohin das Scottsche Expeditionsschiff zurüd­gekehrt ist, find inzwischen ausführlichere Meldungen über London eingegangen. Und nun ist leider kein Zweifel mehr: der tapfere Pionier der Forschung hat zwar den Pol erreicht, ist aber auf dem Rückwege mit einigen feiner Gefährten den Unbilden der Witte­rung erlegen. Die Telegramme aus Christchurch stellen die Vor­gänge so dar:

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jedoch wieder nach Hutpoint zurück, da sie beide erkrankt waren. dann einseßte, machte es den Expeditionsmitgliedern vier Tage Atkinson brach darauf mit Kochane, dem letzten gesunden Mann lang unmöglich, das Zelt zu verlassen. der Südpolerpedition, zu Hilfe auf. Beide erreichten das Ecklager, two sie Vorräte niederlegten, mußten jedoch dann unverrichteter Sache gleichfalls nach Hutpoint zurückkehren.

Atkinson versuchte alles mögliche, um entweder Scott oder die nördliche Abteilung der Expedition, unter Leutnant Campbell, zu erreichen; er mußte jedoch Mitte April unter allen Schrecken der Polarnacht nach Hutpoint zurückkehren.

Es blieb nichts anderes übrig, als den antarktischen Winter vorübergehen zu lassen und am 30. Oktober, als der antarktische Bolarmorgen herandämmerte, verließen zwei Rettungszüge Cap Evans. Der eine stand unter Dr. Atkinson, der mit zwei Hunde­schlitten in Begleitung Cherry Garrards und Dimitris aufbrach, der andere wurde von Wright mit 7 Begleitern geführt, die ihren Vormarsch auf Mauleseln unternahnien. Wrights Abteilung er­reichte am 12. November bereits Scotts Belt, in dem sie ihren Führer sowie seine Begleiter Dr. Wilson und Leutnant Bowers als Leichen fanden.

Neben den Leichen lagen

Scotts Aufzeichnungen.

Scotts Appell an seine Landsleute.

Wir sind außerordentlich schwach, das Schreiben ist furchtbar schwierig, wir beugen uns der Vorsehung; wenn wir unser Leben für unser Land lassen, appellieren wir an den Hochsinn unserer am Leben geblieben, hätten wir von großem Mut und großer Landsleute, für unsere Hinterbliebenen zu sorgen. Wären wir Ausdauer erzählen können. Diese Notizen und unsere Leichen werden für sich davon sprechen, aber sicherlich wird ein so großes und reiches Land wie unser Vaterland es sich nicht nehmen lassen, für unsere Nachkommen zu sorgen.

Robert Scott ."

25. März 1912. Dr. Atkinson beerdigte die Toten, die Suche nach Rittmeister Dates war jedoch vergeblich. Außer allen wissenschaftlichen Aufzeichnungen ist die 35 Pfund schwere geologische Sammlung geborgen.

Die Meinung der Polarforscher.

Die Terra noba", das Expeditionsschiff der englischen Süd­polexpedition des Kapitän Scott traf um 8 Uhr morgens gänzlich unerwartet ein, da man die Ankunft des Schiffes erst in etwa vier Wochen erwartet hatte. Am 18. Januar 1913 war das Expeditions­Nansen, über das tragische Schicksal Scotts befragt, erklärte, schiff am Cap Evans angelangt, wo es die Neste der Expedition daß das Unglück auf schlechyten Proviant zurückzuführen sei. In vorfand und an Bord nahm. Dort erfuhr die Besaßung, welch der Hauptsache scheine der Storbut die Kräfte der Expedition außer tragisches Schicksal ihr Führer nach Vollendung seiner Aufgabe er­ordentlich geschwächt zu haben. Als Leutnant Evans vom Storbut litten hatte. Nach den Berichten der Ueberlebenden war gerade Wilson beschrieb die Reise zum Südpol ; von Scotts eigener Hand befallen wurde, war er sich wohl bewußt, daß sich diese Strankheit ein Jahr zubor Kapitän Scott mit vier Begleitern fand sich das genaue Rüd reisetagebuch vor. Er erzählt den am Südpol angelangt, wo sie das Zelt Amundsens und Tod seiner Kameraden, des Bootsmannsmaats Evans, der am auf die ganze Expedition übertragen konnte; aber er wollte feiner den von ihm zur Markierung des Bols errichteten Schneccairn Fuße des Beardmore- Gletschers tot zusammenbrach, die helden- Unruhe keinen Ausdruck geben, da er doch nichts hätte ändern fanden. Die Rückkehr aber war mit unsäglichen Mühen verbunden; mütige Aufopferung Rittmeister Oates, dem die Hände und Füße önnen; denn es ist eine bekannte Tatsache, daß der Skorbut sehr sie gerieten fortgesetzt in heftige Schneestürme. Der erste, der den erfroren waren und der sich trotzdem bis zum 16. März mit Hilfe leicht übertragbar ist. Die Polarforscher Amundsen, Shakleton und Bearh, furchtbaren Strapazen erlag, war Bootsmannsmaat Evans, der am seiner Kameraden weiterschleppte. Immer wieder und wieder bat die um ihre Meinung über das tragische Schicksal der Scott- Expe­17. Februar vor Entkräftung starb. Vier Wochen später, am der tapfere Mann, ihn doch zurückzulassen. Als die kleine Schar 17. März, gab Rittmeister Dates seinen Geist auf. Scott felbft, am 16. März ein Lager bezog, schleppte sich Oates unbemerkt aus dition befragt wurden, äußerten sich übereinstimmend dahin, daß Dr. Wilson, der Leiter des wissenschaftlichen Stabes der Erpedi- dem Zelt in den wütenden Schneesturm hinaus, um freiwillig fie diesen Ausgang für unbegreiflich halten, da die Scott- Expe­dition sehr gut ausgerüstet gewesen sei. tion, und Leutnant Bowers von der indischen Marine setten mit den Tod zu suchen. Er kehrte nicht zurück. Scott und seine Scotts ahnungslose Frau. Aufbietung aller Kräfte ihren Weg fort, bis ein furchtbarer Orkan drei Gefährten drangen fünf Tage lang noch weiter. Am 21. März am 29. März, als sie nur noch 11 englische Meilen vor dem auf schlugen sie ihr letztes Quartier auf. In laren Worten beschreibt Frau Scott befindet sich augenblidlich an Bord des Dampfers dem Heimweg errichteten Eintonnenlager entfernt waren, auch Scott die Gründe, die ihn und seine Begleiter zwangen, Halt zu Aorangi" auf der Fahrt von San Francisco nach der. Audland­ihnen ein Ende bereitete. machen. Die ungewöhnliche Kälte des Jahres, die zwischen Inseln. Das Schiff wird zwar auf seiner Fahrt mehrere fleine Dr. Atkinson, der die nach Westen entsandte Expedition leitete, dem 82. und 86. Breitengrade bis auf 45 Grad Celsius unter Rull Inseln anlaufen, jedoch ist teine von ihnen mit drahtloser Tele­Jandte Cherry, Garrard und Dimitri Kapitän Scott entgegen, als herunterging, die Todesfälle der Gefährten sowie eine unerklärliche graphie verbunden. Frau Scott tann daher von dem Tode ihres bie Beit verstrichen war, in der er hätte zurüdtehren sollen. Am Verminderung des Brennmaterials machte die Er- Mannes erst bei ihrer Ankunft in Neuseeland in Kenntnis gefekt 8. März erreichten beide das Eintonnenlager, tehrten am 16. März reichung des Eintonnenlagers unmöglich. Der Schneesturm, der werden,

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