Nr. 37. 30. Jahrgang.
110. Gigung. Mittwoch, den 12. Februar 1913, nachmittags 1 Uhr.
Am Bundesratstisch: Niemand.
Der Wahlrechtsantrag.
unumschränkt über Millionen gebieten.( Sehr gut! bei den daß der Heranziehung der Frauen zur politischen Be Sozialdemokraten.) Könnte man es zur Not verstehen, wenn tätigung größere Beachtung geschenkt werde, und daß auch nicht billigen, wenn ein Teil der Bevölkerung die Frauen mehr als bisher zur politischen Mitarbeit in nationalals angeblich unreif bon der staatsbürgerlichen Gleich- liberalen Vereinen herangezogen werden.( Hört! hört 1) Ebenso berechtigung ausgeschlossen, wird, so ist es jedenfalls der Gipfel stehen die Freisinnigen der politischen Betätigung der Frau des Unrechts, wenn man auch unter den Gleichberechtigten da gegenüber, wenn auch auf ihrem legten Parteitage manche Gegennoch Unterschiede macht und sagt: Ihr dürft zwar alle wählen, fäße in dieser Frage zutage getreten sind. In der Tat ist es aber du hast so viel Stimmen, du so viel und du so viele. Es das allerschreiendste Unrecht, bleibt immer lächerlich, wenn man versucht, die unendlichen Ver- die Frauen noch weiterhin vom politischen Leben auszuschließen. schiedenheiten der Individualität, der Bildung usw. in die Zahlen Auf der Tagesordnung steht der von den Sozialdemokraten be- des Einmaleins zu pressen, wenn man sagt: Du verhungertes Genie Denten Sie daran, daß acht Millionen Frauen im Erwerbs. antragte Gefeßentwurf: te ben stehen, die an verschiedensten Fragen der Gesetzgebung auf hast eine Stimme, du Unteroffizier haft mehr Stimmen und du In jedem Bundesstaat muß eine auf Grund des allgemeinen, reichgewordener Bädermeister haft 40 mal so viel Stimmen.( Sehr ziehen, daß die Frauen der allgemeinen Wehrpflicht nicht das lebhafteste interessiert sind. Auch das Argument fann nicht gleichen, direkten und geheimen Wahlrechts gewählte Vertretung gut! bei den Sozialdemokraten.) Sicher ist doch Herr v. Heyde unterliegen. Denen gegenüber, die erklären, daß das allgemeine bestehen. Das Recht zu wählen und gewählt zu werden haben brand zehnmal flüger als viele von seinen Fraktions- Wahlrecht ein Korrelat der allgemeinen Wehrpflicht sei, muß betont alle über 20 Jahre alten Reichsangehörigen ohne Unterschied des kollegen. Ich erinnere nur an sein Wort:„ Wir sind doch Geschlechts in dem Bundesstaate, in dem sie ihren Wohnsiz als Breußen hell genug, um zu wissen, daß kein Gesetz, auch kein werden, daß die Wehepflicht den Frauen mindestens ebenso haben. Die Zustimmung dieser Vertretung ist zu jedem Landes- Wahlgesetz, ewig sein kann. Diese Dinge müssen sich anordnen im schwere Lasten auferlegt, und auch im Striege kann man der Frau gesetz und zur Feststellung des Staatshaushaltsetats erforderlich." Partei, die nichts anderes für sich hätte, als die formalen Bestime noch verdienstlicher, Wunden zu heilen, als Wunden zu schlagen. wechselnden Fluß unserer ganzen politischen Entwickelung, und die nicht entraten als Samariterinnen und als Helferinnen. Und es ist Abg. Wels( Soz.): mungen des Wahlgefeges, würde auf die Dauer keinen festen Bestand( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Genau dieselben Gründe, die für unseren Antrag auf Ge Der Antrag, der Ihnen heute wieder unterbreitet wird, ist Ihnen haben." Schon durch diese eine Rede hat Herr v. Heydebrand nicht unbekannt und ebenso wenig das, was wir zu seiner Begrün- bewiesen, daß er in der Tat zehnmal flüger ist, als eine große Reihe währung des Wahlrechts auch an die Frauen sprechen, könnte ich dung anzuführen haben. Ein Fortschritt in einer Frage ist bekannt- seiner tonfervativen Frattionsfreunde. Wenn er aber anführen für die Herabseßung der Altersgrenze auf 20 Jahre. Es besteht kein durchschlagender Grund, das Alter von lich dann festzustellen, wenn man aufhört, die Sache zu diskutieren. in einer Fraktionsfizung bei einer strittigen Abstimmung erklären 25 Jahren als die richtige Grenze anzusehen. Mit 20 Jahren wird So beweist die Tatsache, daß wir immer wieder die alten würde: ich bin zehnmal so gescheit wie ihr, darum habe ich auch zehn man Soldat, mit 21 volljährig, dann ist der junge Mann imKlagen vorbringen müssen, wie wenig Fortschritte es Stimmen, so würden seine konservativen Barteigänger wahrscheinlich stande, eine Familie zu gründen, einen Haushalt zu in unserem Vaterlande gibt und wie schwer es ist, für ganz selbst- glauben, daß bei ihm plöglich Geistest rantheit ausgebrochen errichten, ein. Geschäft zu führen, er verfügt über Ber verständliche Forderungen Anerkennung zu erringen. Wenn fei.( Heiterkeit und Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Die mögen, aber zum Wählen soll er nicht reif ich versuchen wollte, Ihnen die Schlechtigteiten des Verrücktheit aber, die sofort erkannt wird, wenn so etwas im kleinen sein. Die eingehende Betrachtung dieser Frage preußischen Wahlsystems, auf das es mir als Preußen Kreise passiert, wird sogar von nationalliberalen Theo- genug zunächst ankommt, im einzelnen nachzuweisen, so hieße das wahr- retifern als Ausfluß höchster Staatsweisheit geschildert, wenn es führt auf einige besondere Schönheiten der preußischen Verfassung. Ihr§ 81 fagt, daß die Mitglieder beider Kammern als Ver. haftig Kanonen auffahren, um nach to ten kazen zu sich um größere Zahlen handelt. Wir Sozialdemokraten sagen, was treter des ganzen Volkes anzusprechen sind. Zu diesen schießen. Vor dem Richterstuhl der Geschichte, der Vernunft und im engeren Streife Unvernunft ist, ist es im größeren Umfange er ft Bertretern des ganzen Volkes drüben im Herrenhause zählen auch Gerechtigkeit, ist dieses System längst verurteilt.( Sehr recht. Ja, es ist eine Unverschämtheit! Und wir wollen beitragen die 18 Jahre alten Prinzen des Königshauses, die wahr! bei den Sozialdemokraten.) Trotzdem aber lebt dieses Wahl- zur Beseitigung dieser Unverschämtheit, darum fordern wir mit ins Herrenhaus nach ihrer Volljährigkeit berufen werden fönnen. unserem Antrag das gleiche Wahlrecht. Das allgemeine Wahlrecht fordern wir, weil wir der Der junge Mann, der im Königsschloß geboren ist, ist mit 18 Jahren Vertreter des ganzen Volkes, er hat die notwendige Reife dazu; Ansicht sind, daß auch die Frauen nicht vom Wahlrecht aus der nicht mit der Krone geborene ist höchstens reif, als Kanonenfutter sein für geschlossen werden dürfen. Wir erwarten einen Leben zu lassen die heiligsten Güter der Nation. Im Kriege sind auch diese find sie unfähig teilzunehmen am politischen Leben des Vaterlandes.
recht noch als
. cine brutale Tatsache
und hat sich sogar im Laufe der Zeit ein so dides Fell angeschafft, daß es völlig unempfindlich geworden ist gegen alle Pfeile. Auch für das Wahlsystem gilt wie für die Menschen das weise Wort:
wohltätigen Einfluß der Frau im politischen Leben,
Ist dein Ruf erst ruiniert, bist du gänglich ungeniert.( Sehr gut insbesondere in der Richtung der Bekämpfung des Lebens- jungen Leute von 18 Jahren nicht minderwertig, nur im Frieden Gegen das Dreiklassenwahlrecht kann schlechterdings nichts mehr gesagt werden, was nicht schon längst von aller Welt als mittelwuchers und im Sinne der Friedensbewegung. Selbst in Ungarn mit seinem sonst so schlechten Wahlrecht unbestreitbare Tatsache anerkannt ist. Auch fönnte ich mich In allen Parteien vollzieht sich jetzt eine gewaltige Band- sind die jungen Leute mit zwanzig Jahren wahlberechtigt und mit über diese Frage nicht schärfer und treffender äußern, als es ung in bezug auf ihre Stellung zur Frauenfrage von den Kon- 21 Jahren wählt man in Frankreich , in England, in den Bismard seinerzeit in seinem berühmten Ausspruch getan hat, fervativen angefangen bis zur Fortschrittlichen Bollsund ich könnte auch nicht die klassische Präguanz erreichen, mit der Partei. Die Konservativen, die auf dem Standpunkt stehen, die Bereinigten Staaten und Italien , auch in Bul. garien, Serbien , Rumänien und Griechenland . die Begründung der preußischen Wahlrechtsvorlage biet der Politik, find den Frauen entgegengekommen bei Gründung weit. Dann könnten Sie ihn ja entsprechend amendieren. Wenn Frau gehört ins Haus und müsse ferngehalten werden vom Ge-( hört! hört 1) Sie werden sagen, unser Antrag geht Ihnen zu von 1910 einen integrierenden Bestandteil des preußischen Wahl des Deutschen Frauenbundes, bei dem Herr v. Liebert Pate Sie ihn aber als Ganzes ablehnen, so ist das nichts, als eine rechts preisgab, indem sie erkläre:„ Das indirekte Wahlverfahren hat sich überlebt." Ich erinnere auch an die Thronrede von gestanden hat. Damit haben sie sich in Widerspruch gesezt 1908. Hier findet die Sozialdemokratie in ihrer Bekämpfung des mit ihrem Grundsaz: Die Frau gehört ins Haus. Denn der Ausrede, um einer flaren Stellungnahme auszuweichen.( Sehr preußischen Wahlrechts eine solche Unterstützung, daß ich mich beinahe Aufruf zur Gründung des Deutschen Frauenbundes besagt aus- wahr! b. d. Sozialdemokr.) Die preußische Regierung hat in dem wundern muß, in welche Gesellschaft fie gekommen ist.( Heiterkeit.) Aber drücklich, daß die Frauen aufgeklärt werden sollen über Entwurf von 1910 selbst die direkte Wahl gefordert. Die Il n trotz aller Keulenschläge lebt der Balg noch und zeigt sich erreicht werden in Wort und Schrift über alle politischen, nationalen den Aufruf ihrer Partei von 1867, worin Miquel und Laster die politischen Tagesfragen, und diese Aufklärung soll moral der öffentlichen Wahl ist von den allerbedeutendsten Leuten hervorgehoben worden. Ich erinnere die Nationalliberalen an zäber als je. Stärker als Vernunft und Gerechtig leit haben sich ja von jeher die Intereffen einer und sozialen Fragen.( hört! hört!) An der Entwickelung dieser Klaffe erwiesen, die auf all' die schönen Dinge pfeift, wenn es Organisation haben mitgewirkt die Herren Kreth, b. DIben bas allgemeine, gleiche, direkte, geheime Wahlrecht für burg b. Liebert und auch Dr. Arendt. Ferner das festeste Bollwert der Freiheit gilt, festzuhalten, was sie erhält.( Sehr wahr! b. b. So8.) Das preußische Wahlrecht ist gänzlich veraltet und erledigt als verweise ich die Herren auf die Erziehung, die sie der erklären, worin sie Preußens Geschicke als eng mit den Lebens. Gegenstand der Diskussion und eristiert heute nur noch als eine gegenwärtig heranwachsenden weiblichen Jugend angedeihen bedingungen des deutschen Bolles verknüpft hinstellen und sagen, Machtfrage.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Freilich lassen, die wirklich nicht dazu angetan ist, echte holde Weiblichkeit fie werden sie um so glorreicher erfüllen, je weiter und breiter alle haben nicht alle Stonservativen so ehrlich wie der Freiherr von und häusliches Wesen heranzubilden. Gehen Sie doch daran, mit Klassen zur Beteiligung berangezogen werden, das beschränkte Hammerstein offen erklärt, daß sie an diesem Wahl- Unterstützung von Offizieren aller Grade, vom Unteroffizier bis Dreillaffenwahlrecht habe sich überlebt.( hört! hört! bei den recht festhalten, weil Konservativen bor allem zum Generalfeldmarschall, in den Pfadfinderkorps des Jung Sozialdemokraten.) Wenn man das liest und Herrn Schiffer nüglich sei.( hört! hört!) Da fie das Wahlrecht nicht deutschlandbundes weibliche Abteilungen einzurichten. Ob vor sich fieht oder an Herrn Friedberg denkt, so könnte man mehr verteidigen tönnen, verschieben sie das Feld der Distuffion, das eine Erziehung zur Weiblichkeit ist, lasse ich dahingestellt. Viel wirklich eine Konsequenz in der nationalliberalen Partei annehmen, indem sie unsere positiven Vorschläge zum Gegenstand ihrer Kritit leicht hoffen Sie, daß wenn die ganze heranwachsende männliche nämlich die Konsequenz in der Entwidelung nach Jugend einmal der Sozialdemokratie mit Haut und Haaren rechts. Man könnte da an das Wort Franz Zieglers bon machen, und gegen das allgemeine, gleiche, direkte und geheime verfallen sollte, sich dann Amazonenforps bilden, um dem dem blaffen interfassen der Demokraken denken, Wahlrecht einen Feldzug eröffnen, indem sie behaupten, es sei unmöglich, ein ideales Wahlsystem überhaupt zu schaffen. Umsturz zu begegnen.( Große Heiterkeit.) Die Absicht mag ja löblich das er einmal in einem Gedicht an Lassalle gebrauchte. Wir werden wohl wieder das Schauspiel erleben wie vor drei Philosophen mit bekümmerter Miene behaupten, fein, aber Erfolg werden Sie nicht haben. Und vor allem stellen Sie das allgemeine Wahlrecht führe zur Verrohung, man müsse die fich damit in widerspruch mit den Grundsägen, die Sie soust be Jahren, daß die Nationalliberalen grundsäglich eine reichsStimmen wägen und nicht zählen und was solche philosophische tätigen, und die auch der Kaiser in seiner bekannten Rede in gesetzliche Regelung der Wahlrechtsfrage für erlaubt erklären, Originalitäten mehr sind. Es gibt aber keine Reform, die man nicht in Rönigsberg doppelt unterstrichen hat: Die Frau gehört ins bann aber fagen, sie ist unmöglich. Auch das Zentrum wird ähnlich verfahren. Haus. Ich beneide es seine Kunst, derselben Weise unter Hinweis auf die fündhafte Unvollkommenheit alles Auch im Zentrum, das in der Emanzipation der Frau aus dem wohlafsortierten Lager feiner Grundsäge immer Menschlichen ebenso wirkungsvoll bekämpfen könnte, wie die preußische einen Verstoß gegen Grundsäge der christlichen Kirche sieht, wonach diejenigen herauszusuchen, mit deren Hilfe man auf die Wahlreform. Muß man das elendeste aller Wahlsysteme der Mann der Frau übergeordnet sein soll, gärt es. Auch dort weiche Seite fällt. Die Wähler des Zentrums beneide ich erhalten, weil es nach Ansicht jener Philosophen ein allgemein an- vollziehen sich Wandlungen in den Anschauungen gegenüber der allerdings nicht um ihren politischen Scharfblick. Herr Spahn erfanntes, vollkommenes Wahlrecht nicht gibt, muß man Frauenbewegung. Schon 1909 beschloß der Vertretertag des Windt- meinte freilich im Jahre 1909, der Reichstag sei in dieser Frage an horstbundes, jener Organisation, die dazu geschaffen ist, um die die Initiative des Bundesrats gebunden. Damit steht er aber im Agitatoren für das Zentrum heranzubilden, mit 331 gegen Gegensatz zu Windthorst und so reaktionären Staatsrechtslehreru wie 8 Stimmen die Frauen zur Mitgliedschaft zuzulassen. Professor Arndt und Laband.( hört! hört! b. d. Soz.) In ( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Also auch das Zentrum Artikel 4 der Reichsverfassung ist das Staatsbürgerrecht als wird sich schließlich mit dem Frauenwahlrecht abfinden. Gegenstand der Reichsgesetzgebung festgesetzt und
den es
im Dred der Urwelt steden bleiben,
weil man nicht in den Himmel fliegen kann?( Sehr gut!) Man spricht vom rohen Kult der Zahl; aber das Wesen jedes Gesezes ist es, nicht zu individualisieren, sondern zu generalisieren. In diesem Sinne gibt es keine ödere Gleichmacherei als das Grundgesetz der Monarchie. Auch ein Dummtopf lann nach diesem Grundgesetz der monarchistischen Gleichmacherei ein Reich beherrschen,
Kleines Feuilleton.
Scotts Expedition.
Die Nationalliberalen haben in einem Rundschreiben daraus folgt ohne weiteres, daß das Reich und zwar auf Initiative ihres Zentralvorstandes 1911 ausdrücklich die Hoffnung ausgesprochen, des Reichstags jederzeit für die Bundesstaaten eine Ber
*
**
**
den. Der vorher aufgestellte wissenschaftliche Arbeitsplan konnte. Zu diesen bereits im ersten Jahre der Expedition gemachten fast bis in alle Einzelheiten durchgeführt werden. Die automatisch Untersuchungen kommen nun noch die Ergebnisse der seit dem verregistrierenden meteorologischen Instrumente haben einen fortlau- gangenen Winter angestellten Untersuchungen, die zweifellos ebenfenden Bericht über den Luftdruck, die Temperatur, die Windge- falls eine Fülle bedeutsamer wissenschaftlicher Resultate gezeitigt schwindigkeit und Windrichtung gegeben, alles Feststellungen, die für haben werden. In erster Linie dürften hier die rein geographischen Ihre wissenschaftliche Bedeutung. Die Meteorologie der südlichen Halbkugel, vor allem Australiens und Feststellungen stehen, die uns nunmehr vermutlich in den Stand Als am 1. April 1912 der Draht vom fernen Neuseeland die Neuseelands , von großer Bedeutung sind. Bemerkenswert ist es, feßen werden, uns ein genaues Bild dieses Teiles der Antarktis , Kunde von der Rückkehr der„ Terra Nova", des Schiffes der Bri- daß an der Roßbarriere bei Kap Crozier die niedrigste, je auf der aus dem ja auch Shackleton und Amundsen bedeutungsvolle geogra tischen Antarktischen Expedition", in die Welt trug, mit der näheren Erde beobachtete Temperatur mit 77 Grad Celsius unter Null regi- phische Ergebnisse mit heimgebracht haben, zu machen. So wird Meldung, daß Kapitän Scott mit vier seiner Begleiter beim Abgang striert wurde. Auch über die Natur der furchtbaren Schneeſtürme es nunmehr vermutlich möglich sein, den gewaltigen vulkanischen des Schiffes aus dem Winterquartier von seinem Borstoß zum Süd- in der Antarktis , die deren Eigentümlichkeit sind und in solcher Gebirgszug in allen feinen Teilen genau festzulegen, der sich als pol noch nicht zurückgewesen sei, daß er jedoch bereits am 3. Januar Heftigkeit im nördlichen Polargebiet nicht vorkommen, konnten be- Ausläufer der Anden gewissermaßen in der Antarktis von Westen 1912 87 Grad 32 Minuten jüdlicher Breite erreicht hätte, da be- deutsame Feststellungen gemacht werden. Die höheren atmosphäri- nach Osten über den Pol hinweg fortsetzt, und zu dessen Erkenntnis dauerte man Scotts Mißgeschick. Hatte ihn doch Amundsen in dem schen Lagen sind durch kleine Ballons erforscht worden; spezielle Amundsens Reise bisher ant meisten beigetragen hatte. Hinzu Wettrennen zum Südpol geschlagen. Man zweifelte indes nicht, Untersuchungen wurden hinsichtlich der Temperaturverhältnisse in kommen weiterhin die noch zu erwartenden geologischen Studien, daß es Scott mittlerweile bereits gelungen sein würde, auch seiner- den größeren Höhen vermittelst selbstregistrierender Instrumente die durch Teilexpeditionen bereits im ersten Expeditionsjahre ſehr seits den Südpol zu erreichen. Diese Genugtuung ist dem tühnen vorgenommen. Weiterhin wurden fortlaufende Beobachtungen der gefördert worden waren. Jedenfalls find Scott und seine Begleiter Pionier der Südpolarforschung, der auf seiner, ersten Expedition erdmagnetischen Verhältnisse, gleichfalls mit Hilfe selbstregistrieren- Silvan, Dates, Bowers und Unteroffizier Evans nicht vergeblich ( 1901 bis 1904) bereits über den 82. Grad hinaus vorgedrungen der Instrumente vorgenommen. Das Südlicht wurde den ganzen auf dem Felde der Forschung geblieben. war und seinen Nachfolgern den Weg besonders durch Entwickelung Winter hindurch jede Stunde beobachtet; auch die atmosphärische der Schlitten- und sonstigen Methoden gebahnt hatte, in der Tat Elektrizität war erforscht worden; die Eisverhältnisse und die Phyauteil geworden; aber die Tragik seines Geſchids liegt darin, daß fiographie bildeten andere Zweige der Beobachtungen. Vom Schiff ihn nicht allzuweit von seinem rettenden Winterquartier entfernt aus war mit sieben Schleppneßen erfolgreich die Tieffeefauna er- Die Ursachen der Katastrophe sind immer noch im das Unheil erreichte, nachdem er bereits zuversichtlich hoffen durfte, forscht worden; man entdeckte einige neue Protozoenarten und legte Dunkeln. Gerade Scott hat für die Entwickelung der Polars gleichfalls als Polbezwinger heimzukehren. Und doppelt tragisch eine große Sammlung von Arten der antarktischen Tieffeefauna fahrten bedeutendes geleistet und gerade er hatte die Vorbereitung avirkt der Umstand, daß Scott mit seinen vier Begleitern just in den an. Diese naturgeschichtlichen Forschungen wurden durch kine- des etappen veisen Vorstoßes durch Anlage von Depots vortrefflich Tagen den Tod in der weißen, unendlichen Ginöde der Antarktis ge- matographische Aufnahmen wesentlich unterstützt. Es geordnet. Auch durch die Dazwischenkunft Amundsens hatte er funden, da sein Schiff mit frohen und guten Nachrichten von ihm in wurden filometerlange Films aufgenommen, die überaus anschau- sich nicht verleiten laffen, sein lebtes Vordringen zu beschleunigen. Die Kulturwelt zurückkehrte. lich das Treiben der Vögel und der Tiere dieser Regionen erkennen Und so war denn ja auch scheinbar alles gelungen. Freilich war Robert F. Scotts Name wird für alle Zeiten unter denen der lassen. So wurden z. B. interessante Beobachtungen über das Brut- der Verlust der Ponys gleich zu Anfang ein harter Schlag, der ruhmvollen Polarforscher verzeichnet bleiben, die ihren Drang in geschäft der Kaiserpinguine angestellt. Auch sonst wurde jede Phase Verzögerung brachte. Aber im übrigen war die Expedition auch unbekannte, eisige Weiten mit ihrem Leben bezahlen mußten. Er ist des Lebens der Robben, der Pinguine und Eismöwen durch ausge- mit Hunden und Automobilschlitten ausgerüstet. Die schlechte einstweilen der letzte in der großen Reihe, die mit dem holländi- zeichnete kinematographische Aufnahmen festgelegt, und zum ersten Witterung hemmte dann den Rückmarsch und besonders hielt die schen Seefahrer Barents begann, und die durch die Jahrhunderte Mole gelang es auch, tinematographische Aufnahmen des Tot- Erkrankung zweier Mitglieder auf. War es Storbut, der sic über Franklin und Andree bis zu Mylius Erichsen führt. Und so schlägerwalfisches in seinem natürlichen Element zu machen. Selbst entkräftet hatte? Den lebten Rastplazh, den Scott bezog, vermochte schmerzlich das traurige Ende Scotts und feiner vier Begleiter auch während des Winters wurden die tieffeebiologischen Arbeiten nicht er nicht mehr zu verlassen, um das wenige Meilen entfernte Depot fein mag, seine mit so großen Hoffnungen unternommene Expedi- eingestellt; durch ein Loch, das in das Eis geschlagen war, ver- zu erreichen. Der Sturm machte es unmöglich, das Zelt zu vertion ist nicht erfolglos gewesen. Man braucht dabei die Erreichung fentte man die Schleppneße. Diese Arbeiten brachten bemerkens- lassen. Der Mangel an Petroleum und schließlich wohl auch an des Südpoles als eine mehr sportliche denn wissenschaftliche Lei- werte Aufschlüsse über die Parasiten der Robben, der Pinguine und Nahrung scheint die Katastrophe herbeigeführt zu haben. stung nicht einmal so hoch einzufchäßen; aber auch in geographischer, anderer Vögel und sogar der Fische. Schließlich machte man mit rätselhaft bleibt es vorläufig doch noch, ovarum so tatkräftige und geologischer, meteorologischer Hinsicht ist von dem wissenschaftlichen Hilfe von Bendelbeobachtungen erfolgreiche Bersuche zur Erfor- erprobte Männer so nahe dem Depot, das Rettung bringen mußte, Stabe, der mit ihm ausgezogen war, Bemerkenswertes geleistet worschung der Schwerkraft, crlagen,
Aber