Gewerkschaftliches.
Chriftliche Agitationsart.
Der Vor
ftellung durch einen Ausbau ihrer Organisation hinzuwirken. Den für die Orte Friedrichshafen , Gmünd, Göppingen , Hall, Seidenlegten Generalversammlungen der verschiedenen graphischen Ver- heim, Heilbronn , Stuttgart , Tübingen und Ulm nur eine Stundenbände waren schon Anträge zugegangen, die auf die Gründung lohnerhöhung von 1 Pf. an, während das Angebot für Schwennincines graphischen Industrieverbandes hinzielten. Diese gen sogar eine Verschlechterung von 2 Pf. bedeutet. Die Ortsgruppe Düsseldorf des christlichen Zentralverbandes Anträge fanden in allen Verbänden im Prinzip eine Zustimmung. fibende des Tarifamts bezeichnete ein solches Angebot nicht für disder Verkehrs-, Fabrif- und Hilfsarbeiter Deutschlands ", dessen Name Gingewendet wurde nur, daß sich vorderhand eine Durchführung kutabel, da es keinerlei Ausgleich biete für die in den letzten Jahren der Anträge nicht ermöglichen lasse. Der Zusammenlegung der länger ist als seine Mitgliederliste in genannter Stadt, veranstaltete graphischen Verbände stünden gegenwärtig noch zu viel Sinder- eingetretenen Teuerungsverhältnisse. Die Arbeitnehmervertreter am 9. Februar eine Versammlung. Um den Besuch der Versammlung nisse entgegen. Es wurde auf die zu großen Verschiedenheiten wiesen auf die Ausführungen des Landesvorsitzenden Rampf vom zu heben und um Mitglieder zu fangen, waren vorher an ausfindig in den Beitragshöhen, den weitverzweigten Unterſtüßungseinrich- Süddeutschen Maler- und Tünchermeisterverband, der bei den zen= gemachte Adressen mit Maschinenschrift hergestellte Einladungen er tungen und den weitgehenden Abweichungen in der Gewerkschafts - tralen Verhandlungen in Berlin bereits 1 Pf. Lohnerhöhung für gangen, die von echt christlicher Agitationsart zeugen. Die Einleitung politik hingewiesen. Unter den graphischen Arbeitern kam aber dieses Jahr und einen weiteren Pfennig für 1914 in Aussicht ge= davon sei hier wiedergegeben: dadurch das Streben nach einem engeren organisatorischen ZuLieber Freund und Kollege! Es ist uns bekannt, daß Du bis sammenschluß durchaus nicht zur Ruhe. Daß dies nicht geschah, stellt habe. Damals wurde dieses Angebot für den ganzen Gau jetzt den Anschluß an Deine Berufsorganisation noch nicht gefunden dafür sorgte schon die weitere Zuspibung der auf diesen Zusammen- gemacht, während man heute nur für 4 Orte 1 Pf. Lohnerhöhung haft. Es ist uns ferner bekannt, daß Du auf Grund Deiner An- schluß hindrängenden Verhältnisse. Es sei nur hingewiesen auf den gewähren will. Der Gauleiter für Bayern wies daraufhin, daß schauungen nicht zur Sozialdemokratie gehörst und unbefriedigenden Verlauf der letzten großen Bewegung im Stein- besonders in Bayern die schlechtesten Löhne vorhanden sind. auch nicht dazu gehören willst. druckgewerbe, der zum guten Teil durch das Fehlen eines 3u- München mit 54 Pf. Mindestlohn für 20 Jahre alte Gehilfen, Wir möchten Dir nun folgendes zu bedenken geben: Auch fammenarbeitens der verschiedenen graphischen Verbände verschuldet 51 Pf. für Gehilfen unter 20 Jahren und 51 Pf. für Anstreicher. Du mußt, durch die Verhältnisse gezwungen, den Weg zur Orga- worden ist. Auch die Vorgänge im Buchdruckgewerbe lassen er- Mit diesen Löhnen steht München an neunter Stelle in Deutschland . nisation früher oder später finden. Findest Du diesen Weg nicht kennen, daß dort die tarifgegnerischen Ueberscharfmacher an Ein- Die Löhne betragen ferner in Bamberg 41 Pf., Bayreuth 40 Pf., durch Anschluß an die christlichnationale Gewerkschaft, so wirst Du, fluß gewinnen und daß diese Scharfmacher selbst vor der Anwenwenn auch gegen Deinen Willen, ihn bei der Sozial dung der frivolſten Mittel nicht zurückschrecken würden, um eine Augsburg 45 Pf., Regensburg 45 Pf., Würzburg 43 bezw. 45 Pf. demokratie finden. Taufenden ist es so ergangen, die später von große Katastrophe im Buchdruckgewerbe herbeizuführen. Es ist für 20 Jahre alte Gehilfen, für solche unter 20 Jahren wird jogar ihr schwer mehr loskommen konnten. Du mußt dann Dein Geld daher erklärlich, daß sich jezt, wo wieder verschiedene graphische bis 10 Pf. weniger bezahlt. Wenn die Unternehmer meinen, cine und Deinen Namen für eine Bewegung hergeben, von welcher Du Verbände vor ihren Generalversammlungen stehen, das Streben allgemeine Lohnerhöhung könne deshalb nicht gegeben werden, weil überzeugt bist, daß sie nicht einmal Dein Bestes will. Sage uns nach Gründung eines graphischen Industriearbeiterverbandes, den diese sonst die minderleistungsfähigen Leute erhalten würden, so ja nicht, das kommt bei mir nicht vor. Das haben auch schon bar macht. Die hannoverschen Mitglieder des Verbandes der Litho - über dem Mindestlohn bezahlt. Diese würden also, wenn die Lohndie Unternehmer so sehr fürchten, mit besonderer Stärke bemerk- sei auch dieses Argument nicht richtig. In Bayern seien 70 Proz. Tausende vor Dir gesagt und sind von den Sozialdemokraten dennoch dazu gezwungen worden." graphen und Steindrucker haben in ihrer lekten Versammlung erhöhung nicht allgemein durchgeführt würde, Icer ausgehen. Da Die hier unterstrichenen Stellen sind auch im Original unter- nach Anhörung eines Vortrages über" Die Notwendigkeit von bei einer solchen Spannung keinerlei Aussicht geboten war, eine strichen. Das Zirkular soll anscheinend auch noch dem Zweck dienen, Frage des graphischen Industriearbeiterverbandes folgende be- parteiischen aufgefordert, neue Vorschläge zu machen, da die FordeAenderungen in der Form und der Taktik der Organisation" zur friedliche Einigung zu erzielen, wurden die Parteien von den UnTerrorismusmaterial gegen die freien Gewerkschaften zu sammeln, achtenswerte Entschließung gefaßt: denn es mag schon sein, daß mancher Angsthase seine Indifferenz „ Das Streben des kapitalistischen Unternehmertums geht in bieten. Die Vertreter der Arbeiterorganisationen septen hierauf zungen und Angebote keine Grundlage zur weiteren Verhandlung auf diese gewünschte Art zu entschuldigen sich verleiten läßt. Auf neuester Zeit dahin, durch einen immer engeren und festeren ehrliche Beise, scheinen die Christen keine Mitglieder mehr zu betommen. Db aber mit dem Schwenken des roten Lappens noch ErZusammenschluß seiner Organisation seine Macht der organi- ihre Forderungen wie folgt fest: Jm 1. Jahre 6 Pf., im 2. Jahre sierten Arbeiterschaft gegenüber gewaltig zu steigern und das 3 Pf. Lohnerhöhung und eine Stunde Arbeitszeitverkürzung in der folge erzielt werden, ist sehr zweifelhaft, höchstens haben Scharf- Kräfteverhältnis zu seinen Gunsten zu verschieben. In welchem Woche. Die Vertreter der Unternehmer blieben jedoch dabei, daß macher und Arbeiterfeinde ihre Freude an solchem Tun. In der Maße durch dieses planmäßige Vorgehen des gesamten Unter- fie jest 1 Bf. Lohnerhöhung und 1914 cinen weiteren Pfennig geben Deffentlichkeit erklären die Christlichen und mit ihnen die Zentrumsnehmertums die strategische Stellung verschiedener Gewerk- wollen. Dieses Angebot wurde als undistutabel zurückgewiesen. politiker, gegen Beschränkung der Arbeiterfreiheit zu sein, insgeheim schaften schon verschlechtert worden ist, das zeigte im besonderen Die Vertreter der Organisationen erklärten darauf, daß sie nunaber prehen sie fleißig den Schleifstein. recht augenfällig der Ausgang des lezten großen Kampfes im mehr ihre ursprünglichen Forderungen wieder aufrechterhalten Steindruckgewerbe. Diese für die Gewerkschaften so ungemein merden. Nach dem Gange der Verhandlungen besteht wenig Ausungünstige Verschiebung ihres Machtverhältnisses zu den Unter
Berlin und Umgegend.
Achtung, Metallarbeiter! Die Differenzen mit der Berliner Türschließerfabrik, Rudolf Werth, Kleine Aleranderstraße, find noch nicht beigelegt und ersuchen wir, alle Arbeitsangebote dieser Firma nach wie vor zurüdzuweisen. Die Ortsverwaltung.
Ein Verzweiflungsschrei der Schirmnäherinnen! Schon des öfteren ist über die Lage der Schirmnäherinnen in Bersammlungen und der Presse berichtet worden Tieftraurig ist ihre Lage. Die Löhne für Stapelware find elende. Der ArbeitsTohn für billigste Ware beträgt per Dugend 1,50 bis 2 M. Zur Fertigstellung ist eine Arbeitszeit von 10-11 Stunden erforderlich. An Untosten für Material usw. find 70-80 Pf. zu berechnen, so daß Stundenlöhne von 6-10 Pf. in Frage kommen, und selbst für das bessere Genre erhöhen sich dieselben selten auf mehr als 20 Pf. per Stunde. Wohl waren die Löhne vor Jahren noch 20-30 Broz, höher, aber den schutzlosen Heimarbeiterinnen hat man ihr EinTommen in der jezigen Zeit der Teuerung noch um obige Säße verringert. Hinzu kommt, daß für fehlerhafte Ware, Webefehler im Stoff, die erst beim Spannen hervortreten, die Arbeiterin verantwortlich gemacht wird und gezwungen ist, für die fehlerhaften Teile ohne Entschädigung andere einzusehen, so daß die Arbeiterinnen im Monat tagelange Verfäumnisse haben. Eine weitere Schädigung und schwerste Rast für die Arbeiterin ist jedoch die Lieferzeit. Jeden Tag inuß in den meisten Geschäften geliefert werden, und stundenlanges Warten ist die Regel. Wenn die Arbeiterin früh um 8 Uhr die
nehmerverbänden kann nur dadurch wieder ausgeglichen werden, sicht, den Lohn und die Arbeitszeit ohne Schiedsspruch festlegen zu daß es die Arbeiterschaft dem Unternehmertum gleichfut und ihre können. einzelnen Berufsorganisationen ebenfalls zu großen machtvollen Industrieverbänden zusammenschließt.
Ausland.
In Erkenntnis dieser Sachlage beschließen die hannoverschen In den Renault - Automobilwerken zu Billancourt bet Mitglieder des Verbandes der Lithographen und Steindruder, Paris find 4000 Arbeiter in den Streif getreten. Die Arbeiter die graphischen Arbeiter im allgemeinen und ihre Verbands- crklären, durch ein von der Fabrikleitung eingeführtes Kontroll. kollegen im besonderen aufzufordern, erneut mit dem Aufgebot system bei der Handarbeit in ihren Bezügen empfindlich geschädigt aller Kräfte für einen Zusammenschluß der verschiedenen graphi- zu sein. schen Verbände zu einem Graphischen Bunde zu wirken.
Letzte Nachrichten.
Das Geständnis des Mörders Kunschad. Wien , 12. Februar. ( P. C.) Heute wurde das Verhör
Wohnung verlägt, ist sie selten vor 1 Uhr wieder in ihrem Heim. arif- und Lohnbewegungen im deutschen Lithographie. Attentat bereits seit langem vorbereitet; er zeigt auch nicht
loren und dann muß bei Licht die halbe Nacht gearbeitet werden, um die versäumte Zeit wieder einzuholen, gleichgültig ob Gesundheit und Augenlicht hierbei in schwerster Weise geschädigt werden. Eine Verbesserung der Lage ist äußerst schwierig, da alle Bestrebungen, die Arbeiterinnen in der Drganisation zusammenzufassen, bisher nahezu gescheitert sind. Hinzu kommt, daß eine ganze Reihe Elemente in der Branche beschäftigt find, die niemals zu gewinnen sind. So Beamtenfrauen in großer Zahl, die nun pieder ganze Beamtenfamilien beschäftigen. Dann auch licht ſcheue Elemente, die durch zwischenmeister ausgebeutet werden. Und derartige Arbeitskräfte werden den anderen Arbeiterinnen gegenüber bevorzugt.
Seitdem nun die Organisationsbestrebungen sich bemerkbar machen, kommt noch der Versuch der Unternehmer, dieselben im Keime zu ersticken, hinzu. Zassen sich doch die Direktricen, denen die Abfertigung der Arbeiterinnen übertragen ist, dazu verleiten, die Näherinnen, die verdächtig sind, organisiert zu sein, in überhebendster Weise zu schifanieren durch überlanges Wartenlassen, zurückgabe der Arbeit und die häufigere Entlassung bestimmter Näherinnen.
Um die von verschiedenen Seiten erhobenen Einwendungen, daß sich ein solcher Zusammenschluß der einzelnen graphischen Verbände wegen der weitgehenden Verschiedenheiten in ihren inneren Einrichtungen, ihren Kassens und Beitragsverhältnissen usw. nicht ermöglichen lasse, zu entkräften, empfehlen die hannoverschen Mitglieder des Verbandes der Lithographen und Steindrucker, den Zusammenschluß auf föderativer Grundlage herbeizuführen, also einen Bund von Verbänden zu bilden, mit dem Mörder des Abgeordneten Schuhmeier, Kunschack, und zwar in der Weise, daß eine gemeinsame Gewerkschafts- fortgesezt. Im Laufe des Verhörs stellte es sich heraus, daß zentrale gebildet und eine gemeinsame Gewerkschaftstasse ge- Kunschack, um die Wirkung des Schusses noch gründet wird, zu der jeder einzelne Berufsverband einen be- gräßlicher zu gestalten, das Geschoß, ehe er es in stimmten Teil jedes Mitgliedsbeitrages abzuführen hat. Die den Lauf führte, nach Art der Dumdumgeschosse behandelte, Erledigung der besonderen verschiedenartigen Unterstützungs- indem er in die Stahlhülle zwei Querschnitte aufgaben, die nicht unmittelbar mit dem Gewerkschaftstampf machte. Das Geschoß ging daher bei Berührung mit dem zusammenhängen, soll den einzelnen beruflichen Unterverbänden überlassen bleiben." Kopfe Schuhmeiers in Stüde und zerriß diesen vollständig; der Tod trat auf der Stelle ein. Kunschad war auf das und Steindruckgewerbe. die geringste Spur von Neue und ist im Gegenteil beDer Verband der Lithographen und Steinbruder hat bereits mit friedigt, daß das Attentat so gut gelungen ist. Das Leichenzahlreichen Firmen, die nicht dem Unternehmerverbande angehören, begängnis Schuhmeiers findet am Sonntag statt. Tarife abgeschlossen; der Unternehmerverband ist Gegner einer Tarifpolitif. In mehreren Fällen erstreden sich diese abgeschlossenen Tarife auf sämtliche Betriebe bestimmter Drte oder Bezirke. Einzeltarife wurden abgeschlossen in Cannstadt, Hamburg , Pforzheim , Wien , 12. Februar. ( W. Z. B.) Die„ Neue freie Presse" Stollberg im Rheinland , Ulm , Elberfeld und Eßlingen . In den meldet aus Konstantinopel : Der gestern von den Bulgaren erneute Verträgen wird die Arbeitszeit geregelt, Mindestlohne werden feste Versuch, bei Jeniföj, südwestlich vom Derkossce, die Tschataldschagesezt, Ueberstundenzuschläge und sonstige Lohn- und Arbeits- linie zu durchbrechen, wurde nach" heftigem Stampf siegreich abbedingungen geregelt. In einer Reihe von Verträgen sind auch gewehrt. Der Geschüßdonner war bis spät abends in den Vororten Ferien vorgesehen. In Leipzig wurde für alle Notendrucker von Pera hörbar. ein allgemeiner Tarif auf vier Jahre abgeschlossen. Festgelegt wurde die 53stündige Arbeitszeit. Mindestlohn 22 M., steigend bis 29 m. Außerdem sollen die Löhne bis 32,50 M. erhöht werden. Feiertagsbezahlung usw. ist ebenfalls festgelegt.
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Differenzen in der Schuhfabrik E. Liebmann( Sassia) in Alles in allem! Bom Unternehmertum eines glänzend Offenbach a. M. Die Firma, die sehr gut finanziert ist und erst florierenden Gewerbes werden die armen Heimarbeiterinnen in fürzlich einen großen Erweiterungsbau vollendete, sucht außermaßlosester Weise ausgebeutet und zum Schaden geſellt sich noch ordentliche Lohnkürzungen vorzunehmen. In einzelnen Branchen der Hohn. Ist doch mehrfach von Unternehmern vor hat sie diese bereits durchgeführt, in anderen sind die Abzüge andem Gewerbegericht erklärt worden, den Argekündigt. Die Arbeiter, die ihre Vertrauensleute bei der Firma beiterinnen wird nur Arbeit mitgegeben, wenn hiergegen vorstellig werden ließen, konnten nichts erreichen. Die etwas da ift. Wir haben keine Verpflichtung Firma beschäftigt etwa 400 Leute, fie fabriziert besonders feine ihnen gegenüber. Sie fönnen überhaupt froh sein, wenn sie von uns beschäftigt werden. Die Unternehmer halten es noch für eine Gnade, daß sie die Arbeiterinnen bis aufs Blut ausbeuten.
Um hier Besserung zu schaffen, wäre es dringend notwendig, die Arbeiterinnen, troß aller Schwierigkeiten, für die Organisation zu gewinnen. Aber hier kann nicht nur die Organisation wirken, nein, alle Genossinnen und Genossen, die mit Arbeiterinnen der Branche Fühlung haben, sollen hier agitatorisch sich betätigen, um diesen elend entlohnten und behandelten Arbeiterinnen den Gedanken der Organisation einzuimpfen, damit endlich auch die Besserung der Lage der Arbeiterinnen in dieser Branche angestrebt werden kann. Man verweise fie an den Deutschen Holzarbeiterverband , Zentraltommission für die Schirmindustrie.
Lurusware. Sie begründet den Abzug mit den schwierigen Geschäftsverhältnissen, den außerordentlich gesteigerten Lederpreisen usw. Die Arbeiter, die zu 95 Proz. organisiert sind, werden sich diese Lohnabzüge nicht gefallen lassen; läßt die Firma von ihrem Vorgehen nicht ab, so ist der Kampf unvermeidlich.
Der Arbeitgeberbund für das deutsche Baugewerbe, Landesverband Elsaß- Lothringen , hat die Tarifverträge mit den Klempnern und Installateuren gekündigt.
Gautarifverhandlungen im deutschen Malergewerbe. Am Montag vormittag begannen auch vor dem Gewerbegericht München als Gautarifamt unter dem Vorsiz des Gerichtsrats Sartorius die Tarifverhandlungen für den Gau IIIa ( Bayern Achtung, Töpfer! Die Firma Willi Herzog, Linienstr. 205, und Württemberg ). Außer den Gauleitern für Bayern und wird hiermit wegen Umgehung des Lohntarifes gesperrt. In Be- Württemberg sind noch die Städte München , Nürnberg und Regenstracht kommt der Bau in Pankow , Binzstraße. Es darf unter burg vertreten, außerdem sind Vertreter der christlichen und Hirschfeinen Umständen ein Verbandskollege dort in Arbeit treten, che Dunckerschen Organisationen anwesend. Die Verhandlungen vor die Sperre aufgehoben wird! Der Vorstand der Filiale Berlin . dem Gautarifamt München erstrecken sich über 57 Lohngebiete, darZur Nachahmung! Von der Berliner Gauleitung des Tabat- unter 33 bayerische. Nach einer längeren Geschäftsordnungsdebatte Zur Nachahmung! Von der Berliner Gauleitung des Tabak- einigte man sich, in eine Generaldiskussion über die Lohn- und arbeiter- Verbandes wird uns mitgeteilt: Die Tariffirma Rich. Räh in Finsterwalde hat mit der Gauleitung des Verbandes tarif Arbeitsbedingungen im ganzen Gau einzutreten. Die Unterlich festgelegt, daß die bei der Firma beschäftigten Arbeiter unter nehmervertreter erklärten sich grundsäßlich gegen jede Fortzahlung des durchschnittlich erzielten Wochenverdienstes in Verkürzung der Arbeitszeit, waren aber damit einverjedem Jahre sechs Tage Ferien erhalten. Was werden die Scharf- standen, wenn dafür kein Lohnausgleich gefordert würde. Dieser macher der Tabakindustrie dazu wohl sagen? Widerspruch wurde von den Vertretern der Arbeiterverbände entsprechend festgenagelt. Nach dem von den Unternehmern im Tarifamt vorgelegten schriftlichen Angebote wollen diese feine ArbeitsOrganisatorische Konzentrationsbestrebungen machen sich in letzter Zeit auch unter den graphischen Arbeitern sehr start bemertzeitverkürzung geben für Ober- und Niederbayern , Schwaben und Oberpfalz und nur für Passau , Tegernsee , Augsburg und Neumarkt bar. Das Bestreben des Unternehmertums, das Kampffeld auszubreiten, immer größere Arbeitermassen in einen Stampf hinein. O. je 1 Pf. Lohnerhöhung pro Stunde, und zwar nicht allgemein, zuziehen und die Dauer des Kampfes zu verlängern, hat auch die sondern nur auf die bestehenden Tariflöhne geben. Ebenso bieten graphischen Arbeiter veranlagt, auf eine Verbesserung ihrer Kampf- die Unternehmer für das Vertragsgebiet Württemberg , und zwar Verantw, Rebatt.: Alfred Wielepp, Neukölln. Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Borwärts Buchdr. u Berlagsanstalt
Deutfches Reich.
T.
Türkische Intervention der Mächte. London , 12. Februar. ( Meldung des Reuterschen Bureaus.) Twefit Pascha soll vor einigen Tagen um die Intervention der Mächte im Interesse des Friedens ersucht haben. Es wurde ihm geantwortet, daß eine Intervention unmöglich sei, sofern nicht die Pforte Vorschläge unterbreitete, die annehmbar erschienen. Es ist die Ansicht verbreitet, daß Hatti Bascha der Ueberbringer neuer Vorschläge sein wird.
Megiko City, 12. Februar. ( W. Z. B.) Vier Stunden- lang haben die Bundestruppen fast ohne Wirkung die Stellungen der Aufständischen beschossen. Diese erwiderten das Feuer lebhaft; ihre schweren Geschüße schleuderten Schrapnells und Vollkugeln in den Mittelpunkt des Geschäftsviertels. Die Aufständischen haben ihre Stellung durch Aufpflanzung weiterer Feldgeschüße auf einem Bereinsgebäude befestigt und etwa 3000 bis 5000 Gefangene aus den Gefängnissen befreit und sie bewaffnet. Die Geschosse haben die großen Gebäude im Zentrum der Stadt schwer beschädigt; auf den Straßen liegen Trümmer, und der Kugelregen aus den Maschinenhaben zeitweise ihre Geschüße gegen das Gebäude der englischen gewehren flatscht gegen die Häuserwände. Die Aufständischen Gesandtschaft gerichtet und das Feuer der dort zum Schuße aufgestellten Geschütze erwidert. Die Pläne, eine Zusammenkunft der Vertreter der beiden Parteien zu ermöglichen, sind gescheitert.
Vom Automobil des Prinzen Ernst August überfahren. Karlsruhe , 12. Februar. ( W. T. B.) Die Karlsruher Festtage fanden heute abend leider einen bedauerlichen Abschluß durch einen Unfall, der sich kurz nach 7 Uhr in der Akademiestraße ereignete. Das Automobil des Prinzen Ernſt Auguſt zu Braunschweig- Lüne burg , in dem der Prinz selbst saß, überfuhr den 16 Jahre alten Lehrling Ludwig Gänger, der beim Spielen mit Kameraden blindlings in das Automobil hineingerannt war. Der Verunglückte trug anscheinend ernste Verlegungen davon und wurde ins Krankenhaus gebracht.
Zugzusammenstoß.
Berlin , 12. Februar.( Amtliche Meldung.) Heute mittag gegen 12 1hr 10 Min. fuhr die von Stadtkyll kommende Leerfahrt 9677 bei der Einfahrt in Bahnhof Jünkrath auf eine Rangierlofometive. Schwer verlegt wurde der Silfsheizer der Rangierlofomotive. Vier Eisenbahnbedienstete erlitten leichtere Verlegungen. Materialschaden ziemlich erheblich. Der Betrieb wurde nur unerheblich gestört. Die Schuldfrage ist noch nicht geklärt. Baul Singer& Co., Berlin SW. Sierau 3 Beilagen u. UnterhaltungsbL